dort am höchsten steht und am meisten gesichert ist, wo möglichst viel Gmnd und Boden sich derart vertheilt findet, dass ein zahlreicher Stand mittlerer und kleiner Grund besitzer über das Land sich ausbreitet. Die Wohl fahrt des Staates liegt im Bauernstande. Gehen Sie, meine Herren, die Geschichte der einzelnen Völker durch, dann werden Sie finden, dass blühende Cultur, ausgedehnte materielle Wohl fahrt, Sicherheit des Rechtes und der staatlichen Ordnung gerade dort zuhause sind, wo der Bauern stand
sind. Da ist es mn der Bauernstand, der durch seine dauerhafte Verbindung mit dem so fest Bestehenden, mit Grund und Boden, der Revolution am wenigsten Neigung entgegenbringt. Die Revolution tritt auf unter dem Schlagworte „Freiheit', aber in Wirk lichkeit ist sie immer ein unwürdiger Zwang des Menschengeschlechtes, und gegen diesen Zwang kehrt sich niemand mehr als der freie Bauer. Aber noch etwas anderes. Der Bauernstand Yi der Erneuerer der menschlichen Gesellschaft, «rächten Sie, meine Herren, die Sterblichkeits- Mrn
, wird als undurchführbar hingestellt. Ja, war es vielleicht nie vorhanden? Wenn wir nur in unserem eigenen Vaterlande, in Deutschland, bleiben und zurück schauen auf die alte christlich-germanische Gesell schaftsordnung, so finden wir die Unverschuld- barkeit von Grund und Boden sowohl thatsächlich vorhanden, als auch gesetzlich festgestellt. Im Sachsenspiegel ist sie aufs klarste ausge sprochen; auch enthält dieser die Bestimmung, dass der Erbe die Schulden des Erblassers, nur foweit die fahrende Habe reiche
, zu bezahlen habe. Geiler von Kaisersberg, der berühmte Prediger, gibt den Grund hiefür an, indem er fagt: „Denn wenn der Jude weiß, dass er von dem Gute nichts oder nur wenig bekommen kann, so wird er nicht viel borgen.' Dieser Ausspruch war den damaligen Verhältnissen ganz angepasst, und es ist immer das Gleiche: Das Geld sucht seine Anlage, es sucht möglichst großen Profit, und wenn es weiß, dass es seinen Profit auf Grund und Boden findet,,so sucht es seine An lage eben dort und dringt darauf
, dort angelegt zu werden. Wie Geiler von Kaisersberg gesagt hat: Man muss den Juden die Gelegenheit ent ziehen, so müssen wir sagen: Man muss dem Gelde die Gelegenheit nehmen, dass es seinem innern Dränge, den Grund und Boden auszubeuten, nicht folgen kann. Was in der christlich-germanischen Gesellschaft bestanden hat, finden wir ebenso bei den Slaven. Auch dort hat in alter Zeit Grund und Boden als unantastbares und un- verschuldbares Heiligthnm der Nation gegolten. Meine Herren! Ich gehe noch weiter zurück