hängen auf das Innigste zu sammen und eine verfehlte Politik ruiniert zu gleich die Volkswirtschaft. „Bozner Nachrichten', den 30. November 1921 Aus Innsbruck wird uns unter dem 25. No vember geschrieben: . . Wenn wir uns die großen Verkehrswege an sehen, die vor dem Kriege noch große Bedeutung hatten, so fällt uns auf, daß der Bahnverkehr über den Brenner trotz der Ungunst der Ver hältnisse bedeutend zugenommen hat, während die anderen Wege, die während des Krieges ab geschlossen waren, sich seither
hat; von Deutschland, weil der Verkehr über den Brenner möglichst lange Benützung der deutschen Eisen bahnen gestattet und wie gesagt, als kürzester Weg zu den südlichen Gewässern führt. Der Weg von Trieft über die Tauernbahn ist soviel wie abgesperrt. -Die Begünstigung der Brennerstratze ist allerdings nur eine Folgeerscheinung der Be günstigung von Venedig gegenüber Trieft. Genua und Venedig, die früher Rivalen waren, haben sich zusammengeschlossen, um ihren neuen Konkurrenten, Trieft, nicht aufkommen zu las sen
eingestellt. Die Nachbarschaft Jugo slawiens und die dort herrschenden Verkehrs verhältnisse unterstützen die Hebung Venedigs. Wie die Ratten das sinkende Schiff verlassen, so verlassen auch die Reeder den Hafen von Trieft, das selbsttätige Leben, das Trieft zur Zeit der Glanzperiode seines Verkehres auftveisen konnte, erstirbt.- Aus diesen Tatsachen schöpft der Brenner- Verkehr seine Vorteile. Was für den Güterver kehr bereits durchgeführt ist, muß für den Per sonenverkehr folgen. Die Fremden
, die aus, Ubersee kommen, sollen über Venedig nach Jta-^ lien kommen und über den Brenner nach Nor den abgeleitet werden. Direkte Zugsverbindun gen Venedig—Bozen—Innsbruck — München müssen eingerichtet werden. In umgekehrter Richtung muß Vorsorge getroffen werden, daß der große Fremdenstrom, der sich im ver gangenen Frühjahr, Sommer und Herbst über Vorarlberg. Nordtirol und Salzburg ergossen hat. eine Ableitung über den Brenner finde. Diese Ableitung kann nur durch Aufhebung der Paßschwierigkeiten erreicht
werden. Die Va luta-Unterschiede schaden dem Fremdenverkehr > lange nicht soviel, wie die Paßschwierigkeiten. In der vergangenen Saison waren rund 300.000 Fremde in Tirol, davon waren rund 225.000 aus Deutschland, 45.000 kamen über den Brenner und die übrigen kamen aus aller Herren Länder. Im kommenden Jahre, finden nun wieder die Passionsspiele in Obsrammer- gau statt. Vor dem Kriege waren diese Passions spiele ein großer Anziehungspunkt nicht nur für Fremde ans europäischen Staaten, sondern ganz besonders