s 1900 auf dem Marktplatze in St^ Michael bei ihrem Schuh- waärenstande beschäftigt war, hörte sie gerüchtweise, daß Je mand Geld verloren habe. Plötzlich kam ihr Bruder Wilhelm Dignös zu ihr, stellte einen Sack mit Mehl für sie nieder, nahm dann etwas wie eine Brieftasche aus dem Rocke, zeigte es ihr flüchtig und setzte bei, heute habe ich einen Fund ge macht! Da viele Leute anwesend waren, sprächen sie VM der Sache nicht weiter, weder auf dem Platze, noch im Gast hause, wohin
sie sich für kurze Zeit begaben. Von ihrem Lehrbuben, den sie auf dem Markte bei sich hatte, erfuhr sie dann den ihr später wieder entfallenen Namen des Verlust trägers, sowie, daß die Brieftasche 1000 fl. enthalten habe. Des Abends, nach ihrer Ankunft zu Haufe, machte sie ihrem Manne von dem Vorfalle Mittheilung und schrieb unter dessen Diktat nach Hause an ihren, ebenso wie ihr Bruder Wilhelm, in Tramin wohnhaften Vater , den Müller Valentin Dignös, wegen des Fundes, wogegen Wilhelm feine Aeußerung dar
über auf einen Scherz mit der Schwester hinausspielte. Aehnlich rechtfertigte sich Wilhelm Dignös auK im Ver höre am 29, April d. I. Allein angesichts der Aussagen der Eheleute Rogg verdient seine Verantwortung keinen Glau ben. Abgesehen davon, daß sich das Vorzeigen der Brieftasche auf dem Markte unmittelbar nach dem Funde eine scherz haste Deutung gar nicht zuläßt, versichern die Eheleute Rogg, daß di^-tÄ'Dllnlsge^ den Stempel der ' Scherze keine Rede scin kann.und'daß 'öieser. zur Zeit
ster ernst getwmmen Mirdeil, geh aus dem Briefe an ihren Vater, insbesondereaber aus einem anonymen Schrei ben ^ derselben air den Pfarrer Schrott von Tramin hervor, in welchen sie diesen unter Darstellung des Sachverhalts bat, die Sache in Ordnung zu bringen, von dem er jedoch wegen der Anonymität keiney Gebrauch machte. Es lastet aber auch aus Valentin Dignös, dem Vater des Wilhelm.^ ein schweres Verschulden: Nach dem eigenen, gegen über'der' Schwester Mane'' Rogg gemachten Geständnisse sei nes
Sohnes Wilhelm- wär es Jener, der ihn bewog, das ge fundene Geld zu verhehlen und für sich zu behalten, ja es kann mit Beruhigung, angenommen werden,, daß der größere Theil der bei ihm gefundenen Summe aus dem Gelde des Josef.Reiterer herstammt. Bei der V^haftnng des Valentin Dignös-am 13. März d. I. wurden in seinem Besitze im Gänzen 424 fl' 69 kr., darunter ^ Noten zu 100 fl. und 12 Noten zu 10 fl. vor gefunden Valentin Dignös stellt jede Kenntniß vom Funde und de Mitschuld' an Her' Verhehlung