Nr. R S Koz«er Nachrichte« S Aeber gähnende Hiefen. Ro man aus dem Am erikanis ch envonV. R. Deutsche r (28. Fortsetzung.) „Ein sehr verftändiges^Testament'!' bemerkte Mr. Godwin. .Ja, hören Sie weiter. Zur Zeit seines Todes bereiste Eugen Europa. Er kehrte soiort nach Hause zurück, als er die Trauernachricht erhielt ; doch er kam nicht allein^ Er brachte'ein junges Weib mit, welches er der überraschten Nachbarschaft als Mrs. Eugen Le Noir vorstellte. Sie war die Tochter eines fran zösischen
Vaterlandsvertheidigers. Ihre Eltern hatten beide auf dem Schafott enden müssen und Hülflos, freundlos, verlassen, hinausgestoßen in die kalte Welt, stand sie da, als das Schicksal sie Eugen in den Weg führte. Ihre Verlassenheit erweckte sein Mitleid und dieses wuchs bald zu einer heftigen Liebe. Zu dieser Erkenntnis war er gelangt, als seines Vaters unerwartetes Ende ihn eilig heimberief. Was sollte er thun? Hülflos Diejenige zu rücklassen in dem fremden Lande, die er über alle Maßen liebte? Um keinen Preis hätte
, schnell zu Ende gehen. Eines Nachts kehrte Eugen nicht nach Haufe zurück. Am nächsten Tage fand man ihn todt im Walde, nahe dem einsamen Haufe, mit einer Kugel in der Brust. Der Mörder wurde nie entdeckt. Ga briel Le Noir eilte von seinem Regiment, bei welchem er statio- nirt war, herbei. Madame Eugen Le Nvir sah Keiner mehr seit jener Zeit. Es hieß, daß sie ihren Verstand verloren habe, eine Thatsache, die Niemanden in Verwunderung versetzte. Eugen war ohne Nachkommen gestorben; seine junge Wittwe
, und wie er dort Kapitola aufgefunden, das Mädchen, welches jenes Kind war, das Gabriel Le Noir hatte beseitigen wollen. „Und dieses Kind, welches inmitten der Elendsten Newyork's aufwuchs, ist die alleinige Nachkommenschaft und die rechtmäßige Erbin Eugen Le Noir's, die Erbin von Millionen, um die zu erlangen jener schurkische Gabriel Le Noir seine Seele mit Mord nnd Verbrechen befleckte!' ^ „Unzweifelhaft haben Sie schon Schritte gethan, Major, um es jungen Mädchens Rechte festzustellen?' „Sie errathen richtig
Gott, Sir, Sie wollen doch nicht sagen —' „Ich glaube Alles, so lange ich nicht vom Gegentheil über zeugt bin. Ich glaube, daß Madame Eugen Le Noir durch denselben Schurken aus dem Wege geräumt ward, der ihren Gatten tödten und ihr Kind beseitigen ließ!' Den Geistlichen schien die Schwere der vorgebrachten An klagen beinahe überwältigen. Die Augen mit der Hand bedeckend, schöpfte er tief Athem, bevor er erwiederte: „Major, ich kann Ihnen keinen besseren Rath geben, als Mr. Breefe. Folgen