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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 14.08.1903
Descrizione fisica: 12
Nr. 184 Zeitung' fSüdtiroler Taablatt) d»n 14 Ananii 1903. Sumpklanck. Roman von Voe» Ouncke?. (Nachdruck d«i»t«ch» 10. ?onsibung. Der'Dberstleutnant, der sich kurz zuvor von Rudolf ein neues Spiel Karten hatte zureichen la»en, da durch eine unbegreifliche Ungeschicklichkeit Bourgeois' ein paar Katten unter den Tisch gefallen waren, hielt noch immer die Bank. Er hatte während der Taillen enorme» Glück gehabt und strich eben wieder fchmunzelud einen Gewinn ein, der seine Jahres- pensiou

bedeutend überstieg. Nobius und Bourgeois waren die Hauptverlierer gewesen. „Nun, Mr. Schmidt, ist die Reihe au Ihnen,' rief mau Rudolf zu. „Sie sollen die Bank übernehmen, Mr. Smith!' drang ein kleiner Engländer eifrig aus ihn, den seine fortgesetzten, wenn auch bescheidenm Verluste an den martialischen Deutschen schmerzten. „Die Bank einem Gast abnehmen, der im Gewinn ist — wo denken Sie hin, meine Herrschaften —? Aber da alle meine Gäste sich jetzt leidlich zu unter halten scheinen, will ich gern

mitpointiren — nur eine neue Cigarette möchte ich mir noch anzünden, wenn Sie gestatten —' Er trat einen Schritt zurück, um sich gegen den Kamin zu wenden, auf dem zu beiden Seiten der Rokoko-Uhr zwei Armleuchter standen. Bourgeois rief ihn zurück. „Wollen Sie nicht erst mal koupiren, Schmidt?' Es waren oie ersten Worte, die der Franzose seit Beginn des Spiels mir Rudolf wechselte. Aber er sah, während er die Worte sprach, nicht zu ihm hin, seine Augen gingen anRudolf vorüber. Rudolf trat neben den Bankier

. „Wenn Si» gestatten, Herr Oberstleutnant?' Der alte Soldat schob Rudolf verbindlich di« Karten zu. .Aber, ich bitte sehr. Ich freue mich, daß unser liebenswürdiger Wirth sich endlich betheiligen will.' Rudols koupirte die vor dem Bankier liegenden Zimten. Dann trat er zniück und warf einen raschen, prüfen» den Blick über die Gesellschaft. Niemand hatt« acht auf ihn. Alles hing mit aufgeregten Blicken an den Händen des Bankiers, der das Spiel abzuziehen begann; Alles blickte gespannt auf den mehr und mehr

sich häufenden Berg von Gold und Banknoten, der vor Rudolf. .Er soll nicht zu kurz kommen. Ich WM es ihm gedenken.' Nachdem die erste Aufregung unter den Pointeurs vorüber war, und der Oberstleutnant seinen Platz ver lassen hatte, wurde Rudolf bestürmt, die Bank zu übernehmen. Nach mancherlei Zögen» und Widerreden bequemte er sich, scheinbar widerwillig, dazu. Er begann mit gewöhnlichen Karten, und ohne den leisesten Versuch zu machen, das Glück zu korrigiren, lieg er dem Spiel seinen wechselnden Lauf

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 26.08.1903
Descrizione fisica: 8
Nr. 198 s-sl^ros»? ?'ok>latt^ Mit'wo<^, d?n 1^9? Sumpklanck. Roman von vors Ouncke?. (Nachdruck dnistoi^ 19 .vorts^tzui ..Dieser Rudolf' — „Wie alt Papa?' — ,Ileine Neugier! Ich taxire ihn auf Ende dreißig.' — „Pnh — na, der Konsul ist noch ein Ende älter,' murmelie Grete vor sich hin. „Rudolf ist hier früher schon 'mal ansässig ge wesen, aber damals, meint er, sei Berlin für seme Projekte noch nicht reif gewesen. Er ist dann — wann, weiß ich nicht genau — nach Amerika gegangen

in der Hand auf der Treppe, war der mit Span- nung Erwartete gekommen. Grete war sofort vollkommen elektrisirt von seinem, wie sie eS nannte, „exotische» Anblick'. War Rudolf — denn es war unser alter Bekannter — früher schon in Deutschland seines stark brünetten Aussehens wegen aufgefallen, so war jetzt, wo er so lange im Ausland gelebt hatte, feine Hautfarbe so tief, fast bronzesarben nachgedunkelt, daß sie ihm in der That ein exotisches Ansehen gab. Anna hatte noch kaum Gelegenheit gehabt, einen Blick

auf den Fremden zu werfen. Nachdem der Vater ihr Rudolf mit den empfehlendsten Worten vorgestellt hatte, war sie in das nebenliegende Eßzimmer und dann in die Küch? gegangen, um die letzte Hand an den Tisch und die aufzutragenden Speisen zu legen. Erst bei Tisch fand sie Gelegenheit, den Fremden prüfend zu beobachten und sich zu fragen, ob dieser Mann wohl der Rechte sei. dem Vater aus Schwierig keiten zu helfen, denen der alte, weltungewandte Mann nicht gewachsen war. Anna

der Gast Anna gefiel, so sehr war Rudolf von der Schönheit und Anmuth des stillen Mädchens entzuckt, und während er mit dem alten Herrn in einem ziemlich überlegenen Ton über am Stammtisch angeknüpfte Gejchäftsbeziehuiigen sprach, waren feine Gedanken nur mit dem schönen, sanften Geschöpf an der anderen Seite deS Tisches beschäftigt. Nach dem Abendbrot, als man dm mit billiger Waare geschmacklos ausgestatteten „Salon' — Gretes und der Mutter ganzer Stolz — wieder betreten hatte, fand Rudolf

» stunden durchaus nicht angewöhnen konnte, längst zu Bett war, leuchtete Thienemann seinem Gast selbst die drei Treppen hinunter. Als er »ach zehn Minute» ziemlich athemlos wieder herauskam, rieb er sich serlcn- vergniigt die Hände nnd schmunzelte nl>er das ganze Gesicht. Dann, ohne ein Wort zn sprechen, nahm er Anna in die Anne und küßte sie, zum ersten Male wieder seit jenem Tage, da sie ihm erklärt hatte, sich, seiner Beamtenehre znm Trotz, aus eigene Füße stellen zu wollen. Rudolf hatte während ter

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Pagina 4 di 8
Data: 16.09.1903
Descrizione fisica: 8
— verflucht, daß er schwatzen mußie wie ein altes Weib. N einand als die Frau hat uns das Militär auf den Hals gehetzt.' „Er wird's daS nächste Mal klüger an fangen — und die Frau,' er stieß eine kurze Lache aus — „aus die rechne ich gerade.' „Das versteh' ein Klügerer,' brummte Grüner und stocherte sich mit einem abgerissenen Erlenzweig zwischen den Zähnen. „Sagtest Du mir nicht selber, Rudolf liebe seine Frau?' „Wie ein Narr.' „Na, siehst Du. Diese Frau aber liebt —' „Den Schlotbaron, wenn möglich

noch närrischer—.' „Merkst Du nun, wo das Zahnrad eingreift?' Grüner gnnste. „Nicht so dumm! Wenn er nur erst hier wäre — eher glaub' ich nicht an ihn.' „Er wird schon kommen.' „Bist Du auch sicher, daß er die Stelle findet? — In diesem verwünschten Park, in dem Wasser und Erdboden sich zum Verwechseln gleich sehen, würd' ich mich in meinem Leben nicht zurechtfinden —' .Ohne Sorgen — Rudolf kennt den Weg — hat ja oft genug den Galan seiner Frau hier vorüber nach Segenhaus schleichen sehen. — Da hinten kommt

er — nein da — links bei den Weiden herum.' „Hast Du auch das Ding bei Dir, Grüner?' „Na ob!' Ein paar Zweige des dichten Buschwerks knackten, dann stand Rudolf vor den Beiden. Grüner war aufgesprungen und ihm dicht unter die Augen getreten. „Dn kommst? Wundert mich eigentlich—' stieß er höhnisch hervor. „Weshalb sollte ich nicht kommen? War ja so aus gemacht.' „Nun — nachdem, was vorgefallen — nachdem Du uns so gemein verrathen —' „Ich hab' mich mit Zenaer schon ausgesprochen — aber auch Dir will ich's

noch zugestehen — es ist wahr — ich trage die Schuld an dem Ausgang.' „Schuft!' stieß Grnner zwischen den Zähnen hervor — und ballte die Fäuste gegen Rudolf. „La,; ihn jetzt in Ruh — das nützt nichts mehr, und wir haben keine Zeit zu verlieren — wir dürfen nicht verge»en, daß der ganze Park mit einer Posten kette umgeben ist.' „Verdammte Blaujacken!' brummte Grüner. Rudolf war auf den Erlenstamm gesunken und hatte den Kops in beide Hände gelegt. Als die Beiden ihr Gespräch unterbrachen, sah

, in welchen, sie ihre Mutter hütet. — Aller Welt werd ich' das Geheimniß in's Gesicht schreien, umsonst soll sie's so lange ver borgen — so lange gelitten haben —' .Still — nicht so laut — was braucht der Klotz da zu wissen, was Du nur — einem so alten Freund« anvertraut hast. —' Dann fügte er in gleichgiltigem Tone hinzu: .Der alten Frau wird's nahe gehen — sie kann den Tod davon haben.' Rudolf fuhr zusammen. Dann murmelte er etwaS zwischen den Zähnen, das auch Zeuner nicht verstand, und sandte sich ab. Zeuner ging

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Pagina 4 di 8
Data: 13.08.1903
Descrizione fisica: 8
sich die düstersten gekreuzt. 12. Kapitel. In einer Nische deS ziemlich leeren BarroomS wartete Monsieur Bourgeois bei einer Flasche Claret schon seit einer halben Stunde mit allen Zeichen höchster Ungeduld auf Rudolf. Die Beiden hatten sich auf der Ueberfahrt kennen gelernt und waren seitdem so ziemlich unzertrennlich gewesen. Allerdings weniger aus Gefühls- denn aus Geschäftsrücksichten. Der Franzose, der lange Jahre in deutschen Bädern gelebt hatte und fließend deutsch sprach, hatte sich einige Wochen lang

in Deutschland aufgehalten und war in den ersten Apriltagen mit Rudolf zugleich nach New-Iork zurückgekehrt, wo er feit fünf Jahren seinen festen Wohnsitz hatte. Anfangs hatte Rudols Bourgeois mit großer Vor sicht über dortige Verhältnisse ausgeforscht, und der Franzose war nicht mitldxr vorsichtig in seinen Rück- ! auszerungen gewesen; dabei war's zwischen ihnen ae» bliÄen. Schließlich'aber in einer kalten, sternenhellen Nacht, als sie beide so ziemlich die einzigen Passagiere auf Deck

gewesen, hatten sie sich in einem Punkt zusammengefunden, um den sie bisher vorsichtig herum geschlichen waren, und auf dem, wie es schien, nach dem er einmal zur Sprache gekommen, keiner dem Andern etwas zu verheimlichen hatte. Als Rudolf in Berlin die Brücken hinter sich ab gebrochen, hatte es in ihm festgestanden, drüben sein Heil nicht eben mit mühseliger Arbeit, sondern mit dem Spiel zu versuchen. Er hatte durcharbeitete Nächte, wie sie die Aufträge für Zeuner und andere ahnlicher Art mit sich gebracht, gründlich satt

, und in allen Spielerkniffen war er Meister. In Monsieur Bourgeois hatte Rudolf eine für seine Pläne geneigte und geeignete Person gefunden, wie sie sich besser gar nicht finden ließ. Der Franzose hatt« in New-Aork einen großen Bekanntenkreis und zwar einen Kreis, zn dein man nicht nur mit Vor liebe dem Spiel zu huldigen geneigt, sondern auch in der Lage war. große Einsätze zu wagen und doch dabei im Grunde harmlos und vor allen Dingen grund ehrlich zu Werke ging. Bourgeois war in diesen Kreisen wegen

hatte das Nach sehen gehabt, bis er ans dem Deck der „Elbe' in Rudols wiedergefunden hatte, waS ihm vor Jahren urplötzlich verloren gegangen war. Zunächst hatte er Rudolf nur in Kreise ein geführt. in denen sehr niedrig und bescheiden Aespielt wurde. — Es galt zunächst, eine Zahl anstandiger und zahlungsfähiger Leute sicher zu machen. In dem Hinterzimmer eines Rumhauses, das von außen von einem gewöhnlichen Wohnhause nicht zu unterscheiden war, hätte Rudols dann zuerst hier und da — Bänl gelegt uud erhebliche

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Pagina 6 di 12
Data: 29.08.1903
Descrizione fisica: 12
Nr. 196 „Bozner Zeitung' °>->n 2!^ Ä:!0'i>i kumpklanci. Stoman von Vor» Vuncke?. (Nachdrwi 22. Fortsetzung. Ein'schluchzender ächzender, gurgelnder Laut, wie auS der Kehle eines Ertrinkenden, kam über seine Lippen. Dann kicherte er leise vor sich hin. Den Staat würden ein paar Banknoten weniger nicht arm machen, viel weniger arm machen als den falschen Freund, den Rudolf! Und es war um so viel bequemer. Die Schlüssel hatte er in der Tasche — Bremsers Schlüssel. — Er brauchte nur zwei Schritte

er der Verpflichtung gegen den Bankier ledig war. Er hatte sich mit pemllcher Genauigkeit zurecht gelegt, was er würde unternehmen müssen, um die gewaltsame Anleihe, die er beim Staat gemacht hatte, möglichst bald wieder zurückzahlen zu können. Auch seine Wuth gegen Rudolf war vollständig verflogen. Im Grunde genommen hatte er mit seiner fortgesetzten Weigerung, ihm zu Hilfe zu kommen, sich selbfi und ihm eigentlich nur Wort gehalten. Er hatte ihm rund heraus gesagt, daß bei dieser Angelegenheil

gehen. Rudolf hatte den Rath die halbe Nacht und heute seit Mo»gengrauen erwartet. Die 6600 Mark lagen in baarem Gelde seit gestern Abend für Thiene mann bereit. Schon hatte Rudolf angefangen, zu fürchten, daß er das Spiel verspielt habe, und der alte Mann ihm für diesmal nicht mehr in's Garn laufen wurde. Eine quälende Ungeduld hatte ihn erfaßt. Er hatte nicht mehr viel Zeit zu verlieren. Der Berliner Boden lvurde schon wieder bedenklich heiß unter seinen Füßen. Und ohne Anna ging

er nicht. Das hatte er sich zugeschworen. Ganz in seine wilden Gedanken versunken, hatte Rudolf es vollständig überhört, daß vor seiner Thür ein Wagen anhalte und daß bald darauf scharf und ungeduldig an seiner Klingel gezogen worden war. Nun wurde die Thiir zu seinem Zimmer aufgerissen und ohne Anmeldung stürzte der sehnlich Erwartete herein. Rudolf fuhr unwillkürlich vor seinem Anblick zurück. So hatte er ihn freilich nicht zu sehen erwartet. Das ganze Wesen des Manne» war wie ausgewechselt. Es sah beinah so aus, als ob plötzlich

etwas von Rudolfs ureigenster Art, etwas von seiner wilden Entschlossenheit, von seiner unbeugsamen Willens» zahigkeit auf diesen schlaffen Menschen übergegangen sei. Mit brutaler Gewalt stürmte er aus Rudolf zu. mit beiden Fäusten packte er ihn am Rocke und mit eiserner, leidenschast entstellter Stimmeschrie er ihm zu: .Das Geld, das Geld! Auf der Stelle! Oder ich — wir— Sie — alle sind verloren!' Rudolf schüttelte ihn gewaltsam ab. War der Mann plötzlich wahnsinnig geworden? Jetzt war Thieneinann

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Pagina 4 di 8
Data: 27.08.1903
Descrizione fisica: 8
iiv 1^4 ?<?nnc?'Htii^ 7»p^ 27 ^5'».^»it Sumpklanck. Noman von Dors Ounck«». tNachdruS »»rd»tl^> 20. .voris.tzun^ In dem Gefühl, Rudolf Unrecht gethan zu haben, in dem Instinkt, den Strohhalm nicht fallen zu lassen, der den Vater vielleicht noch über Wasser hielt, reicht sie ihm die eiskalte Hand, freilich nur, um sie ihm sogleich wieder hastig zu entziehen, und wie eine eingelernte Lektion horte sich's an, als sie mit klang loser Stimme dazu sprach: «Verzeihen Sie mir — es war so schlimm

— ich bin aus gerückt — eil^ wunderliche Idee von Mama, in ein SchillerscheS Stück gehen zu wollen —' Sie sah sich nach der Schwester um. Anna hatte das Zimmer verlassen. Dann wandte sie den Blick ans Rudolf. Er stand, ohne auch nur im geringsten auf sie zu achten, mit dem Rücken gegen den Äsry gelehnt, die Hände fest ineinander geschlungen, mit zuckenden Lippen. Grete zuckte die Achseln. Dann ging sie aus dem Zimmer und rief laut nach Abendbrot. 24. Kapitel. Es war kurz vor Neujahr, als Rath Thiene- mann

. Was sollte er tbun? Mit dem Brief, den er vor ein paar Stnuden von seinem Bankier bekommen hatte, zu Rudolf stürzen und ihn fragen — waS soll nun geschehen? Er schüttelte den grauen Kopf. Nein, er wollte sich nicht jetzt schon geschlagen geben. — Rudolf gegenüber nicht, der ihn gewarnt, und schlimmer als Las, mit seiner Warnung Recht behalten hatte. Vielleicht war das Ganze nur ein Schreckschuß seitens des Bankiers, nichts als ein billiges Mittel, um ihm Geld abzupressen. Vielleicht auch erholte sich das Papier

nach Empfang Wollte er M dann zu Rudolf gehen, ihm das Resultat mittheilen 5' und ihn um seine Hilfe ersuchen, falls eine solche ^ dann in der That nölhig sein sollte. «G Sein Schwiegersohn in sxe, denn als solchen be- M trachtete der Rath Rudolf ganz insgeheim, hatte sich mehrere Tage nicht sehen vissen. Anna's mehr als 5m:'>ck5l-.l'e!ldcS Weien mochte ihn verlckeucht haben. Der Rath hatte in seiner Berechnung Recht be- : halten. Um drei Uhr hielt er das erwartete Tele- i zrailim in Händen. Hastig öffnete

Mark hatte der Bankier von ihm in Händen! SSW blieben ihm zu zahlen. Die Rechnung stimmte! In drei Tagen SS00 Mark ausbringen! Würde Rudolf, selbst in dem besonderen Ver hältniß, das sich zwischen Ihnen gebildet hatte, gewillt sein, ihm eine so hohe Summe vorzustrecken? Thienemann faltete das Telegramm sehr langsam zusammen und steckte es in seine Brusttasche. Dann erhob er sich schwer athmend. Es half nichts. Er mußte zu ihm. Es war keine Zeit zu verlieren. Er nahm eine Droschke und fuhr

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Pagina 4 di 8
Data: 28.08.1903
Descrizione fisica: 8
Nr. Aumpklancl. Noman von Vors Duncke?. (N-chdruck deSotoi> LZ. Fortsetzn g. Es fiel Thienemann in seiner Bedrängnis gar nicht auf, daß der Bankier beinah dieselben Worte gebrauchte, wie Rudolf gestern Nachmittag im Kaiserhof — daß er wie ein Ding ohne Leben und Willen, einem Spiel ball gleich, zwischen diesen beiden hin- und hergeschoben wurde. „Ja — das heißt nein — über ein Depot, eine neue Sicherstcllnng bei Ihnen sprach ich noch nicht — ich — ich könnte ja —- .Das würde ich Ihnen auf's

, der zu sagen schien: «Bist Du noch immer hier?' streifte Th.enemimu. Mit einer steifen Veibeugnng empfahl er sich. Rudolf, der fönst ein Frühaufsteher war, saß, gain gegen seine sonstige Gewohnheit, noch beim Fri^siück. Er hatte gestern ein große» Henenfest mitgemacht und war erst mit dem Morgengranen nach HauS gekommen. -.'US Thienemann bei ihm eintrat, servirte der Diener gerade in dem üppig ausgestatteten Arbeits zimmer den Thee. Rudolf lag mehr, als er saß, aus eiuem mit -chten KeliinS reich

überhangenen Divan. Dazu rauchte er schwere türkische Eigarettc». Seine stark angegriffenen Nerven bedurften dieser Narkose schon vor und während des Frühstücks. Den Rath hieß er mit nachlässiger Frenndlichlnt willkommen und gab Befehl, noch ein Gedeck aufzulegen. Aus Thiene- mann's Bemerkung, daß er schon gefrühstückt habe und ihm an allem anderen mehr gelegen sei, als an Wen und Trinken, meinte Rudolf, daß mau weiche Eier, Marmeladen, kaltes Geflügel und dazu ein Glas Portwein zu jeder Tages- uud

Nachtzeit, mit nnd ohne Appetit, zu sich nehmen könne nnd daß solche Atznng für jedes Geschäft ihr Gutes habe. Nachdem der Diener servirt hatte und sie endlich Mein waren, ging Thienemann. der keinen Augen blick mehr zu verlieren hatte, direkt auf sein Ziel los. Rudolf hörte nur mit halbein Ohr aus ihn. Er war damit beschäftigt, sich in blühenden Farben aus zumalen, was er empfinden würde, wenn statt des Alten seine schöne Tochter ihm hier gegenüber säße — nein, nicht gegenüber, dicht an seiner Seite

, fest mid heiß in seinen Arm geschmiegt. Das Blut kochte ihm in den Adern. Er biß die Zähne zusammen. Er mußte Geduld haben. Es war noch viel Zeit bis zum 31., Mittags 12 Uhr, noch 48 Stunden! — Heute würde der Alte für einen Gewallstreich noch nicht zu haben sein. Als Tdienemann geendet hatte, spielte Rudolf mit großer Bei vc den Ueberraschten. „Hin, ich finde das nicht gerade sehr nobel gehandelt. Aber, immer hin, Geschäft ist Geschäft. Na und was wollen Sie nun thun?' Der Rath sah ihn entgeistert

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Pagina 6 di 8
Data: 28.08.1911
Descrizione fisica: 8
ließ der Zlostocker Staatsanwalt Letting- Haus den Untersuchungsgefangenen Rudolf Mellcntin vor sich führen um ihm mitzuteilen, daß seiner Freilassung nichts mehr im Wege stände. „6s ist ein beklagenswerter Mißgriff, den wir mir Ihrer Inhaftierung getan haben,' sagte er, nachdem er dem jungen Mann herzlich gratu liert. „Aber Sie werden zugeben, daß die schein baren Lerdachtsgrnnde, die gegen Sie vorlagen, außerordentlich stark waren! Wer weiß, was alles geschehen wäre, hätte nicht ein glücklicher

sein.— Wir wollen vor- jpchtig zu Werke gehen — und ich werde eine > größere Anzahl Hon Beamten hinnnterschicken. ^ . z>Ler weiß, was sich alles in diesem Verbrecher» ' ^ »est verborgen hält!' In einer Stunde ! — Eine Stunde noch sollte er-hier müßig ausharren? Es dünkte i ! Rudolf schier unmöglich. Sein Blut jagte stür- : Misch durch die Adern und hämmerte in de» i ! Schläfen, als wollte es ihm den Kopf ansein- : ander sprengen. Es flimmerte ihm vor de» ' Mugen, und krampfhast ballten sich seine Fäuste, - !»emi

er an die Schneen dachte, die das geliebte ^ ^Mädchen gefangen hielten. Wehe dem, der ih« , i«wa in den Weg kam — er wußte, daß er ihn »töten würde! Er vergaß ganz, wo er sich befand. Und I «rst die rnhige Stimme des Staatsanwalts gab s Hm seine Ueberlegung wieder. „Wenn Sie also in dreiviertel Stunde« «twa am dem Bahnhof sein wollen, Herr Mellen- ! ckn? — Ich werde mich selbst dort einfinden.' i Das sollte wohl eine Verabschiedung sein. ! «nd Rudolf ging denn auch mit dem Versprechen, tch pünktlich

einzustellen. Dreiviertel Stunden ! ' lang irrte er planlos durch die Straßen der t. -Stadt vor sich hmredend wie ein Irrer, daß ! die Heute verwundert die Köpfe nach ihm drehten. ! -Gin paarmal aber blieb er stehen, und so drohend ^ schüttelte er die geballten Fäuste, in so wildem Feuer brannten seine Augen, daß die aus der Straße spielenden Linder ßch äugftlich in die Aeituna» sSlidtirol-? ^.^Adllch. endlich waren diese martervollen drei Viertelstunden um. Rudolf begab sich auf den Bahnhof

; auf dem Perron fand er bereits de« Staatsanwalt mit vier anderen Herren in Zivil- anzugen vor, deren einer Rudolf bereits alsein ! Krimlnal-Komniiffar bekannt war. . «UY lahre felvfl mit nach Camerow hin». . vutex,' erNärte Lettinghaus. „In Camerow find 5 — de« Kommandanten eingerechnet — drei! Polüisten stationiert; außerdem können wir u»S die Liüte aus Wustrow mitnehmen. Wir find! also evenwell elf Mann —ich denke, das wird? genügen.' Sie hatten noch g»te zehn Minuten »! «arten, ehe der von Berlin kommende

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Pagina 4 di 8
Data: 31.08.1903
Descrizione fisica: 8
lassen, Folge zu leisten, dann wir! sich das Uebrige finden. Haben Sie das Geld sorgfällig verwahrt, lieber — Säiw-.rgerpapa'- — Na. denn Gott besohlen. Machen Sie, dax Si« Vor den Herren aus die Kasse kommen — dies« Schnüffler haben es manchmal verfluct.t eilig.' An der Thür fühlte sich Thienemann nochmals zurückgehalten. Rudolf sprach jetzt in einem ander? Ton. „Herr Rath, noch eins. — Die Kehrseite de> Medaille. Junge Mädchen haben manchmal merk- würdig exaltirte Auwaudelungen. Wenn Fräulein Anna

vielleicht glaubt, sich durch irgend einen Geiralt- schritt der Ehe mit mir entziehe» zu können, unt für einen solchen Fall auf mein verdoppeltes Mitleid mit dem Vater spekulirt, so sagen Sie ihr, bitie, nachdrücklich, daß sie damit einen Fehlschuß machen würde. Wenn sie binnen heute und vier Wochen nich meine Frau ist, geht dies Blatt an die Staatsan waltschaft.' Thienemann zuckte zusammen. Rudolf trat ihm noch um ein paar Schritte näher. „Auch Männer in ihrer Lage haben zuweilen exal tirte Anwandlungen

war aschfahl geworden. Er hatte die Zahne übereinander gepreßt. Am liebsten wäre ei diesem Teufel in Menschengestalt an die Kehle ge sprungen, aber er -'Äcte sich nicht. Er wußte es, er und all die Sein». —^7?? w«» nun ab in seiner Gewalt, und als Rudolf geendet hatte, ging er stumm von dannen. 23. Kapitel. Die Gäste, die Thiencmanns zum Tylvesterabend geladen hatten, waren längst verfammelt, aber bisher nnr von der Räthi-i begrüßt worden. Der Rath und Anna hatten sich noch nicht sehen lassen

. Sie waren schon seit mehreren Stunden im Arbeitszimmer i es Rathes mit einander eingeschlossen, auch die Räthin wußte nicht, was passirt sei. doch vertröstete sie die Gäste, daß die Beiden gleich erscheinen würden. Rudolf gab sich alle Mühe, die Gesellschast zu unterhalten und über die Langeweile des Wartens fortzuhelfen. Er war in einer ,o sprudelnden Laune, daß selbst Grete und die Näihi» sich, für Augen blicke wenigstens, mit seiner Gesellichast aussöhnten. Die Abwesenheit desNaths und Annas schien

, der soeben einen Kampf auf Tod und Leben gelämpst hat. Wie ein Trunkener schwankte er zwischen seinen Gästen durch, die er kaum zu bemerken schien, und aus Rudolf zu. Ohne weitere Bemerkung ergriff er ihn bei der Hand. . Kommen Sie! Er stieß es beinah unartikulirt aus. Rudolf war bei dem Eintritt deS alten Mannes wie eleltrisirt in die Höhe gesahren. Nun solgtc er dem Rath mit einer Art triumph. irender Freude. Sei» Gesicht war förmlich überstrahlt. In seinen Augen spielte ein unheimliches Feuer

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Pagina 4 di 8
Data: 01.09.1903
Descrizione fisica: 8
: Dienstag, den 1. September 19VZ. Sumpklanck. Noman von Vor» Vunckei». Siachdr»« 24. Fortsetzung. In Wahrheit standen die Dinge so, daß er sich nicht auf eine Stunde von Berlin weggetraute; um den Ausgang seiner mehr als gewagten Riesen spekulation nach keiner Richtung hm zu gefährden. Trotz Rudolfs Drängen Zog sich der Aufbruch hin; kurz ehe die letzten Gälte sich empfahlen, es war beinahe zehn Uhr, trat Rudolf zu seiner Frau, die an der Seite ihres Vaters stand, und raunte ihr un geduldig

ein paar Worte in's Ohr, die sie erbeben machteil. Sie warf dem Bater einen Blick zu, dessen Be deutung der Rath sofort verstand. Er ergriff Rudolfs Arm und führte ihn bis an die Thür des Saales. „Ehe Sie mit Anna das Hans verlassen, haben wir noch ein Geschäft abzuwickeln. Folgen Sie mir!' Rudolf rührte sich nicht. .Kommen Sie,' drängte der Rath, „Sie wissen, was ich meine!' Rudolf lachte auf. „Das Papier, Verehrtester, mit Ihrer werthvollen Handschrift. Meinen Sie das?' .Sie haben Ihr Wort gegeben

— Anna ist Ihre Frau.' Rudolf verzog spöttisch das Gesicht. „Vor Gott und dem Standesbeamten, ja — aber das genügt mir nicht. Bei einer Frau wie Ihre Tochter ist Vorsicht geboten. Man kann sich da auf alles Mögliche gefaßt machen. Gute Nacht» Herr Rath!' 30. Kapitel. „Gnadige Frau! Gnädige Frau! Der Herr haben schon dreimal gefragt, ob die Toilette der gnädigen Frau noch immer nicht fertig sei. Gnädige Frau brauchen nur aufzustehen, ich streife das Kleid schon schnell über.' Anna, die bisher halb

angekleidet, einen gestickten Pudermantel über den Schultern, am Fenster ihres luxuriös ausgestatteten Toilettenziminers gesessen, und mit überwachten, brennenden Augen auf das erste Grün der Parkbaume drüben auf dem Nachbargrundstück ge starrt hatte, erhob sich mit einer müden, langsamen Bewegung. Erleichtert athmete daS geängstigt« Mädchen aus und streifte mit geschickten Händen ihrer Herrin das kostbare Gewand über. Kaum war sie damit fertig geworden, als eS kurz an der Thür klopfte und Rudolf heftig

hereintrat. „Nun, noch immer bei der Toilette?' „Gnädige Frau sind fertig!' antwortete an Stelle Annas das Mädchen. „Na endlich — Sie können dann gehen, Marie!' Geräuschlos entfernte sich daS Mädchen. „Hm — Madame haben Heine höllisch lange auf sich warten lassen — Madame werden immer vornehmer/' Rudolf trat ein paar Schritte näher auf Anna zu. „Donnerwetter, aber es ist auch danach geworden. Verteufelt schön bist Du heute—Du Bild ohne Gnade.' Als sie sich noch immer nicht rührte, auch keine Miene

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Pagina 3 di 8
Data: 02.01.1908
Descrizione fisica: 8
, Domini! Conrper in Calliano, Josef Tschon in Hall. Karl Paln rn Trient. Pompiglio Azzolini in Rovereto, Heinrich Ercel in Ala, Alois Colo in Trient, Anton Katrein (Betriebsinspektorat) und Tulius Tagini in Innsbruck, Josef Türk in Waiddruck, Jakob Zanibra in Rovereto, Karl Avanciiri in San Michele, Arnold Höfferer in Wörzl, Cäsar Piserti in Ala. Julius Tornaus in Innsbruck (Betriebsinspektorat), Rudolf Tovgan in Branzolt und Josef Thurner in Brenner, in die nächst höheren Gehaltsstufen die Adjunkten

Rudolf Seitz in Bozen, Johann Maqr in Mustern, Anton Mrcule in Salilrn, Angelus Zueneli in Ala, cauto Dall'Orsola in Trient, Heinrich Morair- dini in Ala. Georg Zugcic in Bozen, Fritz Wedl in Auer. Oskar Purtscher in Kufstein, Josef Markl in Klausen. Severin Talsag in Ala, Fortunat Tefant in Trient. Kandidus Battifti in Ala. Kajetan Moro in Bozen, Franz Jhler in Matrei, Otto Reitstätter in Innsbruck (Betriebsinspekto rat). Albin Kropsch in Cterzing, Benedikt Hinter egger in Kufstein, Andreas Moser

in Bozen, Peter Tschikof in Lienz, Alfred v. Formacher auf Lilien berg in Franzensseste, Johann Langebner in Wörzl, Christian Lorenz in Innsbruck (Betriebs inspektorat), Franz Richter in Kufstein, Josef Hellwcger in Kirchbichl, Johann Rohringer in Gossensaß, Jakob Depaulis in Arco, Josef Alb recht in Bozen. Josef v. Aichinger und Arthur Aldrighetti in Innsbruck. Guido Kleinschuster in Kufstein, Karl v. Wohlfahrt in Hcill, Jakob Faini in Mezolombardo, Rudolf Kanitscheider und Anton Winkler

in Franzensfeste. Anton Gschlieher und Michael Aster in Innsbruck, Rudolf Czernek in Kusstein, Ferdinand Vieider in Innsbruck, Franz Höring in Bruneck, Hermann Zunterer in Jenbach. Josef, ^-topar in Niederdorf, Josef Kunst in JnnS- brück (Betriebsinspektorat). Josef Bachler im Kuf stein, Alfred Zanzerl in Steinach, Josef Bienert in Mumau, Johann Kalus in Franzensfeste, Ernst Wittek in Ala, Egon Hecht in Trient, Matthaus Riedmann, in Jenbach, Julius Baldessari in Trient. Franz Wanke in Bozen. Johann Olivieri

Be- rauer in Kufstein. Maximilian Poseza in Wörgl, Franz Tariz in Ala, Karl Hauska in Innsbruck. Viktor Croattto in Ala, Wilhelin Aigner und Viktor Petri in Brixen. Rudolf Mioni in San Michele, Johann Kollmann in Lienz. Gottfried Lang in Bruneck, Sebastian Pahle in Knsstein. Edmnnd Opitz in Bruneck, Franz Reindl in In- nichen. Jgiiaz Steiner in Bozen. Karl Kröner in Innsbruck, Josef Nagonetschn» in Hall. Auzust Auer in Kufstein. Alois Bertolotti in Waidbruck. Rudolf Schöninger in Brixen. Heinrich

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Pagina 3 di 8
Data: 30.12.1876
Descrizione fisica: 8
der bei den Nachbarg-meinden, die Verlautbarungen verschic' dener Behörden, die Ausschreibungen erlediuter Leb- redienste »I Tirol und andere Veröffentlichungen aus schließlich nur für conservative Leute berechnet sind? Wir glauben in dieser auffallenden Einseitigkeit die 12. Capitel. Der Morgen. Der Morgen war da und Edith lebte noch. Sie erwacht«, aus einem erfrischenden Schlummer und lächelte Trixy schwach zu. D'e Krisis war vorüber. Sie ließen Rudolf nur zu ihr, wenn fie schlief, doch das war leicht zu tragen

— Edith sollte ja nicht sterben. »Es giebt Heilmittel, Sie entweder tödten oder ret ten,' sprach der Arzt zu Rudolf, „Ihre Heirath war ein solches. Ich glaubte, fie brächte den Tod und sie hat Heilung gebracht.' Viele Tage kehrte Edith da« Gedächtniß nicht zu rück, sie aß und trau! begierig und fiel dann wieder in erquickenden Schlaf. Endlich vermochte sie sich wieder zu erinnern und Trixy bemerkte, daß ihr immer wieder eine Klage auf den Lippen schwebte. „Was möchtest Du denn eigentlich wissen

?' „Wie lange war ich krank?' „Nahe an fünf Wochen; siehst Du, an mir sind nur mehr Haut und Knochen, was wird August sagen, wenn er kömmt.' »Ich war zeitweise wohl im Delirium?' „Freilich; aber deshalb brauchst Du nicht so be trübt auszusehen. Jetzt ist ja Alle» gut.' „Ja,' seufzte fie, „Ihr wäret Alle sehr liebevsll mit mir. ES war wohl doch nur ein Phantafiege- bild- ?' „Was?' »Ich — o Trixy, ich glaubte, Rudolf sei bei mir gewesen.' krasseste Rücksichtslosigkeit gegen alle Anhänger der verfassungstreuen

mich aus und es ist ja wohl nur ein Traum, ober ich dachte. Rudolf und ich wären —' »Nun was?' »Verheirathet. Zag ihm nichts davon, aber der Wahn schien so deutlich, vaß ich Dir'« mitihetleu wollt-.' S»e wandte sich ab Trixy küßte sie. „Arme Dithy, Du liebst Rudolf, nicht? nein. -S ist kein Wahn, ihr wurdet vor oierjihu Tagen ge traut. Meines Lebens Hoffnung realisirte sich, Du bist meine Schwester und Rudolfs Frau ' Mit leichtem Aufschrei verhüllte sie das Gesicht. „Er ist,m Hauie,' fuhr Trixy fort

, „der Ar;t aber wollte ihn nicht zu Dir hereinlassen, wenn Du wachtest, weil er die Aufregung fürchtete. Jetzt kannst Du das Wiedersehen aber wohl ertragen, nicht wahr?' Ohne eine Antwort^ abzuwart-n. eilte fie aus dem Zimmer. „Deine Frau wüoscht Dich zu sehen,' sagte sie Rudolf, ..bleib' aber nicht zu lange und sprich nicht zu viel' Er wirst hastig die Zeitung weg, springt auf und eilt die Treppe hinauf. Mr». Rudolf Stuart erholte sich schnell. Ihre Jugeodkrast und dir beglückende Thatsache, baß fie endlich Rudolf» Weib sei, bedingte

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Pagina 4 di 8
Data: 03.08.1903
Descrizione fisica: 8
Nr. 174 ^o»ner Leitung' sSüdtirolerTaablatt^ Mo''ai. den Auanii 1903. 6umpflan<i. Roman von Oo?» Ouncke?. (Nachdruck dtriotoi> 1. Kapitel. In der freundlichm Mansarde saß Frau Martha Rudolf an der Nähmaschine und steppte Naht aus Naht an einem hellgrauen Jaquett. Unter den Fenstern rollten die Stadtbahnzüge, klingelten die Pferde bahnen, polterten die Rollwagen, zagten die Privat» fuhrwerke, rief und schrie es durcheinander, bis der Abend hereinsank. Aber all dieses Lärmen des auf geregt

arbeitenden Berlins drang nur wie fernes Brausen zu der Mansarde herauf. Einzelne Laute» bis auf das schärfe Klingeln der Pferdebahn etwa, waren überhaupt nicht zu unterscheiden. — Anfänglich freilich hatte schon dieses Brausen und Rauschen Frau Rudolf störend im Ohr geklungen, als sie vor nun drei Jahren aus einem stilleren, vornehmeren Stadttheil in den lauten Osten gezogen war. Bald aber hatte sich ihr anfangs empfindliches Ohr an dm gleichmäßigen Lärm gewöhnt, und dann hatte sie überhaupt nichts mehr

da von gehört, denn der Straßenlärm wurde längst von dem eintönigen Geräusch deS Maschinenrades ver schlungen, das ihre Füße durch zehn Stunden täglich traten, um für sich und ihre kleine Tochter den Unter hatt zu erwerben. Trotz harter Arbeit und nur ge rade ausreichendem Verdienst sah Frau Rudolf indeß weder verkümmert noch vergrämt aus. Sie ließ die Läppernde Maschine einen Augen blick ruhen und wandte den Kopf eifrig lauschend der Treppe zu. Ein sanftes, schönes Lächeln umspielte ihre Lippen. Nein

und beinahe liebevoll. Nur als er Wh, daß Lieschen nicht zugegen war, verfinsterten sich seine Mienen aus einen Augenblick; oberer beherrschte sich schnell, da er aus Erfahrung wußte, daß bei Martha mit Gewalt nichts auszurichten sei. Und Rudolf wollte etwas ausrichten, ja, er wollte alles daran setzen, sich aufs neue mit Mutter und Kind zu vereinigen. Moralische Rechte dazu hatte er nicht. In einer, wie er sie jetzt nannte, .schwachen Stunde' hatte er sein Ehrenwort gegeben, Martha und das Kind niemals

ziehen lassen, leichten HcrzenS sein Ehrenwort gegeben, sie niemals zurück zn begehren. Und nun? Er konnte sich keine Rechenschaft darüber geben, wie 6s so plötzlich gekommen war, aber seit Monaten verzehrte ihn eine förmlich verzweifelte Sehnsucht, wieder in den Besitz des Kindes zu gelangen. Rudolf durchmaß, während die Frau sich wieder an die Maschine gesetzt hatte, das kleine Stäbchen mit langen Schritten ; wie immer, wenn er hier oben war, Hatte ihn ein Gefühl des Neides gepackt. Trotz

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Pagina 4 di 8
Data: 17.09.1903
Descrizione fisica: 8
. — Sie haben heute überhaupt auch einen schirmten Tag gewählt, um ihm ein Anliegen vorzulegen. «Soll ich ihm nicht lieber etwas ausrichten? — Glauben Sie nur, ich gelte etwas bei meinem Vater.' — .Hellweg Ihr Vater ? Ich denke, er war nie verheirathct?' Eva schüttelte den reizenden, blonden Kopf. .Ich bin auch nur feine Pflegetochter.' Rudolf lächelte spöttisch. .Hm, hm. Pflegetochter — man kennt das,' dachte er bei sich. Und dabei trat er näher und sah ihr aufmerksam in das reizende, von der Aufregung des Tages

heute etwas bleiche Gesicht. Dabei schüttelte er den Kops „Seltsam,' murmelie er vor sich hin. .Ich habe meine wirklichen Eltern nie gekannt,' fuhr Eva fort, und Väterchen weiß auch nichts Genau eres. Vielleicht bin ich ihnen durch einen unglücklichen Zufall abhanden gekommen, denn Väterchen hat mich in New Uork einsam und verlassen gefunden —' Rudolf fuhr auf. „In New Nork, sagen Sie? Und wann? Wie lange ist das her?' .Acht Jahre sind's wohl diesen Sommer ge wesen. —' Er trat so nahe

haben — das verlorene wiedergefunden haben.' Rudolf zuckte zusammen. .War sie glücklich in ihrem Leben, meine Mutter?' Er wand sich unter ihren ernsten, unschuldigen Blicken. .Ich glaube — nein.' Eva trat es feucht in die Augen. .Kein Zweifel,' murmelte er, .Martha, wie sie leibt uud lebt —' dann wandte er sich an Eva zu rück. .Und Ihr Vater — wollen Sie von dem gar nichts hören?' Eva hatte die Augen getrocknet. Nun schüttelte sie energisch den Kopf. »Ehrlich gestanden, nrin — ein Kind soll doch seinen Vater lieben

. —' .Von Rechts wegen — ja —' warf Rudolf bitter dazwischen. .Aber könnte ich das, da ich meinen Pflegevater so unaussprechlich liebe und mir gar nicht denken kaun, daß vor ihm je ein Anderer — der mich am Ende gar verließ oder verstieß wie — o. nein, nein! — Ich möchte von keinem anderen Vakr willen.' Rudolf hatte sich abgewendet. Wie von Peitschen hieben getroffen, war er bei ihren Worten zusammen gefahren. Aber sie hatte gar nicht Acht auf ihn. Un befangen fuhr sie fort: .Väterchen danke

war wieder auf dem Wege zu seinem Weibe. Rudolfs Hand tastete noch dem Revolver. Da schlug deS Kindes süße Stimme an sein Ohr. „Nein, Väterchen, gewiß nicht, ich bin nicht in Segen- Hans gewesen — nur Max wollte ich hier erwarten — aber Du, Du willst hin ?' Hellweg nickte zustimmend. „O, dann wird Alles wieder gut.' .Rudolf war bis an den Erlenstamm zurückge treten. Jetzt erst schien Hellweg ihn zu bemerken. „Wer ist das?' .Ein Fremder, Väterchen,' und leise sügte sie hinzu, doch so, daß Rudolf's scharfes Ohr

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Pagina 4 di 8
Data: 05.08.1903
Descrizione fisica: 8
den Weg zu der alltäglichen Spazierfahrt, die er um diese Zeit zu machen pflegte, einschlagen, dann plötzlich nannte er ihm eine Straße und eine Hausnummer, von der aus man durch einen schmalen Durchgang die Winkelgasse erreichte, in der Rudolf seit der Trennung vou seiner Frau sein einträgliches Gewerbe betrieb. Jean hatte die Weisung kopfschüttelnd entgegen- genommen. Was wollte sein Herr in einem so .ordinären' Stadttheil? Jetzt war das Ziel erreicht. „Ans und abfahren!' befahl Zeuner. „Es kann lange dauern

.' Dann war er unter das Portal getreten, durch welches der Durchgang zu der Verbindung mit der engen Winkelgasse führte. ES war ein uraltes HauS in dem Rudolf wohnte. Zeuner hatte eS noch nie bei Tage betreten. Meist hatte er Rudolf Nachts in seiner Spelunke aufgesucht, zu der er seit lange den Schlüssel hatte, oder sie hatten einander in einem Lokal vierten Ranzes getroffen, wo selbst Rudolf bei seinem ausgedehnten Bekanntenkreise, der nicht gerade ausschließlich die ob.re» Zehntausend umfaßte, kein bekanntes Gesicht

zu finden fürchten mußte. Den Kragen seines Ueberrocks hoch ansgeschlagen, stieg Zeuner die vier steilen, schmutzigen heute zum Glück menschenleeren Treppen zu Rudolf hinauf. Oben angelangt, rang er erst mühsam na h Athem, ehe er an eine der uriprunglich weißen, jetzt von un zähligen schmutzig graubraunen Flecke» überdeckten Thüren klapste. — Von innen wurde ein Niegel zurückgeschoben, Fritz stand prüfend vor ihm. Es war Zeuner im höchsten Grade fatal, von diesem geriebenen Burschen gesehen

, unwillig über die verbotene Störung. Als er sah, daß Zeuner bei ihm eingetreten war, ging etwas UnbchaalicheS über seine Züge. Gleichzeitig ließ er mit blitzähnlicher Geschwin. digkeit einen eng mit Zahlen und Lettern beschriebenen Stempelbogen unter andern Papieren verschwinden. Zeuner war indessen dicht an den mit unzähligen Büchern. Schriften, Papieren und Berechnungen über deckten Tisch getreten. ^ , .Lassen Sie sich nicht stören, Rudolf,' sagte er mit unterdrückter Stimme, immer die Augen

auf die Thür geheftet, durch die er gekommen war, „nein, legen Sie die Feder nicht aus der Hand, ich bin nur gekommen, um Ihnen zu sagen, daß die Bücher nun doch bis heute Abend fertig sein müssen!' »Kein Gedanke,' erwiderte der andere gleich- müthig. ohne von dem Konto aufzublicken, welches er «st vorgenommen, nachdem der Stempelbogen ver> schwunden war. , . . ^ „Kein Gedanke, wie ich Ihnen bereits heute Vor- mittag sagte.' »Es muß sein.' Rudolf lachte. »Sie haben eben keinen Begriff, welche Arbeit

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Pagina 3 di 8
Data: 11.02.1909
Descrizione fisica: 8
ist, und er »hne Tote nicht „leben' kann, hat er dem Gemein sam linann in eincin Zlnfalle von Mißmut seine Demission gogebeil. Das neue LaudeslWkil-Regimeilt. Das Landwehr-Verordnungsblatt vom 8. ds. eirrlMt auch die Aufstellung des Landesschützen- ^teziinents Nr. III. und die hiedurch bedingten Veränderungen im Offizierskorps Dieselben sind fo-Ineil.de: Transferiert iverden: vom 1. Landesschützen- Reg. znim lll. Lanldesschühen-Neg.: die Haupr- leute Alois Edler v. Jritsch, EmÄ Busch, Rudolf Flsrio, Franz

Tischer, Auzust Blaschka, Einil Polletrn, Rudolf Spies. Rudolf Lichy, Eduard Battek, Anton Gmeiner: die Oberleutnants Leon Trebicz, Adolf Lang, Viktor Weber, Konstantin Valenrini, Gustav Schutz, Johann Fsichtenschla- Ta>zobert war verstimmt, als er die Treppe hinunter stieg; die Verpsliichiung, im Kartenspiel Revanche geben zu müssen, ärgerte ihn. Er erinnerte sich dunkel, daß er am Abend vor her viel verloren hatte, und wenn er sich auch sa gen :nußte, daß das Benehmen des Grafen in jeder Weise nobel

Fischer. Rudolf Till, HuM» Popelak. Ermen Nowotny, Karl Niehsner. Gottfried Schle- dever. Valentin Eipek, Leopold Trevisan. Richard Wschner, Emilian Müller, Richard Heß, Franz Tersch; die Leutnants Kar< Loitgeb. Richard Ko- banyi, zugeteilt vom 19. Inf.-Reg., Rlrdolf Ha- nak, überk., Frequentant der Kriegsschule, Ort Hkbler, Jznaz Kulrk, Wilhelm Pones, Einanuel Barborka, Othmar Raynofchek, Albert Stuniak. Robert Rotter, Franz Luger, Ferdinand Uffen- heimer, Franz Freudenseher. Karl Pitsch, Josef Kerer

: die Hauptleute Robert v. Sattler, Friedrich 5whn>, die Oberleutnants Jakob Dießl, Vikior Te Ea- stello, >die Leutnants Heinrich Charwath, Rudolf Schachermayer, Friedrich Pich, Arthur Müller, Robert Holzer. Huzo Beyer. Alois Strobl. Karl Durig, Edmund Lieblein, Oskwr Hueber, Johann Fleischmann, Dr. Oskar Sölder. Auguftin Frech, Marrmilian Dorrer, Llrtur Grimm, Dr. Karl R- v. Welt:enhiller. Frnnz EM, Ge,',a Kmosko de Bernicza. Primo Dall-TroZzo. Heinrich Rettstär- ter, Ä.ois Lorenz. Alerandcr Krause. Marlin

Strickner, Franz Glatter. Dr. Gustav Beyrer. > Robert v. WollMh. Alois Fischer. Dr. Paul Gölt> licher, Joses Philipp, Joses LüstenegMr. Alfred Rothermann, Rudolf Kreuzhnber, Wilhelm We:- gend, Alois Wolfersberg. Johann Mündle. Jo sef Weis. Gustav Sterzinger. Anton Ei'enegger, AdÄf Kirchlechncr. Egyd Ueberreiter. Franz Sturmberzer. Engelbert Aukenthaler. Ernst Hel- lebrand, Tr. Adalf R. v. Ruppert, Mar Beck, Avmin v. Hoffmgoir, Dr. Frau,; Erne. Wolfgang Linser. Adolf Bahn. Franz Schwarz, Franz Gradl

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Pagina 5 di 8
Data: 17.07.1911
Descrizione fisica: 8
und von Herberts Erscheinen sicherlich nicht das mindeste wahrgenommen hatte. Herbert von Letzow hatte ganz außerordent lich gute Augen, und er v«rsügte auch über ein leidliches Auffassungsvermögen. Und e» hatte tessen noch nicht einmal bedurft, um ln Rudolf Mellentins großen blauen Auge» zu lesen, wa» in seiner Seele vorging. Eine unendliche Zcdetlich- keit, eine Welt von Liebe spiegelt« sich in feinen» Blick, und auf seinen Zügen lag ein verklärter Abglanz reinsten Glücke». Leise und zart verklangen

die Schluß-Akkord« des Chopinschen Nocturne. Anny von Letzow« schmale feine Hände lagen eine» Augenblick un tätig auf den Tasten: dam» aber wurden sie von «mein zweiten Händepaar mit festem Druck er «rissen — mit so festem und sicheren Druck, daß st« jeden Widerstand wohl von vornherein all nutzlos aufgeben mußte. Drei», viermal neigte sich Rudolf Mellentin herab, die schlanken Finger zn küssen; und wer weiß. was noch geschehen wär^ hätte nicht in diesem Augenblick von der Tür h«r «ine Männerstimme

«fragt: .Die Herrschaften betreiben musikalisch« Studien?- Wie zwei ertappt« Sünder fuhren die beiden auseinander. Anny von LetzowS Gesicht war wi« mit Blut übergössen, während sie verlegen in ihren Noten kramte.. Und Rudolf Mellentin» Stimme klang merkwürdig gepreßt, da er er widerte: .Nicht eigentlich, lieber Herbert! — Du weißt ja, daß mir selbst die edle Kunst des Klavier» spielens leider völlig fremd ist. Fräulein Anny ab» ist eine vollendete Meisterin — und ich bin de» Genuß eigentlich gar

nicht werk den sie mir mit M-»-- dereit«»».- - ,i!as dich vor allem auf Greisenhage» wW> kommen heißen, alter Junge! — A» wir «M in Berlin verabschiedeten, ahnten wir wohl beide nicht, daß wir uns schon so bald wieiersehm» sollten. Welch glücklicher Wind hat dich den» her- getrieben?- Wenn er die Bedeutung der Situation, k« d» er Rudolf Mellentiu und seine Schw«ster a» getroffen, erkannt hatte, so Ware» doch ftdexDM leine zornigen Empfindungen dadurch i» ih» M» weckt worden — er hätte sich dem» V«eMW

»t verstellen können. Warme Herzlich!«» klang seiner Stimme wie au» seinen Wort«». e» schüttelte dem Besucher kraftig die Recht». Rudolf Mellentin hatte sein« V« den» auch rasch überwunden. Und in Wartung der letzten Frage des Freunde» s«t» .ES ist eine lang» Geschichte, sollte ich I» Kommen erklärm. So viel nur. daß ich »ich» wieder nach Berlin iurückuikebreu aeöenke — dat ich meine Zelte ein für allemal hier unten bei euch in Pommern aufgeschlagen habe.' .Ah — das ist in der Tat eine freudig« lieber

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Pagina 2 di 4
Data: 15.09.1880
Descrizione fisica: 4
. Jetzt bestätigt selbst die päpstliche „Aurora ', daß diese Er klärung, die sie als einen «würdigen Act' bezeichnet, nicht ohne Billigung der höchsten geistlichen Autorität entstanden ist. Und dabei donnert auch jetzt noch, wie dem „Berliner Tagblatt' telegraphirt wird, der streit lustige Bischof Freppel von Angers gegen diese nichts sagende Erklärung freilich erst jetzt, nachdem sich die, selbe als nutzlos erwiesen hat. Kronprinz Rudolf in Berlin. Berlin, 12. Sept. Kronprinz Erzherzog Rudolf ist heute Früh

waren ebenfalls anwesend. Bei dem Einfahren des Zuges intonirte das Musik- korps die österreichische Volkshymne. Der Kaiser, welcher ebenso wie der deutsche Kronprinz, Prinz Friedrich Carl und der Großherzog von Mecklenburg die österreichische Uniform trug, ging dem Kronprinzen Rudolf, welcher die Uniform des Kaiser Franz-Rcgi- menteS mit dein Bande des Schwarzen Adler Ordens trug, entgegen und begrüßte denselben, indem er ihn umarmte und küßte. Ebenso begrüßte der deutsche Kronprinz den Kronprinzen Rudolf

, worauf die Be» grüßung durch die übrigen Prinzen stattfand. Sodann schritt der Kaiser mit dem Kronprinzen Rudolf die Front der Ehrenkompagnie ab, worauf in den Königs zimmern die Vorstellung des beiderseitigen Gefolges stattfand. Der Kaiser geleitete den Kronprinzen Rudolf, welcher zu seiner Rechten saß, durch die König- grätzerstraße, das Brandenburger Thor und die Linden nach dem Schlosse, wohin die übrigen Prinzen folgten. Der ganze Weg war von einer dichten Menschenmenge besetzt

, welche die Herrschaften mit enthusiastischen Kundgebungen begrüßte. Nach der Verabschiedung des deutschen Kronprinzen, welcher nach Potsdam zurückfuhr, blieben Kronprinz Rudolf und Prinz Wilhelm noch ungefähr eine Stunde beisammen. Vormittags wohnte Kronprinz Rudolf dem Gottesdienste in der Hedwigskirche bei. Hieraus empfing derselbe das österreichische Botschaftspersonal und die anwesenden österreichischen Offiziere. ' Um 1 Uhr stattete Kronprinz Rudolf in ver Uniform seines Uhianenregiments in dem verliehenen neuen

geladen.. ' ' Zu dem Diner erscheinen die Offiziere in Parade uniform, die österreichischen Regimentern angehörigen deutschen Offiziere in österreichischer Uniform. Angelegt werden vorzugsweise österreichi che Orden. Die Tafel» musik besorgt die Kapelle des Kaiser Franz-RegimentS. Die Rangordnung bei der Tafel ist folgende: Zur Rechten des Kaisers Kronprinz Rudolf, die Kaiserin, der Herzog von Cambridge, die Kronprinzessin, der Grvßherzog von Hessen, die Herzogin von Connaught, Prinz Wilhelm

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Pagina 4 di 8
Data: 18.09.1903
Descrizione fisica: 8
Nr 212 ..Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Freitag. 18. September 1903. HumpklanÜ. Roman von Don» Vuncke?. Wachdr-ck »crtoto^ 38. Fortsetzung. ^wenden 'Fingern hatte Georg an sich her- ilingetaster — nichts der Revolver, den er sonst siets bci sich trug, war nicht zu finden — Anna hatte ihm die Waffe abgeschwatzt — sie hatte ihn wehrlos gemacht. - Bei dem Anblick seiner Hülflosigkeit heulte Rudolf aus, wie ein wildes Thier, das endlich seiner Beute Herr wird. »Ha, jetzt kllimte

von ihren» plötzlichen Anblick, suhr Rudolf zusammen, seine Hand bebte — — eine kurze, un- geschickte Bewegung an dem gespannten Hahn — die Waffe ging los — ein Schutz krachte — Eva sank an Georgs Seite zu Vodeu nieder. Rudolf hatte die Äsafsc fällen lassen und war wie gelähmt einen Augenblick regungslos geblieben. Jammernd hatte sich Hellweg über die leblos Daliegend^ gestürzt. Nun war auch Rudolf an der Seite des Mädchen! niedergesunken. «Mein Kind, mein Kind.' stöhnte er — nein — nein, es kann nicht sein.' Georg

hob die Augen einsetzt zu ihm auf. .Ihr Kind? — Sie lebt, sie muß leben.' »Ja meins — das ich in New Dork verließ.' Rudolf wollte die Hand auf Eva's Stirne legen, aber Hellweg stieb ihn zurück. »Fort von ihr — Mörder!- Er hatte daS bleiche, junge Haupt in seinen Arm gebettet — angstvoll lauschte er auf den immer matter werdenden Herzschlag — von der Kugel war nichts zu sehen. Rudolf war gegen einen Baum getaumelt. .Mein eigenes Kind,' schluchzte er — .mein Lieschen — mein Kind!' Plötzlich schrie

sie und sprach mit sanften Worten auf sie em, die der Andere nicht verstand, der langsam naher geschlichen kam. Nun stand Jener auf einmal dicht an Eva's Seite, leise» zärtliche Worte murmelnd. Entsetzt aufschreiend barg sie ihr Haupt an Hell- toeg's Schulter. .Fort, fort — rühren Sie mich nicht an!' Gebrochen trat Rudolf zurück. .Ja, ich soll gehen, 's ist gut so' — und dann mit einer flehenden Gebärde zu Hellweg: .Aber Sie — Sie werden es ihr nicht sagen I Kein Wort werden Sie ihr sagen. —' Hellweg bejahte

stumm. Nun beugte sich Rudolf zu Boden, um Gruners Revolver auszuuehmen und zu sich zu stecken. Beim Anblick der Waffe schrie Eva aufs Neue auf und legte die Arme schützend um ihren Pflegevater. Rudolf schüttelte das Haupt. .O. nicht doch, nicht doch, es geschieht ihm nichts!' Er warf einen langen Blick auf Eva — öffnete die Arme, als wollte er sie umschlingen, die so fest in eines Andern Arm geborgen lag. dann lieb er die Arme sinken. .Leb' wohl, leb' wohl!' murmelte er kaum hörbar. Wankenden

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Pagina 5 di 8
Data: 25.09.1906
Descrizione fisica: 8
. Richard Bannmh, Norbert Schuch Edler v. Hell brück. Emil Busch, Wilhelm Hrmbertdroz, Siez- ,nund Hein: Hauptleute 2. Klasse: Johann Chiba, Julius Hoppe. Maximilian Sonnleithner. Nudoff Norio, Rudolf Hoyer, Emil Palletin, Georg -Edler v. Friedrichsberg, jwrl-Teichl:-Oberleut. nants: Rudolf Nenning, Josef Kodera, Maxiini- lian Andreas. Hugo Schnekder, Rudolf Lichy, An ton Gmeiner. Wolf Hanke, Friedrich Müller. Eu gen Haradauer Edler v. Heldendauer, Karl Pl» chota, Johann^Tauer, -Batqillolrsadjntant

. Robert Pröhäzka. Josef Stanger, Rudolf Meugebauer. Alois Platzer, Julius Baumgartner: 'OSerleutnaniS: Justus Jasicsk, Emil Fock, Aw> 'tön Ritter Koch v. SternffeÜd, Batailkonsadfutani, 'Karl d. Nagel, Rudolf MAfch, Ladislaus Fdrbel- ÄY. Josef Scharschmid Edler v. Adlertreu, Paul Feige. Anton Schaiiberger, Franz Nadalini, Al- ckde Prunner, Joihann Zupan< Johann SelLacher, 'Regimentsadsutant, Richard Grubeck, Hans See» Vng, Franz Taslar. - PriMantoffizier, Wilhelm ' »Bozner Zeitung' (Südtlroler

Lagblatt? ^ Pils. ErgänzungSbezirksoffizler, Oskar Reisch. Proviantoffizier. Franz Jungr, Karl Fischer. Emil Stronski, Pionieroffizier: Leutnants: Hermann Büttinghaus. Valentin Eipek, Bataillonsadjutant. Josef Bresnig, Richard Löschner, Alois SengSeiS, Pioniewffizier, Artur Rusch, BataillonZadjntant. Karl Moschner, Alfred Petrini, Rudolf Hanak, Franz Otruba, Pionierosfrzier. Rudolf Motz low ick. Artur Micheluzzi. Emil Kristof. Rudolf v. Macko- witz, Johann Haut. Rirdotf Horak, Oswald Peiske, Karl

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Pagina 4 di 8
Data: 04.08.1903
Descrizione fisica: 8
nichts davon weiß.' „Desto besser sür Sie —' Zeuner wand sich unschlüssig in seinem Plüsch sessel hin und her. „Er weiß es nicht, aber der andere, der Hellweg. weiß eS desto besser.' „Warum haben Sie diesen superklugen Ingenieur nicht längst bei Seite geschafft? Streit suchen — an die Lust setzen.' „Dazu ist jetzt keine Zeit mehr. Krüger drängt auf Abschluß und ich — hm — ich muß den Kaus- vreis eher heute als morgen in die Hand kriegen — sonst — na, Sie verstehen mich, Rudolf. . . .' „Ich denke, ich mache

eine sofortige An. zahlung von 20V00 Mark zu machen.' „Na also'.' „Und Weißhol», mein Socius?' „Mit diesem Bücherwurm, diesem unpraktischen Gelehrten, der seit Jahren nichts Anderes weiß, als daß die Fabrik nur kärglichsten Gewinn abwirft, werden Sir doch wohl fertig werden, wenn der ehrgeizige Schnüffler, der Hellweg, erst mal entfernt ist —' „Ich denke auch.' Aber es kam so zögernd heraus, als ob noch eine Welt von Zweifeln ihm im Hirn wühlte. — Rudolf wußte genau, was nun kommen mußte

— die Sie herstellen wollten — hm, für den äußeriten Fall, Rudolf.' Rudolf that noch immer, als -d er ibn nicht ver stände. „Geschäftsbücher der Firma, Niwolf — die man dem Kompagnon vorlegen könnte, um zu beweisen mein Gott, Rudolf — sitzen Sie doch nicht da wie ein Stock — Sie rhun ja gerade, als ob Sie von de» ganzen Abmachung keine Ahnung hätten.' „Puh, puh! Erhitzen Sie sich nur nicht gleich so. Es ist alles gemacht. Nur die letzten Monate nach der Patentirung der neuesten Erfindung sind nachzu tragen

den Sozietätsvertrag zu lösen. Und daß er einwilligt, darauf mußes hinaus — sonst —' „Sonst sind Sie ruiniert', ergänzte Rudolf kalt blütig und erhob sich. „Sie wollen fort?' „Sclbslvel-stcindlich. Sie haben mir ja ein hübsches Stück Arbeit aufgepnckelt. — Bis wann sollen die Bücher denn fertig sein?' „Bis heute Abend? Ich will Ihnen die Arbeit hoch bezahlen.' „Hin — was nennen Sie hoch bezahlen?' „Tausend Mark.' „Dafür fange ich gar nicht an/' „Taujendsilnshundert.' Rudolf schüttelte energisch den Kops

. „Dreitausend, daun können Sie zwischen zwölf und ein Uhr Nachts kommen und die Bücher holen ' Zeuner knirschte, aber er widersprach nicht. Er wußte, daß er zur Stunde vollständig in die Hand ^ dieses Mannes aeaeben iei. „Darf ich ssiüen, mir das schriftlich zu geben?' Zeuner ging an seinen Schreibtisch und warf ein paar Worte aufs Papier, welche die gewünschte Zu- sicherung enthielten. Rudolf haltete das Papier mit größter Seelenruhe zusammen und steckte eS zu anderen in seine Brief tasche. Dann empfahl

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