, — wie große, tiefe, unfaßbar, heilige Liebe. Feenzart huschen stille Himmelsgeister von Baum zu Baum, durch den schlafenden Wald, sammeln all die Silberfäden, die von den alte? l Bäumen hangen, raffen geschäftig weiche Moos- - bündel auf, und ihr stilles, geheiligtes Schaffen in heimlicher Nacht begleiten süße Melodien eines unsichtbaren Sängerchores. Vielleicht ist es der Nachtwind, der jubelnd durch die Wälder zieht? ... ' Leis rieselt der Schnee, T- langsam, bedachtig, .'aber unaufhaltsam, als hätten
Heller und glänzender strahlt nnd sein Licht weithin sluten läßt — weit über dunkle Wälder. — Du stille, zaubersüße Wundernachtl Laß' ins > Erdendunkel, frohe Lichter, dringen, d» einzig, beseligende Äächt im Jahre, voll des'Wider- ischeines friedvollen Glückes, Zauberbild ersten ,K-ndestrau»iesk i Der Wald wird plötzlich hell und licht. Alles Dunkle, Nachtschwere entschwand unter jenen weißen Fittichen, die Schatten sloheu wie toll und zogen wie zerrissene Nebelberge empor — als gebannte Geister
eine scheue Rehgeis hinter einem hohen Stamme, beschnnppert^den Boden und zieht zögernd unters Dach der Hütte, wo die Schneelage noch dünner ist. Und lauscht, lauscht — und ibr sanfter, un ruhiger Blick, sucht weit, weit, in den stillen, weißen Wald. 7 Der Hütte nähern sich Schritte, kleine, zarte Schritte, sind es,, so die Spuren im Schnee zeichnen. In- tief verrosteter Angel drèht sich die einfache Tür. Braucht sie'ja seit Jahren nichts Wertvolles zu bergen, nur die Einsamkeit wohnte darin, die Ruhe
des Waldes und als kostbarer Schatz — die Erin nerung. Ein junges Mädchen ist's — ein Wald- kind, das so ganz hineinpaßt in diese Umgebung, dessen graue, tiesseelenvolle Augen so treu und liebreizend blickten, als möchten sie durch die Geheimnisse dieser einzigschönen Waldnacht dringen. Inmitten der einsame», stillen Hütte steht es, harrt, sinnt und sinnt. Dann eilt es hinaus in den Wald, sucht lange und kommt endlich mit einen Bäumchen zurück. Kein eitler Weihnachtsschmuck hängt daran, nur glitzernde
, bis das Bäum- lein dasteht, herrlich umflutet von all dein Glänze, und gar nicht mehr seine Brüder benei det aus deren Kranze es gerissen. Stille kniet die Mädchengestalt zu Füßen all dieses Zaubers, das Stcimmchen hält sie liebe- volt uMfangen, lind die Tränen fallen so leise .und warm — wie draußen der Schnee. ' Und die Erinnerung kam leise geschlichen durch dèn dunklen Wald, huschte mit schwerem Flügelschlage, durch das, offene Fenster und überfiel wie ein großes, schweres Leid die Seele der Einsamen