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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 2 di 14
Data: 11.04.1901
Descrizione fisica: 14
, der das positiv-gläubige Volk in Tirol in ! zwei Lager scheidet, handelt es sich unstreitig um Grund- 1 satze. — Die conservative Partei fleht auf dem Autoritäts princip. Sie ist.^bestrebt, die berechtigten Wünsche des Volkes mit der Achtung vor der gottgewollten Autorität in Einklang zu bringen. — Die Partei Schöpfer betont mehr den Volkswillen^ als die Autorität, steht der Re gierungsmacht mehr voreingenommen als unbefangen gegenüber, nähert sich der Lehre von der Volkssouveränität

. DreParteiSchöpferneigtzumRadicalismus. j Die conservative Partei stellt das nationale Princip j nicht über das dynastische. Sie vereint die Liebe zur ! eigenen Nationalität mit Gerechtigkeit und Wohlwollen l gegen die anderen Stämme des Reiches. — Die Partei Schöpfers verfolgt ihre politischen Ziele auf nationaler Grundlage, huldigt damit dem den Bestand Oesterreichs gefährdenden Nationalitätsprincip. Die Partei Schöpfer neigt zum Nationalismus. Die conservative Partei tritt ein für das Recht, da her auch^sürZ Landesrecht und Autonomie. Sie war immer

bereit zu Opfern für die Macht und Einheit des Reiches, verwahrt sich aber gegen jede Preisgebung der Landesrechte, die in den Anforderungen der gesammt- staatlichen Macht und Einheit nicht begründet ist. — Die Partei Schöpfer sympathisiert mit jener Richtung, die in den provinziellen Verschiedenheiten ein Uebel, in der mög lichsten Nivellierung der Eigenart der Königreiche und Länder ein ideales Ziel erblickt. Die Partei Schöpfer neigt zum Centralismus. Es liegt schon in dieser Gegensätzlichkeit

die Unmög lichkeit einer politischen Verständigung, solange man eben in so fundamentalen Dingen verschieden denkt. Die con servative Partei kann ihre klaren und festen Principien nicht für minder klare und schwankende aufgeben. Eines r \ aber wäre möglich auch bei verschiedener politischer Denkungsweise, ein friedliches Verhältnis, das jede Ge- häffigkeit und jede Leidenschaft ausschließt, wenn — die Partei Schöpfer es will. Sie hat die Rolle des Angreifers und von dem Angreifer hängt es ab, dem Kampfe

, wenn er schon nicht zu vermeiden ist. wenigstens christliche und ritterliche Formen zu wahren und gegen gemeinsame Gegner die Solidarität zu ermöglichen.' Die deutliche Charakterisierung der beiden Richtungen hat allgemein befriedigt und daraus geht auch mit voller Bestimmtheit hervor, dass bei solcher Verschiedenheit der Grundsätze eine völlige Vereinigung nicht möglich ist; es wäre denn, dass die eine oder andere Partei ihre Principien ändert. Die conservative Richtung hat nun dazu keine Veranlaffung

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 20 di 22
Data: 28.09.1905
Descrizione fisica: 22
? Oder wenn die Advokaten schon so geschworne Feinde des Bauern sind, wie kann der Bauernbund seine Mitglieder der Wieuerpartei zuführen, an deren Spitze fast lauter Advokaten stehen': Dr. Lueger, Dr. Neumayr, Dr. Porzer, Dr. Weißkirchner? Wie kann die Tiroler christlich-soziale Partei selber den Advokaten Dr. Kapferer als Bauernvertreter kandidieren? Wie verträgt es sich, daß sie eigene Bauernadvokaten ausstellt — radikale und andere — und dafür Reklame macht? Der Herr Dr. Thurner, der auch nicht viel Mist getragen

haben dürfte, geht doch auch zu den Bauern und belehrt sie, freilich nicht über Landwirtschaft, sondern über Pflichten und Rechte der Bischöfe. Er hat zwar, soviel mir bekannt, im Gerichtssaale als Bündler-Vertreter noch keine großen Lorbeeren errungen, aber er gehört doch dem Advokatenstand an, ist also offiziell Bauernfeind. Nein, meine Herren I diese Advokatenfeindschaft ist so wenig echt, wie alles andere an dieser Partei, außer der schnöden Selbstsucht. Die Advokaten sind ihr recht als Redner

, als Vertreter, als Führer, nur dürfen es keine konservativen Advokaten sein.. Auch die Geistlichen, Bischöfe und die Prälaten wären ihr recht und würden auf einmal Bauernfreunde, wenn sie unter die Führung Schöpfers und Schraffls gingen. Ich erinnere daran, wie der Fürst bischof von Trient zuerst in der Presse dieser Partei ge feiert wurde, aber sobald die Herren ihren Irrtum ein sahen und erkannten, daß er kein Schöpferischer Partei mann ist, haben sie ihn öffentlich insultiert ohne Rücksicht

auf seine Würde und Stellung. Aber noch herziger ist eine weitere Betrachtung über diesePartei der Widersprüche. Während im ersten Teile der Versammlung über die „Tintenklexer' gewettert wird, kommt im zweiten ein solcher und zwar ein wirklicher, ein Aushilfsschreiber und belobt den Schraffl und seine Leute und bietet sein Bündnis an unh das feiner Partei gegen die „finstere' Macht der Konservativen. Und siehe da, dieser radi kale Schreiber wird in Gnaden aufgenommen, der Vertreter einer anerkannt

kirchlichenfeindlichen Partei wird im katho lischen Tirol als Verbündeter begrüßt, während man für die katholischen Vertreter des Landes, die treu zu ihren Bischöfen stehen, nur Spott und Hohn hat. Die Ver brüderung mit dem Jmster Aushilfsschreiber fft schließlich nichts gewesen als eine Tragikomödie, der arme, naive Mann, der da glaubte seinem Zorn über diese „finstere' Partei, das sind wir, wirksam auslasten zu können, ist schließlich allein geblieben und Schraffl war der Gefoppte; aber dre Sache hat einen tieferen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 2 di 14
Data: 30.04.1903
Descrizione fisica: 14
Pr ieth feierte in begeisterten Worten die Herren Abgeord neten und sprach ihnen unter wiederholtem stürmischen Bei falle den Dank und das Vertrauen der Partei aus. Ueber die Frage der Glaubenseinheit erstattete einen sehr gründ lichen Bericht Herr Dr. Ritter v. Graf. Ueber die Schul- frage referierte Abg. Pros. Malfatti unter großem Beifall; es sprachen dazu noch namens der Lehrer Schulleiter Rang ger, namens der Gemeinden Abgeordneter Geiger und der Vorsitzende. Der letzte Punkt über Partei

hat neuerdings den Beweis geliefert, wie kräftig die katholisch-konservative Partei existiert und lebt, wie frisches Blut in ihren Adern pulsiert und wie gerade die Kämpfe und Anfeindungen sie gestärkt und ge kräftigt haben. Die Versammlung verlief in vollster Einigkeit ohne den geringsten Mißton. Sie wird allen Teilnehmern gewiß in bester Erinnerung bleiben und ihre Wirkung im Lande nicht verfehlen. Wir müssen uns auf diesen magern Bericht beschränken, aber es wird demnächst ein vollständiger erscheinen

. Wochen-Wundschau. Innsbruck, 30. April. In welchem Lager ist Tirol? Diese Frage ist nach dem vorausgehenden kurzgehaltenen Bericht über die glanzvolle Versammlung der konservativen Partei in Sterzing leicht zu beantworten. Der wahre, echte, katho lische Tiroler muß sich jetzt sofort entscheiden, sollte er bei der heutigen Verwirrung sich bisher nicht klar geworden sein; es kann für niemanden, dem noch das alte Tiroler blut in seinen Adern rinnt, einen Zweifel geben, wohin er sich zu stellen

waren diese bei uns die Führer nicht bloß in religiösen, sondern auch im politischen Leben. Wer somit ein guter Tiroler ist, der wird auch heute noch zu jener Partei sich bekennen, welcher die Bischöfe angehören und welche sie mit ihrem Segen begleiten. Welche Partei im Lande ist dies? Die Versammlung in Sterzing sagte es jedem, wenn es einer bisher nicht gewußt haben sollte, klar und deut lich. Die konservative Partei genießt das Ver trauen aller Bischöfe und völlig aller hervorragenden Priester des Landes

; sie ist eS allein, welche bisher einer solchen Auszeichnung zu teil wurde, daß zu ihrer Heer- chau die drei Landesbischöfe eigene Vertreter entsenden; diese Partei erfreut sich deS Segens der von Gott ge setzten Autoritäten, deren Wunsch es ist, daß sie sich aus breite und dadurch Friede in die Reihe der Katholiken iringe. O wie herrlich wäre es wieder in unserm Tiroler- ande. wenn die Katholiken wieder in allem einig würden, >er Glaubensfeinde, die uns bedrohen, könnten wir uns rann leicht erwehren. Möchte

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Pagina 4 di 10
Data: 07.03.1889
Descrizione fisica: 10
sitzen konfessionelle Schulen. Redner erinnert sodann an das Programm einer konservativen Partei, das Ende des JahreS 1830 aufgestellt wurde, das jedoch nicht realisirt werden konnte, da die Majorität der Majorität die Minorität der Majorität Überstimmt habe. Auch die Regierung habe mit Unrecht die Bildung einer konservativen Partei bekämpft, die ihre einzige zuverläsiige Stütze sein könnte, wenn die natio nalen Parteien zu übertriebene Forderungen stellen. Aller dings könne eine solche Partei

nur die Stütze einer Regierung sein, die konservativ sein will. Redner gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß nur der Konservatismus die wahre Kraft der Monarchie entwickeln werde, und hofft, daß jetzt nach acht Jahren die Bildung einer konservativen Partei sich verwirk lichen werde. (Beifall.) In der Sitzung am Mittwoch den 27. Februar hatte der salzburgische Abgeordnete Hosrath Lienbacher als letzter Redner zum Staatsvoranschlag gesprochen; am zweiten Tag der Debatte, am Donnerstag den 28. Februar, kam

als erster Redner der oberösterreichische Abgeordnete Dr. Eben hoch zum Worte. Er betont, er wolle nicht untersuchen, was in den letzten zehn Jahren in der inneren Politik Oesterreichs geleistet worden, er habe sich vielmehr nur das Wort erbeten, um den Wünschen, Hoffnungen und Befürchtungen der deutschen Katholiken Aus druck zu geben, nur im Dienste des Vaterlandes und der Religion ohne Rückstcht auf eine Partei oder auf eine Zei tung. Und so müsse er, so sehr er es auch bedauere, vor erst

gegen den Abgeordneten Lienbacher auftreten, der sich so große Verdienste um die deutsch-konservative Partei er worben. Gestern aber habe Abgeordneter Lienbacher sich nicht gescheut eine innere Partei-Angelegenheit vor das Forum des Hauses zu bringen, und darauf müsse er als Mrtglied der deutsch-konservativen Partei antworten. Abgeordneter Lien bacher habe gestern Worte des verstorbenen Abgeordneten Greuter zitirt, die Jener auf dem oberösterreichischen kon servativen Parteitage gesprochen; aber er habe dabei

nicht jenen Theil der Rede zitirt, in welcher derselbe davon spricht, daß die Kronländer nicht nur ihre Sonderheiten erhalten, sondern auch schützen dürfen. Redner erinnert ferner an den Toast, welchen damals Abgeordneter Lienbacher auf die konservative Partei ausgebracht, sowie an eine Rede des genannten Abgeordneten, die derselbe als Referent des Justizbudgets in der vorigen Session gehalten, worin er zu gab, daß die rechte Seile des Hauses wohl der Rationalität nach verschieden sei, daß sie aber rn Bezug

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Pagina 2 di 14
Data: 15.04.1897
Descrizione fisica: 14
auch auf die Unter stützung der böhmischen Partei lege, die Erlassung dieser Verordnung gewiß nicht aus parlamentarischen, taktischen Gründen erfolgte. „Meiner Anschauung nach', sagte der Ministerpräsident, „muß diese Frage von einem doppelten Gesichtspunkte aus behandelt werden, einmal vom Stand punkte der Gerechtigkeit, zweitens vom Standpunkte der Schaffung einer Grundlage zur Anbahnung eines fried lichen, aus wechselseitiger Anerkennung der Kräfte und gleichen Rechte beider Volksstämme beruhenden Zustandes in Böhmen

an ihn er- flossene allerhöchste Handschreiben, dessen Tenor den Ge danken an ein Partei-Regiment in Oesterreich ausschließe; ein solches sei auch nach der politischen Ueberzeugung des Redners in Oesterreich unmöglich. Deswegen werde die Regierung wie bisher auch fortan, wie es im kaiserlichen Handschreiben heiße, unbeirrt durch zeitweilige Partei schwierigkeiten sich bei ihrer Thätigkeit ausschließlich durch das allgemeine staatliche Interesse leiten lassen. Wenn man deutscherseits die Sprachenverordnung

bekämpfe, so werde man doch vielleicht zu der Erkenntnis gelangen, daß die Maßregel der Regierung den Interessen des Landes entspricht. — Namens der „Katholischen Volks partei' gab (unter heftigsten Schimpsrufen seitens der Schönerianer und anderer radikalen „Deutschen') der Obmann Abg. Dipauli die Erklärung ab: Seine Partei werde, da sie die Verhältnisse in Böhmen noch nicht end- giltig beurtheilen könne, die Entscheidung sich auf später vorbehalten und stimme gegen die Dringlichkeit

der Wahlakt in feierlicher, ruhiger Weise vor sich. Abgegeben wurden 132 Stimmzettel und wurde der bisherige I. Vizebürgermeister Dr- Karl Lueger mit 93 Stimmen zum Bürgermeister von Wien gewählt (37 Stimmen entfielen auf den liberalen Dr. Grübl, 2 Stimmzettel waren leer). Es hatten somit sämmtliche nichtliberalen Gemeinderähte, auch die aus dem Bürgerklub ausgetretenen Deutschnationalen, ihre Stimmen aus Dr. Lueger vereinigt. Dieses Wahlresultat wurde von der Gemeinderathsmajorität und dem Galerie

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Pagina 7 di 14
Data: 25.02.1897
Descrizione fisica: 14
mit deutschnationalem Anhang.) Samstag den 20. d. M. wurde im Hotel „ Schwarz- Adler' eine Wählerversammlung der katholisch-konserva- tivett Partei Landeck-Anged air gehalten, bei welcher durch den Vorsitzenden Herrn Pfarrer I. Ereil die beiden Kandidaten dieser Partei Dr. Max Kapferer und. Kammerrath H. Förg den Wählern, welche zu zwei i Dritteln erschienen waren, vorgestellt wurden. ' Da die Versammlung bereits einberufen war und um sich weitere Mühe zu ersparen, erschien auch der „Reichsraths- werbtzr

' der deutschnationalen Partei Dr. Emil Jung durch Gesinnungsgenossen telegraphisch berufen. Als erster entwickelte Dr. M. Kapferer in längerer sehr anspre chender. Rede die Grundzüge seines Programmes. Aus gehend von der Stzulfrage, bei welcher er in energischer Weises die katholischen Forderungen hervorhob, besprach er weiter die für den Arbeiter-, Bauern-, Gewerbe- und Beamtenstand nothwendigen Reformen. Zuletzt berührte er die nationale Frage, in der er sich ganz auf den Standpunkt des Wahlhirtenbrieses

einer volksfreundlichen Partei zu schildern bemüht war, fand er doch bei den versam melten Wählern eine kühle Aufnahme mit Ausnahme seiner übrigens nicht wahlberechtigten Gesinnungsgenossen, deren ihm 6 bis 7 Gesellschaft leisteten. Beleidigend war seine Apostrophe an die Priester Tirols, doch endlich in ihrem Busen das deutsche Herz zu entdecken, während er in einem Athem erklärt, die Priester hätten den Frieden zu predigen und dem politischen Parteigetriebe fernzu bleiben. Zwischen beiden Kandidaten entwickelte

sich ein längeres, übrigens ziemlich fachlich gehaltenes Rededuell — wem die Wähler den Sieg zuerkannten, darüber besteht kein Zweifel. Dr. E. Jung fand hier keinen Boden. Die Versammlung schloß nach dreistündiger Dauer mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Kandidaten der katholisch-konservativen Partei, in welches sich wie fernes Echo schwach verhallend einige „Heil Jung!' mischten. Mariathal, 19. Februar. (Wählerversamm lung.) Gestern stellte sich über Einladung von Seite des hiesigen katholischen

Arbeitervereins der Kandidat der Y. Kurie Herr Förg aus Innsbruck seinen Wählern vor. Es hatten sich hlezu eine schöne Zahl von Männern ein- gefunden, von Rattenberg, Brixlegg und Kramsach selbst. Als Präses der Versammlung wurde Herr Pfarrer Weg- scheider, Präses des katholischen Arbeitervereins, gewählt, welcher sofort dem Herrn Kandidaten das Wort ertheilte. Herr Förg entwickelte in einer einstündigen Rede sein Programm in sachlicher und ruhiger Weise ohne alles Phrasenwerk, so daß jeder Theilnehmer

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Pagina 29 di 34
Data: 31.10.1901
Descrizione fisica: 34
„Die katholisch-konservative Partei und die Landtagswahlen.' Sehr verehrte Versammlung! Mit Rücksicht aus die Kürze der Zeit möchte ich Sie nicht länger als 10 Mi nuten in Anspruch nehmen, dafür aber um so eindring licher Ihnen zu Herzen reden, für die katholisch-conserva- tiven Candidaten einzustehen. Meine Herren, Sie haben heute so vieles und ehrenvolles über die alte katholische Tirolergarde gehört, dass es hieße, Eulen nach Athm, oder wie man bei uns sagt, Wasser in den Bach tragen

, wollte ich sie noch mehr empfehlen und recommandieren; ich glaube das, was zu Gunsten der alten, glorreichen Partei gesagt worden ist, genügt. Nur eines möchte ich hervorheben und das ist, schauen Sie, wer heute in unserer Gesellschaft ist. Wir haben sämmtliche Prälaten des Lan des hier. Im Berichte der Parteiversammlung der Christ lich-socialen in Innsbruck hat es geheißen: es war auch ein Decan dabei; nun, meine Herren, wir haben heute 16 Decane hier. Von 5 weiteren haben wir Zustimmun gen bekommen mit dem Bedauern

, unmöglich theilnehmen zu können. Ich bitte Sie, meine Herren, sagen Sie das im ganzen Lande. Msgr. Glatz hat gesagt, es ist die alte Partei, die aus dem Volke hervorgewachsen ist; und wenn wir die Wahl haben zwischen der alten erprobten ParteiMie vieles geleistet hat, und einer neuen Partei, die noch nichts geleistet hat, so glaube ich, wird uns die Wahl nicht schwer fallen. Weiter haben wir die katho lische Partei, und bisher, glaube ich, hat im Lande Tirol noch immer das Wort katholisch gezogen

Programm durchzuarbeiten. Ich nehme es ihnen nicht übel, es ist nicht erreichbar gewesen, es wird erst kommen, wie ich hoffe. Das „Deutsche Volksblatt' z. B., das verbreitetste und einflussreichste Organ der Partei, hat im vergangenen Sommer den Ausspruch gethan, die Conservativen beugen sich der Auctorität des Episcopates auch in politischen Fragen, während die Christlichsocialen eine politische Partei sind; die Conservativen sind eine katholische Partei, die Christlichsocialen eine antisemitische

. Schließlich schauen Sie, meine Herren, wer ist unser Gegner? Unsere politischen Gegner sind die Christlich- socialen. Wer ist aber im Bunde mit diesen? Die Liberalen, die Deutschnationalen, die Deutschradicülen. Alle Feinde des katholischen Volkes gehen mit den Christlichsocialen Hand in Hand, die alte katholische Partei zu stürzen. Das versteht jeder Bauer, dass die Katholisch-conserva- tiven die weitaus größeren und gefürchteteren Gegner der Liberalen und Deutschnationalen sind als die Christlich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 27 di 34
Data: 31.10.1901
Descrizione fisica: 34
vertreten. Aber noch einen conservativen Grundgedanken lassen Sie mich erwähnen. Unsere conservativen Landesvertreter haben sich nicht damit begnügt, Gesetze zu schaffen, sondern sie sind auch redlich bestrebt gewesen, diese Gesetze in die That umzusetzen/ Wenn Sie heute Hinausschauen in das öffentliche Leben, finden Sie eine Menge von Leuten, welche in erster Linie darauf ausgehen, fich selbst reden zu hören und Reclame zu machen. Das ist für uns Nebensache; für die conservative Partei

Einrichtungen steht, aber sie nicht für sich an wenden kann! Wir müssen bestrebt sein, die Anwendung der ge schaffenen Neuerungen draußen am Lande zu erleichtern. Es ist dies nicht so leicht, wie es auf den ersten Anblick scheinen mag. Es gehört viel Arbeit und Mühe, Geduld und Verständnis dazu. Wenn die conservative Partei in der Zukunft ihre Thätigkeit wie bisher diesen Arbeiten widmet, dann muss der Vorwurf schwinden, den man ihr mit Unrecht macht, nämlich, dass eine große Unzufrieden- heit

mit der tirolischen Politik vorhanden sei. Wenn wir überall diese wohlthätigen Einrichtungen, wie wir sie ge schaffen haben, in die That umsetzen, dann wird auch in den letzten Winkeln unserer Thäler die Zufriedenheit eintreten müssen, weil wir dem Kleinsten und Geringsten die Wohlthat dieser Einrichtungen zugänglich machen. Um zu diesem Ziele zu gelangen, ist es aber nothwendig, dass auch die Jungmannschast in die Reihen der conser vativen Vorkämpfer trete. Darin, glaube ich, liegt die Zukunft unserer Partei

. Dem Redacteur Jehly wird aus seine Anregung die Ermächtigung ertheilt, die Namen der Anwesenden oder solcher Parteimitglieder, welche es wünschen, unter diesen Ausruf zu setzen. Wir haben den Wahlaufruf bereits sammt dem Programme in einer Extrabeilage mitgetheilt. Es folgt nun die Verhandlung „Ueber die Organisation der Partei'. Referent Monsignor Glatz: Sehr geehrte Ver sammlung, entschuldigen Sie, dass ich über die Partei organisation ein paar Worte spreche. Es hat mich die Parteiautorität darum ersucht

; sie hätte es nicht thun sollen, denn die Herren könnten sonst in mir ein Bild einer veralteten Partei erblicken. Wie die Herren gehört haben, ist gegenwärtig eine Verständigung zwischen uns und den Christlichsocialen ausgeschlossen. Nun hat man schon Stimmen gehört: Gebt nach, lasst die andern schaffen! Sollen wir nachgeben? Gründe sind schon angeführt worden dafür, dass wir nicht nachgeben sollen; noch einige Gedanken möchte ich nun hier anfügen. Wir sind die im Lande sesshafte Partei, und unsere

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Pagina 25 di 34
Data: 31.10.1901
Descrizione fisica: 34
werde. Es wird nun zum 2. Punkt der Tagesordnung ge schritten: Berichterstattung über die bisherige Thätigkeit der konservativen Partei. Referent Dr. Pusch: Meine Herren! Wenn Sie heute in der Welt herumsehen, so finden Sie viele Ein richtungen im öffentlichen Leben, insbesonders im Ver kehrsleben, welche einem den Gedanken nahe legen könnten, je zahlreicher diese Einrichtungen sind, um so näher müssten sich die Menschen treten, um so besser sollten sie sich kennen und gegenseitig schätzen lernen. In der Wirk lichkeit stehen

, ich verweise Sie auf die überall zutage tretende moderne Ver einsmüdigkeit. Ein dritter Grund endlich, der viele hindert, ihre Umgebung im richtigen Lichte zu beurtheilen, ist in der Unkenntnis der Vergangenheit, der Geschichte zu suchen. Auch die Thätigkeit unserer katholisch-conservativen Partei würde vielfach anders und besser beurtheilt wer den, wenn man sich redlich Mühe geben wollte, dieselbe besser kennen zu lernen. Man sagt heute die katholisch-konservative Partei, sei alt und greisenhaft geworden

, diese Vorwürfe würden verstummen, wenn man sich.aufrichtig bemühen wollte, die Thätigkeit der katholisch-conservativen Partei bis in unsere Tage kennen zu lernen, wenn man sich den Blick nicht trüben ließe durch persönliche Zu- oder Abneigungen und wenn man insbesonders die Geschichte unseres Landes, mit der die Geschichte der katholisch-conservativen Partei auf das engste verbunden, ist, besser im Gedächtnisse hätte. Es dürste daher heute am Platze sein, einen allge meinen Rückblick auf die bisherige

Tbäligkeit unserer Partei zu werfen. Ich werde mich dabei hüten nur ein lauckator tsw- poris acti zu sein, um nicht die Gegenwart, für die wir doch wirken sollen, in den Schatten zu stellen. Auf dem politischen Gebiete möchte ich ihre Blicke hinlenken auf eine Reihe von Männern, welche seinerzeit in Tirol bahnbrechend waren und ihre ganze Kraft eingesetzt haben für das Interesse unseres Landes Tirol. Ich brauche Ihnen die Namen nicht zu nennen, sie sind so auf den Lippen aller: Msgr. Greuter, Alb. Jäger

sich diese Männer angelegen sein. Denken Sie an den kath.-pol. Volksverein für Deutschtirol; er ist damals entstanden und zu einem Vereine geworden, der großes geleistet hat und noch in seiner heutigen Ge stalt einen nicht zu unterschätzenden Faktor unserer Partei bildet. Die genannten Männer waren Ehrenbürger von vielen Hunderten von Gemeinden, und glauben Sie etwa, dass hinter ihnen nicht die große und breite Masse des Volkes gestanden ist? Das sind die Traditionen in Be zug auf das politische Wirken unserer

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Pagina 3 di 14
Data: 22.06.1905
Descrizione fisica: 14
Partei unter der Führung der Wener eine Vauernherr- schaft zu erreichen glaubt, so ist sie entweder selbst ge täuscht oder sie betrügt ihre Anhänger. Redner führt aus, wie die einzelnen Stände aufein ander angewiesen find und nur dadurch das allgemeine und besondere Wohl fördern können. Die Herrschaft eines einzelnen Standes darf es überhaupt nicht geben, das ist weder christlich, noch vernünftig und gerecht und wenn der Adel, die Städter oder der Klerus etwas Aehnliches an streben wollten

, so müßte man es bekämpfen als ungerecht und unvernünftig. Das erste Mittel, um dieses geträumte Ziel zu er reichen ist die Zerstörung der katholisch-konservativen Partei. Das soll hauptsächlich durch Verleumdung erzielt werden. Es ist ganz erstaunlich, was dieser Partei alles nachgesagt wird. Am heftigsten hat sich Schraffl vielleicht in Mieders darüber ausgesprochen; er nannte sie die Prälatenpartei und sagte nach dem Berichte seiner eigenen Blätter: »Aber wie ein Sturmwind über die Haide fegt

, »so wird der Wille des Volkes diese Volksvertreter wieder „wegblasen, wenn die Tiroler Bauern endlich einmal „Kenntnis von dem Hochmut und dem Verrate an „dem Volke seitens dieser Partei erlangt haben und „dafür werden die Christlich-Sozialen und der neue „Bauernbund Sorge tragen. Die Bauern Tirols werden „den gewissen Herren bei den nächsten Wahlen die richtige „Antwort geben. Hinaus mit allen bis auf den letzten! „Dies ist die Parole für das ganze Land Tirol!' Das ist doch deutlich gesprochen. Die Abgeordneten

, und alle waren einig in dem Lobe des Mannes, der mit Aufbietung aller seiner Kräfte und ganz uneigennützig für den Bauernstand sein ganzes Leben lang gearbeitet und sein Augenlicht geopfert hat, und doch ist er einer der Führer der konservativen Partei, also nach Schraffl ein hochmütiger Volksverräter! Sind wir nicht berechtigt, einen solchen Hetzer einen Verleumder zu nennen? Man wirft uns und den Bischöfen vor, daß wir eine Organisation des Bauernstandes verhindern wollen, während die Arbeiter, die Handwerker, die Aerzte

u. s. w. ihre Organisationen haben. Eine neue Unwahrheit! Hat nicht gerade die konservative Partei die landwirtschaft lichen Genoffenschasten und den Landeskulturrat gegründet und ausgebaut und deren Benützung beständig einge schärft? Freilich ist das eine un politis ch e Organisation, aber das muß es auch fein, wenn sie dem Bauern nützen soll; alle die Organisationen der Arbeiter u. s. w. find unpolitisch. Eine wirksame Organisation kann nur auf wirtschaftlicher Grundlage aufgebaut sein, kommt die Politik hinein

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Pagina 12 di 16
Data: 17.09.1896
Descrizione fisica: 16
und der Kirche. Dabei gab er sich als kaisertreu, als Staatspartei, ja war lange genug sogar Regierungspartei. Sein jüngerer Bruder der Nationalis mus ist in Bezug auf Religion ihm völlig ebenbürtig, ja manchmal noch radikaler, er richtet aber seine An griffe auch gegen die zweite uns gegebene Autorität gegen den Kaiser und gegen Oesterreich. Redner weist das antidynastische Treiben dieser Partei schärsstens zurück. Die dritte Partei, welche sich jetzt als die einzige Volksretterin ausspielt

, ist die meines Vorredners, welcher ganz in ihrem Sinne ge sprochen, aber offenbar wegen der hier herrschenden Luft, sie nicht einmal zu nennen gewagt hat — es ist die sozialdemokratische. Das ist die Partei, welche jede Autorität läugnet, auch die des Familienvaters über seine Kinder. Sie kennt nur eine Gesellschaft oder einen nebelhaften Staat, der Alles in Allem ist, Gott, Fürst, Vater und Mutter. Wenn Herr Pernerstorfer heute seine Zugehörigkeit zum Liberalismus ablüugnet und diesen schmäht, so ist das die Rede

! Die Feuer aus den Spitzen der Berge, das Krachen der Böller, die Gebete und Gesänge in der Kirche, die Gelöbniß-Erneuerungen in allen Gemeinden des Landes hätten ihm gezeigt, in welchem Lager Tirol steht. Die Grundsätze der fozialdemokratischen Partei wurden uns heute und gestern in Innsbruck sehr harmlos r h Unser schlvuestes Sjiati die .Bozener Ziz.' will in einer Polemik die Lozialdemokraren z.i Bundesgenoffen der .Klerikalen* machen, weil angeblich in Hai lein ein konservativer Redner

in der Tasche hatte (zeigt sie vor unter allgem. Heiterkeit). Als Student habe ich ein Lied gekannt, wo von Virtuosen die Rede ist, die aus drei Stücken durch reisen die Welt, heute lerne ich einen Abgeordneten kennen, der gar mit einer Rede reist, die überall und auf alle Verhältnisse passen soll. Die wahren Grundsätze der Sozialdemokratie will ich schildern an den eigenen Worten der Führer dieser Partei. Ich finde sie am Besten und Klarsten ausgesprochen in einer Rede des Abg. Bebel, welche er am 17. Juni

der Sozialismus und aus „dem Gebiete, das wir jetzt das religiöse „nennen, der Atheismus seine volle Wirk- „samkeit ausübt.' Damit haben wir das Programm dieser Partei. Es ist also eine Lüge und Heuchelei, wenn uns Herr Pernerstorfer glauben machen will, daß seine Partei sich um die Religion nicht kümmere. Sie haßt die Religion, bekämpft sie und verlangt die nackte Gottlosigkeit. Engels sagt: „Mit der Religion find wir einfach fertig' wohlgemerkt mit jeder Religion und Liebknecht, ein anderer ihrer Apostel

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Pagina 2 di 14
Data: 22.11.1906
Descrizione fisica: 14
, 19. Nov. Wie uns aus zuverlässiger Quelle mitge- teilt wird, plant die Tiroler Konservative Partei unmit telbar vor den Reichsratswaylen im Jahre 190/ in Innsbruck die Abhaltung eines allgemeinen Tiroler Katho likentages, der durch die Anwesenheit der drei Landes bischöfe ein besonderes Relief erhalten soll. Die Tiroler Kon servative Partei erwartet sich von der Abhaltung dieses Kalholiken- tages, der in erster Reihe sich gegen die christlichjoziale Pattei Tirols richtet, eine Stärkung ihrer Position

bei den Reichsratswahlcn. Die christlichsoziale Parteileitung Tirols hat von dieser Ansicht bereits Kenntnis erhalten und erklätt vor allem, abwarten zu wollen, ob sich auch oer Fürstbischof von Brixen, Dr. Alten weiset, an der Propaganda, welche mit der Abhaltung dieses Katholikentages gegen die christlichsoziale Partei eingeleitet werden soll, beteiligen wird. Bezüglich der Stellung der Tiroler christlichsozialen Pattei zum Fürst- . bischos von Brixen wird mitgeteilt, daß die Partei ihren politrjchen Kampf

gegen diesen erst dann aufgegeben hatte, als Dr. Altenweisel ' vor seiner Ernennung in Wien vor dem Nuntius und einem Erz herzog die ausdrückliche Erklärung abgab, daß er im Falle seiner Er nennung zum Fürstbischöfe von Brixen, keinerlei Bestrebungen gegen die chnstl.-soz. Partei Tirols unterstützen werde. Bon dieser Erklärung wurde die christlichsoziale Pattei durch den Atg. Prinzen Liechten stein in offizieller Weise verständigt. Sollte demnach der Fürstbischof Dr. Altenweisel sich trotzdem

an diesen Bestrebungen beteiligen, so ist die christlichsoziale Patter entschlossen, von besten seinerzertigen Er- • . klärung öffentlich Gebrauch zu machen. So droht eine katholisch sein wollende Partei dem kirchlichen Oberhirten. Was die Geschichte vom angeblichen Katholikentag . betrifft, find wir von der kons. Parteileitung ermächtigt zu erklären, daß derselben .von einer Abficht der konservativen Partei, einen Katholikentag in Tirol zu veranstalten, a b- solut nichts bekannt ist und fie daher

auch mit einem derartigen Anfinnen an die hochwürdigsten Fürst bischöfe nicht herangetreten ist. Also die erste Lüge. Wir fragen uns, was die christlichsoziale Partei mit derartigen unwahren Ausstreuungen für einen Zweck ver folgt: Offenbar keinen andern, als den plumpen Versuch, die Landrsbijchöse vor einer allfülligen, den Chnstlichsozi- alen ungünstigen Stellungnahme zu den Reichsratswahlen von vorneherein abzuschrecken. Was speziell die angeblichen Versprechungen des Fürst bischofs Dr. A l t e n w e i s e l anlangt

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Pagina 15 di 22
Data: 28.09.1905
Descrizione fisica: 22
Extra-Beilage zrnn „Andreas L^ofer'. Der unchrrstliche Kampf einer christlichen Partei. Rede des Chefredakteur Dr. G. Jehly in der Versammlung des Volksvereines in Jmst am 17. September 1805. äffen Sie mich vor allem der Freude Ausdruck geben, in dem „Port Arthur' der konservativen Partei von Tirol sprechen zu können. Wir hoffen sogar, daß Jmst noch viel besser befestiget und noch viel uneinnehm barer ist, als die berühmte asiatische Seestadt. Ich will einen Blick werfen auf die dermalige Lage

im Lande, auf die Stellung der Parteien und ganz besonders unserer, der kath.-kons. Partei. Unsere Stellung ist eine sehr eigen tümliche. Wir sind die Angeklagten vor dem ganzen Lande, angeklagt fortwährend in einer Reihe von Blättern, welche nur zu diesem Zwecke existieren, und in einer An zahl von Versammlungen^ deren einzige Aufgabe ist, bei der Bevölkerung Abscheu vor unserer Partei zu erwecken. Es ist, wie aus dem Folgenden klar werden wird, nicht so sehr eine Bekämpfung der kath.-kons. Partei

; denn das verstoßt gegen das Zirkular der Bischöfe. Du hast also die Pflicht, dich verleumden zu lassen, dich umbringen zu lassen, ohne dich zu wehren, denn so verlangt es die Ach tung und der Gehorsam vor den Bischöfen, die wir zwar selbst leugnen, aber von dir respektiert verlangen. Meine Herren! So ist es mir in Pians ergangen, als ich die einzelnen Behauptungen und die schweren An klagen gegen unsere Partei zu prüfen anfing. Sagen Sie selbst: ist jemals ein weniger ritterlicher Kampf geführt worden

ich schwarz. Aber ich führe keinen Kampf gegen Personen, wenn ich auch zu meinem Leid wesen oft die Sache von der Person nicht trennen kann. Ich will hauptsächlich zeigen, in welcher Weise dieser Kampf geführt wird. Ich verurteile nicht den Kampf — das betone ich — aber die Kampfesmittel oder daß ich es deutlich sage, die unehrliche, ver logene und verleumderische Art des Kampfes, wie sie von einer angeblich christlichen Partei gegen die kathol.- konservative Partei in Tirol angewendet

unsere Partei, und die Anklagen sind so gehalten, daß sie Abscheu und Entrüstung gegen die Katholisch-Konservativen erregen müssen; denn der Zweck aller dieser Hetzreden ist der, den Schraffl in Mieders offen ausgesprochen hat, daß „die Tiroler Bauern endlich einmal Kenntnis von dem Hochmut -und dem Verrat an dem Volke seitens dieser Partei' erlangen und daß sie „die richtige Antwort geben: Hinaus mit allen bis aus den letzten Mann!' „Wie ein Sturmwind über die Haide fegt, so soll der Wille

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Pagina 2 di 14
Data: 07.02.1901
Descrizione fisica: 14
hat sich that- j sächlich vollzogen. Am 31. Jänner wurde aus Wien * telegrapisch gemeldet: | Die Fusion der beiden Clubs zu einem Centrums- ; club hat sich heute abends in freudiger Stimmung voll- ! zogen. Zum Obmann wurde Dr. Ka ihr ein» zu Stell- j Vertretern wurden Abt TreuinfelS und Dr. v. Fuchs | gewählt. Diese bilden mit Abt Baumg artn er, Baron : M o r s e y und Dr. K e r n die parlamentarische Commiffion. 1 Bis jetzt find 28 Mitglieder der Partei beigetreten. Damit find alle katholisch-conservativen

Abgeordneten } der Alpenländer in einer Partei vereinigt. Der Name ) „katholische Volkkpartei' wird in Zukunft nicht mehr gr- j nannt werden, aber ihr religiöses und wirtschaftliches ] Programm bleibt aufrecht; es dürfte aber bei den j heutigen aufgeregten politischen Zeiten gut fein, das Con- j fession-lle nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen. { Der Name Centrum wurde gewählt nach dem Beispiele t der so mächtigen katholischen Partei des deutschen Reichs- s tages; möchte es dem neuen

österreichischen Centrum ge- ; gönnt sein, denselben Einfluss zu gewinnen wie die gleich- \ namige Partei in Deutschland. - Aus Tirol gehören dem Club an: Dr. 5 Kathrein, Dr. Tollinger, Haueis, Förg, Graf Trapp, Abt TreuinfelS, Pfarrer Schrott und Graf Marzani. Die meisten Mitglieder hat das Centrum au» Ober- österreich, nämlich 13, 3 aus Salzburg und 5 aus Steier- mark. Es ist aber zu erwarten, dass sich noch einige anschließen werden. Die neue Vereinigung hat gleich nach ihrem Zu sammentreten folgende

. Die gedeihliche Lösung der wirtfchaftschaftlichen und socialen Fragen erfordert aber Frieden und nicht Streit. Der Club wird trachten, die politischen Streitfragen zur Zeit ferne - zu halten und wird alle Bestrebungen unterstützen, die dahin abzielen, das Abge ordnetenhaus wieder zur Stätte ruhiger,. ernster Ver- Handlungen und ersprießlicher Arbeit zumachen.' Im Uebrigen find die Verhältnisse noch vollkommen ungeklärt. Am Samstag soll die Wahl des Präfidenten vorgenommen werden, noch hat man keine Ahnung wer

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Pagina 1 di 14
Data: 17.01.1901
Descrizione fisica: 14
. Die Landeshauptstadt mit ihren zahlreichen liberalen Beamten hat dem »Gegen« bischof' Dr. Erler, dem radicalnationalen Kandidaten aller kirchenfeindlichen Parteien zum Siege verholsen. Im Jahre 1897 hatten die liberalen Parteien einen eigenen Kandidaten, ebenso die nationale und endlich auch die socialdemokratische. So wurden nicht nur die Stimmen der Gegner zersplittert, sondern gar mancher Unentschiedene, der nicht wusste, zu welcher Partei er fich schlagen solle, blieb einfach ferne. Auf unserer Seite

war damals noch aller einig und herrschte große Begeisterung. So gelang es, 1897 Dr. Kapferer durchzubringen. Derselbe hat leider eine Haltung eingenommen, dass niemand ernstlich daran dachte, ihn heuer wieder als Kandidat aufzustellen. Die conservative Partei wollte der inzwischen entstandenen christlichsocialen, zu der Dr. Kapferer fich geschlagen hatte, dieses Mandat überlasten und war bereit, nach besten Kräften ihr in der Beibehaltung dieses vor 4 Jahren harterkämpften Mandates beizustehen

. Doch, wie hinläng lich' bekannt, haben die christlichsocialen Neuerer gesagt, dass fie keinen geeigneten Kandidaten für die Städte hätten, und verlangten, dass man ihnen ein ganz sicheres, die V. Curie, überlasse. Die alte, erbgesesfene Partei also hätte fich von vorneherein schon eines Wahlkreises begeben sollen. Darauf konnte man nicht eingehen; es ist sonst doch überall Brauch, dass fich eine neue Partei ihre Mandate erobert und dieselben nicht fich schenken läßt. Die neue christlichsociale Partei Nordtirols

hätte also das Städtemandat den Liberalen ohne jeden Kamps Überlassen und speculierte nur auf solche, die ganz leicht zu erobern wären. So haben es wahrlich die Christlich socialen von Wien nicht gemacht. Dr. Lueger und seine Partei haben ihren Ruhm gewonnen im heißen Kampf gegen Juden. Liberale und Socialdemokraten, fie haben diesen ihre Plätze abgenommen und so find sie mit Recht zu Ansehen gelangt. Die moderne Tiroler Partei hat im abgelaufenen Wahlkampfe gegen die Feinde der Kirche

und des Staates keine Hand gerührt, fie haben gegen die liberalen Kandidaten keine Zeile geschrieben, sondern haben alle ihre Waffen nur gegen die alte. conservative Partei gerichtet, gegen diese allein ihr ganzes Gift verspritzt. Ja noch mehr, die Schöpferianer und Wechnerianer haben sogar mit den Los von Rom-Stürmern, Social demokraten rc. Verbindungen gehabt, um nur ja die alten erprobten katholischen Führer zu stürzen. Bezüg« lich Baron Di Pauli und Dr. Kathrein ist dies schon das letztemal kurz dargelegt

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Pagina 26 di 34
Data: 31.10.1901
Descrizione fisica: 34
darauf verweisen, dass so manche volkswirtschaftliche und gemeinnützige Einrichtung gerade von unserer Partei aus gegangen sind. Die Kranken- und Unfallversicherung ist von der conservativen Partei angeregt worden. Denken Sie an die bekannte Rede, welche Greuter über das Wuchergesetz gehalten hat, und Sie werden ihm nicht den Vorwarf machen können, dass er ein Philosemit ge- ' wesen sei. Auch im Landtage ist von unsern Männern der damaligen Zeit gewirkt und in wirtschaftlicher Hinsicht

Sennereigenossenschasten und Privat-Sennereien, welche alle unter der umsichtigen Leitung des Landes culturrathes eine segensreiche Thätigkeit entfalten. Dies alles entstand in einigen Decennien und es ist das tirolische Genoffenschastswesen noch fortwährend in lebendiger Fort- entwicklung, die sich allerdings nicht marktschreierisch breit macht, begriffen. Damit habe ich Ihnen aber nur einen Theil der Arbeiten der conservativen Partei, allerdings denjenigen, worauf ich das größte Gewicht legen möchte, vor Augen geführt

. Ohne die Verdienste anderer schmälern zu wollen, möchte ich Ihre Blicke noch hinwenden auf die anstrengen de und mitunter aufreibende Bienenthätigkeit der zahlreichen Männer der katholisch-conservativen Partei, welche im Reichsrathe und Landtage, in ungezählten Ausschüssen bis herab zum Gemeindeausschusse der hintersten Thalgemeinde mitarbeiten und schaffen zur Beförderung der Wohlfahrt ihrer Mitbürger. Das darf man nicht übersehen, wenn man von der Thätigkeit der conservativen Partei reden

worden, eine Einrichtung, welche durch viele Jahre mühsam angestrebt worden ist. Ich will diese Neuerung durchaus nicht allein auf den Conto der con servativen Partei setzen, da ich weiß, welche Männer mit gewirkt haben, aber das muss gesagt werden, dass bei dm landtäglichen Grundbuchsverhandlungen die conservativen Vertreter mindestens in derselben Zahl wie die Vertreter anderer Parteien mitgewirkt haben und dass sie ihre volle Thätigkeit diesem Werke gewidmet haben und nicht rück ständig geblieben

ist. Es enthält zwar nur eine neue Codification unsers bisherigen Rechtes für die Erbfolge in Bauerngütern; allein es war nothwendig, in dieser Hinsicht einmal vollkommene Klarhest zu schaffen, und es war in der That keine verlorene und überflüssige Arbeit, an der unsere Partei redlich mitgewirst hat. Im gleichen Jahre 1897 hat der Landtag den Kaiserjubiläumsfond für arme unheilbare Irren und Sieche gegründet, eine Einrichtung, deren wohlthätige Folgen schon manche Gemeinde empfunden haben dürfte. 1898 wurde

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Pagina 16 di 34
Data: 31.10.1901
Descrizione fisica: 34
gegen, dass das Christenthum durch einen unklaren und theilweise auch gefährlichen Antisemitismus ersetz: werde. . - Wir kennen die Schäden, welche das ungläubige inter nationale Judenthum in Handel und Wandel, in Kunst und Literatur dem christlichen Volke zugefügt hat, gar wohl und wir haben es bekämpft, bevor es eine anti semitische Partei gegeben, hat und werden es stets be kämpfen. , Aber dass wir heute, wo die impertinente „Los von Rom'-Bewegung ganz offen von der prote stantischen

Landtag, wenn auch nicht vollkommen erreicht, so doch nach dem Zeugnis von Freund und Feind in der Praxis nicht ohne Erfolg. Der Weg, den dabei die katholisch-conversative Partei unseres Landtages unter Zustimmung des ganzen Landes- Episcopates gegangen, ist sogar für andere Kronländer zum Vorbild geworden. Als Katholiken und im Kampfe für die Rechte der Kirche stehen wir natürlich unter ihrer Leitung und Autorität und unterwerfen uns willig den Anordnungen des HI. Stuhles und der vom hl. Geist

gesetzten Oberhirten in allen Dingen, wo sie den Katholiken Weisungen zu geben für gut finden. Es liegt uns dabei ebenso ferne, die kirchliche Autorität als Deckmantel für Partei-Bestre bungen zu benützen, als wir die Furcht haben,, in unserer freien Bewegung in rein politischen Dingen irgendwie beschränkt zu werden. Diese Furcht ist eine Empfindung des von Freiheitsdusel angekränkelten Zeitgeistes, welche die Erfahrung für ein Schreckgespenst erklärt und welche unsere Vorfahren nicht kannten

ist. Als Freunde der Autonomie verwerfen wir jedoch alle Pläne, welche die Einheit der Großmacht Österreich und damit seine Kraft schwächen. Die katholisch-conservative Partei ist durchaus nicht begeistert von der Entwicklung der öffentlichen Dinge in Österreich, weder von der dua listischen Form des Reiches und unserm Verhältnis zu Ungarn noch von der Entwickelung unseres Verfassungslebens. Sie lehnt dafür alle Verantwortung ab. Diese Zustände sind nicht allein ohne sie, sondern gegen ihre ausdrücklichen

Proteste und Warnungen entstanden. Die katholisch-con servative Partei stellt sich jedoch voll und ganz auf den Boden der bestehenden Verfassung und ist bereit, mit den vom Gesetz gewährleisteten Mitteln für ihre Grundsätze einzutreten und für die Verbesserung der öffentlichen Zustände zu wirken. Dabei verkennt sie nicht, dass unsere aus der liberalen Zeit stammende Wahlordnung der Gerechtigkeit und der neuen Entwicklung nicht mehr entspricht, und sie wird demgemäß für eine Erweiterung des Wahlrechtes

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Pagina 3 di 14
Data: 06.12.1900
Descrizione fisica: 14
partei, solche, die sich als begeisterte Anhänger Dr. Lueger'S, des schneidigen Bürgermeisters der Reichshauptstadt, zur christlichsocialen Partei bekennen. Aber in keinem Lande, wo bisher Nie Conservativen den liberalen Feind zurück zuhalten vermochten, haben sich die Christlichsocialen unterstanden, gegen die alte Leitung anzukämpfen, nur in Tirol.- Bei uns allein glaubt ein Theologieprofessor seinen Ruhüi darin zu machen, dass er fich aus ein Commandoross schwingt UNh alles, was nicht ihm gehorcht

conservative Organisation besteht, die Wahl der 12 Wahlmänner außerordentlich gut vor sich gegangen alle werden für den bisherigen Abgeordneten Förg ein treten. Aehnlich steht es in Schwaz. — Den Liberalen. Na tionalen und Socialdemokraten kann ein Sieg in Tirol nur gelingen, weil die „Jungen' gegen die erbgefeffene Partei, wie Fürstbischof Simon einmal schrieb, ankämpfen und ihre ganze Kraft, anstatt den Liberalen entgegenzu treten, darauf verwenden, den Conservativen Schwierig keiten zu bereiten

denn aber nicht in Nordtirol der Kampf wenigstens unter bleiben? Abgesehen von andern schon früher dargelegten Gründen, hatte auch hier die conservative Partei das Princip, den alten Besitzstand zu erhalten. Ist das nicht der richtige Standpunkt? — Das nordtirolische Städte- mandat hatten die Conservativen mit harter Mühe den Liberalen abgerungen. Der Abg. Dr. Kapferer aber hat seiner Partei den Rücken gekehrt aus was immer für Gründen und ist wie Dr. Schöpfer zwar „wild' ge blieben, nannte sich aber christlichsocial

. Nun 'gut,' das Mandat sollte der Partei bleiben. Aber unsere christlich- sociale Partei erklärte das als unannehmbar, weil sie niemand habe, der Aussicht hätte gewählt zu werden. Arme Partei das! Dafür sollten die Conservativen das mehrfach wert volle und sichere Mandat der V. Curie einfach den andern preisgeben. Das wird keine Partei thun und man kann eine Million gegen einen Gulden wetten, dass es die Herren Christlichfocialen auch nicht gethan hätten, wenn sie in unserer Lage gewesen wären

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Pagina 11 di 12
Data: 27.01.1881
Descrizione fisica: 12
, Veränderungsgeüühren und Steuern ausgepreßte Citrone des Grundbesitzes und der Erwerb durch harte Arbeit zuerst unter die Steuerschraube! Es erübrigt mir nur noch, kurz, nicht so sehr auf die finanziellen, sondern auf die politischen Folgen einer falschen Behandlung der Wucherfrage aufmerksam zu machen. Nova potentia crescit! Was unter diesen Worten der Seher von Lehnin verstand, weiß ich nicht; was ich aber weiß, ist, daß jetzt Tausende an jene Partei denken, deren destructive Tendenzen auf socialem Gebiete

bekannt sind. Die Existenz dieser Partei dürfte man heute wohl nicht mehr ableugnen, wie es noch im Jahre 1868 hier ge schah, wo man mir zurief: Nicht über Bodenbach reicht diese Partei! Im Gegentheile, die socialistische Bewegung ist in der That die Sphinx, die dem Wanderer der heutigen Gesellschaft mit ihrem Räthsel entgegentritt und, falls er dasselbe nicht lösen kann, ihn in den Abgrund wirft. Ich darf wohl nicht erst erwähnen, daß, wenn auch die Grund sätze dieser Partei verwirklicht

der socialdemokratischen Partei herausführt.' Das ist doch offen und klar gesprochen! aber: aures habent, et non audiunt! An demselben 6. März sagte der Unterrichtsminister F e r r y in der französischen Kammer: „Der Kampf wird geführt zwischen unserer glor reichen Revolution und dem Syllabus. Wir fordern somit zu unserer Unterstützung alle Jene auf, die gleich uns glauben, daß die Seelen der französischen Jugend nicht Denen anvertraut werden dürfen, welche als An hänger des Syllabus Todfeinde der Revolution

Aussicht für mich. Das möge sich also in erster Linie jene durch ihr Geld mächtig privilegirte Partei im Staate merken, das mögen sich unsere Börsenkönige, unsere Finanzbarone, das möge sich unsere reich- Bourgeoisie merken. Vahlteich sagt es ihnen, wofür sie Tausende opfern, damit ja in tausend Canälen, ober und unter dem Striche ihrer Blätter, das Gift des Jndifferentismus auch j unter die Massen des Volkes verbreitet werde, das nach ! und nach die Kraft und Innigkeit deS Glaubens zersetzt

des Prote stanten zu Herzen nehmen, daß der Staat von der katho- : ltschen Kirche nicht blos nichts zu fürchten habe, sondern daß ihre Mithilfe von entscheidender Wirkung gegen die Hauptgefahr unserer Tage sein werde, „denn sie führt ja das arbeitende Volk aus dem Banne der socialdemokratischen Partei'. Ich rufe diesen zitternden Staatsseelen die Worte zu, welche in diesen Tagen die Kirche an Herodes richtete: non eripit mortalin, s|ui regna dat eoelestia. Der. welcher ein ewig dauerndes Reich verleiht

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Pagina 1 di 14
Data: 03.11.1898
Descrizione fisica: 14
— einige Zeit etwas ruhiger aufführte, glaubte fich neulich wieder bemerkbar machen zu müssen und zwar natürlich durch ein Bubenstück, anders kann so ein „Held' ja nicht. Als da ein Diener herumgieng, die Stimmzettel, einzusammeln, schlug ihm der „tapfere Urdeutsche' mit Absicht den Topf aus der Hand, daß er zu Boden fiel und zerbrach. Es ist übrigens bezeichnend, daß Wolf gerade die' Wahl der Mitglieder des Staatsgerichtshofes verhindern wollte, welcher zusammentreten muß, wenn das Parlament

mit Stimmenmehrheit die gerade von der radikalen Schönerer-Wols-Partei und ihren Nachtretern so zahlreich beantragten Ministeranklagen beschließen sollte, was zwar nicht der Fall sein wird. Man sieht da wieder, die Leute spielen nur so und vertändeln die Zeit, bringen irgend einen Antrag ein zum Schein, als ob fie arbeiten wollten, sie find aber dann auch die ersten bereit, um jeden Schritt zur Ausführung dieses Antrages zu vereiteln. Und derlei „Volksvertreter' können noch hochgeachtet

zur Begutachtung der Ausgleichsvorlagen hat der Abg. Dr. Tollinger die Stellung seiner, der katholischen Volks partei zum Ausgleich, die Verhältnisse Tirols berück sichtigend, klar gestellt und hat damit eigentlich den nicht wenigen Feinden dieser Partei den Mund gestopft gegen über den vielfach mit Bosheit oder Blödheit in die >Welt gesetzten Behauptungen, als ob sie die Interessen ihrer Wählerschaft so entsetzlich schlecht vertreten sollte. Die Abgeordneten dieser Partei können es indes

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Pagina 15 di 34
Data: 31.10.1901
Descrizione fisica: 34
Beilage zum „Andreas Hofer'. llEsllg consmMvkk MMg m IW am 28. (Dctober ngesichts der Neuwahlen zum Tiroler Landtage ist die katholisch-conservative Partei ohne ihr Ver- schulden in einen Kampf nach zwei Seiten gedrängt. Auf der einen Seite steht der kirchenfeindliche Liberalismus aller Grade, uneinig und zerfahren in seinen Grundsätzen und Bestrebungen, aber einig im Kampfe gegen uns und gegen die katholische Kirche. Von den Üeberresten der alten liberalen Partei bis zu den Deutschradicalen

und Scrupellosigkeit die Verführung des Volkes, besonders der Jugend, betrieben wird. Man könnte meinen, dass ein solcher concentrierter Angriff der Kirchenfeinde uns Katholiken einigen müss t e. Leider ist das Gegentheil geschehen. Wir werden gleich zeitig von einer Partei im Lande heftig bekämpft, die sich „christlich-social' nennt. Diese Partei hat bisher dem Liberalismus gegenüber Gewehr bei Fuß gestanden und gar nicht den Versuch gemacht, seine Positionen anzu greifen. Sie hat besonders bei Wahlen fast

nur gegen die katholisch-conservative Partei gekämpft, nur auf unsere Kosten sich auszubreiten gesucht. Selbstverständlich hat sich die christlich-sociale Partei in diesem Kampfe des Beifalls der kirchenfeindlichen Parteien erfreut. Die Versuche, vor den Wahlen einen Ausgleich zu erzielen, sind trotz unseres selbstlosesten Entgegenkommens gescheitert und sie mussten scheitern; denn unsere christlich socialen Gegner sind auf eine sachliche Einigung nicht eingegangen, sie wollten nur nehmen, aber nichts geben

. Sie verlangten, dass man ohne Rücksicht auf die Wähler ihnen Wahlkreise zusichere, welche noch vor wenigen Monaten ihre conservative Gesinnung bei den Reichsraths wahlen unzweideutig bekundet haben. Die katholisch- conservative Partei kann sich zurückziehen, aber sie konnte nicht einen solchen Löwenvertrag eingehen. Sie hat nach langen Verhandlungen und ernsten Erwägungen beschloffen, den Kampf aufzunehmen aus Rücksicht auf Land und Volk, nachdem sie die Ueberzeugung gewonnen, dass ein Ausgleich

nicht möglich sei. Denn es ist entweder wahr, was eine christlich-sociale Flugschrift ohne Wider spruch ihrer Gesinnungsgenossen behauptet, dass tiefgehende principielle Unterschiede zwischen der katholisch-conservativen und christlich-socialen Partei in Tirol bestehen, oder es ist nicht wahr. Ist es wahr, dann war ein solcher Aus gleich unmöglich, dann ist ein Theil der Wählerschaft von den alten tirolischen Grundsätzen abgefallen und sucht neue, für welche wir nicht eintreten können, zu verbreiten

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