Romano, der eine Einberufung zur Waffenübung in Österreich er halten hatte, zur Befreiung von dieser behilflich zu sein. Er habe einen aus Viehverkäufen stammenden Betrag von 1830 Kronen nach Italien mitgenommen, hievon 100 K. in Ala in italienisches Geld umgewechselt und darunter auch eine Note zu 50 Lire erhalten. Ferner habe er in der Bank von Tiuroenta, einer Ortschaft in der Nähe von Ar- tegna, beim Einwechseln von 810 Kronen in italienisches Geld auch Noten zu 50 Lire und 100 Lire bekommen
am 22^ März 1899 zu 4 und am 19. Dezember 1910 zu 3 Jahren schweren Ker kers vom Kreisgerichte Bozen verurteilt worden. 5 l Auch der Bruder des Beschuldigten, Romano Rizzoli, stand, wie aus einem im Strafakte gegen Dominik Adami wegen Betruges erliegenden Berichte der Gendarmerie her vorgeht, im Verdachte, anfangs Juni 1909 dem Bauunter nehmer Franz Defvanceschi falsches Geld angeboten zu ha ben, — Wenn nun, wie bereits dargetan, die Behauptung des Angelo Rizzoli, daß die 50 Lire-Note
. aus dem Ein wechseln in Ala oder Tarcento herrühren müsse, widerlegt ist und wenn er eine andere Quelle zu deren Erwerbung nicht angeben kann oder will, so kommt nur mehr eine wis sentliche und absichtliche Erwerbung derselben in Betracht, und hiesür gibt es wiederum ztvei Erklärungen: entweder sie stammte von der Familie der Schwiegereltern seines Bru ders Romano — und daß diese Wa^scheinlichkeit eine außer ordentlich hohe ist, geht aus den von letzteren wegen Ver ausgabung falschen Geldes bereits» Mitten
-?» ^Abstrafungen und aus der Tatsache hervor, daß Romano Rizzoli dem De- franceschi solches anböte — oder das Falsifikat stammt aus der von Catania erhaltenen Sendung, deren Herkunst und Inhalt aufzuklären man nicht in der Lage lr ir. In beiden Fällen aber mußte es sich um ein Einverständnis desselben mit solchen Personen handeln, 'welche entweder selbst die Nachmacher von Banknoten waren, oder welche wenigstens mit den Nachmachern oder mit anderen Teilnehmern im Verkehr standen