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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 25.08.1888
Descrizione fisica: 6
Topfgewächse standen in den Fen stern, auf den Tischen befanden sich Blumen in Schalen und Vasen. Mit tiefer Rührung ließ Alfred die Blicke durch das Gemach schweifen. „Wie traut, wie heimisch!' sagte er. „Hier kann der reisemüde Wanderer gut rasten, so wohl ist es ihm lange nicht geworden.* „DieL ist Dein Wohnzimmer, dicht daneben liegt das Ankleidezimmer und das Schlafzimmer,' er zählte Thea mit Wichtigkeit, „die Tante und ich haben Alles für Dich eingerichtet, aber bie Blumen und Kränze habe ich allein

besorgt.' „Auch diesen Strauß?' fragte Alfred, auf eine Wafc deutend, in der sich roth? Astern und Reseda befanden. „Auch den.' erklärte die Kleine wichtig. „Tante Elisabeth hat immer Reseda im -Garten und auch an rothen Astern fehlt es nicht. Heute, als ich ihr ein Sttäußu.en davon pflückte, siel mir eiu, daß Du die beiden Blumen oft zusammen auf dem Schreibtisch stehen hattest, da pflückie ich schnell noch einen Strauß davon und dachte, er würde Dich er freuen.' „Das thut er auch, mehr als Du ahnen

konntest, mein Kind,' sagte Alfred Düllberg mit betender Stimme, aber Thea hörte ihn schon nicht mehr. Mit dem Ansruse: „Wenn man auch Alles beschickt zu Koben glaubt, etwas ist doch vergessen!' flog sie wie ein Wirbelwind zum Zimmer hinaus. über die Nothwendigkeit für Oesterreich, Rußland gegenüber „klein beizugeben,' wobei zur Abwechs lung wieder die angebliche Annäherung zwischen Rußland und Deutschland uns Oefterreichern vor Augen geführt wird. AAca. (Von der tibetanischen Grenze.) In Sikkim

zu befürchten, falls die Bevölkerung bei mangelhafter deutscher Svrachkenntnik im Verkehre mit den deutschen Käufern sür Holz, Vieh und sonstige Prodncte auf Zwischenhändler angewiesen würde. Tirol. (Amtliches.) Der Minister für Kultus und Unterricht hat auf Gruud der Beschlüsse des be treffenden Professoren-Kollegiums die Zulassung des Dr. Eduard Freiherrrn v. Härdtl als Elisabeth wollte ihr folge», aber Alfred ergriff sie bei der Hand und hielt sie zurück. „Astern und Reseda blühen in Ihrem Garten.' sagte

er. „Elisabeth, auch Sie haben das Lied nicht vergessen.' „Warum sollte ich es vergessen haben?' entgeg nen sie. „Es ist ein Klang aus laugst entschwun dener Zeit.' „Nein, es ist eine Mahnung der Gegenwart!' rief er. „Setz aus den Tisch die dustenden Reseden. Die letzte rothe Aster bring' herbei — Und laß uns wieder von der Liebe reden Wie einst im Mai!' „Alfred, Alfred, wohin verirren Sie sich, mein Freund >' bat sie abwehrend, aber unbeirrt fuhr er fort: „Komm' au mein Herz

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Pagina 4 di 6
Data: 14.12.1859
Descrizione fisica: 6
. Sollte ihr Plan mit Wilhelmine scheitern? Der Sonntagsmorgen war gekommen. Hell schien die Sonne vom wolkenlosen Himmel und begrüßte das erste sproßmde Grün eines warmen Maitags. Durch das geöffnete Fenster eines elegant eingerichte ten Gartenzunmers drang eine balsamische Luft, deren Frische sich mit den das Zimmer schmückenden Hyä. cinthen vermischte- AuS der Ferne tönte das Läuten der Kirchenglocken herüber. Alfred saß an seinem Schreibtisch und beantwortete eifrig eine Anzahl geöffneter Briefe

. Er folgte ihr und seine Mdnen deckten lebhast die Freude über ihre Freude aus. „Wie lustig wir hier oft gespielt haben!' sagte sie, um sich schauend. „Jene Raume, die Ihr Vater da mals innehatte, durste ich freilich nie betreten; aber hier war ich dafür ganz zu Hause. Jeder Bäum und jeder Strauch ist mir bekannt. Ach! die Freuden der Kindheit kehren nicht wieder!' „Dafür blühen uns andere.' erwiderte Alfred, seine Gefährtin mit leuchtenden Augen betrachtend. „Jedes Wer Hat sein Glück

. Sie glaubte nicht an einen geschäftlichen Zweck seiner Reise. . . Alfred brach jetzt eilig auf. Die Damm verweil» ten. nachdem^ Abschied genommen,, noch etwaS län ger in seinem Zimmer, Wilhelmine betrachtete seine Bücher, seine Gemälde, endlich einen ganzen Haufen Abbildungen von Thieren aller Art sowie eine Menge naturgeschichtlicher Werke, deren er in letzterer Zeit viele gekauft hatte. . . Sie bewunderte diesen Bil« dungstrieb.' ' Die Mütter hatte sich voll Trauer entstrnt. . . Nach einer Weile kam

Alfred zurück. . . Zwar be fand er sich in Reisekleidern, sagte aber: „Ich glaube ich kann meine Reise bis morgen verschieben.'. . „O das ist schön!' entftihr es Wilhelminen unwill kürlich. . . ' „Freut Sie das?' sagte er voll Zärtlichkeit und Ueberraschnng. . . Er setzte sich in ihre Nähe und ergriff daS Ende der langen blauen Schleife, welche des Mädchens Gür tel befestigte; seine Finger wanden das Band um und um/ während seine abwesenden Gedanken sich auf dies glückliche Beisammensein

kein Knabe mehr; doch hoffe ich mich darum nicht verschlechtert zu haben.' > Min Mann gehört dem Leben an. -hat Interessen, hat seine Geschäfte, hat Freunde,'die ihn in Anspruch nehmen—' „Sie spotten meiner!' «ersetzte der junge Mann.- „Sie können im Ernst nicht sagen wollen „Lassen Sie uns wieder Kinder sein. Minna, wie einst! Nennen Sie mich Alfred, wie damals 5 Ihren Alfred, wie Sie mich zu rufen pflegten.' „DaS sind vergangene Zeiten!' sagte sie erglühend. ^Rüfen wir sie lieber zurück

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Pagina 1 di 4
Data: 13.08.1888
Descrizione fisica: 4
verletzt. Oesterreich. (Gewissenlose Auswanderer-Agenten) haben in Galizien unter der ländlichen Bevölke- Am Abend. Erzählung von Hermann Schneider. Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) Am schlimmste» war es aber, wenn Alfred sich gar einfallen ließ, ihr selbst in der mildesten Weise ihr Betragen zu verweise» oder sie darauf aufmerk sam zu machen, wie viel Dank sie Beide Elisabeth schuldeten. „Ich muß Ihr HanS meiden, lieber Freund/ sagte Elisabeth wiederholt zu Alfred; „ich hoffte Ihnen den Frieden

zu bringen und habe den Streit gebracht.' Davon wollte aber Alfred nichts hören, uud auch Adele flehte, wenn sie sah, daß Elisabeth Ernst machte, sie möge sie doch nicht so hart strafen uud jetzt verlassen. Und immer wieder ließ Elisabeth sich versöhnen. Nicht u« ihretwillen, sondern ans Rücksicht für die Andere hatte sie sich zurückziehen wollen, sie war eine viel zu groß angelegte Natur, um schmollend bei Seite zu stehen, wenn man ihrer bedürfte. So verging der Winter und mit dem Frühling nahte

der Zeitpunkt, dem Alfred mit einer zwei fachen Hoffnung entgegengesehen hatte; er erwar tete von ihm das Vaterglück und eine günstige Umwandlung im Wesen seiner jungen, verzärtelten Frau. An einem wonnevollen Maimorgen erwachte im Hause des jungen Ehepaares eiue liebliche Men- schenblühte zum Leben. Adele hatte ihrem Gatten eiue Tochter geschenkt. Als Alfred das Kind im Arme hielt und er der bleichen Mutter den Mund und die glückselig lächelnden Augen küßte, da fühlte er sich von einer Liebe

für sie erfüllt, wie er sie noch nie empfunden und er gelobte sich. Alles zu vermeiden, waS ihren Frieden stören könnte. Sie schien in seiner Seele zu lesen; mit leiser Stimme sagte sie, auf das Kind deutend : „Wir nennen sie Elisabeth.' Die wenigen Worte waren schwerwiegend, sie gaben die Verheißung einer schöneren Zeit. Viel leicht wäre sie angebrochen, wenn der Störenfried nicht herbeikommen wäre. Adelens Mutter nahm eS als ein Recht in An spruch, ihre Tochter zu pflegen und Alfred konnte und durste

ihr das nicht verweigern. So kam denn die Majorin kampfgerüstet an; die Briefe ihrer Tochter hatten sie über die Sachlage unterrichtet uud sie war entschlossen einen Hauptschlag zu führen. Zuvörderst begann sie mit kleinen verdeck ten Plänkeleien. Bei jedem Besuche, den Elisabeth der Wöchnerin machte, spionirte sie, ob sie sich vielleicht noch im Gespräche bei ihrem Schwiegersohn aufgehalten habe und ließ hämische Bemerkungen fallen. Kam Alfred von einem AnSgange heim und brachte arglos eine Bestellnng von Elisabeth

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Pagina 2 di 6
Data: 11.08.1888
Descrizione fisica: 6
war, die sie in ihrer neuen Wohnung empfing und sie ihr gleichsam als Besitz übergab. Auch diese Aufwallung war bald überwunden; durch doppelte Hingabe an ihre Freundin suchte Adele da» Unrecht gut zu machen, was sie ihr ge than, aber sie kam wieder uud wieder, verstärkte und vertiefte sich. Da sie sich ihrer Empfindungen deren sie doch 'nicht Herr zu werden vermochte, schämte, so schloß sie sie sorgfältig iu sich. Um so heftiger ward die verborgene Glnth, und ahn ungslos trugen Alfred und Elisabeth. Brennstoff herbe

!, sie zu nähern. Zede Anerkennung, die Al fred der Freundin zollte, nahm Adele als eiueu gegen sie -gerichteten Borwurf, jede Aufmerksamkeit, welche.Elisabeth für Alfred hatte, erschien ihr als ein Eingriff in ihre Rechte als Hausfrau. Wie es zu gehen flegt, kam der verhaltene Groll bei einer geringfügige» Veranlassung zum Vorschein, Alfred bat Adele eines Mittags, sich für die Zubereitung eines aufgetragene» Gerichtes da» Recept von Elisabeth geben zu lassen. Darüber fühlte sich Adele beleidigt, es gab

Klagen, Thränen, Vorwürfe, Alfred ward auch ungehalten — der erste Ehezwist war da. „Um iretwillen!' hob Adele schluchzend hervor. Die Gatten versöhnten sich, Adele bat Alfred das ihm uud Elisabeth zugefügte Unrecht ab, aber der Damm war durchbrochen. Die Auftritte wieder holten sich, zumal die juuge Frau an zu kränkeln fing und sehr reizbar ward. So große Mühe sich Alfred gab, die Stimmung seiner Frau Elisabeth zu verbergen, konnte diese auf die Dauer doch nicht iu Unwissenheit darüber bleiben

. Sie erschrak. Hatte sie Unheil angerichtet, wo sie in reinster Absicht das Glück zweier Men- chen zu begründen gehofft? „Adele befindet sich jetzt in einer Krisis,' tröstete sie sich und Alfred. ,An uns ist es Nachsicht zu üben.' — Sie setzte allen offenen und versteckten' Angriffen der jungen Frau eine unerschütterliche Geduld pnd Sanftmnth entgegen und fuhr fort, mit wahrhaft mütterlicher Güte für sie zu sorgen. Für jede Schwäche, die sie zeigte, hatte sie eine Eutschldi« gung, jeder Uebereilnng

zu geben. Geriethen Alfred und Elisabeth > unvermerkt in ein lebhaftes Gesprach über Dinge, an denen die junge Frau kein Interesse besaß uud dem zu folgen sie sich auch nicht Mühe geben mochte, so fühlte sie sich tief, verletzt. Wies aber Elisabeth gar einmal auf einen lateinischen oder griechischen Klassiker hin und führte die betreffende Stelle' in der Ursprache an, ohne dabei etwas 'Arges zu henkest und ganz vergessend, daß sie mit ihrem Wissens andere Frauey. Überrage,' so konnte Adele 'in Thränen

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Pagina 2 di 6
Data: 18.08.1888
Descrizione fisica: 6
Kirchweihfeste verunglückte auf dem Pöller-Schießplatze der 37 Jahre alte, verehelichte Zimmermann Jakob Bauman von Oetz dadurch, daß ihm ein von ihm selbst durch Unvorsichtigkeit zum Explodieren untergehende Sonne ihre rothgoldenen Strahlen warf. Plötzlich ergriff sie die Hand ihres neben ihr sitzenden Gatten und bat mit leiser Stimme.' „Alfred, vergieb mir.' .Adele, mein armes Herz, was fällt Dir ein?* fragte er betroffen. „Vergieb mir.' wiederholte sie. „Ich habe Dich geliebt, Gott weiß es, und hätte

gegen mich, und auch Elisabeth war eL. In der Nähe des Todes steht man klar.' Erstaunt blickte Alfred sie an. Früher besonders so lange die Mutter lebte, hatte Adele öfter in wegwerfender Weise von Elisabeth gesprochen und besonders war der Briefwechsel zwischen ihr und Alfred, aus dem dieser niemals ein Hehl gemacht hatte, fortdauernd zum Anlaß für hämische und bittere Bemerkungen gemacht worden. Seit Jahren hatte das aber aufgehört, Elisabeths Name war zwischen den Gatten nicht mehr genannt worden. . „Ich neidete

!' — „Bringe sie ihr mit unserer Thea als ein Ver> mächtniß von mir.' „Adele, Du wolltest. Du erlaubst!' stammelte Alfred, der seine innersten Wünsche errathen sah. „Ich befehle es Kraft deS Rechtes, daS die Sterbenden besitzen,' fiel sie ihm in die Rede mit einem Lächeln, das schon überirdisch zu nennen war. Bringe Adele zu ihr, daß sie das Kiud er ziehe zu ihrem Ebenbilde und gut mache, was ich versäumt habe.' — Die Worte waren in der That das Vermächtniß der Sterbenden. Ihre Prophezeiung ging

in Er füllung, sie sollte keinen neuen Tag mehr schauen. Vor Anbruch des Morgens schlummerte sie sanft und schmerzlos hinüber. Wenige Tage uachdem das Grab AdelenS irdi sche Hülle aufgenommen hatte, verließ der Gerichts direktor Alfred Düllberg mit seiner Tochter ihren bisherigen Wohnort. Er war um seinen Abschied eingekommen und hatte in Erwartung desselben sich beurlauben lasse»; körperlich und seelisch sehr auge griffen, beabsichtigte er, in fremden Ländern Ruhe und Heilung zu finden. Das nächste Ziel

feiner Reise war die Residenz, um Elisabeth die Grüße seiner Frau zu bringen und Thea ihrer Obhnt zu übergeben, zu deren Aufnahme sie sich auf seine Aufrage mit Freuden bereit erklärt hatte. Beinahe vierzehn Jahre waren seit jenem Tage vergangen, an welchem Elisabeth aus der Heimath geflohen war, um nicht länger störend zwischen Alfred und Adele zu stehen, und ebenso lange hatten sie sich nicht wiedergesehen. Tief erschüttert standen sie jetzt einander gegenüber. Was Elisabeth ans Alfreds Briefen

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Pagina 2 di 8
Data: 12.12.1891
Descrizione fisica: 8
. iNachdruii verbolcn.! Alfred sah furchtbar bleich ans; auch aus Jsa- bella'S Autlitz war jede Farbe gewichen. Aber die fest zusammengepreßten Lippen, die trotzig erhobenen Brauen verriethen nichts von Neue oder Beschämung; sie drückten im Gegentheile aller andere aus. Fräulein von Reckenstein hatte auf der Gaiten- bank Platz genommen. Mit verschränkten Armen blieb Alfred dicht vor ihr stehen. Seine Augeu ruhten fest auf ihr. .Weißt du. was du mir schuldig bist als meine zukünftige Gatt n?' fragte

man einige Rufe: .Es lebe Rußland! — Die kaiserliche Familie beglei tet die Leiche nach Lissabon. „Ah!' ES lag eine Ironie iu diesem Aus ruf. „Warum hast du dann meinen VerlobungS ring getragen?' Jsabella streifte hastig den kostbaren Ring von dem Finger und legte ihn auf die Bank neben sich. Alfred nahm den Ring und ließ ihn in seine Tasche gleiten; dann bot er Jsabella den einfache» Reif, den sie ihm gegeben Sie legte den Ring achtlos auf die Bank und wollte sich erheben. Alfred hielt sie zurück. „Wir find

ff. weniger; die Gesammt - Einnahmen bettagen 5736 fl. und werden zur Deckung des Abganges von 9475 fl. nachstehende Gemeindenmlagen ein« gehoben werden: 70°/^ zur Grund?, je 60^» zur Erwerb- und Einkommen- und 20 pCt. zur Hausklafs nsteuer; weiters 3 fl. per Hektoliter .Wenn d» ehrlich gege» mich gewesen wärest,' fuhr Alfred ruhig, fort, „so würde ich selbst alles ausgebote» haben, um deine» Wünsche» entgegenzu kommen: jetzt stehen die Dinge anders. Ich lass- mich nitt hiatergche», selbst von Zelues

Fürsten willen »icht ' „Was willst du thun?' fuhr sie auf. „Den Fürsten Potiuski zu Rede stelle» I' ant wortete er kalt. „Ich habe ih» deutlich erkannt, dich hingegen »icht, — ich wäre soust augenblicklich zwischen euch getreten.' Sie rang in stummer Verzweiflung die Hände; jetzt ward i^r ernstlich bange. Was Alfred noch weiter zu ihr sprach, sie ver nahm es kaum; sie hatte ihr Geficht m:t de» Hän de» bedeckt; so saß sie stumm und reglos wie ei» Steinbild. Als sie nach ewige» Mmuren wieder aufblickte

, hatte Alfred sie verlassen. Fassungslos starrte sie vor sich hiu. Was für ei» Ende würde das alles nehme»! Jetzt war ei» Eklat unvermeidlich Sie sprang auf und richtete sich energisch empor. Weu» es denn sem mußte, »nn. so sollte eS mit einem Schlag geschehe». Jetzt wußte sie, was sie zu thu» hakte. Als sie sich erhob, hatte sie mit ihrem Kleide de» Ring herabgestteift, den Alfred ihr z»rückge- gebe» haite. Er lag nun da. funkelnd iu dem Savde. Schon wrllte sie sich »ach ihm bücke», aber sie besann

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Pagina 3 di 6
Data: 02.01.1863
Descrizione fisica: 6
für die Königswabl noch nicht alle in Athen angekommen sind. Prinz Alfred ist all gemein gewählt und noch immer gibt eS Leute in Griechenland, welche sich mit der Hoffnung schmeicheln, daß diese Wahl etwas aiidereS ist als eine Demon stration, welche sich Englanv gern gefallen ließ, um bei der Besetzung deS griechischen Königsthrones daS entscheidende Wort sprechen zu können. Da die Hel lenen-einmal beim Wählen sind, sich einen König und eine Natioual-Versamnilnng gewählt haben, so wählen

sie jetzt eine Kommission, welche nach Englanv gehen soll.' um ihre Wünsche der englischen Regierung vor zutragen. — Bei vem LuTc-tAv uaiversvl fielen von den in der Hauptstadt angegebenen tll.tll? Stim men 993K auf den Prinzen Alfred, 9l> auf Alfrev oder Republik. 12 Alfred oder Tov. 1 Alfred oder Gari- balvi, 1 Alfrev oder Herzog Amadeus, 1 Alfred over Add el-Kaver, 7 auf die Republik. 4 für den Herzog vott Leuchlenberg. 3 auf den Grafen von Flandern. I aus den Sultan und 1 auf den Marschall Mal-Ma- hoiu — In Pyräus

hatte der Prinz Alfred 1576 Stimmen, der Herzog von Leuchtenberg 2. der Herzog von« Aümale 1, und 7 Stimmen waren für Alfred oder Republik. '— Einflußreicher und auch entscheidender für das Geschick des Königreiches Griecheulanv als die be- . vorstehende Anknnst seiner sämmtlichen Repräsen- l Feuilleton. In der Neujahrsuacht- Bon Heinrich Rüstige. (^> 6^« schauen von des Himmels dunklem Bogen Sterne Augen klar und funkelnd hell; svV?-'Sauft schimmernd kommt d« Mond heraufgezogen, Es spielt sein Glanz

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Pagina 2 di 4
Data: 01.09.1870
Descrizione fisica: 4
nichts,' hieß es; ja Manche glaubten, der Commandant müssc einen Par ken Eindlingling herab, und Alfred glaubte in man chem der ausdruckvollcn, bärtigen Gesichter ein dro hend rollendes Singe aus sich gerichtet zu ichen. Nur das sanfte, schöne Fraueubild der jugendlichen Haga lächelte ihm freundlich zu, und es war, als winke ihm die weiße Hand der längst vermoderten Ähnfrau des Hauses und spreche ihm Muth zu. Zu gioßer Genugthuung gereichte eS Alfred Bur lington, daß zu Füßen dieses Bildes, auf niedrigem

nen Sie auch fortfahren zu glauben?' Alfred betheuerte ohne die geringste Zögerung, die Rechte auf sein Herz legend: „Ich glaube, Mylady, und will immerdar fortfah ren, zu glauben, so gewiß in diesem Moment Ihr beseligender Blick auf mir ruht.' Leicht errSthend senkte Ellinor das Auge. Hinter sich vernahm Alfred Burlington die leisen Schritte des Haushofmeisters. „Dann mögen Sie erfahren, was dieses Körbchen' birgt,' sagte die Lady und zog das feine Tuch mit den Fingerspitzen ab Alfred Burlington

erblickte einen kaum mittelgroßen Schlüssel von gediegenem Golde darin. Er trat un willkürlich einen Schritt zurück- ' „Dies Instrument kennen Sie doch?' fuhr Ellinor fort. „Uud wozu man es braucht, können Sie mir ohne Zweifel sagen?' . 7 ^ ^ „Wer weiß, Mylady!' entgegnete Alfred;. „Schlüs sel werden zu doppelten Zwecken verwendet. Man rigkekte» der herbsten Art begleitet, ble nur die größte Bedacht amkeit überwindm kann — erhält durch dle Zertrümmerung des Münsters eine uuwegbare Meh-- rung. Das große

. Dieser Schlüssel öffnetedi ^Hfortel^ hin ter welchen, das. Geheimniß der Mac Lean und da» meines eigeyea ^ HerzeaS/.-ruK.. Auch» beide kennen zu lerne«»,' 'beide^'vMrhm 'M «Mm? Ihr Ja oder Nein entscheidet über das Schicksal de» Hauses Mac Lean.' ^ Alfred zögerte mit seiner Antwort nicht länger, al» man Zeit braucht, mit dem Auge zu blinzeln. Ent schlossen sagte er: / . i„Jch habe Muth-zu Allem, was Mylady. vowmkr verlangt. Halten Sie mich für würdig, eingeweiht zu werden in-das gehennste Geheimniß

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Pagina 3 di 4
Data: 05.09.1870
Descrizione fisica: 4
den Autrag mit tiefem Schweigen auf. Berlin, 4. Sept. (Telegramm des Königs.) Die Zusammenkunft mit Napoleon hat bei Sedan stattgefunden. Der Kaiser war gebeugt, aber wür dig in der Haltung und ergeben. Zn dessen Auf enthalte wurde Wilhelmshöhe bei Cassel bestimmt. Letzte Post. Paris, l. September. Das „Journal Osficicl' weldet, daß der Kriegsminister die Heranziehung von 100,000 Mobilgardisten aus den Departements zur init immer gleicher Liebe hängt. Will mich momentan ein Gefühl der Bangigkeit — Alfred

nennt es scher zend Hochlandsheimweh — beschleichen, so hole ich die Chatulle mit ihrem verschlossenen Schatze hervor, versetze mich ganz Nach Lean-Castle, und fühle dann immer meine Ruhe schnell wiederkehren. Alfred hat mir schon den Borschlag gemacht, ich solle an der vor unserer Wohnung ausgepflanzte» Flaggenstange unser uraltes Banner aufziehen, wenn sein Anblick mich erfreue, dazu jedoch kann ich mich nicht ent schließen. Ich weiß nicht eigentlich, was mich davon abhält> denn im Herzen regt

zugleich, und'könnten, erblickten sie das schillernde Banner der Mac Leau, dasselbe leicht für einen Zauber halten, durch den man ihnen und ihren Landsleuten Schaden zufügen wolle. Haben sie es doch- nicht-einmalgern, daß die fremden Confnln ihre ' Flaggen 'eMtten^^weil sie glaube^ eS wohne den selben eine ihrem Lande, ihren Sitten und insbeson dere ihrer Religion feindliche Gewalt' inne. So viel ...habe.ich.bereits, bemerkt«.. doß.die.MgWder .voyde?l Hindu'S gegenwärtig -nichti-igeWt/werde«.. - Alfred

habe» wollte, durch seine zuverlässigen Leute zu verstärken. z Mit dieser OrtSveräudcrnng war Ellinor nicht zn frieden. Indeß überwand sie doch bald ihre Abnei gung gegen dieselbe, da Alfred ihr mittheilte, sie würden auf einem der Stadt nahe gelegenen Land sitze von großem Umfange Wohnung nehmen. Nur wenn seine-Pflicht ihn nach der Stadt rufe, werde er aus kurze Stunde» von ihr gehen, sonst aber im mer bei ihr sein, nnd insbesondere die ersten Vor mittagsstunden, wie die erquickenden Abende und herrlichen Nächte stets

in ihrer Gesellschaft zubringen., Alfred hielt Wort. Das Glück des jungeu Paares,, ließ nichts zu wünschen übrig. - . - i j ' Ellinor befreundete sich schnell mit der ihr unge wohnten Natur uud den fremden Einrichtungen,, welche., weniger von der Willkür der Einwohner des Landes Äs von deU Aima ahhingey. Bombardements der Stadt Straßburg gegen jeden Angriff halten werde Serlitk, 3. Sept. Berlin feuert einen Siegesmor-» gen, wie es noch keinen gesehen. Der Enthusiasmus- ist unbeschreiblich. Tausende durchwogen

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Pagina 2 di 4
Data: 26.11.1891
Descrizione fisica: 4
gemacht und dieser ehrte und achtete ihn dafür wie einen Vater. EL war ein recht inniges Verhältniß, das die beiden miteinander verband, von feiten Alfred'S ohne jeden eigennützigen Hintergedanken, wie sein Oheim wohl wußte; es wäre ihm sonst auch nie eingefallen, den Neffe» noch bei seinen Lebzeiten zu seinem Universalerben einzusetzen. Alfred hatte im Auftrag seines Oheims einige geschäftliche Angelegenheiten in der Residenz abzu machen. Herr von Lanken wollte, daß sein Neffe dort ein HauS aukasfe

, um mit seiner jungen Gat> tin die Wintermonate in der Residenz zubringen zu können. Dieser Kauf hielt Alfred fast vierzehn Tage von Schloß Reckenstetn fern, und während dieser Zeit erhielt er nicht eine einzige Zeile von seiner Braut. Die Großmutter schrieb ihm zweimal als Ant wort auf seine Briefe. Sie entschuldigte Jsabella mit heftigem Unwohlsein, daö sie sogleich nach seiner Abreise befallen habe, und Alfred ließ diese Entschuldigungen mit bewunderungswürdigem Gleich muth gelten. Er dachte

nur bei sich: „Als ob Melitta mir nicht hätte schreiben können; doch zweifellos hat sie sich geweigert, es zu thun.' Den Tag vor seiner Abreise ging Alfred zu einem Juwelier, um Geschenke für seine Braut einzukaufen. Er erstand einen kostbaren Schmnck für Jsabella und kaufte außerdem ein hübsches Armband für Melitta. Es war ein einfacher, aber äußerst geschmack voll gearbeiteter, mit Rubinen besetzter Reif. Alfred blickte eine Weile sinnend auf das Armband, das Melitta'S Arm schmücken sollte; dann schloß er mit leisem

Seufzer das Etui. „Diese kleine Aufmerksamkeit ist meine Pflicht/ sagte er gleichsam entschuldigend zu sich selbst. Alfred hatte sein Kommen nicht angemeldet, weil er Tag und Stunde seiner Ankunft nicht vorher hatte bestimme» können. So traf es sich, daß Jsabella mit der Groß mutter einiger Einkäufe halber ins nächste Städt chen gefahren war. Melitta hatte es vorgezogen, zu Hause zu bleiben. Ein eigenthümliches Gefühl durchrieselte den jungen Mann, als ihm dies mitgetheilt ward. Warum ihm plötzlich

, eine empfindende Seele. Das Lied war zu Ende. Melitta ließ die Hände von den Tasten sinken und seufzte schmerzlich auf; Thränen glänzten in ihren Augen. Alfred von Lanken trat rasch vor. „Melitta!' sagte er im weichem Tone. Fortsetzung folgt.) digkeits-Regung hintanhalten möchten. Der cleri- cale Generalstab beschloß sohin, wenigstens einen großes Theil der Lehrer in einem Gegenvereine abzufangen, und Cooperator Friedrich Maurer- Herausgeber der »Kaiholischen Volksschule', er, hielt den Auftrag

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Pagina 2 di 8
Data: 26.06.1913
Descrizione fisica: 8
nach ein paar Iahren Hein geliebten Manne folgen, und sie wollte znit ihm gehen, wohin er sie führte. Sie ge lobte sich, ihm das Leben so schön als möglich zu gestalten, sein treuer Kamerad zu sein, Leid und Freude ehrlich mir Ihm zu teilen. Unter solchen Gedanken suchte sie endlich ihr Lager auf. — — Und wirklich folgte bald 8ie Verlobung. Die wurde im engsten Familienkreise gefeiert. Alfred hatte seinem Vater einen langen Briei geschrieben, ihm sein Glück in den lebhaftesten Farben geschildert und ihmein

an der Un terlippe und ärgerte sich über den Bräutigam der sonst gar keine Notiz von ihr nahm. , Alfred erzählte von seinem Vater, der Kas sier in einem größeren Bankhaufe war. Er genoß das vollste vertrauen seines Chefs. „Freilich sind manchmal'die Mittel recht knapp bei unss,' berichtete Alfred lachend wei ter, „denn die Erziehung meiner jüngeren Brüder, die alle etwas Ordentliches lernen sollen, kostet viel Geld; aber mein Vater ver liert dabei den Humor nicht. In zehn Iah ren', — so schrieb er mir kürzlich

, — „sind so Gott will, die Iungens so weit, daß sie ihr Brot verdienen, dann darf ich auch ein mal an mich selbst denken; und wenn ich bis dahin noch so stramm und gesund bin, wie ich mein Leben einrichten werde. Denn zwanzig Jahre hoffe ich mit Gottes Hilfe noch leben zu können, somit bleiben zehn Jahre fiir den Genuß. Wenn ich die Zeit ordentlich ausnü tze, so genügt das vollkommen.' „Der gute Vater,' fügte Alfred hinzu, „im mer sorgt und schafft er für andere, an sich denkt er zuletzt. Tag und Nacht gönnt

, daß Gerda noch drei bis vier Jahre warten muß.' , „Gho/ lachte Alfred,' „da habe ich auch ein Wörtchen mitzureden, verehrter^ Papa!' „Na, wir werden ja sehen.' lautete d!« Antwort, „aber jetzt möchte ich mich zurück ziehen, ich habe heftige Kopfschmerzen und bin recht müde.' ^ hardten stand auf und reichte Alfred die Hand zum Abschied. „Auf. Wiedersehen, morgen!' sagte er. Alfred verstand den Wink. Er warf Gerda einen bedauernden Blick ^zu Er wäre gern Noch geblieben. Doch fühlte

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Pagina 2 di 4
Data: 18.08.1870
Descrizione fisica: 4
und hatte seine Ungläubigke:t ihn in die gegenwärtige, nichts weniger als beneiden? werthe Lage gebracht? Die sanfte Stimme der Frau, unter deren Obhut und Pflege sich Alfred befand, erfüllte ihn mit Ver trauen. Er wiederholte seine Frage nach feinem Dierer und begehrte zu erfahren, wo er denn eigent lich hingerathen sei. „Betrachten Sie sich als Herr in der Hütte Mac Donal's', antwortete die Frau. „Er hat den Fisch fang im See gepachtet, dem Sie beinahe als Opfer anheimgefallen wären. Mit Ihrem Diener ist er bald

nach Mitternacht, als das Wetter sich zu «er ziehest begann und Sie entschlummert waren, aufge brochen, um meinen . Ohm herbeizurufen. Unter Mac Culloch'S geschickten Händen werden Sie bald wieder,, ohne Schmerzen zu. empfinden, genesen. Und nun, ^ Sir, schtießen Sie abermals die Augen und verhalten Sie sich ruhig, bis die Männer zurück kommen' ; , . Mit diesen Worten schloß sie die Bettgardinen und kehrt- zurück in die Küche, wo der Verunglückte sie geräuschlos arbeiten hörte. Alfred Burlington

seiner Eltern betrat und hier eine ganz gewöhnliche GebirgSreife unternahm, brachte ein einziger unglücklicher Tritt ihn fast an den Rand des GrabeS. , Alfred war in.Bombay von englischen Eltern ge boren. Beide, Vater unii. Mutter,, starben bald nach ferner Confirmation und hinterließen. ihm ein bedeu tendes Vermögen. Eine Zeit lang nahm sich Alfred des väterlichen Geschäftes an, bald aber ward ihm das monotone Leben im CoMloir langweilig ; dem kräftigen Jünglinge behagte weit mehr ein Leben im Freien

, und erfreute sich stets der vortrefflich sten Gesundheit. Während dieser kriegerischen Lauf bahn stieg Alfred bis zum Hauptmann auf. Als.nun. eine täugere Ruhe eintreten zu wollen schien, .nähr» er auf einige Jahre Urlaub, um Europa und insbe sondere England zu besuchen, wo mehrere Äerwandte von ihm lebten, von denen Allen er auch nicht einerr einzigen persönlich kannte. , Da Alfred Burlington mütterlicherseits aus Schott land stammte, trug er großes Verlangen, auch diese» Land etwas näher kennen zu lernen

. ? i i Die Geschichte desselben war Alfred wohl bekänkt, ebenso die vielen sagenhaften Erzählungen, die sich namentlich an..die Kämpfe der zahlreichen Clan» knüpften. Manche Oertlichkeit jener längst der Ver» gangenheit angehörenden Ereignisse persönlich 'zu be- treten, war Alfreds Hauptzweck, als er sich mit älleur zu einer l^er«Ä»grÄse''RöDgm wohlauSgerüsted, in Begleitung deö' schon vor beinahe Jahresfrist Ä» Aientr^ngagirle'nÄ aüs'zu Pferde „' yüf dea Weg , Das Eine liebte Alfreds

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Pagina 2 di 4
Data: 13.08.1888
Descrizione fisica: 4
sie sich der Lauscher rolle. die sie spielte, schäm te,vermochte sie sich doch nicht von der Stelle zu rühren. Der Streit der Gatten ward um ihretwillen geführt. .Nie, so lange ich lebe und es verhindern kann, wird mein Kind bei diesen Namen genannt,' schluchzte Adele. „Aber Du selbst hast es ,so gewollt,' stellte ihr Alfred vor. „In der Stunde, als unsere Kleine geboren war —' .Hast Du meine Schwäche benutzt, um mir das Versprechen abzulocken,' fiel sie ihm in die Rede, „aber es wird doch nichts daraus

vom Mo narchen in der huldvollsten Weise empfangen. Die freundlichen Worte des Kaisers, sowie die bestimmten Versicherungen, welche der Stadtge- meindevertretung von Seite des hohen Reichs« Kriegsministeriums ertheilt wurden, berechtigen Kindes oder der alte, verwitterte Blaustrumpf, der sich mit aller Gewalt an Dich gehängt hat?' Jetzt verlieb auch Alfred die mühsam behauptete Ruhe und mit lauter, heftiger Stimme erwiederte er dann: „Zu ihren Füßen habe ich gelegen und sie ange fleht

die Meine zu werden, als höchstes Lebensglück habe ich ihren Besitz erstrebt. Sie hat mich zurück gewiesen, hätte sie eingewilligt, so wärst Du jetzt nicht hier.' „Alfred!' kreischte Adele, „o diese Grausamkeit! Das sagst Du mir heute am Taustage unseres Kindes!' „Du zwingst mich dazu. Du —' „Er brach jäh ab. Ein dumpfer Fall, ein SchreckenSschei, dazwischen der gellende Ruf der Frau Majorin.- „Unmensch, Sie haben meine Tochter getödtet! Zu Hilfel Zu Hilfe! Die Thür ward aufgerissen, wie eine Furie stützte die Majorin heraus

. Sie hatte ihre Tochter über redet, Alfred küy vor der Taufe zu erklären, sie werde weder dulden, daß Elisabeth ihre Tochter aus der Taufe heben, noch daß derselben der Name Elisabeth beigelegt werde. Im Nebenzimmer hatte sie den Verlauf des An griffes abgewartet, der für sie freilich einen sehr uuvorhergeseheneu AuLgang genommen hatte. Eli sabeth erblicken, ihre Hand um deren Arm krallen und sie ins Zimmer zerren, war das Werk eines Augenblickes. „Da sieh Dein Werk!' heulte sie, auf die leblos am Boden liegende

sie, als Elisabeth sich zu der Ohnmächtigen niederbeugen wollte, unter einem Schwall von Schimpfwörtern heraus. „Schweigen Sie!' gebot Alfred, „und sorgen Sie für die Kranke. Kommen Sie, Elisabeth.' Er bot der Freundin den Arm und wollte sie hinaus führen, aber sie wies ihn zurück. „Hier ist Ihr Platz, Alfred, ich gehe.' Sie ver ließ das Zimmer. Der Tag, au welchem mau ein frohes Fest zu feiern gedachte, hatte Sorge und schwere Krankheit gebracht. Adele raSte im heftigsten Fieber. Jetzt erst zeigte

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Pagina 1 di 4
Data: 16.10.1888
Descrizione fisica: 4
sein, welche, wenn uch vielleicht modisicirt, im nächsten Landesvertheidigungsbud get zum Ausdruck gelangen dürften. Es wurde Die Hodeswürfel. (Schluß.) Da ereignete es sich an einem mondhellen Abend, daß Röschen noch spät zum Brunnen ging, um frisches Wasser zu holen, alZ auch Alfred zufällig voruberkam. Er nahm sogleich die Gelegenheit wahr, um ein vertrauliches Wörtchen mit Röschen zu sprechen. Die Liebe ließ ihn nicht ahnen, daß der Feind wache. An der Häuserreihe, welche im Schatten lag, war nämlich Ralph

dahergekommen und hatte von fern die Begrüßung Röschens ge hört. Zwar ahnte er nicht, daß sie es war, jedoch bewog ihn die Neugier, ohne Geräusch an den Häusern hinzuschleichen; dem Brunnen gegenüber barg er sich hinter einem Pfeiler und hörte so die Unterhaltung der beiden mit an, er sah. wie freund lich Rö.scheu zu Alfred war, und vernahm nichl minder, daß kein Trabant der Welt Röschen so lieb, wie dieser sei, wenngleich sie demselben auch keine Gewißheit gab, daß sie ihm angehören wolle. Ralph-bebte

vor Eifersucht. Endlich schreckte der Ruf-des Wächters, welcher die zehnte Stunde an zeigte, die Liebenden aus ihrem langen Geplauder auf; «sie nahmen Abschied von einander und Alfred , ging die Straße« weiter hinauf, während Röschen dem? väterlichen Haufe zuschritt. Ralph ließ sie au sich vorübergehen, Neid und Haß verzehrten: sein Gesicht, als er dem Mädchen dann leise nachfolgte. Jetzt drehte sich Röschen um. un» ! die? Hausthüv M A schließen. . ; . Da. packte Ralph der TeufÄ, : mit einem Sprunge stürzte

persönlich bekannt war Mit aufrichtiger Theilnahme hörte dieser deS schwer geprüften Vaters Erzählung, und als ihm Walther seine Ansicht aussprach, daß nur einer der beidcn Trabanten, Ralph oder Alfred, die grausige Thai begangen haben könnte, befahl er. die beiden sofort festzunehmen. Noch an demsel en Tage wurden sie an die Bahre ü.öscheuS geführt. Starr blieb Alfred cm der Thüre stehen, als er den Leichnam erblickt hatte, dann aber stürzte er mit einem lauten Schrei neben der Bahre nieder, ergriff

die Hand -der; Todte» und» -bedeckte > sie mit seine» Küssen, während heiße Thränen von den Wangen herab rollte». Ralph dagegen trng eine große Gleich» giltigkeit zur Schau, ruhig stand er da und beobachtete ohne Verlegenheit alles, was um ihn vorging. Beider Benehmen erschien den Richtern verdächtig. Alfreds heftiger Schmerz tonnte Rene, Ralphs Gleichmnth erkünstelt sein. Beide behaupteten auf die Frage der Richter ihre Unschuld; gegen Alfred sprach jedoch der Umstand, daß er kurze Zeit vor dem Morde

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Pagina 1 di 4
Data: 06.08.1888
Descrizione fisica: 4
und zu entscheiden, ob eS für Alfred zu träglich sei. Gab er sich seinen Ausbrücheu der Muth- und Hoffnungslosigkeit hin, so schalt und tröstete sie ihn, sie verstand aumuthig zu scherzen und klug und einsichtig zu überlegen, wie er seiu Leben fortan gestallen sollte. War es die Macht der Heilquelle, welche sich an Leiden so wunderbar bewährte? Alfred genas, Elisabeth verjüngte sich. An jedem neuen Morgen erschien sie dem Freunde frischer und schöner ge worden zu seiu. Ein feines Roth bedeckte die bleiche

» Wangen, die Linien des festgeschlossenen Mondes wurden weich» und milder, aus den so ernst blickenden Augen brach ei» Strahl der Heiter keit und der inneren Freudigkeit. Auch der schwarze Trauerauzug erlitt bald diese, bald jene unbedeu tende und doch kleidsame Veränderung. Mit Staunen fragte sich Alfred, wie eS möglich gewesen sei, daß er diese schöne, anziehende Frau habe für alt uud wenig begehreuswerth halte» und sich ihr gegenüber in der Rolle eines Pflegebefoleneu gefallen konnte. Er wußte kaum

, leidenschaftslosen Freundschaft, den sie vou Anfang an angeschlagen uud von dem sie nicht ab gewichen haben wollte. — Nicht abgewichen, ver mochte sie selbst ihn denn noch festzuhalten? Ihre mütterliche Fürsorge für den jungen Freund wollte nicht mehr recht natürlich erscheinen eS war, al» sei ihrem Austreten viel von der gewohnten ruhigen Sicherheit verloren gegangen. War sie in diesem Augenblick freundlich, zutraulich, eifrig be sorgt für Alfred gewesen, so konnte sie im nächsten ohne eiuen ersichtlichen Grund

. .Wir werden nächstens hier noch die einzigen Gäste sein,' sagte Elisabeth zu Alfred, während ste miteinander den jetzt so menschenleeren Weg von ihrer Wohnung »ach dem Brunnen zurück legten. „Was thut daS? Wir haben unS ja nie um sie Gesellschaft gekümmert,' entgegnete Alfred ü'rgloS. „Ich fürchte, sie hat uns nicht Gleiche» mit Äleichem vergolten und sich desto mehr um uns be kümmert,' versetzte Elisabeth lächeln. „Um so besser, daß sie in alle Winde zerstoben ist. so find wir die Schwätzer l»S!' rief er fröhlich

. „Beabsichtigen Sie. hier Winterquartier aufzu schlagen?' fragte sie trocken. „Beabsichtigen?' wiederholte er gedehnt. „Wie Sie das sagen! Zch beabsichtige garnichtS, das heißt nichts anderes,* verbesserte er sich, .als a» dem Orte zn seiu, wo sie sich befinden. Bleiben Sie, so bleibe ich ebenfalls, reisen Sie ab, so gehe ich auch.' „Wohin?' fragte sie gelassen. „Je nun. ich folge Ihnen wie jetzt über Jhie Schwell?.' Sie hatte» Elisabeths Wohnung erreicht; Alfred trat mit ihr ein und sie wehrte

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Pagina 2 di 8
Data: 28.11.1891
Descrizione fisica: 8
er senen Arm um die Schulter der Weinenden. Melitta ließ die Hände sinken und sa!) zu ihm auf. ES war für beide ein gefährlicher Augenblick; daö junge Mädchen fühlte sich zu schwach, um einen Widerstand zu leisten, und Alfred hatte außer ihr alles auf der Welt vergessen. Da — eine süße, weiche Frauenstimme ließ beide plötzlich jäh emporfahren. Alfred trat -urLck und Melitta erhob sich rasch von ihrem Sitze. Purpurglnth bedeckte ihr Antlitz, aber ihr Blick war streng und kalt. Kein Wort wurde mehr

zwischen ihnen gewechselt, denn die Thüre flog auf und Jsabella überschritt die Schwelle. Sie trug noch ihr pelzbesetzeS Jäckchen und ein äußerst kokettes, zierliches Hütchen. „Ach, es war auf eine Überraschung abgesehen s' rief sie heiter, als si« ihren Verlobten erblickte. „Willkommen, Alfred, du bist ja langc genug weg' geblieben!' Sie sagten seil ihrer Leilobung .du' zu einan der: daö war aber auch die einzige Vertraulichkeit, welche zwischen ihnen stattfand. Seit dem VerlobungSknß hatten Alfred's Lippen nie mehr

sie nicht mehr verwunden. Jsabella plauderte im leichten Konversationstons, bis die Großmutter eintrat. Dann verschwand sie und kam erst wieder zum Vorschein, als auch Werner von Stellenhof erschienen war. Alfred bot nun seiner Braut den Schmuck, wel- chen er ihr als Geschenk mitgebrecht hatte, und Jsabella äußerte lebhafte Freude über seine Auf merksamkeit. „Ich habe mir erlaubt, auch Ihnen eine Kleinig keit mitzubringen,' sprach Alfred, zu Melitta ge wandt, die beiseit stand und in einemNotenheft blätterte

. Das junge Mädchen sah kaum auf. sondern schob nur mit einer leichten Bewegung das Etnt zurück, mit kalter Stimme sagend: . .-ie wsseu doch Kousin Alfred, daß ich keinen Schmuck trage.' Eine dunkl. Nöthe stieg in das Gesicht des jungen Mannes bei dieser beleidigten Abweisung, Er sagte jedoch kein Wort, sondern trat schweigend zurück. „Ihre Brant entwickelt auf einmal ein gut Theil unerwartetes Selhstbewußtseio,' richtete Jsa bella spöttisch au Werner das Wort, welcher diese kleine Scene mit großen

eines Kochs und Kammerdieners vertrat, einen geschmeidigen verläßlichen Menschen, der seinen Herr treu ergeben schien. „Eine mysteriöse Persönlichkeit bleibt dieser Fürst immerhin,' meinte Alfred von Lauken, „obgleich er auf mich ebenfalls den Eindruck eines durchaus di- stinguirten ManneS gemacht hat.' (Fortsetzung folgt.)

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Pagina 1 di 8
Data: 14.11.1891
Descrizione fisica: 8
war. Dennoch waren die LankenS im Vergleich zn denen von Reckenstein reich zu nennen, und eine Verbindung mit ihnen bot «och immer genug Vortheile, nm dieselbe wünsch enSwerth erscheinen zu lassen. Als Jsabella dreizehn Jahre zählte, wurde sie mit dem um fünf Jahre älteren Alfred von Lanken verlobt. Alfred war damals ein hochanfgeschosseuer, blasser, jnnger Mensch und von ganz entsetzlicher Schüchtern heit. Jsabella fand ihren Verlobten geradezu ab scheulich, und sie machte ihm gegenüber auch keinen Hehl

daran». Andererseits aber wieder schmeichelte e» ihrer Eitelkeit, so jung schon Braut zu sein, und fie blickte hochmüthig auf Melitta, die ange sichts der traurigen Lage der Familie wohl nie im Leben zu einem Bräutigam kommen würde. Die kleine Melitta empfand warmes Mitleid mit dem stillen, unbeholfenen Konsin. Sie nahm sich seiner an, gieng mit ihm spazieren, ließ sich von ihm Märchen vorlesen und weinte bittere Thränen, als „Konfin Alfred' nach einem vierzehntägigeu Aufenthalt mit seinem Vater

die Schul« den feines Bruders. Er »ahm sich auch dessen Sohnes au und machte dem jungen Manne den Vorschlag, mit ihm nach Amerika zu gehen. Alfred willigte eiu; als derselbe von feiner Braut sprach, schüttelte der resolute Oheim unmuthig den Sopf aber er sah streng darauf, et» einmal gegebene» Wort zu halten, und machte daher seinem Neffen den Vorschlag, nach Reckenstein zu fahren, nm dort die Sache in» reine zu bringe». Alfred hatte seine Braut seit seinem ersten Besuch nicht wiedergesehen

; er war daher sehr er staunt, als ihm, der sich gleichgeblieben, eine er wachsene, jnnge Dame entgegentrat, der«» Schön heit ihn geradezu blendete. Ein Arrangement war bald getroffen. Der alte Herr voa Lanken bestimmte, daß Alfred bei ihm vier Jahre bleiben sollte. Nach Ablanf dieser Zeit mochte er nach Europa zurück kehren und sich mit Jsabella vermählen. „Bin ich mit dem Jungen zufrieden/ fügte der alte Herr in seiner geraden Weise hinzu, „so soll es sein Schaden nicht sein. Die alte Ruine/ er meinte

damit Schloß Reckenstein, „kann neu hergerichtet werden uud dem jungen Paare zum Wohnsitz dienen, — aber» wie gesagt, ich binde mich durch kein Versprechen; erst muß ich sehen, wie der Junge sich anläßt.' Die alte Frau vo» Reckenstein war inner lich empört über „diese brutale Redeweise/ aber es blieb ihr nichts übrig, als zu dieser Bestimmung „Ja' zu sage», uud Her«: von Lankea reiste mit seine n Neffen ab. Jsabella mokierte sich ungeniert über ihren Bräutigam und dessen Oheim. Sie fand Alfred gerade

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Pagina 1 di 8
Data: 25.11.1871
Descrizione fisica: 8
. Wenn von einem VerfassungSstreit überhaupt die Rede sein soll, so muß er im ReichS rath auSgefochten werden; denn jeder außerparlamen tarische Ausgleich, mag er au» mit den Czechen oder Das Geheimniß des Taschenbuchs. Bon Ä. Mets. (Fortsetzung.) „Ach» was ist da zu verwundern', rief Alfred —, „das Wunder aller Wunder ist, daß die Welt über haupt noch existirt, da ich. nun schon seit beinahe «nem Monate die Oberleitung meines Journals an deren Händen provisorisch übertragen habe; — ich Zaun mir das nicht, anders erklären

, als daß die we nigen Leitartikel, die ich von hier ans sende, sie so mühsam noch zusammen , halten — ich meine die Welt ! . .' „Du guter Alfred', sagte ich, ihm die Hand drü ckend — »und meinetwegen bist Du hier geblieben? Hast'Alles vernachlässigt — haft . . „Nur keine Phrasen, ik von xlesss — Du weißt, daß ich, gesprochen, das Zeug nicht leiden kann, — gedruckt ist es etwas anders ! — Mach' nur, daß Du schnell gesund wirst — und Ä)eine Praxis wieder auf nimmst; — der Todteugräber beklagt sich schon, daß, seitdlm

lassen, das, was von ihm noch an Organen übrig war, nach der Residenz geschickt und . . „Hören Sie auf mit Ihren Abscheulichkelten, Doctor', rief Alfred — „ich bekomme die See- krankheit!' „Und ... ?' fragte ich gespannt. „Und habm natürlich nichts gefunden; — aber natürlich ist auch Herr von Blieflng noch nicht im Geringsten befriedigt; — den Mann hat man um eine Untersuchung betrogen— er erwartet nur Ihre, bes behandelnden Arztes, Wiedergenesung, um frisch wetter zu processtren.' . „Sie thun Herrn

von Bliesing Unrecht', sagte ich — „er hat aus alle mögliche Weise danach getrachtet, diese Geschichte zu unterdrücken, und ich sehe, daß ich zur unrechten Zeit krank geworden bin.' „Bildet der Mensch sich ein, daß man je zur rech ten Zeit krank werden könne!' meinte Alfred. Der Arzt verließ uns gleich daraus; — ich sehnte mich recht, darnach, mich mit Alfred, da ich mich an jenem Tage vollständig wohl fühlte, aussprechen zu könnend. - „Und nun pack aus*, sagte ich — „was hast Du mir Alles zu erzählen

, das seit den langen Tagen, m denen.ich für die Welt todt war, geschehen sein muß!' „In der Politik?' „Ach Unsinn!' „Literatur Wissenschaft Finanzen ? „Sei vernünstig, Alfred! Du weißt, waS ich meine, — wie steht es bei Euch?' „Ich werde mich wohl hüten. Du schändlicher Mensch,. Dir etwas zu erzählen, bevor Du mir nicht zwei ansässige Bürger aus dieser Stadt als Bürgen gestellt hast , daß Du mir keinen neuen dummen Streich machst. -> Nein, mein Allerbester, mit Dir hat man allerlei Vorsicht zu nehmen

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Pagina 2 di 4
Data: 16.10.1888
Descrizione fisica: 4
Vorarlberger) der auf Urlaub in Dornbirn ver weilte, wurde anläßlich einer von der dortigen Jagdgesellschaft unternommenen Treibjagd vom Schlage gerührt, und ist derselbe kurz darauf verschieden. Zwickle hinterläßt Frau und Kinder Nachdem auch die Gerichtsbeamten und die Geistlich keit sich emgefuyden hatten, erschien zuletzt der Kur fürst ebcnjalls, um dem Gottesurtheil beizuwohnen. Nochmale ermähnte ein Geistlicher die beiden, zu bekennen; Alfred betheuerte abermals seine Un schuld. während Ralph schwieg

. Da hielt sich Al fred nicht tänger: „Ralph/ rief er aus. „bei unserer früheren Freundschaft, bei der Ruhe der Gemor deten, bei Deiner künftigen Seligkeit beschwöre ich Dich: Gestehe, wenn Du die That voll bracht hast/ Doch Ralph fiel ilim in die Rede und sagte: „Mache keine Umstände! Da liegen die Würfel, nimm, damit wir zu Ende kommen.' Alfred ergriff die Würfel und warf drei Augen, Ralph dagegen sieben und er hatte also den ersten Wurf. Lachend »ahm er die Knöchel, welche über sein Schicksal

entscheiden sollten und warf .... zwei Sechsen. Bestürzt sahen sich die Anwesenden an, denn der größte Theil von ihnen hielt Alfred für unschuldig, nun aber schien er für verloren. Alfred kniete indessen nieder und betete laut zu Gott, daß er ihm helfen möge, da er wisse, er sei unschuldig. Danu warf er freudic.cn Muthes die Würfel auf die Trommel und zwar so stark, daß der eine von ihnen in zwei Stücke zersprang. Und — o Wunder! die eine. Hälfte des zerbrochenen Würfels zeigte sechs, die andere eins

, der ganze Würfel aber ebenfalls sechs, ^ mithin im Ganzen dreizehn Augen. Ein allgemeines Staunen folgte diesem Vorgang, Kelches noch größer wurde, als Ralph, plötzlich wie vom Blitz getroffen, zu Bo en stürzte. Mit Mühe wieder in's Bewnßtse n zurückgerufen, klagte er sich mit den ersten Worten die er zu sprechen ver mochte, an, den Mord aub Eifersucht in einem bösen Augenblick begangen z:i haben. Alfred war somit von allem Schuldverdacht wie durch ein Wunder gereinigt worden; man gab ihn sofort frei

und das Volk empfing ihn mit lautem Jubel Dem Mörder erließ der jedeizeit gnädige Kurfürst in Rückficht auf die merkwürdige Entscheidung und eingedenk, daß ihm Ralph einst das Leben ge rettet. die Todesstrafe und verwandelte sie in ein langjähriges Gefängniß. Doch auch diese Strafe verbüßte der Mörder nicht lange: von Gewissens' bissen gepeinigt, machte er selbst in einem Augen blicke der Verzweiflung seinem Leben ein Ende. Aber auch Alfred fand nach diesen Ereignissen keine Ruhe mehr, wenngleich

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Pagina 3 di 4
Data: 26.09.1881
Descrizione fisica: 4
davonfuhren. Der Aufenthalt des aus so romantische Weise vereinigten Paares ist seitdem noch nicht er- mittelt worden. (Ein Zchulknabe als Mörder.) Amerikanische Blät ter melden: „Ein kaltblütiger Mord hat die sonst so ruhigen Bewohner der Stadt Clinton in eine unbe schreibliche Aufregung versetzt. Der 16jährige Alfred Starkweather. Sohn eines hiesigen Kleinhändlers, hatte seit einigen Monaten eine Liebschaft mit einer seiner Mitschülerinen, der 14jährigen Gertie Stockbritge. Seit etwa 14 Tagen

will der heißblütige Alfred be merkt haben, daß Gertie mit einem andern Schulcol- legen, Namen» August Wekon, freundlicher geredet habe, als ihm — Alfred — lieb war, und in Folge dessen wurde er eifersüchtig und versäumte die Schule. Am nächsten Tage Früh nahm er eine seinem Bruder gehörige Flinte und ging hinaus in's Freie, um an geblich Vögel zu schießen. Zur Mittagsstunde, nach Beendigung der Schule, als Gert'e mit einigen ihrer Mitschülerinen dem elterlichen Hause nach der Billage zuging, fand sie Alfred

in der Nähe derselben auf einer Fenz sitzen. Als Alfred des Mädchens ansichtig wurde, legte er die Flinte an und schoß jener die volle Ladung in die Brust. Währen) Gertie zu Bo den fiel, liefen ihre Begleiterinen in das Hans von Gertie'S Eltern, um Hilfe zu holen, und der Mörder floh in ein naheliegendes Gehölz. Als die Eltern auf dem Platze erschienen, war das arme Mädchen bereits todt. Alfred wurde später mit einer nicht tödtlichen Schußwunde in der Brust im Gehölz gefun den und dem Gefängniß

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Pagina 2 di 8
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 8
dieser Auseinandersetzung gefolgt. Sie schien inich? zu begreifen, was um sie her vorging, nur das Wort' „Trennung' hatte sie aufge faßt. Leidenschaftlich erregt trat sie vor ihren Verlobten hin und rief mit bebender Stimme: .„Was auch geschehen sein mag. Alfred, — ich trenne mich nicht von Dir! Freilich, wenn Du Mich nicht mehr liebst, dann —' Der Schluß blieb unverständlich, Gerda brach in Tränen aus. Alfred warf ihr einen schmerzlichen Blick zu. „Aind, Du mußt Dich fassen. Eben weil ich Dich so heiß und innig liebe

, was eigentl.ich geschehen ist? vielleicht ist die Sache gar nicht so schlimm, wie es den Anschein hat. vielleicht auch kann ich Ihnen einen guten Rat geben.' „Das Schlimmste, ^ was einem Menschen passieren kann, ist uns begegnet!' antwortete Alfred bitter. „Man hat meinen Vater wie einen gemeinen Dieb und Verbrecher einge sperrt. weil in feiner Äässe 20.000 Mark feh len! Sie begreifen wohl, was das h'eißt? Ein Dieb — ein Dieb soll er sein! Das nimmt ihm niemand mehr ab! — Niemand!' ' Alfred konnte sich' kaum

, was ich meine, sein Schweigen sagt nur mehr als, tausend Worte.' Er wies auf den Professor, der mit'tief verfinstertem Gesicht dasaß und kein Wort Aes Trostes für den jungen verzweifelnden. Men schen fand. Gerda trat zu ihm und flehte angstvoll: „Sprich, doch, Papa, — Alfred ist ja unschuldig, er hat-ja nichts verbrochen, wo für soll er büßen?' „Mein Aind,' antwortete Hardten mit fe» ster Stimme. „Du bist noch viel zu jung, um die ganze Tragweite dieses traurigen Vorfalles ermessen zu können. Alfred handelt, wjie

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