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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 08.06.1881
Descrizione fisica: 4
vermutbete. Die Thüre zu diesem Zimmer war von Außen verschlossen, aber der Schlüssel befand sich im Schlosse. Lord Eduard öffnÄe und trat ein. Ein jäber Schreck mochte wohl beim Eintreten des frem den Mannes in dieser nächtlichen Stunde die im Zimmer befindlichen Personen ergriffen haben, denn Lord Eduard hörte das Angstgeschrei von Welberftimmen. Er ließ sich durchdiese Angstruft doch nicht im geringsten irre machen, sondern er rief mit zärtlicher, schmeichelnder Stimme in der Sprache der Hindu: »Jndra

, Jndra, ich bin es, Lord Eduard, Dein Ge liebter Z Ich bin gekommen, um Dich aus der Gefangen schaft meines Vaters zu befreien, beruhige Dich daher und Deine Dienerinnen -Gleich half die freundliche Zurede Lord EduaHs nicht und «r mußte seine Worte wiederholen z als er aber ver standen und erkannt wurde und dann selbst auch Jndra, die fich noch immer halb erschrocken in ihrem Lager ver» borgen hatte, «kannte, erklang an Stelle der Angstrufe e'm nur balb unterdrückter Freudenschrei sowohl

auS dem Munde Zndra's und der beiden in dem Zimmer anwe senden Hindumädchen, als auch aus demjenigen des jun gen Lord. k Dersebe näherte sich Jndra und reichte ihr liebkosend seine Hand, welche die heißblütige und mit dem europäi schen Salontone unbekannte Hinduprinzessin mit, innigen Aussen bedeckte, während Lord Eduard zärtlich die Jndra's küßte: Dann ermannte er sich aber von den Gefühlen-deS dem in die Delegation. Als gewählt erscheinen: Colloreoo, Graf Franz Coudenhovh Frhr. v. Engerth, Graf

des jungen Lord wirkten auf Jndra und deren beide Dienerinnen wie eine Zauberkraft. In wenigen Mi nuten waren die Hindumädchen zur Flucht bereit. Lord Eduard ging mit dem Lichte voran, holte erst seinen Mantel, den er in dem Zimmer der Miß Alice hatte liegen lassen und stieg dann mit den drei Flüchtlin gen die Treppe hinab in den Hausflur des Gartenhauses.' Der junge Lord gebot dort den Mädchen zu warten, bis er leise rufen werde und dann sollten sie ihm blitzschnell nach dem Garten folgen. Lord Eduard

trat hinaus und befahl dem vor dem Gebäude stehenden Wachtposten, einen' Riindgang um das Gartenhaus zu machen, und ihm eine' besondere Meldung zu bringen, daß Alles in bester Ord nung sei. ' ' Während der Wachtposten diesen Befehl Ausführte,' trat« Lord Eduard an die Thür des Gartenhauses - heran und riefi Jndra'S Namen, worauf die Mädchen drasch - in den' sein, dasselbe, falls eS jetzt ab.elehnt werden sollte, dem nächsten Reichstage wieder vorzulegen. Rußland. Der .Köln. Ztg.' wird auS Peters

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 01.06.1881
Descrizione fisica: 4
und sicherste Gefängniß war. wel ches der Gouverneur sür die Prinzeß hatte. Ein« solche nächtliche Spionage war indessen sür Lord Eduard doch mit mannigfachen Gejahren verbunden. Zwar war es sicher, daß die Wachen den ihnen bekannien Sohn des Gouverners Einlaß in das Gouverneurgebäude gewäh ren wurden, aber bei alledem hatte Lord Eduard bei sei nem Versuche, daß Versteck Jndra's zu entdecken, doch jedes Aussehen und jedes überflüssige Geräusch zu vermeiden, da er wußte, daß sein Vater niät sehr sest schlief

und ein sehr scharfes Ohr hotte. Pferdegetrappel zumal übte auf die Ohren des Gouverneurs, wie auf jeden alten Solda ten, einen eigenthümlichen Reiz aus und Lord Eduard kehrte daher zu Pferde nicht bis in die unmittelbare Nähe des Gonverneurgebäudes zurück, sondern er bog ungefähr tau send Schritte von dem Gebäude seitwärts auf einen Wie sengrund ad und ritt in einem weiten Kreise langsam und vorsichtig um die Residenz seines Vaters, des Gouverneurs. Lord Eduard wollte auf diese Weise

sich noch einmal in dem umgebenden Terrain insormiren, da die Dunkelheit der Nacht die OrtZkenntniß erschwerte, dann suchte Lord Eduard aber auch nach einem geeigneten Platze, wo er sein Pferd einstweilen festbinden konnte. Ein kleines Palmen» Wäldchen im Süden des Gouverneurgebäudes hatte Lord Gmard zu diesem Zwecke passend, nach längerem Suchen herausgefunden. An den Stamm einer kräftigen Palme band er dort sein Pserd fest und schlich sich dann behut sam nach dem Gouverneurgebäude. Als Lord Eduard in der Nähe des Gebäudes

gekommen war. mochten ungefähr drei Stunden seit der Zeit, wo er seinen Vater vor dem Thore des Gouverneurbauses ver lassen hatte, verflossen sein, und Lord Eduard konnte hof fen, daß sich sein Vater zur Ruhe begeben hatte. Er schlich sich aber trotzdem erst noch in einiger Entfernung unbe- merkt von den Wachen um das Gebäude herum, um zu sehen, ob in den von seinem Vater bewohnten Zimmern noch Licht zu sehen wäre. Dort war aber Alles dunkel und die Gelegenheit, un bemerkt von den Ohren des Gouverneurs

in das Gebäude zu gelangen, erschien sehr günstig. Lord Eduard hüllte sich fest in seinen Mantel und zog seinen Schleppsäbel bis an die Hüften in die Höhe, um jedes überflüssige Geräusch zu vermeiden, nochmals blickte er an der Fensterfrant des Gouverneurgebäudes entlang, um sich zu vergewissern, daß sein Vater sich wirklich zur Ruhe begeben hatte, und dann schritt er beherzt nach dem großen Eingangsthore des Gebäudes. Dasselbe war. wie gewöhnlich deS Abends, verschlossen, aber dicht hinter dem Thore stand

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 06.05.1867
Descrizione fisica: 4
, welches sich das Land über diese Frage gebildet hat, ist einfach und logisch. ES ist die absolute Neutralität, die uns angerathen wird, nicht allein von dem Bedürfnisse nach Frieden, sondern auch von einem natürlichen Widerstreben, die Waffen zu ergreifen, sei es gegen das eine, sei es gegen das andere der beiden Länder, welche für uns kürzlich zu gute Verbündete gewesen sind. So klar und wünschenswerth aber diese Lösung sein mag, so Schauder ihre Finger von den Tasten zurück. — „Was ist Dir denn?' fragte Eduard

, scheinbar ver wundert. — „Welch'ein schauderhafter Diskord ! Und Du hast ihn nicht einmal herausgehört?' — „O ja, gewiß!' — „Nun, wahrhaftig, Du sagst das mit ungeheurer Gelassenheit! Wart', ich will den ver dorbenen Ton suchen.' Sie gleitete mit den Fingern über die Klaviatur. „Hier ist er!' — „Laß ihn doch!' versetzte Eduard gleichgültig. „Es sind der Noten noch genug; wegen der einen verstimmten Saite brauchst Du doch nicht aufzuhören!' Helene schlug die Hände über den Kopf zusammen

. „Bist Du von Sinnen, Eduard? Wie kann ich über diesen ohrzerreißende» Ton hinwegkommen ?' — „Nun wahr lich, Kind,. Du wirst mich doch nicht glauben machen wollen, dieser einzige Fehltritt einer simplen Note könne eine ernstliche Störung hervorrufen?' — „Aber Eduard! Du bist doch sonst nichts weniger als ein Bandale. Du verstehst genug von der Musik, um zu wissen, daß dieser einzige Fehler die qanze Harmonie stört. Es ist ebenso, als wolltest Du mit einem ge- sch^örzteu Pinsel über eines Deiner Gemälde fahren

einzuschreiten beschlossen hätte. Die „Patrie' ihrerseits will aus Berlin folgende Einzel heiten über die Vorgänge vom letzten Mittwoch und Donnerstag erfahren haben: Die Thätigkeit der drei vermittelnden Mächte war bis dahin eine individuelle und auf mündliche Eröffnungen beschränkte gewesen. In allen wesentlichen Punkten unter einander einver- bares, Eduard. Ein Diskord ist ein Diskord: sei er Kein oder groß — er wird bemerkbar und stört die Harmonie.' — „Ja, ja. Du hast vollständig recht, Helene

an dem / .inen Lächeln seines MundeS, daß er den Vergleich nicht ohue Beziehung aufgestellt hatte. — Eduard, gesteh's nur—-Du- hast die Saite her abgeschraubt!' - „Ja, Herz, ich that es. Ich wollte Dich auf Deinem eigensten Gebiete mit Deiner Be hauptung schlagen: ein einziger Fehler sei ohne Ein fluß auf die Harmonie des Lebens.' — Ah, ich ver stehe Dich, Eduard! Du wolltest mir eine Lektion geden— Du böser Mann!' Sie legte ihren schönen Kopf schmeichelnd a» seine Brust.— „Hat die Lektion auch genützt

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Pagina 6 di 8
Data: 02.07.1869
Descrizione fisica: 8
V. Des andern Morgens stieg Eduard in daS Thal hinab. Die Unterhaltung, die er Tags vorder mit Miß Morpeth pehabt hatte. halte in seinem Innern «ine A« Revolution hervorgerufen. Ihre ausrichii- gen Thränen, idre lindliche Stimme hatten d.e Er innerungen an seine Jugendgefühle aufgefrischt, er hielt sich gegeniioer dieser unschu'.dsvollen S^clc für so klein, daß er sich seiner Unwürdigkcit schämte. Es ist selten, daß uns der Anblick eines uuschu'di- gen Wesen« nicht zu erhabenen Bestrebungen

an sporne. Strenge Tugend übt auf unser moralisches Gefühl denselben E-nfUß aus» wie die Schönheiten der Plastik auf unsern äußern Sinn. Nachahmungs sucht ruft unsere Seele wach und läßt uns eine wiir- digeie Stelle behaupt n. Eduard hatte daS Leiden seiner Vergangenheit tief empfunden. D e Liede zu Miß Fanni verursachte ihm Gewissensbisse. Wußte sie denn, an w-n sie sich hingea>bn hat? Ach! warum war er nicht makellos geblieben? So ist es denn wabr, daß e.n Tag, eine Stunde kommt, wo begangene

. Sie sind zu gütig. Ich «rzäblte Ihre Geschichte. Ich vrstehe Sie nicht. Ah! ich bin über Ihr früheres Leb n genau un ierricht't, das hätten Sie nicht vermuthet, nicht wahr? Madame, erwiederte Eduard zitternd, Sie scherzen. Durchaus nichi, ich weiß, daß Sie aus Brest ge bürtig sind, daß Sie im J^e 1816 m der Marine als Schiffsarzt D enst« nahmen, ich weiß, daß Ihre Kollegen Sie in Hinblick auf Ihren Namen Ecuard «nd Ihrer ehrgeizigen Träumereien wegen den letzten Stuart nannten . . . Bin ich nicht gut unterricht

scheinlich aber gibt eS hier neugierigere Leute, als ich. Aus «inem zu äll'g gefundenen Brukstück eines Brie fes habe ich Alles ersahren, was ich Jynen eben ge sagt habe. Wo ist es? Hier. Eduard erkannte den Brief, den er TagS zuvor in Miß Fanni's Händen gesehen hatte. B im Dmch- lesen derselben sah er, daß er eine Antwort aus sehr umständlich gestellte Fragen hinsichtlich sein r Persön- I chleit enthielt. Diese Entdeckung brachte ihn in sürkt terliche Wuth. Der Gedanke, daß der Schleier

den er über sein Leben gezogen wissen wollte, nun mehr gklus'et ist, und daß es lnun jedem neugierigen Blicke rsscn daliege, machte ihn rasend. Da er seine Aufregung nicht beschwichtig n tcnntej, so stammelte >er einige Entschuldigungen, steck e der. B'i.f zu sich Ai'.d trat in las Hotel. Miß illiorpeth, die ihn b-' I reils erwartete, lächelte, als sie ihn erblickte, Launay! aber näherte sich dem Balkon, auf dem sie stand, ohne ihr Lächeln zu erwiedern. Mein Gott ! was haben Sie denn, Eduard? fragte sie besorgt

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Pagina 1 di 4
Data: 01.06.1881
Descrizione fisica: 4
begegnen, sondern er warf seinem Sohne trocken die Frage vor: „Wie denkst Du Dir denn eigentlich Deine Verbindung mit der Hindu-Prinzessin? Willst Du Hindu werden und in ihres Vaters Dienste treten oder soll Prinzeß Jndra noch zu einer englischen Dame herangebildet werden?!* ^ .Ich hoffe das Letztere.' entgegnete Lord Eduard mit freudiger Betonung. »Prinzeß Jndra wird unsere Religion annehmen müssen und so weit es noch möglich bei ihr ist, die Erziehung einer englischen Dame erhalten, diese Be dingung

würde ich allerdings an meine Vermählung mit ihr knüpfen.- »Und hast Du Dir bereits Gewißheit darüber verschafft,' fuhr der Gouverneur forschend fort, .daß Prinzeß Jndra geneigt ist. diese Deine Forderung zu ersüllen?' „Gewiß,' sagte Lord Eduard mit Entschiedenheit und nahezu stolzer Genugthuung, .Prinzeß Jndra liebt mich unerschütterlich mit der vollen Glut ihres reinen Herzens und sie wird ihre Religion, ihr Batirland, ihre Sprache und ihre Sitten zum Opfer bringen, wenn fie meine legi time Gemahlin

Geschäften noch obzuliegen, zu Mittag sehe ich Dich aber noch an mei ner Tafel, da Du jedenfalls für heute Urlaub von Deinem Regimentschef hast.' Lord Eduard nickte bejahend und verließ hieraus daS Dienstzimmer seines VaterS, der nunmehr seinen Pflichten als Gouverneur oblag. Lord Eduard schien «»tschloffen zu sein, bis aus Weite res gute Miene zum bösen Spiele zu machen, denn drau ßen vor dem Gouverneurgebäude zeigte er kein düsteres Gesicht, sondern er trat freundlich an eine Gruppe

vor dem Gouverneurgebäude flehender junger Officiere heran und mischte sich in deren Gesellschaft. Einige Stunden später sah man auch Lord Eduard in das Gouvernemgedände zurückkehren, um an dem Mittags mahl? seines VaterS theilzunehmen. Gegen Abend wurde daS Pferd Lord Eduards vor das große Thor des GouverneurgebäudeS geführt und man sah. wie der Gouverneur seinen Sohn bis an das Thor be gleitete und sich dort vor ihm freundlich verabschiedete, wenn auch die frühere Herzlichkeit in dem Verkehr zwischen Vater und Sohn

fehlte. Lord Eduard ritt im gestreckten Galopp auf seinem schwarzen Renner davon, einem englischen Vollblutpferde, wie solche die Officiere der englisch-indischen Armee mei- stentheils reiten. In einer halben Stunde hätte Lord Eduard wohl bei der Schnelligkeit seines Pferdes daS Ba rackenlager. wo sein Regiment lag. erreicht, aber kaum noch fünfhundert Schritte vom Barackenlager entfernt, parirte Lord Eduard plötzlich sein Pserd und ritt langsam wieder zurück. Die Nacht war inzwischen ziemlich rasch

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Pagina 1 di 4
Data: 02.06.1881
Descrizione fisica: 4
, das Haus wo^le genehmigen, daß über den Handelsvertrag mit Deutsch land mündlich referirt werde. Nach kurzer kontroverse zwischen dem Antragsteller und dem Abg. Dr. Beer w.rd mit großer Majorität die mündliche Berichterstattung bewilligt. Der Präsident beraumt die nächste Tagessitzung für morgen 10 Uhr Vormittags mit der Fortsetzung der Dämonen der Rache. Romantische Erzählung von Matther ßomenius. (IS. Fortsetzung.) Dies sah Lord Eduard vollkommen ein und er handelte deshalb nach, indem er Jndra's

Versteck in den Hinteren Gebäuden vermuthete und nach diesen seine Schritte lenkte. Lord Eduard beschloß auch, nicht auf das Gerathewohl vorzudringen, sondern er beschloß, erst die ganze Umgebung in Augenschein zu nehmen. Er ging um die hintern Ge bäude der Gouverneurwohmmg herum, um irgend ein An» zeichen von der Anwesenheit Jndra'S zu entdecken, aber so sehr er seine Augen und Ohren auch anstrengen mochte, so bemerkte er doch nicht eine Spur von der Anwesenheit der Geliebten seines Herzens

. Mit der Hartnäckigkeit der Leidenschast und der ihm angebornen Energie und Kühn heit setzte indessen Lord Eduard, begünstigt vom Dunkel der Nacht, seine Nachforschungen nach Jndra fort. Mehr mals schlich er sich behutsam um daZ Gouverneurgebäude herum und strengte wiederholt Augen und Ohren an, aber vergebens, von Jndra war keine Spur zu entdecken. Zu, weilen blieb Lord Eduard stehen und faßte mit der Hand nach der Stirne, denn trotz seiner heftigen! Leidenschast für Jndra und des ungestümen Verlangens, die Geliebte

aus der Gesangenschast zu befreien, sah Lord Eduard in Mo menten, wo die Wallung«» seines heißen BluteS nachlie ßen, ein, daß er Unmögliches zu erreichen suche, denn «neStheilS schien eS unmöglich, daS Versteck Jndra'S her auszufinden, und w^r die- auch gefunden, wio sollte Lord Eduard durch drei oder vier verschlossene Thüren hindurch oder mehrere Stockwerke hoch zu der Geliebten gelangen, außerdem war mit Sicherheit anzunehmen, daß der Gou verneur die Prinzessin noch durch besondere Wächter Tag und Nacht bewachen

ließ und wenn sich Lord Eduard auch durchaus nicht vor diesen Wächtern sürchtete, so war doch schwerlich zu verhindern, daß diese Wächter Lärm schlugen und dann war Alles verloren. In Folge dieser schlimmcn Umstände und schlechten Aus fichten kam sich der junge Lord bald wie ein Wahnwitzi ger. bald wie ein Fieberkranker vor und er lief nur noch instinctmäßig um das Gouverneurgebäude herum. Da hörte er plötzlich hinter sich die schweren Tritte einiger Soldaten. Diese brachten Lord Eduard's

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Pagina 2 di 10
Data: 04.03.1873
Descrizione fisica: 10
kann diese Wühlereien nur er- muthigen und begünstigen. Noch ist allerdings die poloische Secession nur für eine bestimmte Eventua» lität beschlösse?, noch ist sn keine vollendete Thatsache; aber wenn die Polen auch noch nicht mit fliegender Fahne in'S feindliche Lager einmarfchirt sind, so hat auch nur annähernd zu schildern. Marie spähte im Saale unter allen Domino'S, dern Größe Eduard vermuthen ließ, um ihn zu avisire» — vergebens. Eduard war, wir kön-.en es aufrichtig gestehen, es istja keine Schande

mit dem Eduard auf ihn zuge stürzt und den Arm geboten — was dieser für Schüchternhei) von Mariens Seite hielt — aber dachte, heute ist Maskenfreiheit und ließ sich mit ver stellter MaSkenstimme in das von Eduard begonnene Gespräch ein. Und Eduard überströmte von Liebes- betheuerungen und Schwüren für feine Marie, dankte ihr. daß sie das Rendezvous im rothen Domino so g schickt arrangirt, sprach sogar schon von ung-störlem Glück zufriedener Häuslichkeit, schimpfte auf den alten Mutterdrachen und so fort

. Da ging dem rothen Domii o ein Licht auf; der „Mutterdrache' erkannte die Verwechslung, begriff Mariens Verlegenheit beim Vertauschen der Domino, aber er beschloß, die Situation vorläufig nicht zu verrathen, Mariens Rolle Eduard gegenüber zu spielen und gab deßhalb aus alle seine Fragen passende Antworten, wie sie Marie nicht hätte besser geben können, erwiderte seine LiebeSschwüre, versprach, nur ihm die Hand zu reichen, sonst l.eb.r in ein Kloster zu gehen, schimpfte auf doch das Ministerium

- Eonc.ssionSwcsen künftig an Staats- ministerial-Bcschtüssc gebunden werde. In der zweiten sächsischen Kammer inter- pellirte am 26. v. M. der Abgeordnete Ludwig die den „Mutterdrachen' u. s. w. Unterde^en war es 12 Uhr geworden. Eduard halte sich köstlich unter halten, er schwebte über die Liebenswürdigkeit — seinei Marie im achten Himmel. Da rief der rothe Domino einen gerade in voller Verzweiflung daher kommenden gelbeingesaßten Domino zu sich heran und sagte: „Theuerster Eduard, ich und d.r gelbe Domino

gehen jetzt nachtmalen; ich demaSkire mich, da eS ohnehin 12 Uhr ist.' Dabei »ahm der rothe Domino seine Larv- ab; Tableau!!! Wir ehrfurchtsvoll Gcfert gten glauben, durch die Er zählung vorstehender Geschichte den uuumstößlichen Be weis geliefert zu haben, daß eS dennoch Leute gegeb n, die sich auf uns unterhalten; ob es im vorliegenden Falle, Eduard, Marie oder der „Mutierdrache' ge wesen. überlassen wir d'M geneigten Scharfsinn unse» rer Leser.— Wir erlauben uns aber weiter anzu- süh

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Pagina 1 di 8
Data: 04.06.1881
Descrizione fisica: 8
. (16. Fortsetzung.) Die Thür war verschlossen und Lord Eduard klopfte energisch au dieselbe, doch ohne gerade viel Lärm zu ma chen. Es hörte Niemand auf daS Klopsen und Lord Eduard mußte dasselbe wiederholen. Dies geschah von ihm mit größerer Kraftanstrengung und wenige Secunden später konnten Lord Eduard und der Grenadier bemerken, wie in zwei Zimwern des großrn Gartenhauses Licht wurde und zwar strahlte aus dem Fenster des einen Zimmers ein bell leuchtendes Licht, während das anstoßende Zimmer

durch ein zartes, mattblaues Licht erhellt wurde. In dem hell «leuchteten Zimmer wurde ein Fenster ge öffnet und eine weibliche Stimme rief herunter: .Was wünscht man von uns in der späten Stunde?' „Ein Ordonnanzossicier des Herrn Gouverneurs verlangt Einlaß in das Gartenhaus. Ich habe einen wichtigen Aus trag zu erledigen!' antwortete Lord Eduard mit etwaS verstellter Stimme, denn er hatte in der Dame, welche vom Fenster aus die Frage an ihn stellte. Miß Alice, die langjährige Gesellschafterin im Hause

nach kurzem Zögern in den Gerten hin unter : .Ich werde gleich meine Dienerin schicken, um die Thür öffnen zu lassen und in zehn Minuten bin ich zum Em pfange des Herrn Ordonnanzosficiers bereit.' „Tausend Dank, verehrte Dame, für Ihre Freundlich keit.' rief Lord Eduard mit abermals verstellter Stimme empor. „Ich bedaure von ganzem Herzen. Sie um diese Zeit stören zu müssen.' Und zu dem Grenadier gewandt sagte Lord Eduard : „Ihre Anwesenheit. Grenadier, vor der Thür ist jetzt nicht mehr nöthig

, machen Sie Ihre Patrouille um das Gar tenhaus und wenn ich Sie nöthig habe, werde ich Sie rufen, ich denkt aber, daß ich meinen Austrag allein er ledigen kann.' Während der Grenadier davonging, um seinen ferneren Dienst als Schildwache zu versehen, war Lord Eduard bc- erllürte, daß Fürst Bismarck mit seiner wirthschaft' lichen Gefeygebung nur das socialistische Programm vollführe. Der Kanzler glaube die Social-Demokraten zu haben, aber diese hätten ihn! DaS gegenwärtige Gesetz sei nur der Anfang, der Keil, daS dicke

Eduard schlug die Capnze, welche sich an seinem Mantel befand, über den Kops und zog dieselbe möglichst ties in daS Gesicht herein, um dadurch zu erwirke», daß ihn Miß Alice nicht gleich erkenne. Ebenso wckelte er sich möglichst fest in ieinen Mantel und warte!« in dieser Positur auf die Oeffnung der Thüre des Gartenhauses. Ein Licht, welches durch die oberen, vergitterten Fenster» scheiden der Thüre sichtbar wurde, zeigte an, daß sich Je mand nähere. Ein Schlüssel wurde in daS Schloß gescho ben

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Pagina 1 di 6
Data: 31.05.1881
Descrizione fisica: 6
in wie», »erlin m>d Manchen. Rotier »»d »om». i» Wie», l. Riemergaffe l«. 122. Dienstag, den 31. Mai 1881 Hur letzten Rede des Abgeordneten Eduard Anest. Bekanntlich hat Professor Dr. Eduard Sueß, der Abgeordnete der Wr. Leopoldstadt jüngst die Reichs- rathsrechte und die Regierung mit Vorwürfen der schwersten Art beehrt, und mit dem Rufe „ReichSver- derber' geendet. Bei dieser Gelegenheit hat der R edner auf leine außerordentliche Objektivität und Mäßigung gepocht mit ausgerufen: Es sei gut, wenn im steno

graphischen Protocolle verzeichnet sein werde, daß gelbst ein Eduard Sueß zur Ordnung gerufen worden. Die Wiener „Tribune' weist nun nach, daß Prof. Sueß bereits im Jahre 1376 mit ähnlicher .Odjeclivttät und Mäßigung» das Ministerium Auersperg bekämpft hat. Das genannte Blitt schreibt: Wir blätterten nach und entdeckten in den stenographischen Protokollen de» Ab geordnetenhauses aus dem Jahre 1376 ebenfalls einen Eduard Sueß, dessen nähere Besichtigung zu dem Re sultate führte, es sei derselbe Abgeordnete

, nur mit dem Unterschiede, daß er damals die .Reichsverderber' und die Simonie dem Ministerium Auersperg - Stremayr auf den Kopf warf. Eduard Sueß hielt zur Budget debatte eine Rede, in ver es zur Strafe dem Mini stern Auersperg, Lasser. Stremayr. PretiS, Chlumeckg- ärger als auf der Schulbank erging. Wir werden die Worte dieies Abgeordneten hier wortgetreu aus dem stenographischen Protocolle der 2t2. Sitzung vom 6. December 1876 wiedergeben; denn jeder vonden dama ligen Ministern halte sein besonderes Sträußchen

einer Regierungspartei stelle eine Partei- Regierung voraus. Abgesehen davon, daß eS auch auf der linken Seite des HauseS nie an Männern gefehlt hat. welche sich davon Rechenschaft zu geben wußten, daß sie nicht deutsche sondern österreichische Steuern be willigen. haben wir es erlebt, daß eine halbe Stunde vor dem Schlüsse des Sessionsabschnittes der Herr Sprechmeister (Unger) aufstand, um uns zu erklären, daß die Regierung nur eine Regierung der Berfassungs partei sei.' Nachdem sodann Herr Eduard Sueß

der Regierung Auersperg die Zeitungscoiifiscationen, das Preßcircular und dergleichen vorgeworfen hatte, nahm er den Frei- Herrn Lasser in die Wäsche, um ihm zn sagen, daß er während der ganzen Amtsthätigkeit keinen wesentlichen Fortschritt in der Administration erzielt hatte. Dem Handelsminister Ritter v. Chlumecky sagt.' Herr Eduard Sueß. er staune, woher dieser den Muth nahm, eines der allerschwierigste», das allerverant- wortlichste unter allen RessortS in Oesterreich, dasjenige, welches vielleicht

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Pagina 1 di 4
Data: 09.06.1881
Descrizione fisica: 4
den Czechen großH> Unbehagen. Sie wollen die Situation nicht recht VN5 flehen und find sich sehr im Unklaren über die Motive«; welche die Regierung bestimmt hoben, nicht wenigstqM das Herrenhaus noch nach Pfingsten zusammeMeW zulassen, besonders da außerdem eine Reihe voq» Te-> sichtskreise der Rechten aus betrachtet wichtig:« Hör-, Dämonen der Rache. Romantische Erzählung von Matther ßomenivs. (17. Forlsetzung.) Es ging daher nun mit größter Eile an die Ueberwin dung des letzten Hindernisses. Lord Eduard

von ihren beiden Gefährtinnen unterstützt wurde. Hierauf mußte auch Lord Eduard die Mauer ersteigen. Er vollbrachte dies verhältnißmäßig leicht dadurch, daß er die Scheide seines EavalleriesäbelS sest an den Säbelgriff befestigte, dann das Säbelkoppel den aus der Mauer kickenden Mädchen zuwarf, während er sich sewst an der Scheide des langen EavalleriesäbelS festhielt und fich von Jndra und den beiden Hindumädchen. die cAe Kräfte daran setzten, um ihren Befreier nicht im Stiche zu lassen, in die Höhe

ziehen'ließ. DaS Herabstei« gen von der Mauer ging mit Hilfe des EavalleriesäbelS- der abermals als Stütze diente, sehr rasch. Lord Eduard ließ erst die Hindumädchen, dann Jndra hinab «nd zuletzt sprang er selbst mit einem kühnen Sprunge auf daS jen seitige Erdreich. Nachdem der Sohn des Gouverneurs sei nen Mantel, den er über die Mauer gewoisen, wieder gesunden hatte, lenkten die Flüchtlinge eiligst ihre Schritte auS dem Bereiche deS Gouverneurgebäudes, wo jede Mi nute eine Patrouille den Weg kreu

,en konnte. Schon wich auch langsam die Dunkelheit der Nacht dem nahenden Ta geslichte und eS war hohe Zeit, daß die Flüchtlinge so rasch als möglich in ein sicheres Versteck oder weit weg in daS Land der Marotten ankamen, da in einem Umkreise ven mehreren Meilen sich englische Militärstationen befan den, die möglicherweise die Flüchtlinge als solche erkannt und zu dem Gouverneur zurückgebracht hätten. Als Lord Eduard «it Jndra und den Hindumädchen sich mehrere Hundert Schritte von dem Gouverneurgebäude

entfernt hotte, orienlirte er sich in der Umgebung und suchte alsdann sein Pferd wieder, welche» er vor dem Be treten d«Z GouverneurhaufeS in einen verborgenen Winkel an den Stamm eines Baumes gebunden hatte. Lord Eduard führte zunächst daS edle Thier wieder auf den Weg, der die südliche Richtung nach dem Maratkenlande einschlug , wohin ibm auch Jndra und die beiden Hindumädchen folg ten. Den beiden letzteren gab er einige Geldstücke und sagte ihnen, daß. wenn sie diesem Wege folgten

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Pagina 3 di 8
Data: 02.01.1908
Descrizione fisica: 8
wein. Josef Reznicek und Adolf Wiedner in Inns bruck. Emanuel Piwon in Wörzl. Adolf Wiegele und Eduard Paczossky in Innsbruck und Josef Heltweger in Brixen. in die nächsthöheren Gehalts stufen die Revidenten Viktor Kotz in Schwaz. Vin zenz Kvrnet in Brirlegg. Eduard Münichreiter und Eduard Hinrichs und August Eberhardt in Bozen. Aladar Kolarcs in Trient. Otto Gürtler in Innsbruck. Benno Sedmak in Rovereto, Alois Knorek in Lienz, Alois Kirchniair in Brixen, Benigna Cadotti in Mori, Kar! Lang in Inns

bruck. Anton Höbart in Wörgl, Thomas Achatz in Bruneck, Abel Nikolussi in Lavis. Eduard Stary in Innsbruck, Eduard Schelesinger in Toblach, Ludwig Netsch und Johann Schuster in Inns bruck (letzterer beim Betriebsinspektorat) und Julius Holzer in Kufstein: zu Revidenten mit Er höhung der Bezüge die Adjunkten Anton Luksch in Bozen. Josef Jenisch und Anton Hutzl in Inns bruck, Karl Wiesner in Bozen. Leobino Simouetti in Ala, Heinrich Sander in Bozen, Paul Egg in Franzensfeste. Placido Soravia in Bozen

), definitiv angestellt die provisorischen Assistenten Rndols Fritsch in Franzenssesle, Aiv- dreas Masels in Brimeck, Heinrich Hinrichs in Jenbach. Eduard Azzolini in Mori und Otto Nosek in Lavis. zum provisorischen Banassistenten in der höheren Gehaltsstufe der Beamtenaspirant Al bert Fischer in Toblach, zu provisorischen! Assisteiv- ten die Bcamtenaspiranten Franz Bayer! in Hall. Friedrich Gschiel in Blumau. Stefan Müller in Kirchbichl. Baptist Senter in Gossensaß. Rudolf .Hartmann in Kirchbichl. Robert

in Ala: bei der Baudirektion: in eine höhere Gehaltsstufe der Inspektor des BetriebsinspettorateI V in Innsbruck Ing. Tibe- rius Tonini, der Bauoberkommissär des gleichen Jnspettorates Friedrich Wittula. die Baukoinmis- säre und Sektionsvorstände Ing. Leopold Seifert in Innsbruck. Ing. Karl Nägerl in Bruneck und Jnz. Edmund Barenyi in Lienz. der Pankommis- sär Vinzenz Rudolf in Bozen, die Baukommissäre und Sektionsvorstände forsöw. Ing. Alois Faber in Kufstein mvd Ing. Eduard Fluck in Rovereto

), zum Adjunkten der Assistent Emit Friedet in Iiinsdruct (Heizhaus), zun» Kanzleiadinnkten d<>r Kaiizleiassislent Aoief Rothnniller in Inns bruck «Werkstätte». in die höhere Gel>altsstuse Sie Assistenten Rudolf Polaset in Lienz und Eduard Schinriinek und der Kanzleiassistent Frairz Kreller in InnSlirnck «Heizlzaus), zum Assistenten znfolge abgelegter BraintenallsnahmSprüsnng der Kanzlei assistent Jol>ann Sinzer in Innsbruck (Vetrieds- inlpektorat), in die l»öl)ere Gehattsstnse der Kanz leiassistent Gustav

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Pagina 2 di 4
Data: 02.05.1881
Descrizione fisica: 4
ist unter der unmittelbaren Führung deS Oberbefehls« denselben mehr als seinen Vorgesetzten, seinen Vater be grüßte. „Es sind frohe Nachrichten aus der Heimath eingelau fen, lieber Eduard,' begann der Gourerneur, „ganz be sonders freudige für mich und Dick. Hier ließ den Brief von Ver Mutter und den Schwestern und was ich sonst noch weiß und auf dem Herzen habe, werde ich Dir nach her mittheilen.' Lord Eduard griff freudig nach dem Briefe und las ihn hastig durch. Bei der Zurückgabe desselben sagte er mit froher Miene

zurückzukehren und Du. mein lieber Sohn, wirst die Heimreise wohl schon demnächst an. treten müssen.' Lord Eduard wurde durch diese Mittheilung sichtlich überrascht, er wechselte sogar die Gesichtsfarbe wie in hef tiger Erregung, so daß der Gouverneur ausrief: „Ja, das alte, liebe Heimathsland weckt uns die edelsten Em pfindungen; o, wenn wir es doch beide bald wiedersehen könnten! Doch mein Eduard, lassen wir uns doch nicht von unseren Empfindungen übermannen, sind wir doch auch hier in diesem fremden Lande

, daß die französischen Truppen in Kef einem Widerstande begegnen sollten. Laut Tele- und arbeiten und kämpfen für das Vaterland, bleiben da her gern hier, so lange es unsere Pflicht ist, hier auszu harren.' „Ich möchte immer in diesem Lande bleiben, Valer.' entgegnete mit überraschender Freudigkeit Eduard, „unter diesem gluthvollen Himmel, in dieser wunderbaren, groß artigen und bunten Vegetation und bei diesen jelisamen Menschen ist es mir wohl!' „Du hast ganz Recht. Herzensjunge!' sagte der Gou verneur. „Wer

kannst, habe ich Deine Herzensangelegenheiten besorgt. Junge, Du hast Glück! Ich bin stolz auf Dich, der Her zog von Staffolk gibt Dir seiue Tochter! Hier mein Her- zensjunge, ließ diesen Brief!' Trinmphirend reichte der Gouverneur feinem Sohne den Brief des Herzogs, aber während der letzten Worte des Gouverneurs war mit Lord Eduard eine merkwürdige Ver wandlung vor sich gegangen. Das lebenssrisch und röth- lich angehauchte Gesicht des jungen Lord war wachsbleich geworden und ein, wenn auch leichtes

gemacht, als sich schon „Aber was ist Dir?' frug der Gouverneur besorgt. „Bist Du zu schnell geritten, als ich Dich rufen ließ, die Hitze ist heute sehr groß .... nimm Platz auf jenem Sopya, ich werde den Arzt rufen lassen . . . .' Lord Eduard machte eine abwehrende Bewegung und sagte dann mit einiger Anstrengung: „Theuerster Vater, Sie haben mich nicht zum Lügner und Heuchler erzogen, ich liebe die Wahrheit und Ausrich- t igkeit, deßhalb will ich Ihnen auch die Wahrheit sagen. Vor zwei Jahren

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Pagina 2 di 4
Data: 25.05.1881
Descrizione fisica: 4
, dem Gouverneur Lord Stratton eine empfindliche Strafe erhalten hatte, wenn der Strassall in den allge meinen militärischen Dienstvorschristen gegeben war. Auf diese Weise redete sich der Gouverneur eine gute Hoffnung in Bezug auf die fernere Haltung seines Soh nes ein und erwartete auch mit ziemlicher Sicherheit eine für seine Wünsche und Absichten günstige Wirkung von der Entsernung der Prinzessin Jndra, die nunmehr sür Lock Eduard so gut wie todt gelten konnte. Noch am selbigen Nachmittage erkundigte

der Gouverneur sich aber doch nach dem Verhalten seines Sohnes und erfuhr durch feinen Adjutanten, daß Lord Eduard thatsächlich seinen Dienst beim Regimente wieder aufgenommen hatte, welcher Umstand dem Gouverneur eine zuweilen bang auf seinem Herzen lastende Sorge beseitigte. Der Gouverneur schritt an dem darauffolgenden Mor gen nun zu einer andern wichtigen Aufgabe. Da Lord Eduard noch nicht dazu zu bewegen gewesen war, der Wer bung um die Hand der Tochter des Herzogs von Staffolk nachzukommen

sich und seinen Sohn glücklich pries, daß der Herzog von Staffolk eingewilligt habe, daß dessen Tochter Lady Mary die Gemahlin des Lord Eduard Stratton werden solle. Dann half sich aber der Gouverneur mit einer Nothlüge aus der Verlegenheit denn er konnte, da schon acht Tage seit der Ankunft des Schreibens des Herzogs verflossen waren, nicht länger mit der Beantwortung desselben warten, wenn auch die colos sale Entfernung zwischen Indien und England eine Ver zögerung entschuldigte. Der Gouverneur schrieb

also an den Herzog von Staffolk. daß sein lieber Sohn. Lord Eduard sich leider gerade jetzt bei einer Expedition in einem fern gelegenen Landstriche befinde, von wo er erst in einigen Wochen zurückkehren könne und daß mit dieser Ex peditionen regelmäßiger Briefverkehr auch nicht zu unter halten sei. Das Heirathsproject sei aber unter den Bä tern des jungen Paares so gut wie abgeschlossen, Lord Eduard werde bald an den Herzog von Staffolk und dessen Tochter, Lady Mary, schreiben und außerdem werde Lord Eduard

herabsetzte. Um diese Zeit, eines Morgens um die gewöhnliche Em- psangsstunde des Gouverneurs, meldete sich bei demselben dessen Sohn. Lord Eduard an. der für gewöhnlich eine Stunde vom Gouverneursgebäude entfernt in einem sür sein Regiment errichteten Barackenlager stationirt war. Der Gouverneur wurde freudig bewegt, als ihm sein Sohn angemeldet wurde, denn in der Brust des eisernen Mannes schlug doch ein väterliches Herz sür den Sohn und dann boffte der Gouverneur auch bestimmt darauf

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Pagina 2 di 4
Data: 02.06.1881
Descrizione fisica: 4
und die andern kehrten wieder zurück. Lord Eduard hatte alles dies aus nächster Nähe beob, achtet und hatte auch gesehen, daß die Schild.oache vor dem Gartenhause seines Vaters aufgestellt war, denn so viel hatte er beim Scheine der kleinen Laterne, welche die Soldaten mit sich führten, bemerken können. Höher klopfte Lord Eduard's Herz, denn er glaubte sich seiner Geliebten Jndra unbedingt nahe, aber immer noch gab es ein gro ßes Hinderniß zu überwinden, denn ein wachsamer Grena dier stand als Schildwache

vor dem Gartenhause, in wel chem Lord Eduard die Prinzessin Jndra gefangen gehalien wähnte. Lord Eduard hatte sich daher einen sehr vorsich tigen und schlauen Plan auszudenken, um unbehelligt von dem Grenadier in da? Gartenhaus zu gelangen. Mit Gewalt den Grenadier unschädlich zu machen, war «ine sehr bedenkliche Sache, denn erstens mochte Lord Eduard dem Grenadier, der hier seine Pflicht und Schuldigkeit that, kein Leid zufügen und zweitens konnte aber auch ein einziger Hilferuf deS Grenadiers den ganzen Plan

deS jungen Lord vereiteln, indem in der Stille der Nacht aus den Hilferuf des Grenadiers wahrscheinlich sofort eine Pa trouille von der Wache an Ort und Stelle geeilt sein würde. Lord Eduard beschloß daher, durch List den Gre« nadier zu dupiren und seinen Plan auszuführen. Der junge Lord wartete dah:r noch einige Zeit, bis längst die Tritte der nach der Wache zurückkehrenden beiden Grena diere verklungen waren und schritt dann, wie vom Ein gänge deS Gartens kommend, beherzt auf die Schildwache Serbien

alt, verehlicht, ehemaliger Greisler, wegen des Vergehens der schuldbaren Crida nach Z 486 St.-G. zu 4 Tagen strengen Arrest, verschärft mit einem Fasttage; Mossino Moggio von Cles, 27 Jahre alt. lediger Vagant, 2mal wege.i Verbrechens abgestraft, wegen Verbrechens des versuchten Diebstahls nach ZZ I7l, 17611s St.-G. zu6Woä>en schweren Kerker, verschärst lo-. Bald rief ihn diese mit einem donnernden Halt! wer da?' an und fällte da- Gewehr. Lord Eduard ant- wartete militärisch kurz: „Ordonanz

, der Grenadier antwortete daher gemäß seiner Jnstruction: »Die hier vor dem Gartenhause des Gouverneurs ste hende Schildwache hat darauf zu achten, daß Niemand außer dem Herrn Gouverneur und den von demselben be zeichneten Personen das Gartenhaus betritt oder verläßt, zumal darf des Nachts Niemand in das Gartenhaus ein- und auszugehen.' »So ist es Recht, Grenadier,' antwortete Lord Eduard freundlich, „aber heute Nacht muß doch eine Ausnahme gemacht werden, ich muß im Austrage des Herrn Gouver neurs

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Pagina 1 di 4
Data: 08.06.1881
Descrizione fisica: 4
Gouverneur, daß er hinsichtlich der meiner Obhut anvertrauten Dame in jeder Beziehung ohne Sorgen sein kann.- Lord Eduard sah sich durch diese Erklärungen von Miß Alice moralisch aus dem Zimmer unZ auS dem Garten- Hause gewiesen und sein ganzer Plan war gescheitert, wenn er nicht schleunigst einen kühnen Versuch machte, aus ir gend eine Weise die indische Fürstentochier zu befreien. Er sagte daher rasch entschlossen zu Miß Alice;, .Ich glaube ihre» Worten,,vollkommen verehrte Dame, aber ich erlaube

aber: „Ich werde Ihnen diese Bitte erfüllen, entschuldigen Sie mich auf einige Minuten, ich werde mich sogleich in daS Zimmer begeben, wo die Hindumädchen schlafen.' Lord Eduard beobachtete beim Hinausgehen der Miß Alice die Richtung, welche dieselbe nahm, um zu dem Zim mer zu gelangen, in welchem sich wahrscheinlich Jndra mit ihren Dienerinnen oder Gesellschafterinnen befand. Dann schritt der Sohn des Gouverneurs zu den verzweifeltsten Maßregeln, um seinen Plan. Jndra zu befreien, in Aus führung zu bringen. Er nahm fein

Taschentuch hervor und band in dasselbe einen großen Knoten, dasselbe that er mit einer kleinen weißen Tischdecke, die sich in dem Zim mer befand und gleichzeitig zog er aus einer Tasche ieineS Mantels zwei kleine lederne Handfesseln hervor, wie solche die englischen Officiere und Soldaten in Indien vielfach benutzen, um widerspenstige Gefangene oder aufgegriffene Verbrecher sicher zu tranSportiren. Dies Alles hatte Lord Eduard in großer Geschwindigkeit vollbracht und als Miß Alice wieder eintrat, warf

er eben noch, um seine Arme vollständig frei zu erhalten, seinen Mantel aus einen in her Näh e liegenden Stuhl. ,O gnädiger Himmel!- rief Miß Alice, welche er st jetzt in dem Mgm Ossicier den, Sohn des Gouverneurs er» kannte, »Sie sind «S. Lord Eduard, mein junger Herr. Sie sühren doch nichts? Böses im Schilde. Sie sehen, sa fürchterlich ernst aus. Hat Sie der Gouverneur wirtlich hierher geschickt? Ich fürchte. Sie wollen ... .Ich bitte Sie sehr um Verzeihung, werlhgeschätzteS Fräulein.- unterbrach

Lord Eduard Miß Alice, .daß ich Sie incommodiren muß. aber eS geht zu meinem großen Bedauern durchaus nicht anders. Was ich hier beabsich tige. werden Sie schon errathen haben und werden mich auch, wenn ich Sie nicht daran verhindere, dem unten vor dem Gartenhause stehenden Wachtposten verrathen. Darum muß ich mir erlauben, Ihnen Mund und Hände zu bin den. bis ich in Sicherheit bin.' .Das werden Sie nicht thun,' rief Miß Alice mit energischer und drohender Stimme, »da» würde Ihren Herrn Vater

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Pagina 2 di 8
Data: 04.06.1881
Descrizione fisica: 8
wahrgenommen, welche jene Krankheitserscheinungen bestä tigen könnten.' Lord Eduard btble über diese Mittheilungen der Miß Alice, von welchen sür ihn das Wichtigste war. erfahren zu haben, daß Jndra sich in dem Gartenhaus« befand, gleichsam von einem freudigen Schreck erregt zusammen und er halte, so nahe an seinem Ziele, große Mühe, seine E rregung zu verbergen und sich der Miß Alice nicht zu verrathen. (Fortsetzung folgt.) „Gehen Sie erst in das Zimmer,- sagte er zu der Die nerin, „und sehen

Sie nach, ob Miß Alice bereit ist, mich zu empsangen. Ich habe durchaus keine allzugroße Eile, ich kann noch einige Minuten warten. Sagen Sie dies Miß Alice!' Die Dienerin verneigte sich höflich vor dem Officier und trat wenige Schritte von dem jungen Lord entsernt in ein Zimmer ein, wahrend sie ihr Licht aus dem Korri dor stehen ließ, um den Officier nicht im Dunkeln warten zu lassen. °'Lörd Eduard benutzte diese Gelegenheit um sich über die Räumlichkeiten zu onentiren. die ihn umgaben, denn wenn er wirklich

eine Flucht Jndra's bewerkstelligen wollte. so war es dringend nothwendig, daß Innere des Gartenhau ses zu kennen und auf Grund dieser Kenntniß einen Flucht- plan auszuführen. Der Eorridor zog sich nun an der Hin terseite des Gartenhauses entlang, wie Lord Eduard be merkte; wollte er also, ohne Benutzung des Treppenaus- ganges mit Jndra fliehen, so blieb nur ein Ausweg durch die Zimmerfenster und vor einer solchen Flucht scheute Lord Eduard zurück, denn er fürchtete, daß Jndra dabei Scha« den nehmen

zurück und zeigte dem jungen Officier an, daß Miß Alice bereit wäre, ihn zn empfangen. Lord Eduard fühlte jetzt, daß die entscheidenden Minu ten in Bezug auf seine Absichten gekommen waren und seine ganzeu geistigen Kräste zusammenraffend, trat er ein in das Zimmer der Miß Alice. Er machte eine höfliche Verbeugung vor derselben und entschuldigte nochmals sein Kommen zu solcher Zeit. Miß Alice, welche in aller Eile Toilette gemacht hatte, erwiderte mit einem freundlichen Lächeln und ebenfalls

mit einer Verbeugung die Höflich keiten des jungen Lord, den Miß Alice thatsächlich noch nicht erkannt hatte. Dann fragte dieselbe aber ziemlich eif rig nach den Befehlen des Herrn Gouverneurs. Lord Eduard gab darauf nicht ohne Weiters Antwort, wohl sah er sich aber nochmals in dem Zimmer um, um zu sehen, ob er wirklich nur mit Miß Alice allein im Zimmer sei. Dies war thatsächlich der Fall und Lord Eduard sagte hierauf auf gut Glück und nur mit dem Bestreben, den Ausenthalt Jndra's zu entdecken, zu Miß Alice

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Pagina 2 di 8
Data: 28.05.1881
Descrizione fisica: 8
, ich werde Dich auf Deinen Gehirnzustand noch untersuchen lassen müssen, armer Sohn!' »Vater, reizen Sie mich nicht zum Aeußersten!' rief Lord Eduard jetzt in heftigem Zorn, denn seine bisherige Ruhe war bei den höhnischen Worte» deZ Vaters von ihm gewichen. „Sie kennen das Wesen meiner Liebe garnicht,' fuhr Lord Eduard fort, „wie Sie überhaupt die Menschen dieses Landes nicht richtig kennen und nicht richtig beur theilen. Prinzeß Jndra ist meiner Liebe werth, sie ist ein edles Mädchen, ausgestattet mit Schönheit, Anmuth und Verstand

und dazu die Tochter eines Fürsten, der wohl mindestens ebenso stolz auf seine Ahnen sein kann als der Herzog von Staffolk.' — .Ich möchte sie doch kennen lernen, diese Hinduprinzes- fin,' erwiderte der Gouverneur höhnisch und mit erzwun gener Geberde der Neugier. .Vater! Vater! Höhnen Sie nicht, spotten Sie nicht!' antwortete Lord Eduard mit einer Stimme, in welcher Demuth und Zorn vereint waren. »Wohl ist die Prinzes sin Jndra seit mehreren Tagen spurlos verschwunden, aber Sie können dieselbe trotzdem jeden Tag

sehen, denn Nie mand anders' — fuhr Lord Eduard mit schneidender Stimme und lauernder Geberde fort — »als der edle Herr Gouverneur Lord Stratton hält die Geliebte seines Sohnes, Prinzeß Jndra, im Verborgenen gefangen.' Diese wie ein bitterer Vorwurf klingende Behauptung Lord Eduard'S, daß sein eigener Vater Prinzeß Jndra im trage zum Siege verholfen hat. deshalb theilen wir nach einem Wienerblatte folgende, dem Mitglieder» Verzeichniß entnommene statistische Daten mit: Es stimmten in dritter Lesung

stand seine Rolle zu Ende zu führen und indem ihm das Blut purpurroth in heftiger Auswallung in Stirn und Wangen schoß, trat er mit heftiger Geberde vor seinen Sohn, diesen mit einer Donnerstimme anredend: „Bist Du wahnsinnig geworden, Eduard, oder treibt Dich Deine tolle Leidenjchast zu dem Hindumädchen zu solchen vero^echerischen Vorwürfen gegen Deinen Vater?! — Was geht mich Deine Hinduprinzessin, die Dame Dei nes Herzens an, ihr Vater wird schon wissen. Wo sie sich befindet

. von Innsbruck in Bozen ankommt, vom t. n. M. ab um 4 Uhr 62 Min., Zug Nr. 8 anstatt wie bisher um 10 Uhr 24 Min. künftig um 10 Uhr 59 Min. hier ankommen. Der che r Weise nur «Aer ^sö thöricht,'nur habe ich das UngM.z,daß dieser.Einzige gerade mein Sohn ist!' Die'e energischen En'gegnungen des Gouverneurs hatten Lord Eduard doch ein wenig außer Fassung gebracht, denn Eduard's Verstand war reif genug, um zu erkennen, daß jn den-Auslassungen seines Vaters mehr als ein Körnchen Wahrheit vorhanden war, mit neuen

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Pagina 7 di 10
Data: 30.03.1867
Descrizione fisica: 10
Wochen-Kaleilver. amstag 30. Eustasms vuntag 31. F4 Lät. Balbin l.'Hugo B. 3. Franz v. Paul Nachrichten für Stadt n. Land. SeUage?u Nr- 73 der Lszner Leitung vom 3U. Marz IL67. Wochen-Kalender. Mittwoch 3. Paukraz, Rich. Donnerstag 4. Jstdor B. A Freitag ü. Binzenz Fcr. Samstag K. CölestinuS B. Jahreszeiten — Altersstufen. Novelle in vier Perioden. (F«tts«tzuug.) Die Elter» umarmten nochmals den Sohn und dankten ihm für den Beweis seiner Liebe. Nach auj- gehobcner Tafel trat Eduard zu Wellau

, er sprach sehr angelegentlich mit ihm und schien ihn über etwas zu befragen. Die ihm gemachten Mittheilungen mußten ihn sehr befriedigt haben, denn er kehrte mit ver klärtem Gesichte zum Tische zurück, erhob das Glas «nd rief — „aus glückliche Zukunft.' 'j Alle stießen an. — Während Wellau jetzt die Auf merksamkeit der Eltern und des jüngere» Lohne» n Anspruch nahm, unterhielt sich Eduard sehr eijrig nit dem Pfarrer, und war von dessen Aeußerungen Acht minder bexriedigt — schließlich that

gemüthlich lächelnd der Geistliche. Eduard drückte ihm die Hand — erhob wieder das Glas i und ries: „Jetzt den letzten Toast! Was wir lieben!' Man stieß an, doch der Vater hielt inne, und schelmisch lächelnd sragte er — „soll der Toast nicht ^heißen: was ich liebe ? ich meine — was Du liebst ?' „Auch das — denn ich hab' viel Liebes hier!' „Schelm!' drohte der Vater — „doch es wird »Zeit zum Schlafen, ich bin müde — also nochmals »willkommen im Baterhause, betrachte Dich als Herr «und so lang

Du hier bist, schalte und walte, wie es iDir beliebt.' „Ich nimm Dich beim Wort, Vater!' „Du hast es, gute Nacht!' Man trennte sich — Eduard gab dem Pfarrer keinen bedeutsamen Wink, den dieser als „verstanden' erwiderte und ging in fein Zimmer. Als er an's Fenster trat, sah er eine weiße Gestalt in der Park allee sinnend einherschreiten. „Sie ist's' — jubelte er — „so kann's heute noch entschieden sein' — im Nu war er im Parke und an ver Seite der Dahinwandelnden. Nofa! — Eduard! das waren die lauten Ausdrücke

; er hatte jo vieles mit dein Pfarrer des morgigen Festes wegen zu besprechen uud auf seine dreimalige Botschaft nach dem Pfarrhofe, er hielt er jedesmal die Antwort, Se. Hochwürden sei nach der Stadt gefahren und noch nicht zurückgekehrt. Er wariete sehnstichlig auf das Ende der Tafel, um selbst nach dem Piarrhofe zu gehen. Bald sollte er erlöst werden, denn das Confect wurde schon auf getragen. In nicht minderer Spannung war Eduard — da schien es ihm, als höre er einen leichten Wagen vor fahren. Er sprang

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Pagina 8 di 8
Data: 09.07.1869
Descrizione fisica: 8
ohne Erfolg. Eine Hoffnung jedoch blieb mir übrig, denn unter den geraubten Gegenständen befand sich ein Kästchen mit mehreren leicht wieder zu erken- „enden Schmucksachen und unter andern eine Camee, wie diese hier. Herr Burns zeigte die Agraffe, die er in der Hand hielt. Man drängte sich eben heran, um sie näher zu besehen, MS Miß Fanni einen heftigen Schrei ausstieß und Aller Blicke der Richtung des ihrigen folgten; Eduard Launay stand, einer Ohnmacht nahe, au die Mauer gelehnt

aufging und Eduard Launay an der Schwelle erschien. Herr Burns spranz erstaunt und beinahe erschrocken zurück. Der zunge Mann blieb stehen ; in seiner Haltung lag so viel Demüthigung, daß der Engländer seine Fassung wieder gewann. Mich haben Sie ohne Zweifel nicht erwartet, mein Herr, sagte Eduard leise. Das ist wahr ; Mörder sind sonst vorsichtiger. Auch ich wäre eS, wenn ich ein Mörder wäre, mir liegt aber daran, Ihnen Ihren Irrthum zu benehmen, mein Herr. Herr Burns schüttelte den Kopf. Ach

., Als ex sich. überzeugt hatte, daß. nicht« fehlte, sagte er mit einer gewissen Verlegenheit: Was Sie mir soeben erzählt haben, klingt so sonder bar, die Wiedererlangung meines Eigenthums kommt mir so unerwartet, daß ich nicht w»iß, was ich von Ihnen denken soll, ob ich Ihnen danken vier Vor würfe machen soll; Sie haben einen großen Fehler begangen. Sagen Sie ein Verbrechen, mein Herr, unterbrach ihn Eduard. Ich suche nicht, die Wahrheit zu verhüllen. Nachdem mir Cranou sein Geheimniß mitgetheilt hatte, have

benden betrachten... Ich hätte sehnlichst gewünscht, nicht nur von Ihnen allein, irein Herr, gehört zu werden! Ach! w.-nu sie m r nur noch einen letzten Blickzuwärse, wenn ich nur noch einmal ihre Stimme hörte! Eduard hielt hi-r iune und blickte Herrn BurnS an, der die Augen zu Boden geheftet dastand. Ich sehe ein. fuhr er niedergeschlagen fort, Sie halten mich diesir letzten Gnade nicht würdig, ich habe keinen Grund, zu klagen. nur Unschuldige können Mitleid in Anspruch nehmen. Er machte eine tiefe

zusehen, vor Zorn außer sich, ergriff er mit einer Hand Miß Fanni und hob drohend die andere gegen Eduard empor. Keine Gewaltthat, mein Herr, sagte dieser mit An strengung, fürchten Sie nichts, ich werde und kann das Opf-r dieses Engels nicht annehmen. Arm wollte ich nicht leben, glaubten Sie, daß ich mich entschließen könnte, arm und verachtet zu leben? Entfernen Sie Ihre Tochter, mein Herr, sehen Sie denn nicht, daß das Gift seine Wirkung thut, und daß Sie vor einem Sterbenden st.hen. Fanni stieß

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Pagina 2 di 4
Data: 09.06.1870
Descrizione fisica: 4
auf und schloß die Thür des CabinetS, in dem sich Eduard befand. Dieser wich bestürzt zurück, indem er murmelte: „Das trifft sich schlecht! O hätte er doch ge schwiegen !' Er wollte das Gespräch weiter belauschen, aber es war umsonst; durch die geschlossene Thür drang kein Laut. »Wie kommt der Fremde zu dieser Frage?' fuhr er in einem Selbstgespräche fort. „Das unglückliche Ereigniß ist längst vergessen und nur wenigen Per sonen bekannt — wie kann dieser Mann darum wissen, der bisher in der Schweiz gelebt

und mein Stiefbruder ebenfalls.' Eduard holte das Portrait seiner Schönen hervor und begann eS zu betrachten. Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke; er verbarg das Bild, ergriff Hut und Stock und verließ, indcm er durch eine Neben- thür ging, sein Comptoir. Dann betrat er ein Zim mer im Erdgeschosse, durch dessen Fenster man die Straße übersehen konnte. Hier waltete er. Nach einer Viertelstunde trat Herr Ortelli auS dem Hause. Kaum hatte Eduard ihn bemerkt, als er hinaus eilte und dem Greise folgte, der rüstig

ginal des Portraits, das Eduard auf seinem Herzen trug. Sie sprang dem Greise mit dem Ausrufe waren. Nach dem Tridentiuer Concil aber sei die Macht der Päpste weit bedeutender gewesen als da mals, da es berufen wurde. Es konnte im Vorstehenden nicht unsere Aufgabe sein, eigene Kritik zu üben und eigene Ansichten aus- zusprechen. eS war uns lediglich darum zu thun, dea Gedankengang dieser Schrift darzulegen. Immerhin ist diese Schrift auch für den, der außerhalb der kirch lichen Lehre steht

Mädchen reichte dem Greife den Arm. Die Gesellschaft ging den Weg zurück, den sie ge kommen war. Wäre Eduard nicht ausschließlich mit seiner Schönen beschäftigt gewesen, die sich in dem weißen Kleide noch anmuthiger auSnahm, als in dem schwarzen, so hätte er eine frappante Aehnlichkeit zwischen den beiden Damen bemerken müssen. Aber er hatte nur Aufmerksamkeit für AgneS, die sich an den Arm des Herrn Ortelli hing und fröhlich plau derte. Die Gesellschaft ging einem neuen, eleganten Hause

zu, das sich neben der Promenade erhob. Fünf Minuten später sah Eduard seine Schön: auf dem Balcon des ersten Stockes, wo sie sich ermüdet in einem Sessel niederließ. Gleich darauf erschien auch der jüngere Herr; er war im Schlafrock und rauchte gemächlich eine Cigarre. Eduard trat deir Rückweg an, als erbemerkte, daß man ihn beobachtete^ (Fortsetzung folgt.)

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Pagina 2 di 8
Data: 10.05.1910
Descrizione fisica: 8
. Der Thronwechsel in England. Eines jähen Todes ist König Eduard von England ge storben. Allerding« stand er schon an der Schwelle der 70er und man wußte, daß er seit snnem letz- ten Aufenthalte in Biarritz leidend sei, allein man ahnte nicht, daß die Katastrophe so plötzlich ein, treten würde, nicht nur für die große Oeffentlich- keit unvermutet, sondern auch für die königliche Familie, denn mit aller Beschleunigung mußte die Königin Korfu verlassen, um noch den König am Leben zu treffen. — So hoch nun König

Eduard als Staatsmann eingeschätzt werden muß, so wenig ist zu erwarten, daß sein Tod in den international len Beziehungen eine neue Situation schaffen wer de.' König Eduard hatte nicht erreicht, was er an gestrebt hatte. Es ist ihm nicht gelungen, die na türliche Entwicklung der kontinentalen Staaten in wirtschastspolitischer Beziehung zugunsten der Auf rechterhaltung der handelspolitischen Vormachtstellung Englands zu unterbinden. Ein kunstvolles Netz

noch weiter eindringen. So klug der Plan erdacht war, seine Durchführung scheiterte «n der Unmög lichkeit, der natürlichen Entwicklung der Dinge Schranken zu ziehen und die in lebendigem Flusse befindlichen wirtschaftlichen Machtbestrebungen der Völker zn unterdrücken. — Wohl gelaug es König Eduard, den bestehenden politischen Allianzen eine Reihe von SchiedSgerichtSverträgen an die Seite zu setzen, allein die. von ihm gewünschte Wirkung blieb aus ; sie vermochten den wirtschaftlichen Konkurrenz kampf, besonders

Deutschland gegen England, nicht zu unterbinden. Die Politik König Eduards hat in dieser Beziehung also keine neue Situation geschaffen und so wird auch sein Tod in der Weltpolitik und in den internationalen Beziehungen nichts wesent liches ändern, es wäre denn, daß gegenüber seinem Nachfolger nicht jenes Mißtrauen sich geltend machen wird, das man König Eduard trotz seiner persönlich friedliebenden Dispositionen entgegengebracht hatte. — Bedeutungsvoller ist der Thronwechsel für die inneren Verhältnisse

GroßbrittannienS. König Eduard war eine starke Persönlichkeit und in seiner Hand wuchs die königliche Macht in England parallel mit mit der zunehmenden Demokratisierung des Parla ments. Die alten, die königliche Macht beschränken den aristokratischen Institutionen sind in ihrer Be deutung schr wesentlich zurückgegangen, richtet sich doch auch gegen sie der gegenwärtig in England mit so viel Erbitterung geführte Kampf gegen das Oberhaus. König Eduard läßt England mitten in Ziefer schweren Krise zurück, deren

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