meiner Mutter in unserm Hause hätte einnehmen dürfen. Er wird ihr Geld bieten, wenn sie widerspruchslos in die Trennung willigt. Im übrigen kann Ihnen das alles selber erzählen, denn Ich glaube, daß er Sie auffordern wird, ihn auf der Reise, die Wohl die schwerste seines Lebens sein dürfte, zu begleiten. Wollen Sie das tun?' „Detta', rief der Maler mit leuchtenden Au gen. „Detta!' „Na, ja dock, ich glaube Ihnen ja, daß Sie Hern mit'oKnn.' Der Maler atmete schwer. Das war ein Vertrauen des Grafen
sinnend vor sich hin. „Wissen Sie auch, Komtesse, daß ich nur Vorwürfe mache, durch meine Depesche, .)ie Frau Ellen herbeirief, das ganze Unheil an gerichtet zu haben?' „Ach, Unsinn, danken würden wir Ihnen alle, wenn die arme Frau nicht gerade mit dem Wagen umgekippt wäre. Jetzt aber kommen Sie, mein werter Herr von Langen, ich glaube, wir haben gleich die Via Col Fosco überwun den. Dort winkt das Belvedere und eine Bank.' Der Maler sah lange in das reizende Mäd chengesicht. In seinen blauen Augen
zittert ein eigenes Licht, als er sagte: „Da^wir nun doch morgen auseinander gehen, Komtesse, schenken Sie mir doch die Erd beere, die Sie zwischen Ihren Lippen tragen?' Detta sah den Maler fast erschreckt an, 5o daß beinahe die rote Beere, welche sie am schwankenden, grümn Stengel zwischen ihren Weißen, blitzenden Zähnen hielt, ihr entfallen wäre. „Komtesse', bat der Maler, Fräulein Detta.' „Na, dann nehmen ^ie sie doch,' rief Detta zwischen den Zähnen und zeigte auf ihre beiden Hände
. In der einen hielt sie einen großen Blumen-, in der anderen einen Beerenstrauß. „Stehenbleiben,' kommandierte der Maler. Gehorsam stand Detta wie eine Mauer. „Aus gepaßt', fuhr der Maler fort.' ,Hch nehme die Erdbeere.' ^ Und behutsam nahm er mit seinen Lippen die rote, leuchtende, reise Frucht von Dettas Lippen, dann aber, er wußte selbst nicht, wie es gekommen, hatte er seinen Mund fest auf den ihren gedrückt. „Detta!' jubelte er, „Detta, ich liebe dich!' „Weiß ich ja lange,' sagte die Kleine
, als sie wieder zu Atem kam, und wischte sich mit der Hand, der alle Blumen entfallen waren, ener gisch den Mund. „So wild brauchen Sie wir das doch gerade nicht zu sagen. Nun krabbeln Sie man die Blumen alle wieder anf!' „Detta, du liebst mich, du willst mein sein?' „Sprechen Sie man mit Papa. So steht cs immer in den wunderschönen Romanen. Meinem Alten hah.' ich schon alles erzählt.' „Was denn?' „Na, daß ich Sic zum Mann will oder kei nen. So geschehen zu San Martins im Jahce des Heils.' „Detta', jubelte der Maler