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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 07.10.1870
Descrizione fisica: 8
«Ae»-Sak»der. 'Samttag 8. Brigitta. 3. <S«pdtA-S. V ISDiouyfiu«. WscheS'Sal»»» Molllaz tl). Franz Borz. Dieuftag li. Smiliau. Blätter fiir UnterhaltMg und gemeimcktzige SeUage M Nr. 228 der const. Sozner Zeitung vom 7- Oktober 1870. Ml HtiAerseher, oder: Dunkle Orte. (Ongmal-Noville vim Ernst Willkomm.) (Schloß.) „Halt !' rief besehlShaberisch der Amtmana. daß daS juage Mädchen zusammenfuhr und den Arm Ca- millo's fest au sich drückte. Nm vier Schritte von Guido entfernt zur Rechten strickte

, um die bezeichnete Stelle einzunehmen. „?tun, Herr Bärmann.' wandte sich der Amtmann zu Guido, .gehen Sie dicht an dem Stamme vorüber und bleiben, sobald Sie ihn passirt haben, wieder stehen ' Auch dieser Befehl ward ausgeführt. In dem selben Augenblicke riefen Camillo und Fanny fast unisono: „Da ist «in Schatten!' „Ich sah ihn auch!' fügt- Guido hinzu. „Bitte umzukehren und jetzt auf unS wieder zuzu schreiten,' gebot der Amtmann. „So!' fuhr er fort, „Fräulein Fanny ist jetzt die Nächste dem Baume. Blicken

Sie abermals nach der Eiche, und Sie, Herr Bärmaan, gehen wiederum hart an dem Stamme vorüber^' Auch dies geschah. „Ein weißer Schatten, so wahr ich Augen habe!' ri«s Camillo. Fanny hielt ihre freie Hand über die Augen uud schauerte zusammen. „Der Schimmer, welcher mit mir zugleich hinter dem Baume hervortrat, war weißlich grau, fast leuch tend,' bekräftigte Guido. „ES ist das em Spiel, 5as mir als Knabe Spaß machte, als Mann wich häufig, wenn ich in später Nacht allein durch die Wälder ging, erschreckt

hat. weil ich mir es niemals «klären konnte.' Ohne darauf zu antworten, führte der Amtmann die bereits ungeduldig werdende Baronin mitten au den Rain und stellte sich neben Camillo mit ihr auf. Guido mußte zum dritten Male an der Eiche vor« über wandeln. Der Amtmann aber sah ebenso wenig «inen Schatten hinter dem Baume hervorschreiten, als LiSbeth, während die übrigen Drei das Erscheinen ^ind Verschwinden desselben sogleich wieder bestätigten. Auch bei der Rüöwandelung, die der Amtmann dem Jäger nicht erließ, zeigte

sich den drei Sehenden die Zoeißlich schimmernde Gestalt, Baronin und Amtmana Äagegeu tonnten auch jetzt nichts entdecken. Pach diesem zweiten Versuche müßte Fanny der Baronin ' den Arm reichen, Camillo aber sich ihnen zugesellen, ohne daß sie die Stelle auf dem Rain wech« Meu. N«m begana Guido aus's Neue seme Wande rung, und siehe da — sofort war LiSbech der.Scho te» erst dvvkk tek Ver RückkH de« Mger» aber w weißlichem Schimmer sichtbar. Baron und Amtmann sahen nichts. Zuletzt reichte der Amtmann

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 20.09.1870
Descrizione fisica: 8
oder soll ich es 'thun?' fragte er den schreckhaften Jäger. Dieser wollte beherzt erscheinen und betrat die enge Treppe zuerst. Die Stufen waren von ungleicher Höhe, manche abschüssig und schadhaft, so daß ein Unvorsichtiger leicht straucheln und fallen konnte. Bedächtig folgte der Schloßherr Guido, der, ohne zu rasten, bis zur zweite» scharfen Wendung hinausstieg, wo er den unerllärbar:n Schalten an der Wand beobachtet haben wollte. Hier angekommen, stand er still. Rundum herrschte undurchdringliche Finsterniß

. Camillo konnte nicht umhin, mit spöttischem Tone die Frage hinzu werfen: „Nun, lieber hellsehender Freund, leuchtet jetzt irgend- wo die Wand?' „Ich sehe nichts!' lau.'ete Guido's verdrießlich klin gende Antwort. .Gerade, wie ich,' erwiderte der Baron, und klopfte an d>e Wand, die ein wenig hohl klang. „Vorrich tungen zu Geistererscheinungki, hat man hier nicht Hitrossen,' fuhr er fort, ,eS ist eitel festes Ziegel ^esteln. Dahinter liegen die Zimmer des Beamten Personals.' Guido stieg schweizend höh

an der Thür fehlte jetzt. Sie war nur ange lehnt. denn die Schreckhaftigkeit Guido'S halte diesem Glicht Zeit gelassen, das am Boden liegende Schloß Wieder vorzulege«. Während Baron v. Garden sich bückte, um das Schloß aufzuheben, öffnete Guido Bärmann die Thür des VerfchlagS. Er reichte dabei Camillo die Hand smd hielt düse lromphaft fest. Der Baroa zog die Ähür hinter sich zu und beke Männer befanden sich in undurchdringlicher Finsterniß. Nach wenigen Mi -nuten sagte Guido le se zu seinem Begleiter

: „Dort, — sehe« Sit's?' «Ich sehe gar nichts!' „Gerade vor Ihnen — genau in der Höhe unserer Köpfe — zwei Punkte von glänzender Helligkeit!' „Mich dünkt, eS mögen ein paar Nagelkuppen sein . . „Also Sie sehen es auch?' „Wenn es nicht Sinnsntäufchuiig ist. . . . „Nun haben die Punkte schon die Größe natürlicher Augen!' „Dem Dinge muß ich auf die Spur kommen!' rief Camillo aufgeregt. „Lassen Sie los, Guido! Den Hals kann es nicht kosten; denn es gibt nicht«, das sich nicht natürlich erklären ließe

.' Er schüttelte die Hand deS Jägers ab und t>at so rasch g?gen die Wand vor, daß er sich beftig stieß und die hellen Funken ihm auS den Augen sprangen. In demselben.Moment waren aber auch die leuchten den Punkte v-rschwunden. Der Baron tastete an der Wand hin und wieder, ohne einen hervorragendsn Gegenstand zu entdecken. „Ieh?n Sie noch etwas, Guido?' fragte er, sich umwendend. „Gewiß.' versetzte dieser. »Die Punkte sind viel Heller und größer geworden und bewegen sich jetzt sogar.' Dann muß das Licht

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Pagina 5 di 8
Data: 30.09.1870
Descrizione fisica: 8
, mit der er sich daS Leben nahm. Um auf and-re G-lanken zu kommen, verfügte sich Camillo »ach seiner fruchtlosen Untersuchung des ganzen «estlichen Thurmes ins Billardzimmer, wo er Guido bereits vorfand, beschäftig», sich einen schwierigen Ban denstoß einzuüben. Er sagte dem schreckhaften Jäger, der sehr angegriffen aussah, nichts von seiner eben beendigten Expedition, saniern forderte ihn auf, einig« Part en mit ihm zu spielen. „Wir wollen uns tüchtig bewege», damit w»r recht munter sind, wenn dr Amtmann die Glocke

zieht, um uns da» Zeichen zu geben, daß er bereit ist, sein Schattenbild an der Wand beginne» zu lassen,' sagte er heit r. „Ich habe mich auf kein Schauspiel je im Leben so gejreut,wie auf diesen HocuspocuS! Geht's Ihnen nicht ebenso?' Guido lächelte, gab aber keine Antwort. Der eiste Stoß, den er machte, mißglückte dem sonst gewandten Spi-ler. Er traf nicht einmal den Ball, und der Baron merkte, daß seine Hand zittere. .Er ist doch ein Mensch wie ein nervenschwaches Matchen.' dachte Camillo

bei sich, „und dabei ver mag er, kommt ikm nichts dazwischen, j-d?m Schützen den Rang abzulaufen! Wie sich das zusammenreimen läßt, mag Gott wisse»'.- Beide Herren setzten ihr Spiel ohne weitere Be merkungen fort. Man sprach nur das Nöthigste, und der Baron gewann seinem Gegner, der heute weder einen festen Blick, ncch eine sichere Hand Halle, schnell Hintereinander einige Partien ab. Guido verlor die Lust und wollte aufhören. „Nur eine Partie noch,' sagte Camillo, „aber alle Bälle mit Doublet.' Es wäre von Seiten

ich dem guten Amtmanne einen, ich hoffi. ^gut. ersollatntn pnd geschickt ausgeführten Scherz nicht verderben.' »Und wenn uns nun der bitterste Ernst entgegen tritt?' erlaubte sich Guido einzuwerfen, der übrigeqS vollkommen gefaßt zu sein schien.' „Nun, dann lisse ich mich mit Allm, dl- sich mir freiwillig anschließen wollen, durch den jed.nfallS wissen den Amtmann in den Buud der Geisterseher, G->ster- beschwörer und Geisterbanner ansnehmen. erwiderte der Baron, „mache mich selbst zu deren Großmeistir

dient.' „Die Dame deS HauseS befiehlt, wir iniiss n uns also auS Galanterie wohl fügen,' entgegnete der Baron und legte seinen Arm in den Guido Bärmanns. „Kommen Sie, wir wollen muthig diesem an dunklem Ort uns bevorstehenden Abenteuer entgegengehen. Ab-^r ich b tte Euch dringend: kein Geräusch gemacht! Das unantastbare Geschlecht der Geister soll — wie ich immer hörte — ebenso eignisinnig sein, als manche Sterbliche furchtian sind. Horch! da ruft die Glocke zum zweiten Male. D-r Amtmann

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Pagina 6 di 8
Data: 12.09.1870
Descrizione fisica: 8
Ein Geisterscher, oder: Dunkle Orte. (Original-Novelle von Ernst Willkomm.) (Fortsetzung.) Camillo v. Sarden sagte nichts, desto schärfer be- ovachiete er seinen Gefährten, dessen bleiches Antlitz ihm gar nicht gefiel. Es leuchtete ihm ein, daß Guido entweder Furcht vor dem Thiere habe» wußte, daS ihn trug, und daß der Jnstinct desselben die Bangigkeit des Reiters errieth, oder daß irgend ein Unwohlsein den krä'tigen Jäger befangen mache. Seit diesem R'tt vermied G ido Bärin ann jede neue

Einladung zu einem ähnlichen Ausfluge. Das Muck begünstigte ihn stetS so, daß er vollkommen ge rechtfertigt war, wenn er die Einladung des Barons ablehnte. .Der Muth Deines Vetters scheint doch nicht weit her zu sein', sagte Baron v. Sarden einige Tage später zu seiner Frau, als Guido plötzlich aushörte, nillard zu spielen und sür dieses unerwartete Abbre chen deS Spieles die Dunkelheit angab. die ihn später an Besorgung der Geschäfte hindere, welche seiner im oberen Gestock des Schlosses noch warteten

darauf ein leises Stöhnen zu vernehmen glaubte, nach der Thür, um sich nach der Veranlassung des unge wöhnlichen Geräusches zu erkundigen H er trat ihm Guido entgegen, eine Büchse und zwei Hirschfänger tragend, unfähig, zu sprechen, und offenbar heftig er schrocken. „WaS ist Ihnen begegnetfragte Camillo in mcht gerade besonders Mündlichem Tone. »Sind Sie Hefallen?' „Wenn ich die Ehre haben könnte, Sie unter vier Augen zu sprech u', erwiderte stotternd der Jäger, .würde mir das eine Beruhigung

vier Augen ausstrahlen.« CamiLo'S Ton kla»g scherzend und ward auch von 'Lisdetd, die sich lächelnd entsernte, so aufgenon men. Guido datte mittlerweile Büchse und Hirschfänger auf 5>as Billard gelegt. 2. Die graue Ecke. »Jetzt, mein Freund, stört uns Niemand,' hob Baron v. Sarden an, den Schlüssel in der Thür um drehend. „Wir sind allein und unbelauscht, und ich bin wirklich auf Ihre Mittheilungen höchst begierig.' Guido hatte seinen Gleichmuth wieder gewonnen, saßte Camillo scharf ins Auge

Herabsteigen der finsteren Wendeltreppe,' erzählte Guido, „habe ich, seit es zeitiger, als im Sommer, zu dämn-ern beginnt, eine ganz eigenthüm liche Entdeckung gemacht, für die ich eine Erklärung zu haben wünschte. Diese Erklärung werden Sie mir jedenfalls geben können, da ja Niemand besser, als Sie, Herr Baron, die eigenthümlich« Bauart deS Schlosses kennt.' „Und worin, mein schreckhafter Freund, btstehr diese Entdeckung?' „Es giebt auf jener Treppe an der zweiten Wen dung, genau acht Stufen

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Pagina 6 di 8
Data: 06.09.1870
Descrizione fisica: 8
rr in einem eiwernten Verwandten seiner jungen Gattin, dem Forsteleven Guido Bärmann, entdeckt zu haben, den er bald nach seiner Verlobung im Hause seines Schwiegervaters kennen lernte. Wieder« holte Gespräche mit dem sangen Manne, der in kei- r»emMhängrgIeitsverhattnrsie lebte, führten zu einem förmlichen Engagement von Seiten CamMo'-. Doch beobachtete man die -Vorsicht, sich gegenseitig nur aus ein Jahr zu binden, weil ja beide Contrahenten nicht wissen konnten, wie sich das Zusammeinsein aus die Dauer gestalten

werde. Sisbeth's Vater erdielt von. diesem Ergagewent erst Kunde, als nichts mehr daran zu ändern war. Baron v. Sarden selbst machte ihmM'l- theilung davon, und verheimlichte nickt, daü er sich aus daS Eintreffen Guido's in seinem Schlosse aufrichiig sreue. In diese Freude stimmte der Schwiegervater nicht ein. „Hätten Sie mich von Ihrem Vorhaben unterrich tet, so würde ich Ihnen abgeratheu haben,' lautet; seine Antwort. „Weshalb?' entgegnete Camillo. „Guido ist ein ausgezeichneter Jäger. Sem Rohr schlt säst

allerdings alle die VorMg?. die Si? au ihm emreckt haben,' erwiderte der Vater tzisbetd's. „dennoch, fürchte ich, wird er für Sie nicht passt n.- „Glauben S'e. er je: zu jung und noch zn uner fahren für euren Jäger ?' „DaS nicht, aber zn schreckhaft.' Camillo mußte lächeln. «Guido Bormann schreckhaft?' v-irsetzU e^. ..Möch ten Sie, Herr Vater, dem jungen Manne dies Com- plim-nt wohl ins Gesicht sagen? Was mich betrifft, so werde ich mich wohl vor einer solchen Beleidigung hüten. Ein schreckhafter Mensch

besitzt ja keinen Muth; daß aber Guido zu den mnthigsten Menschen gehört, die ich kennen lernte, bade ich erst bei der letzten Hetzjagd gesehen. Da erst hat er mir den rech ten Respect als berufener Jäger eingeflößt.' „Guido's Schreckhaftigkeit hat gar nichts mit Muth- losi,,kei> gemein,' entgegnete der Schwieg-rgeratei. „Sie entspringt aus einer krankhaften Naturanlage, für die man den Vetter nicht verantwortlich machen kann. In feinrin Fortkommen kann diese ihm leicht hinderlich werden, es sei

.'e schwing. Guido selbst ersuhr nichts von dem Gespräche, d ssen Gegenstand er gewesen war, und als Camillo von einer kurzen Hochzeitsreize mit der glücklichen L.sbeth zurückkehrte in die Heimarh, begrüßte ih» der mun tere kernzesunde Bärmann schon an der alten Zug brücke, de,en verrostete Ketten nur die Gewalt des Windes manchmal noch in schwach- Bewegung setzte. ^Sdeth war mit ihrem neuen Aufenthaltsorte sedr zufrieden. Sie sand Alles intucssa t und an- ziehend in dem Waldschlosse; d'e grobe

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Pagina 1 di 4
Data: 19.08.1892
Descrizione fisica: 4
. Mebrere beherzte Männer wollten sich aus Guido Reni. (1- 18. August 1V42.) Von H. Bartels. In der Gemälde-Gallerie des Palazzo Rospigliosi in Rom befindet sich als Fresco-Gemälde an der Decke des Hauptsaales die weltberühmte Aurora, das vollendetste Meisterwerk von Guido Reui, dessen 23V. Todestag aus den 18. August dieses Jahres fällt. Die wuuderbare Eomposition vereinigt Morgen dämmerung, Morgenröthe und den Morgen selbst zu einem einzigen Bilde, das durch den Stich von Ra ssel Morghen und zahllose

. Aus den Wolken ragen die Köpfe der vier Windgenien hervor. Das Gemälde ist in Zeichnung nnd Colorit gleich vollen det; alle Gestalten tragen den Stempel der höchsten Anmuth und Lieblichkeit, nnd dabei ist über oas Ganze ei» heiterer Glanz ergossen, oer bezeugt, was Meister Guido aus dem Geiste der Antike herans vermochte. Nicht mit Unrecht hat daher Burckhardt dieses Bild „das vollkommenste Gemälde des l7. nnd 18. Jahrhunderts' genannt, das sür alle Zeiten seinen Reiz behalten wird, mag

ver mochte, sondern in einer Periode der Schwächlichkeit endete, so geschah das nicht etwa, weil sein Geist er lahmte, sein Auge malt wurde oder die Geschicklich- keit seines Pinsels versagte, sondern weil Meister Guido ein leidenschaftlicher Spieler war. Deßhalb befand er sich trotz seines glänzenden Verdienstes in beständiger Geldverlegenheit, die ihn zwang, in spä terer Lebenszeit sehr leichtfertig zu malen. Unser Meister gehört der bolognesischen Schule an, als deren Gründer Ludovico Caracci

l.155ü bis l6l9^dasteht. Guido Reni wnrde am l. November 1ö75 zu Ealvenzano bei Bologna als Sohn eines Musikers geboren. Als neunjähriger Knabe bereits kam er in die Malerschule des Ealvaert, wurde mit dreizehn Jahren seinen Mitschüler» als Muster auf gestellt nno gi»g dann zu ludovico Earacci über, nm später noch bei Ferraiilini oie Frescomalerei zu erlernen. Im Jahre lüW begab sich der junge Künstler zum ersten Male nach Nvm, kehrte dann in die Heimath zurück, um zum zweiten Male

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Pagina 6 di 8
Data: 23.09.1870
Descrizione fisica: 8
machen. Dunkel genug ist es, unv wer den Alt.« jemals auf dem Sumpfe sitze» fad. d.m ward dieser ÄndUck immer nur >u der Dunkelheit und bei solch seicht« Nebellnfl zu Th-il ' Guido sprach lein Wort; er schüttelte sich aber häufig, wie Baron von Sarden bkMtrkte, und ehe er an eluem Baume voriiberschrilt, machie er legelmüßig einen kurzen Halt. „WaS ist Ihnen denn eigentlich, Guido?' fragte Camillo, als bei einem sehr stavken Baumstamme dies Lögern doch gar zu auffällig warb. „Sind Sie schon ivüder schreckha't

oder zuckt daS moskirte Gesichi des schlauen Amtmanns um jeden Baum ? Guido blieb steh n und sagte: „Sie shen »S also doch auch ? Nun, das benihjgt rnich weuMcnS.' „Wie? versetzte Camillo. „Das Gesicht unsers guten Ainlmaunes soll ich sehen ? Menen Sie, ich sei verrückt geworden oder Ihre Furchtsamkeit sei aus zmich übergegangen ? Guido legte seine Hand aus den Arm des Barons, ' „ES ist mir völlig gleichgültig. was Sie von mir hallen,' entgegnete er, „veischweigeu vber kann ich «S länger

Seiten mit unsern Blickn umfassen. Nun ist er nur noch zwei Schritte entfernt . . . Jetzt deckt er -uns Beide . . . jetzt — hu! — da huscht eS hin. ittn Unfaßbares und doch Gestaltetes!' Cmillv blieb überrascht stehen. Er hielt schirmend die Hand über die Augen und blickt« rückwärts. Der Baum stand einsam Hort am Wege ... Er zog Guido zurück, bis der Stamm sie wieder deckte. Die Havd de« Jägers lag in der Rechten deS BaronS... Run schritten sie wieder vmwärtS, und zum wahr hafte« Entsetze« Camill'o

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Pagina 5 di 8
Data: 04.10.1870
Descrizione fisica: 8
Guido Bärmann. „Betrachten Sie jetzt den Titel dieses Buches,''hob H-r Awtmann an und schlug es auf. Camillo las: „Der sensitive Mensch und das Od.' .Reimt sich vortrefflich auf schnüre Noch,' setzte er hinzu. „Auch noch auf viele andere Wörter.' fuhr der Amtmann fort. „Doch baben wir uns darum nicht zu kümmern. Uns ist es genug, daß wir uns aus diesem Buche erfahren, wie leicht man Geister sehen und Gespenster citireu, kaun, ohne daß es dazu irgend welcher künstlichen Vorrichtung bedarf

, das haben sich die Herr schaften vor Kurzem zu Ihrem eigenen Ergötzen auf der finsteren Stiege im westlichen Thurme vorgemacht.' Camillo sah Guido, Lisbeth die neb-n ihr sitzende Fauny an, und Keiner von Allen wußte recht, was er aus dieser letzten Gemerkung des Amtmannes machen sollt«. »Sie behaupten also constquent, nicht Sie sind der Zauberer, dem Geister gehorchen, sondern wir lassen sie aus der Kiyiialllinse unseres eigenen AugeS auf die Wand spazieren, damit Sie dort auf dunklem Grunde uns als dämmernde

lyeitseheud werden. Dieses scheindare jllZunder, das aber ganz natürlich ist, bewirkt die bloße B-rühcung. ÄAÄMmW«??: j i HmiÄ,Mrd Jetzt erst bejävA er flch? b?ß! s°wohl im Walde, wje ^ im Schlösse..ihm nur die Gebilde, von denen Guido im Dunkekr stet» umgeben sein wollte, sichlbar geworden waren, wenn er dem robusten Jäger Hand oder Arm gereicht hatte. »Sollte es möglich sein!' rief er plötzlich au«. „Dann wäre Guido ja ein ...' „Ein vollkommener Geisterseher,' fiel der AmtiqasM

ein. „der aber keine übernatürliche oder unerklärlich- Erscheinung irgend einer Art gehabt hat. noch jemals haben wird. ES ist immer nur der odische Schatten der dunkle oder lichte, den er im Dunkeln sieht, weil Alle», Todtes wie Lebendes, Od aushaucht, und diese feine Substanz im Auge deS Hochsensitiven, je nach dem er links oder rechts blickt, bald hell, bald dunkel leuchtet oder schattet. So sahen Sie oben in der „grauen Ecke' die odleuchtenden Metallknöpse, als SW an der Hand des sensiiiven Guido mitsensitiv wurden

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Pagina 5 di 8
Data: 16.09.1870
Descrizione fisica: 8
Wochen-Kalender. Mittwoch <4.^5 ErhShimg. IZ Donnerstag 15. Nikadmms. Wochea-Kalaaee Freitag IS. Lornel. ». SyM. Vamflag N. Franz WmU».. Blätter für Unterhaltung und gemeinniitzige Sellage zu Nr 210 der const. Soxner Zeitung vom 16 September 1870. Gin Geisterseher, sder: Dunkle Orte. (Original-Novelle von Ernst Willkomm.) (Fortsetzung.) Guido schüttelte den Kopf. „sie verkennen die Natur der Wahrnehmung, die ich bereits so oft sch?n gemacht habe,' versetzte er. „J.'ner sHimmernde Schallen

Geister im Waldschlosse um/ sagte spöttisch lächelnd der Baron. „Sind Sie vielleicht ein Verehrer der viel bewunder ten „Seherin von Prevorst' oder gehören Sie zu den unglücklichen Begabten, die mehr hören und sehen, als andere Menschen? Wäre dies der Fall, so würde ich S°e bitt n müssen, über Ihre Gesichte mit Nie manden zu sprechen; denn ich möchte mein uraltes Familienerbe doch nicht in Verruf bringen.' .Gäbe es nur nicht so vkle dunkle Orte darin,' erwiederte Guido. „Von diesen habe ich reden

hören noch ehe ich das Vergnügen hatte, Sie persönlich zu Fennen. Und mit einem dieser dunklen Orte hat es doch wohl eine eigene Bewandtniß.' „Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen,' entgegnete Camillo ärgerlich. „Jedes HauS hat irgendwo einen finstern Winkel, ich habe aber noch nie gehört, Z>aß, weil ein Ort duukel oder finster sei, sich deshalb Gespenster in ihm einquartieren müßten.' „?as würde auch eine thörichte Behauptung sein,' fuhr Guido Bärmann fort. Anders gestalten sich die Dinge

oder in einer krankhaften Bil dung Ihrer Pupille beruht?' „Und wenn ich ten Beweis führte?' siel Guido ein. „Wenn es mir gelänge, Sie zu überzeugen ?' „Ich bin ein sehr nüchterner Menich,* entgegnele der Baron. „UeberdieS habe ich gar keine Neigung, mich mit Dingen zu be>chästigen, die e» gar nicht geben kann, weil sie der offenbarste Hohn auf alle Naturgesetze wären. Wer an Spuk glaubt, wer Gei- ster sieht, fühlt oder hört, ist krank, belügt sich selbst oder gehört ins Irrenhaus!' „AVer die .graue Ecke,* Herr Baron

in diesem Schlosse,' sagte Guido, „und auch von der „grauen Ecke' ist mir nur zugeflüstert worden, es sei dort ein Verbrechen begangen Worten.' „Und weil Sie taS annehmen, darum, nicht wahr, muß es nun in dem verschlossenen, stillen Raume spuken?' „Ich wüßte nicht, daß ich das behauptet hätte.' „Aber Sie fürchten sich ja, den Verschlag im Fin stern zu betreten?' „Furcht kenne ich nicht, nur sehe ich auch die Noth' wendigknt nicht ein, weshalb ich meinen Nerven etwas zumuthm soll, daS sie ungewöhnlich stark

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Pagina 6 di 8
Data: 27.09.1870
Descrizione fisica: 8
Gelegenheit, daß Guido, wenn irgend möglich, eS ver« Mied, allein «ach dem verrufenen Verschlage zu gehen. Er wußte immer einem Andern etwas anzutragen, in dessen Gesellschaft er dann auch die „graue Ecke' betrat. .Wir müssen den guten Menschen unbedingt ent- lass n.' sag'e nach diesen Ermittlungen der Baron zu ?i6bkth. „Keine vier Personen leben noch mit uns unter demselben Dache, die nicht von Gespevsterfurcht «rsüllt find. Und wenn man sie ausfragt und in sie bringt, d e Zeit anzugeben, seit

welcher sie all' daS Unerklärliche sehen — gehört nämlich hat glücklicher iveise noch lein Einziger etwas —, so ergiebt sich, daß 5>ie vermaledeiten Visionen der Menschen erst nach und «rch angeflogen sind, wenn sie mit Guido verkehrten. 'Dem soll ein Ende geirachl werden, und morgen schon Werde ich Guido ankündigen, daß er uns am Schlüsse teSIahreS zu verlassen hat. Semen Gehalt will ich ihm gern ein halbes Jahr voraus bezahlen, damit er Mcht in Verlegenheit gesetzt wird.» »Wenn eS sich wirklich so verhält

, wie Du sagst,' -«itgegncte Liibetb, „>o sind wir eS uns allerdings schuldig, den guten Vetter zu entfernen, obwohl ich nie. gehört habe, daß sich die seltsame Gabe, Geister zu sehen, auf Andere fortpflanzt. Sie wäre ja, könnte dies geschehen, eine Art ansteckende Krankheit.' «Ansteckend ist sie auch.' fiel mit vieler Lebhaftig keit Eamillo ein. „Mir ist früher nirgends etwa« Auffallendes bemnkbar geworden, seit ich aber mit Guido die „graue Ecke' besucht habe, komme ich mir selbst vor wie verhext

soll ?' . .Meinetwegen kann die gesammle Dienerschaft auf <»llen Treppenstufen, die frei bleiben, sich zu dem Arierhörten Schauspiele, dessen Auefühlbarkeit ich so lange bestreiken werde, bis ich eS mit eigenen Augen sehe, niederhocken. Je mehr Zuschauer, desto besser ist es! UebrigenS habe ich gerade Fanny stark in Verdacht, baß sie Guido eotweder nur nach dem Munde spncht oder mit ihm unter Einer Decke spielt. Aus ihreu hübschen braunen Auzen lacht gar zu häufig die übermüthigste Schalkheit.' «Ich halte eS eher

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Pagina 1 di 4
Data: 13.07.1893
Descrizione fisica: 4
Ziel betrachten, fordern wir zunächst von den Stam- inesgenosscn der oberen Steiermark, vor Allem aber nnserer Landeshauptstadt, daß sie sich für die Er haltung des DeulfchlhunlS im Unterland« mit allen Kräften einsetzen. Ein reizender Dämon. Roman aus der Gesellschaft von T. Tschüruau. Nachdruck verbo»«». „Bitte sehr.' wehrte Guido lachend, „da habe ich auch ein Wort dreinzureden. Ich will dich nicht anderS; gerade so, wie du bist, ein kleiner Teufel voll Leidenschaft

, so will ich dich haben. Auch kannst du dich gar nicht ändern!' Sie hob energisch den hübschen Kopf. „Doch, ich tann's und will's. Du wirst an mir eine sanfte, gehorsame Frau haben.' Guido wirbelte den Schnurrbart zwischen den Fingern; er sah ganz außerordentlich ungläubig aus. „Du glaubst mir nicht?' fragte sie errötheud. Er schloß sie lachend in seine Arme. „Nein, mein Lieb,' sagte er. „ein sanftes Täub- chen wirst du wilder Vogel nie werden, aber es schadet auch nichts, ich will schon mit dir auskom men

in allernächster Zeit zum Altar führe. Wenn sie nicht mit allen festen Banden der Kirche und des Gesetzes an mich geschmiedet ist, sv entwischt sie mir eines schönen Tages wieder und die ganze Liebesnoth beginnt von neuem. Ich denke, da. beste ist, wenn ich sofort das Aufgebot stelle. „Unmöglich, Guido,' wehrte di? Gräfin erschro cken ab, „was würde die Gesellschaft dazu sagen?' »Was sie will. Tantchen!' „Und die Ausstattung —' „Die besorgen wir nachher!' „Die Wohnung —' „Wird schleunigst gemiethet

und während unserer Hochzeitsreise von dir eingerichtet. Du hast einen so brillanten Geschmack, einen weit bessern, als wir. Nicht war, Nell ?' Aber selbst durch diese niohlanKbrachte Schmei chelei erreichte Guido seinen Zweck nicht. Die Grä fin blieb dabei, daß eine dreimonatliche Verlobungs» zeit unbedingt durch den guten Ton geboten sei. und sie ließ sich auch von dieser Frist nur vierzehn Tage abhandeln, obwohl Guido mit der Beredsam keit eines modernen Demosthenes auf sie einsprach und ihr die bittersten

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Pagina 1 di 4
Data: 12.04.1893
Descrizione fisica: 4
da.' mischte Guido sich ein. „Es ist fo reizend gemüthlich bei euch hier und ich häbe die- traulichen Familienabende so lange ent behren müssen. Wie ein armer, verlassener Wachn knab? bin ich mir manchmal vorgekommen während eurer jahrelangen Abwesenheit.' „Wie rührend das klingt!' lachte Nelly. „Armer Guido! Nur ansehen darf man ihn nicht dabei. Ein armer Waisenknabe, sechs Fuß fünf Zoll hoch, der um ein Abenbrod bettelt! Wie ist's. Mama, behalten wir ihn da?' „Ich denke doch,' erwiderte die Gräfin

Liebenswürdigkeit und Gnido zeigte ganz unverhohlen die Bewunderung, die er für seine holde Base empfand. In übersprudelnder Lebenslust machte Nelly Pläne für den kommenden Winker; sie wollte alles sehen, alles genießen, alles mitmachen, was Berlin nur zu bieten hatte. Keine Premiere wollte sie versäumen, kein Auftreten fremder Bühnengrößen, kein bedeuten des Konzert sollte ihr entgehen. „Tante Marie, mach' dich darauf gefaßt, ein Opfer der galoppirenden Schwindsucht zu werden,' sagte Gras Guido mit düsterer

, Guido?' „Ja, wie war doch gleich ihr Borname?' „Amanda! Schrecklich, daß Sie auch noch gar Amanda heißen mußte. Sie naschte fortwährend aus der Tasche und las überspannte Liebesgeschichten, bei deren Lektüre sie Thränen vergoß und eine Nase bekam, so roth wie ein GlÜhlicht. Ich habe sie der alten Fürstin Terrazoni aufgeschwatzt, die so träge ist. daß sie den ganzen Tag in einer Art von Halb schlaf verbringt. Da kann sie Konfekt naschen und Romane lesen nach Belieben. Ich danke Gott

, daß wir sie auf so gute Weise los wurden.' „Wir werde» hier doch eine andere engagiren müssen,' seufzte die Gräfin. „Es ist eine unange nehme Nothwendigkeit, die sich aber leider nicht um gehen läßt. Nelly ist an viel Bewegung im Freien gewöhnt, und ich werde nicht immer wohl genug? sein, sie begleiten zu können. Wie stellen wir es am besten an, Guido, eine gebildete und zuverlässige Person ins Hans zu bekommen?' „Ganz einfach, wir lassen in die Hauptleitungen Annoncen rücken: Eine jung? Dame nnt besten Referenzen

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Pagina 4 di 8
Data: 02.07.1909
Descrizione fisica: 8
' beschreibt ein hiesiger ^Al pinist' eine Tour auf die Pagcmclla. Dabei scheint dem Herrn Guido (Larcher?) etwas ärgerliches pas siert zu sein. In Fai bettelten ihn einige Kinder an. Erstes Aergernis. Sie bettelten aber nicht in der schönen Sprache Dantes wie sovst allgemein in welschen Landen sondern sie sagten „bitte um einen Kreuzer'. Guido ruft: Vergogna! Und Wehe auf solche Italiener, Man sieht, daß bei politischen Al pinisten auch der ganze Humor „flöten geht'. Wir haben für die Geschichte mehr

Verständnis. Die paar Bettelkinder in Fai sind erstens gewohnt nur von Deutschen etwas geschenkt zu erhalten. ' Des halb lernten sie diese Worte. Zweitens sind eben (leider Guido!) die meisten Touristen Deutsche und sogar die Kinder wissen das. Nur die Jrredenta glaubt, oder tut so, sie sei im Stande einen Ersatz durch Engländer oder Franzosen zu schaffen. Was da jeder einzelne an Reklame kostet, wiegt freilich den Verdienst an ihnen doppelt auf. Drittens, und das ist das schlimmste, haben die Kinder

den Herrn „Guido' sicher für einen Deutschen gehalten. Sollte er gar einem ähnlich sein? Wir raten ihm drin gend das nächstemal nur mehr mit der typischen Ausrüstung der meisten welschen „Alpinisten' aus zurücken : Gelbe Schuhe, äufgckreinpelte Hosen, hohen Kragen oder Halstuch und Strohhut. Geht er dann statt mit dem verhaßten „Alpsnstock' und Nucksack mit einem Sonnenschirm und trägt seine Polenta im Tüchel eingebunden mit, dann kennt man ihn und er erlebt keine Vergogna mehr. Heil! Vom Baume gestürzt

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Pagina 2 di 4
Data: 30.03.1893
Descrizione fisica: 4
.' «Das geht nicht an.' Die Gesichtsfarbe des Riesen schillerte schon wie- der in's Blaurothe hinüber. „So, so, geht nicht an?' knurrte er. „Hört doch! Aber daß du zu den Mei schenfresi'ern gondelst, am Fieber stirbst, oder dich von kannibalischem Ge sinde! auf die niederträchtigste Weise umbringen läßt, das geht an, he?' Guido schüttelte lächelnd den Kopf. «Es wird so schlimm nicht werden,' sagte er. „DaS will ich meinen, da du hier w Berlin -bleibst!' „Nein, OnkÄ.' „Du willst nicht?' «EL ist unmöglich

an der Pranger stellst, ist dir auch einerlei. Was soll man sagen, wen» ich, der reiche Mann, den Sohn meines lieben Vetters und Jugendfreundes hinausziehen lasse in die Fremde, wie den ersten, besten Taugnichts, für den in der Heimath kein Platz mehr ist?' „Du hast eigene Kinder,' schaltete Guido ein. Er wollte mehr sagen, aber Gras Roderich ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Nur zwei,' murrte er, „nicht der Rede werth, wenn man Geld genug hat, um einige Dutzend standesgemäß zu versorgen. Nach dem Tode

dem s Vaters bin ich als dein nächster Verwandter an seine Stelle getreten. Es ist meine Pflicht und Schuldig keit, daß ich dir die Mittel biete, unseren alten Namen angemessen zu repräsenv reu, und die deine, daß du diese Mittel ohne alle Ziererei und Umschweife an nimmst. Siehst du das ein?' Guido schüttelte den Kopf. „Ich würde mich vor mir selbst degradiren/ sagte er, „wenn ich mich von dir erhalten ließe, während ich Kraft und Fähigkeit besitze, für mich selbst zu sorgen. An meiner Stelle würdest

du genau wie ich handeln.' Graf Roderich murmelte etwas vor sich hin, das mit einem Segenswunsch auch nicht die entfernteste Aehnlichkeit hatte, aber Guido ließ sich dadurch nicht stören. „Erlaube, d^ß ich dir meinen Plan auseinander setze,' sagte er ruhig, „du wirst ihm^dann vielleicht weniger phantastisch finden.' „Verrückt ist er!' murmelte G>af Maleutül. Der Lieutenant nahm von dieser nichts weniger als schmeichelhaften Einschiebung keine Notiz. „In dem kostspieligen Grade-Regiment

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Pagina 5 di 8
Data: 12.09.1905
Descrizione fisica: 8
Schulmahchen in Blumau. Den. Vorsitz, führte Herr OLGR. Noldin, die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Weber, die Verteidigung führte Herr Dr. Kerschbaumer. Die Geschworenen sprachen Widmann einstimmig schul dig, woratH er zu fünf Jahren schweren Kerkers, verschärft mit einem Fasttage im Viertljahre ver urteilt würde. Wo sind die Bestohlenen? Heute Perhandelt das Schwurgericht unter dem Vorsitze d.es Herrn DPR. Dr. Hohenauer geg/en den 18 Jahre aM: WhaMer Guido Romani aus Uovereto^z^etzt.inMozen/w^ DiehsMs

, Die Anklage ve«kritt Herr Staatsanwaltsubsmut Dr. Christanell, die VerteihiguW. führt Herr-Pr^ Franz v. Kofler. ^ Der nach Auslosung der Geschworenen verle senen Anklageschrift entnehmen wir: Der am 24. Februar 1887 geborene, von sei ner Heimatsgemeinde Rovereto als Schlemmer, Spieler und Gewohnheitsdieb bezeichnete Mecha niker Guido Romani verbrachte seine Lehrjahre in Rovereto beim Mechaniker Martin Majer und beim Metallgießer Jakob Zanotti. Bei Ersterem tezog er einen WochelAohn per

zerlumpt in der Kleidung, daß ihm der Arbeitgeber einen Anzug schenken mußte. Am 3. Juni 1905 wurde Guido Romani, da es zwischen ihm und A-sef Buratti zu Zwistig leiten gekommen war. von diesem entlassen. Schon! früher waren dem Arbeitsgeber Aus gaben seines Gehilfen aufgefallen, die mit seinen ehrlichen Einnahmen, absrckut nicht stimmten. Anläßlich der Entlassung kam die städtische Po lizeibehörde in Kenntnis dieses verdächtige»: Um stan-des. Die gepflogenen Erhebungen ergaben folgendes Resultat

: Mitte April 1905 hatte Guido Romani von Josef Buratti ein Motorrad gekauft und be zahlt mit 120 Am 7. Mai 19Y5 gab er bei der Firma-Ettore Mayr u. Co. in Trient für mecha nische Instrumente und ein Motorrad p.er 600 kL nach Uebergabe seines Rads in Tausch bar den Betrag von 490 T aus: Außerdem wurden bei seiner Verhaftung in seinem Besitze folgende neu? angekaufte . Gezenstande und Barbeträge gefunden: bei'sich trug^ev bar 98 T 92 l»; in einer in seinem Koffer verwahrten alten Mütze wurde versteht

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Pagina 5 di 8
Data: 23.09.1870
Descrizione fisica: 8
, daS er seit ihrer B-r- mählung mit Camillo v. Sareen nur ein einziges 'Mal besucht hatte. Guido war, als er zu Pferde stieg, nicht so heit-r Ane sonst. Die Unterhaltung am vorigen Abend hatte ihm eine unruhige Nacht zugezogen. Was der Amt mann eigentlich beabsichtigen mochte» konnte er nicht errathen, wenn er nicht annehmen wollte, der alte Herr habe es darauf abgesehen, den Baron seines Unglaubens wegen durch ein recht frappantes Taschen- Melerstück in Verlegenheit zu setzen. Dieser Annahme wid.rsprach

aber das Gesicht, das er am Abend vor der selbst gehabt und das ihm den alten Herr« ganz über ein Buch gebeugt an der. dunklen Wand .des Ähurmes gezeigt hatte, aus der eS wie ein falber Schatten herausg-tre-eu. Ob.vohl er sich diese san» d-rbare Vision durchaus nicht zn deuten wußte, war er doch jetzt noch bereit, einen Eid darauf abzulegen, daß es nicht bloze Augentäuschuug. sondern ei» wirk- lichzr. aus sich selbst Licht empfa'genver Schatten gew s.n sei. Es ärgerte Guido, daß er sich davor erschrocken

, als halt« er Guido Bärmann sür eine sensitive .'ialar.' DaS G-spräch mußte abgebrochen werden, da sitz ter tzetzgenannie dem Schloßherrn näherte. Ca-nill» wechselte eine» Blick d:S Einve-ständnisseS mit LiS» b°th uns sagen: „Auf alle Falk erwartet Ihr mich. Jh wünsch.- nur, daß Da einen recht heiteren Tag veileben magst. Da liegt da» Vorw.'rk! Uid Ursula harret Deiner schon var v-m Thorwege. Grüße die gutherzige S-«le von mir und erlaube, daß ich mich gleich hier von Dir verabschiede.' Er schwang

, und. unterließ »ebenbei nicht, Guioo mit allerhand sagen- hasten Geschichten zu unterhalten, wie st« leidenschaft-» liche Jäger gewöhnlich ebenso zern hören, als erfinden» Guido war sehr schweigsam uno lieh den Erzählung«» Camillo'» nicht iwm-r ein geneigtes Ohr. Auch dies?» gewahrt« der Baron, rügte es aber nicht. Kurz vor Einbrach des Abends schlug Camillo eine» R'chtweg ein, den sein Begleiter nicht kannte. Er sührie mitten dnrch eine sehr dicht mit Wald bestan» den« Niederung, die ein wasserarmer Bach

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Pagina 6 di 8
Data: 04.10.1870
Descrizione fisica: 8
in der Geisterstunde, mit dem festen Willen, Geister zu sehen, ist ein piquanteL Unternehmen! Bedürfen Sie auch Ihres Schlüssels? Ich bin gern tereit, das wundervolle RLthselbnch abwechselnd mit Freund Guido zu tragen, der ganz stumm geworden sein scheint.' Lisbedth's Verwandter streckte lächelnd die Hand nach dem Buche auS. Er sah nicht eben furchtsam, nur sehr in sich versunken ans. „Das Buch mag hier bleiben und einstweilen hier Wache hatten,' sagte der Amtmann. «Die wenige» Regeln, die wir zu beobachten

zu führen,' ordnete der Amtmann an. „Als dem Raine treffen wir in kurzen Zwischenräumen andere Disposition»». Guido Bärmann, als uner schrockener Jäger, geht allein voran und zeigt unS den Weg. Er ist verpflichtet, zu rasten, sobald etwas Auffallendes in seinen Gesichtskreis tritt.' Camillo konnte nickt ermitteln, ob Guido m't dieser Anordnung einverstanden war. ES erfolgte aber selbst, verständlich kein Widerspruch, und nach wenigen Mi» nuten schon befand sich die kleine Gesellschaft außerhalb

. Zu beiden Seiten des Raines standen vielästige, breitkronige Eichdäume, die schon stark entblättert waren. Diese Bäume waren vorzugsweise das Augenmerk des Amtmannes, welcher dein vorauschreitenden Guido in sehr geringer Entfer nung folgte. Hinter ihm ging der Baron mit Fanny, die in der finstern, einsamen Nacht, je weiter man sich vom Schlosse entfernte, immer muthloser ward und dies ihrem Begleiter auch nicht verheimlichte. „Geden Sie Acht, Herr Baron,' flüsterte sie die sem mit weinerlicher Stimme

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Pagina 6 di 8
Data: 16.09.1870
Descrizione fisica: 8
, dem Volksglau ben sich zu fügen. Der todte Abel ward gebannt, und zwar in der Nähe deS Ortes, wo man ihn be graben hatte, nämlich am Ende des langen Rains, wo dieser in das Erlengebüsch des WolsesumpfeS, den Gie ja kennen, einbiegt.' „Also dort!' sagte Guido. „Nun, der Ort war gut gewählt.' „In jenen Sumpf, und zwar in die finsterste Stelle, Kanute der schlaue Mann unter wunderlichem HocnS» pocus den Geist Adel's, der sicherlich in Wahrheit »och Niemanden beunruhigt halte. Das ganze Schloß- gesind? mitsamwt

im Waldsumpfe, an dessen düsterem Rande der alte Abel ruhle. Der verschlossenen Kammer im Thurme aber näherte sich Keiner, denn der grlthrte H,xen- zneistcr hatte es Jedrm eingeschärft, daß ja Niemand daS Schloß berühren, noch weniger es öffnen wöge! Sollte dieS jemals geschehen, so könne der Bann leicht seine Kra't verlieren und d.r Geist des Todte» w e- der unruhig werden.' „Und Sie thaten «S doch ?' fragte Guido. „WaS. veranlaßte Sie dazu? Wäre eS nicht besser gewesen, Sie hätten

die nun doch einmal verrufene Ecke als gar nicht vo> Handen betrachtet?' „Man versündigt sich an dem Geiste unserer Zeit, nenn man dem Aberglauben, der leider noch mit viel zu zähen Wurzeln im Herzen des Volkes sich fest klammert, Vorschub leistet. All.rdirgS konnte ich nicht Mssev, daß Sk euv Bewundern jener alten, finstern Zeiten sind und mitten unter gebildeten Leuten Prose- lyten für den Gejpenflerglanben machen wollen.' „Ich muß es mir gefallen lassen, daß Sie mich schoten, Herr Baron,' s:ate Guido, „und wis

ich sie ansehe, desto Heller strah len sie. Sie neiden zugeb u, daß ein derartiger An blick, dessen Ursache sich nicht ermitteln läßt, auch den beherztesten Mann schreckhaft machen muß.' „Wann hatten Sie diese alberne Erscheinung?' „Bor kaum einer halben Stunde, und zwar deut licher als je zuvor.' „Und später leucht» tc die Wand auf der Treppe?' „Als ich. iibtr das Gesehene nachdenkend, vom Thurme langsam bsradstieg.' „Lieber Guido,' sprach darauf der Baron, „ich will Sie nicht wciter schelten

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Pagina 2 di 4
Data: 06.04.1893
Descrizione fisica: 4
sich denken als der Salon, den Gra Guido Malentin in der Dämmerstunde des nämlichen Tages betrat. Draußen über den Straßen und Plätzen der Stadt lag noch der letzte graue TageSschein, aber hier waren die Vorhänge schon niedergelassen, und drei oder vier Lampen, auf die verschiedenen Tische vertheilt und durch rosafarbene Seidenschirme verdeckt, erhell ten daS weite Gemach, dessen Einrichtung reich, aber keineswegs prahlerisch aufdringlich war. AlleS trug den Stempel vornehmer Lebensgewohn heit

wiederholt. „Friedrich, den Thee i» den Salon und zwei Tassen. Denn ich hoffe,' setzte Graf Malentin, näher tretend, hinzu, „daß meine theure Kousine gütig genug sein wird, mich zu Gaste zu laden.' Mit einem Uebermaß von verwandtschaftlicher Herzlichkeit wurde der Eintretende nicht eben be grüßt. Komtesse Nelly streckte ihm nur lässig die Hand entgegen. „Ah, du bist's, Guido,' sagte sie mit einer Gleich gültigkeit, die eigentlich zu promonzirt war, um für ganz natürlich zu gelten

. „Ja, nur ich, der höchst langweilige, uninteressante Vetter Guido, der in keiner Weise geeignet ist, Ent schädigung bieten zu können für die Erinnerungen an den schönen Süden, in denen eine gewisse junge Dame eben schwelgte.' Sie zuckte statt jeder Antwort die Achseln. „Seit wann habt ihr die Gewohnheit des Lve o'cloek tea angenommen, Nell?' fragte Malentin, Zer sich einen Sessel zu dem seiner Kousine heran gezogen hatte. ^ Es war so Sitte in der römischen Fremdenkolonie,' erwiderte die Komtesse, in ihrem Buche

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