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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 24.06.1904
Descrizione fisica: 8
Nr. 142 »Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Freitag, den 24. Juni 1904. Bruno Graf Khuen wendete gegen diese Dar stellung vin. daß er wohl das Gedicht zu Frau Scaillet gebracht habe, aber durchaus nicht in der Absicht, dessen Veröffentlichung herbeizuführen. Frau Scaillet habe ihn« vielmehr das Papier förm lich aus der Hand gerissen und sich rasch gegen! seinen Wille,: eure Abschrift von dem Gedichte ge macht. Er habe das Original gleich mitgenonvnen und Frau Scaillet

habe dann gegen sein Zurede», die Veröffentlichm^ veranlaßt. Frau Scaillet bot für die Wahrheit ihrer Behauptung die Zeugenaussagen «ines uoch heute in ihrem Dienste stehenden Dienstmädchens au. In eiUÄn Schriftsatze schildortz Frau Scaillet die Zusicheramgen des Grafen Bruno Khuen, il>r sämtlick>e Kosten des Prozesses zu ersetzen, der Graf stellte all diese Zusichecungen in einer Gvgenschrift in Wvsdc.' Nun begann — wie der Vorsitzende vorgestern in der müudliäien Streitverhandluug hervorhob — ein gegenseitiges

Aufchwärzon. um die Mdubwürdigkoit des anderen! Teiles zu erschüt. tern. Graf Khueu behauptete u. a., Frau Scaillet habe die VeclassensäM ,mch ihrem Galten um Svl) fl. übervorteilen wollen und führte eine Reche von Datei, au. nxlche beweisen sollten, daß sie bald so — bald auders gesprochen' habe. Die Gegon>- partei nwchte geltend, daß sich Graf Bruno Khuen des Eh«!nwortb>rucl)es schuldig gen,acht Habs. Dill Schwester des Majoratsherrn der Fcmülie Khuein. Emma Gräfin Götzen, geb. Gräfin Khuen

von der Linie Gandegg habe zwischen den feindlichen Fa milien der Grafen- Egon u,ü> Bruno Khuen vctrmit- teln wollien uird den letzteren eindringlich befragt, ob, bezw. in welchen, Umfange er in der Godicht- A,Gelegenheit beteiligt sei. Kurze Zeit daraus trias an den Grafen Egon Khuen eim, Brief der Gräfin Götzen Äin (dieser Brief befindet sich bei den Ak ten). in welchen, diese.erklärt. Bruno Graf Khu/en habe ihr sein Ehrenwort als Edelmann und Offi zier gegeben, daß er mit dieser Gedicht-Angelegen heit

nie etwas zu tun gehakt habe. Einv Ab schrift dieses Briefes sandte Gräfin Götzen an Yen Grafen Bruno Khuen. Dieser erklärt, daß er sofort an die Gräfin GÄtzpn geschrieben habe, daß sie sich bezüglich des Ehrenwortes in Irrtum befinde, er hcche ihr nur versichert, daß er die Veröffentlich ung der Artikel nicht veranlaßt habe. Eine Ant wort aus diesps Schreiben habe er nicht erhalten. Die vorgestrige mündliche . Streitverhandlung war reich an interessanten Momenten. Auf die Dauer etwa einer halben

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 07.11.1873
Descrizione fisica: 8
— S25 — AIS der Wagen das Ziel erreicht und Bruno hin- auSsprlngen wollte, hielt sie ihn zurück. „Ich muß weine Kinder sehen,' sprach sie leise, o, nur ein ein zige- Mal!' .Bleib', Louise!' bat Bruno, „wenn eS möglich ist, bringe ich sie mit.' „Nein, nein, laß mich!' flehte sie schluchzend. „Dann bist Du aus's Neue verloren,' versetzte Bruno ungeduldig; „willst Du in'S JrrenhauS zu rück? In diesem Hause ist der Director Todtenberg und Deine Feindin, die Büsching.' Mit einem leisen Schrei sank

sie zurück. »Arme Louise!' flüsterte Hermann, „sei ruhig und vertraue dem Freunde. So wahr ich frei bin, sollst Du Deine Kinder wiedersehen.' Er hielt ihre Hand in der seinen und ihr angst volles Herz wurde ruhiger. Bruno schlich auf Umwegen dem Hause zu, — er wollte die Jnspectorin täuschen, da er ihren eigent lichen Plan nicht recht zu durchschauen vermochte und alle Ursache, ihr zu mißtrauen, hatte. Lag eS doch auch jetzt in seinem eigenen Interesse, die Rettung ganz und am liebsten allein

werde. War die be- lrogene dann erst wieder unter dem eigenen Dache, so hoffte sie um so leichler, mit dem im Grunde hauptsächlich durch sie geretteten Professor sich ver» ständigen und mit ihm entfli-hen zu können. Den dummen Bruno zählte sie in diesem Plan gar nicht einmal mit, was allerdings ein fataler Rechenfehler war. Während die Listige an der Gartenpforte ungedul dig harrte, hatte Bruno geräuschlos die Hausthür geöffnet und war in den Salon eingetreten, wo der Director noch immer. Dank dem starken Schlaftrünke

m seinem Lehnsessel fest schlief. Alles war still und unheimlich wie im Grabe, die Dienerschaft schien wirklich schon zur Ruhe gegangen zu sein. Bruno kannte des Schwagers HauS, als wäre eS sei eigenes gewesen; er nahm «ine Kerze und ging »ach einem Schranke, um Tücher und Hüte für die Schwester zu suchen. Man sah, daß keine Frau im Hause waltete, der Schrank war offen, wahrscheinlich gebrauchten die Dienstboten jetzt die Garderobe ihrer hnlin. Er fand, was er suchte, eS war Alles in Ueber« fluß vorhanden

ein Fest zu be suchen. „Willst Du mit zur Mama, kleine Hertha?' fragte er leise. „Ach ja, ach ja, Onkel Bruno!' weinte daS Kind, ihm die Händchen entgegenstreckend. Der wilde Mensch fühlt« sich bewegt, noch niemals hatte ein Kind ihn so genannt, sondern immer Furcht vor ihm gehabt. Kinder wissen genau, wer ihnen ein Herz voll Liebe entgegenträgt. Er nahm eS auf seinen Arm, wickelte «S rasch in einen Mantel und fragte fast zärtlich: „Bruder Otto will wohl beim Papa bleiben?' „Ja, nur bei der Tante

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.10.1873
Descrizione fisica: 8
aus dem II. Wahllörper auf die Dauer EineS JahreS als ordnungsmäßig voll, zogen anerkannt. Stadtmagistrat Bozen am 19. Oktober 1873. Der Bürgermeister: Ar. Z. ZSnrzer. Im Maleo von Photografiea empfiehlt sich dem ?. 1'. Publikum und den Herren Photographen. N. Malerin, 797 1 Loretto-Platz Nr. 9. — 304 — „Nun wird's gut. — fangen Sie auch an zu declamiren? — Der Erbfehler scheint auch dei Ihnen zum Durchbruch zu kommen, Schwager!' „Ich habe wich in Allem versucht,' fuhr Bruno finster fort „und nichts mehr

bei der Polizei' — „Und Du — Du —' versetzte Bruno erbleichend, „hast nicht auch Du Dich zu fürchten vor dem Ge setze ?' „Nein,' sprach Mohrbach kurz, „was wiegt die Anklage, einer verrückten alten Frau? was die eines Verbrechers, — eines Mörders?' Als Bruno wüthend auffahren wollte, brach Jener in ein lautes Gelächter aus, und füllte dessen GlaS mit dem köstlichen Nectar. „Trinken Sie, Schwager! auf unsere Versöhnung! ich denke, unser beiderseitiges Interesse erfordert ein Zusammenhalten

. Was soll uns die Moral?' „Topp versetzte Bruno, „es mag drum sein, der Henker hole alle Bußpredigten, doch eins verlange ich, meine Alte wird uicht mehr beschimpft, — sonst kennen Sie das alte Sprichwort: Schlägst Du meinen Juden, schlag' ich Deinen Juden.' „Meinetwegen, wie bringen wir sie aber aus der Stadt fort? sie macht die ganze Gegend unsicher uud ruht nicht, so lange ein Athemzug in ihr ist.' „Ich will's versuchen, wenn ich sie überhaupt nur wieder zu finden wüßte.' „Das soll nicht schwer halten, ich gebe

der Polizei einen Wink.' „Wozu die Polizei?' rief Bruno etwas ängstlich, „ich werde in den Gasthöfen nachspürren, weiter kann jene auch nichts thun. Die Alte hat ein weiches Meraner Wochenmarkt am 17. Oktober. 3 4 3 Weizm tirolischer 4 fl. 10 kr. .. ital. . . . 4„A1„ W-gge» . . . . Z„M„ 2.. 30.. 2„ 20„ 2 - I .. F 1., 50.. l HwdSorn . . . Z .. zo .. 3 .. 15 .. Z München. !8. Oktbr. Mittclpreise. Weizen S — Korn 7 st- 3l kr. - Gerste 7 >i. 6 kr. — Hase^ — ,kr.,— Reu- — ,1 — sr. «eins. — ü. — kr. 4fl

, zündete noch ein GlaS Wein eine Cigarre an und erhob sich. „Ich werde mich dankbar bezeigen, wenn Sie die Sache sobald als möglich ohne Aufsehen arrangiren,' rief ihm Mohrbach nach und Bruno nickte zustimmend zurück. „Lump, murmelte Jeuer, ihm verächtlich nach blickend, „ich werde Dich bald abschütteln und für immer unschädlich machen.' Bruno Walter schritt mit ähnlichen Gedanken rasch durch die Straßen. Er haßte den reichen Schwager, da er sich in seiner Gewalt fühlte und sich voch nicht schlechter

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 30.03.1905
Descrizione fisica: 8
überredete den Kranken, er solle sich den Nerv vergiften lassen. Das ge schah auch am Montag den 20. d. nachmittags. In der Nacht schwoll das Gesicht des Kranken einen Schluck Wein. Die Zunge klebt mir am Gaumen, man wird verteufelt heiß, weun man den Berg hier erklommen hat.' ..Nehmen Sie Platz, Bruno. Hier ist Wein.' Meerfeld trank das Glas aus und fuhr dann fort, indem er Walter aufmerksam ansah: „Also morgen soll die Sache vor sich gehen?' „Ja. Bruno, Rendezvous auf dem Plateau bei Noveant

an der alten Römerschanze, nwrgens 8 Uhr/' „Trinkt heute nicht zuviel Walter, daß Eure Hand ruhig ist.' „Mein Hand ist ruhig — sehen Sie her.' Walter hielt das gefüllte Glas empor. Der Wem bewegte sich in demsÄben nicht. „Die Hand wohl, aber auch das Herz?' fragte Bruno. Ein sehr leichtes Beben durchlief Walters Mrper. - „Seht Ihr, Walter, da steckts! Kopf hoch, alter Kungel Morgen früh dürft Ihr nicht an Euer Mädchen denken! Zum Henker, Ihr werdet Euch doch Nicht durch de5 Kranzosen in dien Nmd skre Sen

lassen.' «M werde mein Möglichstes tun, Bruno.' »Davon bin ich uberzaigt! Aber bannt Ihr lenle Dununheiten noch heute abend macht, bleibe ich boi Euch und fahre mit Euch morgen früh ^wa>O.' Bruno.' fürchterlich «m»..wMHM,beuWchHte Nratz-iAA 'elben Dentisten holen ließ, doch lrch'.er bis am) ilbend auf sich warten: Indessen fühlte sich der Kranke immer schttvcher. und die Schwellung in »er ganzen Mundhöhle^ machte, so riesige Fort-, schritte, daß mm», noch am selben Abend ein-Ko^. silium von vier

,» diese Gelegenheit, um einmal einen alten römischen Pa- ast zu sehen. „Walter, noch eins! Seid Ihr Euch iiber die folgen des> Duells klar?' fragte Bruno. „Ja. ich bin auf mehrere Monate Festung ge faßt.' O. das ist nicht alles.' „Was meinen Sie . . . eine kleine Verwun- dimg?' „Das ist auch uicht alles.' „Aber ich bitte Sie, Bruno.' „Nun, ich will Euch das Herz nicht schwer machen, Walter. Aber der Teufel traue solch ei nem DWenstich! Der kann sich Euch Zwischen die Rippen ins Herz schleichen, Ihr wißt

nicht wie . nun. Walter, Lenkt nicht gleich ans Schlimmste . ich meinte nur, ob Ihr auch all Eure Geschichten geregckt . . .ich will Euch gerne mit Rat und Tat beistchen.' „Ich danke Ihnen, Bruno. Ein Brief an Sie liegt in meinem Zimmer. Derselbe enthält alles — mein Testament im Falle ich sterben soll te, vollstrecken Sie »»einen letzt«» Willen.' «Es wird hoffentlich nicht gleich ans Sterb« gehen! Aber Walkr, mein lieber Junge, Ihr habt r«ht, man muß alles bedenken, und uns die wir so oft dem Tod ins Auge geschallt

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Bozner Zeitung
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Pagina 8 di 10
Data: 30.09.1873
Descrizione fisica: 10
Staub, sürM. Hosapottieker in Brixeo. — 280 - 7Z ! Als dieser das Hotel «Zum Kronprinzen,' wo er selber häufig verkehrte, betrat, — fragte er im Vorüber gehen »achlässig einen Kellner: „Ist der Fremde auf Nr. 16 zu Hause?' „Er ging soeben auf sein Zimmer, Herr Doctor!' versetzte der Kellner dienstfertig. „ES ist gut.' Mohrbach stieg rasch die Treppen hinauf nach Nr. 16. Er klopfte, eine tiefe Stimme rief „Herein!' „Sie sind Herr Bruno Walter?' fragte er, inS Zimmer tretend. „Zu dienen, mein Herr

!' „Ich bin Ihr Schwager Mohrbach. Es thut mir leid, daß Sie mich nicht zu Hause getroffen, weshalb ich noch so spät komme, Sie zu begrüßen. Seien Sie mir herzlich willkommen, lieber Schwager!' „Ah, Sie sind sehr freundlich,' rief Bruno, die dargebotene Hand kräftig schüttelnd, „hoffentlich wer den wir recht gute Freunde, Herr Schwager!' „Das soll gänzlich von Ihnen abhängen,' versicherte Mohrbach mit ausgesuchter Freundlichkeit. „Es ist mir in diesem Augenblick ein wirklicher Trost, ja ein Fingerzeig Gottes

deS Himmels, daß Sie gekom» men sind. Ich bin in einer .wahrhaft verzweifelten Stimmung.' „Das thut mir leid, Herr Scywager! haben Sie vielleicht pecuniäre Verluste zu beklagen?' „Mehr als das, mein Bester! darüber würde ich mir kein graues Haar wachsen lassen. Meine geliebte Louise —' „Nun Sie leben doch sicherlich wie die Engel im Himmel mit einander/ lächelte Bruno mit unver kennbarem Spott. „Gewiß, die reinste Liebe hat unsern Bund geheiligt,' seufzte Mohrbach mit heuchlerischer Miene, „doch wer

kann aus Glück bauen? Wie richtig sagt Schiller: Mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten —' „Ja, ja, das Unglück schreitet schnell,' fiel Bruno ironisch ein, „ich kenne die Wahrheit dieses Spruchs. So ist meine Schwester doch nicht krank?' „Leider ist sie krank,' seufzte Mohrbach, „sebr krank, — so sehr, daß ich sie heut« einer Anstalt übergeben mußte.' „Zum Henker noch einmal!' rief Bruno überrascht, „sie ist doch nicht verrückt?' Mohrbach neigte bejahend das Haupt, der arme Mann

Eifersucht kennen. Dazu kam das Elend, daß Louise eine frühere Verbm- 5 dung nicht zu vergessen vermochte und mehr daran dachte, als gut war.' „Sie war vorher verlobt?' „Mit einem jungen Wüstling, Namens Wolfgaug, den sie um meinetwillen ausgab. Und nun muß ein Dämon diesen Menschen hierherführen, um als Pro. fesfor Hermann unsere Ruhe aus'S Neue zu stören und den Wahnsinn meiner armen Frau zu vollenden.' „Dieser selbe Hermann Wolfgang ist augenblicklich hier?' sragte Bruno, ihn bestürzt anblickend

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 20.03.1905
Descrizione fisica: 8
Mittel und schlichtete den Streit. Bruno war der einzige, ivelcher seine Ruhe be- wahrt hatte; auch merkte man ihm nicht an. dar er zuviel getrunken hatte. Er mußte sich mit den Trnlken vorgesehen haben, oder er konnte seh, viel vertragen. Die letzte Runde begann. Fieberhaft »var die Spannung der Spieler. Walter war im Verlust. Karte um Karte verlor er. Die Bank Enthielt imr noch »venige Taler. Die letzte Karte, die Walter umschlug. sprengte die Bank. Walter schob da- Geld den Spielern

zu. die sich darein teilten, nnd lachte höhnisch auf. „So.' rief er. „Äs Geld ist fort! Und jetzt Wem her!' ..Nein. Walter.' sprach Bruno. ..jetzt ists ge- nug. Kommt, laßt uns gehen.' ..Wie Bruno. Ihr - Ihr wollt nicht mehr trinken? Freund, das ist doch sonst Eure Ge wohnheit nicht! Piccolo. noch eine Nasche Sekt! Da ' er schwang die Flasche hoch empor — ..da. Freunde, seid lustig! Lustig.' Julius! Laßt zxnZ anstoßen aus das Gold, das. d» so fehl liebst. — Stoßt an. Roger, Ihr seid der einzige, wahre Freund

Achleitner) enthält folgende Nummern: 1. Ouvertüre zn „Cosi fan tutte' von Mozart. 2. „Eftildiantiuä' Walzer von Waldteufel. 3. Frag mente aus „Don Cesar' von Dellinger. 4. In- trodnktion und Chor ans ..Carmen' von Bizet. 5. „Im Automatensalon' Humoreske von Vollstedt. 6. Ouvertüre zu „Fierrabras' von Schubert. 7. „Hamburger' Gavotte von Czibulka. 8. „Das Honigblümchen und die Biene' englisches Lied vor Penn. 9. „Meerlenchten>' Walzer von Ziehrer. 10. „Erzherzog Albrecht' Marsch von Komzat. Bruno, stoß

an, — das Weib soll leben — die Liebe, — die wahre, reine Liebe ...' Walter lachte höhnisch auf. goß den Wein hin unter mrd warf das Glas zu Boden, daß eH in tausend Stückchen zersplitterte. Den übrigen Of fizieren ward es unheimlich bei Üem seltsamen Wesen Walters. Mit erschrecktem und totbleichem Antlitz saß Madame Hoffmairn auf ihrem Präsi dentenstuhl. „Lassen Sie uns anf Walter acht geben.' sprach Hauptmann Bennewitz leise zu Bruno Meer- seld. So sah ich ihn noch nie! Er ist krank!' „Er hat irgend

eine schmerzliche Erfahrung gemaHt,' entgegnete Bruno. „Bennewitz. „den ken Sie an mich! Aber lassen Sie ihn nur aus- tobe»,. Nachher bringe ich ihn zur Ruhe.' „Ein Glas, PiccÄo,' rief in diesen, Augen blick Walter. «Schurke, ein anderes Glas! — Aber zum Kuckuck, so trinkt doch, Fremtde! — Bruno, ich bitte dich, wo bleibt, deine Laune? Wo Keine Zitate — wo dein Horaz? — Nunc est bibendum, Freund! — Alles ist doch nur glän 'zendes. faulige's Holz. Selbst das schönste Weib — den bravsten Mann fressen die Würmer

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 24.10.1873
Descrizione fisica: 8
sehr den Wünsch nach seinem Besitz, stand doch, bei 'ihm keine Frau im Wege; uni» daß ihre ZäuöerAiiste auch ihn zu besiegen im Stande sein würden» be zweifelte sie keinen Augenblick. Den wüsten Bruno Waäex'aa ^ihreii Siege Svzagen zu spannen, fiel ihr im Wcünde nicht ein, — waS sollte He mit einem solchen Liebhaber, — ^arm, eß- stenzlöS^eiü GÄ^ritter der traurigsten Ge^lt, der könnte ihr höchste»» als Mittel zum „Zwecks dieaen. und ^ dazu hätte Hte kluge Frau Jnspectorin ihn sich im Stillen aMtsehen./ - ltch

in der That dem Doetor mehr Muth zugetraut, während ich den Ihrigen be wundert habe.' Bruno jchante sie bestürzt an und machte dabei eine ziemlich einfältige Miene, dann loderte fein Zorn auf über den Verrath des feigen Schwagers. „So wissen Sie .AlleS, gnädige Frau?- stammelte er; „das werde ich diesem Doctor gedenken, der bei seiner Feigheit ein so undankbarer Berräther ist!' „Ereifern Sie sich darüber nicht, mein Lieber!' lächelte die. Znspectorin, „auch, ich bin seine Freun din nicht,, mich, jammert

das furchtbare Loos Ihrer Schwester —' , „Und ich hielt Sie für die intime Frenndio meines Schwager«, —' unterbrach sie Bruno mißtrauische »Wohl möglich,' , seufzte , die Jnspectoriv, „doch wissen Sie so gut. wie ich, daß der ^Schein in den- meisten Fällen trügt. — Nein, wein lieber Herr sHNWg bestehend aus k Zimmer, Küche, Holzlege «nd Meyer auf kommende Lichtmeß zu vermiethen. In der Gemeinde LeiferS (nächst Bozen) ist die Stelle eines Gemeinde«Sekretärs mit einem jährlichen fixen Gehalte von 450 fi. vnd

k werden x.' «Mit Vergnügen,' fiel Bruno rasch ein. indem er einen feurjfiea^ß auf ihre HaMp«ßtk; „gehleteu Sie über m!ch, gnädige Frau !'. . „Ihre -Schwester ist ebensowenig, wahMnig wie . Si- und ich pder, der ProkMr Hrmän^ d« wie Sie wissen kerben, einst'ihr Schwager werden sollte.» ! „Ich weiß? er-heißt Hermaa,r :Wvlfgang und v« mein Freund in Amerika, — ein langweiliger Mo» ralprediger —' „Aber steinreich —' fiel die Jnspectvrin ein. „Er muß diesen Reichthum in den letzten Jahren erst erworben haben,' fuhr Bruno

achselzuckend fort, „früher war's ein armer Teufen der nicht..wußte, wohin er sein Happt Fegen sollte. Irre , ich nicht, gieng er nach Jsidiea, dort mag er- vielleicht irgend einen Nabob beerbt, oder — beraubt haben/' setzte er mit frivolem Lachen hinzu. . „Gleichviel, woher sein Reichthum stammt,' sagte die Jnspectvrin ungeduldig, „er besitzt ihn, das ist, genug. Das zweite. UM». tst,i d^ß^er Lhxe. Schw«» ster noch immer . tiM. —' „Weshalb, jch^,ih^ auch, für.sactisch verrückt halte.' fiel Bruno' mit roDm

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Pagina 8 di 10
Data: 31.10.1873
Descrizione fisica: 10
.? Ihrer Frau Schwester, das schließ lich ihren Beistand verwirrte. Männer wie Ihr Schwager Mohrbach wollen auch in der Ehe keine K'tte sehen; wein Gott! sie hatte, was ihr Herz sich wünschte, verstaut» ihn aber nicht zu behandeln und verlangte seine einzige Liebe zu sein, verlangte Treue von einem solche» Manne, — w» das mcht Wahn» sinn?' „Der complettesti von der'Welt,' bestätigte Bruno, „die überspannten Weiber sind alle deS Teufels, — sie Hat'S nach der Muller.' „Ach die Mutter, — gut

Fürst hat Nachfrage halten lassen. Einige giengen in ihrer Theilnahme sogar so weit, da» Ver langen an mich zu stellen, ihn zu sehen, zu sprechen - ich schlug es artig, aber entschieden ab. ' ' ,Me macht sich denn der Professor als Irre?« fragte Bruno spöttisch. „Er ärgert mich durch süne klassische Ruhe, — xz ist zum Ersticken, wenn er mir nur ein einzig Mal Anlaß gäbe, ihn in die Zwangsjacke zu stecken. D» ist Ihre Schwester anders, die ist oft wild zum Anbeißen.' Bruno lachte laut bei diesen ganz

benutzte Bruno mit fieberhafter Hast, er riß ein Blatt Papier ans seiner Brieftajche und schrieb rasch einige Worte mit Bleistift darauf; dann v lbar^ er es in seiner Westenlasche bei der Uhr. Der Director kehrte jetzt zurück. „Kommen Sie Freund! — versuchen wir das Experiment.' „Herzlich gern,' erwiederte Bruno, „doch noch eins, Herr Director! Sie lasse« mich natürlich mit ihm allein.' „Das wäre am Ende gesährlich,' meinte Jener bedenklich, „er könnte Sie erdrosseln, bevor wir zur Hülse käme

«.' „Unbesorgt,' lachte Bruno, „ein Ueberfall wie da> malS ist unmöglich, — ich muß befürchten, daß Ihre Gegenwart ihn die List ahnen läßt und zur Selbst beherrschung zwingt ; Sie haben doch sicherlich auch Vorkehrungen uns beobachten zu können?' „Gewiß, mein Freund! dann kommen Sie, Ihr Grund ist stichhaltig genug, mich einwilligen zu lassen.' Bruno folgte ihm mit geheimer Freude, aber mit kaum zu bewältigender Unruhe, daß fein vortrefflich angelegter Plan von dem allerdings gerechlseitigien Mißtrauen

und der Starrköpfigkeit deS Professors im entjcheideoden Momente zerstört werden könm. Doch war er auch im andern Fälle überzeugt, daß ein Ertrinkender selbst die rettende Hand deS Feindes nicht verschmäht, und die Befreiung dem Professor unter allen Umständen, komme sie von wem sie wolle willkommen sein müsse. Der Director öffnete eine Zellv und hieß Bruno mit einer Handbewegung eintreten, worauf sich die Thür sogleich hinter ihm schloß. ES war ihm in . „. ' - ^ - wmumira A. scannalm. . Fr,stur. Parfumeur

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Pagina 8 di 10
Data: 04.11.1873
Descrizione fisica: 10
und vom k. b, Obermedizinal- Ausschuß begutachtet worden ist. 761 6j3 und allgemeines Lob erntete. Der herrliche Trauben» fast, welcher in dem Keller dieses Hauses echt zu haben war, löste Herzm und Zungen, und die Frau Jnspectorin war eine so überaus liebenswürdige Wir thin, daß der Director einmal üb?r's andere versicherte, sie sei die Krone ihres Geschlechts und würdig, in diesem Hause als Gebieterin fortan zu herrschen. An den abwesen den Doctor wurde zuletzt gar nicht mehr gedacht, und Bruno mochte

sich das Vergnügen der Jnspectorin seinen Besuch bei dem tollen Prosessor mitzutheilen, worüber sie herzlich lachte. „Nun,' meinte sie endlich, „ich hätte dort an Ihrer Stelle nicht sein sollen, mir wäre es sicherlich gelun« gen, „Ihn närrisch zu machen.« fiel Bruno lachend ein, „das bezweifle ich nicht, meine Gnädige! ich hätte müssen soviel Wein getrunken haben, wie jetzt, Donner und Doria! Herr Director, jetzt wäre ich in der rechten Stimmung, ihn in die Zwangsjacke zu treiben.' „Das glaube ich,' lachte

dieser, „wenn's nicht so spät wäre.' .Noch nicht zehn Uhr —' „Machen Sie ihm den Spaß. Herr Director!' bat die Jnspectorm mit einem Blick, welcher den Irren arzt um alle Vernunft brachte. „Er stellte mir die ganze Anstalt auf den Kopf,' versetzte er kopfschüttelnd. „Pah, bin ich denn berauscht?' rief Bruno, „sehen Sie mich an, Herr Director! — ich könnte noch ein Dutzend Flaschen vertragen. Aber es ärgert mich, daß selbst ich, der sein Todfeind ist, ihn nichd ans der Ruhe zu bringen vermochte, mein Ehrgeiz

Frau allein zu sein, Herzklopfen verursachte, zweifelnd ein. „Dann schreiben Sie einige Worte auf/ rief Bruno, „Unterschrift und Siegel von Ihrer Hand öffnen mir selbst die Pforten der Hölle. Es prickelt mich ordent lich, Revanche von heute Morgen zu nehmen.' Der Director war bereits schwankend geworden, der genossene Wein von der stärksten Sorte, die Liebesblicke der verführerischen Sirene hatten sein sonst so ruhiges Blut, mehr als gut war, in Wallung gebracht. Er blickte Juliane Büfching

au und dachte «wen Augenblick darüber nach, ob es wirklich gefähr» lich sei, das Experiment so spät wiederholen zu lassen. Er fürchtete nur für Bruno's Leben dabei; da dieser indessen nicht die geringste Furcht, auch keinen starken Grad von Trunkenheit zeigte, so entschloß er sich, wenn auch ungern, zu der Erlaubniß, besonders da die Zauberin ihn so schmachtend und verlangend an- lächelte. „Was wl! ich schreiben?' fragte er, an den Schreib tisch tretend. „Zwei Worte,' rief Bruno, „soll ich dictireo

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Pagina 1 di 4
Data: 03.05.1871
Descrizione fisica: 4
ab. t War ja der Name deS Emiordeten auch ein nicht unbekannter. Viele, viele erinnerten sich noch des einst so gefeierten Künstlers, den geschmeichelte Eitel keit, dazu bewogen, die ihm beinahe angetragene, lei denschaftliche Liebe der sonst so hochmüthigen und rei chen -Gräfin Voleska von Stein- zu! erwidern,! und ' der durch-diesen Schritt sich Ruhm und Zukmft abge schnitten hatte. In gewissen Kreisen kannte man auch Bruno persönlich; eine wunderbar gemischie Gesell schaft war es aber, die ihn kannte: schmutzige

Wuche rer, schöne junge Tänzerinnen und abgelebte Rou6S, deren eingesunkene Augen nur noch am Spieltisch glänzten. Bedauert wurde mehr der mnthmaßliche Mörder als der Ermordete. Man nahm allgemein an, daß derselbe die That im Jähzorn begangen habe. Der Künstler war ernst, fast düster von seiner Reise heimgekehrt. Es hieß, er sei in Paris heftig erkrankt, und noch feiner Genesung eine gewisse nervöse Reiz barkeit und Schwermuth bei ihm zurückgeblieben. Erich war zufällig mit Bruno am Abend

der unseligen That in einem Gasthose zusammengetroffen, in dessen Speise zimmer der letztere mit einigen Freunden im Gespräch saß, übrigens sehr erregt vom Weine. Die Herren hatten bemerkt, daß Erich beim Anblick Bruno'S leicht zusammengefahren war. sich aber dann nach kurzem Gruß schweigend in eine Ecke gesetzt hatte. Nach einiger Zeit war Bruno auf ihn zugetreten und hatte ihn aufgefordert, sich der Gesellschaft anzu schließen and lustig zu sein. Ans dem kurzen Wort wechsel ersahen die Anwesenden

, daß die Beiden früher mit einander bekannt gewesen. Wolitzky leistete mit sichtbarem Widerstreben der Aufforderung Folge. Er schien schweigend zuzuhören, während Bruno mit pi- kannten Schilderung?» an« seinem leichten, genuß reichen Leben förmlich prahlte. Wann eigentlich und um welcher Ursache willen ein Streit zwischen Bruno Werneck und Erich Wolitzky auSgebrochen, davon »»» wußten die Anwesenden leider gar nichts Genaue«, da sie sämmtlich dem Weine nur allzu stark zuge- sprachen

hatten. Der Eine wollte sich erinnern, den Namen des Fürsten Ottomar vernommen zu haben und auch öfter den Namen Bianca. Wolitzky war zuerst gegangen, dann Bruno — die schwankenden Freunde hatten ihn nur eine kürze Straße weit geleitet. Der Kellner, der dem jungen Künstler die Thür de« Gasthauses geöffnet, sagte aus, daß ihm Herr Wolitzky sehr erregt vorgekommen wäre — auch hätte derselbe beim Hinausgehen den Namen Wernecks nnter einer heftigen Verwünschung gemur melt, und die geballte Faust drohend und wüthend dabei geschüttelt

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Pagina 2 di 4
Data: 23.10.1876
Descrizione fisica: 4
, da diese in sich denn fester in chreu Shawl und gmg muthig vorwärts Wiedei !va- üi,: Meile zurückgelegt, oder es war Nacht gewoidc , d r Schnee fiel noch immer und zwei ^ englüchc Meilen logen noch zwischen zu der Htim-Zth. Ihr Her^ begann />u pochen, Bruno suchte ängstlich, dcr W'.g w.ir förmlich im Schnee begraben, doS Gcwnbel dn sallenten Flocken blendete sie, das Waten ermüdete furchtbar. W.nn sie sich verirrte und die Nachl bcrumlitfe? Wenn sie nur irgendwo Licht sähe, sie wollte -orauf zugehen und Schutz suchen

vor Nacht und Tturm. Umsonst es war nichts zu sehen, Vorwärts! Horch! was war das? Bruno spitzte die Ohren. Unfehlbar ein Schrei, ein Angstschrei. Schwach und klagend tonte es aus der Ferne zu ihr. Edith zau derte nicht. Wie oft schon hatten Fremde diesen Weg gemacht und waren dann erfroren Aufgefunden worden. „Such, Bruno, such, alter Bursche!' rief sie dem Hunde ju und wandte sich nach der Richtung, au« welcher der Hilferuf gekommen. „Wo sind Sie?' schrie sie laut hinein in die Nacht. „Hier', klang

, schrieb darauf: „Folgt Bruno, kommt sogleich!' Dann befestigte sie es an ihrem Taschentuch und band dieses nm des Hundes Hals. „Geh heim, Bruno, geh heim und hole Papa.' Die großen klugen Augen blickten sie an, sie schob ihn mit beiden Händen fort und Bruno ver stand sie. Nun !?ar Edith allein mit dem Erstarrten, allein auf dem Schneemeere. Sie hatte Zündhölzer gekauft und neugierig, wie der Fremde aussehe, zündete sie eines an. Es leuchtete zwei Secunden und erlosch. Sie hatte ein bleiche« Gesicht

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Pagina 9 di 10
Data: 30.09.1873
Descrizione fisica: 10
Derjenige haben, welcher den Gang für mich thäte.' Ein Spottg-ld für ein Leben wie das Ihrige Mr Schwager!' lachte Bruno verächtlich auf, „dafür ,hät- ich'S selber nicht.' Sie sind sicherlich ein tüchtiger Schütze —' Nun drüben lernt man mit der Waffe umgehen, .'ich würde es mit diesem Professor schon aufnehmen.' Wollen Sie meine Stelle vertreten, lieber Walter jlagte Mohrbach plötzlich, einen direkten Anlauf neh« Md. Ich, — wohin verirren Sie sich, mein Verehr» tister?' An den rechten Mann

, schlagen Sie ein, Walter! zweitausend Thaler in guten Banknoten, zahlbar zu jeder Stunde, wenn Sie mich von diesem Duell be« sreieo. Ich bin nicht feige, nur diesem Schuft gegen- Sder, der mich so bübisch um mein Glück —' .Ach, lassen Sie die Phrasen doch, Schwager!' brach ihn Bruno, »Misch lachend; .schwatzen Ije nickt soviel von Ihrem Glück mir gegenüber, ich weiß Alles, obne Ihnen deshalb besonders zu grollen. Der Henker hole alle überspannten Weiber, jii denen ich meine Schwester

, ja selbst die eigene Wutler zähle l' Mohrbach schaute ihn verduzt an; war es eine Falle, oder dachte dieser Mensch wirklich so bewun» leiungSwmdig niedrig, wie er sich ihm darstellte? „Ich meine es im vollen Ernste, Herr Schwager!' fuhr Bruno iort. „und hasse alles Zweideutige, zum Ta.tüffe bin ich nicht geboren. Wenn ich mich mit umm Manne liire, so muß es klar zwischen uns jem unv der eine Theil sich nicht besser stellen als er ist. Sie wollten meine Schwester, die Ihnen jedenfalls zu sentimental, zu romantisch

war, los sein und stickten sie in's Tollhaus, um sie dort curiren zu lassen. Ich halte das für sehr vernünftig.' „Sie war in der That schon lauge verrückt,' warf Mohrboch ziemlich frappirt ein. „Bezweifle ich gar nicht,' lachte Bruno, „ich kenne solche Weiber. Und was nun diesen Hermann Wolf- gang anbetrifft, so fürchten Sie ibn, weil er Ihre Frau noch immer liebt, — Sie fürchten, er möchte We Pläne durchkreuzen —' „Zum Henk-r mit ihrem Scharfsinn!' rief Mohr bach, welcher nicht wußte, ob er lachen

oder zürnen sollte; „doch gleichviel, Walter I Sie sind mein Mann oder mein Freund, wenn Sie lieber wollen, hier meine Hand, schlagen Sie ein!' «Topp, wir wollen Freunde sein, —' versetzte Bruno, kräftig einschlagend, „wann soll das Duell stattfinden?' „Morgen früh um fünf Uhr im Lusthölzchen dicht beider Eremitage. Sind Sie hier ganz fremd?' «Leider bester Freund!' „Das ist fatal, sollten Sie sich nach einem Plane zurechtfinden?' „Das ginge, — haben Sie ein solches Ding be der Hand?' Mohrbach zuckte

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Pagina 5 di 6
Data: 11.06.1901
Descrizione fisica: 6
plötzlich: „Nicht wahr, Bruno, von Bremerhafen aus sendest Du Mamas Papiere zurück?' Er hatte seinen Arm um ihre Taille ge schlungen und fragte zerstreut: „Welche Papiere, Kind?' „Nun. die dort aus dem sonderbaren Geld schranke !' Beide lachten. „Schelm, Du lieber! Das wäre was! Zwei verliebte Leutchen drüben, ohne Geld. Nein, die Zwangsanleihe haben wir, und halten sie fest, allen Müttern zum Trotze. Da kennst. Du mich schlecht, — ich ziehe mir keine Schlinge um den Hals.' Ein höhnisch triumphierender

Zug entstellte förmlich sein schönes Gesicht und beängstigte Selma, weckte aber in ihr auch das Bewußt sein der verbrecherischen Absicht ihres Ver lobten. Unter keinen Umständen durfte sie erlauben, daß er sich durch Diebstahl entehre. Oh. sie wollte sein guter Engel sein und ihn vor sich selbst beschützen. Zärtlich flehte sie: „Bruno, Geliebter, wir dürfen uns kein fremdes Eigenthum aneignen. Bedenk' nur.' Er schüttelte den Kopf. „Dummheit.' „Aber Bruno. Hundertmal versprachst

Du mir eben als Deck ung dienen.' Eine Sekunde lang verstand Selma nicht den entehrenden Sinn seiner Worte, dann schoß bis unter ihr rothblondes Haar eine feurige Lohe, der eine fahle Blässe folgte. Aufstöhnend schloß sie die Lider. Aber sie rang mit ihm und schluchzte schmerzersüllt: „Und wenn ich hier um Hilfe rufen, alles verrathen sollte.' Wie ein wildes Thier packte er ihre Kehle und knirschte: , „Ermorden würde rU Dich. Wage es!' Da hielt die Droschke und ein Grpäckträ» ger stürzte herbei. Bruno

war. Aufschluchzend d-ückts sie ihc Taschentuch an die Augen, um sich gleich daraus so weit wie möglich zum Fenster hinauszubiegen. „Bruno. Bruno!' rief sie. Doch ihre schwache Stimme übertönte kaum das Wagen gerassel der An- und Abfahrenden. Wunderbarer Widerspruch des menschlichen Herzens, aber im fast bewußtlosen Schmerze über seine Rohheit hatte sie ihn warnen, ihm sagen wollen, was er eigentlich in seinem Handkoffer trage, und daß ihr Gepäck den Schatz berge, der ihm zun Verbrecher machte

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Pagina 4 di 12
Data: 08.06.1901
Descrizione fisica: 12
Hotel niedergeschlagen zu. — Selma Zemplins gedrückte Stimmung stand zu ihres Begleiters Ausgelassenheit in denkbar schroffstem Gegensatze. „Gottlob, halb und halb in Nummer sicher I' scherzte er, als der Hausdiener ihr Gepäck in ihr Zimmer gebracht hatte. Hirt zog das Mädchen an sich, und küßte sie heiß. „Aber, Schatz, bin ich hungrig! Was meinst Du zu einem feinen, kleinen Imbiß?- Sie schluckte an ihren Thränen: „Mir ist garnicht nach Essen zu Muthe, Bruno.' „Unsinn, das hält Leib und Seele

zu sammen, zumal, wenn die Liebe so zehrt, wie bei uns.' Auf sein Klingeln kam der Kellner. Nach einem Mustern der Speisekarte, befahl Bruno Hirt: „Austern, Ochsenschwanzsuppe, Hum- inermayonaise, Kalbsnierenbraten mit Trüf feln, Eis. Bist Du einverstanden, Kind?' Sie nickte stumm. Um ihr verweintes Ge sicht vor dem neugierigen Kellner zu verber gen, wandte sie sich dem Fenster zu und sah theilnahmslos in die Ferne, ohne die hübsche Aussicht auf Bremens Wallanlagen nur zu bemerken. „Gut! Serviren

Sie schnell und hören Sie, eine veuvs „Zu Befehl!' „Hör', Schatz, für 'ne glückselige Braut siehst Du verzweifelt trübtümplig aus!' „Ach, Bruno, mir ist so namenlos bange.' Hilfesuchend warf sie sich an seine Brust. „Kleines Närrchen, glaubst Du, Thränen machten ein Weib schöner?' Ohne ihre Angst zu verstehen, zog er sie verliebt an sich, war aber froh, als der Kell ner hereinkam. Dessen Gegenwart, wie der zierlich gedeckte Tisch, lenkten des jungen Mädchens Gedanken von ihrer Lage ab. Ihrem Geliebten

das Backfischchen, das der Kinderstube kaum entwachsen, wieder ganz in Hirts Banne stand. Gab es auf der Welt wohl einen entzückenderen Mann, als ihren Bruno? Von dem sich entführen zu lassen, war ihr zu romantisch! Sobald sie allein waren, malte das Pär chen sich sein zukünftiges Heim in den rosig sten Farben aus. Jetzt saßen sie nebenein ander auf dem Sopha. Einen Arm hatte er um ihre zarte Taille geschlungen, in der an deren Hand hielt er das Kelchglas, woraus sie immer nippte, ehe er den seurigen Inhalt

mit allen Zeichen des Wohlbehagens hinunter stürzte. „Ach herrlich, herrlich wäre das, Bruno! Aber soviel Geld haben wir ja garnicht!' „Närrchen, liebes! haben wir ja nicht? Hahaha! Ja, hätte ich Deine Mitgift nicht versorglich dort ins Kofferchen gepackt. Unter 'nen paar mal Hunderttausend thu' ich's nicht.' „Meine Mitgift? Da weiß Mama? —' Unter seinem krampfhaften Lachen erbebte das Sopha. „Deine Mutter? — Frau Laura? — Fa moser Gedanke! Könnte die uns hier sehen, in wie viele Ohnmachten fiele sie wohl

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Pagina 2 di 8
Data: 21.03.1905
Descrizione fisica: 8
. Daß ihn etwas quälte, sah nran seinein blassen Antlitz an: niemand, außer Bruno Meefeld. wußte indessen ,bie Ursache dieser Veränderung in dem Wesen des jungen, sonst so beliebten Offiziers. Vermutungen wurden aller Vings vielfach laut. Frau Major Dankelmani meinte, Herr v. Kattenberg habe irgend eine Web sschaft, welche ihn ganz in Anspruch nehme: Major Milde war dagegen der Ansicht, daß es Schulden Aeieit, WÄche Walter bedrückten, mit Ver Liebe wür 8>e ein junger Leutnant schon fertig werden. ^ Bruno MserfÄd

-Schlesien. Jn- olge der großen Ausdehnung der Genickstarre- gepslegt. bis er aus seiner Ohnmacht erwacht war. Dann hatte er ihn aber ordentlich ins Gebet ge nommen, und Walter hatte ihm alles gestanden, hatte ihm erzählt, wie er Jeanne Descarmes ken nen gelernt, wie die Liebe zu ihr ihn ergriffen, wie auch sie ihn geliebt, und wie sie schließlich von ihm den Verrat am Vaterlands verlangt. Bruno harte schweigend zugehört. Er hatte in seinen, abwechslungsreichen Leben numches Aben teuer' bestanden

, die allheilende Zeit würde auch hier ihr Werk wie der vollbringen. „Sie dürfen nicht wieder nach Brauweiler. Walter. Sie würden sich nur unnötiger Beleidi gung aussetzen, aber ich will Ihnen einen Vor- schlag machen^ Ich fahre heute nachmittag noch hinüber und spreche mit Herrn Descarmes. Jf er ein verständiger, vorurteilsfreier Mann, dann kann sich alles zum Guten wenden; wenn nicht, dann müssen Sie vergessen,' sagte Bruno.'. „Ich kann nicht vergessen,' erwiderte Walter. ..Die Zeit lehrt es unseren Herzen

. Glauben Sie mir, lieber Walter. Und wenn es Ihnen schwer wird zu vergessen, dann denken Sie an dil Pflichten, die Sie sich selbst, Ihren Kameraden, Ihren Eltern, ihrem Könige, und Ihrem Vater lande gegenüber haben. — Und nun leben Si> wohl, heute abends bringe ich Ihnen Nachricht!' Bruno Meerfeld war unterrichteter Sache zu rückgekehrt: die Herrschasten in Brauweiler wären! bereits am Morgen desselben Tages nach Paris abgereist. In träumerischem Halbschlaf lag Walter in dem hohen Grase. Die Mücken

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Pagina 2 di 8
Data: 21.04.1905
Descrizione fisica: 8
seiuem Herrn einen Brief. ..Ein Dienstmann hat den Brief soeben abge- rieben. Herr Leutnant.' ..Gut! Wartet der Mann auf Antwort?' ..Neiu, er ist gleich wieder fortgegangen.' Der Bursche entfernte sich und Walter öffnete den Brief. Seine Wangen färbten sich in tiefe .Glut während des Lesens, dann reichte er leuch tenden Auges den Brief seinein Freunde Meer- seld und sprach-. ,.Da lesen Sie. Bruno, !vas Hedwig mir schreibt!' Nachdem Meerfeld d?n Brief gelesen, saß er eine Weile nachdenklich schweigend

da. tvährend Walter einst im Zimmer auf und ab ging. Dann Hagre Bruno: „Sie sind allerdings glücklich zu preisen, ein iolches Herz gesunden zu liabeu. nnd es wäre das größte Verbrechen, welches Sie begehen könn ten, wollten Sie Hedlmgs Vertrauen täuschen. Aber, Walter, das arnre Mädchen ist doch in einer schlimmen Lage. Soviel ich weiß, besitzt sie außer Major Dankelmann keine anderen Verwandten. 5» dem sie gehen könnte: wohnt soll sie sich wen- den. wo soll sie die erste Ant bleiben, bis sie eine passende

bei. Den Schwestern wurde es nickt gestattet. Kolajesf hörte das Todesurteil ..At>. Hedwig wird sich schon eine Stellung, eine selbständige Stellung in der Welt erringen! Ich kenne sie, sie sürchtet sich nicht vor dem Kampf, sie ist frei, frei wie ich. wenn ich diesen Rock aus gezogen habe! Sie wissen nicht, Bruno, wa-' die absolute Freiheit sür einen Reiz besitzt.' „Ich weiß es, Walter, aber ich glaube, die absolute Freiheit ist nur für dien Mairn. das Weib bedarf eines Schutzes.' „Bah, veraltete Ansichten

, mein Lieber.' „Walter, Sie befinden sich in hochgradiger Erregung. Sie rechnen nicht mit dem Urteil der Welt! Denken Sie daran, wie die Welt über Fräu lein Dankelmann urteilen wird! Wir müssen eine passende Unterkunft für das junge Mädchen fin den. Ich habe schon an meine Mutter gedacht, die ganz allein dasteht: aber meine Mutter ist sehr kränklich und reizbar, wer lveiß. ob sich HeÄvig bei ihr Wohl finden würde.' ..Ich Hab's Bruno.' rief Waltet'. „Hedwig kaim ja nach Pfalzburg zurückkehren

haben nach ihuer Rückkehr entsprechen^ Schritte beim Wali unternommen, aber das ist natürlich „für die Katz'!' Dei Aussrand aus Kreta. Höchst beun ruhigende Meldungen über den kretinrscheu Auf stand erhält der „Herald'. DaI Leben des Prin zen Georg sei gefährdet. Die Gerüchte von seiner „Ich glaube das kaum, die Majorin ist ein starrsinniger Charakter, der sich nicht leicht ver söhnen. läßt. Doch heule abend ist nichts mehr zu machen. Warten wir bis morgen.' Bruno Mecrseld hatte am Morgen de-< fol genden Tages

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Pagina 3 di 8
Data: 24.06.1904
Descrizione fisica: 8
mit 9 gegen 3 Stimmen nirr der Mitschuld an der Ehrenbeleidigung schuldig gesprochon und von» Gerichtshofe zu 200 K Geldstrafe verurteilt. Nun hat ein Mittwoch vor einen» Zivilsenate unter dem Vorsitze des Kreisg^ichts-Vizepräsideti»- ten Dr. Spath durchgeführter Zivilprozeß Licht in diese geheimnisvolle AngeleMihM gebracht: Scaillet führte Klage gegen Herrn Bruno Grafen Khuen auf Bezahlung von restlichen 1530 K als Bertreterkostm in. jenem Zchwurgsrichtsprozesse in Bozen mid zwar imt der Begründung, daß Bruno Graf

Khuen als der Verfasser jenes Artikels und Berankisser dessen Veröffentlichung ihr gegen Zu- sichcrimg der Verheimlichung dieser Tatsache ver sprochen habe, für sämtliche Kosten des ProzesW aufzukommen. Bruno Graf Khuen hatte tatsächlich die Geldstrafe von 200 k. dio ziemlich erheblichen Gerichtskosten, die Vertreterkosten des Herrn Dr. Krautschneider von etwa 700 k5 ,md eine Anzah lung von 300 X auf die Vorlreterkostzn des Herrn Dr. Bamberger geleistet, verweigects jedoch dni restliche Zahluivg

. da er Frau Scaillet uie ein der artiges Versprechen gegeben habe. Da Frair Scaillet trotz ihrer Klagen, daß sie sich in größer Notlage befilirde. den Grafen Bruno Khuen nicht zu bewegen vermochte, die restlichen Kosten an Dr. Bambergec zu bezahlen, dieser je doch aus der V«clässenschaft nach ihrem Gatten sich bezahlt machte, entschloß sie sich endlich, den Grafen auf Einhaltung seines Versprechens zu klagen. Über die Vorgeschichte jener Veröffentlichung gab sie an, Bruno Graf Khuvn sei eines Tages

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Pagina 1 di 8
Data: 21.04.1905
Descrizione fisica: 8
Noman von G. Elster. (Nachdruck verboten.) «ZU. Fortsetzung.) XXI. Walter hatte sich seit langer Zeit nicht so ruhig und frei gefühlt, wie an dem heutizeu Abend. .Selbst das- bedenkliche Gesicht Meerfelds konnte seine ruhige, heitere Stimmung nicht verscheuchen. „Lassen Sie nur, Bruno,' sprach er zu diesem, „den Oberst mich vor ein Kriegsgericht stellen, mei netwegen anch ein Ehrengericht einberufen. Das Ehrengericht wird mich sicherlich freisprechen, und wenn ich durch kriegsgerichtliches Urteil

. von Liebe zu sprechen.' „Mein Gott, Bruno. Sie scheinen zu glauben, daß ich Hedwig niit Liebesschwüren bestürmt hätte? Sicherlich nicht, ich habe nur Abschied von ihr genommen, als ich sie zufällig auf der Straße tras.' „Und Fräulein Dankelniann?' ..Sie machte mir deu Porschlag, mich auf mei ner Reise in die unbekannte Welt zu begleiten.' „Walter I?' „Fahren Sie nicht auf. Bruno. Selbstverständ lich habe ich dieses Opfer, welches ihren« vollen Herzen entsprang, zurückgewiesen. Zlber die Worte Hedwigs

hat. jetzt fühle ich mich ruhig, zufrieden, glücklich, ob gleich ich nicht weiß, ob ich jenes Ziel erreiclle» werde. Aber schon das streben »ach demselben macht mich glücklich.' Meeneld iab dem Fieuiide erstaunt »ud dock erfreut in die le»chtende» Angen. „So gefallen Sie mir. Walter.' sprach er dauii, ..das ist die Sprache eines Mannes, der sich mit der Welt ausgesöhnt bat. Und jetzt werde ich anch alle meine Kräfte aufwenden, nm es ;» ermöglichen, daß Sie im Dienste bleiben können.' „Nein, Bruno

, damit ist-> vorbei. Ich will' ganz auf mich allein angewiesen sein, ans eigener Kraft mein Ziel zu erreichen suchen,' „Das schließlich darin gipfeln wird, Hedwig Dankelmanu zum Altar zu führen.' „Ja. Bruno, das ist meines Strebeus Ende.' I», diesem Angeublicke trat Walters Bunclv

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Pagina 6 di 8
Data: 08.08.1873
Descrizione fisica: 8
, wie sie hier in meiner Stube hän gen. Lange stand sie vor seinem Bilde und schien sich nicht davon losreißen zu können. „Wie schön,' flüsterte sie, „einen solchen Mann habe ich niemals gesehen!' — Dann fragte sie mich, ob ich etwas an Louise zu besorgen habe, und bat um einen Brief, da sie in ten nächsten Tagen gänzlich nach T., wo sie wohnen, übersiedeln werde,' Wieder schwieg Frau Walter, als sei sie erschöpft von der langen Erzählung. „War diese Frau schön?' fragte Bruno. „Ich kann es nicht sagen, mein Sohn!' versetzte

manches Eheglück vernichtet hat; sie besitzt jenen höllischen Zauber, die Männer, selbst die besseren in ihr Netz zu ziehen.' „Aha, jetzt beginne ich das eigentliche Drama zu ahnen,' meinte Bruno, dessen Interesse erregt war. „Ja, eS ist ein Drama bereits,' fuhr die Mutter düster vor sich hinstarrend, fort, „und Gott weiß, ob eS nicht noch tragischer wird. Wenn Alles wie jetzt nächtlich dunkel um mich ist, dann klingt's iu meinem Herzen wie Todtenglocken, welche mich und mein unglückliches Kind in's Grab rufen

, sie in meiner Gi. genwart zu beschimpfen, zu mißhandeln, während er mich mit den niedrigsten Ausdrücken belegte und zu, letzt anS seinem Hause wies.' „Und Du giengst?' fragt- Bruno, dessen wüsi-z Gesicht von einem häßlichen Lächeln verzerrt war welches die Mutter im Dunkeln nicht bemerken konnte. «Ich gieng, nachdem ich dem Elenden Alles iii'z Gedächtniß zurückgerufen, seine Schurkerei und Falsch, heii. Gern hätte ich mein Kind mit mir genommen doch sie wollte uud konnte sich nicht von ihren beiden' Kleinen trennen

und bat mich mit Thränen sie ihrem Geschick zu überlassen. Seit jenem Tage ' habe ich nichts mehr von ihr vernommen, als b öchstens turch die dritte Hand , daß sie noch lebe, da ihr PMzn alle ihre Schritte bewachen, sowie jede geschijekii- Zeile von ihr auffangen läßt'.' „Hm,' sagte Bruno nach einer kl-inen Pause, „das ist allerdings eine tragische Geschichte und kein beson. deres Glück zu nennen. Vielleicht hat die Schwester auch selber Schuld, sie wird eifersüchtig

, als Du fortgegangen, Unglücklicher?' sprach die Mutter empört. „Unsinn,' lachte Bruno, „Du siehst die Welt aus diesem Käfig ganz anders, wie sie in Wirklichkeit ist, Mutter! — daher Dein Lamento. Ich kenne Welt und Menschen und weiß mit ihnen umzugehen. Höre zu, meine Garderobe ist in letzterer Zeit, wo mich mancherlei Mißgeschick packte, etwas derangirt worden. Wenn Du im Stande wärst, mir zu helfen, dieselbe wieder in Stand zu setzen und ein paffendes Reise geld für mich übrig hättest, Mütterchen

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Pagina 8 di 10
Data: 05.08.1873
Descrizione fisica: 10
»rvi»»»v«R»i L^ilsrubu löb!. Koläous VLi-äioiistiiieäitill I^OXVVK 1LKZ, ^lväiülloli tür vkozllou - ?^.L.IL 1867. Uors eouo>. Rath un' welche au Gesichtsschwa 218 — erschrocken anstarrte und keines Wortes mächtig war, zutrat und ihr die Hand entgegenstreckte. „Zum Henker noch einmal!' fuhr er spöttisch lachend fort, „habe ich mich so sehr zu meinem Vor- oder Nach» theil verändert, daß zehn oder elf Jahre wich seilst dem Mutterauge unkenntlich gemacht haben?' „Bruno, mein Sohn!' schrie die Wittwe

müde geworden und dachte wie der verlorene Sohn: Sollst Dich aufmachen und heimkehren zur Mutter und also sprechm: Ich b n nicht wertd, daß ich Dein Sohn heiße und so weitcr!' .Und Gott sei gepriesen, der Dir düfen Gedanken eingegeben, mein Sohn!' versetzte die Mutter, „doch erst sag' mir, ob Du hungrig und durstig bist —' „Nun daö könnte möglich sein,' lochte Bruno, dessen verwittertes Gesicht und struppiger Bart auf eine schlimme Vergangenheit deuteten; „ich habe seit zwölf Stunden keinen Biss

n gegrsseo, aus dem einfachen Grunde, weil mir das Geld ausgegangen und ich in dieser guten Stadt keinen Bankier b-sitze.' „Lieber Gott, wie mußt Du hungrig sein, mein arm-r Bruno! Nun warte, Kind! in zwei Minuten soll der Tisch mit Allem, was die Armuth mir b-scheeit, gedcckt sein.' Sie erhob sich mühsam und verließ die Stube, w.lche noch imner so einfach, aber auch immer noch so reinlich und sauber gehalt n war wie in früheren Tagen. Bruno schaute in der Dämmrung prüfend umher und schüttelte

sie leise, „wo ist Glück auf Erden? H'icht der Reichthum, selbst die Erfüll ung unserer linsten Wünsche kann uns die Äürz Hast desselben geben.' „Pah, das sind Phrasen, Mutter!' lachte Bruno spöttiich auf; „<s kommt im Leben nur darauf an, was wir unter Glück verstehen, und da spi-lt bei ledem Vernünftigen der Reichthum die Hauptrolle.' „Sage das mcht, Kind!' seufzte die alte Frau, nichl der Reichthum, sond-rn die Zufriedenheit macht d^s Glück, wenn ei« solches überhaupt exestirt.' ^Nt- xumz-exiiuc

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Pagina 8 di 10
Data: 18.11.1873
Descrizione fisica: 10
, er. hatte sich. ;» r gut es ging, unkenntlich gemacht, war Morgens früh .angekommen und es vorgezogen, mit deck Abendzuze zu reisen,, um etwaiger unangenehmer Begegnung > auszuweichen.' Den 'ganzen Tag Aber hatte er sich »vorsichtig .hei der Mutter, im. Gasthof« aufgehalten, wozu diese auch ängstlich gerathen, und machte sich jetzt, wo der Zug bald abgehen mußte, und der Abend vollständig hereingebrochen' tvar, mit ihr auf nach dem Bahnhofe. Bruno löste rasch die Fahrbillets Mdj setzte sich einen Augenblick.mit

der Mutter in. den, Wartesalon, wo er die BilletS .vor. sich aus den, Tisch,.legte. , „Ich will das meine nur zu mir nehmen/' - sprach sie ängstlich und steckte es sorgfältig in eine kleine Tasche; „vergiß auch.Du das...andere nichts mein Sohn!' . . . .. . ^ Bruno war von einer seltsamen Unruhe erfüllt, es ! war ihm immer, als müsse noch ein. Hinderniß die Reise hemmen; er hatte in der That zu fürchten, - das böse Gewissen sieht überall Gejpenster. . . U eberhaupt sehnte er sich nach anderer Zerstreuung

' es auch der alten Frau Walter. Wie von einer Feder -emporgeschnellt eilte sie hinaus, daß Bruno ihr kaum zu folgen vermochte. Jetzt saßen Weide- sicher im Eoupd, und ein „Gott lob!' entrang sich ihren Lippen. Der Schaffner ^ forderte die Billets,^ Bruno suchte in alle«. Taschen. „Du hast es allstem .Tisch.^jegey Wen,' rief die ! Mutter angstvoll. ' ; . „So ist'S,^daS -kommt von Deiner Eile!' brummte er ärgerlich. . . . l Der Schaffner zuckte die Achseln. „Sie-haben z noch so viel Zeit, eS zu Holen,' meinte

er. - - Bruno sprang äus dem Coupee/ er fand^ sein Bi l- Net und wollte hinausstürmen^alS ihn ein Herr, der von yfl. L0 kl au F, zu von Herbst« und FrühjahrS-Anzüge . Herbst- und WihjahrS-Ueberzieher Winterröcke^ Paletot.' wilttirt . Wmterröcke, starke Doubleröcke Stadtpelze, verschiedenes Futter Jagdpelze, verschiedenes Futter Reisepelze, Schoppmfutter . . Reisepelze, Siebmbllrger . . . FußsScke und Pelzstiefel . . > Steierische Lodenjagdröcke . . . Schützenröcke Schlafrocke Reisegubas aus Steierer Loden

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