. Diese ward sehr bald in der Person 'der Ursula Wolf, 37 Jahre alt, von Tschengels gebürtig gesunden, welche obwohl Mut ter einer außerehelichen achtjährigen Tochter, dennoch der Anna Stieger als Schwiegertochter ganz recht war. — Am 28. Jänner l. I. trat Anna Stieger mit ge richtlicher Urkunde dem Sohne Johann Wielander ihren Hos unter den üblichen Bedingungen wegen ihrer Verpflegung:c. eigenthümlich ab und um Mariä- Lichtmeß stierten Ursula Wolf und Johann Wielander ihre Hochzeit. Einige Tage
nicht der beste, fei, und daß sie ein ganzes Jahr arbeiten könnte, ohne einen Lohn zu bekommen. Er theilte diese» Umstand der Mutter mit, worauf diese sogleich ihre Sachen einpackte, zur Hinterburg zurückkehrte LMgemeinschästlich Imit ihrem Sohne lebte. Was die Schwiegertochter Ursula Wolf anbelangt, so wird dieselbe als eine ruhige, friedfertige, arbeit same Person geschildert, und auch der Anna Stieger konnte nichts Schlechtes nachgesagt werden, dah-r kam es, daß zwischen beiden nie ein Streit vorkam
und daß beide, wenigstens dem Aeußern nach, in Frieden lebten.'' '' '' ' Am 7. Juni l. I. im Verlaufe des Nachmittags erkrankte ohne bekannte Ursache die uneheliche Tochter der Ursula Wolf, Namens Maria Wolf, welche mir Zustimmung des Johann Wielander und der Anna Stieger ins HaüS aufgenommen wurde. Am Abend desselben Tages verspürte auch Ursula Wolf Ueblich Feiten und Heide mußten sich im Verlaufe der nächsten Nacht und des nächsten Tages sehr oft erbrechen. Beide mußte» am 8. Juni (SamStag) das Bett hüten
, wobei dieselben von Anna Stieger ganz gut gewartet wurden. Da am Sonntag, den 9. Juni, früh der Zustand der Ursula Wolf sich nicht gebesser hatte, verfügte sich Johann Wielander nach LaaS zu Hrn. Dr. Tinzl, der ihm eine Medizin für Ursula Wolf mitgab. Nachdem Ursula Wolf am 9 Junt Abends eine Suppe gegessen hatte, ersuchte !sie die Anna Stieger, ie möchte da» Taglicht auslöschen, dagegen das Oel- icht anzünden und brennen lassen uad forderte sie auf schlafen z« gehen, beisetzend, daß wenn sie, näm
- ich Ursula Wolf, etwas brauche, sie schon rufen werde. Anna Stieger löschte daS Taglicht aus, zündete aber das Oellicht nicht an und bemerkte, sie gehe heute nicht schlafen. Der Deutlichkeit wegen dürfte es nothwendig sein, die Schlaflokalitäten jedes Einzelnen zu beschreibe». Anna Stieger hatte ihre Schlaskammer zu ebener Erde, wo zugleich verschiedene Ackergeräthschasten, als: Schaufeln, Dreschflegeln :c. ausbewahrt waren. Bon »ieser Kammer führte eine 10 Stufen hohe Stiege durch eine Fallthüre