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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 29.11.1897
Descrizione fisica: 4
am!-Samstag Abends gab das Militär Feuer, wobei viele Personen tödtlich verwundet wurden. Man spricht von zehn Todten. Nachträgliches vom Samstag. Das Abgeordnetenhaus ! Umringt von Abgeordneten erzählt Wolf, wie er in den Saal gekommen. »Hoch Wolf!' ertönt es aus dem Munde mehrerer Abgeordneter. Dr. Lecher ruft: ,W olf ist wieder da, Oesterreich ist wieder in Gefahr!' Wolf Halle in einer der mittleren Bänke der Linken plag genommen. Da wird wildes Schreien vernehmbar: »Die Polizei ist da!' In der That

wird alsbald ein Lberkommissär sichtbar, der auf Wolf zuschreitet. Kittel, Lemisch, Glöckner, Nova! und andere Abgeordnete wollen ihn daran verhindern. Der Kommissär fordert Wolf auf, ihm zu folgen. Wolf weigert ich unter stürmischer Zustimmung der Umstehenden und bleibt anf dem Sige. Nun erscheint ein zweiter Lberkommissär im Saale, um seinem Kollegen Assistenz zu leisten. Wols rührt 'ich nicht vom Platze. Da Wolf nicht folgen will und die ihn umstehenden Abgeordneten nicht weichen wollen, tritr

wieder unter beispiellosen Lärm der Linken Wachmannschaft in den Saal und rückt gegen Wolf vor. Wolf wird aus der Bank gezogen und von zehn Wachleuten aus dem Saale getragen. Tiefe Be wegung bemächtigte sich aller im Saale Anwesenden. Ein Abge ordneter faßte den Fauteuil des Ministerpräsidenten Badeni und stülpte diesen schweren Stuhl auf die Ministerbanl um. Wolf erschien sodann gegen '/>l2 Uhr auf der Rampe, beglei tet von dem bekannten Detectiv-Inspektor Bauer, welch legrerer mit Stentorstimme nach einem viersigigen

Fiaker rief. Es »ar keiner vorhanden. .Ich muß einen haben!' schreit Bauer. Mi nuten vergiengen. ehe ein solcher erschien. Der Wagen wird von süns Polizisten umstellt. Wols wird von Wachmännern h o ch in der Luft getragen und ein Derectiv hielt ihn um die Mitte. Wolf wehrte sich mit Händen und Füßen. Er riß seinen Hul von, Kopfe und rief mit lauter Stimme: .Volk von Wien ! Mich haben sie verhaftet. Man verhaftet Eure Abgeordneten!' Nun wird er in denZWagen geschoben. Sofort reißt er den Wagenschlag

aus der anderen Seite auf. wo keine Wache steht. Es gelingt ihm, sich aus dem Wagen hinauszubeugen und neuerdings ruft er Volk von Wien, man verhaftet die Abgeordnelen!' Anf einen Wink des PolizeiiommissärS stürzen mehrere Polizisten zum Wa genschlage, schlagen denselben zu, während Wolf von der anderen Seite her auf seinen Sig niedergezogen wird. Die Scheiben des Wagens waren hiebei in Scherben gegangen. Zwei Detektivs steigen in den Wagen, in welchen Wolf un unterbrochen laut gegen seine Verhaftung prolestirl

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Pagina 3 di 8
Data: 12.05.1902
Descrizione fisica: 8
einen Gastspiel-Zyklus, welcher den durchschla gendsten Erfolg aufzuweisen hatte. Die Leistungen der einzelnen Mitglieder waren für die dortigen Ver hältnisse durchgehends ausgezeichnete und fehlte es nicht an zahllosen Blumen- und Kranzspenden. Bei der Abschiedsvorstellung (4. d.) wurde allgemein der Wunsch laut, Direktor Klnrsch mi^. seinem Ensemble wiederzusehen. Am 1. Juni beginnt das Ensemble mit den Vorstellungen in Innsbruck. heit Wolf. Er könne die Alldeutschen Südtirols nur auf das Tiefste bedauern

' vorgehen und nie dürfe er bemackelte und ehrlose Menschen willkommen heißen, ohne das Recht auf den Tite Alldeutscher zu verlieren. Personen kultus treibe Wolf und nicht die Schönerianer, ge rade Wolf habe seine Person über die Sache gestellt. Klärung tut not, rief Dr. Oedl wiederholt, und gab nochmals seinem allergrößten Erstaunen über die Entschließung der Südtiroler Alldeutschen Ausdruck. Sonderbare Alldeutsche, meinte Dr. Oedl, die nicht einmal wissen, was alldeutsch sein heißt. Hierauf sprach Herr

Moor einige Worte für Wolf und meinte, trotz der langen Anklage des Dr. Berger sei er doch noch nicht ganz klar in der Sache Wolf und man wolle mit dem Urteil über einen so hoch verdienten Führer der Deutschen noch zurückhalten. Darauf antwortete Abg. Berger ziemlich erregt, daß es ihm äußerst sonderbar sei, daß es noch einen Menschen geben könne, der nach all dem über K. H. Wolf Gehörten sich noch kein Urteil über Wolf ge bildet habe. Für die Wahrheit der Anschuldi gungen bürge der Name

Dr. Vinzenz Berger. Zum Schlüsse wurde eine Entschließung verlesen, in der der Abg. Wolf als politisch tot erklärt wird und wonach die „Ostdeutsche Rundschau' aufzuhören habe, als Parteiblatt der Alldeutschen zu gelten. Für die Entschließung stimmten nur etwa die Hälfte der Anwesenden, aber frei und offen bei der Gegen probe für Wolf die Hand zu erheben, wagten nur fünf von den 250 Teilnehmern. Die Versammlung dauerte von 3 Uhr Nachmittag bis gegen 9 Uhr abends. TeltMMt uud neueste Nachrichten der ,FoM

und Arbeiterfrage in nationalem Sinne und Abg. Berger über den Streit zwischen Schönerer und Wolf und über „Los von Rom'. Sämtliche Redner ernteten langanhaltenden Beifall für ihre Ausführungen. Das Hauptinteresse des Tages bot die Frage der Stellungnahme zu dem Zwiste im alldeutschen Lager. Abg. Berger griff K. H. Wolf in der allerschärfsten Weise an und sprach ihm jedes Recht ab, noch fernerhin deutsche Wähler zu ver treten. Wolf sei ein politischer Abenteuerer u. dgl. In einigen Tagen werde gegen Wolf

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Pagina 3 di 4
Data: 23.10.1867
Descrizione fisica: 4
. Diese ward sehr bald in der Person 'der Ursula Wolf, 37 Jahre alt, von Tschengels gebürtig gesunden, welche obwohl Mut ter einer außerehelichen achtjährigen Tochter, dennoch der Anna Stieger als Schwiegertochter ganz recht war. — Am 28. Jänner l. I. trat Anna Stieger mit ge richtlicher Urkunde dem Sohne Johann Wielander ihren Hos unter den üblichen Bedingungen wegen ihrer Verpflegung:c. eigenthümlich ab und um Mariä- Lichtmeß stierten Ursula Wolf und Johann Wielander ihre Hochzeit. Einige Tage

nicht der beste, fei, und daß sie ein ganzes Jahr arbeiten könnte, ohne einen Lohn zu bekommen. Er theilte diese» Umstand der Mutter mit, worauf diese sogleich ihre Sachen einpackte, zur Hinterburg zurückkehrte LMgemeinschästlich Imit ihrem Sohne lebte. Was die Schwiegertochter Ursula Wolf anbelangt, so wird dieselbe als eine ruhige, friedfertige, arbeit same Person geschildert, und auch der Anna Stieger konnte nichts Schlechtes nachgesagt werden, dah-r kam es, daß zwischen beiden nie ein Streit vorkam

und daß beide, wenigstens dem Aeußern nach, in Frieden lebten.'' '' '' ' Am 7. Juni l. I. im Verlaufe des Nachmittags erkrankte ohne bekannte Ursache die uneheliche Tochter der Ursula Wolf, Namens Maria Wolf, welche mir Zustimmung des Johann Wielander und der Anna Stieger ins HaüS aufgenommen wurde. Am Abend desselben Tages verspürte auch Ursula Wolf Ueblich Feiten und Heide mußten sich im Verlaufe der nächsten Nacht und des nächsten Tages sehr oft erbrechen. Beide mußte» am 8. Juni (SamStag) das Bett hüten

, wobei dieselben von Anna Stieger ganz gut gewartet wurden. Da am Sonntag, den 9. Juni, früh der Zustand der Ursula Wolf sich nicht gebesser hatte, verfügte sich Johann Wielander nach LaaS zu Hrn. Dr. Tinzl, der ihm eine Medizin für Ursula Wolf mitgab. Nachdem Ursula Wolf am 9 Junt Abends eine Suppe gegessen hatte, ersuchte !sie die Anna Stieger, ie möchte da» Taglicht auslöschen, dagegen das Oel- icht anzünden und brennen lassen uad forderte sie auf schlafen z« gehen, beisetzend, daß wenn sie, näm

- ich Ursula Wolf, etwas brauche, sie schon rufen werde. Anna Stieger löschte daS Taglicht aus, zündete aber das Oellicht nicht an und bemerkte, sie gehe heute nicht schlafen. Der Deutlichkeit wegen dürfte es nothwendig sein, die Schlaflokalitäten jedes Einzelnen zu beschreibe». Anna Stieger hatte ihre Schlaskammer zu ebener Erde, wo zugleich verschiedene Ackergeräthschasten, als: Schaufeln, Dreschflegeln :c. ausbewahrt waren. Bon »ieser Kammer führte eine 10 Stufen hohe Stiege durch eine Fallthüre

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Pagina 2 di 4
Data: 12.11.1897
Descrizione fisica: 4
gemacht: »Wir hauen Euch, wenn Ihr nicht still seid!' Prohaska macht einen unverständlichen Zwischenruf. Wolf: Der herrliche Prohaskai Türk fragt den Präsidenten, auf welche Veranlassung diese von Jedermann gehörten Zwischen rufe aus dem Protokolle eliminirt wurden. Bielohlawek: Wolf hat eine halbe Stunde geschimpft. Türk fragt schließlich den Präsidenten, ob er gewillt sei, zu veranlassen, daß das Proto koll eine treue Wiedergabe der Verhandlungen sei, und daß die ausgelassenen Zwischenrufe in's

Protokoll aufgenommen werden sollen. Vizepräsident Kramarsch: Ich bitte, diese Ausführungen kann ich nicht zulassen. Schönerer: Ich bitte, das ist unser Recht. Sie haben den Christlich-Sozialen auch dazu das Wort gegeben. (Rufe bei den Christlich-Sozialen: Gehen Sie in die Krugerstraße!) Wolf: Es ist unwahr, daß ich in meinem Leben etwas ge leugnet habe, was ich ausgesprochen habe. Ich bin für das Alles, was ich sage, immer voll und ganz eingestanden. Ich konstatire thatsächlich, daß Dr. Lueger Heu

» nicht mehr wie ehemals gegen den Ausgleich auftritt, sondern daß sein Verhalten eine Gaukelei und Spiegelsrchterei ist und daß es ihm bloß darum zu thun ist, eine Opposition zu markiren. (Großer Lärm bei den Christlich-Sozialen.) Schneider theilt mit, Abg. Wolf habe den Vizepräsidenten in ider betreffenden Sitzung „Gauner' und .Oberganner' ge nannt. Wohl meyer bemerkt, Wolf habe noch politische Hosen schlitze getragen, als Dr. Lueger schon politisch thätig gewesen sei. Im weiteren Verlaufe

der Ausführungen dieses Redners ruft Schönerer: Jetzt können Sie die Irrenärzte holen lassen. Wohlmcyer: In St. Pülren gibt es Leute desselben Gelichters wie Wolf. Wols: Herr Präsident, sind Sie taub? müssen wir uns das gefallen jlassen? Abg. Dr. Scheich er (christlichsozial) erklärt, es sei Ironie, daß ein Türk hier das Christenthum predigen wolle. Er verwahrt sich dagegen, daß der Abg. Wolf sich anmaße, in Versammlungen zu ^sagen, man müsse die christlichsoziale Partei ausräuchern. Sollte der Abgeordnete

Wolf so fortfahren, wie in der letzten Nachtsitzung, so müßte es früher oder später zu Konflikten kom men, die sehr bedauerlich sein würden. Vizepräsident Kramarsch: Ich muß bemerken, daß Alles, was hier vorgehl, geschäftsordnungswidrig ist Bielohlawek verlangt, es solle in das Protokoll ausge nommen werden, daß Wols eine halbe Stunde geschimpft und den Bürgermeister von Wien den größten Gaukler genannt hat. (Rufe links: Das ist keine Beschimpfung, das ist nur Wahrheit!) Redner führt aus, Abg. Wolf

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Pagina 2 di 8
Data: 10.11.1898
Descrizione fisica: 8
, daß gewiß die Empfin dung der Entrüstung gegenüber einer Reihe Von Aeußerungen dieses Abgeordneten in den Reihen der Majorität dieses Hauses getheilt Werde. Abg. Wolf: Umarmt Euch! Abg. Graf Stürgkh: Nicht im Namen der Minorität dieses Hauses, deren berufener Sprecher zu sein ich mir nicht anmaße... Abg. Wolf: Das deutsche Volk jubelt über diese Aeußerung. Pfui l Es geht ohne Grafen und Barone auch! Abg. Kittel: Wir brauchen den Großgrund besitz nicht! Abg. Graf Stürgkh: ... benutze ich den nächsten

mir geschäftsord«ungsmäßig gegebenen Anlaß, um gegenüber den unqualifizierbarm Aeußerungen des Herrn Abg. Schönerer dem Gefühle unserer tiefsten Entrüstung Ausdruck ZU leihen. - Abg. Wolf: Hurrah! ' Abg. Graf Stürgks: Hohes Haus! Als ^Vertreter einer Partei, die mit der kleinen radikalen Gruppe, welcher der genannte Ab» geordnete vorsteht, in keiner wie immer gear teten Berührung steht ... Abg. Wolf: Gott sei Dank! Abg. Graf Stürgkh: .... als Vertreter einer Partei, deren eminente staatstreue Ge sinnung

und unverbrüchliche Treue gegenüber der Dynastie auf Grund ihres Parteipro gramms wie nicht minder ihrer konsequenten politischen Haltung über allem Zweifel gestellt ist, wäre ich im Grunde überhoben, den kon- tradiktorifchen Grundsatz zur Auffassung des Herrn Abg. Schönerer irgendwie noch eigens hervorzuheben. Abg. Wolf: Seid lieber volkstreu. I HZr habt das Volk verrathen im Aus» HleichsauSschusse und anderswo auch. De Abg. Jaworski hat am allerwenigsten von gleichen Pflichten und gleichen Rechten zu sprechen

.^. Abg. Wolf will seine Rede fortsetzen, aber die uin ihn versammelten Polen und Tschechen stoßen wilde Entrüstungsrufe aus, wie: Pfui I Hinaus mit ihm! Gehen Sie nach Preußen! (Anhaltender Lärm). Abg. Daszynski zum Abg. Wolf: Wenn Sie ein ehrlicher Mensch sind, sollen Sie sosort wiederrufen! Abg. Wolf: Und wenn Sie mich in Stücke zerhauen, widerrufe ich nicht! Herr Präsident! Haben Sie die Macht, mir Ruhe zu ver schaffen ? Rufe rechts: Nicht ausreden lassen! Abg.Wolf: Man treibt Ob struktion

! Das freut mich! Ich danke sehr! Während der Rede des Abg. Wolf begeben sich die Abg. Szajer und Kubik gegen den Platz des Abg. Wolf. Abg. Kubik soll dem Abg. Wolf einen Stoß in den Rücken gege ben haben. Der Präsident gibt wiederholt daS Glocken zeichen. Endlich tritt etwas Ruhe ein. Abg. Daszynski (heftig): Dagegen muß ans ganzer Seele protestiert werden. Das polnische Volk arbeitet in den Kohlengruben, hier in Wien schanzen tausende von polnischen Bauern, sie schanzen für die patriotischen deutschen

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Pagina 3 di 4
Data: 24.10.1867
Descrizione fisica: 4
: , 1. daß'Ursula Wolf eines gewaltsamen Todes durch Vergiftung mittelst Arseniks gestorben ist; 2. daß die' Kopfverletzung der Ursula Wolf eine sehr schwere ist und daß diese dazu beigetragen hat, den tödtlichen Ausgang zu beschleunigen und 3. daß die übrigen Verletzungen der Ursula Wolf leichter Natur sind. AuS dem unmittelbar nach der That vom 9. Juni AbendS von Anna Stieger beobachteten Benehmen glaubte die ganze Umgebung, daß selbe besessen oder wahnsinnig geworden sei, und Niemand

erwachten und wurden immer stSrker,'' bis dieselbe nach ' und'nach 'zusylgen- dem Geständnisse geschritten ist. Die Heirath ihres Sohnes Johann mit Ursula Wolf war ihr im Anfänge recht, weßhalb sie dem Sohne ibre Heimath überlasse» hat; später aber machten ihr die weichenden Kinder Vorwürfe, weil sie selbst sozusagen ans der Heimath vertrieben wvr- din seien. M?SHwie?gÄochter' selbst' hielt ihr oft vor, „es sei. nichts im. Hause, da sei bald gethan und alle könnten daid betteln gehn,,; man versperrte

ihr das Brod, während die uneheliche Tochter der Ursula Wolf dortselbst Zutritt, hatte. - L)iefes. Wädche». sagte, ihr einmal, daß, wen» ihr Sohn Franz komme, man diesen'und auch sie ävS dem Hause fortjage» werde. I Anna Stieger dachte sich oft, es wäre besser, wenn dieses Weib ihres SohneS nicht wäre,'dann könnte sie oder ihre Tochter beim Sohne bleiben. Am Frei» läg, dey ?. Ji^ni d. J. jätete sie mit ihrer Schwie- gertoch^er ErpapfÄ aus>e»s,' UM nizd dä^ habe ihr die Schwiegertochter von neuem

vorgeworfen« „es fei nichts da,' es fei nur eine Kuh da diese Reden hätten' sie gewaltig' erzürnt. h Ihre Schwiegertochter habe dann das Mittagessen gekocht, worauf mau sie zum Essen rief. Die Spei? sen beflavden m einer Suppe ,- welche schon auf den Tisch ai^getragen wilr^ und. in Nocken, welche in einer Pfanne. auf der' Bank 'waren. Die Schwizgertochter war in der Küche beschäftigt, die kleme Maria Wolf wurde. von^ der Auya. Miegex uny Masse/ geschickt, und so war diese allein, in der StübeZ

Platze die Speisen herausnimmt. Anna Stieger nahm mit den lzwei Fingerspitzen etwas von dem Pulver und streute es in die Pfanne aus den Platz, woraus die Schwiegertochter zu essen pflegte. Den Rest des Pulvers steckte sie zu sich. — Es wurde nun die Suppe gegessen und nach derselben stellte die Schwiegertochter die Nocken wie gewöhnlich auf den Tisch und aß von der Seite, wo das Pulver darauf gesät war. Aus her nämlichen Pfanne habe» auch oie kleine Maria Wolf, sowie Anna Stieger ge gessen

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Pagina 2 di 4
Data: 29.11.1897
Descrizione fisica: 4
der fremden Gäste, Katharina war plötzlich i ganz ruhig und vergnügt geworden. Sie bewunderte den z, Fürsten, der, ehe er fortfuhr in feiner glänzenden Käm- i mereruniform zu ihr gekommen war, mit naivem Entzü- k cken und bat ihn, ihr Bonbons mitzubringen, was er « lachend versprach. H Sebastian hatte sich heute krank gemeldet und ver- i sah seinen Dienst nicht, der alte Leibjäger versah dessen „Bozner Zeitung' (Südtnoler Tagblatt) des Abg. Wolf gegeben hat/ der auf einer Pfeife unaufhörlich bläst. Wolf

zieht sich ins Zentrum der deutschen Abgeordneten zurück. Der Kommissär und die Wachleute brechen sich /Bahn und uachkurze-m Zwiegesprä ch zwischen dem Kommis sär und Wolf wird dieser von e?nem Zi«ildet'ektiv g es a ß t uni» zum Saale hinausgeführt. Wolf ruft:.Hoch die Revolution I' Nun sieht man, wie Wachleute auf Glöckner losstürmen. Abgeordnete rufen: .Deckt ihn.' Es entspinnt sich ein Kamp f mit den Wachleuten, man wirst sie zurück. .Kramarsch drängt von hinten nach, der Kommissär entschuldigt

sich, alles schreit und lärmt. ' ' ' Gegen 1 Uhr mittags wurde Wolf im Saale verhaftet. Die Szene hatte sich unter großem Tumulte abgespielt. Der Polizeikommissär wollte sich dem Platze Wolf's nähern, in diesem Augenblicke jedoch wurde Wolf von seinen Parteigenossen, sowie Abgeordneten der übrigen deutschen Fraktionen umringt und dem Kommissär der Zutritt zu Wolf verwehrt. Der Kommissär wandte sich hierauf an die Wachleute, die sich durch die Schar der Abge ordneten an Wolf's Plag durchdrängten. Mit äußerster

An strengung gelang es dem Kommissär, seine Hand auf Wolf'S Schulter zu legen. Wolf wird von den Polizisten in? Bureau des Präsidenten geführt, begleitet vom Abg. Schönerer. Man übergibt ihm die Garderobe und der Polizeikommissär theilt Wolf mit, er dürfe durch drei Tage nicht das Haus betreten. Wolf erwiderte: .Ich kann von Ihnen nicht derlei Aufträge ent- gegennehmeu. Ich weiche nur der Gewalt.' Wolf wird gezwungen, statt, wie er will, von der Rampe aus, bei einem Seitenausgange das Haus zu verlassen

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Pagina 2 di 4
Data: 06.11.1897
Descrizione fisica: 4
hat der Abg. Lueger. (Lärmender Widerspruch links. Rufe links: Es ist geheime Sitzung, die geheime Sitzung muß fortgesetzt werden! Lärm.) Der Abg. Wolf beginnt wieder zu sprechen und erklärt, er schreite nunmehr an die Verlesung eines Zeitungsartikels. (Unruhe rechts.) Der Vizepräsident ruft den Abg. Wolf zur Ordnung. . Abg. Wolf spricht weiter und beginnt einen Zeitungsartikel sowie einen Brief aus Mährifch-Ostrau zu verlesen. V i z e präsi dent läutet und ersucht wiederholt um Ruhe. Die Unruhe

daüert'aber unausgesetzt fort/Dem 'Abgeordne ten Wolf, der seine Vorlesung fortsetzt, ruft die Rechte zu: Hinaus mit ihm! Maul halten! Die Christlich-Sozialen in bengalischem Lichte. Abg. Dr. L ueg er: Meine Herren: Sie erlauben mir zuerst daß ich eine Erklärung abgebe. (Unterbrechung links.) Abg. Wolf spricht weiter. (Zwischen Wolf und den Christ lich-Sozialen Kleinbauer und Wohlmeyer entspinnt sich ein leb hafter Wortwechsel. Großer Lärm.) Lueger schreiend: Ich frage den Herrn Präsidenten

, ob er die Macht hat, das Haus von einem solchen Störefried end lich zu befreien. (Anhaltender Beifall und Händeklatschen rechts und bei den Christlich-Sozialen.) Abg. Wolf spricht ruhig weiter. Vizepräsident: Was ist das für ein Verhalten? Wäh rend das Haus in Verhandlung über die vitalsten Fragen des Staates steht, machen Sie solche Witze! (Beifall rechts.) Das ist wirklich traurig und beschämend für das Reich. (Beifall rechts.) — Widerspruch links, zahlreiche Rufe links. Lärm.) Abg. Wolf setzt

seine Vorlesung fort und kommt auf einen Vorfall zu sprechen, wo der Lueger-Marsch ausgepfiffen wurde. (Bei den Christlich-Sozialen erhebt sich infolgedessen ein großer Lärm.) Abg. Bielohlaoek: Lassen Sie die Christlich-Sozialen in Ruhe! Sie sind ein Ehrenwortbrecher! Obstruieren Sie soviel Sie wollen, aber lassen Sie uns in Ruhe, Sie haben gar keine Ehre mehr im Leibe! Abg. Monsignore Scheicher: Was untersteht sich der Wolf! ? Abg. Bielohlaoek: Der Wolf gehört in eine SchiiapZ- boutiqne. (Entrüstungsrufe

, das; er uns beschimpft! Abg. Strobach: Schandbube! Wir wersen Dich hinaus! Abg. Mons. Scheicher: Wenn er über uns schimpft, dann gibts gar nichts mehr, da kriegt er feine Ohrfeigen! Abg. Lueger: Kümmern Sie sich lieber um das Ehrenwort Jro's! Sie benehmen sich hier wie ein Gaffenjunge. Das ist in- sam! Diese ehrlosen Leute sind die Führer der Deutschen Volks partei. Abg. Wolf spricht unbekümmert weiter. Abg. Pattai: schreit: Schweigen, schweigen Sie haben nicht das Wort! Abg. Strobach zum Abg. Wols: Schandbube

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Pagina 2 di 4
Data: 08.05.1897
Descrizione fisica: 4
) als erster Redner das Wort. Kaiser charakterisirt in trefflicher Weise die Haltung der Polen. Der Umstand allein, daß das Ganze eine Aktion zwischen dem Ministerium und der Majori tät darstelle, um Oesterreich an Ungarn zu verkaufen, würde uns das Recht und die Kraft geben, daß wir sagen: Ein solcher Mann gehöre vor den Staatsgerichtshof. (Lebhafter Bei fall links). Sodann erhielt Abg. Wolf als zweiter Antragsteller das Wort. Er führte eingangs seiner Rede aus, daß die Sprachenver ordnungcn

zur Herstellung des Friedens in Böhmen gar nicht nothwendig gewesen wären. Wir Deutschen haben gesehen, daß wir uns vor den minderwerthigen Nationalitäten, (den Tschechen, den Slovenen und Polen, gar nicht zu fürchten brauchen. Kaum hatte Wolf diese Worte gesprochen, als ein furcht barer Lärm entsteht. Die Tschechen, Polen, Ruthcnen, Croaten und Slovenen rufen dem Redner zu: Sie unverschämter Mensch! Wir lasien diesen unverschämten Menschen nicht weiter sprechen. Hinaus mit ihm! Schmeißt ihn hinaus

I — Ein Ab geordneter ruft: Sprechen Sie nicht so unverschämt! Abgeordneter Skala: DaS ist eine Frechheit! (Demonstrativer Beifall links). Der Vizepräsident läutet unausgesetzt mit der Glocke und bittet um Ruhe. So oft Wolf weiterfprechen will, erhebt sich ein furchtbarer Lärm, deutsche und tschechische Abgeordnete gehen mit geballten Fäusten auseinander loS; namentlich hört man die Abg. Herold, Pacak, Stransky dem Abg. Wolf heftige Worte zurufen, die in der Berichterstatter-Loge nicht verstanden werden. Herold

schreit: .So lange Wolf diese Worte nicht zurücknimmt, darf er nicht weitersprechen/ In der That scheint es, daß die slavischen Abgeordneten Wolf am Sprechen hindern wollen-, von der Linken wird Wolf unablässig applaudirt. Der Lärm wird immer anhaltender und größer und dauert fünf Minuten. Als der Vizepräsident siebt, daß er des gewaltigen Sturmes nicht Herr werden kann, verläßt er den Präsi- deutenfitz und erklärt die Sitzung für unterbrochen. Die Rechte applaudirt stürmisch. Die lärmende Szene geht

aber nicht zu Ende und die Erregung wird immer größer, die leidenschaft lichen Ausrufe immer mehr, und man ist jeden Augenblick ge wärtig, daß die Parteien zu Handgreiflichkeiten übergehen. Wolf ruft in den Saal unverständliche Worte hinein und man sieht, wie er in dem Getümmel einzelnen Abgeordneten Visitkarten überreicht. Vize-Präsident Abrahamowicz erscheint wieder auf der Präsidententribüne und eröffnet die Sitzung. Abg. Wolf fortfahrend: Unsere Anklage ist kein parlamen tarisches Manöver

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Pagina 2 di 8
Data: 06.05.1902
Descrizione fisica: 8
Einfluß zu nehmen geeignet ist. Dom Politischen Schauplahc. Inland. s Die Innsbruck?! akademische Bur schenschaft „Germania' hat einstimmig folgende Entschließung gefaßt: „Die akademische Burschenschaft „Germania' in Innsbruck hält das Verhalten des Abg. Wolf überhaupt und mit seiner Ehrenangelegenheit mit Dr. Schalk insbesonders für ein durchaus schimpfliches, jeglicken Ehrbezriffen widersprechendes. Statt, wie es ein Ehrenmann getan hätte, selbst auf ein Ehrengericht zu dringen, floh

er ein solches unter nichtigen Vorwänden kleinlichster Art. Dieser unleugbaren Tatsache gegen über erklären wir es für eine Unverfrorenheit son dergleichen, falls Wolf auch künftig den Ehrennamen eines deutschen Burschenschafters zur Deckung seiner bemakelten Persönlichkeit mißbrauchen sollte.' Sprengung des 5. deutschen Volks tages (der Ostdeutschen) durch die Schö- Wir sprachen von einzig in ihrer Art da stehenden Aufführungen; wer hat denn auch eine ähnliche Generalprobe eines weltlichen Werkes ge sehen: ein Parterre

. Die Tagesordnung umfaßte mehrere Punkte, darunter die Lage des Bauernstandes und der Arbeiterschaft, die Lage der Lehrer, die Zoll union und den Ausgleich mit Ungarn und die Los von Rom-Bewegung. Vor Beginn der Versammlung erhielt Abg. Wolf einen Zettel, worin ihm mitge teilt wurde, die Schönerianer würden die Versamm lung nicht sprengen, wenn Wolf den Vorsitz nicht übernehme. Abgeordneter Wolf zerriß den Zettel. Als Wolf die Eröffnungsansprache begann, ertönte von einer Loge ein schriller Pfiff. Gleichzeitig

er tönte der Ruf: Der fünfte deutsche Volkstag ist ge sprengt. Die Anhänger Wolss antworteten mit stür mischen Pfui-Rusen, während die Schönerianer den Abgeordneten Wolf von allen Seiten mit Zucker würfeln bewarfen. Wolf blieb vollkommen ruhig. Seine Anhänger brachten Heilrufe auf ihn aus. Die gegenseitigen Rufe „Pfui Wolf! . . . Pfui Schö nerer!' dauerten nahezu eine Viertelstunde. Nun versuchten die Ordner einzugreifen, worauf eine große Schlägerei begann. Dr. Ursin, der zu Beginn einen Pfiff ertönen

ließ, wurde an die Luft gesetzt. Die Ordner wurden von den Schönerianern mit Stöcken bedroht. Die Ordner versuchten ihnen die Stöcke zu entreißen, wobei es zu einer Schlägerei zwischen den beiden Parteien kam. Sodann trat relative Ruhe ein. Abg. Wolf ver suchte neuerlich die Versammlung zu eröffnen. Vor der Rednertribüne kam es aber wieder zu einem Tumult. Die Schönerianer fielen über einen Ord ner, der sie zur Ruhe mahnte, her und schlugen ihn mit den Fäusten. Mehrere Ordner ergriffen den größten

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Pagina 1 di 12
Data: 09.12.1902
Descrizione fisica: 12
nach kurzer Debatte, worin insbeson dere der Abg. Walz die Betriebsverhältnisse in Steicrmark einer starken Kritik unterzog, der Antrag des Komitesä, die Verstaatlichung der Südbahn derzeit der Regierung nicht zu empfehlen, ange nommen. Wolfs politische Zukunftspläne. Ein Redakteur des Wiener Tagblattes „Zeit' hatte wäh rend des BrüxeS Prozesses eine Unterredung mit K. H. Wolf, in welcher er diesen über feine Zukunfts- pläne befragte. Wolf erklärte, er setze alle Hoffnung aus die vollständige Neubildung

hat sich auch in den schwersten Zeiten bewährt. Ueber Schö nerer und seine Partei äußerte sich Wolf: „Sie werden wieder das fein, was sie bisher waren, eine Tischgesellschaft, deren nationale Gesinnung niemand anzweisclt und deren Radikalismus in manchen Augen blicken wertvoll ist, die aber das Persönliche stets über das Sachliche stellen wird. Die „Unledingt- heit' halte ich für eine Geisteskrankheit und ich bin während des Prozesses zur Erkenntnis gekommen, welche Verwirrung sie im Denken und Fühlen, in Herz und Hirn fönst

ganz guter Menschen angerich tet hat. Aus akademischen Kreisen werden die Schö nerianer wcnig Zufluß mehr bekommen. Diese Un terordnung unter den Willen eines Einzigen, dieses Beugen vor einem Säulenheiligen, als der Schö nerer von Dr. Vinzenz v. Berger in dessen Brief an StranSky bezeichnet wurde,' hat man satt.' Der Prozeß Wolf-Schalk endete — nachdem Wolf auf Grund abgegebener Ehrenerklä rungen die Klagen gegen der Buchdruck^reibesitzer Kränzle in Saaz, sowie gegen den Herausgeber

zu der russischen Regie rung, sowie wegen Beschimpfung durch die Aus drücke „politischer Abenteurer' und „gefährlicher Schmarotzer an der nationalen Begeisterung' ein stimmig bejaht. Ebenso wurden die Schuldsragen bezüglich des Dr. Schalk, daß er 1. bei einer Be sprechung der demschböhmischen Abgeordnelen am 14. April l. I. den Abg. Wolf >ür persönlich ehr los erklärte, 2. in Linz vor Zeugen erklärte, Wolf werfe das Geld mit vollen Händen hinaus, während er seiner Gattin das Getd, welches sie vo» ihm verlange

, vor die Füße werfe und sie schlage, 3. daß Wolf in Bischofleinitz ein Mädchen verge waltigt habe, 4. daß er Wolf in Linz der Wechsel- fälschung beschuldigte, 5. ihn der Denunziation be zichtigte und 6. dem Dr- Höck gegenüber erklärte, daß Wolf seine Frau »«ißhanölr, einstimmig bejaht. Die Zusatzfragen, ob der Wahrheitsbeweis Ölungen sei, wurden in allen Fällen bezüglich beider Ange klagten einstimmig verneint. Das Urteil lautete wie folgt: Der Angeklagte Karl Anton Wüst ist schuldig des Vergehens

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Pagina 3 di 8
Data: 15.09.1908
Descrizione fisica: 8
l968 taucht Gerlitsch unter Be nützung des von ihm in Lukovacs in Bosnien ent wendete» Reisepasses des Marzell Shef>fs> aus Print in Preußen-, welchen er durch Aenderung d^s Keonr.sjahres und Ausstell-uiigsdatimis sei- uer Persönlichkeit und der Zeit angepaßt hatte und auch in Verpfleg-sstationeu in Vorarlberg nnd den ?ichei heitslbehörden gezenWer ;ir seinem Fort kommen benützte, in Gesellschaft seines« Mitbe- schuldigteu Friedrich Wolf, der sich keit längerer Zeit schon unter dem Namen Friedrich

Walder ans Haag in Holland herumtrieb und wiederholt auch unter diesem Namen wegen Landstreicherei n. dgl. verhaftet und 'verurteilt wurde, und wel chen er beim Uebernachten im Kloster in Gries kennen, gelernt hatte, in der Nähe von Bozen ans. Hier 'oll eS nach der Behauptung des Gerlitsch Wolf gewe'en sein, der ihn am 26. April 1968 eine DachluÄe m den Bodenraum hinein, 'von wo!zur Veriibung eines Fahrrad'diebitahls verleitete, aus er ohne weiteres Hindernis nr Jnnerhofecs j Wolf -orderte

bei Heidelberg- geborenen Zimmermann Friedrich Wolf zur Austragung. Der jugendliche Beschuldigte Johann Gerlitsch, „Ich habe sie schon .icsnNden.' sagte der B >ron ruhig. ..Wirklich? Und du hast mir gar nichts dav>n guc-gt? Bist du etwa verlobt?' .Nein. Ich habe es nicht einmal ge'.va-i» i'>l r.ir von Äebe zu sprechen. Ich glaube. si> nicht einmal etwas von den.GofiWen. die ich für sie hege.' Das Gesicht des Grafen nahm ein^.i sil.ster n.ißtrauischen Ausdruck an und er sragt^. „Ist diese Daiue — etwa ineine

und Feuer. Mir gefällt ihre ruhige, gleichkiäßige Spv^- che, ihre stattzüM Haltung, ihr könkgliches Wesen. Kurz utrd Wt> Vane, Alice Wycherlh ist das ein zige Weib,-idas'ich-je geliebt habe — das einzige Weib, das -ich' je- heiraten möchte!' (ForLfetzimg folgt.) nach St. Pauls', dort betrat Wolf eine Baukan-zlei nnd fragte den gerade anwesenden Polier Airton Hrdlicka. o'b er gesonnen sei. ein Rad zu kaufen: ai!-s dieser Neignnz hierzu zeigte, rief Wolf seinen Kainerade.ii. Gerlitsch, dtr ans der Straße

mehr verdienten. Äs am 36. April die karge Barschaft durch gebracht war. schlng Wolf abermals die Begehung eines Diebstahles vor: Gerlitsch sollte ihn ansfiils- ren, während er. Wo!?, ans der Landstraße gegen Trient warten würde. Es gelang, dem Ger- lksch auch wirklich, ein vor der Jlling'ichon Apo theke in Bozen angelehntes Styria-Rad des Stuk kateurs Ferdinand Wols entwenden: er fnhr sodann dem Wolf nach nnd ließ ihn rückwärts anf das V-eKociped hinaiisstvhen. In Saturn trafen fie am Wege

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Pagina 2 di 8
Data: 21.05.1902
Descrizione fisica: 8
zur Gewinnung der Wähler, auf den II. Mai anberaumt war. Bis dahin hatte der Wählerverein es tunlichst vermieden, seine unbedingte Unterwerfung unter Schönerer auszusprechen, um eine größere Beteiligung der Alldeutschen zu erzielen. Wie zweideutig vorgegangen wurde, beweist, daß allerdings das betreffende Ausschußmitglied, welches die Abgeordneten der Alldeutschen Vereinigung ein lud, an diese das Ersuchen stellte, die Streitsache Wolf-Schönerer nicht zu berühren, daß aber der Ausschuß und Vorstand

. Von fast allen Seiten gewarnt, den Streit zwischen Schönerer und Wolf nicht auf dem Parteitage zur Sprache zu bringen, scheint diese Tagung nur zu dem Zwecke abgehalten worden zu sein, um gerade dieses Thema sehr ein gehend zu besprechen. Die Bozner Alldeutschen, welche aus diesem Grunde dem Parteitage fern geblieben sind und deshalb von dem Vorsitzenden Dr. Odl aus Salzburg in schärfster Weise ange griffen wurden, haben in der vorigen Woche größten teils ihren Austritt aus diesem Vereine angemeldet

. Wie wir erfahren, dürste der „Deiitsche Wähler- Verein' wegen seines unbedingten Verhaltens zu Schönerer, in Tirol bald jeden Boden verlieren, was auch die letzten GemeinderatSwahlen in Inns bruck dieser Tage gezeigt haben. Die Bozner All deutschen haben wegen ihres vollkommen neutralen Verhaltens in diesem Personenstreite von zahlreichen Orten Tirols und Deutsch-Oesterreichs Zustimmungs- crklärungen erhalten. Schalks Broschüre. Die von dem Abg. Dr. Schalk schon vor längerer Zeit angekündigte, gegen K. H. Wolf

gerichtete Broschüre ist erschienen. Sie führt den Titel: „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos erklärt habe' und ent hält tatsächlich schwerwiegendes Material. Zunächst wird die bekannte Seidl-Äffaire eingehend besprochen, wobei auf Wolf in ethischer Beziehung ein ganz anderes Licht fällt als bisher; dann erzählt uns die Broschüre, daß Wolf seinerzeit mit der russischen Regierung unterhandelt habe, um sein Blatt gegen gute Bezahlung in deren Dienst zu stellen; durch den To > des Fürsten Lobanow

sei dieser Plan zer stört worden; wird schon hiedurch der Politiker Wols furchtbar gebrandmarkt, so geschieht dies noch in höherem Maße durch den Schlußabsatz der Bro schüre, worin es heißt, Wolf habe eines TageS „cynisch lächelnd einem Abgeordneten gerade einer von ihm besonders scharf bekämpften Partei eröff net, daß er nur gewisse Ereignisse abwarte, um das alldeutsche Narrengewand abzulegen'. Außerdem wirft Dr. Schalk dem Abg. Wolf Unredlichkeit in Geldangelegenheiten vor. Wer die Broschüre

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Pagina 1 di 6
Data: 09.01.1902
Descrizione fisica: 6
Millionen Kronen durch die Stadt Wien nach längerer Debatte nahezu einstimmig genehmigt. Wolf-Tschan. Die „Deutschnationale Korr.' erhält aus alldeutschen Kreisen folgende Mittheilun gen in der Affaire Tschan: Wolf habe vor allem die Stellung Schöneres in dieser Angelegenheit gänzlich fälsch aufgefaßt; Schönerer hat Wolf aus der alldeutschen Vereinigung nicht herausgedrängt. Schönerer versuchte im Gegentheile alles, um die Affaire beizulegen, doch die Vertreter Wolfs beharr- ten auf der ritterlichen

Austragung der Affaire. Wolf wirk derzeit im Falle sekner'Wiederwahl in die -alldeutsche Vereinigung nlchd?aufgenommen wer den^ Die Partei hätte es--lieber gesehen, wenn statt Wolf ein anderer Kandidat aufgestellt worden wäre, der gleichsam der Platzhalter Wolfs gewesen wäre. Eine Spaltung der Partei im Falle der Wahl Wolfs ist jedoch unbedingt ausgeschlossen, da alle an Schönerer festhalten. Dr. Tschan hat jedoch aus politischen und persönlichen Gründen seine Rolle in der alldeutschen Vereinigung

ausgespielt; die Nichtabnahme Dr. TschanS erfolgte auf Grund der von ihm selbst geforderten namentlichen Abstimmung einhellig. Zur Affaire^ Wolf. Das „Trautenauer Wochenblatt' veröffentlicht den angeblichen Wort laut des Memorandums, welches von den Haupt- betheiligten der Affaire Seidel-Wolf an die All deutsche Vereinigung gerichtet wurde und Wolfs Austritt veranlaßte. Darin werden gegen Wolf schwere Beschuldigungeil erhoben, und es wird mit getheilt, er habe sich bei den« Bekanntwerden der Affaire

erschießen wollen, jedoch die Absicht aufge geben. Das Blatt fordert Wolf auf, sich vor einem Ehrengericht zu rechtfertigen. Auf dem christlichsozialen Parteitage in Wien schilderte Prinz Liechtenstein die politische Lage in den schwärzesten Farben und bezeichnete die Alldeutschen als Hochverräther. Lueger sprach heftig gegen die angebliche reichsdeutsche Begünstigung der „Los von Rom'-Bewegung in Oesterreich und führte aus, die Partei sei eine treue Anhängerin des Dreibundes, verlange aber dringend

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Pagina 1 di 6
Data: 03.12.1901
Descrizione fisica: 6
zunächst ganz kurz mitgetheilt, daß Abg. Wolf seine beiden Mandate niedergelegt habe. Es solgte sodann ein Schreiben Wolfs an die Wähler, in welchem er sagt, daß er schon des öfteren den Gedanken erwogen habe, stt, vom parlamentarischen Leben zurückzuziehen und daß nunmehr Vorkommnisse privater Natur diesen Entschluß zur Reife brachten. Weiters kain eine Erklärung, daß die Meldung von einem polit ischen Gegensatze zwischen Schönerer und Wolf vom Anfang bis zum Ende unwahr sei und Sonntag

Wolf einen in heftigem Tone abgefaßten Bnef gerichtet habe, die Antwort war die Heraus forderung, welcher Mittwoch das Duell folgte, nach welchem die Gegner bekanntlich unversöhnt schieden. Während dieser Vorgänge .befand sich der Abgeord nete Schönerer in FriedrichSruh.. Als er zurückkehrte und von dem Vorgefallenen Kenntnis erhielt, soll er sogleich erklärt haben, daß Abgeordneter Wolf seine Mandate — im Neichsrathe und im böhm ischen Landtage — niederlegen und aus dem politischen Leben

ausscheiden müsse. Donnerstag abends nun fand in einem in der unmittelbaren Nähe des Parlaments gelegenen Kaffeehause eine Zusammenkunft der alldeutschen Abgeordneten statte an welcher — trotz bestimmt auftretender gegen- theiliger Verstonen — Herr Wolf nicht theilnahm. In der Versammlung soll nun ein Brief verlesen worden sein, den Dr. Seidl gleichzeitig mit seinem an Wolf gerichteten Schreiben, also noch vor dem Duell, an den Alldeutschen Verband gerichtet hätte. Auf Grund dieses Schreibens fei

, wie weiter erzählt wird, der Beschluß gefaßt worden, daß Abg. Wolf zur Mandatsniederlegung aufzufordern sei. Abg. Schönerer soll erklärt haben, daß ein unblutiges Duell keine genügende Satisfaktion für so schwere Beleidigungen bilden könne; er sei entschlossen ge wesen, so wird behauptet, auch auf der Ausschließung Wolfs aus dem Verbände zu beharren, wenn dieser nicht durch die Mandatsniederlegung allen derartigen Schritten zuvorgekommen wäre. In der' Freitag vormittags abgehaltenen neuerlichen Sitzung

des Alldeutschen Verbandes wurde lediglich die Mandats» niedertegung Wolfs zur Kenntniß genommen. Sie war den Ereignissen des Vorabends so rasch gefolgt, daß auch die alldeutschen Abgeordneten fast durch wegs von ihr überrascht wurden. In der Alldeutschen Vereinigung überwiegt der Einfluß SchönererS, dessen unbedingte Anhänger die Majorität im Ver bände besitzen. Wolf hatte viele persönliche Gegner. Trotzdem hält man in parlamentarischen Kreisen eine Spaltung in der Alldeutschen Vereinigung für möglich

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Pagina 1 di 8
Data: 25.04.1902
Descrizione fisica: 8
. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Mininskrivlc werden nicht zurückgesendet. Mit »2 U>>IcrhalI»»gs-BeilliW, ä2 humristiicheii Bciligcn inid 2K Modebeilagc». Nr. S4 -chriftleitung: Koruplatz. Freitag, den 33. April 1902. Zernsvrechitelle: Nr. W. ^3. Jahrg. ordneten Kittel und Malik als dessen Vertreter in der Angelegenheit mit Wolf, da» sie dem Auftrage Mc Mlüilicrrndr Gkißlichknt. Ueber die politische Haltung der Geistlichkeit hat Papst Leo XIII. dem Bischof von MoutierS en Tarantaise, Msgr

eines Gesetzes betreffend die Staln- ierung der deutschen Staatssprache wurde einer län geren Erörterung unterzngen. Die Abgeordneten Dr. Schalk, Malik und Kittel erstatteten sodann Bericht über die Affäre Wols-Schalk, an welchen Bericht sich eine eingehende Debatte knüpfte. Der Verlauf derselben zeigte, daß sämtliche Mitglieder der Alldeutschen Vereinigung mit der Hallung Dr. Schalks vollkommen einverstanden sind. Abg. Dr. Schalk will die Wolf belastenden Tatsachen zusam menstellen und unter gerichts

ordnungsmäßigen Be weis setzen; er Hut von der Alldeutschen Vereinigung bereits die Bewilligung erhalten, zu diesem Zwecke die Aushebung seiner Immunität erbitten zu dürfen. Die Affäre Wolf-Schalk ist mit dem Protokoll der beiderseitigen Zeugen, das keinem der beiden Teile genügt, noch nicht zu einem endgiltigen Abschluß gelangt. Abgeordneter Dr. Schalk sor- muliert nun das in seinen Händen befindliche Ma terial, welches die politische und persönliche Min- derqualifikation Wolfs beweisen

soll, und wird dasselbe sovann der Oeffentlichkeit übergeben. Dr. Schalk beabsichtigt hiedurch, den Abgeordneten Wolf zu zwingen, eine EhrenbeleidigungSklage gegen ihn zu erheben. In diesem Falle wir» Dr. Schalk selbst seine Auslieferung vom Abgeordnetenhause verlan gen, um die Möglichkeit zu erlangen, die Wahrheit seiner Behauptungen gerichtsordnungsmäßig zu er weisen. Zur Angelegenheit Dr. Schalk-Wolf. In einem Briefe an Dr. Schalk erklären die Abge Dr. Schalks entsprechend, den Zeugen Wolfs mit teilte», vag

nach der Erklärung Dr. Schalks dieser erst dann in der Lage wäre, Wolf ritterliche Ge nugtuung zu geben, wenn der Ehrenrat den Abg. Wolf überhaupt für satissaktionssähig erklärt haben würde. Der Brief fährt dann fort: „Auf Begehren der gegnerischen Vertreter iim Bekanntgabe der Gründe sür Deine Anschauung über die SalissaktioiiS- unfähigkeit Wolfs habe» wir erklärt, daß Du den Abg. Äolf wegen disqualifizierenden persönlichen und politischen Benehmens für saligfaklionsunsähig hältst. Wir haben beigefügt

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Pagina 1 di 8
Data: 05.02.1902
Descrizione fisica: 8
auch eine Durchführungsvorfchrift der Ministerien des Innern, der Justiz, des Ackerbaues und des Han dels zn dem Gesetze. Das Margarinegesetz ist bereit» vom 25. Oktober 1ö01 datiert. Wols-Schönerer. In den „Unverfälschten Deutschen Worten' ist der angekündigte Aussatz, zum Streitfalle Wolf-Schönerer erschienen. Er legt aus führlich die Gründe dar, aus denen „ein gedeihliches Zusammenwirken' der beiden Männer „aus die Dauer unmöglich' war, und umfaßt folgende Punkte: Im Jahre 1895 war Wolf für das Zusammengehen mit den Christlichsozialen

bei den Wiener Gemeinde wahlen, Schönerer dagegen; bei den letzten Wiener Gemeindewahlen war Wolf für das Zusammengehen mit den Liberalen, Schönerer dagegen; bei den letzten Reichsrathswahlen wollte Wolf im Gegensatze zu Schönerer die „Los von Rom'-Frage aus dein Wahlprogramme ausschalten - bei der Gründung der „Alldeutschen Vereinigung' war Wolf anfangs dagegen, daß der Eintritt von der Anerkennung des „Alldeutschen Grundprogrammes', das Schö nerer kurz vorher erlassen hatte, abhängig gemacht

werde; auch in der Wasserstraßensrage giengen die Ansichten beider auseinander, ebenso bezüglich der Theilnahme der „Alldeutschen' an Besprechungen mit Ministern und anderen Parteien; ferner« wünschte Wolf, daß die Partei bei den Delegationsempfängen erscheine und dort gegenüber dem Kaiser Me Mein ung der „Alldeutschen' vertrete. Schönerer war grundsätzlich dagegen; endlich war Wolf im Gegen satze zu Schönerer lange Zeit nicht gegen die Zwei theilung Böhmens. Stach diesen Ausführungen heißt es: „Während Schönerer stets

gewissenhaft an den von ihm selbst ausgestellten nationalen Grundsätzen eisern festhielt — begab sich Wolf zu wiederholten- malen weitab von dem Parteiprogramme und er schwerte Schönerer ein gemeinsames Zusammenarbeiten auf dem Boden des strengsten alldeutschen Pro grammes mit ihm ganz bedeutend. Wenn unserer Voltssache aus der oftmaligen abweichenden Stell ungnahme Wolfs (auch in vielen anderen kleineren taktischen Fragen) nicht größere Schäden erwachsen sind — so ist dies wohl auch mit dem Umstände

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Pagina 1 di 8
Data: 11.12.1902
Descrizione fisica: 8
sind im vor- Kinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zimickgeilindt. M 52 UnterhaltniiW-Beilagen, 52 hMoristischen Beilage« md 2K MMeilkgen. Donnerstag, den 11 Dezember 1VOA Nr. S84 Ferufprechstelle: '1!r. 6». <52. Jahrg. Der heutige»! Nummer liegt die „Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Nr. SV bei. Der Prozeß der Alldeutschen. Der Kampf zwischen Schönerer und Wolf, der sich in seiner letzten Phase im Schwurgerichtssaale zu Vrüx abgespielt hat, ist durch das Verdikt der Geschworenen zu Gunsten Wolfs

entschieden morden. Der Prozeßgegner Wolfs, der von diesem wegen ehrenrühriger Anwürfe schwerster Art geklagte Ab geordnete Dr. Schalk, wurde verurteilt und mußte den heißen Gerichtsboden nach achttägigem, müh samem Ringen als geschlagen verlassen, nachdem eS ihm nicht geglückt war, für seine gegen Wolf er hobenen Beschuldigungen den Wahrheitsbeweis zu erbringen. Wolf triumphiert und seine Freunde und Anhänger, sowie die nationale Bevölkerung «on Brüx und Umgebung ratifizierten diesen Triumph unmittelbar

nach der Beendigung des Prozesses in stürmischster Weise. Eine „Siegesfeier' krönte sel bigen Tages Wolfs persönlichen Ei folg, dem zweifel los auch eine, unter Umständen sogar weittragende politische Bedeutung innewohnt. Da es Wolf gelungen ist, die so vehement auf seine Ehre und damit auf seine ganze Existenz ge?. richteten Angriffe mit dem bekannten Urteile des Brüxer Schwurgerichtes abzuweisen und während des Prozeßverfahrens die Haltlosigkeit dieser An griffe zu erproben, wird er — gestützt

auf den Wahrspruch der Geschworenen — darangehen, seine bisher stark erschütterte politische Position zu be festigen und damit auch in sozialer Beziehung wie der festen Grund zu faßen. „Sprecheil Sie' — sagte Wolf in seinem Appell an die Geschworenen — „meinen Gegner schuldig, dann geben Sie mir und tausend anderen neuen Mut und neue Kraft, dann werde ich mich mit voller Seele und ganzer Kraft dem deutschen Volke widmen.' Der Abgeord nete K. H. Wolf hat bereits mit diesen, im Ge- richtssaale gesprochenen Worten

und die Unduldsamkeit der „Unbedingten' hat einen empfindlichen, starken Stoß erlitten und wenn auch die intimsten Anhänger Schönerers noch immer ge neigt und bereit sind, an dem politischen. Papsttum ihres Herrn festzuhalten, die Wirksamkeit der allein seligmachenden alldeutschen Politikastern ist gelähmt und Herr Wolf wird dieses günstige Ergebnis des Brüxer Ehrenbeleidigungs-Prozesses gewiß gerne und mit all der ihm zu Gebote stehenden Geschicklichkeit benutzen, um sich auf den Trümmern des Ansehens

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Pagina 3 di 4
Data: 26.08.1892
Descrizione fisica: 4
. Dies Alles ereignete sich kanm eine halbe lnnoe von einem i'arabinieriposten entfernt. Die Aufregung oer Bevölkerung ist nngeheuer. Neueste Post. (Vom Tage.) In Folge des Ausbruches der Cholera in Hamburg wurde die Unterbrechnng des direkten Verkehrs auf der österreichischen Norowest- bahn, Waggonwechsel in Tetschen, Exponirung eines litterarisches. Geschichten aus Tirol. Von Carl Wolf. Mit einem Vorwort von P. K. Rosegger, Innsbruck. A Edlinger'S Verlag. Wie wenige der „neuen Erscheinungen' des Büchermarktes

sind wirklich neue Erscheinungen der Literatur; neu nicht blos nach ihrem Druckdatum, soudern auch iu dem, was der Antor zn sage» hat und darin, wie er es sagt! Eine solche seltene „Neuheit' sind die vorliegenden „Geschichten aus Tirol' von Carl Wolf, welcher P. K. Rosegger ein Vorwort beigegeben hat, das in eben dem Maße, wie für das darin empfohlene Buch, für Rosegger selbst spricht. „Mit besonderer Zuver sicht' — sagt Rosegger - „wünsche ich diesem Buche Glück anf seinen Wegen. Es gibt ganz klassische

Sachen darin, klassisch an ursprünglicher Volksthümlichkeit. Ich wäre stolz daranf. sie ge schrieben zu haben und da sie nun ein Anderer ge schrieben, habe ich meine levige Freude daran.' Und Rosegger hat Recht; es sind wirklich klassische Sachen in diesen schlicht und einfach erzählten „Geschichten aus Tirol', klassisch au ursprünglicher Volksthüm lichkeit. iu Empfindlliig und Darstellung. Carl Wolf heißt ihr Versasser und die deutsche Lesewelt?wird diesen Namen im Gedächtnisse behalten dürfen. Wolf

ist ein junger Antor, nicht gerade jung an Lebens jahren. aber jung als Schriftsteller. Vor einigen Jahren begann Wolf ein geborener Meraner nnd in Meran lebend — mit kleinen Aufsätzen und Skizzen aus dem Tiroler Volksleben an die Oeffentlichkeit zu treten: diese Erstlinge gefielen und zogen andere nach sich; aus tirolischen Blättern hat Wolf allmä- lig seinen Weg in Wiener und reichsdeutsche Jour nale und Zeitschriften gefnnden nnd eine Reihe dieser Skizzen ist vor zwei Jahren nnter dem Titel

„Der Bnrggräsler' bei Wagner in Innsbruck in Buch form erschienen. Wie in diesen Skizzen, so bewegt sich Carl Wolf auch iu seinen „Geschichten ans Tirol' auf heimischen Boden und vornehmlich ist es das Burggrafei-amt und Passeier, dem die Gestalten dieser Erzählungen nnd kleinen Novellen entnommen sind. An diesem prächtigeil Buche mag die Lese welt einmal ersehen, wie Geschichten aus deu Bergeu geschrieben werden müssen nnd wer sie schreiben soll. Mii billiges Hausmittel, li^elnug iiiio .'liifrechlhalnmg cimr

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Pagina 3 di 4
Data: 17.06.1885
Descrizione fisica: 4
haben, die nächste Saison sei durch die Generosität der Logenbesitzer und durch die erhöhte Subvention der Stadt gesichert und werde uns unter der im vorigen Winter in jeder Beziehung bewährten Direction eine gute Gesellschaft zurückbringen, so scheint das ganze noch im letzten Moment scheitern zu wollen, indem nämlich Director Berth. Wolf, wie wir aus bester Quelle erfahren, nachdem er.das Thea ter in Czernowitz übernommen hat, nicht mehr geneigt ist. seiner contractlichen Verpflichtung gegenüber Herrn Frinke

mit diesem zusammen in der kommenden Saison das hiesige Theater zu übernehmen, nachzukommen. Was das bedeutet, wird unseren Lesern klär werden, wenn sie er fahren, daß Herr Wolf dm kunäu» instrnews besitzt, somit Herr Frinke wohl schwerlich in der Lage sein wird, das Theater allein zu übernehmen. Da wir einen Mann, der wie Herr Wolf hier allgemein als geachtet und charac- „Jch dächte, Sie sehe» nicht schlecht aus. Ach Gott, ja man erlebt was! Na, man muß sich oft mit den Ge danken consolidiren

, für fähig hielten, haben wir von dieser Angelegenheit bisher nicht Notiz genom men. Nachdem die Mittheilung uns jedoch jetzt bestä tigt wird, so haltenww esfür geboten.daß auch die übrigen Parteien, denen gegenüber Herr Wolf Verpflichtungen eingegangen ist, also Herr För ster, ferner die Cnrvorstehungen von Bozen-Gries und Meran auf ihren Schein bestehen und ener gisch vereint vorgehen, um Herrn Wolf zur Ein haltung der. geschlossenen Verträge zu verhallen. Der von den Herrn Wolf und Frinke mit Herrn

Theater und Curmusik find die einzigen Vergnügungen, die wir unseren Fremden bieten können, wir erwarten daher, daß von allen ge nannten Parteien, denen gegenüber sich Herr Wolf contractlich gebunden hat, im allgemeinen Interesse mit allen gesetzlichen Mitteln und mög lichst gemeinsam gegen denselben vorgegangen wird, damitjdie Angelegenheit, die bei der vorgeschrittenen Jahreszeit durchaus keinen Aufschub erleiden darf, nicht während der flauen Sömmersaison im Sande verläuft und dann im Herbst

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