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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 28.03.1922
Descrizione fisica: 8
Bayern. Frankreichs Politik benützt die Schwierigkeiten des englischen Weltreichs, die es zum Teil selbst entfacht hat, um das eigent- liche Ziel der französischen Politik, nämlich die Vernichtung des Deutschen Reiches endlich zu er- reichen. Frankreich betätigt die Beherrschung Deutschlands heute durch sein starkes Heer und die starken Heereskräfte seiner Gefolgs- staaten in Europa, vor allem Polens und der Tschechoslowakei. Es gelingt ihm bis jetzt mir Erfolg, den eigenen Aufwand hiefür

des Weichseldammes vernachlässigt. Man sucht das wirtschaftliche Wohl und Wehe eines großen Teiles Ostpreußens aus diese Weise in das Be- lieben Polens zu stellen und damit Ostpreußen allmählich zum Anschluß an Polen zu zwingen. Diese Maßnahmen sind natürlich nur Vorbe reitung eines Größeren. Wohin die fränzö- fische Politik zielt, das hat sie mit ihrem sei- nerzeitigen Vormarsch aus Frankfurt, das heißt den Main hinaus gezeigt. Sie hat es fer ner gezeigt mit ihrem Werben um Bayern. Frankreich, das heute bereits

- viertel.umklammerte Schweiz keinen Ausweg böte. Italien wäre damit auch auf dem Lande militärisch außerordentlich verwundbar gewor- den. Der französische Druck «aus Bayern wird sich daher, voraussichtlich in nächster Zeit sehr ver schärfen. Denn Frankreich sagt sich, ist Bayern einmal dem französischen Einfluß verfallet!, dann fallen Württemberg, Baden und Hessen von selbst mit, ob sie wollen oder nicht. Frank- reich weiß ferner, daß der Lebensnerv der baye- fischen Wirtschaft die Kohle ist, weil Bayern

i selbst nicht entfernt genügend Kohle für den ei- 'genen Bedarf besitzt. Die Tschecho-Slowakei aber kann nicht genug Kohle an Bayern abge- ben, denn sie braucht ihre Kohle als wirtschaftli- ches Machtmittel gegenüber Öfterreich-Ungarn und dem Balkan. Die Saarkohle reicht Wen falls nicht aus. Frankreich selbst braucht diese Kohle vor allem auch als politisches Mittel ge- genüber. der Schweiz. Bayern erhält seine Kohle; aus dem Ruhrgebiet. Nun strebt Frank' reich planmäßig nach der Beherrschung des Ruhrgebietes

, damit eis selbst die Verteilung der Ruhrkohle leiten kann. Sowie Frankreich über die Ruhrkohlen unbeschrankt versw hat es Bayern und überhaupt dem de Süden die Schlinge um den Hals Frankreich denkt dabei natürlich^ jemals die Pfalz wieder an Bayern geben. Denn mit der Pfalz -beherrsch Oberryein bis an den Main. Vielmch die französische Politik österreichisch nämlich Tirol, Salzburg und oberöste Landesteile Bayern als Kompensation Pfalz anzubieten. Man verwendet den Rest Österreichs jetzt zur Verteil

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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 8
Data: 14.11.1923
Descrizione fisica: 8
gen einflößen, die der Sozialismus -mit den Kommunisten in Sachsen und Thüringen umge gangen war. Die Solidarität des Proletariats war der Köder, der den Sozialismus in die Falle gelockt hat, aus der ihn die bewaffnete Reichsgewalt zunächst in Sachsen befreit har. Besondere Genugtuung muß Frankreich auch das Verhältnis zwischen Bayern und Reich be reiten, und selbstverständlich die innere Krise. Die Sozialisten sind aus dem Kabinett ausge treten, die Dsutschnationalen stehen unter der Drohung

, sonst andere Mittel anzuwenden, vor der Tür. Unzufriedenheit gibt es auf der Rech ten, wenn gegen Bayern ein energisches Vor gehen verlangt wird, Streik bei der Linken, weil Man in scharfem Ton in Sachsen eingegrif fen hat. Not und Verzweiflung herrscht im Rheinland/ der das Reich nicht steuern kann. Dabei gänzlich verwirrte Geld- und Preisver- Hältnisse. Vollständiger Wegfall eines interna- tionalen Wertmessers für die Mark, berechtigte Unwilligkeit der Verkäufer, ihre Waren gegen fließenden Sand einzutauschen

hat durch den Zu sammenschluß mit den Unabhängigen nicht an innerer Stärke gewonnen und wird von ihrem linken Flügel nach der kommunistischen Seile hingezerrt. Der schwerindustrielle Flügel de? deutschen Volkspartei treibt Geschäfts- und Machtpolittk, die keine politischen Notwendig ksiten anerkennt. Die Lage in Sachsen und Bayern ist verschieden. Was man in Sachsen tun mußte und - wn konnte gegenüber einer un ordentlichen Minderheit im Lande, konnte und durste man nicht Bayern gegenüber tun, das ganz andere Ziele

verfolgte. In Sachsen suchte ' eine Minderheit von Kommunisten mit den Mehrheitssozialisten im Schlepptau auf bolsche wistische Weise Staat und Gesellschaft aufzulö sen. In Bayern versuchte man, selbst auf Gefahr der Zersprengung des Reiches eine stärkere staatliche Geschlossenheit zu erzwingen. Die So- zialdsmokraten aber verlangten, daß mit glei chem Maße beide Länder gemessen werden. Die Sozialdemokratie mag wohl gefühlt haben, daß sie in ihrer gegenwärtigen Verfassung der Füh rung

der Staatsgeschäfte nicht gewachsen war. Und sie hat deshalb durch Forderungen, deren Unerfullbarkeit für den Augenblick sie selbst ein gesehen hat und die sie trotzdem ohne Voran kündigung und Fühlungnahme mit dem Kabi nett alsbald veröffentlichte, den Bruch absicht lich «herbeigeführt. Die Ausgabe der Reichsregierung gegenüber Bayern ist jetzt offenbar die, gefühlsmäßige Hirt- dernisse zu beseitigen. Bayern ist vor drei Iah ren in den Klauen des Bolschewismus gewesen: es ist leicht, ihm klar

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Pagina 2 di 8
Data: 29.11.1923
Descrizione fisica: 8
chen wird, auf denen die Bauernhäuser und die zu ihnen gehörigen Baulichkeiten gebaut sind. Fortsetzung Freitag vormittags. Saperijche Politik und Wirtschast. Durch die Pressezensur, die der Generalstaats kommissär seit dem 9. November ausübt, ist es dem Auslande schwer gemacht, ein Bild über die poli tische Lage in Bayern zu gewinnen. Man muß in allen Lagern gut zuhause sein, um sich in den Wirr nissen der bayerischen Politik zurechtzufinden. Kahr kann nach dem Niederwersen des Staats streiches

als einen lästigen Usurpator. Diese Gruppe würde es lieber heute als morgen sehen, wenn die Herrschaft des Geuexalstaatssekretärs ein Ende fände und wie der verfassungsgemäß regiert werden könnte .... Anderen Volksparteilern, die darauf hinarbeiten, Bayern voni Reiche loszulösen, ist Kahr wieder zu reichstreu; andere sehen in ihm wieder den Pro testanten — alle zusammen Wersen ihm aber vor, daß er seine Aufgabe nur halb gelöst habe. Es sei ihm zwar durch scharfe Handhabung der Aus nahmegesetze gelungen

, in Bayern die Ruhe und staatliche Autorität aufrecht zu erhalten; wirt schaftlich habe aber Kahr vollkommen versagt. Wie jeder andere deutsche Bundesstaat leidet auch Bayern fürchterlich unter der trostlosen Wirtschafts lage; die Bevölkerung hat sich jedoch erhofft, daß durch die Diktatur Kahrs Bayern von der allgemei nen Not verschont bleiben werde. Um so größer ist jetzt die Enttäuschung. Dem Arbeiterund dem Mit telstand, die jedes Interesse für nationale Hochgedan ken verloren

haben, und die ihre liebe Not um das karge tägliche Brot Haben, ist es ganz gleichgültig, ob Herr Kahr oder ein anderer Mann in Bayern regiert. Die bayerische Bevölkerung will heraus aus der allgemeinen Not; sie sagt sich, wozu sind wir Bay ern und wozu haben wir unseren Diktator. Die bayerische Volkspartei hat instinktiv diese Volksstimmung richtig erfaßt und sie arbeitet, unab hängig von Kahr, auf eine wirtschaftliche Los- tren n u n g Bayerns vom Reiche hin. Diesen Zweck verfolgt ja auch der Antrag auf Wiedereinfüh

rung der Finanz- und Steuerhoheit in Bayern, den die Volkspartei kürzlich im Reichstage eingebracht hat. Durch die Einbringung dieses Antrages wollte die Bayerische Volkspartei gleich gerichteten Aktio nen Kahrs zuvorkommen;.Kahr wurde auch von der Einbringung des Antrages nicht verständigt. Beide Machthaber in Bayern — Kahr und die Bayerische Volkspartei — sind also gleichermaßen bestrebt, Bayern ehebaldigst wirtschaftlich selbständig zu ma chen. Man ist in Bayern allgemein der Ansicht

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Pagina 1 di 8
Data: 09.11.1923
Descrizione fisica: 8
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplotz Nr. IS. Tel ephon Nr. IM. Ausgabe täglich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer 25 Cent. Nr. 255 Freitag, 9. November 1923 31. Jahrg. Die Bayern marschieren aus Berlin, die Franzosen auch. Nationale Revolution und nationale Diktatur in Bayern. Kahr Landesverroeser. Ludendorfs Minister für nationale Verteidigung. Die Ber liner Regierung und Reichspräsident Ebert abgesetzt «Klart. Züge mit Nationalsozialisten am Weg nach Berlin. In Norddeutschland Gärung

an allen Ecken und Enden. Der Drahtverkehr abgeschnitten. Gestern war der 5. Jahrestag der deutschen Revolution, die von Bayern mit der Beseitigung der bayerischen Monorchie ihren «ersten großen Triumph seierte. Diesen Jahrestag haben die Bayern Mm Losschlagen ausersehen. Der bis herige Generalstaatskommissär Kahr wurde zum Landesverweser sür Bayern erklärt, zu gleich der Vormarsch der Bayern aus Berlin begonnen. Glückt das Unternehmen, so wird KÄHr ehestens an die Spitze des Reiches treten. Die Berliner

Regierung samt dem sozialisti schen Präsidenten haben sie bereits gestern von München aus als Abgesetzt erklärt. Wie sich das Unternehmen entwickelt, hängt von der Reichs wehr ab, doch deuten verschiedene Nachrichten -an, daß die Führung mit Bayern sympathisiert, weil, wenn von irgendwo, die Rettung Deutsch- Lands noch vom Einschreiten Bayerns erhofft wird. In Paris herrscht einigermaßen Auf regung und ertönt bereits wieder der Ruf: „Aus nach Berlin!' Zugleich wird wieder die militä rische

Kontrollkommission gegen Deutschland in Bewegung gesetzt, die vor ollem Bayern unter die Lupe nehmen soll. Aber mit Kommissionen wird man den Wildbach der nationalen Bewe gung, der bereits die Dämme durchbrochen hat. nicht mehr einsangen. Interessant sind die gleichzeitigen Meldungen, die aus Oesterreich- Ungarn und Rußland eintreffen. Die deutsche Flut mag weithin ihre Wellen schlagen. Vor läufig wird man sich mit Geduld wappnen müssen, denn es heißt, daß der direkte Draht verkehr unterbrochen

vor dem offiziellen Beginn der Saal von der Polizei ^geschlossen werden mußte. Von^der bayerischen Regierung waren einige Mitglieder anwesend. Wenso Ge neralstaatskommissär von K a h r und der Kom mandant der bayerischen Reichswehr, General Lossow. Kahr wurde bei seinem Eintritt in den Saal stürmisch begrüßt. Nach Eröffnung der Versammlung bestieg Kommerzienrat Zentz das Podium und sprach unter ungeheurem Beifall im Namen derAn wesenden Kahr den Dank für sein Wirken für das deutsche Vaterland und Bayern

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Pagina 1 di 8
Data: 24.10.1923
Descrizione fisica: 8
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz Nr. 1k, . Telephon Nr. IM. Ausgabe t ä glich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer.25 Cent. Mittwochs den ZA. Oktober 1933 .N. - <>, Im Westen Ausnifung der Rheinischen Repu blik 'durch die separatistischen Verräter unter Mit wirkung und Schutz der Franzosen, im Süden Wi cklung Bayerns durch die vom Marxismus gegan- geM Reichsregierung. Die Entwicklung in Bayern iftsinlHt mind^Haurig als die am Rhein und für einen Äußenstehenöen förmlich nicht zu verstehen? finden

, den an ihn ergangenen Befehl den bayerischen Regierungsstellen weiter leistete. Das der A n l a ß zu dem schweren Konflikt, der zwischen Bayern und dem Reiche ausgebrochen ist. Der Anlaß, nicht die Ursache. I Die in'Frage stehende Zeitung war, als das Verbot des Reichswehrministers Geßler in München einlief, schon verwarnt worden. Kurz darauf wurde sie vom bayerischen Generalstaatskommissar verbo ten, allerdings nicht, wie es d« Mjchswehrminister Geßler verlangt hatte, wegen eines innerpolitischen Angriffs

nicht. Sie haben Bayern auf eine Stufe mit der sächsischen Verräter- Regierung gestellt und der Reichskanzler hat sick dagegen nicht verwahrt, vielmehr sich zum Werkzeug dieser marxistischen Politik hergegeben. Aber Bav- ' Malb leistet es -kommunisti schen Angriff. Das Reich, das m ärgster nationaler Not sich befindet und durch den Internationalismus ins Elend geraten ist, kann nur durch den nationa len Willen gerettet werden. Nationale Willensge meinschaft — das ist doch überhaupt die Voraus setzung für das Dasein

eines Volkes. Diese Voraus setzung wieder zu schaffen, will Bayern alles tun, was an ihm liegt. Die Reichsregierung erließ einen drohenden Auf ruf gegen Bayern. Mit der kommunistischen säch sischen Regierung hat sie sich „verständigt'. Damit ist die Lage klar beleuchtet. S o komme Deutschland aus dem Elend nicht heraus. Entweder will man die Befreiung, dann darf man die nationale Frei heitsbewegung nicht verfolgen und muß Landesver räter und Schädlinge beseitigen; oder will man die Internationale, dann muß

man es offen einge stehen. Ein Drittes gibt es nicht mehr. Wenn Bayern Abfallsgelüfte vorgeworfen wer den, sei das unsinnig. Die marxistische Zerklüftung und Zersetzung sei es, die das Reich zu zersprengen droht, die aber gehe nicht von Bayern aus. verfthärfung Ses Konfliktes zwischen Sapern vnS Sem Reich. Der bayerische Mneral Lossow sagt de« Berliner« offen seine Meinung. Bayern vom drahtlosen - Berkehr abgeschnitten. Berlin, 24. Okt. (Ag. Br.) Der Reichs - rat tritt heute nachmittags zusammen

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Pagina 3 di 8
Data: 17.10.1923
Descrizione fisica: 8
sich in Ausführungen, welchen program matische Bedeutung zukommt und die bayerische Politik verständlich machen. Bauer erklärte, u. a. folgendes: - ' Vor zwei Jahren hat in Bayern ein Aus nahmezustand bestanden, der in allen vaterländischen Kreisen als eine wahre Wohltat empfunden wurde; ein reiner und sauberer Geist war mit Kahr in München und Bayern eingezogen. Wo das D o l ch- stoßgesindel sich regen wollte, da hielt es eine eiserne Hand unerbittlich nieder. Nach dem Chaos der Räterepublik

war eine Ordnungszelle entstanden, zur Freude aller Deutschen, zum Leid aller Undeutschen und Internationalen. Letztere begannen nun den Sturmlauf Wider Bayern und Kahr, der nie zu Fall gekommen wäre, wenn nicht im Kerngehäuse des Staates der Wurm des P a r- lamentarismus gesessen hätte. Die Ber liner halbbolschewistische Regierung warf den bayerischen Parlamentariern damals einen Köder hin. Es war die Forderung der Beendigung des Ausnahmezustandes. Einer stemmte sich damals mit aller Macht gegen die Berliner

Anmaßung, nämlich Herr v. Kahr, der für Bayern, und erst recht für ganz Deutschland, vorausahnend Schlim mes sah. Sein Parlament, die Mehrzahl seiner Minister beugte sich jedoch unter das Joch des Ber liner Parlamentarismus. Kahr blieb aufrecht und fest, ein echter deutscher Mann, der lieber auf Ehren verzichtete, auch auf die zweifelhafte Ehre, von der Republik Gnaden bayerischer Ministerpräsident zu sein. Kahr ging und nach ihm gab Graf Lerchen- f e l d ein kurzes Gaftspiel. Er fiel über die Repu

blikschutzgesetze. Knilling kam. Bei allem gu ten Willen dieses Staatsmannes blieb die Wirkung der Preisgabe auch der letzten Nieste der bayerischen Selbständigkeit für Bayern zum Schaden des Rei ches bestehen. Das, was Kahr vorausgesehen hatte, die verderblichen Folgen der jahrelangen, öden Zen tralisierung waren folgerichtig gewesen. So hat Bayern instinktmäßig richtig gehandelt, wenn es Herrn v. Kahr, der eines Morgens wieder der Führer Bayerns war, freudig begrüßte als den Mann des e i s e rnende

u t s ch e n Willens. Man empfindet es als eine Erlösung, daß der Staats gedanke in Bayern wieder seine Verkörperung ge funden hat, daß Autorität und Disziplin daß Be fehl und Gehorsam wieder Geltung haben Man wird fragen, wohin soll nun die Reise in Bayern gehen? Und die Befürchtung bayerischer Sonder bestrebungen ist da und dort aufgetaucht Der Weg Kahrs ist eindeutig und klar: G egen den M a r- rismus in jeder Form, f ü r die grone Sache des großen deutschen V a t e r l a n d e s. Die Entwick lung der Dinge

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Pagina 2 di 8
Data: 24.07.1922
Descrizione fisica: 8
' «sel/e 2 Unter dem Titel: „Der Kampf um den baye rischen Staat' schreibt die bayer. Volkspartei- Korrespondenz: Die Haltung, welche die baye rische Regierung und die Vertreter der Bayer. Volkspartei im Reichsrat und Reichstag bei Be ratung der sog. Schutzgesetze eingenommen ha ben, ließen erwarten, daß Bayern nach An nahme dieser Gesetze sich in die bisher als uner träglich bezeichnete Lage nicht unterwürfig ein fügen würde. Ein solches Verhalten hätte die bayerische Regierung und die Bayer

fallen. So waren die letzten Tage für die füh renden und verantwortlichen Männer Bayerns Tage , des schwersten seelischen Ringens und Kämpfens. i Bayern ist nach wie vor entschlossen, dem Reiche zu geben, was des Reiches, ist,-ihm alles zu gewähren, was zu seiner Sicherheit notwen dig ist. Dazu gehören aber nicht jene angeb lichen Reichsnotwendigkeiten, hinter denen sich nichts anderes verbirgt, als zielbewußte soziali stische Machtbestrebungen und mechanische Zen tralisierungssucht in Berlin

in die landesho heitlichen Rechte vorgenommen werden sollten. Bei seinem kürzlichen Besuche in München hat der Reichspräsident Ebert noch einmal ähnliche Versprechungen abgegeben. Bayern ist auf dem Leidenswege der Enttäuschungen nunmehr At der Gewißheit gekommen, daß diese unheilvolle Entwicklung in Deutschland nur dann noch ge hemmt werden kann, wenn endlich einmal ein Land den Mut aufbringt, sich mit Entschlossen heit dieser Entwicklung entgegenzuftemmen. Nur so besteht Aussicht, daß man in Berlin

, wo man alle Wärnungen, alle Mahnungen, alle Bitten, alle Proteste in den Wind geschlagen hat^ endlich einmal die Einsicht gewinnt, daß man über Tatsachen, die sich aus der Geschichte des heutigen Deutschen Reiches ergeben, nicht einfach hinweggehen kann. Man hat ganz ver gessen, daß die Länder doch vor dem Reiche da waren und daß die Länder Rechte haben, die älter sind, als das Reich der Weimarer Verfas sung. Wenn Bayern den Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik, die unitarifierenden Be stimmungen

des Reichskriminalgesetzes nicht an erkennt und durchführt, so wehrt es damit nur einen groben Mißbrauch des Reichstags und der Reichsregierung ab. Dazu kommt, daß das Vorgehen des Reichstags und der Reichsregie rung gegenüber Bayern eine solche Erregung bei der Mehrheit des bayerischen Volkes her- vorgerusen hat, daß eine vorbehaltlose Durch führung der neuen Reichsgesetze in Bayern die schwersten Gefahren für die öffentliche Sicher heit und Ordnung hervorrufen würde. Neben allen geschriebenen Verfassungen existiert auch sür die Staten

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Pagina 1 di 10
Data: 10.11.1923
Descrizione fisica: 10
. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz . Nr. IS. ^Tel ephon N r^-IM... Ausgabe 'täglich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer 25 Cent. Nr. 25k Samstag, iv. «. Sonntag, den 11. November 1923 31. Jahrg. Itt Mr-MW Ludendorff gefangen» Hitler versteckt. Kahr war von Hitler mit vorgehaltenem Revolver zum scheinbaren Mittun gezwungen. Der Putsch reichte nicht über München hinaus. Die Reichs wehr überall gegen die Putschisten. Die nationalen Kampsverbande ausgelöst. Standrecht in Bayern. In München

zum Fehlschlagen verurteilt. Zudem hatte das Ber liner Kabinett in der Ministerratssitzung vom Donnerstag nachts noch die sofortige Einstel lung jeder Verbindung mit Bayern und die Konzentrierung starker Reichswehrabteilungen an der bayrischen Grenze mit Marschorder auf München angeordnet. Da in Nordbayern bereits -die an anderer Stelle gebrachte Radionachricht Lossows über seine Gegnerschaft gegen den Putsch vorlog, so scharte sich die ganze Reichs wehr geschlossen hinter ihren bayerischen Kom mandanten

waren auf dem Kampfplatze insgesamt 14 g2- blieben. Ein für die Umstürzler ungünstiges Mo- ment war weiter, daß die Bewegung in Mün chen lokal blieb und daher sofort an Kraft und Bedeutung verlor. Im Laufe des Nachmittags konnte von Kahr bereits nach Berlin melden, daß der Putsch erledigt sei. In München und damit in ganz Bayern seien die verfassungsmäßige Ge walt wieder hergestellt. Daraufhin wurde von Berlin aus auch wieder die Aufnahme des Ver kehrs mit Bayern angeordnet, sodaß darin eins nur unmerkliche

Unterbrechung eingetreten ist. Nur der direkte Telephon- und Telegraphenver- kehr ist noch unterbrochen, d. h. gesperrt. Den Zeitungen wurde verboten, irgendwelche anders als amtliche Nachrichten über die Lage zu ver- öffentlichen. Kahr hat dann gestern abends das Stand recht für Bayern ausgesprochen. Die nationali stischen Organisationen „Oberland', „Reiche flagge' und die nationalsozialistische Partei wurden aufgelöst. Das Erscheinen des „Völki schen Beobachters' wurde eingestellt. Jetzt herrscht

des Aufruhrs bereits en.twaiwet n urden. Berlin, 1V. Nov. (Ag. Br.) Die deutsche Volkspartei veröffentlicht einen Aufruf, in dem sie den bayerischen Staatsstreich auf das schärf ste verurteilt und erklärt, hinter der verfassungs mäßigen Gewalt zu stehen. Die deutschnatwnale Partei betont in einem Aufruf, daß angesichts der Putschversuche in Bayern die Ausrichtung einer nationalen Diktatur zur absoluten Not wendigkeit geworden sei. Nach den vorliegenden Meldungen ist also der von Hitler und Ludendorff

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Pagina 2 di 8
Data: 24.09.1924
Descrizione fisica: 8
, bei allen etwaigen Veränderungen das Recht zu haben, mitzusprechen. Der deutsche Leser wird sehen, daß dieses No- vum auch zum Vorteil reichen kann. Das zeigen die beiden „Reststaaten' Österreich und Ungarn, die ohne die diplomatische Unterstützung Italiens schon^ wiederholt dem Druck der „Sieger' in Prag un8) Belgrad zum Opfer gefallen wären; man denke an den Burgenland-Konflikt! Bayern aber erkennt der lateinische Verfasser als die Keimzelle der sitt lichen, sozialen und vaterländischen Wiedergeburt

kann es nicht eine Spaltung, konnte es vor allem nicht die Schaf fung eines von Frankreich kontrollierten „Alpen reiches' vom Bodensee bis zum Ncusiedlersee wollen! Von Mitte 1920 bis Mitte 1921 verfolgt der Verfasser den Versuch der Hüter der traditionellen. . Politik Ludwigs XIV., die zuweilen von Clemen- . ceau, Briand und Millerand vergessen wurde, — in München durch den Gesandten Dard für die . Trennung von Berlin und die Bildung eines „Groß bayern' Stimmung zu machen. Dabei werden in teressante Einzelheiten bekannt

aus und 4. war Bayern der von Frankreich geplanten Hereinbeziehung Österreichs in dieses Alpenreich ab geneigt, wo München neben Wien verblassen und die schlechte Bilanz abschrecken mußte. Es muß bemerkt werden, daß der Verfasser im mer nur die Entwicklung bis zum Jahre 1922 im Auge hat; die Namen Kahr, Hitler, Ludendorff werden überhaupt nicht genannt, obwohl sie ihm von späteren Besuchen nicht unbekannt sind. Clemenceau, auf dessen Reden und — un veröffentlichte — Briefe hingewiesen wird, war ein Gegner

dieses Zerstückelungsplanes der Foch, Poincare, Tardieu, Tirard; er erinnerte sich noch des Fehlschlages von 70, als Napoleon mit der bayerischen Neutralität rechnete! 1920 war die europäische Lage dem Versuch scheinbar günstig: die Bolschewiki standen vor Warschau, in Berlin war eine gefährliche Strömung vorhanden, die ihnen die Hand reichen und so ganz Norddeutschland der Welt revolution ausliefern wollte. Bayern wollte diese Schwenkung auf keinen' Fall mitmachen, es fühlte sich als Hort der Ordnung in Deutschland

. Es at mete auf, als die Gefahr durch das Eingreifen Frankreichs in Polen beschworen war. In diesem .Augenblick überreichte Herr Dard, der bis dahin, gleich seinen englischen und italienischen Kollegen, nur als Generalkonsul fungiert hatte, sein Beglau bigungsschreiben als Gesandter und — die baye rische Regierung nahm es an. Die „separatistische' Politik in Bayern begann! Dard dachte an eine „Entente der guten Regierungen,' für die Erhal tung des Bestehenden, sür die Kirche, gegen den Bolschewismus

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Pagina 4 di 12
Data: 05.10.1919
Descrizione fisica: 12
Seite 4 „Bozner Nachrichten'. 5. Oktober 191?. Bayern «nd Sirot. V»n eiae» Mtochaer. Der Friede von St. «ermain ist unterzeichnet, die Zukunft Deutschösterreichs festgelegt und die H»ssnungen der Anschlußauhänger vorläufig zurück- Htftellt. 'Während es sich bei Deutschösterreich als G-s-mtheit hauptsächlich um den Beitritt in das »eutsche Reich als selbständiger Bundesstaat gehan delt hat, gab es in Tirol viele, die bereit gew^esei^ wären, in Bayern aufzugehen Freilich läßt sich nicht leugnen

eine ähnliche selbständige Stellung be^ wichrt und errungen wie Bayern in Deutschland, bei »ielen Verordnungen und ÄesedtSvorschriftcn konnte »an den Zusatz bemerken: „gültig für alle Kronlän- »,r mit Ausnahme von Tirol'. Was den Anschluß «, Teutschland betrifft, s» waren die Tiroler viel- »ichl realpolitischer als die Wiener'Regierung, in- »cm sie bald einsahen, daß sie damit in Paris auf heftige Schwierigkeiten stoßen würden, und daß -S knien Wert habe, etwas ergingen

, in Aussicht stellt. WaS Bayern betrifft, so sieht es nicht beson- b»rk erbaut der Neuorientierung Tirols »u, hatte »e doch schon so schöne Kombinationen ausgedacht. Tirols Anschluß an Bayern, Vergrößerung Bay erns,' oder andere Kreise im Verein mit Tirol ein katholisches Mitteleuropa. Und nun fällt alles ms Wasser Bis heute habe ich keine Stimme in der Presse gefunden, die eingeieven hätte, daß Bayern nicht ganz unschuldig ist, wenn dieTiroler v»n einem Anschluß nicht mehr recht viel wissen

in ein besseres Geleis zu kommen. Schauen Sie ringS her um, und w« die Kammer tuerst sauber ist, da gehen Sie hinein. Bei unS in Deutschland ist eS bi» zur Sauberkeit noch recht weit. Suchen Sie sich aber eben so sehr von dem Einflüsse des großen Wasser kopfe» Wien freizuhalten.' Dr. Heim wie» dann ein gehend auf die großen Nachteile hin, die der Zeatra« , liSmu» für Bayern gebracht habe, und unterstützte sehr den föderalistischen Gedanken. lva» Interesse für den Anschluß Tirols an Bay ern dürste heute allein

auf wirtschaftlichem Gebiete liegen. Innsbruck ist der WarenumschlageplaH >wl« schen Italien und Deutschland Bayern ist ein Haupt abnehmer der italienischen Produkte «nd wird fSr Italien wiederum als Holzlieferant sehr in Frage kommen. In München wurde »or zwei Monaten eine deutsch-italienische Ein- »nd Ausfuhrg.'sellschaü ^ gegründet — die „Jtala' —, die mit großen Schwn- > rigkeiten zu kämpfen hat, weil Berlin Ken Handel l mit Italien durchaus Wer Berlin leiten will. ! lN.Z.Ztg.Z Der Gedankenleser. Mne

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Pagina 1 di 8
Data: 17.10.1923
Descrizione fisica: 8
Nr^ 70. Annoncen und Verwaltung; Bozen. Waltherplatz Nr. IS. Telephon^Nr. 18V. Ausgabe taglich 2 Uh» nachmittags. Einzelnummer 25 C ent. Nr. 23« Mittwoch, den 17. Oktober 1S23 31. Jahr«. Rettung aus Bayern. Stmcke Politik m Bayern. Treue ZUM Reich, aber los vom Bolschewismus. sches Reich. Die Frage der Monarchie. Ein neues deuts München, 17. Okt. Mg. Br.) Fn der gestrigen Sitzung derbayerischen Volkspartei erklärte der Referent, baß die Partei sich unter keinem Umstände dem Drucke der vaterländi schen Verbände

fügen werde. Sie betrachte jeden ols Feind, j«r sich gegen die Regierung -der bayerischen Volkspartei stelle. Ueber das Verhältnis zwischen Bayern und dem Reiche äußerte sich der Redner dahin, daß Bayern dem Reiche die Treue halte. „Wenn aber im Nor den Deutschlands, wie es den Anschein habe, der Bolschewismus triumphiere, dann erachte es Bayern für seine vaterländische Pflicht, vom gesunden Bayern ms ein neues deutsches Reich auszubauen. Das sei kein Separatismus son dern die Abtrennung

eines gesunden Körpers von kranken Gliedern. Zur Frage der M o n- archie erklärte der Referent: Wir kennen keine Alternative Zwischen dem Hause der Ho- henZolliern und der Wittelsbach er. Für Bayern gibt es nur Wittelsbecher. Wir wollen aber keinen Gewaltstreich. Wir überlassen die Bildung der zukünftigen Staats form der organischen Entwicklung. Wenn es Gottes Wille sein sollte, daß in Bayern wieder die K önig Kr o n e erstrahlt, dann werden wir dem Vaterlande ebenso die Treue halten wie heute.' ÄMeßlich

Reichswehr in diesen beiden Ländern vor zunehmen, um die innere Ruhe aufrechtzuerhal ten. Der sozialistische Berliner „Vorwärts' betont, daß der Ausnahmezustand. wie er jetzt von den Militärbefehlshabern gehandhabt wird, zwar gegen die republikanisch gesinnte Arbeiter schaft ausgeübt wird, daß aber in Bayern der bayerische Militärbesehlshaber gegenüber dem bayerischen Staatskommissär eine völlig Unbe deutende Rolle spiele. So wie die Dinge jetzt laufen, sagt der „Vorwärts', wird der Belage rungszustand

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Pagina 3 di 8
Data: 22.10.1923
Descrizione fisica: 8
Nr. 240 „Bozner Nachrichten', den 22. Oktober 1923 Seite 3 lassen, worin mitgeteilt wird, daß sie im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und -Ordnung in Bayern und zur Wiederherstellung d^s Einvernehmens zwischen Bayern und dem Reich den bayer. Teil der Reichswehr ihrerseits als Treu händer des deutschen Volkes in Pflicht genommen, den Generalleutnant v. Lossow als bayerischen Lan des kommandanten eingesetzt und mit der Wetter führung der bayerischen Division betraut

habe. Dieser Beschluß wurde als Gegenmaßnahme gegen, die von Berlin aus erfolgte zwangsweise Pensionie rung u. Enthebung des in Bayern kommandierenden Generals von Lossow aufgefaßt und erregte in Berlin großes Aufsehen und biet Beunruhigung. Die Vereidigung der Truppen ist bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Eine offizielle Berliner Erklärung vom besetzten Deutschland. Eine neue deutsche Ruhrverteidigung. Londo n, 22. Okt. (Ag. Br.) Der Berliner Korrespondent der „Times' meldet seinem Blatte, daß man in Berlin

aller Kräfte gegen den von ^ bleiben. ! Paris, 22. Okt. (Ag. Br.) Der „Temps' ! schreibt zur Proklamierung der rheinischen Republik I in Aachen, Frankreich gewähre dem besetzten Ge biete volle Freiheit des Wortes und des Entschlusses. außen kommenden Zerstörungswillen außerordent lich erschwert. Gestern abends fand eine außerordentliche Mi nisterratssitzung statt, die sich mit der Lage zwischen Bayern und Reich befaßte. Der-Oberkommandant der deutschen Heereslei tung, General von Seekt, hat an das Heer

einen Befehl erlassen, in dem er das Vorgehen Bayerns in der Reichswehrfrage als gegen das verfapungs- mäßige Heeresgeneralkommando hinstellt und die in Bayern liegenden Reichswehrtruppen feierlich auffordert, ihrem Diensteid gemäß dem Reiche unter allen Umständen treu zu bleiben. Berlin ernennt auch einenReichswehrkommandanten ; für München. i Berlin, 22. Okt. (Ag. Br.) Der Minister ! für Nationalverteidigung hat zum vorläufigen Nach, folger des am Samstag enthobenen Generals von ' Lossow den bayerischen

General Baron Kreß von ^ Kressenstein zum Reichswehrkommandanten in Bayern ernannt und die bayerische Staatsregierung ^ ersucht, Vorschläge für die endgültige. Besetzung des - Postens zu unterbreiten. ' z' Ein Kommunistenputsch in München vereitelt. ! München, 22. Okt. (Ag. Br.) Die Polizei hat einen großen kommunistischen Putsch- ! plan aufgedeckt und im . Zusammenhang damit 32 ! Personen verhaftet. Die Untersuchungen sind noch ! in vollem Gange. Bayern bleibt reichstreu. ' München, 22. Okt

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Pagina 4 di 16
Data: 24.09.1914
Descrizione fisica: 16
4 Ein bayerisches Bravourstück. Äus dein Oberelsaß wird der „Franlf. Zeitung' geschrie ben: In den Gefechten,» die seit Samstag in der Gegend Gebweiler-Tann sich abspielen, wurden etwa 50 Bayern von den Franzosen abgeschnitten und gesangen genommen. Die Freude der Franzosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie gesürchteten Bayern gesangen genommen zu haben, war eine große Heldentat. Schon bei der Entwaffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig

gentlemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobgenagelten bayerischen Äommissticfeln lehrten die -Franzosen jedoch bald höflicher zu sein, woraus auch unsere Bayern sich scheinbar in ihr Geschick ergaben. Ter Abtrans port nach Frankreich sollte stattfinden, und der Gefährlich keit der Bayern Rechnung tragend, würden den 50 unbewaff neten Gefangenen achtzig schwerbewaffnete Begleitmann schaften mitgegeben. Durch emige Dörfer ging es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen all

mählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Her zen in Flüchen über die verdammten Bayern und in fort währendem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Ge legenheit zum Nausen. Im Dorfe M. unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie beschlossen, im Dorfwirtshaus ihren Durst zu loschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung oer Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für die Bayern gekommen

sich auf die Be wachungsmannschaft stürzen und sie beim Halse fassen wir eins. Nachdem sie abgetan waren, bemächngten sich dis Bayern der in Pyramiden zusammengestellten Gewehre und jetzt hinein ins Wirtshaus. Von den Franzosen e^nt- k a m keine r, die Bayern machten glatte Arbeit. Auch «die französischen Kolben bewährten sich beim Dreinschlagen und standen in nervigen Bayernfäusten den deutschen Kolben wenig nach. Mit französischer Bewaffnung zogen die Bayern dann wohlgemut wieder heimwärts, und es gelang ihnen sogar

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Pagina 3 di 6
Data: 16.11.1923
Descrizione fisica: 6
im Hofbräuhaus. Dann kam de.: Krieg. Die Bayern als Soldaten taten vollauf ihr? Pflicht und noch Vieles darüber. Und ehe sie sich noch von dem Erstaunen erholt hatten, daß sie trotz ihrer Heldentaten den Krieg verloren hatten, kam Eisner und seine Bande und pflanzte das blutrote Banner des Bolschewismus zwischen den altehrwür digen Wahrzeichen Münchens, den beiden Türmen der Frauenkirche auf. Daß es dem Bolschewismus gelang, gerade hier zuerst auf deutschem Boden festen' Fuß zu fassen, ist unfaßlich

, denn nie haben die Bayern an besonderem Radikalismus gelitten und selbst die bayerischen Sozialisten wurden von ihren Genossen im Norden nie recht ernst genom men. Der Eisnerische Bolschewismus war also ein fremdes Gewächs, das aber gerade deshalb in Bay ern Wurzel fassen konnte, weil, noch dazu unter dem Eindruck des Zusammenbruches, die politisch? Teilnahmslosigkeit es duldete. Der Spuck verschwand beim ersten Ansturm. Aber seit jener Zeit^iiegt den Münchnern die Angst vor dem roten Terror

in den. Knochen. Darin liegt der erste Keim der nationalen Be wegung in Bayern. Auch in München hat die So zialdemokratie das Band nach der äußersten Linken nicht rechtzeitig zerschnitten. So kam es, daß sie nach einem kurzen U ebergang aus der Regierung ver drängt und vollständig ausgeschaltet wurde. Jv Berlin aber blick sie am Ruder, und der alte Gegen satz zwischen München und Berlin bekam so ein neues Gesicht. Mit Unwillen ertrug der bayerisch? Löwe die Schranken, in die die Weimarer Verfas sung

ihn gewiesen. An dem Gegensatze gegen das sozial: st i s ch e Berlin entzündete sich von neuem der bayerische Selbständigkeitsgedanke. Und weil man in Berlin demokratisch und sozial gerichtet war, so knüpfte man in München mit einem Male die nationale Schleife an das bayerische Banner. Staunend sah man, daß plötzlich gerade Bayern zum Hord des Nationalismus in Deutschland wurde, dasselbe Bayern, das vor hundert Jahren all der Spitze des napoleonischen Rheinbundes stand. Im bewußten Gegensätze zu Berlin

öffnete man in Bayern den Putschisten, die aus den alten Hochburgen des nationalen Gedankens im Norden fliehen mußten, eine Zuflucht. Der Gegensatz gegen den Sozialismus ließ den bayerischen Selbständig- keitsgedanken von neuem aufflammen, und auf dessen Boden erwuchs die Blüte jener völkischen Be wegung, die im Nationalsozialismus ihre Organi sation fand. ^ Der Nationalismus regte sich nach dem Kriege zuerst im Norden. Erst als ihm hier der Boden zv heiß wurde, wandte er sich nach München, wo er Raum

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Pagina 26 di 28
Data: 03.05.1908
Descrizione fisica: 28
Ladstätter, Zell a. Z.; Josef'Plasetter, Innsbruck; Josef Heider, Mün chen; Hermann Schöffnater, Rietz; Josef Orwer, Soll; Al bert Wiester, Konditor, Sterzing; Franz Suen, Fließ; Ernst Zeller, Rupolding (Bayern); Karl Mayv, Innsbruck; Paul Häusler, Sterzing; Hermann Musak, Wiesnig; Josef von Tellemann, Terlan; Josef Tschurtschenfhaler, Innsbruck; Peter Jesacher, Meitlanbrunn. i Am 26. und 27. April von: Engelb. Calcuck, St. Ulrich; Josef Seypold, Privatier, Plattling (Bayern); Josef Ober- kannis

; Heinrich Zischy, Bozen; Alois Gogl, Bahnleiter, Höttmg; Josef Stampfer, Gastwirt, Mals; Robert Kinigad- ner, Gasthofbesitzer, Brixen; Franz Dietrich, Hotting; Hu bert Graf von Uexküll-Gyllenbrand, Unterhausen (Bayern); Josef Riedl, Innsbruck; Johann Kreuringer, Stadtkau- meister, Wien; Leopold Holdhaus, Stockenau; Frau Maria Holdhaus, Stockerau; Ludwig Schulmeister, Wien; Johann Groder, Gaitwirt, Kals; Franz Josef Bell, Hohenems; Dr. Heinz Meßmer, Bozen. J Praxmarer, Feuchten; Antön Kanner, Bludenz

; Hochw. Pfarrer Josef L. Wind, Weißen bach (Taufers); Rudolf Weitscheck, Kaufmann, Bozen; Ich. Schober, Bozen; Josef Plattner, Gutsbesitzer, Sterzing/, Gottfried Gredler, Bozen. Fremde Schütze« find angekommen, und zwar am 23. Ilpril: Rudolf Ritter Kralik v. Meyerswalden, Winterberg (Böhmen), Josef Leypold, Plattling (Bayern), Franz Ruhm, Scheidogg (Bayern); am 26. April: Franz Müller, stockerau, Josef Ruepp, Muhlbach bei Bischofshofen, Franz Prinoth, Nürnberg, Julius Rupprich, Marburg, Jakob

Schmerbeck, Rottenbach bei Plattling; am 27. April: Hubert Graf v. Uexküll-Gyllenband, Unterhausen (Bayern) ; Josef Lindner, Tittmoning (Bayern), Dr. Andreas Feßl, Villach, Johann Kreuzinger, Wien, Leopold Holdhaus samt Frau, Stockexau, Ludwig Schuhmeister, Wien; am 28. April: Ich. Hartlieb, Möllbrücken, Alfred Fleck, Infanterist im 92. Alf.- Reg., Theresienstadt; am 29. April: Emil Pachmayr, Traun stein. (Bayern), Ludwig Wieninger, Teisendorf ^Bayern), Heinrich Schubert, kgl

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Pagina 3 di 12
Data: 08.12.1897
Descrizione fisica: 12
bringen. Böhmen — die alte Heimat der Bayern * Mächtig tobt der Kampf im Nachbarstaate Oesterreich. Unsre deutschen Brüder, die bislang der herrschende Stamm in der Habsburgischen Monarchie waren, haben einen harten Stand gegenüber den Slawen, von denen sie einst bedingungs los als Herren anerkannt wurden, was ja schon in jener Namen liegt, der sich von „8elsvus' ableitet. Während nun da drüben der Haß der Nationen sich immer mehr steigert, ist es gerade für uns Bayern sehr interessant, uns den engen

Zusammenhang der österreichischen Lande mit dem bayrischen Volke zu vergegenwärtigen. Daß die Länder Ober- uud Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Tirol, ja selbst Krain und Jstrien im grauen Mittelolter zum bayerischen Herzogthum gehört haben, daß der deutsch-österreichische Dialekt zum bayrischen zu zählen ist, diese Dinge sind wohl so ziemlich bekannt, aber wenige denken daran, daß gerade das Land, wo der Kampf am heißesten tobt, daß Böhmen die alte Heimat der Bayern ist. In der ersten Hälfte

waren) oder Baiwaren, d. h. Bewohner von Baiheim. Die alten Markomannen und die späteren Bayern sind also identisch. Von Böhmen aus führten sie mehrere Kriege gegen die Römer, von denen der sogenannte „Markömannenkrieg' (166^—180) der bekannteste ist. Ein Zeuge aus jener Zeit ist die berühmte Mark.Aurel-Säule auf der Piazza Colonna in Rom. Auf ihr sind in zwanzig Spiralen Reliefs angebracht, die die Thaten des Kaisers Marcus Aurelius im Markomannenkriege verherr * Wir entnehmen diesen jetzt zeitgemäßen

und historisch sehr scich- ich gehaltenen Aufsatz den „M. N. Na Hr.' lichen. Die germanischen Gestalten und Gesichter, die wir da noch sehen können, sind also die unserer bayerischen Vorfahren. Als die Römer im 5. Jahrhundert ihre Kolonien im jetzigen Süddentschland: Noricnm, Bindelieien und Rhätien aufgeben mußten, drängten sich die Bayern aus Böhmen in die Gegenden südlich der Donau, und so wurden nach und nach alle die Länder erobert, in denen heute noch die markomannisch-bayerische Mundart gesprochen

wird. Sie gehören zum großen Theil zum heutigen Kaiserthnm Oesterreich, zum andern Theil zum Königreich Bayern. Auch das Gebiet der Naab wurde den Hermunduren, den späteren Thürigern, von den Bayern wieder abgenommen, es ist die heutige Oberpfalz. In die verlassene böhmische Heimat aber zogen bald die aus dem Osten kommenden Slawen oder Slowaken ein, die heutigen Czecheu, und nahmen das ganze Gebiet ohne Kampf in Besitz. Erst später sollte Böhmen dem Dentschthnm wieder zurückgenommen werden, aber es gelang

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Pagina 1 di 12
Data: 19.04.1900
Descrizione fisica: 12
, ^.^^ochter ^s Herzogs Carl Theodor in Bayern, ^ ^ Gesellschaft der Residenz doü ^ Wochen mit aller Bestimmtheit davon, * iWittelsbacher einen Sprossen der mit dem uchen Hause verwandten herzoglichen Linie zur Lebens gefährtin erkoren habe) es fehlte nur noch die Bestätigung, die nun der Ostersonntag gebracht hat. Prinz R u p p r e ch t, der fürstliche Bräutigam, wurde am 18. Mai 1869 in München als der Sohn des Prinzen Ludwig von Bayern, des ältesten Sohnes des Prinz-Regenten, und der Prinzessin Maria

die Gattin des bayerischen Standesherrn Grasen zu Törring- Jettenbach. Die Braut hat noch eine um zwei Jahre ältere Schwester, die Herzogin Elisabeth, und zwei jüngere Brüder, die Herzoge Ludwig Wilhelm, geb.-1884, und Franz Josef, geb. 1888. Eine Stiefschwester, die Herzogin Am.ilie von Bayern, eine Tochter des Herzogs Karl Theodor aus der ersten Ehe mit der sächsischen Prinzessin Sophie, die am 9. März 1867 starb, ist seit Juli 1892 mit dem Herzoge Wilhelm von Urach, Grasen von Württemberg, vermählt

in den Flammen den Tod fand, war eine Tante der Braut. Prinzessin Alfons von Bayern, eine Tochter der verstorbenen Herzogin, ist sonnt eine Cousine der fürstlichen Braut. Die Herzoge Siegsried, Christof und Lnitpold von Bayern sind als Söhne des verstorbenen Herzogs Max Emanuel Vettern der Braut. Herzog Ludwig in Bayern, das älteste Mitglied der herzog lichen Familie in Bayern, ist ein Onkel der Herzogin. Auch Braut und Bräutigam verbinden verwandtschaftliche, wenn auch weitläufige Beziehungen. Herzogin

Luise in Bayern, die Gemahlin des Herzogs Max in Bayern, des Großvaters der Braut, war eine bayerische Prinzessin, die Schwester König Ludwigs I. Der Urgroßvater der Braut, König Max Joses I., war somit der Ururgroßvater des Prinzen Rupprecyt. ^

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Pagina 2 di 16
Data: 26.11.1921
Descrizione fisica: 16
der Kommission für Transporte, betreffend die Zirkulation der Waggons in der ehemali gem Leben in die Schanze schlug, um die Bayern! 6?n ^ östeneichisch-unganschen Monarchie und Franzosen zu bekämpfen, zwei cm sich ganz sowie die Regelung des Eisenbahnverkehrs brave Völker, die aber auf der anderen Seite der Alpen find und immer bleiben sollen. Wenn sie wieder einmal nach dieser Alpenseite wie derkehren sollten, werden wir Italiener alle An dreas Hoserisch sein. Wir sind diesseits und dulden kein Eindringen

bekommen werden, aber daß wir ganz Italien kriegen, hätte doch niemand tzeglauöt. ' Dsi schÄu,-mit was für Einfällen unsere neuen Mitbürger sich über das Geschehene hin weghelfen.' Soweit> sagt Senator Faelli, der Bries meines witzigen und gelehrten Freundes.: Senator Faelli ist aber mit der hierin. bekundeten Geschichtsauffassung Vicht einverstanden. Es sei wahr, daß Andreas Hofer gegen die Bayern kämvfte und von seinem Kai ser der französischen Rachsucht preisgegeben wurde. ^ Es sei aber ebenfalls

wahr, daß er sein Südtirol gerade deswegen nicht an Bayern angeschlossen haben wollte, weil es an Bayern durch Frankreich übergeben wurde und weil Bayern franzosensreund- tich war. Und der Kaiser von Österreich betrachtete Andreas Hofer als einen Auf ständischen, einzig und aNein deswegen, weil er Bayern den Gehorsam verweigerte — das zu jener Zeit ja nur die Umschrei bung für Frankreich war — und der Held einen Vertrag gebrochen, welcher auch die Unterschrist des deutschen Kaisers trug. Ich glaube

haben verlangt, daß die Reichs regierung in Budapest Protest gegen das Beileidstelegramm erhebe, das Reichsver- eser Horthy an den Kronprinzen Rupprecht von Bayern aus Anlaß des Todes von dessen Vater gesandt hat und das adres siert war: „An Se. Majestät König Rupp recht von Bayern'. Die Reichsregierung hat durch ihren Gesandten in Budapest wegen dieses Telegramms Vorstellungen erhoben. Stinnes' Anwesenheit in London soll im Zusammenhang mit den deutschen Reparationsleistungen gestanden sein. Er machte

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Pagina 2 di 10
Data: 20.10.1923
Descrizione fisica: 10
l^ite 2 „Bozner Nachrichten', den 20. u. 21. Oktober 1923 Nr. 239 Seutsthlanö. Konflikt Berlin—München. München, 20. Okt. (Ag. Br.) Zwischen der bayerischen Regierung und der Reichsregie rung ist der Konflikt insoweit offen zum Aus bruch gekommen, als die bayerische Regierung die Beziehungen mit dem Reichswehrminister abgebrochen hat. Bayern begründet den Schritt damit, daß der Reichswehrmin5ster gedroht hat, Bayern mit Truppen absperren zu lassen, wenn im Falle des Reichsgenerals Lossow

nicht Gehor sam geleistet werde. Eine Berliner halbamtliche Note sagt, daß die Reichsregierung an dem Konflikte nicht schuld sei, sondern General Lossow selbst, der nicht leinmal zu einer Unterredung erschien, als der Reichswehrminister Geßler eigens nach München kam, um in der strittigen Angelegen heit eine Einigung zustandezubringen, sondern dem Reichsminister erklären ließ, er habe nur von Kahr Befehle entgegenzunehmen. Das brave Bayern und das rote Sachsen. Im Berliner sozialistischen „Vorwärts

' wird die Aushebung des Ausnahmezustandes gefor dert, weil es nicht gelungen sei, seine Anwen dung in Bayern durchzusetzen. Es sei ein un haltbarer Zustand, daß Sachsen und Thüringen den Ausnahmezustand ertragen sollen, während Bayern von seiner Anwendung verschont bleibe. Von Bayern aus wird konstatiert, doß doch ein bedeutender Unterschied ist, nämlich der, daß von den mitteldeutschen Regierungen ganz offen- - sichtlich auf den Bürgerkrieg hingearbeitet wird, während man in Bayern bestrebt ist, den Bür

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Pagina 3 di 8
Data: 22.08.1922
Descrizione fisica: 8
Volkswirtschaft ausbauen, vergrößern und erweitern kann, ja daß bereits schon heute bestehende Anlagen langsam zu Grunde gehen. - Nimmt man zu dem allen die verzweifelte außenpolitische Lage und die großen Schwierig keiten, die jeder Mehrproduktion entgegengesetzt werden, so wird man nicht optimistisch in die Zukunft schauen können. „Bozner Nachrichten', den 22. August 1922 Deutschland. Bayern und das Reich. In der „Bergisch-Märkischen Zeitung' äu ßert sich der bayerische Bauernführer Dr. Heim

in sehr bemerkenswerter Weise zu der Span nung zwischen Bayern und Berlin. Er schreibt unter anderem: Es gibt Keine Hilfe, wenn nicht die Gegen sätze in unserem Innern verschwinden. Das hat aber zur Voraussetzung, daß ein Teil auf den andern Rücksicht nimmt und daß nicht der bru tale Wille derjenigen, die zufällig über Mehrheit und Macht verfügen, alles niedertritt, was sich nicht der Auffassung und der Meinung dieser Vertreter unterwirst. Wenn Bayern in Anhäng- kan Mttnsck bat. die we- i Seite S schienen. Ferner

die würde darunter das große Ganze gewiß nicht Marcia Reale gespielt, womit die Feierlichkeit ihv Schaden leiden. . Ende hatte. Unter Vorantritt der Militärkapelle Bayern war vor der Revolution dasjenige marschierten hierauf die ausgerückten Truppen, de-« Land der Welt, das ?Aeste pnlament^ neu sich die Faschisten und ein Teil des erschienenes so gu?W Publikes anschloß. vom Th«.t°rpl°tz in die Stadt wer sie markiert hat, hat sich dadurch isoliert. Dle Feier verlief ohne jede Störung. Wir waren ein Land

mit hochentwickelter Kul- Nach.der Feier machten die Faschisten einen Um- ^ Kunst -— besonders ' ' ^^^inipriabtei-i tur. Auf dem Gebiet der Kunst — besonders dank der Förderung durch das Haus Wittels bach — auf dem Gebiet der Wissenschast, hin sichtlich der Schulen, aber auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Einrichtungen konnte Bayern und kann den Vergleich mit jedem deutschen Lande aushalten. . Der bayerische Volksstamm ist so gut deutsch ^ deutsche Volksstamm, Namoer neier . . . zug durch die Stadt

und links, gegen den Bolschewismus, wie ge- lichen Geijie un vle , Hältnisse herantreten, so wird Bayern von ksi- ier, geo. nem Land Deutschlands in der Treue zum Reich Alter von 52 Jahren. — In Lana st überboten werden können. Was wir aber hassen, der Knecht am Glögglhof Josef W a das ist die Zentralisierung. Unitarisierung, Scha- ter von 29 Jahren, blonisierung, wobei jedes dieser drei Worte in Trauungen. In Bozen wurden seinen Auswirkungen nur Schädigung, Ver schlechterung der Verwaltung

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Pagina 2 di 12
Data: 29.07.1922
Descrizione fisica: 12
ieeuo 2 Beilegung des Konfliktes erschöpft sind. JH bitte Sie daher, im Interesse unseres deutschen Volkes und Landes, nochmals in Erwägungen einzutreten, ob es nicht möglich erscheint, Ihnen und mir diesen so unerwünschten Schritt zu er sparen. Ich benütze die Gelegenheit, um gegen über den in Bayern ausgetauchten Befürchtun gen mit allem Nachdrucke zu betonen, daß die Ausfassung durchaus irrig ist, in dem Gesetze werde die systematische Beseitigung der bayeri schen Hoheitsrechte eingeleitet

nicht angegrissen wird, wird als zu wenig be trachtet. Es müßten bessere Garantien geboten» werden. ~ Kommunistische Hetze gegen Bayern. ! Die „Rote Fahne' nennt das Verhalten des Reichskabinetts gegen Bayern ein „erbärmliches Dokument der Schwäche'. Das Blatt hetzt dann gegen Bayern mit folgenden Ausführungen weüer: Die nächsten Ziele, die in Bayern durchgeht werden müssen, sind klar: Erstens: Der Rücktritt der hochverräterischen Re gierung Lerch en fel d, ihre Stellung vor den Staatsgerichtshof. Zweitens

: Die Niederkämpfnng der konterrevolutionären Elemente in Bayern selbst, in Verwaltung, Reichswehr, Polizei, Justiz, dec monarchistischen Geheimbünde usw., die rücksichtslose Unterdrückung der monaWistischen Propaganda. Drittens: Die sofortige Freilassung aller gefange nen R evolutionäre. Viertens: Die sofortige Auflösung des L a n d t a g e s. Die Druckmittel, um diese nächsten Ziele zu ver wirklichen, liegen auf der Hand: In Bayern selbst: der Generalstreik. Im Reiche: die Unterstützung der Aktion

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