572 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1922/28_01_1922/BRC_1922_01_28_2_object_114861.png
Pagina 2 di 8
Data: 28.01.1922
Descrizione fisica: 8
er für die notleidenden Oester- reicher 1 Million Lire, den armen deutschen Kindern Millionen Mark. Er nahm sich der von den russischen Machthabern verfolgten orthodoxen Geist lichen und um das armenische Volk an, das von den Türken zum großen Teil hingemetzelt wurde. So erwies sich der Papst überall hilfreich. Seit Beginn des Jahres 1920 verging kein Monat, in dem Papst Benedikt nicht bedeutende Spenden den vom Krieg am härtesten Getroffenen zukommen ließ. Kurz vor seinem Tod bestimmte er noch eine Geldsumme

für deutsche tuberkulöse Studenten. Wenn auch Benedikt XV. für seine Arbeit für Frieden und Heilung der Kriegswunden viel Un dank und Zurückweisungen erfahren mußte, so gaben doch auch ungezählte Dankschreiben die ver diente Anerkennung. In Konstantinopel errichteten sogar Mohammedaner und Juden ohne Mithilfe der Christen Benedikt XV. ein Denkmal, um ihn als den großen Wohltäter der Menschheit ohne Unterschied der Nation und Religion zu ehren. So war Benedikt XV. ein wahrer Friedens papst, ein rechter

' HM als Erfolg die un parteiische FriedensarbeU des Papstes Benedikt XV. heroor, daß, als die Welt in der europäischen Krise zum Papst il-ce Z-isl.'ch'c nahm, der mächtige Einfluß des Papsttums echölit 'm:rde. Die „Epoca' feiert den Daningeschiedenen als Friedensfürsten und deute sein Fernbalten Friedenskongreß durch Sonn mos überflüssige Sorge vor der Ausrottung der römischen Frage. Der „Popoto Romano' beurteilt Benedikt XV. als den größten politischen Papst. Zielbewußt habe er der Rückeroberung der Schule

und des Geistes lebens Italiens zugestrebt. Die „Idea Nazionale', die mit Trauerrand erschienen ist, glaubt, daß der Augenblick die Lösung der römischen Frage begünstige, eine freie Kirche, geschützt vor jedem parteipolitischen oder ausländischen Einfluß, unlöslich von ihrer italieni schen Tradition. Der „Corriere d'Italia' hebt hervor, daß Papst Benedikt mehr denn je die rein geistige Macht des Papsttums habe in Erscheinung treten lassen. Der „Avanti' meint, die Enttäuschung in der Friedensarbeit des Papstes

habe im Aufschwung der Popolari und in der Vermehrung des diplo matischen Korps ihre Entschädigung gefunden. In Frankreich sind die Zeitungen ausschließlich dem Andenken Papst Benedikt XV. gewidmet. „Excelsior' bringt auf der ersten Seite eine ganze Reihe von verschiedenen Photographien des ver storbenen Hl.Vaters. „Journal' nennt BenediktXV. den Versöhnungspapst. Die englischen Blätter bringen lange Artikel über das Leben und Wirken des verstorbenen Hl. Vaters. „Times' sagen, daß er ein mit außer gewöhnlich

1
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/07_12_1915/BRC_1915_12_07_12_object_156867.png
Pagina 12 di 16
Data: 07.12.1915
Descrizione fisica: 16
Diensta g, den 7 . De zember Schauder über den Körper des wie tot dalie genden Chevaulegers. „Ein Bayer ist's, so kann's einer der Un- srigen sein. Ich Hab' mir's gedacht, daß der Hund ihn kennen muß.' Traudl beschäftigt eine andere Wahr nehmung. „Ich Hab's gesehen, daß er sich bewegt. Er muß noch leben?' Benedikt Herb war der erste, der den be wußtlosen bayerischen Reiter erreichte. Im Schein der Fackel, die einer der in der Nähe beschäftigten AeiHte hatte anzünden lassen, erkannte

er das totenbleiche Gesicht. Der Helm war von seinem Kopfe gefallen und das Haar leuchtete rötlich im flackernden Licht des Kienspans. „Heiliger Gott, der Valtl!' schrie Benedikt auf. „ums Geld hat er sich den Tod gekauft. Für deinen Mann ist er gefallen.' Traudl vergaß für einen Moment die Hil feleistung, die sie bisher bei jedem wildfrem den Krieger barmherzig versucht. ..Was redest denn? Der Simon hat ja selbst mit müssen. Er ist mit unserer Infan- terie nach Polozk marschiert.' ..Dein Mann im Felde

? Und dieser ..Ich wußte schon, daß auch er hier ist. — Wildgruber hat mir's gesagt.' ,,Wil dg ruber ?' Benedikt mußte sich Ge walt antun, den Abscheu zu verbergen, den er beim Klang dieses Namens empfand. Will er ein Bild des Bösen sich machen, so verkör pert es sich ihm in dieser Gestalt. Der Elende, der seine Schwester verführt, der ihm selbst die Liebste genommen, er hat ja sein ganzes Leben zerstört. Doch die seelische Gewalt, mit der er sich seit dem letzten Herbst zu beherrschen gelernt, siegt

. „Ja, Wildgruber,' wiederholte Traudl, ..in Witebsk haben wir ihn getroffen. Gerade 191^ zur rechten Zeit ist er gekommen, um der ihren Mann zu retten.' Ungläubig starrt Benedikt sie an. „Der einen Menschen retten,' lachte er in schmerzlicher Bitterkeit auf, „der ist nur da um andere zu verderben, wie er es mir hat.' „Dir? Und er war doch dein Frewnd'' „Ein Freund, falsch wie die Hölle mein schlimmster Feind, der meinen Lebenstraum zerstört, mein Glück, meine Hoffnung geraubt der- die Mali

' Jetzt ist die Reihe des Erstaunens an Traudl. „Das wußte ich nicht, konnte ich nickt ahnen.' ^ „Oh, es ist nicht die erste Schlechtigkeit die er auf dem Gewissen hat.' „Sollte darum Simons Schwester — Benedikt hatte ihre halblaut zu sich selbst gesprochenen Worte gehört. „Was sagst du, was weißt du von ihr?' „Daß ich darauf schwören möchte, sie letzte Woche in Wiasma gesehen zu haben.' ,Fuch das noch,' stöhnt Herb, „soll ' auch diese Prüfung, das ungetreue Weib noch ein mal wiedersehen zu müssen

2
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/28_12_1915/BRC_1915_12_28_5_object_156155.png
Pagina 5 di 8
Data: 28.12.1915
Descrizione fisica: 8
Schneetreiben hinausgetreten war, — „was hältst du dich noch auf?' „Der arme Haxi kann nicht weiter, er Muß sich gestern die Pfoten erfroren haben,' rief Wildgruber von innen. Auch Benedikt drängte zum Fortkommen. „Laß ihn liegen, wenn es nicht anders geht. Wo es sich um Menschenleben handelt» muß das Tier zurückstehen.' Wildgruber erschien trotzdem nicht, und unruhig ^eilten die beiden allein dem Ufer zu. Erst einige Minuten später kam er herange- keucht, gebückt unter der Last des Hundes

, den er auf den Schultern und Tornister trug. „Glaubt ihr wirklich, ich hätte den armen treuen Hund zurücklassen und elend umkommen lassen können,' erwiderte er auf die erstaunten Fragen. Benedikt empfand etwas wie Scham. Wer in solcher Lage noch ein Herz für das Tier hat te, der war von Grund aus gut und sein frühe res Urteil über Wildgrubers Charakter ein voreiliges gewesen. Ein Haufen französischer Marodeure, der eben vorüberkam, warf lüsterne Blicke nach dem Hunde. „Gebt uns den Braten, Kamerad!' Wildgruber wies

sie mit heftiger Geberde ab. Und als sie Miene machten, ihr Ziel mit Gewalt zu erreichen, setzte er sich mit dem Ba jonett zur Wehre. „Der Tolle, er »opfert sein Leben für den Hund,' rief Tmudl jammernd, „so hilf ihm doch!' Benedikt zögerte. „Ich bin kein Kriegs mann und im Kampfe nicht geübt. Bei sol cher Ueberzahl wäre alles umsonst, sie würden uns nur beide niederschlagen.' Wildgruber deckte sich mit dem Rücken durch einen im Wege stehenden Wagen, aber er hatte alle Mühe, sich seiner Haut zu weh ren

zu helfen, hinter ihm drein. Traudl und Benedikt gaben ihn verloren. Aber als sie, noch weit von der Brücke ent fernt, wegen des dort herrschenden unbeschreib lichen Gewühls Halt machen mußten, kam der Wildgruber plötzlich ohne Hund, doch mit ei nem sächsischen Kürassier zurück. Traudl wollte ihren Augen nicht trauen. Benedikt stehen lassend, eilte sie den beiden entgegen und bot mit freudig erglühendem Ge sicht dem Sachsen die Hand. „Weißt du, wen du da bringst?' wandte sie sich an Wildgruber

er herzlich. 6 Als auch Benedikt herangekommen war und ihn beglückwünschte, berichtete Hartl, wie er in jener Nacht, da er Traudl verlassen, um Lebensmittel zu suchen, in einem nahen Dorfe Kosaken in die Hände gefallen und zwei Tage in ihrer Gefangenschast gewesen, sei. Am drit ten Tage erst, als die Horde siWbei einem er beuteten Schnapsfasse sinnlos verauscht hatte, war es ihm gelungen» zu enttommen und die Armee wieder einzuholen. Auch er riet drin gend, so schnell wie möglich das andere Ufer

3
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/18_12_1915/BRC_1915_12_18_4_object_156497.png
Pagina 4 di 12
Data: 18.12.1915
Descrizione fisica: 12
, um einen nichtsnutzigen Krüppel im Stiche ließe.' Damit hob er den Unglücklichen auf und schleu derte ihn über die Böschung in den Sumpf. Im gleichen Augenblick aber schmetterte der Kol ben eines Karabiners mit solcher Wucht auf seinen Kopf, daß die Schädeldecke zersprang, und er leblos, wie vom Blitze getroffen, niederstürzte. ..Gemeiner Hund, da hast deinen Lohn!' Es war das erstemal, daß Benedikt Herb sich an einem Menschenleben vergriffen, aber er atmete förm lich auf, als er den Schurken tot Zu seinen Füßen lie

hielt, das sie an der Brust trug. Zwischen Fäs sern, Flaschen, Decken und allerlei Gerät saß auf dem Karren ein Kürassier mit verbundenem Fuße, den Pallasch quer über den Knien. „Traudl, du bist's?' rief Benedikt in höchster Verwunderung, „du und die Gustl — und Er traute seinen Augen nicht. „Maria und Josef, wie ist mir denn, das kann doch kein anderer sein, als der Osterauer Hartl!' „Der Wiedererstandene, den wir in traurigem Zu stand, unfähig, weiter zu gehen, vor einer halben Stunde am Wege

gefunden und aufgeladen haben.' „Jesus, Maria, der Hartl lebt!' konnte Benedikt sich noch immer nicht fassen. „Und euer Pferd ?' „Der arme Häuter war von Hunger und Anstren gung so herunter, daß er die neue Last nicht mehr zie hen konnte und zusammenbrach. Wir muhten ihn zu rücklassen und uns selber vorspannen.' „Mir tut's von Herzen leid', sagte Hartl, dem so unerwartet wiedergesundenen Benedikt die Hand rei chend, „von Herzen leid, daß ich euch um das Tier ge bracht Hab'. Aber mein Roß

haben sie mir schon vor zwei Tagen genommen, lieber Freund, um es vor eine Kanone zu spannen, die nicht mehr fortzubringen MS war, und des Gehens ungewohnt, in zerrissenen Schu hen, von Hunger und Frost entkräftet, wäre ich cm! Straßenrand geblieben, wenn ihr mich nicht gefunden hättet.' „Aber so können dich diese braven Frauen unmög lich lange sortschassen,' wandte Benedikt ein, — „und wenn nicht ' „Es muß gehen,' fiel ihm Traudl erschrocken und mit entschlossenem Tone ins Wort. „Lieber gehen wir alle zugrunde

geopfert, werfen wir, soweit es nötig, herunter und lassen den Hartl auf sitzen, bis er sich erholt hat und wieder zu gehen ver mag. Ich führe den Karren und ihr folgt mir mit dem euren, leichteren. Sobald aber eins von euch müde ist, tauschen wir die Plätze und allen ist geHolsen.' Der kluge Vorschlag sand den Beifall aller und Benedikt, um das Pferd nicht zu ermüden, ging einst weilen neben seinem Fuhrwerk her, um mit Staunen und Grauen Traudls Erzählung von Floderbachers blutigem Ende und Hartls

4
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1922/25_01_1922/BRC_1922_01_25_1_object_114815.png
Pagina 1 di 8
Data: 25.01.1922
Descrizione fisica: 8
als Ak>r>nnenlemsv,>rvklicbt iio — Manuskripte werden nicht zu rückgestellt — Letzter Termin für deren Einsendung Montag und Donnerstag abends. Reklamationen sind nicht mehr portofrei. — Allen Anfragen ist das Porio für die Rückantwort beizulegen. i. .WM ScDrMlettung und VerwaMlna: Weißeuturuigasse 1 Inrerurti. Telepuon i'' (Neue Folge der „Krlrener CvronLK'.) Mscveml jeden MLttvvocv und Samstag. Rr. 7. ^Dittwock. 25. Aünner 1922. 35. Aakrgancl. MHWW Papst Benedikt Als Sonntag, 22. Jänner, Punkt 12 Uhr mittags

, unsere ehrwürdige Sext in bangtraurigen Tönen hinausklang über die in weißer Winterstarre ruhenden Fluren und Bergwälder, da war es niemandem mehr in Stadt und Land verborgen, alle wußten es und sagten es sich traurig: der Friedenspapst ist tot. Sonntag, 6 Uhr früh, ist Papst Benedikt XV. nach kurzer Krank heit selig dahingegangen. Die katholische Kirche ist verwaist, dem Lenker des Schiff leins Petri ist das Steuer aus der Hand geglitten — „zu früh', sagen wir kleine Menschen, schon darum

, weil Benedikt noch lange nicht die Jahre seiner letzten Borgänger erreicht hatte — er war erst 67 Jahre alt. — Zu früh, weil uns gerade in den gegenwärtigen Fährnissen seine sichere Führung notwendig schien. Doch Gottes Wege sind nicht unsere Wege und seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken. Aber auch die kurze Zeit von etwas über 7 Iahren der Regierungsdauer Benedikt XV. hat hingereicht, um sein Pontifikat zu einem der bedeutendsten der Kirchengeschichte Zu gestalten, schon auch deswegen

, weil es in die Zeit des großen Weltkrieges gefallen. Die besondere Bedeutung des verstorbenen Papstes liegt in seiner Tätigkeit als Frieöenspapst. Das letzte Wort aus dem Munde Pius' X., das eine ergreisende Friedensmahnung ge wesen, war im Donner der Geschütze verhallt. Aber kaum hatte Benedikt den Stuhl seines Vorgängers bestiegen, griff er dessen Friedenswort auf und rief es immer wieder in Rundschreiben, in Ansprachen vor kirchlichen Würdenträgern u. dergl. den Machthaber« zu. Wenn diese auch darauf

nicht hören wollten, ließ er dennoch von seinen Friedensbemühungen nicht ab. Einzig da steht Benedikt als Vater der Armen, als Helfer w den Kriegs- und Nachkriegsnöten. Schon bald nach seiner Thronbesteigung bemühte er sich um die Freilassung der Zivil- gefangenen. Auf seine Anregung und Vermittlung hin kam der Austausch der kampfunfähigen Kriegsgefangenen zustande. Die Hilfe, die der Hl. Bater fort und fort, erst in der jüngsten Zeit wieder, den Hungernden Mitteleuropas und Nußlands angedcihen ueß

5
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/04_11_1915/BRC_1915_11_04_4_object_157197.png
Pagina 4 di 16
Data: 04.11.1915
Descrizione fisica: 16
Benedikt, die feine, weiße Hand auf seiner Schulter, auf dem schwarzen Polsterstuhle saß. Der vom grü nen Schirm gedämpfte Schein einher Lampe Hielte uA ihren zatteit Nacken, unter dem grau en Kleide sah ein elegant beschuhter, schmaler und zierlicher Fuß hervor, und die ganze Art der Kleidung, die Aufmachung des schweren, dunkelbraunen Haares, zeigte den Typus einer städtischen, in der bäuerlichen Umgebung ganz fremdartig anmutenden Erscheinung.' Mali fiel es auf, daß ihr Begleiter fast so bleich

. ..es wird schon alles recht werden.' Und mit jedem Schritte, den er weiter an der Donnerstag, den 4. November Seite seiner Führerin zurücklegte, wurde sein Gang fester und seine Haltung zuversichtlicher. Heimlich hatte Benedikt Herb doch erwar tet, daß sein neuer Freund und Wandergenosse ihn am nächsten sogleich aufsuchen werde. Aber er wartete von Stunde zu Stunde vergebens, und als er schließlich zur „Post' hinüberging, erfuhr er, daß der Student wahrscheinlich auf dem Bubenauer Hof Unterkunft gefunden

. Sie schien noch nicht Zeit gefunden zu ha ben, ihre Kleidung zu ordnen. Das Gewand um den Hals war nachlässig geschlossen und zwei schwarze Flechten tanzten wie Schlangen über ihren luftgebräunten Nacken. „Ei, läßt dich auch wieder einmal schauen beim Vubenauer?' „Zu deinem Vater wollt ich nicht,' stot terte Benedikt, bei ihrer Anrede in Verlegen heit geratend. „Das will ich auch hoffen, daß dir wer an ders im Hause noch lieber ist. Ein ganzes Jahr ist's, seit ich dich nicht gesehen. Aber brav nenn

wert war.' „Weil dein Vater dazukam.' „Nein, so zu fürchten brauchst ihn denn doch nicht. Er möcht' zwar einen Reicheren für mich, aber bis er den find't, hat's noch gute Weil'.' „Mir ist's alleweil, als sähe er mich nicht gern.' „Geh', wer wird denn so scheusam sein. — Hättest a rechte Schneid, g'fielst ihm bei Gott besser. Aber grad wie in der Passion stehst da.' „Da Hab' ich auch den Johannes spielen sollen,' meinte Benedikt wie zur Entschuldi gung. „Ich glaub', das hättest in Wahrheit

auch sein können.' „Was meinst?' „Nun, der Lieblingsjünger unseres Hei landes. So was Heiliges hast schon. Schad', daß es bei den Proben hat bleiben müssen, daß die Bayern alle Passionsspiele verboten haben. Die Maria Magdalena hätt' ich doch gar zu gern gespielt, wenn's auch ein schlimmes Frau enzimmer gewesen.' Benedikt Herb schlug die Augen nieder. Beinahe erschrocken war er- über ihr Aussehen bei den letzten Worten. Er hatte einmal Hei ligenbilder gesehen beim Pfarrer von Ebbs. Da war eins gewesen, vom Herrn

6
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/07_12_1915/BRC_1915_12_07_4_object_156837.png
Pagina 4 di 16
Data: 07.12.1915
Descrizione fisica: 16
Krankenwärters furcht bare Schreckbilder in ihm wachzurufen. „Heilige Mutter Gottes,' heulte er, im Entsetzen die Hände ausstreckend, auf, ..da, — da ist er wieder! —Ueberall ist er, über all verfolgt er mich, in der Kirche, auf dem Marsch, in der Schlacht! Gott hat ihn aufer- weckt von den Toten, drum kann er nicht ster ben!' Benedikt achtete nur. mit halbem Ohr auf die sinnlosen Reden, die er den Wahnideen des Fieders zuschrieb. Seit er in seinem neuen Berufe tätig war, hörte er dergleichen alle Tage

trug ihn nicht, er brach wieder zu Bo den und ließ sich, die Augen zur Seite gewen det, vor Angst zitternd, untersuchen. Auch sewe Bleffuy war aln-beideutzend und rasch verbunden. Dann goß Venedikt von dem geretteten Inhalt der Flasche in seine Hand, rieb ihm damit die Beule auf der Stirn und flößte dem Widerstrebenden von dem Brannt wein ein. „Besinne dich doch, Valtl,' sagte er, ..nie mand will dir was tun, nur geholfen soll dir werden. Bin doch ich's, der Benedikt, des Mesners Bub

ihr Heiligen, steht mir bei, da ist er wieder!' Diensta g, den 7. D ezember Benedikt, der einige Schritte zur Seite ge gangen war, um nach einem anderen, heftig jammernden und stöhnenden Verwundeten zu sehen, kam zurück, und im Schein der noch im mer in der Mhe befindlichen Fackel schien der Fiebernde der gleichen qualvollen Täuschung zu unterliegen, die ihn schon bei der ersten Wiederkehr ins Leben gemartert. Laut aufheulend stürzte er zu Boden und blieb von neuem besinnungslos liegen. „Der Arme!' rief

Tmudl voll innigem Mitleid. „er ist schlimmer daran, als wir glaubten. Man könnte meinen, er habe für immer den Verstand verloren.' „Seine Verletzungen sind nicht nennens wert, falls nicht der Hufschlag sein Gehirn be schädigte. Aber das kann nur ein Arzt fest stellen, und jedenfalls muß er ins Spital ge schafft werden.' „Wie gern würde ich den Unglücklichen pflegen.' Benedikt war gerührt. „Ich weiß, du hast ein gutes Herz, Traudl. Aber! du selbst bedarfst der Pflege.' ..Ich, wegen der Kleinigkeit

, wenn ich nicht zurückkomme?' „Wenn möglich, lasse ich ihr Nachricht zu kommen. Und sonst kommst du bald selber zu ihr zurück. Nur um ein paar Tage handelt es sich, und an Nachzüglern, die täglich den Trup pen folgen, und denen du dich anschließen kannst, fehlt es nichj.' Traudl gab endlich ihren Widerspruch auf, zumal die Wunde sie ärger schmerzte, als sie zugeben wollte, und Benedikt, erfreut über ihre Bereitwilligkeit, Oes zwei andere in der Nähe befindliche Wärter des Kolotskoier Spitals herbei, die den immer

7
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/23_11_1915/BRC_1915_11_23_5_object_157089.png
Pagina 5 di 8
Data: 23.11.1915
Descrizione fisica: 8
die hinter dem Gitter sich zeigenden halbgeöffneten Lippen. Die Liebkosung erwidernd, meinte die über mütige Dirne:_ „So gefällst mir! Ein schneidi ger Bursch bist, kein so Grillenfänger und Rühr michnichtan wie der Benedikt.' „Ich hoffe auch, da du ihn nimmer an rührst!' „Oho — mein gestrenger Herr Magister,' begehrte sie auf, „das mach' ich-, wie's mir paßt. Wozu wären die Teppen da, wenn man nicht seinen Spatz damit haben sollt.' „Wie nennst mich?' „Narr, ich mein' doch den Venedikt,' lachte sie, „solch

''^ nicht schlafen, wenn ich an dich Dienstag, den 23. November „Ich werde von dir träumen, dann gleicht sich's aus.' Zwei weiche Hände drückten sich auf seine Augen. „Gute Nacht, Schatz.' Dann klang das Fenster. Mali war nicht mehr zu sehen. Wildgruber wischte sich den Mund. Lang sam, auf die gleiche Art wie zuvor, begann er an dem Fachwerk hinabzuklettern. Jedes Wort war deutlich zu Benedikt hin abgedrungen. Der nochmalige Gang zum Scheibenhof, den er in der Frühe des nächsten Tages vorge habt, war überflüssig

geworden. „Arme Anga!' murmelte er. Und „armer Benedikt' wiederholte eine andere Stimme, halb höhnisch, halb mitleidig, wie ein Echo in seinem Herzen. Auch sein Abschiednehmen von der Mali war jetzt unnötig geworden. Sie waren einander würdig, die beiden, die sich da gefunden, von denen jedes eines das andere betrügen würde. Ein Schauer des Ekels schüttelte ihn. Alles in dieser Welt war Lut und Trug! Das schim mernde Hoffnungsschloß der Zukunft, das er sich oft in stillen Träumen aufgebaut, stürzte

krachend um ihn zusammen, alles, die Liebe, der Glaube an das Glück und an sich selbst, un ter seinen Trümmern begrabend. Wie im Wahnsinn wollte er anflachen, doch kein Lant. kam von seinen Lippen. Der Mund blieb ihm offen stehen in plötzlichem Schrecken. „Halt, wer schleicht da?' klang es rauh. „Stehen bleiben, oder wir schießen!' Benedikt hörte, wie Wildgruber einen Fluch ausstieß. Die Stimme, die den falschen Freund angerufen, kannte er. Sie gehörte dem königlichen Förster von Windshausen

' macht ma-n dei netwegen ?' rief höhnisch der Förster. „Ein ausweisloser Vagabund bist und deinesgleichen wird einfach nnter's Militär gesteckt. Der Kö nig braucht Soldaten.' Benedikt hörte nicht, was noch weiter ge sprochen wurde. Eine furchtbare Angst hatte ihn plötzlich befallen. Zum Glück war noch alles mit Wildgruber beschäftigt, und diese Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen, um unbemerkt zu entkom men. Vorsichtig schlich er sich zur Tür binaus, tastete sich an der dunklen Wand

8
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/04_11_1915/BRC_1915_11_04_12_object_157221.png
Pagina 12 di 16
Data: 04.11.1915
Descrizione fisica: 16
eite 4 Donnerstag, den 4. November 4 Nachdruck verboten. So hat sie Gott geschlagen. Roman aus den Jahren 1812/13 von Franz Wichmann. Wildgruber schüttelte den Kopf. „Ich hab's ja gesagt, daß du ein Dichter bist. Aber ich denke, auch als solcher wirst du Hunger und Durst und Sehnsucht haben, ins Quartier zu kommen.' Benedikt Herb antwortete nicht sogleich. Im Mondschein betrachtete er von der Seite verstohlen seinen Wandergefährten. Der kurze, gedrungene Körperbau, die brei- tc. herausfordernde

ge standen. Manche Häuser lagen noch in Trüm mern, andere waren schon wieder aufgebaut, während ein Neubau zur Rechten noch im Ge rüste stand. ..Und du?' ..Dort ist die Post.' bemerkte Benedikt, „wenn du hineinschauen willst, so sag' einen Gruß von mir. Wirst um so besser aufgenom men.' „Muß noch ein paar Häuser weiter. Eltern und Schwester, werden mich längst erwarten. Sonst gehen sie mit den Hühnern zu Bett, und ich will sie nicht länger um den Schlaf bringen.' „Dann also morgen.' „Ich schau' gleich

in der Frühe herüber, ob du Unterkunft gefunden. Ein paar Tage mußt du mindestens bleiben.' „Warum nicht; ubi bene, ibi patria. — Uebrigens ist es besser, ich suche dich auf, falls ich mein Haupt anderswo niederlegen müßte.' „Auch recht, des Meßners Haus weiß jedes Kind im Dorf.' Die Freunde schieden, und von Sehnsucht nach den Seinen erfüllt, die er seit einem Jahr nicht gesehen, setzte Benedikt eilig seinen Weg fort. Nach wenigen Minuten schon kam Wild- gruber die steinernen Stufen wieder herab

geholse werden,' rief die Vuben«uer Mal: stchtlny freut. „Aber weißt, daheim geht s aus anderen Ton. da mußt fein brav fem un ^ net reden mit mir, wie heut, von wegen Sie brach plötzlich ab. Aus dem e ^ mse der nördlichen Dorfgasse, mit dem Studenten eingetreten war, N kleinen Hause der nördlichen DorMi!^ ^ ; oer laßte sie, vor dem ebenerdigen niederen stehen zu bleiben ..Sind die nocy auf sie sich, ..hat ja heute der Benedikt henn wollen.' . ... Wildgruber hatte ihr Selbstgespräch nommen. „Hier wohnt

der Mesner - matter Lichtschein über den Weg. Das niederen ..Sind die noch auf? — Freilich, besa „Freilich, kennst den auch „Ihn nicht, aber den Benedikt. ^ er Freund. Freilich, seit ein paar T g Grad der ist's, der mich hierher gevraw (Fortsetzung folgt.'

9
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/31_10_1915/BRC_1915_10_31_5_object_157596.png
Pagina 5 di 8
Data: 31.10.1915
Descrizione fisica: 8
und doch so nab verwandter Völker zu bilden. Die Bäume auf der Straße warfen schwar ze. scharfe Schatten, zwischen ihnen krochen graue Dünste über das Gras. Benedikt Herb blieb stehen und sah zu den schillernden Wolken empor, die verschleiernd von Osten her über das Antlitz des Mondes zogen. ..Was für ein unstet phantastisches Licht das ist!' ..So recht geschaffen für heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß,' antwortete in leicht spöttischem Tone Thomas Wildgruber. ..Du denkst

, nachdem er einen Augenblick weicher gewesen, seinen früheren spöttelnden Ton zurück. „Du bist immer be geistert. Ueberhaupt, wie du da so vor mir stehst mit dem lockigen Haar, den glänzenden Augen, dem klassischen Profil mit scharfer Nase und feingeschnittenem Munde, den Hut mit blühender Heide geschmückt, kommst du mir ganz vor wie ein landfahrender Poet.' Benedikt wandte den Kopf nach rückwärts wo das wildzerklüftete Gefelse des Kaisers sich über den dämmergrauen.Vorbergen im Mond schein

.' Benedikt achtete nicht des Einwurfs. „In den Wolken hat man die Räder rollen, die Ka nonen dröhnen, die Rosse wiehern und schnau ben gehört. Engel mit flammenden Schwer tern sind durch die Luft gefahren, und auf den Gräbern der Gefallenen von 18W, droben am Iselberg und auf deitl Tummelplatz von Arams, sind wunderbar leuchtende Blumen entsprossen.' „Nun. der Glaube macht selig, übrigens mich auch.' „Dich, den trockenen Juristen? Das red' einem anderen ein.' lachte Benedikt. ..Jawohl, der Glaube

10
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1922/28_01_1922/BRC_1922_01_28_1_object_114855.png
Pagina 1 di 8
Data: 28.01.1922
Descrizione fisica: 8
hielten die Kar dinäle den Kardinal Della Chiesa für den Wür digsten und wählten ihn zum Papst (3. September 1914). Er nahm den Namen Benedikt XV. an. Gleich nachdem er zum Papst gewählt war, richtete er ein Schreiben an alle Katholiken der ganzen Welt. Darin sagte 5er Papst, er wolle alles tun, was in seiner Macht stehe, um ein baldiges Ende des entsetzlichen Krieges herbei zuführen. Er bitte und beschwöre die Regierungen, sie möchten einander die Hand zum Frieden reichen. Seitdem hat Benedikt

e mögliche Hilfe leisten sollten. Der Papst selbst ließ in Italien und anderen Ländern an die Kriegsgefangenen Geld, Eßwaren und Bücher verteilen. — In England brachte er es dahin, daß die gefangenen ll Boot Mannschaften nicht mehr wie Verbrecher behandelt wurden. Er er richtete im Valikan ein Auskunftsamt für Kriegs gefangene und Vermißte, bei dem täglich Hunderte von Anfragen aus allen Ländern einliefen und erledigt wurden. Benedikt > V. brachte es dahin, daß Tausende von Kriegsgefangene

errichtete ein eigenes Amt zu diesem Zweck, in dem bei 200 Personen arbeiteten. Es gelang auch, bei beiden kriegführenden Parteien die Be gnadigung mancher zum Tode Verurteilten und die Einstellung manch harter Maßnahmen zu er wirken. Diese so überaus umfangreiche Liebestätigkeit, durch d;e unzählige Tränen getrocknet wurden, war nur möglich, weil Papst Benedikt, über allen Nationen stehrnd. n-utral blieb, trotz aller An feindungen, denen er eshalb ausgesetzt war. Die größle Sorge des Papstes blieb

11
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/23_12_1915/BRC_1915_12_23_4_object_156602.png
Pagina 4 di 12
Data: 23.12.1915
Descrizione fisica: 12
abzunagen, und regungslos ausgestreckt zwischen ihnen im Schnee lag, schlug leise an. „Ich höre Schritte. Wenn es Kosaken wären!' Wildgruber griff nach seinem Gewehr. Wenig stens wollten sie ihr Leben teuer verkaufen. „Wahrhaftig, — dort aus dem Walde schleicht ei ner heran. Halt, — steh!' „Gut Freund, ein Bayer!' Der Schein des Feuers fiel auf den unerschrocken Näherkommenden. „Der Benedikt!' rief Traudl und erhob sich, so schwer es ihr wurde, um ihm entgegenzuwanken. „Gottlob, daß du lebst!' begrüßte

Herb sie freu dig. „So sind wir beide damals noch gut davon ge kommen. Und der Hartl, die Gustl?' „Die Arme ist tot, samt ihrem Kinde. Wo der Hartl hingekommen, weiß ich nicht.' Benedikt antwortete nicht daraus, ihn überraschte i nichts mehr, seit jede Minute neuen Jammer, neue Schrecknisse gebar. „Und der da?' - „Der Wildgruber ist's. Daß ich noch lebe, ver- j danke ich ihm. Treu hat er mich beschützt, in allen ! Gefahren bei mir ausgehalten, das Letzte mit mir ge- ' teilt.' Benedikt

war bei dem Namen zusammengezuckt. Einen Augenblick schien es, als wolle er in den Wald zurückkehren, aber der andere war schon herange treten. „Hier sehen wir uns wieder und so!' Herb sah nur Traudl an, er schien die Hand, die jener ihm reichen wollte, nicht zu bemerken, und fragte, wie sie hierhergekommen. Sie berichtete es, und wie sie sein Nahen erschreckt habe. Benedikt bestätigte, daß in der Tat die kaiserliche Bagage und andere Wagen, die sich ihr angeschlossen, hier von Kosaken und Bauern überfallen

12
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/26_11_1914/BRC_1914_11_26_5_object_115412.png
Pagina 5 di 8
Data: 26.11.1914
Descrizione fisica: 8
Sonder-Beilage zur „Brlxner Chronik'. des Bölkechitten. Der Wortlaut der ersten Enzyklika Papst Benedikt XV. Es muß ein monumentales Werk genannt we^den> das der neue Träger der Tiara her gestellt hat, indem er seine erste grotzange- legte Enzyklika in die Welt sandte. Sie ent hüllt wie mit einem Moela die großen Aposto lischen Ideen, die das jüngst erwählte Ober- Haupt der Völkerkirche beseelen und von dem Stellvertreter Christi seiner weltum spannenden Herde Zur Verwirklichung warm empfohlen

worden. Das päpstliche Akten- ^ stüch offenbart zweifellos das Regierungs- progmtnm Benedikt XV. mehr als in seinen GruNd- und Richtlinien. Ueberaus anziehend zeigt sich in dem inhaltsreichen Sendschrei- . den. die Kontinuität des Wirkens der Päpste nach ihrem tiefsten Inhalte. Nachdem der in so -Mvnzischen Tagen erwählte Völkerhirte sei- ^ yen Schmerz über den rings um ihn lohen den Weltbrande des Krieges unserer Tage mit wahrhaft väterlich empfindenden Herzen gUW Ausdrucke gebracht, gedenkt

sie um so erfreulicher Bewußtsein, jederzeit programmatisch und uN Einzeli^n die Wege gewandelt zu haben, die für die christliche Politik in dem hochbe- vöutsamen Aktenstücke gewiesen sind. Dons- NM in nnmmk? Rundschreiben Sr. Heiligkeit Papst Benedikt XV. an die ehrwürdigen Brüder, die Patriarchen, Erzbischöse, Bischöfe und die anderen Ordina rien, welche im Frieden und in der Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhle leben. Gruß und apostolischer Segen! Sobald Wir, obwohl ohne Unset Verdienst

13
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/31_12_1914/BRC_1914_12_31_5_object_114734.png
Pagina 5 di 8
Data: 31.12.1914
Descrizione fisica: 8
zuwege gebracht, in überraschend kurzer Zeit ohne Donnerstag, den 31. Dezember Besitzer Luxemburgs, Rußland als Herr von Galizien und Posen, Serbien als Inhaber von Kroatien und Dalmatien. Und wieder will > man den moralischen Einfluß des Heil. Stuhles ! in dieser oder in einer anderen Form für die! Verbündeten gewinnen. Man gibt sich um so! mehr dieser Hoffnung hin, als Benedikt XV.! ein Schüler Rampollas, des großen Freundes Frankreichs, war, und Kardinalstaatssekretär! Gaspari seit seinem Pariser

Aufenthalt eine ge- ^ wisse Vorliebe für die glänzende Stadt an der Seine besitzen soll. z Auch wenn es anginge, das Denken des! Papstes vom eigenen aus zu bemessen, würde die Rechnung nicht stimmen. Gerade als Schü- l ler Rampollas hat es Papst Benedikt XV. aus ! nächster Nähe miterleben müssen, wie schnöden ^ Dank sein ehemaliger Vorgesetzter von Seite ^ Frankreichs erntete, und die Erfahrungen, die! der Kardinalstaatssekretär Gaspari machte, mö gen ihm jene Sympathien nahelegen, die ^ schmerzliches

Mitleid und zugleich äußerste Vor- ! ficht als Zentrum besitzen. Nun darf man aber ! den Gedankenkreis eines Benedikt XV. nicht i nach dem des Alltagsdiplomaten messen. Er ist ! neben allem anderen auch der Bewahrer der j Unabhängigkeit der Kirche, ihrer überpolitischen ! Neutralität, ihrer korrekten Stellung zu allen! Staaten und Völkern der Erde, der Bewahrer i dieser Güter nicht bloß für die Gegenwart, son- j dern auch für die Zukunft. ! Da reicht keine Hintertreppenpolitik heran. > Gewiß

15
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/25_12_1915/BRC_1915_12_25_10_object_156671.png
Pagina 10 di 24
Data: 25.12.1915
Descrizione fisica: 24
erholt, daß er sich wie die anderen dem vollen Genüsse der aufgetischten Speisen hin geben konnte. Die Töchter hatten noch kaltes Hammel fleisch, warme Kartoffeln, Zwiebeln sowie Gurken und ein schwarzes, körniges Brot aus Gerste und Roggen herbeigebracht, und die Augen all dieser Unglücklichen, die seit Tagen den gierigsten Hunger kaum mit den ekelsten Bissen hatten stillen können, glänzten vor seli gem Entzücken. Wildgruber freilich blieb schweigsam, weil Benedikt, der durch die Frauen

und nicht mehr verfehlt werden konnte, sich, reich beschenkt, von seinen dankbaren Schützlingen getrennt, um wieder den unterbrochenen Weg nach Minsk einzuklagen. Auf der stundenlangen beschwerlichen Wanderung hatte die gestrige, gereizte Stim mung zwischen den einstigen Freunden ein Ende genommen. Benedikt hatte zuerst das Schweigen gebrochen, denn mehr und mehr überzeugte er sich, daß Wildgruber ein anderer geworden war und daß er wohl auch der grund schlechte Mensch, für den er ihn eine Zeitlang gehalten

an den Kanonier, den ste öfters im Dienste ihres Gat ten gesehen, gerichtet, antwortete er auswei chend, daß er bei einem der letzten Gefechte versprengt worden sei und über das weitere Schicksal, der Batterie und des Hauptmannes nichts wisse. Benedikt gab ihm recht. Wally mußte das Geschehene verschwiegen bleiben, bis sie aus diesem unseligen Lande heraus waren. Er fuhr sie in diesem jammervollen Zustande, dag sie Witwe, die kleine Pia verwaist war, so konnte es ihr Tod sein oder sie zum Wahnsinn treiben

17
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1909/23_09_1909/BRC_1909_09_23_4_object_153783.png
Pagina 4 di 16
Data: 23.09.1909
Descrizione fisica: 16
des 1. Wiener Andreas Hofer-Vereines, Herr Keiler als Vertreter des Tirolerklubs in Wien, Herr Maler Albin Egger-Lienz, Herr Maler Kluibenschädl von Rietz, Bildhauer Piff rader, der Festredner Dr. Strigl, die Gemeinde vorsteher des Tales, Vertreter der Presse usw. In weitem Viereck um den Feldaltar waren hinter-und nebeneinander dieverschiedenenSchützen- kompanien und Veteranenvereine postiert. Herr Pfarrer Unterkircher begrüßte mit wenigen Worten die Festgäste. Hierauf zelebrierte Hochw. Pater Benedikt

, Guardian-Brixen, die Feldmesse. Die Gsieser Schützen gaben die Decharqen ab; auch aus zwei Holzkanonen wurde gepöllert. Nach der Messe hielt?. Benedikt eine wohl durchdachte Ansprache, in welcher er einerseits auf die unversiegbare Fülle von Gnadenschätzen der Kirche hinwies, andererseits die Pflicht jedes Christen vor Augen stellte, Gott, dem Kaiser und dem Vaterland zu dienen. Auf die höhere Bedeutung des einzuweihen den Schießstandes übergehend, erinnerte Redner an die Inschrift unter einem alten

des Schiebstandes begrüßte Lebr-r Stainer als Oberschützenmeister die Ehren» und ersuchte um die Eröffnung und Einweibuna des Schießstandes, k-, Benedikt nahm Hier7°s letztere vor. Alle Festgäste waren über den hübschen Bau, ein Werk des Baumeisters Müller m Bruneck, entzückt, den Maler Kluibenschädl von Rietz sigural und Maler Huber von Bruneck dekorativ recht hübsch und sinnreich ausgeschmückt haben. Die ganze Ostwand nimmt das Riesen gemälde „Haspinger' von Egger-Lienz ein, das auf den Beschauer

18
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/30_12_1915/BRC_1915_12_30_12_object_156211.png
Pagina 12 di 12
Data: 30.12.1915
Descrizione fisica: 12
möglichkeit ins Auge gefaßt. Aber in die Mitte gekommen, blieb Traudl plötzlich stehen. Erstickender Rauch schlug ihr ins Gesicht und eine Stichflamme, aus dem Holze emporschießend, bedrohte ihre Kleider. „Zu spät,' rief sie schmerzlich. „Ueber die brennende Stelle kommen Wir Nicht mehr hin weg.' „Springen wir hinab,' rief Wildgruber, „vielleicht, daß uns die Schollen hinübertra gen.' Aber Benedikt, der dicht hinter ihm war, hielt ihn von seinem Vorhaben ab. Wie eine Vision war es Wer ihn gekommen. Er sah

dem todesmutigen Retter die Hand zu reichen, um ihn heraufzuziehen. Im selben Augenblick aber dröhnte ein un heilkündendes Knirschen und Krachen an sein Ohr. „Um aller Heiligen willen, Benedikt, halte dich!' schrie er entsetzt auf. Aber es war schon zu spät. Während des Löschens außerstande, die zerbrechliche Scholle zu lenken, war diese, die Richtung verlierend, gegen den nächsten Pfeiler getrieben und unter dem heftigen Anstoß in klingende Splitter zer borsten. Das übrig bleibende Stück war nicht mehr

imstande, die Last zu tragen. Herb glitt von der schiefgeneigten Fläche, vergeblich einen Halt an der Brücke suchend, in die gurgelnd aufschäumende Flut. Wildgruber, im Schmerze bitterster Ver- zweiflung, machte Miene, ihm nachzuspringen. „Benedikt, du edles, großes Herz, du opferst dich für uns!' (Fo rtsetzung folgt.) Krieg und Hoffnung auf den Sieg unserer Waffen gebieten Sparsamkeit mit Lebensmitteln.

19