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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 04.08.1899
Descrizione fisica: 8
Jahrg. XII. Freitag, es uns folgerichtig doch unmöglich verübeln, wenn wir bitten und verlangen, man möchte uns so entlohnen wie die untersten Rangsclassen der Beamten! Die Sterzinger Petition verlangt weiters, dass „die Bezüge der Lehrpersonen vom Lande Vernommen und von den Steuerämtern aus bezahlt werden mögen'. — Dieser Punkt der Petition ist durchaus nicht der Absicht ent sprungen, das Recht und den Einfluss der Ge meinden auf Schule und Lehrer zu schwächen oder gar zu beseitigen

. Der einzige Grund dieser Bitte ist vielmehr die Thatsache, dass leider gar manche Gemeinde den Lehrergehalt nicht Pünktlich ausbezahlt, oder dass der Lehrer seinen sauer verdienten Lohn unter allerlei gehässigen, demüthi genden und verletzenden Bemerkungen gleichsam hingeworfen erhält. Die Bitte der Lehrer, ihr Gehalt durch die Steuerämter oder allenfalls durch die gesetzlich vorgesehenen, aber noch nicht activierten Bezirksver tretungen ausbezahlt zu erhalten, wird so lange nicht verstummen

können, als die obge- nannten Gründe nicht vollständig beseitigt sind. Da sicher zu erwarten steht, dass im kom menden Jahre eine definitive Regelung der Lehrer gehalte in Tirol erfolgen wird, so möchte ich im Namen des Katholischen Tiroler Lehrervereins mir auch erlauben, die Begriffe: „freie Wohnung' und „freier Holzbezug' des Genaueren zu präcisieren. — Eine Wohnung von zwei mehr weniger wohnlichen Zimmern, davon nur eins heizbar, ist wohl kaum eine entsprechende Woh nung für eine Lehrerfamilie

, und der Hausgang und Unterdachraum sind kaum entsprechende »Nebenräume'. — Der freie Holzbezug besteht nur zu häufig darin, dass der Lehrer auf seine eigenen Kosten im Gemeindewalde das Holz schlagen, aufarbeiten und verliefern lassen darf, so dass das so gewonnene Freiholz fast ebenso theuer zu stehen kommt, als hätte man dasselbe von fremder Hand gekauft. Das ist doch kein freier Holzbezug! Hochansehnliche Versammlung! Jeder Ar beiter ist seines Lohnes wert. Die Arbeit des Lehrers ist einmal eine mühevolle

. Schon des halb ist der Lehrer berechtigt, ein Gehalt zu be anspruchen, das ihn auch mit Familie von Nahrungssorgen befreit. Es ist nicht unrichtig der Ausspruch, den man oft hören kann: „Ein guter Lehrer ist unbezahlbar, und ein schlechter ist als Geschenk noch zu theuer.' Wenn ich in weinen Ausführungen vom Lehrer spreche, so habe ich immer einen guten, christliche» Lehrer vor Augen, der nicht bloß die Kinder unterrichtet, sondern auch durch Wort und Beispiel erzieht zu treuen Kindern der Kirche

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 26.09.1903
Descrizione fisica: 8
, da auch einige schon vor Schluß der Ver sammlung abreisen mußten. Bald nach Beginn wurden 143 Teilnehmer gezählt, darunter 25 Priester, so daß zirka 120 Lehrer und Lehrerinnen anwesend waren. Der Bereinsobmann bemerkte in seiner Begrüßungsansprache, daß gar viele Lehrer einzig nur durch Geldmangel zu erscheinen verhindert waren, wie mehrere Schreiben an die Vereinsvorstchung bestätigten. Mit besonderer Freude und Genugtuung konnte der Vorsitzende auch zwei Lehrer, die in Vertretung des Katholischen Lehrer vereins

aus Jtalienischtirol (Soolstk maAstrsäs oattoUeg. Irsntwa.) gekommen waren, begrüßen. Dieselben überbrachten die herzlichen GMße und Glückwünsche Vonseite ihrer Vereins- vorstehung und erklärten sich solidarisch mit den Kollegen des deutschen Brudervereins speziell in der Gehaltsfrage. Die Lehrervereine Jtalienisch- tirols veranstalten am 26. September einen großen gemeinsamen Kongreß und wünschen, daß auch die deutschen Lehrer daran zahlreich teilnehmen. Während der politische Kampf die Parteien der Provinz

in zwei nationale Lager geteilt hat, ist die Lehrergehaltsfrage ein Punkt, über dessen höchste Wichtigkeit im Interesse der Volksschule beide Parteilager eins sind. Die Lehrer müssen von den Abgeordneten verlangen, daß sie wenig stens für kurze Zeit einen Waffenstillstand ein treten lassen, um die Gehaltsfrage der Lehrer zu lösen. Alle andern Provinzen haben für ihre Lehrer gesorgt, nur diese Provinz nicht; es ist daher keine Gnade, welche die Abgeordneten den Lehrern erweisen

, sondern sie haben die Pflicht, für die Lehrer so zu sorgen, daß sie nicht Hunger leiden müssen. So ungefähr lautete die in deutscher Sprache verlesene Kundgebung der Deputation des Katholischen Lehrervereins von Welschtirol, welche mit dem Wunsch schloß, der heutige Lehrertag möge eine energische Resolution m dieser Sache beschließen. Herr Obmann Bonell konnte auch eine große Zahl von teils brieflichen, teils telegraphischen Begrüßungen mitteilen, die aus den verschiedensten Landesteilen eingelangt waren, ferner

. Seiner Heiligkeit Nitsche; von der Lehrer- und Katechetenkonferenz im Tannheimertal und von der Lehrerschaft des Bezirkes Nauders, von den Seelsorgern von Ainet, Schlaiten und St. Johann bei Lienz, von Straß bei Jenbach, St. Veit in De- fereggen, Thaur, Haiming, Lehrer Bundschuh in Gmunden u. s. f. Nachdem das Vorstehungsmitglied Herr Lehrer Mark aus Brixeu den Vorsitz übernommen hatte, begann Vereinsobmann Bonell sein Referat, das den ersten Gegenstand der Tages ordnung bildete: Die Gehalts- und Psnswnsfrage

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Pagina 2 di 8
Data: 06.09.1900
Descrizione fisica: 8
wird es auch weiterhin nicht fehlen.' Nun folgten die drei angekündigten Referate. Lehrer Pichler von Aldrans legte in sehr logischer und schlagender Weise unter außerordentlichem Beifall die Nothwendigkeit der Aufbesserung der Lehrergehalte dar. In origineller Art beleuchtete Lehrer Nicolussi von Salurn die Pensions-, Witwen- und Waisenversorgungsfrage; Lehrer Goller von St. Lorenzen wies die Einwände gegen die Gehaltsaufbesserung zurück und zeigte verschiedene Mittel und Wsge, wie dieselbe durch geführt

werden könnte. Wir behalten uns vor, auf diese sehr gediegenen Borträge zurückzu kommen. Die Zeit war inzwischen bis Mittag vor gerückt. Beim Aveläuten wurden die Verhand lungen unterbrochen, alle Theilnehmer entblößten das Haupt zum Gebete. Eine eigentliche Debatte fand nach keinem Bortrage statt, obwohl dieselbe jedesmal vom Vorsitzenden eröffnet wurde. Nur zu kurzen Bemerkungen und Worten der Be stätigung meldeten sich einzelne Lehrer. — Lehrer Deiser von Wörgl glaubte auf die Schlussworte des Abgeordneten

Dr. Schoepfer, der nach der ersten Stunde der Versammlung abreisen musste, zurückkommen zu sollen. Deiser meinte: wie lange würde es dauern, wenn die Lehrer warten müssten, bis die Noth des Bauernstandes behoben sei? Er halte dem entgegen: Landtag, Bauern, bessert die Lehrer auf, und ihr bessert euch selber auf! Die Bauern seien auch mit der Zeit gescheiter geworden, als sie früher waren, und das Verdienst daran habe der Lehrerstand. Solange aber der Bauer nicht noch gescheiter Werde, helfen

alle Genossenschaften nichts, denn auch in diesen werde er ausgenützt. Redner ruft daher zum Schlüsse den Abgeordneten zu: Bessert den Lehrerstand auf, ihr erweist damit euren Wählern die größte Wohlthat. — Da, wie erwähnt, Dr. Schoepfer nicht mehr anwesend war, erwiderte später Dr. Haidegger dem Herrn Deiser: dieser habe die Worte Doetvr Schoepfers falsch aufgesasst. Die Abgeordneten Dr. Schoepfer und Dr. v. Guggenberg ver trösten die Lehrer keineswegs auf die Besserung der wirtschaftlichen Lage des Bauernstandes

; sie setzen sich vielmehr dafür ein. dass sofort für die Lehrer das Nöthige geschehen müsse. Die beiden Abgeordneten empfehlen aber nebenher dem Lehrer die sociale Thätigkeit, damit Lehrer und Volk immer mehr verwachsen. Wie beim Priester, so könne das Volk auch beim Lehrer die indireete Förderung des materiellen Wohles (Pflege der Sittlichkeit, Unterricht, Erziehung) nicht so schätzen, als wenn dieselben auch direct zur Hebung des materiellen Wohlstandes mit wirken. Gegen die Worte Deisers, dass

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Pagina 11 di 16
Data: 14.09.1889
Descrizione fisica: 16
^icki N., Lehrer, Leutkirch, Würtemberg. IttAu Ms^de, Mantua. ^ M Mr. KMldo Anton, . ^ » -Älef. Bi chof, Mantua. Äieiüer Lehrer und Organist, Unterinn, Ritten. ^Är A., Pfarrer, Solhuben, Baiern. Ä IM. Organist, Weizberg, Steiermark. Abtei. M Pfarr'' ^und° Schulikspektor, Ochsenyausen, ^ ''Würtemberg. ^ <?ck>leid Franz, Organist, Schleyern. . Aald Michael, Pfarrer, Volsbach, Vmern. Strak, Lehrer, Düsseldorf. ^ ^ ^ ^ Stander G., Pfarrer nnd Landtagsabgeordneter, Niederdorf. . ^ . Schneider And

., Expositns, Gergweis, Baiern. Sweon Marco, Kurät, Fondo, S. Michele. Tebaldini, Brescia, Oberitalien. Tanal Ferdinand, Chorregent, St. Pauls, Kärnten. Thaler Otto, Postexpeditor, Miemmg. Treyer Peter Johann, Pfarrer, Dölsach. ^ Tmesani Franz, Kurat, Gardolo. Tenabugio Giov., Prof. di Mus. sacra, Milano. Toß Johann, Musikprofessor, Roveredo. Tomasini Ad., Lehrer, Salurn. Taubenberger Fr. Walter Anton, Abt-Kanonikus, Fünfkirchen. Walter Anton', Professor, Landshut. Mz Fr., Lehrer und Organist, Meß

. Wiltbergcr August, kgl. Seminarmusiklehrer, Brühl bei Köln. Werra Ernst v., Leukerbad, Wallis. Wagner A>, Organist am kgl. Collegiatstift, Titt- moning a. d. Salzach. Walter Joses, Propst, Jnnichen. Wibmer Andrä, Dekan, Bruneck. Weiskopf Stephan, Organist, Virgen. Wcnger P. Marian, Chorregent, Seitenstetten. Walther A,, Katechet, Solothnrn. Wasserer Peter, Kooperator, Rodeneck. Weiser Jakob, Lehrer, Spalt. Willeit Johann, Sänger. Mist, Musikdirektor, Lnzern. Weber, Domkap., Mainz. Widemayr Leonhard

- baiem. Zabeo Professor. Zanolli Annibale, Kurat, Pedersano. «er Joses, Professor, Mank, Nieder-Oesterreich. Z?Vl A., Lehrw, Tiers. «ler Karl, Domorganist, München. M'äowskiLeo, Rektor der Resurrektionisten, Krakau. Zambelli, Dekan, Buckenbach. ü M?' Lehrer, Tannheim. Lehrer und Organist. Lehrer, Endelhausen, Oberbaiern. ha Fofef, Lehrer, Telfes, Stubai! V S'g'mnd, Kooperator, Trins. MW, Z!! Tn « ^omas, Kurat, Spingen. N?'/runner, Kurat, Reisach. N°k!>^!' 'n ^ Bezirkssekrelär, Ampezzo. N Lehrer

, Nledervintl. Bernhard, Chorregent, Neustift. lochenrmldschau. .^onarltjiL. An Stelle des Freiherrn v. Kraus, Hohen^' zurücktrat, wurde Franz Graf Thun- zu ^ ' Rkklk?idntta mit. KekleimratÄs- Blaas Alois, Kooperator, Sexten. Lechner Anton, Kooperator, Täufers. Wienhard Johann, Kooperator, Wasserburg. Glockshuber Johann, Expositus Romelberg. Dorner Peter, Abiturient, Mitterolang. Deferegger Josef, Lehrer, Dölsach. Videsott Alsons, Kooperator, Mengen. Cadrian Zacher, Pfarrer, Ampaß. Chiampani Karl

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Pagina 15 di 20
Data: 04.07.1914
Descrizione fisica: 20
. Wenn wir eine vergleichende ^lle da steigenden Auslagen für die Schule in !«^ten Jahren ziehen, so ersieht man, daß sich N, Auslagen in den letzten 20 Jahren ungeheuer Äiaert haben. Vor dem Jahre 1892 hat das Land Nmtlich fin die Lehrerschaft nichts gegeben; dort die Lehrer der Gemeinde überantwortet, was Hainas keine ideale Stellung für sie bedeutete. AAbrtt hatten damals auch sehr schlechte Gehalte, Ahstens 300 bis 400 Gulden. Nach dem Gesetze, vom Jahre 1892 wurden Mn Lande u. den Gebieten den Lehrern zugewendet

, daß für die Lehrer nach Vien und Niederösterreich im heiligen Lande Tirol am besten gesorgt wird. (Rufe: Hört, hört!) Das war in einem freisinnigen Blatte zu lesen. Meine Herren, gerade in den letzten Jahren, wo die sogenannte christlichsoziale „Mißwirtschaft' im Lande Tirol eingesetzt hat, ist für die Lehrerschaft so außerordentlich viel geschehen, wie die Ziffern, die ich Ihnen genannt habe, bezeugen. Wollen Sie noch weitere Daten? Ich erinnere an die direkte Aus- xhlung der Lehrergehalte

durch die Postsparkasse, ein Hauptpostulat der Lehrer; der Lehrer bekommt heute den Gehalt nicht mehr vom Gemeindepascha ausbezahlt. Mix haben die Schulklassen umgewan delt. Früher waren bekanntlich 80 Kinder zur Bil- 'kuen Klasse notwendig, wir sind suk- ^sstve heruntergegangen bis 66 und wir werden in kurzer Zeit auf 60 herunterkommen. Wir haben hie- mr für das Land Mehrkosten von rund 130.000 15 übernommen. Wir haben den Aushilfslehrern Gna- oengaben im Ausmaße von rund 30.000 T bewil- haben die Ruhegenüsse

wird solche Behauptungen, die nur die LehrerjHas selbst diskreditieren, weit von sich weisen. Auch für die Lehrer gilt das Wort: Der Wahrheit eine Gasse! Ich bin selbst ein Lehrerfreund, ich fühle mit der Lehrerschaft, seitdem ich im öffentlichen Leben tätig bin. Ich bin mit sehr vielen Lehrern befreundet, ich schätze die Lehrer. Der Lehrerstand, darüber besteht kein Zweifel, bildet neben dem Priesterstand den idealsten Beruf, den es gibt. Der Lehrer ist berufen, cm dem Besten und Edelsten, was die Menschheit be sitzt

, an der Jugend zu arbeiten, die Seele des Kin- des zu formen und zu bilden, ein Beruf, wie er ed ler und erhabener nicht gedacht werden kann. Ich bin überzeugt, daß ein Lehrer, der als Bildner und Erzieher der Jugend auf der Höhe seines Berufes steht, selbst mit dem höchsten Gehalt, ja mit irdischen Lohne überhaupt nicht bezahlt werden kann. Das sind Imponderabilien, die nicht mit irischem Maßstabe gemessen werden können. (Beifall.) Deswegen habe ich es tief bedauert, wenn in der Lehrerschaft

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Pagina 4 di 8
Data: 19.07.1902
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 84. Samstag, „Brixener Chronik.' 19. Juli 1902. Jahrg. XV. Der Katholische Tiroler Lehrerverem an den Faudtag. Die Vorstehung des Katholischen Tiroler Lehrervereins hat an den Landtag folgende Petition gerichtet: Hoher Tiroler Landtag! Bereits sind 33 Jahre verstrichen, seitdem durch S 55 des Reichsvolksschulgesetzes der Lehrer schaft Österreichs eine gesicherte Existenz ge setzlich zuerkannt wurde, indem genannter Para graph bestimmt, daß die Minimalbezüge

, unter welche keine Schulgemeinde herabgehen darf, so bemessen sein sollen, daß Lehrer und Unterlehrer, frei von hemmenden Nebengeschäften, ihre ganze Kraft dem Beruf widmen und die Lehrer auch eine Familie den örtlichen Verhältnissen gemäß erhalten können. Während die meisten Kronländer mit der Annahme des Reichsvolksschulgesetzes sofort auch die Rechtsverhältnisse ihrer Lehrer dem Z 55 ent sprechend geregelt, ja die Gehalte derselben der stetig zunehmenden Teuerung gemäß auch erhöht haben, steht heute noch Tirols

Lehrerschaft schlechter besoldet da als die Staatsdiener, ja, schlechter als selbst einfache Arbeiter und Tag- löhner. Kein Kronland der Monarchie bezahlt seine Lehrer so schlecht wie Tirol, wohl aber beziehen die Lehrer anderer Kronländer den doppelten, ja auch dreifach so hohen Gehält. So erreichen beispielsweise die Lehrer in Oberösterreich einen Endgehalt von 2400 Kronen, in Salzburg (Land) von 2480Kronen, in Schlesien von 322V Kronen ohne Funktionszulage als Schul leiter und ohne Quartiergeld

, während in Tirol 85°/<> der Lehrer einen Endgehalt von nur 1040 Kronen beziehen können, wenn ihre Dienst zeit nach dem Jahr 1893 fällt, während, ältere Lehrer selbst von der Erreichuna der 1040 Kronen ausgeschlossen sind, da laut Z 56 des Landes schulgesetzes nur die Dienstzeit nach dem 1. Jänner 1894 zum Bezug der Dienstalterszulagen an rechenbar ist. Was Wunder, wenn im Land Unzufrieden heit und Standesflucht in diesem so wichtigen Beruf immer mehr überhandnehmen, wenn Berufs freude zu schwinden anfängt ukd

Katecheten sowie mehrere Untrerer von Gemeinden das von mehr als 800 Lehrpersonen Deutschtirols unter fertigte und dem hohen Landtag durch den Katho lischen Tiroler Lehrerverein unterbreitete Memo randum dutch ihre Unterschrift unterstützt. . Auch die erste ordentliche Landes-Lehrer- konserenz zu Innsbruck, vom 24. bis 26. Oktober 1899 tagend, hat die Rechtsverhältnisse der Lehrer in Erwägung gezogen. Die dabei einstimmig an genommene Resolution, welche vom katholischen Lehrertag zu Innsbruck

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Pagina 4 di 8
Data: 10.10.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 122. Samstag, „B r i x e n e r C h r o n i k.' 10. Oktober 1903. Jahrg. XVI. Zur Fehmgehaltsfrage erhalten wir folgende Zuschriften: Vom Lande, 7. Oktober. (Zur Lehrer- gehaltsfrage.) Im Artikel der „Brixener Chronik': „Ein offenes Wort an alle Bauern freunde, Landtags- und Reichsratsabgeordnete^' schreibt „Einer vom Nährstand' als warmer Vertreter der Bauern und Gegner (? D. Red.) der schon lange sehnlichst erwarteten Lehrer gehaltserhöhung sehr erdrückend (?) für den Lehrerstand

. Er erteilt den Lehrern merkwürdige, aber wohlmeinende Ratschläge, indem er sagt: „Ist es aber wirklich zum Heil der Welt not wendig, daß der Lehrer, kaum dem Pädagogium entschlüpft, schon ans Heiraten denkt?' —Soll der Lehrer dasselbe auf das Greisenalter ver schieben? Man hört, zwar unrichtig, allenthalben sprechen: „Die Lehrer haben das halbe Jahr, nichts zu schaffen.' Die Familiensorgen werden ihm sicher neue Arbeit bringen. Doch an genommen, alle Lehrer Tirols wären und blieben ledig

; selbst dann würde die gegenwärtige Ent lohnung für die wenigsten hinreichen, um ihr standesgemäßes Auslangen finden zu können. Dies hat Schreiber, ein lediger Lehrer, mit vielen seiner Kollegen wiederholt an sich selbst erfahren. Er bezog noch überdies jährlich zirka 200 Kronen aus seiner Nebenbeschäftigung, konnte es aber doch nicht hindern, in letzter Zeit in Schulden zu geraten. — Ein zweiter wohl wollender Vorschlag, den der Artikelschreibck uns Lehrern macht, bezieht sich auf die Lebens- und Rentenversicherung; er fährt

in dem Bericht wörtlich fort: „Oder könnte ein Lehrer den Rat, den man uns Bauern gibt, sich bei einer Lebens oder Rentenversicherung versichern zu lassen, nicht brauchen?' Darauf muß erwidert werden, daß damit gewiß alle Kollegen einverstanden wären, wenn nicht die Hauptsache fehlte: wer zahlt die hohe Jahresprämie? Der Lehrer kann unmöglich dieselbe durch viele Jahre hindurch regelmäßig aufbringen; erhalten ja die meisten Jugendbildner nur einen jährlichen Gehalt von 800 Kronen, der bekanntlich zum Sterben

. Was sagt das „Eingesendet vom Land' in Nummer 120 der „Brixener Chronik'? Einmal? „Wie viele Bauern familien müssen notdürftiger leben als die meisten Lehrer?' Ich gebe zu, daß, wenn man einen Vergleich anstellt zwischen den allerärmsten Bauernfamilien und den besser gestellten Lehrern, diese Familien in größerer Not sein können; nimmt man aber den Bauernstand als solchen in Vergleich zu dem Lehrerstand, so muß man doch zugeben, daß ersterer nicht so in die Notlage gebracht ist als letzterer

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 22.11.1902
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 138. Samstag, „Brixener Chronik.' 22. November 1902. Jahrg. XV. Der zweite Fehrertag za Aerzius. Vo «t Eisack, 20. November: Der Von den Proponenten des neuen Lehrer vereins auf 19. November nach Sterzing einberufene Lehre«tag war von 99 Lehrern und 6 Lehrerinnen besucht.*) AlsRegienmgSvertreter war der k.k.Oberlommissik Graf Arz von Buxen anwesend; auch zwei Redakteure wohnten ver Versammlung bei. Zum Vorsitzenden der V«rsammlunq wurde, »achdem Lehrer Strobl-Weitental die Wahl

ab gelehnt, Schulleiter Saxl-Kältern nominiert. Derselbe eröffnet die Tagung mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, worauf Lehrer Ehristof (Kaltem) noch die Absenkung eines Huldigungstelegramms beantragte. Hierauf sprachen die Lehrer Christof und Grisse- mann (Bruneck) über die Gehaltsfrage, über die Ruhegenüsse, über die Witwm- und Waisen- versorqung der Tiroler Lehrerschaft. Erstgenannter Redner verglich das Ein kommen der Tiroler Lehrer mit dem Gehalt der Kollegen anderer Kronländer

, mit dem Gehalt der Subalternbeamten, der Staatsdiener, der Landesbeamten u. s. w. — G.issemann schlägt vor, weil die Lehrer vom Landtag und von der Regierung im Stich gelassen seien, sich an das Volk zu wenden, will aber doch zum Landtag hingehen und an denselben appellieren, daß der selbe seine Pflicht erfülle. Wenn Redner sich zum Schluß aber sehr wenig erhofft, so steht diese Bemerkung im Widerspruch mit den im Aufruf zum Lehrertaz ausgedrückten Hoffnungen, wo es geheißen hat: „Sollen wir resigniert

auf den künftigen Landtag warten, um vielleicht, nein, ganz gewiß wieder enttäuscht zu werden?' Gnssemann schloß mit den Worten: „Sind wir Lehrer einig wenigstens in der Brotfrage!' Da muß man doch fragen, welche Lehrer Tools sind in der Brotfrage nicht einig? Haben denn die 275 Lehrpersonen bei der außerordentlichen Generalversammlung des Katholischen Tiroler Lehrervereins am 13. November zu Franzensfeste bezüglich der GehaltLfrage inhaltlich wcht die gleiche Resolution gefaßt, welche die 100 Lehrer

zu Sterzing beschlössen haben, nämlich an der Sterzinger Petition vom 24. November 1898 festzuhalten? Ist der Katholische Tiroler Lehrer- verein seit Aufstellung dieser Petition je davon abgegangen? Oder wie! Ist die Lehrerschaft des Landes in dieser Frage nur dann einig, wenn der Wille gewisser Herren erfüllt ikt? Während der Kach. Tiroler Lehrerverein in seinen Versammlungen und Petittonen immer die Solidarität der Tiroler Lehrer in der Gehalts frage nachdrücklich betont und mit Recht betont

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Pagina 4 di 8
Data: 27.01.1910
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 12. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 27. Jänner 1910. XXIII. Jahrg. Zur Fchmgkhaltssrage. In Nr. 11 der „Jnnsbrucker Nachrichten' vom 15. Jänner 1910 veröffentlicht ein „Lehrer-Obmann' einen Artikel über die Lehrergehaltsfrage, der in seiner Form geeignet ist, die Landtagsabgeordneten, , die eben daran sind, für die Lehrer günstigere Ver hältnisse zu schaffen, mit Unwillen zn erfüllen und am ehesten geneigt zu machen, die Gesetzesvorlage zurückzustellen und es mit aller Gemütsruhe

darauf ankommen zu lassen, was etwa der Herr „Lehrer- Obmann' tun würde, um sie zur Arbeit zu zwingen. Der Herr „Lehrer-Obmann' würde sich wahrhaftig in einer verdammten Zwicktage befinden, wenn ihm wirklich keine schärferen Zwangsmittel zur Verfügung ständen als jene, die Herr Kollega Grissemann bei der Generalversammlung des Allgemeinen Lehrerver eines am 19. November in der Widerrede gegen Deiser als die einzigen und besten bezeichnet hat: Resolutionen, geharnischte Resolutionen

. Unter solchen Umständen hätte ich es für zweckmäßiger erachtet, einstweilen abzuwarten, bis mindestens das sicher unter Dach ist, was eben in der Fechsung liegt. Die Lehrer, die tatsächlich der Not ins blasse Antlitz sehen, werden für das Stück Brot, das ihnen geboten wird, gewiß dankbarer sein als für die Backenstreiche, die ihnen allenfalls der Radauartikel ihres „Lehrer- Obmannes' einheimst. Wenn auch das Gesetz den Forderungen der Lehrerschaft nicht entspricht, so schafft es doch ohne Zweifel eine bedeutende

Besserung, jedenfalls eine solche Besserung, daß es wahrhaftig nicht am Platze ist, es gleich von vornherein „als Ansporn' zu Mord und Brand zu bezeichnen. Es ist ganz gewiß, daß die Lehrerschaft Tirols auch weiter hin unentwegt ihrem Ziele zustreben wird, es ist aber auch gewiß, daß es unter den dermaligen Verhält nissen weder den Abgeordneten noch dem Herrn „Lehrer-Obmann' möglich ist, alles fix und fertig nach dem kühnsten Herzenswunsche herzustellen. Also, vorwärts ja, aber langsam, vorsichtig

verdummung unterschiebt. Der Lehrerschaft Tirols ist mit derartigen Hetzen und Quertreibereien sehr schlecht gedient und ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich vermute, daß felbst die liberalsten Busenfreunde des Herrn „Lehrer-Obmannes' seinen Hochmutsradau nicht gutheißen können. Es summt nämlich so was! Was mich besonders zur Stellungnahme gegen den Artikel veranlaßt hat, ist der offenkundige Zweck seines geistigen Inhaltes. Daß ich den Artikel erst acht Tage nach seinem Erscheinen zu Gesicht

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 06.09.1900
Descrizione fisica: 8
Gemüther mochten es wohl für ein Wagnis halten, dass der Katholische Tiroler Lehrerverein den Beschluss fasste, einen allgemeinen Lehrertag in Brixen zu halten und hiezu alle Lehrer des Landes — auch jene, weiche ausgesprochene Gegner sind — einzuladen. Musste nicht ein Conflict befürchtet werden? War man sicher, dass die radicalen Elemente nicht die gemäßigten mitfortreißen, dass jüngere Berems- mitglieder, welche erst kurze Zeit dem katholischen Vereine sich angeschlossen haben, nicht wankend gemacht

würden? — Wir glauben, behaupten zu können, dass solche Befürchtungen ohne Grund gehegt wurden, dass der Verlauf des Lehrertages sie ganz und gar nicht gerechtfertigt hat. Ms Vorbesprechung. , . Am Vorabende, 3. September, hatten sich schon circa 120 Lehrer in der Veranda des Gasthofes „zum goldenen Kreuz' singefundm, um an der Vorbesprechung theilzunehmen. Der Obmann des Katholischen Tiroler Lehrervereines, Lehrer Bonell, leitete als Comnö Obmann dieBerathungen mit großem Geschicke. Wohl kam es mitunter

und die erste Schnftführerstelle dem Katholischen Lehrervereine, der zweite Vorsitz und die zweite Schrlftfüyrerstelle dem Unterinnthaler Lehrervereine zugewiesen wurden. Lehrer Rsffäner -von Lienz schlug vor, auch aus jm-n Lehrern, 'welche keinem von beiden Vereinen angehören, Vertreter ins Präsidium zu wählen, was auch an genommen wurde. Es wurde aber nur Schul- l it 'c Schober von Hall definitiv als Beisitzer bestimmt, da R^ffeiner selbst die ihm zugedachte Ehre ablehnte. Eine längere und lebhafte

Debatte rief die Frage hervor, ob der Lkhrertag wieder eine Petition an den Landtag richten oder in einer Resolution die Petition des Sterzinger Lehrer tages aufrecht erhalten solle. Man entschied sich schlitßlich einstimmig für das letztere. Noch schärfer wurde die Debatte darüber, ob man die Angelegenheit der Regelung der Lehrergeh alts- frage dem ständigen AnSschuss der Landes- Lehrereonferenz übertragen solle. Schließlich wurde ein modificierter Antrag angenommen, der dem Lehrertage vorzulegen sei

. Ein Antrag, dass alle Jahre ein allgemeiner Lehrertag gehalten werden solle, bis die Sterzinger -Petition erfüllt sei, wurde abgelehnt. Auch Lehrer Maffeiner sprach sich dagegen aus mit der Be gründung : ein jährlicher Lehrertag sei wünschens wert zu dem Zwecke, damit die Lehrer Tirols sich kennen lernen, aber nicht nöthig wegen der Gehaltsaufbesserung. — Bezüglich des von Lehrer Goller von St. Lorenzen eingebrachten Antrages, es solle eine Broschüre herausgegeben werden, welche die Lehrergehaltsfrage

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 23.06.1891
Descrizione fisica: 8
, will dir auch noch helfen. Der Stoff geht nicht aus. Also vernimm eine neue Leistung des famosen „Schul freund', und zwar wieder nicht aus den letzten Wochen, seit denen er „verwaist' ist. Dieses Organ des Landes-Lehrervereines schreibt: „Besonders ist es ein gewisser sich unfehlbar fühlender Stand, von dem die Lehrer den Vor wurf des Stolzes am meisten und lautesten zu hören bekommen. Ja gerade von einem Stande werden die freisinnigen Lehrer des Stolzes und der Aufgeblasenheit geziehen, der an Unduldsam keit

- und Herrsch sucht leiten lasse', und weiter heißt es dort, „es ist nicht Stolz, es ist Charakterstärke, wenn sich der Lehrer nicht hergibt zur Verfolgung un lauterer Absichten'. Habt ihr's gehört, Bischöfe, Decane und Pfarrer, eure Absichten in Bezug auf die Schule sind unlauter, sie sind sündhaft, verwerflich, unmoralisch! Ein Schulblatt in der Hauptstadt des katholischen Tirols darf eine solche Sprache führen! In derselben Nummer dieses Schandblattes wird ein „sonderbarer Heiliger unter den Streitern

der Kirche' aufge- filhrt, der die „Lockpfeife des Rattenfängers tönen' lässt. In eben der Nummer wird dem Clerus sogar vorgeworfen, er habe die Brandfackel der Zwietracht zwischen alte und junge Lehrer zu schleudern versucht. Seite 70 lese ich ebendort: „Die Lehrerschaft sollte sich insgesammt von der/ herrschsüchtigen Körperschaft lossagen, die ihr so hartherzig ihre nach dem R.-V.-G. von 1869 berechtigten Forderungen vorenthält.' Merk's! Fordemngen vorenthält die Landtagsmajorität den Lehrem

— Forderungen! — ja, wenn's nicht mehr ist, die können sie zurückhaben. Aber viele Lehrer lassen sich leider immer noch als „klerikale Schleppträger' gebrauchen, Die „alten Männer aus dem Berufsstande' „sind schwach genug, den Verlockungen nicht zu wiederstehen (sie!), scheinen fast die trübseligen Erfahrungen aus der Concordatsschnle noch einmal zuverlangen'. Weiß der Grünling auch etwas von der Con cordatsschnle ? Das schreibt ein öfters wiederkehrender, durch völlige Verwilderung der Sprache

und durch enipörende Frechheit sich auffällig machender Lehrer, angeblich ausdemPusterthal, am 25. Jänner 1889 im „Schulfreund' als Einleitung zu seinem *) Um einen Widerspruch mehr oder weniger ist's dem „Schulfreund' nicht zuthun. So wird 1890, Nr. 17, im genannten Blatte geradezu der Schullehrerstolz ge predigt und geklagt, dass derselbe „nirgends orga nisiert' ist (sie!). Aber geradezu kostbar ist, dass in eben dieser Nummer 17 des „Schulfreund' ein Schullehrer den Collegen selber Dünkel, „Schulmeisterdünkel

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Pagina 2 di 8
Data: 12.09.1901
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 110. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 12. September 1901. Jahra. xiv Gehaltsverhältnisse. Ein Bauer rechnet die Anlegerkost für die Person mit 30 bis 40 Kreuzer pro Tag; in der Familie des Referenten (sieben Köpft) trifft es nur 16 Kreuzer. Nun gibt es noch sehr viele zahlreichere Lshrerfamilien — da rechne jeder selber! Kein Wunder, wenn die Lehrer schon bald nach dem Zustandekommen unseres Landssschul- gesetzes zu petitionieren anfiengen; denn jetzt war ihr Los

mit dem Beamten dem Gehalte nach (die untersten zwei Rangs- classen) könnte die Tendenz der Gleichstellung beider im allgemeinen zu mthaltsn scheinen, denn es widechreitet dem ganzen Charakter des Lehrerstandes, solange es eine edle und ideale Auffassung dieses Standes gibt, dass er Mit dem Stands der eigentlichen Beamten confundiert werde.' Dem entgegnet Referent, dass die Lehrer weit entfernt von dem Wunsche seien, Beamte zu werden? sie haben bloß die Ge- haltsvechältmsse derselben als Maßstab für eins

dem Rechte der Lehrer entsprsHends Gehalts- regulisrung angenommen, weil es ihnen nur als billig erschien, in Rücksicht auf die Zeitver hältnisse. Vorbildung und Arbeitsleistung, sowie große Verantwortlichkeit vor Gott und der Welt wie die Beamten der untersten Rangsclassen ent lohnt zu werden. Der Einwand widerspricht sich aber auch selbst. Er sagt: „Die edle und ideale Auffassung, unseres Standes schließt jeden Vergleich mit dem Beamtenstcmds aus.' Also, weil unser Stand eine edlere und idealere

Auf fassung verlangt, will m-m dem Lehrer nicht so viel Gehalt geben als den Beamten, um nicht mit demselben confundiert zu werden! Vom Idealis mus kann niemand, auch nicht der Lehrer leben, und es ist ein Hohn, wenn man den Lehrern verein. *) Herausgegeben vom Katholischen Tiroler Lehrer- das Ideale des Lehrberufes vorhält und sie dabei — aus lauter Idealismus — hungern lässt. — 2. Dis größten Ungerechtigkeiten und Härten unseres Landesschulgesetzes liegen in den Para graphen über Pension, Witwen

« und Waisenver sorgung. Dis Pensionsfrage macht den Fa milienvätern die meiste Sorge; denn nach dem bestehenden Gesetze ist der invalid gewordene Lehrer, der nicht dis vollen 40 anrechenbaren Dienstjahre hinter sich hat, einfach dem Elend überwiesen und fällt der Gemeinde zur Last — eine höchst traurige Thatsache, von der sich jeder an der Hand der ZZ 86 bis 103 des Landes schulgesetzes selbst üverzmgen kann. In dieser Hinsicht muss sofort Wandel geschaffen werden, wenn unsere LandLagsmüjorität noch ems

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Pagina 1 di 8
Data: 21.10.1902
Descrizione fisica: 8
. — Einzelne Nummern der „Brixener Chronik' «der dos „Tiroler Volksboten' d. Beiwng für das katholische Volk. Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Bestellungen und Ankündigungen sind an die Verwaltung, Brixen, Domplatz, zu richten. Vle .^Tivolep halbjährig ganzj. K 2. ^ °in L'rci-x°mxla'r/— AnIliindi«smgrn^^ pro fünfgcsxaltene Nonxareillezeile (S'S <Lm. breit, Zellen — 2Z Mm. hoch) zo Ii. volkibote^ Wr. 124. Brixen, Dienstag, den 2^. Oktober 1902. XV. Jahrg. neuer Fehrerverem für alle Lehrer

UeuWirols.*) Die Lehrer Tirols führen seit Jahren einen schweren Kampf um die endliche Erhöhung ihrer Bezöge auf jenes Existenzminimum, welches in der bekannten Sterzinger Petition festgelegt worden ist. Der frühere Landtag ist über ein Palliativ nicht hinausgekommen. Mit umso größeren Hoffnungen sah die Lehrerschaft Tirols den neugewählten Landtag zu seiner ersten Session zusammentreten; war doch die Lehrergehaltsregulierung durch mehrere vom K üholischen Tiroler Lehrerverem veranstaltete Lehrertage

bleibt weit hinter den gerechten Erwartungen zurück und nicht einmal diese Vorlage gelangte zur Ver handlung I Dieser Zeitpunkt allgemeiner Erregung und Enttäuschung wurde nun von einzelnen Lehrer kreisen benützt, um mit dem Plan der Gründung eines neuen Vereins, eines alle Lehrer Deutsch tirols umfassenden Fach Vereins, vor die Oeffent- lichkeit zu treten. Bevor wir auf die Besprechung des Plans, die Lehrer Deutschtirols in einem alle Lehrer umfassenden Fachverein zu sammeln, um dadurch

die Interessen des Lehrerstands und die Interessen der Schule am wirksamsten zu vertreten, des näheren eingehen, möchten wir uns vorerst zwei Bemerkungen erlauben. Wir begreifen die große Enttäuschung und die große Erregung der Tiroler Lehrer und als Lehrer teilen wir dieselbe. Indessen muß aber doch vor Uebertreibungen gewarnt werden. Es ist nicht wahr, daß bisher nichts erreicht wurde; es ist nicht wahr, daß die bisherigen Leyrertage, Petitionen, Denkschriften u. f. w., welche alle im Zeichen des Kath

. Tiroler Lehrer- *) Wir geben dieser aus Lehrerkreisen stammenden Zuschrift Raum, nachdem dieselbe nach unserer Ansicht Aemkch erschöpfend alle der Neuyründung entgegen- Itehenben Bedenken zusammenfaßt. Uebrigens wollen wir uns nicht mit sämtlichen Pointen der Ausführungen dentchziert haben. D. R. Vereins gestanden, nichts gefruchtet haben., Der Stein ist ordentlich ins Rollen gebracht: eine Regierungsvorlage ist dem Landtag vorgelegt. Nun gilt es, wenn man anders die Stimme der Vernunft

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Pagina 1 di 8
Data: 26.08.1905
Descrizione fisica: 8
. Auf jede, ^ * tz/ ? > «b enfalls Freiexemplar. — AnkSnbigUNgeN f»r den „Tiroler v »lI» b » t««» »ra ftnfgespaltene Nonpareillezeile (Z i Zentim. breit. Zeilen --- ZZ Millim. doch) Z» b. Hlr. 10S. Brixen, Samstag, den 26. August ^905. XVIII. Iatzrg. Nie katholische» Lehrer Deutschlands. Die jährlichen Generalversammlungen der Katholiken Deutschlands bieten so recht ein Spiegelbild der katholischen Verhältnisse in allen deutschen Berufsständen. Sie gestatten die Heerschau über das katholische Volk des Deutschen Reiches

und es ist erquickend, aus den begeisterten Be richten der katholischen und der unparteiischeren Presse zu vernehmen, daß die sozialpolitischen Ideen des Zentrums immer mehr Gemeingut der breiten Massen des Volkes werden. Wir haben in der letzten Nummer von der imponierenden Versammlung belichtet, welche die katholischen Arbeiter Deutschlands anläßlich des 52. Katholikentages in Stmßburg abzuhalten in der Lage waren. Der nachfolgende Bericht aus Straßburg über eine Versammlung der katholischen Lehrer Deutschlands

wird vielleicht in manchem unserer Lehrer ein Gefühl der Wehmut wecken darüber, warum bis jetzt nicht auch in Oesterreich katholisches Fühlen und Denken so überzeugend zum Ausdruck kommen können wie im Deutschen Reiche. Der Festsaal .zum Ritter', in dem die Versammlung der katholischen Lehrer Deutschlands tagte, erwies sich nämlich als bei weitem zu klein, um den Andrang aufzunehmen. Neben den Lehrern war auch der Klerus stark vertreten. Aus Speyer allein waren über 200 Lehrer o!) anwesend. Als Ehrengäste

erschienen: der Präsident des Katholikentages, Erbprinz Löwenftem, Gras Droste-Vischecmg, der Abt von St. Bomfaz. Weih bischof Zorn von Bulach sandte ein Begrüßungs schreiben. Hauptlehrer Mertz aus Straßburg eröffnete die Versammlung mit folgender Ansprache: „Wenn Adel und Bürgerliche, wenn Kauf leute und Arbeiter, wenn alle Stünde zusammen kommen, um ihre Kirche zu verteidigen, so ist es selbstverständlich, daß die katholischen Lehrer nicht zurückbleiben dürfen — mögen sie dem Verband der katholischen

Lehrer angehören oder nicht. (Lebhafter Beifall.) Es ist nicht zu leugnen, daß es auch unter den deutschen Lehrern eine große Anzahl gibt, welche den Religionsunterricht aus der Schule herausheben und durch den Moralunterricht ersetzen wollen. Und da es Lehrer find, gehen sie mit Methode vor. (Zustimmung.) Zuerst verlangt man Simultanschulen mit kon fessionellem Religionsunterricht; diesem soll dann der dogmenlose Religionsunterricht folgen, dann der Moralunterricht mit der Autorität Gottes

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Pagina 5 di 10
Data: 08.12.1899
Descrizione fisica: 10
Jahrg. XU. Freitag, „Brixener Chronik.' 8. December Z899. Nr. 98. Seite. 5. Hunderte von Gendarmen den Zutritt nicht er zwingen können. Wie oft findet in unserem Lande der Lehrer, namentlich der neueintretende, nicht selten mit großen und sehr verschiedenartigen Schwierig keiten kämpfende Lehrer gerade am Seelsorger seine kräftigste Stütze und die durchgreifendste Hilfe am schweren Werke der Erziehung. Und da hat man noch die Stirne, dem Lehrer Tirols zuzurufen: „Trenne dich vom Clerus

, dem Beruf als Erzieher verlangt es!' Und wenn der Lehrer sich vom Priester trennt und sich gegen denselben Hetzen lässt, was dann? Ich kann die Folgen nicht besser zeichnen, als dies ein hochverdientes Mitglied des Katho lischen Tiroler Lehxervereines gethan, nämlich Herr Alois Menghin, städtischer Lehrer in Meran, in seinen „Gestalten und Bildern vom ersten kath. Lehrertage in Meran', wo er Seite 9 schreibt: „Die Autorität, welche die Kirche dem Lehrer zu geben vermag, kann ihm keine welt liche

Institution und kein Gesetz bieten und wäre es auch noch so weise, noch so streng. Begibt sich aber der Lehrer des mächtigen, idealen Schutzes der Kirche, ja stellt er sich, wie dies leider in unserer Zeit nicht allzuselten vorkommt, sogar in einen gewissen Gegensatz zu ihr, indem er über ihre Eimichtungen und Gesetze witzelt und spöttelt oder wohl gar ihre Gebote zum Aergernisse aller öffentlich übertritt, so sinkt sein Ansehen rapid, Md aus dem ehemaligen ersten Vertrauensmann des Pfarrhofes

, der Gemeinde und der Bürger, den alle Behörden als einen mächtigen, unum-- gehbaren Factor ansahen, wird der niedrigste Proletarier unter den öffentlichen Funetionärsn, dem sich bald zweifelhafte Existenzen anbiedern werden, um ihm als Entschädigung für die ver lorene Achtung der Gemeinde in vorgeschrittener Abendstunde ein weinseliges „Du' anzubieten.' Ein anderes Schlagwort, um den Keil hineinzutreiben zwischen Lehrer und Priester, zwischen Schule und Kirche, ist die Gehalts regulierung. Dieser Schlager

wird besonders in der Gegenwart ausgiebig benützt. Die Lehrer schaft Tirols befindet sich in großer Nothlags, sie ist mit Recht unzufrieden mit ihrer materiellen Existenz. Da wird nun offen und 'geheim die treu katholische Gesinnung des Lehrers und sein inniges Zusammenwirken mit dem Priester als Hindernis für eine gedeihliche Lösung — der Gehaltsfrage hingestellt. Die Geistlichen werden als Gegner der Lehrergehaltsaufbesserung aus geschrien ; man lässt die Geistlichen also sprechen: „Wird der Lehrer besser

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Pagina 2 di 8
Data: 18.08.1903
Descrizione fisica: 8
Zeitungsartikel in den verschiedenen klerikalen Blättern, die „Tiroler Post' ausgenommen. In der Chronik steht weiterS geschrieben: „Wenn man die Motive, welche zur Gründung des Allgemeinen Tiroler Lehrer-- verein? geführt haben, und wenn man die Im pulse der Agitation zu dessen Ausbreitung vor urteilsfrei prüft und wenn man ferner die ver bürgten Aussprüche der Stimmführer und Agi tatoren zusammenhält, so kommt man zu trau rigen, aber wahren Resultaten: Das Losungs wort, welches die Fahne des neuen Lehrer

vom Klerus' fürs katholische Volk, unter welchem wir Lehrer wirken müssen, eine größere Bedeutung hat, oder tut er dies vielleicht aus Lehrerfreundlichkeit? Ec müßte weiters wissen, daß der Klerus sich mit diesen Worten nicht zufrieden gibt, sondern weiter spinnt, Lüge und Verleumdung aus den Ge boten Gottes streicht und gleich „Frei maurer' aus uns Lehrern macht. Wenn wir Tiroler Lehrer den Wunsch hegen, ebenso wie der Klerus manch mal allein in Konferenzen zusammen zukommen, weilwir Fragen besprechen

wollen, die den Klerus wenig ooer gar nicht berühren,' so ist das wohl kein Verbrechen und ebensowenig eine »Lost vom Klerus-Hetze'. Ich sehe schon: Man will uns schlechtmachen, manschest die schmutzigsten Mittel nicht, um uns zsu vernadern, aber vorläufig geht es noch nich t» Wenn sich der hochw. Klerus aus allein in der Chronik angeführten Motiven seine Konsequenzen ziehen will, so soll er'S ruhig tun. Für uns Lehrer kann'sschlechter nimmer werden. Nichts geschehen ist auch vorher, wie der Klerus

des Reichsvolksschulgesetzes nach katholischen Grund sätzen. Hiemit ist schon bewiesen, daß der All gemeine Tiroler Lehrerverein sich auf falsche Grundlagen gestellt hat und daß er lange nicht so harmlos und farblos ist, wie er, so lang er's braucht, sein will.' Wir Lehrer schwören dem Reichsvolks schulgesetz den Eid der Treue und es ist un sere Pflicht, unsere Arbeit auf Grund dieses Gesetzes zu vollbringen. Wenn man uns Tiroler Lehrern nichts Schlimmeres nachzureden weiß als das, so können wir nur stolz darauf sein. Oder haben vielleicht

wir Lehrer das Gesetz gemacht? Nein, das tat die Regierung und jeder von uns, selbst die Zweimalkatholischen, müssen dem Gesetz Gehorsam leisten. Würden nur unsere Volksvertreter, die Macher dieses .verdammten' Gesetzes, auch so gewissenhast handeln wie wir Lehrer, die Zustände in der Tiroler Lehrerschast wären schon lange anders. — Vollkommen recht gebe ich dem Schreiber in der „Chronik', wenn er sagt: „Die katho lische Sache dürfe nicht Schaden leiden.' Wir Lehrer waren katholisch

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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1903
Descrizione fisica: 8
mancher Landesanstalten, an die so zahlreichen Sub» ventionsgesuche usw. usw. Eine der dringendsten Angelegenheiten, welche den Tiroler Landtag in der heurigen Session beschäftigen wich, ist die so notwendige Lösung der Lehrergchaltsfrage. Die Gehaltsregulierung der Lehrer war vor Zeiten ziemlich unpopulär; breite Massen des Volkes wollten die Notwendigkeit und Billigkeit der geforderten Gehaltserhöhung der Lehrer nicht einsehen. Heute ist gottlob eine Wandlung der Ansichten und Anschauungen fast allgemein

in dieser Session wahrhaft arbeitsfähig sein wird. Jedoch verlautet mit Bestimmtheit, daß die italienischen Abgeordneten wirklich dringende Landesangelegenheiten zur Beratung und Beschlußfassung zulassen werden und unter diesen dringenden Angelegenheiten setzen sowohl die deutschen wie die italienischen Abgeordneten die Lehrergehaltsfrage an eine der ersten Stellen. Es ist aber auch höchste Zeit, daß sich der Tiroler Landtag endlich in elfter Stunde nicht bloß der darbenden Lehrer erinnere, sondern den selben

, nur die Lehrer, welche mitten unter dem Volk leben und mit demselben alle Freuden und Leiden herzlich teilen, nur die Lehrer, welche einen ebenso wichtigen wie aufreibenden und opfer vollen Dienst versehen, sind bisher trotz aller -«Uten und Beschwerden leer ausgegangen. Es AW zur Ehre der Lehrerschaft Tirols gesagt werden, daß dieselbe diese schwere und unver schuldete Prüfungszeit, diese Jahre bitterster Not und kummervollen Hangens — verschwindende Ausnahmen abgerechnet — mit großer Würde, mit unentwegter

Berufstreue und beispielloser Gesinnungstüchtigkeit ausgehalten hat. Es muß aber gesagt und betont werden, namentlich jetzt beim Wiederzusammentritt des Landtags, daß diese Belastungsprobe endlich auf hören muß und daß die Tiroler Lehrer mit ihrer Kraft zu warten und zu hoffen am Ende sind. Die Lehrer Tirols verlangen nichts anderes als ihr gutes Recht. Sie verlangen, daß, nachdem das Land und das Reich von ihnen die gesetz liche Vorbildung und die gesetzliche Arbeitsleistung fordern

, auch die Lehrergehalte so gestellt werden, um für den Lehrer wie für die Witwen und Waisen ein standesgemäßes Auskommen zu sichern. Es ist eine UnbMgkeit, um wchk zu sagen eine Ungerechtigkeit, dem Lehrer große Pflichten auf zulegen und ihm das ursprünglichste und unab weisbarste Recht, nämlich das Recht auf eine standesmäßige Existenz, vorzuenthalten. Man sage nicht, Tirol bestehe nicht bloß aus Lehrern, man müsse auf die Steuerkraft der Bevölkerung Rücksicht nehmen und darum sei eine entsprechende Erhöhung

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Pagina 2 di 8
Data: 21.10.1902
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 124. Dienstag, „Brixener Chronik.' 21. Oktober 1902. Jahrg. XV. Katecheten und die nicht wenigen einflußreichen Laien, welche beute Mitglieder des Kath. Tiroler Lehrervereins sind, können und dürfen im neuen Verein die Lehrer nicht mehr belästigen, die Lehrer- und Schulinteressen nicht mehr stören, die Vereinstätigkeit nicht mehr lahmen! Wir fragen: Ist dem wirklich so? Früher hat es geheißen — und wenn wir nicht ganz irren, gerade in den Kreisen der jetzigen Proponenten des neuen

Vereins — daß die Lehrer ja alleihreNot- lagezurGenügekennen, daß es also,sollendieLehrer- tage und die Lehrerpetitionen Erfolg haben, nichts nütze, bloß die Lehrer zum Wort kommen zu lassen, sondern daß es notwendig sei, andere Kreise für die Gehaltsfrage zu interessieren, namentlich auch die Geistlichkeit und durch die selbe die Volksmassen. Dieser Erkenntnis entsprang auch die Anregung, welche der Katholische Tiroler Lehrerverein unter Zustimmung jener Kreise gab, welche heute Proponenten des neuen

die außerordentlichen Mitglieder kein passives Wahlrecht besitzen und daß mithin die Leitung des Kath. Tiroler Lehrervereins statutengemäß nur aus Lehrern zusammengesetzt sein kann. Warum also das ängstliche Bestreben, die hoch würdigen Katecheten von uns Lehrern fortzu drängen? Ist dies im Interesse unseres Standes, ist dies im Interesse der Schule? Die Proponenten des neuen Vereins machen dafür, daß bis heute die Gehaltsregulierung noch nicht erfolgt ist, die Uneinigkeit der Lehrer und das Bestehen mehrerer

Lehrervereine neben einander verantwortlich. Diesem Uebelstand wollen sie abhelfen durch Gründung eines Fachvereins, dem alle Lehrer beitretm sollen. Wir fragen: Werden tatsächlich alle Lehrer oder doch die meisten Lehrer beitreten? Wir meinen, daß sich diese Hoffnung nicht erfüllen wird, nachdem so wohl liberale Lehrerkreise als auch namentlich der Gesamtausschuß des Kath. Tiroler Lehrer vereins sich ablehnend geäußert haben. Was werden also die Proponenten erreichen? Sie fügen zu den schon bestehenden

fünf Lehrerver einen einen sechsten dazu und dies im Namen der Einigkeit und Eintracht! Und dadurch hoffen sie, die Lösung der Gehaltsfrage in ein be schleunigtes Tempo zu bringen. Könnte nicht schon die bisherige Erfahrung von einem Monat den Proponenten des neuen Vereins, wenn es ihnen wirklich bloß um die Einigkeit der Lehrer und um die Lösung der Gehaltsfrage zu tun wäre, die Augen geöffnet haben, daß sie auf falschem Weg zum vorgesteckten Ziel sind?! Seit einem Monat spricht man, wie alle Welt

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Pagina 4 di 8
Data: 08.03.1910
Descrizione fisica: 8
der gegenwärtigen Bestimmungen des Wehrgesetzes könne nicht anders vorgegangen werden.' Daraus geht zweifellos hervor, daß mein Vorschlag denn doch durchführbar ist. Zar Verurteilung des Kardinals Fns0N. Die französischen Bischöfe haben, wie bekannt ist, pflichtgemäß in einem gemeinsamen Hirtenschreiben vor der religionslosen Schule und vor schlechten Schulbüchern gewarnt. 96.000 Lehrer haben darauf hin einen Prozeß gegen die Bischöfe angestrengt. Der Kardinal Erzbischof Luyon wurde vom Gericht in Reims zu 500

Franken Geldstrafe verurteilt. Mehrere Blätter veröffentlichen jetzt nach der „Augs burger Postzeitung' den gesamten Text, aus dem sich ergibt, daß die Lehrer dem Kardinal Erzbischof eine Reihe von Stellen aus dem Hirtenbrief als beleidigend und schädigend angerechnet haben und daß das Gericht diese Punkte der Reihe nach betrachtet und zum Teil zurückgewiesen hat. So warfen die Lehrer den Bischöfen vor, daß diese die Lehrer ungerecht beschuldigt hätten: 1. Für die Kinder eine nahe Gefahr moralischer

Perversion zu sein durch folgende Stelle des Hirten briefes: „Ihr Eltern habt das Recht, diese Schule zu überwachen, wenn ihr hört, daß sie für eure Kinder eine nahe Gefahr moralischer Entartung bildet.' Das Gericht konstatiert, daß es sich hier um eine Eventualität, eine hypothetische Aeußerung handle, die nicht die Interessen der Kläger verletzen könne. 2. Nicht die Moral zu üben, bevor sie unter richten. Diese Klage gründet sich auf die Stelle des Hirtenbriefes, wo es heißt, die christlichen Lehrer

übten ihre Moral, bevor sie unterrichteten, sie lebten ihrem Glauben entsprechend und übten so das Bei spiel des Heilandes. > Das Gericht sagt, diese Stelle sei lediglich als Lob für die christlichen Lehrer gedacht, es fehle die Gegenüberstellung mit den klagenden Lehrern der Staatsschulen, also könne von einer Verletzung derer Interessen keme Rede sein. (In der Tat bezieht sich die Stelle des Hirtenbriefes gar nicht auf die Lehrer der Staatsschulen, sondern auf die Eltern, denen gezeigt

wird, daß die häusliche Erziehung und die Schulerziehung in harmonischem Einklang steht, wenn der Lehrer auch ein praktizierender Christ ist wie der Vater.) 3. Eine Hauptursache des Uebels zu sein, das in Frankreich gleichzeitig die Familie, die Moral und den Patriotismus heimgesucht hat. Dieser Klage punkt resultiert aus folgender Stelle des Hirtenbriefes: „Die Unterdrückung jedes Religionsunterrichtes in der Schule ist eine der Hauptursachen des tiefen Uebels, an dem Frankreich leidet und das gleich zeitig

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Pagina 1 di 10
Data: 20.06.1901
Descrizione fisica: 10
j90j. XIV. Jahrg. M Gehaltsfrage der Volksschullehrer iu Tirol. Dem soeben zusammengetretenen Tiroler Landtage wird eine neue Petition um end liche, definitive Gehaltsregulierung der Tiroler Lehrer unterbreitet werden. Diese Petition trägt M50 Unterschriften. Für Gehaltsaufbesserung der Lehrer haben sich durch ihre Unterschrist ausgesprochen außer 800 Lehrern auch 600 Seelsorgspriester und ungefähr 50 Gemeinde- vorstehungen Deutschtirols. Es steht zu hoffen, dass sich der hohe Landtag dem Gewichte

und der Bedeutung dieser Unterschriften nicht ent ziehen werde, wie andererseits die zahlreichen Unterschriften der Geistlichen die glänzendste Widerlegung sind gegen die Verleumdung, als ob der Tiroler CleruS der Gehaltsaufbesserung der Lehrer feindselig gegenüberstehe. Die Be deutung der Unterschriften von 600 Priestern Deutschtirols wird erhöht durch die Thatsachs, dass Seine Excellenz der hochwürdigste Fürstbischof Simon von Brixen be reits im verflosseuenJahre alle ihm zurVerfügun'g ste h enden Mitte

l aufge« boten,um die Befriedigung der berech tigten Lehrerwünsche durchzusetzen. Wir verkennen es nicht, sondern registrieren es dankbar, dass der Landtag wiederholt eine bedeutende Summe, sozusagen als vorläufige Ab schlagszahlung, zur Vertheilung an die Lehrer ausgeworfen. Freilich musste man, als diese Summe zur Vertheilung kam, unwillkürlich aus rufen: Was ist das für so viele? Man hat die Lehrergehaltsfrage unglück licherweise mit dem Autonomieproject der Ita liener verquickt. Man sagte

, die Lehrer können ihre Gehaltsregulierung erst bekommen, sobald die wälfchtirolifche Frage gelöst sein würde. Es war das ein unglücklicher und auch ungerechter Gedanke. Denn wie kommen die Tiroler Lehrer dazu, die Kosten tragen zu müssen vom natio nalen Kriege in Tirol; mit welchem Rechte will man es unsere Lehrer büßen lassen, dass unsere -falschen belieben, störrig zu sein? .. Man hat sich in Tirol bereits so sehr an Me Verquickung der Lehrergehaltsfrage mit dem «Monomieprojeete gewöhnt, dass

zahlreiche Lehrer- Munde gerade deswegen das Grabmayr- ^Mln'fche Autonomieproject beinahe schlucken «?Wn, nur um den armen Lehrern endlich Mlse bringen zu können. Es ist aber eine schwere m»» v^ung des Tiroler Lehrerstandes, wenn Wen so berechtigte Forderung nach Ge ^ mit der Pceisaebung der Landes« eWttt. mit i,-» ^ «... vn «mopMMg der MWgM Landes» und ReichSintercssen m Verbindung dadurch in MisseredU bringen mll. Sw wiMch schon so weit in Tirol, dass wr unsern Lehrern nur mehr durch die ArnHung Landes

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Pagina 1 di 8
Data: 24.11.1891
Descrizione fisica: 8
, den 24. November ^89^. IV. Jahrg. Ein Ehrentag für die Lehrer ml Tirol. . Brixen, 21. November. Gewiss, ein Ehrentag war der 19. Novem ber für die tirolische Lehrerschaft, ein Tag, der an Bedeutung in den letzten Decennien seines gleichen suchen darf. An diesem Tag haben sich unsere Lehrer in aller Bescheidenheit ein glän zendes Zeugnis ausgestellt; sie haben auch einen Blick in die Zukunft unseres Landes eröffnet, der überaus tröstlich und erfreulich ist. Die Zu kunft liegt in der Jugend, die Jugend

aber liegt zum großen Theil in der Hand der Lehrer. Eben deshalb hat es die Loge, wie wir das letztemal gezeigt haben, besonders auf die Lehrer abge sehen. Wie nun die Lehrer von Tirol ihren Be ruf auffassen, das ist vor zwei Tagen klar genug ans Licht gekommen. Es ergeht die Einladung an die Lehrer, einen Verein zu gründen, der den Zweck hat: „unter voller Wahrung der katholischen Grundsätze im loyalen patriotischen Sinne die Interessen der Volksschule und des Lehrer standes zu fördern, die berufsmäßige

Fortbildung der Lehrer und Katecheten zu unterstützen und unter denselben den Geist einträchtigen Zu sammenwirkens in der Schule zu pflegen'. Von dem Tag der Einladung bis zur Gründung des Vereins war nur eine Spanne Zeit und die musste mit anderen dringenden Vorarbeiten aus gefüllt werden; für einen zahlreichen Besuch der Versammlung konnte weiter nicht viel geschehen, man musste den Erfolg der Einladung der Ein sicht und dem Eifer der Lehrer selbst überlassen. Wiederholt wurden Stimmen laut, die Sache

sei übertrieben, zu wenig vorbereitet und noch unreif, die Jahreszeit zu ungünstig; darum wurde auch die Befürchtung geäußert, man müsse sich auf einen sehr spärlichen Besuch gefasst machen. Es hieß auch, es werden nur ein paar Geistliche kommen. Aber die so dachten, haben offenbar die Tiroler Lehrer zu wenig gekannt. Wir haben in Nummer 93 der „Chronik' von 180 Theilnehmern gesprochen; aber diese Zahl ist viel zu niedrig gegriffen. Sowohl mit dem Eilzug, als mit den Mittagzügen kamen noch Lehrer

man nicht den Vorwurf übertriebener Agitation und moralischen Zwanges erheben. Die Lehrer sind ihrer Ueber zeugung und dem inneren Drang gefolgt und haben so den Beweis geliefert, dass der Gedanke, einen katholischen Lehrerverein zu gründen, offen bar weitaus der Mehrzahl der tirolischen Lehrer aus dem Herzen gesprochen war. Von diesem Gedanken waren die Versammelten auch ganz beherrscht. Den schönsten Ausdruck hat der Geist, der die Lehrer beseelt, in den Worten des Vorsitzenden gefunden: „Wir Lehrer

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