in der Zöllnerfamilie Stapf bis auf unsere Tage auf bewahrt. „Es war ein Elend', schrieb Sterzinger, der den Fliehenden auf dem Fuße nacheilte, an den Landes hauptmann, „die Straße mit todten Soldaten und Pferden „besäet zu sehen; wir sammelten viel Gepäck, Geld, „Sattelzeug; und fingen einige sechzig der schönsten Reitrosse.' Aber jetzt ging die Noth der Geschlagenen erst in Landeck an. Gleich nach dem Aufbruche der Baiern waren hier die Wege nach Zams verhakt, die dortige Brücke ab getragen
, und mit Schützen besetzt worden. Die übrige Masse der Landecker-Sturmmannschaft, an ihrer Spitze Dominik Tasch, Vater fünf gleich tapferer Söhne, schlecht hin Kasperle Tasch genannt, Josef Landerer, und ein Fließer zngenannt Stapfte, Altvorder einer Familie, welche später dem Staate und der Kirche ausgezeichnete Männer lieferte, stellte sich theils unter dem Schlosse Landeck, auf dem Haarwaale, theils auf der gedeckten Brücke, da wo jetzt der alte Steg über den Jnn führt, theils in den Baumgärten
unter Perfuchs auf, und erwartete den flüch tigen Feind. Weit hinaus der kühnste war Dominik Tasch. Um den Feinden das Eindringen in Landeck zu wehren, stellte er sich, wie einst Horatius Cocles, an den Eingang der Pfahlbrücke, und schlug, als der Marquis Novion, der Graf Porzia und mehrere andere Offiziere dahersprengten, mit seiner Keule so gewaltig um sich, daß kein Feind über die Brücke kam. Ein paar der eindringendsten Reiter schmetterte er im Augenblick, wo sie ihre Pistolen auf ihn abdrücken wollten
sagt, spaltete ihm mit seiner Axt den Kopf. Während dieß im Jägerstalle vorging, waren der Marquis Novion, Graf Taufkirchen, Oberstlieutenant der Monasterolischen Dragoner, und ein französischer General major, dessen Name nicht aufgezeichnet wurde, über die Landeckerbrücke entkommen, und sprengten mit einigen zwanzig Dragonern durch Landeck der Zamserbrücke zu. Allein dort mußten sie sich kriegsgefangen ergeben. So entrann also von der ganzen feindlichen Abtheilung kein Mann, der die Kunde
der Niederlage dem Churfürsten bringen konnte. Ueber die Zahl der Todten lauten die Angaben verschieden. Der zuverlässigen Quelle zufolge verloren nur einige sechzig ihr Leben, wohl aber waren sehr viele verwundet. Die Gefangenen brachte man auf das Schloß Landeck, wo sie, und ganz vorzugsweise die Verwundeten, mit aller Menschlichkeit und Liebe gepflegt wurden; denn nicht gegen den Menschen kämpfte der Tyroler, sondern gegen den Feind, der mit bewaffneter Hand sein Vaterland anfiel. Hatte es den Landeckern