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Brixener Chronik
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Pagina 14 di 16
Data: 01.12.1910
Descrizione fisica: 16
hätten, mitzuwirken, daß diese Zustände ! in der ländlichen Bevölkerung gebessert werden, !s und zwar aus zwei Gründen: Erstens damit ^ diese Bevölkerung in die Lage komme, ihren ^ sozialen und staatlichen Beruf, insbesondere auch ! den einer billigen Volksernährung, ganz zu erfüllen, aber dann auch aus einem ganz an>- !l, deren Grunde. Es ist ja den Arbeitern selbst am allerwenigsten damit gedient, daß so zahlreich die ^ Leute vom Lande in die Stadt hereinströmen - z!' sie erhöhen ja die lohn drück

ist also im ! ureigensten Interesse der Arbei ter selbst. (Zustimmung.) Man würde sich viele Sorgen, viele Ausgaben, vielleicht die ganze ! Arbeitslosenversicherung ersparen, wenn wir hier ! vernünftige Zustände hätten und nicht alles durch ! eine ganz verkehrte Wirtschaftspolitik auf den ^ Kops gestellt wäre. (Sehr gut!) !' Wohnungsfürsorge und die Hausklassensteuer in ^ Tirol. Nun gehe ich zu dem Gesetze, betreffend die ! Wohnungsfürsorge, über. Ich kann hier wohl auch für die übrigen Vertreter land

- ' wirtschaftlicher Kreise sagen, daß wir dagegen gar nichts einzuwenden haben. Es ist uns ganz recht, ' wenn mit Hilfe des Staates für die Wohnungs- i fürsorge etwas, wenn viel dasür geschieht. Will z man aber einen raschen, praktischen Erfolg, dann ist es, glaube ich, am besten, wenn wir dabei das Volle Einvernehmen und Einverständnis mit der Regierung herstellen, weil man sonst nur zu schö nen Beschlüssen kommt, die dann im Herrenhause über den Haufen geworfen werden und wahr scheinlich so lange

, handelt, .». kann man, speziell in Deutsch-Tirol, ganz gewiß t-'icht.klagen, denn wir haben verhältnismäßig ! ^geräumige Bauernhäuser. Worüber ^jman aber in Tirol schwere Klage hört. Z ___ das ist die einheitliche Haus k lasse n- steuer, die in Tirol gar nichts anderes ist als eine Besteuerung der Kultur, der Sittlichkeit und der Gesundheit auf dem Lande. (Sehr richtig!) Ich glaube, da sollte baldige und gründliche Remedur ge schaffen werdem Es war gewiß nur ein guter Geist, der die Tiroler Bauern

. Aber durch un sere H a u s k l a s s e n st e u er wird die ser Kultur-, dieser Sittlichkeits fortschritt s chw er b elastet. Die Bauern müssen Grundsteuer genug zahlen, und wenn sie nun für ihre Häuser, die wegen ihrer Geräumig keit ihnen ganz bedeutende Lasten in bezug auf Einhaltung auflegen, noch schwere Steuern zah len müssen, so ist dies ganz gewiß kein begrüßens werter Kulturzustand. Das muß geändert wer den. Wir Tiroler waren darum auch mit jener Vorlage nicht zufrieden, die der Vorgänger des Herrn

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 01.07.1898
Descrizione fisica: 8
dachten.' Demgegenüber erkläre ich zunächst, dass ich mich in meiner gegenwärtigen — sogenannten „Vereinsamung' sehr wohl befinde, viel wolzler als manche Meiner College» in ihrer Gesellschaft. Darum liegt es mir auch ganz ferne, mir irgend- ^ wie „Gesinnungsgenossen anzugliedern' und mich ^ auf dieselben zu berufen. Ich wollte einfach durch z ein sehr leichtfassliches Iiominsin zeigen, dass der Vorwurf, ich sei „Glied der sogenannten famosen deutschen Schönerer-Gemein bürgschaft', nicht bloß

werden sollte. Ich folge dem „Linzer Bolksblatt': „Professor Schoepfer schreibt: Nun, die erwähnten Abgeordneten aus Tirol, Salzburg und Oberösterreich Haben zwar bisher in dieser Majorität ausgeharrt; aber es ist allgemein bekannt, dass sie den Austritt, gedrängt durch eine Reihe sachlicher Gründe, mehrmals sehr ernst in Erwägung gezogen, ja in ganz bestimmte Aussicht ge nommen haben. Wenn sie den entscheidenden Schritt noch nicht gethan haben, so waren es, wie ebenfalls be kannt, nicht in der Natur der Sache

gelegene Motive, sondern nur ganz exceptionelle Verhältnisse, durch welche sie sich bestimmen ließen, vorläufig, aber auch nur „vorläufig', im Verbände der Rechten zu bleiben. Ohne diese „ganz exceptionellen Verhältnisse', die mit der „Schönerer-Gemeinbürgschaft' gar nichts zu thun haben, hätten also Baron Di Pauli und die ihm zunächst stehenden Abgeordneten der KatholischenVolkspartei ganz den gleichen Schritt wie ich gemacht.' „Jetzt haben wir den Herrn Abgeordneten Doctor Schoepfer

dort, wo wir ihn haben wollten. Gewiss, Baron Di Pauli und seine engeren Freunde haben sich wegen „ganz exceptioneller Verhältnisse' entschlossen, in der Rechten zu verbleiben. Diese „ganz exceptionellen Verhältnisse' sind Herrn Dr. Schoepfer wohl bekannt, können aber in der Öesfentlichkeit nicht besprochen werden. Dies ist es eben, was wir ihm verübeln, dass er, un mittelbar nachdem er zur Kenntnis jener Verhältnisse ge langt war, dennoch aus dem Club der Katholischen Volks- partei austrat. Baron Di Pauli und die übrigen

nicht in die Debatte ziehen-dursten. Wir sind aber dem Herrn Professor dankbar, dass er uns jetzt Gelegenheit geboten hat, jenen Punkt wenigstens anzu deuten.' ' .. Wieder ist es nicht das Urihsil des „Linzer Bolksblatt' über mein Verhaltes- VogWn ich mich wende. Es ist insbesondere mir gailZ gleich» giltig/ ob-dieses Blatt es mir ^verübelt' oder zugute HM, dass ich^ mich vor den „ganz exceptionellen Verhältnissen' nicht gebeugt habe; aber Folgendes bitte ich bie vershiten Leser der „Reichspost' wohl zu beachten

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 5
Data: 30.04.1921
Descrizione fisica: 5
: Paß auf, du wirst eingesperrt! „Das macht mir nichts,' antwortete darauf der Vero neser, „ich war schon oft eingesperrt.' Das sind die Leute, die uns Italien heraufgeschickt hat, Verbrecher, die ihre Untaten, die sie vielleicht in folge der Amnestie nicht ganz abgebüßt haben, nun fortsetzen. Meine Herren! Ich bin vor einigen Monaten in Rom gewesen, als in der Sitzung des römischen Senates die Ratifikation des Friedensvertrages »on Rapallo beraten wurde. In jener Sitzung war auch von den Deutschen

haben, als sich die Höhenfeuer anzusehen und das in aller Ruhe. Dieselbe Regierung hat ganz genau ge wußt von dem Einsall der Fascisten. Sie war mehrere Tage vorher nicht bloß außeramtlich, sondern auch amtlich verständigt worden, daß Hunderte von Fascisten heraufziehen, um hier womöglich ein Blutbad anzurichten. Und dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt, um die Mörder, die mit Bomben, Pistolen und Tot schlägern bewaffnet waren, in Verona oder Ala oder Trient aufzuhalten. Dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt

und der Karabinieri und charakterisierte auch die Haltung des ersten Staatsanwaltes von Bozen, der auf die Aufforderung, er solle doch diese Mörder ver haften lassen, bloß die Achseln gezuckt und erklärt habe, er könne nichts machen. Dann fuhr Dr. Reut-Nikolussi fort: Wir haben von der Regierung schon allerhand gehört, was ganz anders geklungen hat als die Anklagen, die »ir heute als Menschen, als Deutsche und als Tiroler erheben müssen. Wir haben süßliche Redens arten gehört: von der Thronrede des Königs

für ihr Leben und ihr Hab und Gut zu erwarten hat, sieht sie sich gezwungen, ihren 30. «pril IS». gk ^ Schutz selbst in die Hand zu nehmen, und von nun ab gesetzwidrigem Banditentum ? natürliche Notwehr entgegensetze». ' ' Die Bevölkerung Südtirols wird di» - dieser Entschließung enthaltenen Forderun-,.? zur Grundlage ihres weiteren Verhaltens ' über der italienischen Regierung machen und wird dafür Sorge tragen, daß die ganz. erfährt, in welch schmachvoller Weise das drin tivste Recht eines Volkes

, nahm die Trauerfeier auf dem Marktplatz ihren würdigen Verlauf. Zeugen dieser großartigen Kundgebung versicherten uns, daH seit dem Leichenbegängm»- Luegers sicher keine Manifestation so eindrucksvoll wie die für Lehrer Innerhofer gewesen ist. Tie Wer der Wüllen MM«. Wie die Bozener Blätter melden, beträgt die Zahl der Opfer dieses Ueberfalles außer dem armen Märtyrer der Kindesliebe offiziell 52. E» ist jedoch anzunehmen, daß eine große Anzahl von Personen, die nur ganz leicht verletzt wurdc

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Pagina 3 di 5
Data: 27.09.1910
Descrizione fisica: 5
, sind auch Rekurse gegen diesen Beschluß überreicht worden. Einer oder der andere derselben dürfte mehrere Unterschriften tragen, denn es war ganz interessant, zu sehen, daß ein Abgesandter eines Advokaten Unterschriften sammeln ging, wobei einzelne Leute unterschrieben, ohne zu wissen, warum und wofür. An den Tischen, wo bei Bier die Weisheit blüht, konnte man auch hören, daß die Rekurse mehr auf Spott und hämische XXIII. Jahrg. Bemerkungen hinauslaufen, was freilich ein Beweis mehr — für den Wert der Plosebahn

ist. Wo an Stelle von Objektivität und sach lichen Gründen anderes tritt, da muß es wahrlich an ersterer fehlen. Ganz zu vergessen scheinen die Gegner des Projektes, daß die Stadt Brixen die Elektrizität zum Bahnbetriebe liefern würde. In diesem Falle genügte eine 2 7^ige Verzinsung, daß die Stadt vor Schaden bewahrt bliebe, denn die Kraft ist heute schon da, ohne daß sie ausgenützt wird. Gegenwärtig besitzt das städtische Elektri zitätswerk zwei Maschinen zu je 900 Pferde- krästen. Die größte Belastung zeigt

. 27. September 1910. XXM. Jahrg. Dienstag, ,Brixener Chronik. 27. September 1910. Nr. 115. Seite b. ! > ! I WZ » A dem wWzucht- Mnglich 'laqcn und Von. d-M rechtsseitig«, ^ von deren 0^ H», ^ llus der Krwlls Zukunft. III. Wer die im letzten Artikel angeführte Reihe von Straßen überblickt, dem mag bei dem Ge danken, daß die Stadt Brixen an die Durch führung aller dieser Projekte schreiten will, ganz sonderbar zu Mute werden. Muß es angesichts der immerhin schwachen Finanzkräfte der Stadt

nicht als ein waghalsiges Beginnen, ja als eine Art Anmaßung erscheinen, wenn die Stadt die Ausführung aller dieser Pläne wirklich in den Bereich ihres Strebens ziehen würde? Dieses Bedenken, das gewiß nicht bloß von mir fingiert, sondern ganz gewiß bei vielen Lesern aufgetaucht ist, führt mich dazu, eine Wahrheit näher zu behandeln, die nicht oft genug ausgesprochen und nicht tief genug eingeprägt werden kann. In der Erfassung und praktischen Betätigung dieser Wahrheit liegt für alle großen Unternehmungen, besonders

, wenn in eine andere Ge meinde oder Fraktion eine Straße gebaut wird; denn von jeder Straße hat das ganze Gebiet einen wenig stens mittelbaren Nutzen, abgesehen davon, daß der Bau jeder einzelnen Straße die anderen Gemeinden anspornt, daß sie ebenfalls alle jene Schritte unternehmen, welche zur Erstellung guter Verkehrswege führen. Die Vorteile, welche gute Verkehrswege von Brixen oder, wenn man will, nach Brixen hin den umliegenden Gemeinden bringen, wird von diesen glücklicherweise immer mehr erkannt und auch ganz offen

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Pagina 2 di 8
Data: 15.02.1912
Descrizione fisica: 8
Seite 2. vom 18. Februar 1878 betreffend die Enteignung zum Zwecke des Betriebes von Eisenbahnen, das wohl auf ganz anderen Voraussetzungen beruht und im übrigen veraltet und rückständig ist. Nirgends ist das absolute Verbot vorhanden, daß bestehende Wildwasser nicht trocken gelegt werden dürfen und daß denjenigen Entschädigung zu bieten sei, welche von der Anlagestelle des Wasserwerkes zwar räumlich einigermaßen abgelegen sind, aber nichtsdestoweniger unter dem Einbau zu Schaden kommen

, wo er in vielen Fällen ganz bagatellisiert wird und womöglich noch unter geschmacklosen Fabrikspitzen ganz verschwindet. Wenn z. B. — um ein naheliegendes und unserem Klerus wohlbekanntes Beispiel anzuführen — Propst Walter von Jnnichen in seiner Einflußsphäre schon seit Jahren für die Verwendung von Marmor und Mosaik eintritt, so kündet sich schon in dieser Teil erscheinung die allgemeine Zeittendenz an. Und so sehr sie in ihrem inneren Prinzip von alten Mustern angeregt sein mag, so braucht sie deswegen

dann für die Einheimischen und Landeskinder? Hoffentlich nicht nur die Kehrseite der Medaille, d. i. verun reinigtes Wasser, verpestete Luft und eine ver schandelte Landschaft. MW Rundschau. Veckevkensmrter Suttsna ües Srsken Aehren thal Die „Vossische Zeitung' meldet aus Wien: Der Zustand des Ministers des Aenßeren Grafen Aehrenthal hat sich verschlechtert. Der Kranke ver weigert die Aufnahme von Nahrung. Seine Willens kraft ist ganz geschwunden. Graf Aehrenthal ruht tagsüber apathisch auf dem Sofa, ohne für irgend

! — Am Montag drängte eine Konferenz die andere. Graf Stürgkh konferierte mit dem Kaiser, Graf Khuen mit dem Finanz minister usw., bis schließlich doch eine Einigung er- zixlt wurde. Ueber den Inhalt des Abkommens, das zwischen beiden Ministerpräsidenten getroffen wurde, erfährt die „Reichspost': In den lang- mente ze. noch lange nicht Stilnachahmung zu sein und kann ähnliche Wirkungen ganz wohl mit voll kommen neuen Formen erzielen. Ja schon der Materialcharakter allein, sei es nun Marmor, Mosaik, Holz

und kann in neuen Formen wieder wie eine Offenbarung wirken. Als Beispiel sei nur der Altar in der neuen Zentralfriedhofkirche in Wien erwähnt. Drittens braucht auch die Rückwand nicht ganz zu fallen. Man kann sie so behandeln, daß sie ganz neu wirkt und dabei das Hauptmotiv, Mensa und Tabernakel, nicht vergewaltigt und überschreit, sondern sogar noch hebt und nur besser zusammen schließt. Die Retabel bei den neuen Versuchen, die ich im Auge habe, verliert zwar ihre übermäßige Höhe, gewinnt aber dafür

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Pagina 12 di 12
Data: 09.10.1915
Descrizione fisica: 12
Zeit? 4 Samstag, den 9. Oktober 7 (Nachdruck verboten.) Hm Wahn der Schuld. Roman von LudwigBlümcke. Am nächsten Tage wußte der Oberinge- nieur ganz genau» daß Banners Mitteilungen nicht aus der Luft gegriffen war: Falke hatte das Haus Nummer 13 in der Hafengasse tat sächlich zweimal betreten und Gruses Tochter zwanzig Mark geschenkt. Freilich war es ihm aber auch nicht verborgen geblieben, was den Volontär dorthin getrieben und wozu das Geld verwendet

wieder etwas ver- bruddelt?' fragte Stralau ärgerlich. „O, ich will Herrn Falke nicht etwa ver klatschen. Beileibe nicht'. Nein, nein! Er ist nur etwas zerstreut, und ich Halte es eigentlich für meine Pflicht, Ihnen mein Bedenken offen auszusprechen, Herr Kommerzienrat: Ich cflau- be, es stecken Weiber dahinter.' „Weiber? Sie meinen, er ist verliebt?' „Das vielleicht auch. Aber man hat ihn mit einem ganz gewöhnlichen Mädchen der Ha fengasse gesehen, und dasselbe nützt ihn sünd haft aüs. Es handelt sich nämlich

um des ver unglückten Gruses Tochter, die unter dem Na men „Goldmarie' bekannt ist.' Mit jähem Ruck richtete Stralau sich von seinem Sessel empor, legte die hohe Stirn in tiefe Unmutsfalten, zog die stacheligen Brauen finster zusammen und stieß dann in tiefstem Baß aus: „Mein liebster Reith, das scheinen mir ganz dumme Klatschereien zu sein, die man Ihnen da aufgetischt hat: Arbeitertratsch. Sie unterschätzen den Jungen denn doch, wenn Sie ihm so etwas zutrauen. Nein, etwas Gemei nes faßt

Heller, und die Witwe mit dem kloinen Jungen wäre ins Armenhaus gekommen. — Na, lassen nur das! Die arme Frau starb ja bald darauf, und Werner ist bei uns. So liegt die Sache. Ma chen Sie ihn mir also nicht schlechter, als er ist, mein lieber Herr Reith.' Das hatte der Schurke nicht erwartet. Daß sein Chef einen so ausgeprägten Gerechtig keitssinn besaß, war ihm ganz neu. Mit der Verleumdung schien das also rein gar nichts zu sein, darum zog er schnell andere Saiten auf: „Natürlich

Wochen fast Tag und Nacht beschäftigte. Schon lagen wohl zwanzig Skizzen fertig da, aber immer fehlte noch etwas, das ihm durchaus unentbehrlich schien, wenn die Erfindung wirklich alles bis her Dagewesene und noch Vorhandene Wer treffen sollte. Eine Kleinigkeit schien das nur noch zu sein, und doch bereitete es ihm entsetz liches Kopfzerbrechen. Als er so ganz vertieft war in seine Ar beit, legte der Hausdiener ihm die Postsachen auf den TM. Zerstreut musterte er die zahl reichen Briefschaften, tat

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Pagina 12 di 16
Data: 05.10.1915
Descrizione fisica: 16
Seite « Dienstag, den 5. Oktober »!« (Nachdruck verboten^ Im Wahn der Roman von Ludwig Vlümcke. Ach, jetzt hätte er all die Zeichnungen, die drüben fertig im Schreibpult lagen, zerreißen und verbrennen mögen als etwas höchst Un brauchbares. — Diese entsetzliche Laune — da pochte es ganz leise an die Tür. — Gewiß das Mädchen ,das abdecken wollte. — Barsch rief er „herein!' — Aber was bedeutete denn das? — Helles Licht flutete urplötzlich in sein halb dunkles Stübchen, ein Licht, wie wenn hundert

er der schwesterlichen Freundin gegenüber, die auf einmal eine andere für ihn geworden war. Ja, eine andere. Das wußte er in diesem Augenblicke ganz genau. Gewiß wußte auch sie es. Warum wäre sie denn sonst so zaghaft, so verlegen gewesen, warum stotterte sie fast ängstlich: „Denke nur nicht» Werner, daß ich komme, um mich dir in meinem Putz zu präsentieren. Du weißt doch, daß ich keine Zierpuppe bin. Aber ich hielt es für meine Schuldigkeit, dir auch eine Flasche Sekt und etwas Obst herauf zubringen. Du bist gewiß

hatte, ihre beiden Hän de, schaute ihr mit verklärten Blicken ins glü hende, wunderliebliche Antlitz und rief mit bewegter Stimme aus: j ..Ella, du liebes, einziges Mädchen! — Ja, es ist wahr, ich fühlte mich, obwohl das undank- ! bar sein mag. etwas zurückgesetzt und war — ! riesig eifersüchtig auf den Assessor, wenn ich j ganz ehrlich sein soll. Aber nun bin ich über- ! glücklich, du Gute, daß du mich nicht vergessen ! hast und es mir offen sagst, es wäre dir lieber ! gewesen, wenn die beiden Herren

in der Stadt ! g-'blieben mären. Ella - ach. ich war nie- ! mals ein Schmeichler — aber ich muß es Dir > gestoben: Ich bin ganz binnerissen von deinem ' Anblick?' ' ! Ihr Gesicht färbte sich noch um einen Ton ! dunkler, und ein leiser Schlag ihrer zierlichen Hand traf strafend seine Wange. Dann wollte sie eilends wieder verschwinden. Doch er hielt sie fest an beiden Handgelenken, und ohne daß sie es ibm wehren konnte, brannte ein beißer. inniger Kuß auf ihren Purpurlippen. ^ „Das sei der Dank, du liebes

Mädchen!' flüsterte er dann, und plötzlich hatten seine Ar me ibre bebende Gestalt fest umschlungen und nn sein wild pochendes Herz gedrückt. Sie befand sich ganz in seiner Gewalt, gab allen Widerstand aus. wehrte es ihm nicht, daß er nun auch ihre Wangen, ihre Stirn, ihre Au gen küßte, ihr hundert Kosenamen ins Ohr flü sterte und sich wie närrisch benahm. O sie fühlte es ja, wie unsagbar lieb er sie Hatte. Und das machte sie selig^ denn für ihn allein schlug ia nur ihr Herz, schon längst, schon ehe

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Pagina 4 di 8
Data: 13.05.1917
Descrizione fisica: 8
. Dadurch wurde die Bevölkerung in ih ren Gefühlen verletzt und zwar ganz ohne Not wendigkeit. denn der Umstand, daß in manchen Bezirken und an manchen Orten von derarti gen Härten abgesehen wurde, beweist am be sten, daß sich die Zwecke der Nachschau überall ohne solche hätten erreichen lassen. Es wurde bei den vorgeuoinmenen Äetreidereguisiitionen auch nicht immer genügend beachtet, daß die Landbevölkerung, wenn sie die schwere Boden bearbeitung mit verminderten Arbeitskräften ^ leisten

, ein anderer einem gewis se!' Anfteilnngsverfahren unterworfen wurde. Sie kam, es aber nicht verstehen, warnm bei der Festsetzung der Höchstpreise für Maische und Vlcin ein behördlicher Drnck ausgeübt wurde, bei dem der Umstand nicht genügend in Betracht gezogen wurde, daß der Wem bei vieleu kleiueren Landwirten die einzige Ein - nahmsgnelle bildet, aus der sie das ganz? Jahr hindurch ihre bei der allgemeinen Teuerung anßerordentlichen verteueren Lebensbedürf - nisse deckeu müssen Dieser Preisdruck wurde zu einein

gnten Teile dadurch hervorgerufen, daß bei der Preisbestimmung als maßgebende Sachverständige staatliche Fnnktionäre zurate gezogen wurden, die gesetzlich zu ganz anderen Zwecken bestellt, nicht über genügende mirt - schaftliche Erfahrungen verfügten und von de nen eine objektive Beurteilung der zur Begut achtung vorgelegten Fragen nicht erwartet werden konnte, So ist es gekommen, daß die Weinprodnzenten in Tirol selbst für Sorten weine Preise erhielten, die mit denen in an deren weiilbautreibenden

Kronländern. ganz zu schweigen von Ungarn, in keinem Verhält nisse stehen. Wohl ist derartigen Vorkomm nissen für die Zukunft dnrch die Einrichtung der Pi eisprüsuiigsstellen und durch ein neues Ver sabren bei der Festsetzung der Höchstpreise ei nigermaßen vorgebengt, allein noch immer sin dei der im Sinne der kaiserlichen. Verordnung vom -!. >mli !9ll) N. G. Bl. Nr. 2^19 erfolgen den Entschädigung für Kriegsleistungen, wenn es sich um Wem handelt, die Beizielnmg drr erwähnten Funktionäre

als Sachverständige statt. 3. Zu den allerschwersten Bedenken gibt dic Kriegswirtschaft der Zentralen Anlaß. Die Zentralen, die zur Erfassung und planmäßigen Aufteilung der notwendigen Bedarfsartikel ge gründet wnrden, haben in ganz zweckwidriger Weise auch zu dereu Verteuerung beigetragen. Den heimischen Erzeugern werden bei der Ue bernabme der Produkte sehr mäßige Preise ausgezahlt, die bei manchen Bodenprodnkten in unserem Lande sogar ganz nnverhältnis Sonntag, den 13. Mai mäßig niedrig sind. Darüber

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Pagina 6 di 12
Data: 13.05.1898
Descrizione fisica: 12
die Sprachenverordnungen ein Er folg unserer Politik sind, dass die Regierung wirklich die Bereitwilligkeit und Energie zeigt, gerecht zu sein, und dass daswichtigste Moment der Sprachenverordnungen die Anerkennung der Einheit dieses Königreiches und der Durchbruch des geschlossenen deutschen Sprach engebietes ist.' (Hört! Hvrt! links.) Dann heißt es (liest): „Es ist die Unteil barkeit des Königreiches Böhmen anerkannt worden, das heißt, das Princip, dass jeder Czeche in ganz Böhmen zuhause ist und in seiner Sprache

dazu dienen, dass anerkannt wird, dass der Czeche in ganz Böhmen zuhause ist. (Ab geordneter Dr. Brzorad: Auch der Deutsche!) Auch der Deutsche! Und ich sage, er ist nicht bloß in ganz Böhmen, er ist in ganz Oesterreich zuhause. Dazu kann nie und nimmer eine Verordnung über eine Sprache dienen, um etwas anzuerkennen, was so lange anerkannt war, als Oesterreich besteht; dass der Czeche in ganz Oester reich zuhause ist, ist immer anerkannt worden, dazu bedarf es keiner Sprachenverordnung. (Zu stimmung links

.) Es darf auch irgendeine Ver ordnung nicht dazu dienen, dass es einmal heißt: Der Deutsche ist da und dort nicht zuhause, wo er früher zuhause war, indem es ihm verleidet worden ist zu bleiben, wo er früher gewesen ist. (Zustimmung links.) — Es heißt dann weiter in diesem Citate, dass die Gerechtigkeit bei den Grenzen des Landes nicht Halt machen dürfe (Hört! Hört! links) und sich über das Land hinaus erstrecken müsse. Nun, hierin bin ich mit dem fürstlichen Redner ganz einverstanden. Ich sage

auch, die Gerechtig keit darf nicht Halt machen bei den Grenzen eines Landes. Und das könnte ich denn zurückgeben und könnte von dem Reiche auf das Land schließen, und dann dürfte die Schlussfolgerung freilich ganz anders ausfallen; doch davon sehe ich ab. Weil hier gewiss angespielt ist auf die Gleich berechtigung derNationen in Oester reich, und weil da ausdrücklich gesagt wird, diese Gerechtigkeit dürfe nicht Halt machen bei der Grenze des Landes, so würde daraus sich zanz folgerichtig ergeben, dass nicht bloß

in Böhmen und in Mähren, sondern in ganz Cisleithanien diese Verordnuugen Geltung haben sollten, und ich muss Ihnen offen ge stehen, von Anfang an ist mir — ich bin vielleicht ein bisschen zu theoretisch veranlagt — dies als eine nothwendige Konsequenz aus der viel ange rufenen Gleichberechtigung, wenn man sie so auf fassen will, vorgekommen, und dann müssten wir in Tirol uns dazu verstehen, eventuell auch von» seite etwa zufällig anwesender Czechen das zu dulden? wir würden uns dafür bedanken. (Heiter

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Pagina 2 di 10
Data: 13.11.1896
Descrizione fisica: 10
Geschmack abgewinnen kann. Wenn die Bureaukratie so stark an einer Jn^ titution betheiligt ist, wenn sie sich in das Ge- ellschastsleben, wo sie doch ganz unfähig ist, o einmischt, so sage ich auch: „Fort damit!' Aber eben darum stelle ich das Verlangen nach der Autonomie der Genossenschaften, und ich wünsche, dass die Herren, welche sich mit der Obligation nicht befreunden wollen, sich das Princip der Autonomie vorhalten, und dann werden sie sich auch mit der Obligation ver tragen können. Man frage

, der bei der gegenwärtigen Agrar frage von eminenter Bedeutung ist. Es ist ganz gewiss die internationale Concurrenz, die be sonders im Getreidehandel uns geboten wird, ein Factor, gegen den man in gar mancher Hin sicht nicht aufkommen kann. Ich frage mich, wo her kommt der niedere Getreidepreis, der uns durch die Concurrenz aufgedrängt wird, und ich frage mich weiter, wie können wir denn, nachdem wir einmal die Concurrenz nicht aufhatten können, den Schaden, den sie anrichtet, vermindern? Nun, ich sage ganz offen

: Wenn wir einen schuldenfreien Bauernstand hätten, dann würde uns die Concurrenz des ausländischen Getreides nicht mehr jenen Schaden zufügen können, unter dem wir heute sosehr leiden. Ich glaube, dass uns gerade die Berufung auf die Erniedrigung der Bodenrente neue Beweismittel dafür bei bringen könnte, dass Grund und Boden für uu- verschuldbar zu erklären sei. ^ Es ist von „theoretischen' Mitteln gesprochen worden. Darauf hat Herr Dr. v. Grabmayr ganz richtig erwidert, freilich nur pro Äomo sug,; in meinem Princip sieht

er auch nur Theorie, keine Praxis. Ich warte ganz geduldig auf die prak tischen Erfolge aller jener Maßnahmen, welche bei der Aufrechterhaltung der freien Verschnld- barkeit angewendet werden. Es kommt aber fast darauf hinaus, als ob der Landescnlturrath bis heute geschlafen hätte. Wie viel aber hat er schon gethan, welche Anstrengungen hat er gemacht, wie viel ist geschehen zur Erhöhung des Boden ertrages und zur besseren Ausnützung der Arbeits mittel, und dennoch hat alles nichts genützt! Die Sache

ist schlechter geworden. Wenn Sie noch mehr thun, so werden Sie vielleicht anfangs eine Erleichterung bemer'K, nach längerer Zeit aber wird die alte Misere wiederkehren. Ich komme darum zu meiner Forderung zurück. Das Uebel muss an seiner Wurzel gefasst, die Wurzel aus gehauen werden. Ich erlaube mir noch einige Bemerkungen über die Fideicommisse. Meine Herren! Ich fühle keinen Beruf, die böhmischen Fideicommisse zu vertheidigen, und ich sage ganz offen, dass ich mich in den böhmischen Zuständen zu wenig

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Pagina 3 di 5
Data: 30.04.1921
Descrizione fisica: 5
, achselzuckend er klärte: „Da kann ich nichts machen!' Daher müssen wir verlangen, daß uns Offiziere ins Land geschickt werden, welche nichts anderes kennen als ihre Pflicht voll und ganz zu erfüllen. Wir sehen aus diesen Vorfällen, daß wir uns schutzlos selbst überlassen sind, und müssen uns selbst schützen. „Die Rache ist mein, spricht der Herr.' Wir wollen uns vor dem Spruch dieser Weisheit beugen. Aber der Tag der Hoffnung wird doch einstens kommen und wenn er kommt, dann soll er uns gesegnet

sein.' Nach diesen mit lautem Beifall aufgenommenen Ausführungen beantragte Dr. v. Walther folgende Entschließung: „Der Gemeinderat der Stadt Bozen gibt seinem tiefen Schmerz über die Opfer der gestrigen schmachvollen Vorfälle bewegten Ausdruck. Er erhebt vor der Bevölkerung dieser Stadt und ganz Südtirols flammenden Protest gegen die unerhörten blutigen Gewalttaten einer Rotte von Meuchelmördern. Er gibt seiner tiefsten Entrüstung über die schmähliche Haltung der zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung berufenen

haben, wird von mir, durch keinerlei Rücksichten gehemmt, untersucht werden. Die Bevölkerung von Südtirol, die Anspruch darauf hat, hier die volle Wahrheit zu wissen, wird von dem amtlichen Untersuchungsergebnis in allen Einzelheiten in Kenntnis gesetzt werden. Seit der ganzen Zeit meiner Amtsführung als Generalkommissär in der Venezia Tridentina war meine Tätigkeit darauf eingestellt, den nationalen Frieden in der Provinz anzubahnen und zu festigen. Ich bin ganz und gar nicht gewillt, durch unverantwortliche und verbrecherische

hat, kann nicht mehr durch Politik, nicht dura! Provokation, nicht durch Notwehr entschuldig werden. Es ist ein gemeinsames Verbrechen, ea Mord, dessen beispiellose Roheit uns alle, die wi» so ganz in der liebenswürdigen Heiterkeit dieses Festes befangen'waren, unsagbar erschüttert. Dieses Verbrechen wird und muß seine Sühne finden. Rücksichtslos werden alle Verantwortlichkeiten festgestellt werden. Kein Name und kein scheinbar heiliges Won soll die Verbrecher schützen. In aller Oeffentlichkeit werden wir vorgehen

. Er hatte sie verstanden. Auf einen Wink von ihm entfernten sich Charlotte und die Nachbarin; sie errieten, die Mutter wünschte mit dem Doktor allein zu'sein. Während beide vorsichtig und still in der nebenanliegenden Küche hantierten, fand in der Stube eine ernste, lebenswichtige Unterhaltung statt. Auf dringende Bitte mußte Dr. Falkner die Kranke vorerst gründlich untersuchen und ihr das Gelöbnis geben, ihr die Wahrheit über ihren Zustand offen zu künden. Falkner versprach es. Wieder war er ganz Arzt. Frau Fertas

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Pagina 2 di 8
Data: 22.01.1897
Descrizione fisica: 8
, dem Creditmangel, zugrunde- gehen. - Wie ganz anders, wie segensreich für den Bauernstand würden sich die Creditverhältnisse gestalten, wenn Grund und Boden schuldenfrei und gesetzlich nnverschnldbar würde! Ausnahmen abgerechnet, würde es nämlich vor allem jene unproductiven Schulden, die, wie schon erwähnt, nur den Boden aussaugcn und an der Arbeitskraft des Menschen zehren, gar nicht geben. Im gleichen Maße gäbe es in der Landwirtschaft nur mehr produetive Schulden. Das Capital, das durch sie aufgenommen

über den Nacken, das wunderbare Wesen. Ihr Antlitz war bleich, aber nicht ausgemergelt. Als ob sie schwebte, so leicht kniete sie; die Hände über die Brust gefaltet, das Gesicht nicht gerade vor sich hin, sondern nach oben gewendet, so dass der Hinterkopf ganz zurückgebogen war. Wie unbeschreiblich innig tief der Ausdruck ihrer Miene, der Haltung des Kopfes, der gefalteten Hände war, kann ich nicht mit Tinte aufs Papier talken, diesen Ausdruck, der ihr ganzes Wesen verklärt, mujs man mit eigenen Augen sehen

. Nach etwa sieben Minuten ließ sie die Hände von der Brust heruntersinken, neuerndes Pfand, durch welches die Rechte des Gläubigers hinreichend geschützt würden. Weü die genossenschaftliche Organisation des Credites diesem eine so große Sicherheit gewährt, ist ganz und gar nicht zu fürchten, dass die Besitzer freien Geldes dasselbe wegen Mangel der Hypothek in der Landwirtschaft nicht anlegen werden. Der Gläubiger verlangt für gewöhnlich eben nur Sicherheit und leiht unter sonst gleichen Um ständen umso

der Zinsfuß, und zwar ganz bedeutend niedergehen würde, ist eine ganz selbst verständliche Sache. Auch dieses bedeutet wiederum eine neue Verminderung der Lasten, eine ebenso große Steigerung des Erträgnisses. v. Das bäuerliche Erbrecht kann in einer für den Anerben und die Mikerben günstigen Weiss geregelt werden. Wenn von der Uuverschuldbarkeit des Bodens die Rede ist, so drängt sich nicht un gern auch jenen Bauern, die sonst damit ein verstanden wären, die Furcht auf, dass die Miterben zu kurz.kommen

, vielleicht gar nichts erhalten, wenn der Hof schuldenfrei übergeben wird. Dies darf einen nicht wundern. Der Bauer von heute hat fast nie etwas anderes gesehen, als dass im Erbgange die Güter hypo thekarisch neu belastet werden; ihm ist auch das andere ganz fremd, dass die Bauern zu ihrem Hof noch freies Geld besitzen, und so kann er, sich nicht recht in den Gedanken hineinleben, dass die Miterben mit solchem Freigeld hin reichend betheiligt werden können. Wir haben aber früher ja gesehen, dass

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Pagina 3 di 10
Data: 19.03.1897
Descrizione fisica: 10
Verhältnisse zu fügen; denn es geht ja garnicht an, dass die Kirche sich nach Verhältnissen Met, die für sie factisch gar nicht existieren. Mr haben da etwas ganz Aehnliches wie in der alten Zeit. Die Kirche ist z. B. immer gegen die Sklaverei gewesen. Und doch waren in den ersten Jahrhunderten die Verhältnisse wart, dass die Kirche dazu gekommen ist, selbst Sklave» zu halten, indem mitunter Leute den Kirchen, den Klöstern oder den Bisthümern Sklaven gewissermaßen überantwortet haben. Die Kirche

hat das zugelassen und hat es allerdings dazu benützt, um langsam und allmählich die Sklaverei zu beseitigen. So bleibt auch gegen- Bärtig der Kirche nichts anderes übrig, als sich in die bestehenden Wirtschaftsverhältnisse zu Hgen, um die Einnahmen der Kirchen und Pfründen zu sichern. Damit ist aber nicht ge meint, dass die Kirche für die CapitalSverschuldbar- keit von Grund und Boden eintritt; das ist durchaus nicht der Fall, das ist eine ganz andere Frage. Es lassen sich die Bezüge der Kirchen, Pfründen

u. s. w. auch ohne Capitals- verschuldbarkeit des Bodens ganz gut denken, und War mit viel größerer Sicherheit, als es aeaen- wkrtlg der Fall ist. Die Kirche muss sogar Sicherheit dringen, als sie bei ^er Capitalsverschuldbarkeit gewährt wird. Es Geheimnis sein, dass betreffs den Fachmännern die ? N wlrd, welches Princip herrschen Ä' ^ der Capitalsverschuldbar- A °ber das Rentenprincip. Was diese f,?'gelangt, sofft die Auffassung des vollständig ' auf -der Seite ^ und nicht auf der nicht die nachdem diese bietet, dass

. ES MV «»tt «Y W MM beschlossen, weiter zu rücken, nm wie ja bekannt ist, in den letzten 25 Jahren in! Cisleithanien über 300 Millionen auf Grund und Boden angelegte Gelder verloren gegangen; sind^), sollte dieser Umstand allein schon darauf- hinweisen, dass die Kirche nicht für eine Sicher heit eintreten kann, die in so vielen. Fällen rein? fictiv ist. l Ich muss aber noch auf ein ganz anderes' Moment aufmerksam machen. Nachdem Nämlich- die alten Verhältnisse mit einem Schlage beseitigt! worden sind und an die Stelle

der früheren' Abgaben aus Grund und Boden die. Cäpitä- listerung derselben getreten ist, sind die Bezüge,^ welche die Stiftungen früher' gehabt haben, aüf einen ganz anderen Standpunkt gestellt worden, als den sie eigentlich verdienen. Jetzt find diese Capitalien jenen andern ganz gleich gestellt, die ein arbeitsloses Einkommen bedingen. Wenn jemand 10.000 fl. hat und sie auf Hypothek anlegt, so nenne ich den Zins, den er daraus bezieht, ein arbeitsloses Einkommen. Wenn aber Pfründen, Klöster

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Pagina 10 di 20
Data: 03.06.1911
Descrizione fisica: 20
markieren. Und in Nr. 87 der «3!» T. St.' vom 18. April wird aus drücklich aufmerksam gemacht: „Worin be steht diese Ostergabe? Von den Wählern wurde ausdrücklich verlangt, daß das Hofdekret vom 7. Jänner 1839 ausgehoben wird, daß Tirol von diesem für Tirol allein geltenden Hofdekrete im Gesetzeswege befreit werde. Geschehen ist dies nicht.'- Ist nun diese Abweisung des Bmides gesuches wirklich ein Mißerfolg des Bauernbun des und der christlichsozialen Abgeordneten? Ganz und gar

am einfachsten bei Anlegung des Grundbuches, die Regierung solle einen bezüglichen Auftrag erteilen. So hat es nun der Ministerpräsident gemacht; weil im Gesuch des Bauernbundes speziell der Weg der Aushe bung des Hofdekretes gewünscht war, darum blieb nichts anderes übrig, als formell das Gesuch abzuweisen, das eigentlich Verlangte aber, das Kahlgebirge eben, in anderer Form zu gewähren. Der konservative Jurist weiß ganz ge nau, daß das Wort „abweisen' hier gar nichts zu Ungunsten der Bauern bedeutet

nicht bloß ver schwiegen, sondern gauz bewußt die Unwahrheit gesagt und' damit eine erbärmliche Täuschung und Irreführung der Leser beabsichtigt; denn die Regierung gedenkt in der Regel, den Inter essenten das Eigentumsrecht zu überlassen und mit dem Eigentum erhalten sie ganz von selbst aüch das Jagdrecht. Freilich muß er die Lüge, weil sie gegenüber der klaren Sprache des Re gierungserlasses geradezu saustdick ist, etwas ein schränken und sagt so nebenbei, wieder als ob es nur die Ausnahme Ware

, daß dann und wann das Aerar auch vom Eigentum absehen werde, und dann schließt er, um beim Leser ja nicht die Wahrheit aufkommen zu lassen, den betreffenden Punkt mit der bewußt falschen Folgerung, daß „das Eigentumsrecht am Kahlgebirge nicht den Gemeinden (die Anrainer werden hier ganz äus- gelassen) zugeschrieben werde, sondern vielmehr das Aerar sich oasselbe vorbehalte'. Wie nobel ist einem solchen Juristen gegenüber, der seine Wissenschaft zu Lug und Trug mißbraucht, der einfache Bauer im Lodenrock

dem Besitzer noch übrig bleiben! Denn das Kahlgebirge wird jedenfalls mit Wegen und Hochbauten ganz übersät werden. Der Jurist getraut sich nicht, den Lesern mitzuteilen, daß es sich um Touristenwege und Schutzhütten handelt; denn die Leser würden laut auflachen, wenn man sie mit so etwas erschrecken wollte. Dafür sügt er etwas anderes hinzu, nämlich, daß sie diese An lagen und Bauten gestatten müssen — natürlich ohne etwas zu verlangen; und. im Negierungs- erlaß steht das gerade Gegenteil

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Pagina 12 di 12
Data: 14.10.1915
Descrizione fisica: 12
was anzuhängen.' Und so gelangte der harmlose Umschlag mit Werners Schriftzügen denn wirklich in Reiths und wenige Stunden später sogar in Stralaus Hände. „Sie sehen, Herr Kommerzienrat,' sagte jener mit Triumphatormiene, „meine Vermu tungen sind doch nicht unbegründet gewesen: Herr Falke muß mit dieser Dirne auf recht gu tem Fuße gestanden haben, sonst würde er ihr nicht schreiben. Der Brief soll voller Zärtlich keiten sein, so daß der Arbeiter Banner, der ihn las, als er Gruse besuchte, ganz empört

.' ' Der Oberingenieur verbeugte sich leicht u. murmelte kaum verständlich: „Ich meine es nur gut und hielt es für meine Schuldigkeit.' Wie sehr die Angelegenheit seinem Chef nachher noch durch den Kopf ging, das ahnte er nicht. - Aber Stralau sprach am Abend lange und ernst mit seiner Gattin darüber, und beider gute Meinung von ihres Pflegesohnes laute rem Lebenswandel sollte durch das erbärmliche Lügengewebe stark erschüttert werden. Bereits nach vierzehn Tagen traf Ella ganz unerwartet wieder in der Villa

ein. Es hatte ihr diesmal in Berlin ganz und gar nicht gefallen. Sie fühlte sich auch nicht besonders wohl und schien etwas bleichsüchtig geworden zu sein. Darum eben, gab sie an, käme sie schon jetzt nach Hause. Die Eltern waren nicht we nig überrascht, und ihre scharfsinnige Mama ahnte den wahren Grund sofort: die Sehnsucht nach Werner. .... ^ „Ja, so und nicht anders verhielt es sich in der Tat. Daß der Geliebte ihren Brief nicht beantwortet hatte, trotzdem sie ihn zum Schluß sehr dringend gebeten, es doch ja gleich

sie es nicht länger im Trubel der Millionenstadt. „Ist sonst etwas Neues passiert inzwischen, Mutter?' fragte sie dann mit eigentümlich gepreßter Stimme, sobald sie sich mit der Mama allein in ihrem Boudoir befand. „Nichts von Bedeutung, Kind. — Ja so, daß Werner nach Freiental abgereist ist, schrieb ich dir nicht auf der letzten Karte. Ich vergaß es ganz.' „Nach Freiental? ^ Warum denn das? — Wie lange? Und dies schriehst du mir nicht?' stieß sie mit zitternder Stimme aus. „Der dortige Ingenieur Hegeler mußte

hierher kommen, Kind, da es in der hiesigen Fabrik durchaus notwendig ist. Da hat Wer ner denn seinen Posten übernommen. Er be kommt Gehalt, und kann sehr froh darüber sein. Aber mein Liebling, regt dich denn das so sehr auf? Ich sollte dich noch schön grüßen von ihm.' „Mama, ist es nur darum, daß er fortge schickt wurde? Du machst ein Gesicht, als wenn —' „Nun laß nur, Herzblatt! Zieh dich erst mal um und genieße etwas. Siehst mir ganz durchfroren aus. Sollst eine heiße Tasse Tee trinken. Nachher

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Pagina 1 di 8
Data: 10.01.1915
Descrizione fisica: 8
wird seinen Angehörigen kein Anspruch auf den staatlichen Unterhaltsbeitrag zuerkannt. Das scheint ganz gerecht und billig zu sein, folgenden Fall ausgenommen. Es kann einer, der im Frieden den Prä senzdienst ableistet, Familienerhalter sein, jei es, daß er es schon vor dem Einrücken war oder erst während des Dienstes geworden ist. Er hat dann aber nach dem Gesetze Anspruch, in die Reserve übersetzt zu werden. Ist das Ge such vor der Mobilisierung günstig erledigt worden, so muß er als „nicht Präsenzdienst

- Pflichtiger' einrücken und seine Angehörigen bekommen den Unterhaltungsbeitrag; ist aber das Gesuch vor der Mobilisierung nicht erledigt worden, so wird es während des Krieges nicht weiter behandelt. In bezug auf die Dienst leistung hätte es ja keinen Zweck, da die Reser vemänner ganz gleich wie die aktiv Dienenden ins Feld ziehen müssen. Bleibt aber in solcher Weise das Gesuch unerledigt, so wird der Mann als präsenzdienstpflichtig behandelt und seine Angehörigen bekommen keinen Un terhaltsbeitrag

. Die Familienlage kann ganz genau dieselbe sein, das Bedürfnis nach dem staatlichen Unterhaltsbeitrag kann darum ebenfalls in beiden Fällen ganz das gleiche sein, die Absicht des Gesetzes gilt für beide Fälle ganz gleich — die wirkliche Anwendung ist aver eine verschiedene; in einem Falle wird die Ab sicht erfüllt, im andern wird sie vereitelt. Hier ist es notwendig, einen Ausweg aus zutun. Er könnte darin bestehen, daß dem be treffenden auch während des Krieges das Pri vilegium des Familienerhalters zuerkannt

und dieser fiel mit meinem Geburtstag zu sammen. Wir waren damals in Rußland in einem Herrenhaus. Drei Tage lang ist auf uns geschossen worden, daß wir glaubten, es komm: keiner mehr mit dem Leben davon. Es waren auch von uns drei Tote und acht Ver- mundete an einen: Nachmittag, ja fast zur sel ben Stunde. In. damals haben uns die Russen das Liedlein gespielt und wir haben getanzt, aber jetzt geht es umgekehrt. Wir haben zwar schwere Kämpfe zu bestehen, aber mit Hilfe Gottes werden auch diese und ganz

Nach frage nicht linden können. Ihr tonnt Euch den ten. daß ich oft ganz niedergedrückt vor Unge wißheit war. Ist er tot, verwund-'t oder gesan gen? Ich kam von dem Gedanken, daß er tot sei. nickt mehr weg, seitdem das 1. Regiment am 1l». Dezember in einem fürchterlichen Kamps war. Als ich hernach das Regiment traf, sah ich den Franz nicht dabei und die Angst, er könnte gefallen sein, war schon da. Aber es war eine falsche Angst und jetzt bin ich w froh und glücklich, daß ich ihn gesehen habe. Er ist mun

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Pagina 4 di 12
Data: 16.10.1915
Descrizione fisica: 12
es nicht. — Was bedeutete denn das? Hatte je mand in seinem Schreibtische gekramt? Eine heillose Angst fuhr ihm durch den bebenden Körper. Er wußte doch ganz genau, wo er ge rade dieses Stück Papier hingelegt hatte. Und nun lag es unter anderen Blättern. Noch stand et fassungslos da, als seine Blicke auf einen kleinen, blinkenden Gegenstand fielen, der auf dem Sessel lag: Eine Reißfeder, die ihm nicht gehörte, die er aber gänz bestimmt sehr oft in Reiths Fingern gesehen. Da schlug er sich mit den Fäusten an die Stirn

die berüchtigte Schenke mit hellerleuchteten Fenstern. Wie ein Dieb schlich der Kommerzienrat vorüber, warf spähend einen Blick hinein in die Gaststube, sah Holzknechte und Bauern karten spielend um den Tisch sitzen, sah auch Schiff manns plumpe Gestalt im Hintergrunde. Reith konnte unmöglich da sein. Er ging also vorsichtig weiter, erklomm die felsige, dornige Höhe, von der mit weithin hör barem Brausen der Fluß herunterstürzte Ganz still war es sonst. Mit fliegenden Pulsen machte der fast zu Tode Erschöpfte

wie freundliche Augen, und über den finsteren Tannen am jenseitigen Ufer blickte aus dicker Wolkenwand jetzt mit blassem Schein die schmale Monsichel zu ihm herüber. Ein blinkender Streifen von flüssi gem Gold flimmerte über die schäumenden Flu ten, und bläulich glitzernde Reflexe huschten über das graue, moosbewachsene Gestein. — Da — menschliche Tritte ganz in der Nähe! — Ein Hüsteln und Räuspern. — Das kann nur Reith sein. — Fester umkrampft des Warten den mächtige Rechte den elfenbeinernen Griff

Sie ganz und gar nicht', erwiderte der Oberingeneur, wäh rend seine Augen in tödlicher Angst nach einem Auswege spähen. „Ich sollte Sie bestohlen haben? Ein Pa pier? — O Ihre Nerven müssen stark gelitten haben von all der Arbeit. Sie befinden sich in einem argen Irrtum.' „Das Papier heraus!' keuchte Stralau. „Ich weiß von keinem Papier und bitte Sie, mir Platz zu machen, wenn ich nicht um Hilfe rufen soll. Wie ein Wegelagerer über fallen Sie einen friedlichen Spaziergänger. Das ist —' „Keine Ausflüchte

! Sie sind entlarvt. Ich habe den Venns dafür in den Händen, daß Sie vorhin in meiner Abwesenheit in meinem Zim mer gewesen sind, Ihre Reißfeder verriet Sie. — Sie haben mich in abscheulicher Weise be trogen. Sie Erbärmlicher! Alles weiß ich jetzt. Und ich werde dafür sorgen, daß Sie ins Ge fängnis kommen.' Reith konnte nicht mehr im Zweifel sein, was auf dem Spiele stehe. — Glückte es ihm nicht in dieser Minute, dem in seiner Wut ganz unberechenbaren Hhef zu entschlüpfen und die Grenze auf dem nächsten Wege

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Pagina 4 di 8
Data: 27.03.1917
Descrizione fisica: 8
, auf die hoffentlich nahe Zeit des uns von den maßgebenden Männern in Aus sicht gestellten Friedens. Und sie haben in ganz beson derem Ausmaße für Oesterreich Geltung, sofern es auf „innere Kriegsziele' ankommt, und für die ganze Mo narchie in Hinsicht der äußeren Kriegsziele. Wo ist in unserer öffentlichen Meinung ein Zeichen zu verspüren, daß man auf diejenigen hören wird, deren Vorblick und Weitblick in der Politik sich rechtzeitig, d. h. vor dem Kriege bewährt hat, die in voller Deutlichkeit als Folge

der politischen Fehler, die begangen wurden, die Er eignisse vorausgesagt haben, die dann eingetroffen sind? Als der Weltkrieg im Gange war, bedurfte es keiner besonderen Hellfichtigkcit mehr, um vorauszusehen, was z. B. It«lien oder Rumänien oder die Vereinigten Smaten tun würden , aber es ist auch schon 1912 Ein zelnen möglich gewesen, den ^lkltkrieg als unausbleib liche Folge des italienisch türkischen und des Balkan krieges vorauszusagen. Heute sieht es fast so aus. als ob alles ganz gleichgiltig dagegen

^ nicht vorgebeugt wird, diese Lehre hat bei uns noch nicht Wurzel gefaßt. Nichts ist aber sicherer^ die eine Tatsache, daß über den nächsten Weltkriegs^ bei dem bevorstehenden Friedensschlüsse und bei d Durchführung unserer inneren staatlichen Einrichtung entschieden wird' versäumen wir es. uns die nötigen Herstellungen gegen eine nochmalige Bedrohung verschaffen, dann werden wir den 5nicg in allerkürzeste Zeit wieber auf dem Halse haben, denn unser Haum feind Rußland wird sich ganz bestimmt schneller

nW haben, als wir. und es wird ganz bestimmt sein Ziel auch in Zukunft nicht aus den Augen lassen, weil der ganze Gang seiner Entwicklung in innerer Logik es im mer gegen uns herantreibt. Und Italien wird sich we nigstens nicht langsamer erholen als wir. und ivird Nußlands ständiger Mitläuser bleiben, denn nur an der Seite Rußlands und niemals durch uns, kann es seine Ziele i die Gebiete an seiner Nordostgrenze und ein Kolonialgebiet in Kleinasien erwerben. Zwischen Rußland und Italien eingeschlossen

, haben wir in diesem Friedensschlüsse zu erreichen, daß keiner der beiden Fein de je wieder ein Einbruchstor gegen uns zur Verfügung habe. Dieser Forderung rann nur auf einem ein zigen Wege und nur durch die Verwirklichung eines ganz bestimmten Kriegszieles entsprochen werden. Ne Nichterreichung dieses Zieles würde uns zum Opfer ei- ner fortgesetzten Kriegspolitik Rußlands und Italiens inachen. In dieser Hinsicht also ist uns eine ganz be stimmte Marschroute für die Beschreitung der Frieden- Verhandlungen gegeben. Ebenso notwendig

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Pagina 5 di 8
Data: 18.02.1917
Descrizione fisica: 8
steckt dieses Ideal derzeit noch in der Uniform, aber sobald der Krieg aus ist, wird bestimmt geheiratet. So behauptet wenigstens die Sabine. Einstweilen ist sie aber so auch schon ganz glückselig, weil sie dermalen unter einem ganz besonders ausgiebigen militärischen Schutz steht, indem ihr Verehrer sogar ein Führer ist. Wie ich aber ihren Bräutigam das erstemal gesehen habe, ist mir die Sache mit dieser Charge gleich nicht so ganz richtig vorge kommen und es hat sich auch sehr bald herausge stellt

, daß der Sabine ihr Zukünftiger in Wirklich keit ein Tragtierführer ist. Ich gab auf das hin meinem Befremden Ausdruck, daß sich die Sabine unter solchen Umständen dennoch seiner Führung anvertrauen wolle. Sie ist aber gleich fuchsteufels wild geworden und hat mich hinausgejagt. Seit dem darf ich abends nicht mehr in der Küche bleiben, wenn der „Herr Führer' zugegen ist, Mein Frauerl hat sich auch letzhin ganz unnötig strapaziert. Sie ist nämlich nicht Krau Rat ge worden

und ich bin wieder einmal der Blamierte. Ich mag mich gar nicht' mehr bei meinen Kollegen aus der Straße blicken lassen, weil sie mich in einem- fort srozzeln. Am liebsten bin ich jetzt bei meinem Herrl. In seinem Zimmer habe ich beim Papier korb ein ganz bequemes Platzerl und finde dort auch angenehme Zerstreuung und Beschäftigung. Man sollte nämlich gar nicht glauben, was alles mitunter so ein Papierkorb enthält! Da habe ich mir zum Beispiel etliche Zuschriften herausgesucht, die zu beantworten mein Herrl jedenfalls infolge

anderweitiger Beschäftigung keine Zeit gehabt hat. Aus Langweile und weil ich auch sollst soweit ein guter Kerl bin, werde ich diese Zuschriften, so gilt ich es eben vermag, der Reihe nach erledigen. Sollte vielleicht meine Beantwortung einmal nicht so ganz nach Wunsch ausfallen, so bitte ich um gütige Nach sicht, da ich eben in diesem Fache ein noch wenig geübter Anfänger bin. » Desparate Leserin. Sie haben also unver» sehenerweise Ihr künstliches Gebiß verschluckt? Na, Seik, da seien Sie nur recht froh

ist, wollen wir demselben ausnahmsweise nähertreten. Am besten ist es sür Sie, wenn Sie sich auch fer^ nerhin dem von Ihrer schätzbarsten Frau Gemahlin geführten Hausregiment widerspruchslos unterordnen. Sie werden ja ganz gut wissen, daß eine Auflehnug gegen den Willen Ihrer besseren und möglicherweise auch schöneren Ehehälfte böse Folgen für Sie haben kann. Wenn Ihnen also Ihre Frau befohlen hat, von nun all Schuhe mit Holzsohlen zu tragen, so wird sie jedenfalls sehr stichhältige Gründe dafür haben. Ihre Befürchtung

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Pagina 6 di 8
Data: 28.12.1907
Descrizione fisica: 8
sei, daß bald ein Regen einfallen werde, der sämt lichen Schnee wieder wegschmelze; es entstehe dann ein solches Gewässer, daß ganz Zams dem Untergang in der Flut geweiht sei. Man muß etwas zu diskurrieren haben. — Das Bergheu ist bei den günstigen Cchneeverhültnissen auf dem »Zuge' in den Stadel, der Heuer leider schon stark gelichtet worden. — Die Gesundheit läßt zu wünschen übrig; in Kappl starben vor kurzem die „Paragge'-Wirtin und mehrere andere Personen. — Die Lawinen des Vorjahres

waren noch nicht ganz aper, selbst die am Eingange des Tales nicht, welche ein Menschenleben zerstörte und den Einlauf des Masses in den Tunnel des Elektrizitätswerkes Wiesberg ruinierte. Die Ein leitung des Wassers wird jetzt etwas Wetter weg verlegt. Die Vorarbeiten konnten diesen Herbst nicht mehr ganz vollendet werden. — Ein drolliges Geschichtlein von einem „Hocker' (im Wirtshaus) wurde in letzter Zeit viel belacht. Ein ver heirateter Mann saß bis gegen Morgen im Wirtshaus. Auf dem Wege uach Hause begann

er die Vorwürfe seines Weibes zu fürchten und dachte sich eine Notlüge aus. Ganz verstört sprach'???' heimgekommen, zur teuren Gattin:' „Das war eine Nacht! Ging ich gar nicht spät abends vom Gsällwirtshaus fort und hatte den Gfällwald nicht ganz hinter mir, als plötzlich ein Mann mit armlangem, blitzendem Messer hinter einem ,Pfötscher' hervor und auf mich losstürzte. Zum Glück konnte ich noch meinen Stock erheben und haute ihn unter den Weg. Ich lief zum Wirt zurück und blieb bis gegen Morgen

: „Daß dem Verein unser Herr Landeshauptmann beitrat, ist für uns eine besondere Ehre. Der Herr Landeshauptmann scheint für unseren Verein weit mehr Verständnis zu haben als jener Fach mann (Arzt), der immer nur in einem ganz all gemeinen „Verein für Volksgesundheit' den Alkoholismus bekämpft wissen möchte. Wir wünschen dem Herrn eine gute Besserung, die gewiß eintreten wird, wenn er sich einmal herbei läßt, die heutige Alkoholfrage etwas zu studieren. Dieses Studium sollte man heute überhaupt

dazu, einem Arzt öffentlich Unkenntnis der Alkoholfrage vorzuwerfen, deshalb, weil letzterer den Älkoholismus in Vorarlberg (mit seinen ganz eigenartigen volkshygienischen Verhältnissen!) durch ein nach seinen An schauungen zweckmäßigeres System bekämpft wissen möchte, als ihm hiezu ein sogenannter Antialkoholvercin erscheint? Und wird folgerichtig mit den oben zitierten Worten indirekt nicht auch jenen verehrten Herren Kollegen das Verständnis der Alkoholfrage abgesprochen und „eine gute Besserung' gewünscht

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Pagina 5 di 10
Data: 14.01.1896
Descrizione fisica: 10
zu würdigen, ist zu be Theil, aM °s - 5', öumal im mittleren und südlichen !°'dern die SNn5« keme zerstreut gelegenen Ortschaften, MöluMi ^,,MU'gen sind ganz enge aneinandergebaut, geflossen, welche die Regierung aus den geraubten Kirchmgüteru und frommen Stiftungen und Klöstern eingezogen hat, ebenso wie aus dem Vermögen der alten vertriebenen Fürstenhäuser? Wohin die Milliarden, die der Fiscus von deu Steuerzahlern eingetrieben? Woher sind die circa 17 Milliarden Schulden, welche der Staat heute

aufweist? Die Antwort lässt sich in wenige Schlagworte fassen: Egoismus, Banken, Gehalte, Monopole, Güustlingsregiment, Monumente und . . . . Afrika. Auch die Juden haben an Einfluss und Macht bedeutend zugenommen; überall sind sie eingedrungen, sogar in die Ministerien. Die Presse (soweit sie nicht katholisch ist, und das ist sie leider nur zum kleinsten Theil) ist fast ganz in den Händen der Juden. — In Italien bestehen 109 Freimaurerlogen, zu welchen uur Juden allein Zutritt haben; die LivMa

haben sich die Sache überlegt, haben ihre Waffen gestreckt und au die Buren ausgeliefert (?); Jameson wurde vom Kriegsgericht zum Tode verurtheilt, vom Präsidenten Krüger aber begnadigt. Der Chartered- Company hat die britische Regierung alle Waffen- und Munitionsvorräthe abgenommen; Rhodes ist zurückgetreten oder, wie man behauptet, ent lassen; alle britischen Officiere, die au dem Frei- schärlerzug theilgenommen, werden angeblich aus der Armeeliste gestrichen. In ganz Südafrika brodelt

begünstigende Verbindung mit dem Me<r.' abzuschneiden, sind bekannt. — Dass England so zähe uud uuablässig nach der Herr schaft über deu Transvaal strebt, liegt zum großen Theil in dem Umstände begründet, dass der südliche Transvaal die Hauptfuudstätteu jener Goldlager enthält, die durch ihren Reichthum ganz außerordentlich hervortreten. An der Aus beutung dieser Golddistricte ist aber englisches- Capital in ganz hervorragendem Maße betheiligt, und einer der meist Betheiligten als Leiter der betreffenden

kaufmännischen Unternehmung ist der Präsident der englischen Capcolonie, Sir Cecil Rhodes. Der Zusammenhang zwischeu diesen Interessen und der stillschweigenden Duldung und Förderung jener Bestrebungen, die ans die englische Herrschaft im Transvaal gerichtet sind, liegt auf der Hand. Keinesfalls konnte der Zug Jamesons, dessen amtlicher Aufenthaltsort Buluwayo ganz im Norden vom Transvaal ist, von Mafeling, im Westen Transvaals aus nach dem Osten zu. auf Johannesburg (südlich von Pretoria

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