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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 20
Data: 03.06.1909
Descrizione fisica: 20
Widersacher abgeschnitten. Kurz gefaßt, nahm Paganini das Instrument unter das Kinn und führte das schwierige Konzert auf der einen Saite aus. Er spielte es mit solcher Vollendung, daß das Publi kum in Raserei geriet. Für diese Geige hatte ein lombardischer Edelmann 100.000 Frank geboten. Man wird finden, daß 100.000 Frank für eine Geige, selbst wenn sie Paganini gehört hat, Donnerstag, 3. Juni 1909 3 ein hoher Preis ist. Aber diese Summe stellt nur eine - Etappe in der Preisentwicklung

vor, die die Cremoneser Geigen in den letzten fünfzig Jahren durchgemacht haben. . Man erinnert sich, daß dem berühmten Geiger Eugen e Asaye im Dezember des vorigen Jahres in Petersburg eine Stradivarius gestohlen wurde, die zum mindesten aus 75.000 Frank geschätzt war. Die Preise der Cremoneser Gei gen sind noch immer im Steigen begriffen. Wenn ihr Er bauer Stradivarius, der seine Instrumente zu Anfang des 18. Jahrhunderts zu vier Talern in Gold verkauft hat, heute wieder auf die Erde käme, er wäre sehr erstaunt

über den Wert, den man seinen Werken in unserer Gegenwart beimißt. So wurde im Jahre 1884 eine Stradivarius in Nizza von einem Engländer um 20.000 Frank gekauft und einen Monat später vom Käufer um 25.000 Frank weiter verkauft. Leudet erzählt, daß eine.echte.Cremoneser-üzon. einem Herrn Lamoureux um 8000 Frank gekauft würde, im Jahre 1877 um 16.000 Frank weiterverkauft und im Jahre 1890 von einem Herrn Orchard um 25.000 Frank erstanden wurde. Die Stradivarius „La Pucelle' wurde aus dem Nachlaß eines Herrn

Glandaz um 22.000 Frank verkauft. Ein Instrument aus dem Jahre 1722 erstand ein Engländer für 30.000 Frank. M. de Lawrie erstand eine Stradivarius vom Violinisten Ward für 16.000 Frank und verkaufte sie vier Wochen später für 20.000 Frank an einen Herrn Adams. Der eben genannte Ward, der aus dem Nachlaß seines Schwiegervaters die Stradivarius „Messias' die im Jahre 1716 erbaut wurde, um 25.000 Frank gekauft hatte, verkaufte sie im Jahre 1890 einem Sammler aus Edinburgh für 50.000 Frank. Im Pariser

Konservatorium werden zwei Cremoneser Geigen verwahrt, von denen jede auf 100.000 Frank eingeschätzt ist. Der lombardische Edelmann, der die in Chiavari gefun dene Paganini-Geige für 100.000 Frank kaufen wollte, hatte die Absicht, das Instrument von Chemikern untersuchen zu lassen, damit das Geheimnis der Zusammensetzung des Lackanstriches, mit dem die Cremoneser Geigen gedeckt sind, endlich gelöst werde. Dies scheint ein bizarres Unternehmen zu sein, hat aber seine guten Gründe. Denn der hohe Wert

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Pagina 4 di 8
Data: 25.07.1922
Descrizione fisica: 8
, lieber Freund. Dein Sohl? be nimmt sich tadellos korrekt der jungen Dame gegen über, und sie würde etwas anderes auch nicht ge statten, denn sie ist unbedingt Dame in ihrem gan^ zen Auftreten. Daß Frank gern in ihre schönen Augen zu sehen scheint, kann man ihm nicht ver-^ denken. Man muß jedenfalls vorsichtig sein, denn Unter uns gesprochen, für eine Liebelet ist mir Fräu lein Frensen wirklich zu schade, und etwas anderes ist ja bei deinen Ansichten über diesen Fall ganz aus geschlossen

,' hatte er erwidert. Senator Malchart hatte schon verschiedene Male das „verflixte Fest spiel' verwünscht. Er wußte ja, daß Frank bei den ^Proben stets mit Fräulein Frensen zusammentraf. Außerdem hatte er von dem Chauffeur Franks, den er unauffällig ausforschte, erfahren, daß Frank Fräulein Frensen stets seinen Wagen zur Verfügung stellte. Solche ritterliche Artigkeiten schien ihm hier nicht am Platze. Jedenfalls wünschte der Senator sehr, daß das Festspiel nun endlich stattfände, damit der überaus rege Verkehr

zwischen seinem Sohn und Fräulein Frensen recht bald zu Ende gehen möge. . / ' Heute vormittag hatte nun sein Sohn gar, ttne er vom Chauffeur erfuhr, einen Besuch bei der Majorin Frensen gemacht. Den ganzen Tag hatte sich Frank nicht zu Hause sehen lassen, und nach mittags war wieder eine dieser verwünschten Fest spielproben. Der Senator wurde sehr nervös, als Stunde um Stunde verging, ohne daß sich sein Sohn daheim sehen ließ. Am meisten hatte ihn Franks Besuch bei den Damen Frensen verstimmt. Was hatte sein Sohn

dort zu suchen? Die Stimmung des Senators wurde immer ver drießlicher. Abwechselnd sah er nach der Uhr und nach Dora Rudorfs Photographie, und immer fester wurde sein Entschluß, Frank sobald als mög lich nach Brasilien zu schicken. Dann war er aus Fräulein Frensens gefährlicher Nähe, und das stete Zusammensein mit der schönen Dora Rudorf würde hoffentlich das übrige tun. Als Frank endlich gegen Abend nach Hause kam, sah sein Vater ihn unruhig forschend an. „Kommst du endlich einmal wieder nach Hanse, Frank

? Wo hast du denn den ganzen Tag gesteckt?' Frank begrüßte Vater und Tante und blickte er» staunt in des Vaters verdrießliches Gesicht. „Ich habe heute morgen verschiedene Besuche ge macht, habe dann mit einigen Freunden zu Mittag gespeist und am Nachmittag die Generalprobe zu unserem Festspiel abgehalten. Von dort komme ich soeben. Hast du mich vermißt, Vater?' „Nun, jedenfalls sieht man dich kaum mehr, seit dieses Festspiel in Vorbereitung ist. Es kostet reich lich viel Zeit, mein Sohn.' Es klang

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Pagina 10 di 12
Data: 12.08.1922
Descrizione fisica: 12
aufgegebenen Waggons aus technischen Grün den nicht Mehr mtt döm Zuge um 21.50. sondern nur mit einem anderen Zuge befördert werden können, was eine zirka 24stündige Verspätung in der Erreichung des Bestimmungsortes mit sich bringt. Züricher Devisenkurse vom 11. Aug. 1822 W0 österreichische Kronen. . .... —^1^ Frank W0 tschechische Kronen . . . . . . . .1317V, „ 100 ungarische Kronen ... . . . . — 36 „ 100 polnische Mark . . ^ ... » . . 007^2. „ 100 Mark . 6 INN ylioi; l.00 französische Franken

Qn Traude denken müssen. Jedes 'ihrer Worte war ihm im Gedächtnis haften geblie ben, und immer sah er sie im Geiste vor sich stehen, fühlte ihre schönen Augen auf sich ruhen und kam trotz aller inneren Gegenwehr nicht los von dem Eindruck, den sie auf ihn gemacht hattet Wen« er daran dachte, daß sein Sohn als Dora Rudorfs Verlobter heimkehren könne, wollte ihn etwas Wie Mitleid mit Traude beschleichen, aber wenn er dann wieder erwog, daß Frank auf seinem „Starrkopf' verharren könnte, so regte

sich auch in lihm wieder der alte Starrsinn der Manharts. ' In diesen Tagen suchte der Senator wieder ein- 'mal seinen Freund Brenken auf und erzählte von seinem Besuch, hei Traude Frensen. Brenken hörte aufmerksam zu und sah den Senator forschend an. Tlnd als der mit seinem Bericht zu Ende war, sagte er: ^ „Du hast also-nichts erreicht? Das hätte ich dir 'voraussagen können. Die läßt sich ihre Liebe nicht -abkaufen. Und ich an deiner Stelle machte mich nun darauf gefaßt, daß Frank seine Absichten durchaus

nicht geändert hat. Ein Mädchen wie Traude Frensen gibt man nicht so ohne weiteres auf.' Sonderbarerweise fuhr der Senator heute bei diesen Worten nicht auf. Er zögerte eine Weile u. sagte dann unsicher: „Ich kann aber doch unmöglich meine Einwilli gung geben. Ganz abgesehen davon, daß ich Frank kategorisch erklärt habe, nie darein zu willigen, würde ja eine solche Verbindung mich zum Stadt- ? gespräch machen. Der Sohn des Senators Man- hart und deine Sekretärin — das geht einfach nicht!' ! „Sie ist ja gar

würdest! Sei gescheit, Manhart, sperre dich nicht mehr da gegen, wenn dein Sohn trotz der Reise noch auf fei nen Wunsch bestehen sollte.' Der Senator erhob sich, nachdem er noch eine Weile vor sich hingestarrt hatte. „Du bist ein Phantast, Brenken, und setzst im Geiste schon die Verlobungsanzeige aus. Ich denke nicht daran, diesö Torheit mitzumachen. Frank wird ja so vernünftig gewesen sein und sich mit dem Gedanken vertraut gemacht haben, Dora Rudorf zu heiraten. Daß Fräulein Frensen

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Pagina 5 di 8
Data: 04.08.1922
Descrizione fisica: 8
verlassen hatte und sich nach emem Wagen umsehen wollte, der ihn nach der Villu, Markus Rudorfs bringen sollte, trat ein Herr auf M zu. Er mochte im Beginn der Sechzig stehen, ^ug einen lichten Anzug und einen breitrandigen Put, der ihn vor der Sonne schützte. Sem völlig vartloses Gesicht zeigte energische Züge, und die Warfen, blauen Augen, die aus ihm leuchteten, ver rieten sofort den Deutschen. Frank Manhart!' rief er und blieb vor Frank m ^iAr sah überrascht auf. Er harte Markus Eudorf kaum mehr

Wandervögel einen Edel hirsch auf, der im Schrecken direkt auf eine 35 bis 40 Meter hohe Wand zulief, in den Abgrund hinab stürzte und verendet liegen blieb. An weniger stei len Felswänden rutscht das Wild bei nassem Wet ter aus und stürzt im Winter mit einer kleinen Schneelawine in die Tiefe. Man findet dann gar manchmal mehrere abgestürzte und verendete Tiere am Fuß des Abhanges. Auch Edelwild, das in von nach Botafogo hinaus, aber Frank fühlte sich dabei nichts weniger als behaglich. Markus Rudorf

war so freundlich und liebens würdig zu ihm und sah sicher in ihm schon seinen Schwiegersohn. Frank fand seine Situation nicht beneidenswert. Am liebsten hätte er dem alten Herrn sogleich erklärt, daß er bereits verheiratet sei. Aber so leicht war das nicht. Dazu mußte er Wohl eilte passende Gelegenheit abwarten. Der Wagen rollte jetzt durch die ersten Straßen von Botafogo, dieser elegantesten und vornehmsten. Vorstadt von Rio, in der sich auch der weltberühmte Botanische Garten befindet. Wenige Minuten später

, daß er sich unter seinem Dach so Wohl wie zu Hause fühlen möge. Dann winkte er einem der Diener, der Frank in seine Zimmer führte, wo ihn schon ein erfrischendes Bad erwartete. Nachdem er den Reisestaub abgeschütteltund siH umgekleidet hatte, wurde Frank von zwei Dienern wieder in das Vestibül des Hauses hinuntergeführt. Hier öffnete der eine Diener eine Tür, und vor Franks Augen tat sich eilt weites Gemach auf, das in eine offene Säulenhalle führte, die den Anblick nach dem Meere freigab. Markus Rudorf

aus dem Dache eines Hauses von einem Windstoß in die Tiefe geschleudert wor einander vor, und Frank begrüßte die junge Dame sehr artig, aber doch reserviert. Sie war ein elfen- haft schlankes, zierliches Geschöpf mit schönen, regel mäßigen Zügen. Ein weißer, schleierartiger Stoff fiel graziös an ihrer schlanken Gestalt herab und wurde nlit einem silbernen Gürtel zusammengehalten. Nak- ken und Unterarme ließ dies eigenartige Gewand frei. Nußbraunes Haar umgab in schlechten Flech ten den schmalen Kopf. Blaue

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Pagina 5 di 8
Data: 19.07.1922
Descrizione fisica: 8
dem Schnee herausarbeiten. ' ' Eine Gruppe von Trägern, die weiter unten die verschütteten Gefährten gesucht hatte, entdeckte, daß Alle lachten. »Haben Sie auch Lampenfieber, Fräulein Fren- len?' fragte Frank Manhart. Traude sah mit einem bangen Blick zu ihm ^uf. „Ich träume jetzt so oft davon, daß ich stecken bleibe und Ihnen das ganze Festspiel verderbe.' Aber er wußte, daß die Angst in ihren Augen nicht dem Lampenfieber galt. Er fühlte, diese Angst galt ihrem eigenen Herzen. In all den Tagen

mich hinter die Blattpslanzengruppe dicht neben Ihren Platz,' beruhigte sie Frank. . »Gott sei Dank! Ab^r nun kommen Sie, Fräu- At! Frensen, wir müssen uns.umkleiden. Herr Aanhart, Sie behalten bitte, bis ich fertig bin, den seinen Harry unter Ihrer Aufsicht. Ich habe ver- iprochen, ihn nach Hause zu bringen.' Frank verneigte und beschäftigte sich, während ^le drei mitwirkenden Herren sich entfernten, mit 'ein kleinen Enkel des Kommerzienrats Brenken, der heute der Probe beigewohnt hätte. Er Hatte äum Schluck^nur ein kurzes

Sprüchlein aufzusagen, Und das war ihm forsch und munter von den Lip pen gekommen. . Frank unterhielt sich scherzend mit dem lebhaf ten Knaben, dein Sohne seiner Jugendgespielin. Er 'eß ihn an seinen Armen turnen und zeigte ihm „Bozner Nachrichten', den IS. Juli 1922 H - ' man sich auf dem Rücken eines riesigen Eisblockes befand, zu dessen Füßen sich eine Kluft öffnete. Kaum hatte man dies bemerkt, da sah man auch schon, wie zwei angeseilte Gruppen, also acht Männer, in den Abgrund stürzten. Die übrigen

! Ich will dich zu deiner Mama bringen. Du warst ein braver Bub uud hast deine Sache sehr gut gemacht? Zur Belohnung darfst du nun auf dem Heimweg mein Kavalier 'sein.' „Morgen darf ich doch wieder kommen und wie der mitspielen?' erkundigte sich Harry. - , „Selbstverständlich, Harry! Fräulein Herter wird es Mama bestellen,' erwiderte Frank. „Gut! Dann auf Wiedersehen morgen, Onkel Frank!' ^ „Auf Wiedersehen, mein Junge. Grüße Mama schön von mir.' Unter diesen Worten hatte Frank Fräulein Her ter und Harry vor das Hotelportal

begleitet. Drau ßen stand Franks Auto neben dem Wagen, der Harry abholen sollte. Frank ließ Fräulein Herter einsteigen und hob Harry in den Wagen. Dann trat er grüßend M rück. . Aber er bestieg sein Auto noch nicht; langsam ging er in das Hotel zurück, denn er wußte, d.iß Traude noch in der Garderobe weilte. Es dauerte auch nicht lange,- bis sie erschien. Ms sie Frank Manhart erblickte, wurde sie glühendrot. Mit einem Gefühl, als wanke der Bo den unter ihr, wollte sie mit einem stummen Gruß

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Pagina 6 di 8
Data: 02.08.1922
Descrizione fisica: 8
von ausländischen Ausstellern zur Wiener Herbstmesse nock nicht abgelaufen ist, so läßt sich doch schon jetzt auf Grund der vorliegenden Anmeldungen seststel- nächste Dampfer nach .Brasilien am dritten März auslaufen würde. Frank mußte also spätestens am ersten März, mittags, von Hamburg abreisen, um zur rechten Zeit an Bord des Dampfers einzutref fen; er hatte also nur noch vierzehn Tage Zeit. Das teilte er aber seinem Sohn vorsichtigerweise erst acht Tage vorher mit. Frank, verfärbte sich doch ein wenig

, als er hörte, daß er bereits am ersten März abreisen mußte, denn an diesem Tage sollte seine standesamtliche Trau ung stattfinden. Einen Moment überlegte er. „Wann geht mein Zug von Hamburg ab, Va ter?' fragte er, sich zur Ruhe zwingend. „Mittags zwölf Uhr dreißig,' erwiderte der Senator. - Da atmete Frank heimlich auf. Um neun Uhr vormittags war der Termin zu seiner Trauung fest gesetzt, es mutzte also gehen. Wenn er sich weigerte, an diesem Tage abzureisen, schöpfte sein Vater viel leicht Verdacht

, und das mutzte unbedingt vermieden werden. ^ „Es ist gut, Vater, ich reise also am ersten März ab und gehe am dritten März an Bord. Aller dings muß ich mich mit meinen Vorbereitungen nun sehr beeilen,' sagte er ruhig. Sein Vater war froh über seine Bereitwilligkeit. Anscheinend hatte Frank bereits Vernunft ange-- nommen, und all seine Sorge war umsonst ge wesen. — Frank aber ging noch an demselben Tage zu einem Notar und setzte ein rechtsgültiges Testament auf zugunsten Traudes. Und als er an diesem Abend

mit ihr zusammentraf, sagte er, sie in leidenschaft-- licher Innigkeit in die Arme ziehend: ,^Traüde — erschrick nicht — aber an unserem Hochzeitstag muß ich abreisen. Mein Vater kann anscheinend die Zeit nicht erwarten, daß ich Ham burg verlasse!' Sie schmiegte sich an ihn. „Wir mußten ja immer mit dieser Trennung rechnen, Frank!' Sie gab sich alle Mühe, tapfer zu erscheinen, wenn es ihr auch schwer wurde. Er küßte sie heiß und schloß sie in die Arme. Dann teilte er ihr seine weiteren Pläne mit. „Sobald

. - . ^ „Nein, nein, ich bin nicht bange. Wie lange, glaubst du/wird deine Reise Zeit in Anspruch > nehmen?' v . . ! „Nun, ich rechne zwei Monate für die Reise hin und her und einen Monat sür den Aufenthalt in Rio de Janeiro. Es kann immerhin Anfang Juni werden, bis ich zurückkomme. Aber dann soll uns nichts mehr trennen, mein Liebling!' , 4- 5 Am ersten März, pünktlich um ein halb neun Uhr vormittags, holte Frank Manhart Traude zum Standesamt ab. Sie trug ein schlichtes dunkel blaues Kostüm

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Pagina 5 di 16
Data: 06.08.1903
Descrizione fisica: 16
955. I?? „Vozner Nachrichten,,, Do —^ ' —---— ^ Der Nachlaß des ermordeten serbischen Königspaares ist nunmehr genau festgestellt. Wie man aus Belgrad schreibt, wurden als Hinterlassenschaft ses Königs Alexander 250.000 Frank Bargeld und überdies Staatspapiere im Nennwerthe von 150.000 Frank vorgefunden. Privateigenthum des Kö nigs waren ferner das ganze jetzige Mobilicw im Königs- palaste und die überaus werthvollen kunstvollen Silbergeräth-. schaften, welche noch aus der Zeit des Fürsten

Michael Odreno- vic stammen. Doch sind Schulden und unbeglichene Rechnun gen im Betrage von 500.000 Frank zu bestreiten. Inter essanter ist der Nachlaß der Königin Draga. Er besteht aus einer Spareinlage von 120.000 Frank bei der Wiener Union bank, auf den Namen Draga Obrenovic hinterlegt; ferner aus einer Spareinlage von 60.000 Frank in Gold, bei der Belgrader Serbischen Kreditbank, deren Direktor der Schwa ger der ermordeten Königin ist, auf den Namen Draga Ma schin 'lautend. Auf diesen Namen

ist auch das ibr seinerzeit vom König Alexander geschenkte Haus in Belgrad eingetra gen. Der Kaufpreis des Hauses betrug 60.000 Frank, und diese Summe hat der damalige Ministerpräsident Wladan Georgevic aus dem Dispositionsfond angestellt. Endlich sind noch bei einigen Geldinstituten kleiner Spareinlagen der Kö nigin in Gesammthöhe von 27.000 Frank vorhanden. Köni gin Draga hinterließ demnach ohne ihren Schmuck, der 160.000 Frank werth sein soll, ein Vermögen von etwa 257.000 Frank. Kelches ihre Schwestern

erben. Die Meldun gen über deren verzweifelte Geldverhältnisse sind demnach unrichtig, zumal da die beiden unverheirathetsn Schwestern nach ihrem verstorbenen Vater, dein Kreispräfekten Panta Lunjevica, eine Pension von 3000 Frank beziehen, und die dritte Schwester, Frau Petrovic, die Gemahlin des Bankdirek tors Petrovic ist, der eine halbe Million Frank sein eigen nennt. Frau Petrovic lebt zwar von ihren: Manne getrennt, hat aber nach serbischem Gesetz Anspruch auf standesgemäßen Unterhalt

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Pagina 6 di 8
Data: 28.07.1922
Descrizione fisica: 8
, daß Frank sich in das schöne Mädchen verliebt hatte. Aber lieben und hei raten ist eben zweierlei. Und der Erbe seines Hau ses hatte Traditionen zu wahren und durfte nicht das erste beste schöne Mädel heiraten. Frank Manhart holte Trande im Laufe des Abends zu einem einzigen Walzer. Es war ein Tanz, den sie beide in ihrem Leben nie vergessen haben. Ihre Herzen schlugen einander zu, und ihre Augen trafen sich immer wieder in seligem Leuchten. „Du bist mein! Du bist mein!' sang Frank Manhart leise

nach der Melodie des Walzers, und als die Musik endete, blieben sie stehen, wie aus einem seligen Traum erwachend. „Liebling — wenn es doch erst morgen wäre, da5; ich dich wieder an meinem Herzen halten könnte,' slüsterte Frank, während er die Geliebte an ihren Platz zurückführte. Sie bat ihn, seinen Chauffeur zu rufen, um sie nach Hause zu bringen. Es mar ihm lieb, und er meinte lächelnd: . - „Ich gönne es auch keinem, daß er mit dir tanzen darf, wenn ich abseits stehen mW, Ich rufe sofort meinen Chauffeur

, er und mein Diener wissen schon Bescheid. Auch ich bleibe nur, so lange es unbedingt sein muß.' » Draußen telefonierte er seinem Chauffeur und gab ihm Weisung, sofort zu kommen und Fräulein Frensen heimzufahren. Dann ging er in den Saal zurück und nahm in der Nähe seines Vaters Platz, der ihn mit gerunzelten Brauen begrüßte: „Es ist gut, Vater, ich werde nicht mehr mit ihr tanzen,' sagte Frank ruhig. Der Senator blickte ihn forschend an, aber aus des Sohnes unbewegtem Gesicht konnte er keine Schlüsse ziehen

. Dazu wurde er gerade von einigen älteren Herren in ein Gespräch gezogen, und Frank. 'stahl sich unbemerkt aus dem Saal. i Als er au der Garderobe . vorüberkam, trat Trande heraus. Sie trug einen schlichten graueu Mantel über ihrem Weißen Kleid, ihr Haar war un bedeckt. Ihre Wangen röteten sich, als sie Frank erblickte. „Gute Nacht, Frank!' sagte sie leise. Er hatte sich vorsichtig umgesehen und schloß sie rasch in seine Arme. Seine Lippen brannten heiß auf den ihren. „Gute Nacht, mein Lieb, träume

von mir!' Sie nickte ihm zu und machte sich los. „Auf Wiedersehen morgen!' rief er ihr nach. Sie huschte davon. Er folgte ihr von weitem und überzeugte sich, daß sein Wagen zur Stelle war und daß der Diener ihr den Schlag öffnete. Als das Auto davonrollte, kehrte er in den Saal zurück. Ungefähr eine Stunde später brach der Senator auf. Frank trat zu ihm. „Wollen wir zusammen Heimsahren, Vater?' „Willst du auch schon aufbrechen?' „Ja.' ' * „Nun gut — so komm.' Sie verabschiedete!: sich von dem Gastgeber

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Pagina 7 di 12
Data: 29.07.1922
Descrizione fisica: 12
aus ihren Kissen. „Frank ManhaH will mich zur Frau/ wir haben uns heute abend verlobt! Und morgen früh kommt ^ zu dir, um dich um deine Einwilligung zu.bitten.' Die alte Dame lag mit geschlossenen Augen, ohne '.!/ Zu rühren. Sie ließ die Worte ihres Kindes in lyrer leidgewöhnten Seele ausklingen. Und dann Herlten Tränen zwischen ihren geschlossenen Lidern hervor. Sie faßte nach der Hand ihrer Tochter. . „Kann das sein, mein Kind? Es scheint mir W zuviel des Glückes?' Traude schmiegte ihre Wange

an die der Mutter. „Nicht wahr, Mutter, es ist so wundervoll, daß ^.an es kaum glauben kann. Ich konnte es au^h nicht fassen, als Frank mir sagte: „Ich liebe dich, werde meine Frau!' - Mit zitternden Händen streichelte die Mutter das Haar ihrer Tochter. „Aber seine Familie, Traude, sein Vater? Wird A dareinwilligen?' fragte sie dann voll bangen Zweifels. Traude richtete sich auf. Ihre Augen blickten krnst und klar in die der Mutter. „Nein, Mutter. Der Senator hat Frank seine Einwilligung versagt. Aber sorge

dich nicht, Frank sest Havon überzeugt, daß sein Vater sich» ver lohnen läßt, wenn er vor die vollzogene Tatsache gestellt wird.' Und nun erzählte sie der Mutter alles, was sie mit Frank besprochen hatte. Die alte Dame lauschte unruhig, und als Traude geendet hatte, sagte sie: „Mein Kind, ich weiß nicht, ob ich mich nun noch freuen kann über dein Glück. Wird es nicht getrübt werden?' Traude atmete tief auf, dann sagte sie fest: „Sei ruhig, Mutter. Frank liebt mich, ui.d ich würde seiner Liebe nicht würdig

sein, wollte ich mich feig und kleinmütig zeigen. Wenn Frank von sei nem Vater abhängig wäre, dann hatte ich vielleicht nicht den Mut gehabt, dem Senator zu troycn, Franks wegen nicht. Aber er ist durch das Ver mögen seiner Mutter sichergestellt uud unabhängig. Sei nicht verzagt, Mutter^ Gott wird helfen, daß Franks Vater mich doch eines Tages als die Frau seines Sohnes anerkennt. Ich will um seine Liebe werben, soviel ich kann, wenn ich erst Franks Gat tin bin. Man muß auch zum Glücklichsein Mut haben!' Dann küßte

Traude die Mutter und sagte herz lich: „Jetzt mußt du aber ruhen, Mutter! Morgen kommt Frank zu dir, da mußt du frisch und munter sein. Und ich will auch noch einige Stunden schlafen.' Sie bettete die Mutter noch einmal bequem mit sorglicher Hand uud suchte dann selbst ihr Lager >aus. Ein Glückslächeln lag auf ihrem Antlitz, und Im ihrem Herzen war ein stilles Dankgebet, daß sie glücklich sein durfte. Am anderen Morgen ging Traude wie jeden Taz ins Kontor, während die alte Trine daheim mit Feuereifer

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Pagina 4 di 16
Data: 27.06.1920
Descrizione fisica: 16
Monaten schwerer Kerker ver urteilt. Nach Verbüßung der Strafe kehrte er zu seinem Vater nach Schönna bei Meran zu rück. Dort lernte er gelegentlich einer Arbeits- verrichtung die Wirtschäfterin Rosa Frank ken nen. Dieser erzählte Schwienbacher, daß er ein sehr vorteilhaftes Zigarettengeschäft abschließen könnte, wenn er 150 Lire besitzen würde. Schließlich ging er die Frank um ein Darlehen von 150 Lire an und versprach hiefür in den nächsten Tagen 180 Lire zurückzuzahlen. Rosa Frank glaubte

dem Schwienbacher und gab ihm die 150 Lire. Am nächsten Tage schickte Schwienbacher einen Bokn mit einem Schrei ben zur Rosa Frank und ließ um ein weiteres Darlehen von 1300 Lire gegen 300 Lire Ent schädigung und baldiger Rückzahlung dringend bitten, weil sich das Zigarettengeschäst bedeutend erweitert habe. Rosa Frank hatte gegen dieses Darlehen einige Bedenken und ließ dem Schwienbacher sagen, er möge selbst zu ihr kommen. Schwienbacher kam dann auch per sönlich zur Frank und es gelang

ihm unter Vor spiegelung verschiedener falscher Tatsachen das Darlehen von 1300 Lire zu erlangen. Wieder einige Tage später erschien Schwienbacher neuer? dings bei Rosa Frank und bat um ein neuer liches Darlehen von 300 Lire, da ihm dieser Betrag zum vollständigen Abschlüsse des Aiga- rettenhandels gerade noch fehle. Rosa Frank hatte unterdessen von den gegbenen Darlehen ihrem Dienstgeber erzählt und dieser warnte sie, dem liederlichen Schwienbacher ethas anzuver trauen. Schwienbacher konnte daher das be gehrte

Darlehen von 300 Lire nicht mehr er langen. Am 30. März 1920 wurde er wegen dieser Betrügereien verhaftet. Schwienbacher legte bald ein umfassendes Geständnis ab und wurde durch die Erhebungen festgestellt, daß er die von Rosa Frank erhaltenen 1450 Lire im Verlauf von einigen Tagen in Zechgelagen ver geudete. Das vorgeschützte Zigarettengeschäft war von ihm glatt erfunden. Weiters wurde dem Angeklagten der Diebstahl eines Fahrrades, 260 Lire wert, begangen am 14. September 1919 zum Schaden

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Pagina 4 di 8
Data: 14.08.1922
Descrizione fisica: 8
. Über dieses am 1. August stattgefundene Konzert berichtet der geschätzte Salzburger Tondichter August Bru - netti-Pisano: Alois Kofler, welcher sich ^ ' (Nachdruck verboten) Die heimlich vermählten. . Roman von H. Cou r ths - Mahle r. l'^5. Fortsetzung.) Als er auf dem Bahnsteig stand, siel ihm wieder ein, daß ihn Frank beim Abschied mit dem freundlichsten Gesicht versichert hatte: „Nie mand als Traude Frensen wird meine Frau!' Und dabei hatte er ein Gefühl, als habe er sich auf eine jSache eingelassen

— uNd für Dora Rudorf brachte er hier Brautblumen. ^'Ob Traude Frensen wußte, daß Frank hsuta -heimkehrte? Ob sie wirklich Wort gehalten hatte? ihm keinerlei Nachricht zu geben? Und od sie wirklich keinen Versuch machen würde, ihn ZU halten, wenn er sich mit Dora Rudorf ver lobte? - Die Stimmung des Senators wurde durchaus nicht besser, während er darüber nachdachte. U id plötzlich ertappte er sich auf einem Gedanken, vor dem er selst erschrak: Ich an Franks Stelle — ich hätte Traude Frensen nicht aufgegeben

seine^stolze, unnahbare Haltung un. Wie konnte er nur so närrischen Gedanken nach hängen! Er war entschieden nervös. Es war Zeit, daß diese Angelegenheiten erledigt wurde. Der Zug, der Frank Manhart. das junge Ehepaar und Senjora Rodigo brachte» lies ein. Dora faßte Franks Hand. „Also Glückauf, lieber Freund! Ich werde mich jedenfalls bemühen, mich Ihrem Herrn Va ter von der unvorteilhaftesten <Äite zu zeigen, da ich Ihnen ja anders nicht helfen soll,' sagte sie. .. Er nickte ihr lächelkd

. Und dann übernahm Frank die Vorstellung seiner Begleiter. Dora bezeichnete er diploma tisch mit: ;,Die Tochter von Markus Rudorf.' Der Senator sah auf die zierliche Erscheinung der jungen Brasilianerin, sah in ihre lachen oen Augen hinein und reichte ihr mit freundlichem Willkommen die Rosen. - 184 ' Mffenbesuch auf. Alle Züge der RiLLnerbahn Garen VW besetzt, dtächten^ FmekweHrmMn^Md Gast» aW tW Hnö Drn^rAH, etttwjWte sich bald em büktÄMgtA LebM iü oeni lieblichen Wrte. ' Der Vormittag war mit musikalischem

zerstört. Die Schloßen sielen so dicht, daß der Boden des Platzes in Kaltern selbst in einer Minute fast weiß war und prasselten mit solcher Gewalt gegen die Mauern und auf die Dächer, daß man in unmittelbarer Nähe der Kirche das Läuten der Wetterglocke zeitweise nur wie aus weiter Ferne hören konnte und daß selbst die stärksten Donnerschläge im allge meinen Lärm fast untergingen. Die größten Hagelstücke erreichten die Größe kleiner Hüh- ' Als Frank ihm dann die Senjora und zuletzt Georg Wegner

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Pagina 5 di 8
Data: 11.08.1922
Descrizione fisica: 8
zu berau ben. Planmäßig g i ng er verschiedenen Geld briefträgern nach, um sich den „Geeignetsten' auszusuchen; er wollte ihn gleich bei Antritt des (Nachdruckverboten.) Die heimlich Vermählten. ' Roman von H. Courths-Mahler. (23. Fortsetzung.) Damit schritt Dora leichtfüßig davon. Die Senjora hob die gefalteten Hände zu Frank empor. u 'Was soll ich tun, Senior Manhart, um Gottes ^lle^, was soll ich tun?' ; . Frank zuckte die Achseln. . „Am besten, Sie tun, was Ihnen Frau Dora gesagt hat; ich halte

tinsah. „Gestatten Sie mir, Herr Wegner, auch Ihnen zu Ihrer Vermählung Glück zu wünschen, wie ich es Ihrer Frau Gemahlin schon gewünscht habe,' sagte Frank herzlich, der schnell erwachten Sympa thie Ausdruck gebend. Georg Wegner erwiderte seinen warmen Hände druck. „Ich danke Ihnen, HerrManhart, meine Frau hat mir gesagt, daß wir es hauptsächlich Ihnen zu danken haben, daß wir unsere Trauung durchsetzen konnten.' . Frank wehrte den Dank ab, und Dora meinte: „Aber, jetzt komm zur Senjora, Georg

, ich will dich ihr vorstellen.' Er zog die Stirn zusammen. „Die stolzeste Dame Brasiliens, die einen ehe maligen deutschen Offizier wie einen Schuhputzer behandelte — nun, wenn es sein muß, auch das, kleine Dora.' Und er ging mit ihr und Frank zu der Senjora, die noch immer ziemlich fassungslos ivar. „Liebe Senjora, mein Gatte mochte in Ihnen eine alte Bekannte begrüßen,' sagte Dora lächelnd. „Ja, Senjora Rodigo, ich möchte Ihnen mein', ganz besondere Verehrung zu Füßen legen. Hof fentlich haben Sie nichts dagegen

sich schon in Ihrer Kabine» Senjora, ich habe alles bestens besorgt,' erwiderte Georg Wegner. Und Dora fügte nun doch mitleidig hinzu: „Ruhen Sie sich aus, Senjora, ich bedarf Ihrer nicht, da ich mich in bester Hut befinde. Und haben Sie keine Angst vor meinem Vater, ich bringe das alles in Ordnung.' Die Senjora wankte davon, während das junge Paar und Frank Manhart sich zusammensetzten^ Frank, erfuhr nun näheres über Georg Wegners Schicksal, der, während er erzählte, immer wieder die Hand seiner jungen

Frau küßte. „Sie war mutiger als ich, meine kleine Dora, ich hätte nicht gewagt, sie an mich zu fesseln. Aber sie redete mir alle Bedenken aus. Und so wurde sie meine Frau.' „Und sie ist sehr stolz darauf, deine Frau zu sein,' sagte Dora zärtlich. . Georg Wegner sah Frank an. A „Man muß sich bemühen, sehr gut zu sein, um soviel Liebe zu verdienen. Ich würde ihr noch viel beklommener gegenüberstehen, wenn mir.» nicht am Tage unserer Eheschließung noch ein anderer Glücks fall begegnet wäre. Ich bekam

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Pagina 2 di 16
Data: 14.06.1894
Descrizione fisica: 16
Fink, Johann Sitberuagl, Josef Pöder, Josef Kantan, Anton Schorn, Stephan Rabanser. Die Anklageschrift führt in ihrer Begründung Folgendesaus: Josef Lutz, Kleingütler in Schluderns, ein Mann, der mit der strafenden Gerechtigkeit zu wiederholten Malen m Collision gerieth, besitzt von dem mitten im Dorfe Schluderns gelegenen Hause Nr. 41 den zweiten.St^ck und einen Keller, während das Erdgeschoy der Marianna Frank und der erste Stock dem Karl Walter gehört. Der Keller befindet sich unmittelbar

unter der getäfelten Stube der Marianna Frank, der Ober boden des Kellers wird von fünf offenen Balken getragen, ans welchen ein alter Brctterboden liegt, der die Grundlage eines drei Centimeter dicken Estrichs bildet. Auf diesem Estrich liegen drei Bretterböden übereinander, von denen der oberste gleichzeitig den Boden der Stube der Marianna Frank darstellt. Dieser Boden ist noch gut erhalten, wogegen die übrigen Böden alt, morsch und faul sind. Am 2. Mai 1894 in der Früh spürte Mari anna Frank in ihrer Wohnstube

brenne, worauf sie um Wasser lief, das sie auf die bren nenden Bretter warf um das bereits ausgebrochene Feuer zu löschen. Josef Lutz, der hiebei nur gemüthlich zuschaute und sich im Keller einen Speck herabschnitt, sagte zur Frank, sie solle ans dem Keller hinausgehen und nicht solche Schwimmereien machen, es sei Schmutz genug vorhanden, es könne nicht anders sein bei dem fanlen Boden, er habe schon wieder holt gesagt, sie (die Frank'schen) sollen einen andern machen lassen, es sei kein Schade

um die Barake. Die Frank war der Meinung, daß das Feuer vollständig gelöscht sei, weßhalb sie sich aus dem Keller entfernte. Ebenso ging Josef Lutz wieder ins Wirthshaus znrück. Da aber Marianna Frank noch immer Angst hatte, verfügte sie sich mit ihrem Vater Andreas Frank und mit Maria Lutz neuerdings in den Keller. Dort entdeckte sie, daß aus den Bretterfugen Ranch heraus kam und daß das Feuer weiter geglommen hatte. Durch den nun entstandenen Lnftzng angefacht kamen Flammen zum Vor scheine. Mit Hilfe

dn herbeigerufenen Nachbarn, die mit Hacken und sonstigen Werkzeugen die brennenden Bretter entfernten, gelang es der Frank, das Feuer zu löschen und die Gefahr eines weiteren Ausbruches zu beseitigen. Der dnrch das Feuer entstandene Schaden wurde von den Sachverständigen auf 1 fl. 5t) kr. geschätzt. Sie bemerkten aber, daß das Feuer, falls es nicht noch rechtzeitig entdeckt worden wäre, das Getäfel der ober dem Keller befindlichen Stube der Marianna Frank ergriffen hätte, und daß

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Pagina 8 di 12
Data: 05.08.1922
Descrizione fisica: 12
?' n Schelmisch fragend sah sie zu ihm auf. WEr verbeugte sich. > „Im Gegenteil, gauz im Gegenteil, mein gnä diges Fräulein.' „Also, bitte, nun lassen Sie sich nicht stören und bewundern Sie die herrliche Aussicht.' >Das tat Frank Manhart in ehrlichem Ent zücken. Es bot sich ihm wirklich ein wunderschöner Ausblick auf die herrliche Meeresbucht. -Senjora Nodigo nahm seine Bewunderung wie eiize persönliche Huldigung auf. Sie war in Rio geboren und darum stolz auf die Schönheiten die ser Stadt, als seien

sie von ihr selbst geschaffen Wörden. > Man plauderte zu dreien angeregt, bis auch der Hausherr wieder erschien. Er freute sich, daß er seine Tochter und Frank in bestem Einverständnis sah, und als Dora den Gast bis an das Ende der Halle führte, flüsterte die Senjora dem Hausherrn mit einem verständnisvollen Blick zu: „Es wird alles gut gehen, die jungen Herrschaften sind ent- ^ zückt von einander.' Markus Rudorf nickte ihr strahlend zu. Er hatte die Senjora. in seine Vaternöte eingeweiht, und sie war seine Verbündete

auf. Die Unterhaltung bei Tisch war sehr angeregt. Dora befand sich anscheinend in der besten Stimmung und scherzte und lachte mit Frank. Sie sti?ß nnt ihm auf eiue gute Freundschaft und auf eine recht vergnügte und glückliche Überfahrt an. Markus Rudorf strahlte über das ganze Gencht, denn er hatte seiu Töchterchen sein Monaten nicht mehr so froh und heiter gesehen. Dazwischen fragte Dora wie beiläufig ihren Vater, wann sie mit Frank und der Senjora die Reise nach Deutschland an treten sollte. „Ich denke

am zweiten Mai, wenn unser Gau bis dahin seine Geschäfte erledigt hat,' erwidert«, dieser. Frank beeilte sich, zu versichern, daß er bis da hin sicher fertig sein würde. Denn ihm lag natür lich sehr viel daran, sobald als möglich wieder heim kehren zu können. So wurde also gleich heute der zweite Mm als Abreisetermin festgesetzt, und in bestem Einverneh men und fröhlicher Stimmung wuche 5ie Mahlzeit beendet. Als Markus Nudorf sich zurückzog, um seine Siesta zu halten, sagte er sich befriedig

:: Dieser prächtige junge Mann wird meine Dora die Lievel>'i mit Georg Wegner schnell vergessen lassen. Er hat, scheint's, großen Eindruck- auf sie gemacht, unO es wird sich alles nach Wunsch entwickeln. ! ^' ! Wie im Fluge vergingen Frank die Tage in dem schönen Rio. Wenn er nicht^o große Sehnsuch! nach seiner jungen Frau gehabt hätte, wäre er wunsch los glücklich gewesen und gern noch länger geblieben. Aber Traude fehlte ihm überall. Erst ^etz: fühlte er so recht, was sie ihm geworden war und wie lieb

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Pagina 6 di 8
Data: 09.08.1922
Descrizione fisica: 8
Seite 6 „Bozner Nachrichten', den 9. August 1922 Nr. 180 röpäischen beziehungsweise 42,8 Prozent des Welt-Rebareals, Spanien mit 1>831.868 Hektar oder 19.6 Prozent des europäischen beziehungs weise 18,4 Prozent des Welt-Rebareals. Frank reich mit 1,560.090 Hektar oder 16.9, Prozent des europäischen beziehungsweise 1.5,5 Prozent des Welt-Rebareals. Dann kommen in weitem Abstand Griechenland 355.764 Hektar. Türkei 300.000 Hektar und Ungarn 212.600 Hektar, Deutschland mit seinen schönen

, ich bin einmal mit meiner ganzen Liebe an Frank gebunden und würde ihn so unglücklich machen wie mich selbst, wenn ich mich von ihm löste. Sie kennen Ihren Sohn sehr stecht, Herr Senator, wenn Sie glauben, daß er sich ))urch solche Manöver bestimmen lassen könnte, mich aufzugeben und eine anders zu heiraten. Er ist ein ganzer Mann, der weiß, wätz er tut. Und ich habe ihm versprochen, hier in diesem Häuschen au? ihn zu warten, bis er kommt. Freiwillig verlasse ich es nicht, um keinen Preis der Welt!' Der Senator erhob

sich langsam. „Ist das Ihr letztes Wort?' Sie sah ihn mit großen, flehenden Augen an. . „Es ist mein fester Wille, denn ich tue nur, was Frank mir geboten hat. Herr Senator, ich bitte Sie, geben Sie Ihren Widerstand gegen unsere Verbin dung auf. Er ist vergeblich. Machen Sie sich und Ihrem Sohne nicht unnötig schwere Stünden, lassen Sie zwischen sich und ihm keine Entfremdung auf kommen. Wenn ich nicht zu Franks Glück notwen dig wäre, würde ich still und klaglos ans seinem Leben verschwinden

und Sie nicht mehr liebt? Dann haben Sie das Nachsehen. / Deshalb sollten Sie klug sein und ihm zuvorkommen.' Traudes Lippen zuckten. „Für diese Art Klugheit bin ich nicht geschaffen, Herr Senator. Und Ihre Worte können mich nicht schrecken. Aber ich gebe Ihnen freiwillig mein Wort: wenn Frank heimkehrt und Ihnen erklärt, daß er jene junge Dame heiraten will, und daß er bereut, sich an mich gebunden zu haben, dann gebe ich ihn frei, gleichviel, welches Band uns bindet.' Er sah sie unsicher an. Dann sagte

er rasch: „Gut, ich halte Sie'beim Wort! Sie geben Frank ohne weiteres frei, wenn er erklärt/daß er Fräulein Rudorf heiraten will?' „Ja, dann ist er frei.' „Und Sie versprechen mir auch, dann keinen Versuch zu machen, ihn sür sich zurückzugewinnen?' „Auch dafür gebe ich Ihnen mein Wort, das ich unbedingt halten werde.' „Wollen Sie mir auch versprechen, bis zu seiner Rückkehr keinerlei schriftliche Verbindung mit ihm zu unterhalten?' Sie lächelte leise. „Auch das will ich Ihnen versprechen

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Pagina 3 di 12
Data: 18.03.1922
Descrizione fisica: 12
des Ein- geselle über 30 Jahre alt mit Arbeitseinkommen von 20.000 -MV Frank --- 90 Pfund jähr- Deutschland . . . 8,3 ^ rankreich . . . 3,25 ^ England . . , 0,0 - n mit Frau und 2 Kindern mit Ar- einkommen von 50.000 Mark — Frank - 225 Pfund jährlich: ' Atschland . . . / 6,52 . ' -. rankreich ^ -v, > 1.53 ^ ' ngland . 0,0 ' ^ mit Frau und 4 Kindern mit t. Der Papst soll angeblich aus dem Vatikan herausgehen, über Wien, 18. März, wird ge meldet: Der Papst plant eine große Überra schung. Wie von der hiesigen

und stürzten — 20.000 Frank — 450 Pstmd j von dieser Höhe auf die Erde nieder. wo sie gräßlich zerschmettert liegen blieben. Der dritte wurde in noch größere Höhen hinaufgetragen. Plötzlich fing der Ballon an zu sinken und als er auf dem EÄboden wieder angekommen war, hielt sich der Soldat noch eins Viertelstunde lang krampfhaft am Kerbel. . t. Japan rüstet äb .Die japanische Regierung hat beschlossen, den Heeresstand auf 50.000 Mann herabzusetzen. . 14.06 3.0 2.10 ich: Deutschland rankreich Kngland

. jn mit Frau und 2 Kindern mit Arbeitseinkommen von 250.000 k -- 50.000 Frank — 1125 PsunL ich'- ^ ^ ^ ^ Deutschland . . . 25,20 ' ' rankreich . . . 7.80 Ml°nd . . . . 16.32 Me mit Renteneinkommen 'von ^ Mark - 50.000 Frank.--- 1125 jährlich: '«-Wand . .. . 31,70 rankreich . . ^ 14Z0^^ ngland . . 23.40 ^ Melle mit RenteneinkoMmen von mon Mark -- 200.000' Frank — Pfund jährlich: Deutschland . . . 44.05 Mrankreich ... 26.80 ngland Renteneinkommen Tiroler Uolkspartei. Versammlung in Feldthurns beim oberen

Wirt Sonntag. den 19. März, 3 Uhr nachimttags. Redner: Bürgermeister Valentin Gallmetzer und z Sekretär Michael Malfertheiner. ^ Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Ortsausschuß. Josefitag. Eine Bauernregel sagt „Ein schöner Josefstag bringt ein^utes Jahr'. Heuer sällt der M Pfund jährlich: mMand ... 61.11 ' Mrankreich . . . 59.75 England . . . 54.75 Läuterung dieser Vergleichszahlen Blatt folgendes: - ankommen sind verglichen worden ^Ldlage von 1 Frank — 5Markund 1 M .Mark da lillion

-n '^'^'cinsommen von ^ ^ t ^ ^ -> -n ^ Mark 2 Millionen Frank Feiertag auf einen Sonntag. Der aus Nazareth »-N0 stammende Josef verlobte sich im Alter von vierzig Jahren mit der vierzehnjährigen Maria; das Evan gelium des Josefitages (Matthäus 1) handelt hie- von. Papst Pius IX. setzte 1847 das Schutzfest des hl. Josef (am 3. Sonntage nach Ostern gefeiert) ein; am 8. Dezember 1870 wurde der hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen katholischen Kirche erklärt. Der Name Josef ist wohl der häufigste Vorname

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Pagina 5 di 8
Data: 03.08.1922
Descrizione fisica: 8
kann, wie sie in Rheinland und Westfalen zu Hause ist. Aber trotzdem ist Bayerns Industrie ein überaus wich tiger Faktor im Gesamtorganismus des Reiches. Textil-, Maschinen- und chemische Industrie haben gewaltige Zentren in Bayern, in der keramischen meine. Und ich hoffe bestimmt, Sie wiederzusehen^ wenn ich heimkomme!' Sie sah mit matten Augen zu ihm aus. „Mein lieber Frank, das Leid habe ich jahrelang ertragen, und die Sorge um Traude hat mich am Leben erhalten. Jetzt braucht sie mich nicht mehr» — Aber davon

sprechen wir zu Traude nicht.' Er küßte nochmals ihre Hand, erwiderte aber nichts, denn jetzt kam Traude herein, und zusam men nahmen sie das Frühstück ein. Die Zeit war knapp, und Traude selbst mahnte Frank zur Eile. Noch einmal schloß er seine junge Gattin in seine Arme, dann 'riß er sich los. Traude sah ihm vorn Fenster aus nach und zeigte ein tapferes Gesichte Und er grüßte noch einmal zu ihr herüber u. sprang in den harrenden Wagen. „Schnell, Chauffeur!' Und der Wagen sauste davon. — Als Frank

nach Hause kam, hatte er gerade noch Zeit, einige Kleinigkeiten in die fertig gepackten Koffer zu werfen. Dann trat sein Vater bei ihm. ein. In seinem Gesicht zuckte eine leise Unrnh^ Er war gekommen, um seinem Sohne das Geleit zum Bahnhof zu geben. „Bist du fertig, Frank?' , „Ja, Vater.' . Auch Tante Leopoldine kam herbei, um dem. Neffen glückliche Reise zu wünschen und ihm die Hand zum Kusse zu reichen. ^ ^ Dann verließ Frank an der Seite seine» Vater^ das vornehme Haus. Der hatte sicher von Onkel

sie mit großen Augen. Das ganze Zimmer Rosengarten verwandelt. Rote Rosen vmhten ihr entgegen und erfüllten den Raum mit ihrem süßen Duft. Das hatte Frank so ange ordnet. Trina hatte ihren Glückwunsch freudestrahlend entgegengebracht, und die Majorm küßte ihre Kin der in wortloser Ergriffenheit und ließ sich dann von -i-rina hinüberführen ins Nebenzimmer. Sie wollte oem jungen Paar eine Stunde des Alleinseins gönnen. ^o standen die Neuvermählten nun allein unter blühenden Rosen. Sie sahen einander tief

, wenn ich noch mit meiner jungen Frau frühstücken will,' erwiderte Frank, sie mit glänzenden Augen ansehend. Eiligst trug Trina auf, stellte einen Rosenstrauß auf den Tisch und streute kleine Myrtenzweige über das Tischtuch. „Damit es doch ein bißchen hochzeitlich aussieht,' sagte sie. Frank und Traude holten die Mutter inzwischen herüber. Während Traude dann einige Minuten im Nebenzimmer war, faßte die Majorin Franks Hand. „Mein lieber Sohn, ich weiß nicht, ob. ich Sie noch einmal wiedersehe. Vielleicht erlebe

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Pagina 4 di 8
Data: 18.07.1922
Descrizione fisica: 8
Sicherheitswache griff einen Bettler auf, dessen Standplatz sich meistens in der Nähe der Reichs brücke befand. In seinem Besitze wurde Scheide- (Nachdruck verboten.) Die heimlich vermählten. Roman von H. Eourths-Mahler. <2. Fortsetzung.) „Nun ja, aber das ändert doch nichts daran, daß sie eine Angestellte ist und bleibt.' Frank richtete sich auf. „Ihr Vater hat sein Leben fürs Vaterland lasten müssen, ihr Bruder ebenfalls. Sie steht schutzlos und allein und muß für sich und ihre kranke Mutter den Unterhalt

verdienen — alle Achtung davor —, und Onkel Brenken ist sehr zufrieden mit ihr!' Der Senator sah seinen Soda 'Zwas verwundert an, weil er so heftig wurde. Die Tante aber zuckte die Achseln. „Warum ereiferst du dich, Frank? Ich bin mit meinen Ansichten alt geworden und will nicht mehr umlernen. Und hier im engsten Familienkreise werde ich doch Wohl Verständnis für diese Ansichten finden! Es ist schlimm genug, daß sich heut.Mage alle Gegen sätze verwischen und daß sich überall diese entsetzliche

Oleichmachuugstheorie breit' macht! Sie ist grau Wie alle Theorien und eine Krankheit unserer Zeit, Von der wir hoffentlich bald gesunden werden.' „Ich glaube nicht, daß wir jemals wieder zu den alten Ansichten zurückkehren werden,' fiel Frank ihr ins Wort, „und so wenig ich auch mit den jetzigen Verhältnissen zufrieden bin — das eine Gute haben sie gebracht, daß man mit vielen veralteten Vorur teilen aufgeräumt hat — daß man den Menschen als Menschen gelten lassen will, unabhängig von seinen Verhältnissen.' „Nennst

eine Wirtschaft eingerichtet. In den Marmaroli gibt es wohl Notunterkunft in Baracken aus der Kriegszeit, die jedoch für touristischen Besuch kaum mehr in Betracht kommen. Ausschreibung. An der landwirtschaftlichen Lan deslehranstalt Sterzing im Schloß Moos gelangt die Stelle eines Obstbauwanderlehrers mit den Be- Die alte Dame warf den Kopf steif in den Nacken. „Aber FrankFrank, ich bin starr über deine Auffassung! Sollen wir vielleicht in Zukunft mit unseren: Kutscher am Teetisch sitzen?' „Wir sprechen

, daß sie durch ihr Abhängigkeitsver hältnis in eine andere Sphäre gerückt ist. Es hat gar keinen Zweck, über dieses Thema zu streiten. Bei diesem Jubiläumsfest ist sie natürlich an ihrem Platz. Daß sie zu intimeren Geselligkeiten in un seren Kreisen geladen wird, ist ja nicht vorauszu sehen. Und damit halte ich die ganze Frage sür erledigt.' - ^ Frank biß sich auf die Lippen. Die Unterbal- tung hatte seinen Trotz geweckt. Sein ritterliches Empfinden hatte ihn bewogen, für Traude Frensen W ^c--' .ZK. Ißl' zügen der neunten

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Pagina 8 di 12
Data: 15.07.1922
Descrizione fisica: 12
dich und erzähle mir von deinem Heimkommen.' Frank Manhart machte eine Bewegung, als schneide er die Lust mit der Hand. Seine Stirn legte sich in Falten. „Schweigen wir davon! Du weißt doch, wie de mütigend diese Heimkehr war. Dasür also hat man all die qualvollen, bitteren Jahre durchlebt! Aber mau' muß sucheu, darüber hinwegzukommen — am besten durch Arbeit — viel Arbeit!' Der Kommerzienrat nickte schwer. „Daran wird es nicht fehlen!' Und'dann hatten die Herren wohl eine Stunde lang miteinander gesprochen

von allein, was die Herzen deutscher Männer in jener Zeit bewegte. Traude Frensen hatte inzwischen in ihrem Zim mer verschiedene Briefe geschrieben. Ab und zu hatte ein verlorener Laut aiG dem Zimmer des Kommerzienrats herübergeklungen. Und dann hörte sie die Tür öffnen, hörte einen festen, raschen Schritt zum Fahrstuhl hinübergehen, und bald daraus sah sie Frank Manharts schlanke, kraftvolle Gestalt über den-Speicherhos gehen. Ihre Augen folgten ihm, bis Lr das Tor passiert hatte und verschwunden

war. ,Miner, der wiedergekommen ist,' dachte sie fast bitter. Weich darauf zuckte sie zusammen. Das Tele phon auf ihrem Schreibtisch klingelte. Es war der Kommerzienrat, der sie zur Weiterarbeit rief. Mehr als ein Jahr war vergangen, und es hatte kaum einen Tag gegebenen dem sie sich nicht gesehen hätten, denn Frank Manhart liebte es, auf einen Sprung zu Onkel Brenken herauszukommen, wenn er sich in das Geschäftshaus der Firma Manhart begab, das ganz in der Nähe lag. Und fast immer war Traude

bei diesen Besucheu zugegen, die meist irgend einer geschäftlichen Rücksprache galten. Gelegentlich richtete Frank auch einige artige Worte an Traude, der das Herz dann rascher Lop.fte. Auch auf der Straße begegnete sie dem jungen Man hart häusiger', er grüßte sie dann stets sehr höflich, wie man eine Dame der Gesellschaft grüßt. Dabei ahnte sie nicht, daß er diese Begegnungen absichtlich herbeiführte. Nur eins wußte sie, daß es für sie immer wie ein Sonnenstrahl war, wie ein.Lichtblick in das Einerlei

ihres Lebens, wenn sie ihn sah. Frank Manhart hatte ihr Herz im Sturm gewon nen, sie hatte gar nicht Zeit gehabt, sich gegen dieses Gefühl zu wehren. Und Frank Manhart? Er mußte mehr, als es seiner Herzensruhe zu träglich war, an Traude Frensen denken, und die Sehnsucht nach ihr führte ihn immer wieder in ihren Weg. Es nützte nichts, daß er sich Vernunft predigte — ein Tag, an dem er Traude nicht wenig stens einmal begegnete, schien ihm ein verlorener. Trotzdem hatte er es bisher uicht gewagt

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