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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 01.06.1911
Descrizione fisica: 8
zur zweijährigen Dienstzeit stellen, sind dem Grafen Hartig die Herren Burger und Gufler zu Hilfe geeilt und haben Erklärungen abgegeben, die klar genug waren. Beide Redner erklärten, ganz im Sinne des WahlwerberS Herrn Grafen Hartig, daß die Forderung nach der zweijährigen Dienstzeit ein Schlagwort sei, das der Bevölkerung nur Kosten bringen werde, ohne entsprechenden Nutzen zu bieten, und knüpften daran .militärisch-fachmännische' Be merkungen, bei denen sich gezeigt hatte, wie not wendig und dringend

die Wahl eines wirk lichen militärischen Fachmannes ist, um in dieser von der Bevölkerung allgemein, ohne Unterschied der Parteistellung eiomiiNg gestellten Vorckekllvg Aufklärungen zu geben und auch den Gesetzentwurf der Regierung fachmännisch und den Interessen des Volkes entsprechend zu redigieren. Die besonders von Herrn Redakteur Gufler im Namen der konservativen Partei, ohne Widerspruch seitens der Führer und des kon servativen WahlwerberS Grafen Hartig und unter lebhaftem Beifall

der Konservativen gegebenen, teilweise heftigen Erörterungen gegen die zwei jährige Dienstzeit der Söhne unserer Stadt- vock Landbevölkerung habm bei den Christlichsozialen selbstverständlich lebhaften Unwillen erregt und lassen uns von dieser Partei das Schlimmste be fürchten, wenn sie wieder jemals ans Ruder gelangen sollte. Auf die in allen Versammlungen und Plmider- stuben von dm Konservativen gegen die Chnstlici,. sozialen vorgebrachten Vorwürfe, deren neuerlck Rezitation Herr Gufler in längerer Rede

, auf die wir später noch zurückkommen werden, besorgte, erwiderte schlagfertig Herr Prof. Hilber, der in launiger Weise erklärte. Herr Graf Hartig habe sicher ein viel zu feines Empfinden dafür, als daß er sich mit Lueger in Vergleich ziehen lassen würde, von dem Herr Gufler behauptete, auch dieser sei ursprünglich nur ein Alleinstehender im Parlament gewesen. Wenn die konservative Partei übrigens zur Zeit ihres Wirkens so eifrig in der Vertretung ihres Programms gewesen wäre, wie es jetzt den Anschein

einem alleinstehenden Abgeordneten übergeben sollen, wo dies doch der christlichsoziale Reichsratsklub in seiner geschlossenen Einheit mit größerem Nachdruck zu Stande bringt. Es wäre ein Vernichtungskampf gegen uns selbst, wenn wir unter diesen Umständen den konservativen Wahlwerber unterstützen wurden. Herr Richter reagierte zunächst auf die von Herrn Gufler geäußerte Verwunderung, daß er sich für den Privatbetrieb auch großer, dem Gemein wohl dienender Unternehmungen einsetze, nach dem doch Dr. Lueger

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 20
Data: 03.06.1911
Descrizione fisica: 20
, und das haben sie vollauf erreicht. „M a n mußte vorsichtig sein', schreibt der Redakteur der ,N. T. St.' selbst. Die Christlich sozialen haben zwar niHt die Absicht gehabt, .einen Skandal her vorzurufen', wenn die konservativen Redner die christlichsoziale Partei angreifen, wie die „N. T. St.' sehr unrichtig schreiben? aber mit aller Entschieden heit dagegen aufzutreten, beabsichtigten sie. Herr Gufler hätte Gelegenheit gehabt, mit der Elite der christlichsozialen Partei zu rivalisieren in Vor nehmheit des Austreteiis

. Wir glauben, daß er hierin ein ernsteres Examen nicht sonderlich gut bestehen würde. Die Versammlung hat es ihm deutlich ge nug als Taktlosigkeit angerechnet, als er von dem Redakteur der „Brixener Chronik' sagte, derselbe habe über die zweijährige Dienstzeit gesprochen, als „wäre er Vater von vielen Söhnen'. So spricht man eben nicht in katholischen Kreisen von Priestern. — Es war auch nicht taktvoll, wenn Herr Gufler Redewendungen gebrauchte, wie daß die Christlich sozialen den General v. Guggenberg

„zum Glauben vorstellen'. — Es war auch nicht taktvoll, die Auf stellung des christlichsozialen Kandidaten „als Brixener Kirchturmspolitik' auszulegen. — Es war auch nicht taktvoll — und das haben auch Konservative emp funden — die Nuntiusaffäre des Doktor Geßmann hereinzuzerren. Und es war wiederum nicht taktvoll, mit Pauschalverdächtigungen gegen die christlichsoziale Partei loszugehen, wie man sie in den sozialdemo- tratischen Zeitungen finden kann. Herr Gufler führte an. daß die Christlichsozialen

, dessen Zurückziehung ausschließlich darauf zurückzuführen war, daß das Herrenhaus nicht dafür stimmte und nur die Er höhung auf 6 Prozem zu erreichen war. Solches Vorgehen ist sowohl einer katholischen Journalistik als auch einer katholisch-politischen Partei unwürdig. Herr Gufler bezeichnete die Vorlage wegen der zweijährigen Dienstzeit als ein Schlagwort der Regierung, um erst recht neue Militärlasten auf legen zu können. Es nahm sich aus, als ob die Regierung das Volk in dieser Sache so gewisser maßen

werden, daß die zweijährige Dienst zeit den einzelnen Militaristen entlasten würde und daß eben für die Chargen noch andere Entschädi gungen möglich sind, so daß daS Weiterdienen nicht „als eine Strafe für das Tüchtig- und Brav- sein empfunden' würde. — Wenn Herr Gufler meinte, General v. Guggenberg tauge nicht zu einem Ab geordneten, weil er eben General sei und nicht die gehörige Nackensteife haben könne gegen militärische Forderungen und Anträge der Regierung, und auf diese Weise den konservativen Kandidaten heraus

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Pagina 4 di 8
Data: 01.06.1911
Descrizione fisica: 8
zweite 4. Nr. 65 Donnerstag, 1. Juni 1S11 XXIV Jakrü —— Gewiß unbeabsichtigterweise hat Herr Gufler selbst dos starre Festhalten an dieser Differenz kritistett, indem er sagte, die Konservativen seien nun einmal eigensinnig und .Dickschädel'. Wenn er sich zur Entschuldigung dafür auf das Jahr 1809 berief, wo die Tiroler eben auch ihre eigenen Wege ge wandelt seien und ihre eigene Politik betrieben hätten, und dafür sie erst noch gelobt und dadurch berühmt t geworden seien, so möge er gütigst

bedenken, daß zu einem „Tiroler Helden' doch etwas mehrgchört als ein — „Dickschädel'. Aber im Ernst, für solche Dickschädelpolitik ist denn doch die jetzige Zeit, wo es sich im Parlament um den Kampf gegen die Macht der Sozialdemokratie handelt und wo nur eine große christliche Reichspartei den Kulturkampf aufzuhalten vermag, zu kostbar. Seine Angriffe auf die christlichsoziale Partei glaubte Herr Gufler serner mit der Bemerkung ein leiten zu sollen, daß die Christlichsozialen den Kandi daten

und die sich wiederholen, wenn sie auch noch so oft widerlegt werden, die aber dadurch nicht wahrer und nicht zugkräftiger werden. Herr Gufler glaubte die Christlichsozialen zu treffen, indem er das Wort, das Dr. Geßmann bei der Wahrmundaffäre über den Nuntius in Wien gesagt haben soll, in Erinnerung brachte. Das Wort, so Herausgeriffen, mag sich ja unbescheiden aus nehmen, aber daraus zu folgern, daß ein Katholik deshalb nicht der christlichsozialen Partei angehören könne, richtet sich nach dem Spruche: „Wer zuviel

will, von dem sich eine erfolgreiche Tätigkeit im Parlament erhoffen läßt, der wird, wenn er vernünftig ist, einen Kandidaten wählen, der einem großen Klub beitreten wird. Herr Gufler meinte zwar, die Christlichsozialen seien noch nicht gewählt und er verwies darauf, daß die Konservativen ja n e u n Kandidaten haben. Aber das glaubt er wohl selbst nicht, daß alle diese neun gewählt werden. Neun? Aus einen Wurf? Wenn das gelingt, dann soll derKegelbub einen guten Trunk haben. Der ganze Abend hat den Teilnehmern sicht lich

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Pagina 2 di 20
Data: 03.06.1911
Descrizione fisica: 20
Seite 2. Nr. 66/67. eine Partei nur, wenn sie fachmännisch gebildete Leute hat, die nicht, man verzeihe das Wort, einen Gallimathias zusammenreden und sich wie militärische Fachmänner gebärden, ohne es zu sein. Für einen wirklichen Militär war das Gerede des Herrn Gufler über diese Frage einfach lächerlich. Wie stimmt das übrigens zu den Worten des konservativen Kandidaten: „Der Staat braucht große Mittel für sich und für die Ansprüche, die von allen Seiten gestellt werden.' — Gilt

das nicht auch für militärische Forderungen wie von den Steuern? Herr Gufler zog den österr.-ungarischen Ausgleich an und warf den Abschluß desselben den Christlichsozialen vor. Ja, hätten die Christlich- sozialen den Ausgleich gar nicht schließen sollen? Die Konservativen sagen nie, was sie bei dieser Gelegenheit gemacht hätten. — Niemand wird des halb bestreiten können, daß die Rede des Herrn Gufler das Parteigezänk wenig taktvoll in die Versammlung gezerrt hat, wofür gar kein Anlaß vorhanden war. In dem Bericht

der „N. T. St.' lesen wir, daß nach dem Muster der Brixener Ver sammlung dem gegenwärtigen politischen Kampse doch „eine höhere Weihe' gegeben werden könne; die höhere Weihe kam am allerwenigsten von der Rede des Herm Gufler. — In der Auslese finden wir noch ein paar Gedanken: Herr Graf Hartig bemerkte in der Debatte einmal, in Brixen sei die Einreihung der Beamten in eine höhere Aktivitätszulage anzustreben. Zur Aufklärung diene, daß es dem früheren Abgeordneten ge lungen ist, die Einreihung in die höhere Akti

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