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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 6
Data: 22.10.1910
Descrizione fisica: 6
. 2. Klasse, Preis k Kr. 50: Zuchtgenossenschaft Außerpflersch; Zuchtgenossen schaft Tschöfs; Zuchtgenossenschaft Stilfes; Leopold Rainer, Afens; Josef Rainer, Tuins. 3. Klasse, Preis k Kr. 35: Wieser (Berger), Stilfes; Gasser, Fulters. — Jung stiere: 1. Klasse, Preis Ä. Kr. 60: Zuchtgenossenschaft Wiesen; Zuchtgenossenschaft Wersch; Zucht genossenschaft Obernberg; Zuchtgenossenschaft Ridnaun. 2. Klasse, Preis ü. Kr. 40: Zucht-- genosseuschaft Tschöfs; Stierhaltungsgenossenschaft (Gasser) Mareit. — Kühe

: 2. Klasse, Preis a Kr. 30: Josef Maier, Mareit; Josef Weis steiner, Wiesen; Hotel Stötter, Wiesen; Josef Tschopfer, Telfes; Alois Freund, Außerpflersch; Lienharter, Telfes; Josef Weissteiner, Tulfer; Kaim, Gossensaß; Leopold Rainer, Afens; Anton Haller, Ridnaun; Veit Sparber, Telfes; Johann Siller, Telfes. — Kalbinnen von 4 Schaufeln aufwärts: 1. Klasse, Preis k Kr. 20: Josef Weissteiner, Tulfer; Stephan Haller, Ridnaun; Johann Marginter, Tulfer. 2. Klasse, Preis a Kr. 15: Lienharter, Telfes; Alois

Eisendle, Außerratschings; v. Sternbach, Mareit. 3. Klasse, Preis Kr. 12: Josef Eisendle; Joh. Marginter, Tulfer; Johann Pichler, Telfes; Johann Mader, Außerratschings; Josef Markart, Sprechenstein; Johann Holzmann, Ried; Felix Siller, Außer ratschings. — Kalbinnen von 2 bis 4 Schaufeln: 1. Klasse, Preis ä Kr. 15: Leopold Rainer, Afens; A. Eisendle, Außerratschings; Leop. Rainer, Afens; Faistenauer, Trens. 2. Klasse, Preis k Kr. 10: Anna Hochrainer, Sprechenstein; Johann Markart, EntHolz; Johann Teißl

, Mersch; Josef Rainer, Tschöfs; Josef Hofer, Tulfer; Josef Weissteiner, Tulfer; Leopold Rainer, Afens. 3. Klasse, Preis a Kr. 7: Weissteiner, Tschöfs; N. Stanislaus Außerratschings; Josef Maier, Mareit; Josef Maier, Tulfer; Joh. Marginter. Tulfer; Johann Maier, Trens; Joses Salchner, Ried; Georg Kruselburger, Ridnaun; Veit Sparber, Telfes: Simon Markart, Jnnerpflersch. — Stierkälber: 2. Klasse, Preis a. Kr. 10: Josef Weissteiner, Tulfer; Lienharter, Telfes. 3. Klasse, Preis s. Kr. 8: Stephan Haller

, Ridnaun; Josef Welssteiner, Tulfer; Martin Tötsch, Tschöfs. — Kuhkälber: 1. Klasse, Preis ü. Kr. 10: Maria Wurzer, Ridnaun; Franz Haller, Trens; Leopold Rainer, Afens; Franz Rainer, Jnnerpflersch. 2. Klasse, Preis a Kr. 7: Josef Eisendle, Außerratschings; Josef Weissteiner, Tulfer; Lienharter, Telfes; Johann Markart, EntHolz; v. Sternbach, Mareit; Simon Markart, Jnnerpflersch; Johann Siller, Telfes; Josef Markart, Trens. 3. Klasse, Preis k Kr. 5: Josef Girtler, Telfes; Josef Schwazer, Außerratschings

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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 28
Data: 19.03.1910
Descrizione fisica: 28
„Ich will ihn sehen und sprechen, denn ich selbst nur kann ihm sagen, was ich ihm zu sagen Habs. Aber bitte, bleiben Sie in meiner Nähe.' Mit zuckender Lippe, dem mißlungenen Versuch eines Lächelns, fügte sie hinzu: „Denken Sie nur nicht, daß ich noch an einer Täuschung seinerseits zweifle, aber ich möchte die Lüge in seinen eigenen Augen lesen.' Sie stieg in den Obstgarten hinab und wartete dort, das Auge fest auf die kleine Pforte gerichtet, auf Leopold. In ihrer Un geduld zählte

sie die Sekunden und hätte andererseits doch ge wünscht, daß sich diele Pforte für den Erwarteten niemals ge öffnet hätte. Ganz in der Nähe derselben stand ein alter Apfel baum, in dessen Zweigen sie oft ihre Hängematte befestigte. Sie lehnte sich an den knorrigen Stamm des alten Baumes und hatte dabei das Gefühl, als wäre sie nicht mehr allein, als be fände sie sich unter dem Schuhe eines Freundes. Endlich öffnete sich die Pforte, und Leopold Schneider erschien in derselben, mit einem Lächeln auf den Lippen

sie ihm zu: „Seheu Sie es nur genaner an, die innere Seite, Sie werden doch lesen können?' Leopold las und war auf äußerste bestürzt. Er hatte keine Ahnung davon gehabt, daß dieses Kleinod, welches er im Nach lasse seines Vaters gesunden hatte, von der Fürstin Rabulos her stammte, daß es der Preis gewesen war, mit welchem sie seine Befreiung bezahlt hatte. Leopold war Fatalist, er fühlte, daß sein Stern ihn verlassen habe, wenn solche Zufälligkeiten sich gegen ihn verschworen, daß alle seine Hofsnungen zusammen

brachen, und er verdammt und verloren sei. Eine tiefe Ent mutigung kam über ihn. „Können Sie mir vielleicht sagen, was es mit einem gewissen Leopold Schneider auf sich hat?' fragte sie ihn mit eisigem Hohne. Dieser Name, von ihren Lippen ausgesprochen, traf ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht: er würde niemals geglaubt haben, daß man solchen Nachdruck in ein einfaches Wort legen könne. Er wankte einige Schritte rückwärts, dann schlug er sich mit bei den Fäusten gegen die Stirn und antwortete: „Leopold

Schneider ist ein Mann, der Ihr Mitleid verdient. Wenn Sie wüßten, wie viel er gelitten, was er im Leben alles gewagt hat, Sie würden ihn nicht allein beklagen, sondern geradezu bewundern. Leopold Schneider ist ein Unglücklicher . . .' „Oder vielmehr ein Elender!' unterbrach sie ihn mit kalter Stimme. Ein nervöses Lächeln kam von ihren Lippen, und sie sagte spöttisch: „Frau Schneider, ich könnte mich ja nnn bald Fran Schneider nennen. Wie schade um die arme Gräfin Czinsky!' Er warf den Kopf zurück

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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 28
Data: 26.03.1910
Descrizione fisica: 28
„Nein, lieber junger Freund,' sagte er, „ich bin untröstlich, daß ich mich Ihnen im Augenblick nicht widmen kann. Eine Mission, die ich nicht gut aufschieben kann, eine leidige Geldangelegenheit —' „Eine Geldangelegenheit?' fragte Leopold Schneider, der mit dem Vorsatze kam, bei dem Abbe eine Anleihe zu versuchen. „Eine schwerkranke Dame, ein Beichtkind von mir, hat mir den Betrag von zehntausend Franks übergeben, die ich einer wohltätigen Stiftung überweisen soll. Ich bin in Geldsachen

sehr peinlich und möchte eine solche Barsumme nicht im Hause liegen haben, darum sehen Sie mich im Begriff, auszugehen, um das Geld an der betreffenden Stelle abzuliefern.' Leopold Schneider bekam eine gespannte Miene, seine Blicke flogen verstohlen prüfend durch das Zimmer, als wolle er ent decken, wo das Geld sich befand. „Sie entschuldigen also, wenn ich meine Toilette beende', >agte der Abbs, nach seinem Überrock greifend und ihn anziehend. „Bitte sehr, ich begleite Sie ein Stück', antwortete Leopold

sie dem Priester. „Mein vortrefflicher Freund, mein edler Graf, was tun Sie! Ich weiß wirklich nicht, ob ich ein solches Opfer von Ihnen annehmen darf', sagte der Abbe zögernd. „Nehmen Sie, nehmen Sie es ohne Skrupel, Sie Wilsen, daß das Geld nur Chimäre ist', erwiderte Leopold würdevoll. Der Abbe knüpfte seinen Rock auf und zog aus dessen Brust tasche ein Portefeuille, in welches er die erhaltene Banknote zu den übrigen legte. Leopold Schneider verfolgte jede seiner Be wegungen mit scharfem Auge, und ehe

?' Eine Welle hielten die beiden sich in tiefer Rührung um schlungen, als Leopold Schneider seine Hände wieder zurück zog, war ihm das Portefeuille des Abbes hineingeraten. Offen bar hatte er die Absicht, es wieder an seinen Platz zurückzustecken und schob es irrtümlich dabei in seine eigene Brusttasche. Der Abbö knöpfte seinen Rock zu, und die beiden verließen die Wohnung; auf der Straße verabschiedete sich Leopold ohne jede Hast von seinem edlen Freund. Als Leopold Schneider in seiner Wohnung angelangt

mir ein gutes Omen zu sein, und ich will es einstwellen mit ihm versuchen, bis ich es für angebracht halte, eine andere Namenassoziation einzugehen. Dazu kommt, mem lieber Bodo, daß du stark verschuldet bist. Bernhard bekommt von dir zehntausend Franks, der Abbe Dubois dieselbe Summe, und es gibt in Paris noch mehrere Unverschämte, die Forderungen an dich zu haben glauben. Du kannst nicht verlangen, daß Leopold Schneider so dumm ist, die Schulden Bodo Czinskys zu bezahlen, und so gebe ich, wie gesagt

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Lienzer Zeitung
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Pagina 23 di 28
Data: 26.02.1910
Descrizione fisica: 28
lange wie versteinert. Er hörte weder den Gesang oer Lerche noch den Lockruf des Pfauen, er dachte anLeopold Schneider und durchlebte in seinem Geiste die ganze Ge schichte dieses Menschen, der niemals ein Geheimnis vor ihm gehabt hatte. Diese Geschichte war noch trauriger wie die Bodo Ezinskys, und vor allen Dingen war sie viel weniger romantisch. Leopold Schneider machte nicht den Anspruch, ein polnischer Patriot und Kavalier zu sein, er hatte auch keine schöne, vornehme Frau Mr Mutter gehabt

, und es war ihm niemals der Gedanke ge kommen, für einen idealen Zweck zu kämpfen. Er war über haupt kein Pole, obgleich er in einer polnischen Provinz des österreichischen Kaiserreiches geboren wurde. Sein Vater war ein armer Mann aus dem Volke, der in einem elenden Markt slecken an der östlichen Grenze von Galizien eine Schenke unter hielt, die so erbärmlich und jammervoll war, wie der Ort selbst. Diese Schankwirtschaft, in welcher Leopold Schneider seine erste Jugend verlebte, trat dem Grafen Bodo so deutlich

ab, und dieses Lächeln erschien dem Grafen Bodo noch entsetzlicher als der große Fleck, der einem Menschenantlitz ähnlich sah. „Wenn die Kinder sich doch ihren Vater selbst wählen könnten!' zachte er. Und doch hatte der kleine Leopold Schneider in den ersten Kinderjahren glücklich und zufrieden in der elenden väter lichen Budike gelebt und sich wohl wie ein Fisch im Wasser ge fühlt- Ein alter Schulmeister, der ein Klavier besaß, lehrte ihn darauf spielen und glaubte es gut zu machen, indem er ihm Bücher lieh

. Dadurch erweckte er in dem wißbegierigen Knaben das Verlangen, mehr zu lernen, und eines Tages drückte er seinem Vater gegenüber den Wunsch aus, er möchte ihn auf das Gym nasium zu Lemberg schicken. Die Antwort darauf war eine mäch tige Ohrfeige, daß Leopold die Engel im Himmel Pfeifen hörte. Der Alte hatte eine Abneigung gegen den Jungen gefaßt, weil er die Entdeckung gemacht zu haben glaubte, daß Leopold Schnei der seinen Vater verachtete. „Der arme Teufel!' murmelte Graf Bodo, einen Kieselstein

einer Zarin. So lächelte Katha rina II., als sie unzufrieden mit Potemkin war und sich sagte' ,Jch habe ihn zu dem gemacht, der er ist, und morgen kann ich ihn wieder in den Staub niederdrückend „Ja, das ist ihr Cha rakter,' dachte Bodo, „so habe ich sie kennen gelernt.' Vor zwei Monaten im Teufelstal sah ich sie wieder, und ihre Erscheinung flößte mir dieselbe Furcht wie früher ein.' Diese Frau, die in Leopold Schneiders Leben eine große Rolle spielte, war eine russische Fürstin. Sie besaß ein Landgut

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Bozner Nachrichten
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Pagina 18 di 32
Data: 01.05.1910
Descrizione fisica: 32
13 „Bozner Nachrichten', Sonntag, 1. Mai 1910 Nr. 98 wobei sie.ihr Gesicht ganz nahe an das seine brachte, zischelte sie mit einer Stimme, die dem Schuldigen wie eine Säge durch Mark und Bein drang: >,Leopold Schneider, früher und später begegnen selbst die Berge einander! Ich hätte dir vielleicht dein Glück ge gönnt, aber dein Ausreißen muß bestrast werden! Wenn ich dich in Rußland hätte, würde ich es aus andere W.'ise tun!' Leopold Schneider hatte ein großes Porträt des Herrn von Bellard

, daß dort ein Mann saß, dem soeben mit einem vernichtenden Schlage seine ganze Welt samt allen ihren Zukunftshoffnungen zertrümmert worden war. Nach einer ganzen Weile erst fuhr Leopold Schneider sich mit der Hand über seine mit Schweiß bedeckte Stirn. Dann wandte er sich, seine ganze Willenskraft ausbietend, der Fürstin zu, und sie mit einem bösen, feindlichen Blick be trachtend, sagte er leise: „Ich kenne diesen Leopold Schneider, von dem Sie spre chen, genau genug, um zu wissen, daß er nicht der Mann danach

ist, sich die Schlinge um den Hals legen zu lassien, ohne sich zu. wehren. Ich weiß, Sie schreiben nicht gern, Sie halten sich dazu einen Sklaven, aber bei einer gewnsen Gelegenheit haben Sie doch zwei Briese geschrieben, von de nen Leopold Schneider Kopien verfertigt hat. während er die Originale sicher aufbewahrte. Sollte er jemals in die Notwendigkeit versetzt werden, vor einem Gerichtshof zu er scheinen. so würden diese beiden Briefe unbezahlbaren <stoff bieten für die Verteidigungsrede seines Rechtsawvaltes

so wohl wie für das Sensationsbedürfnis der Tageszeitungen.' Leopold Schneider erhob sich, nahm mit einer tiefen, re spektvollen Verbeugung von Frau von Bellard Abschied und entfernte sich, von dem Abbe Dübois gefolgt, der zu seiner großen Qual darauf bestand, ihn bis zum Stadtbahnhof zu begleiten. Durch die Gegenwart der Frau von Bellard nicht mehr geniert, sprach der Abbe mit großem Enthusiasmus von dem glücklichen Ereignis der bevorstehenden Heirat und überhäufte Leopold mit Glückwünschen

zu derselben. Eine ganze Viertelstunde lang mußte Leopold Schneider dieses Geschwätz mit anhören und hätte dem Abbe am liebsten da für den Hals umgedreht. Er atmete erst auf, als er sich end lich von der aufgedrungenen Gesellschaft befreit sah. > Ein verspätetes. Gewitter, für diese Jahreszeit ganz un gewöhnlich, grollte an dem fast ganz bedeckten Himmel; eine Zeitlang blieb'es trocken, dann begann der Regen zu fallen. Unaufhörliches Blitzen an allen Ecken des Horizonts, be gleitet von entferntem Donner, erhielt

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Lienzer Zeitung
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Pagina 23 di 28
Data: 19.03.1910
Descrizione fisica: 28
auf. „Sehr gut! Damit räumen Sie also ein, daß Ihr Ohnmachts- ufall bei meiner Tante nur Komödie war.' „Und Sie beleidigen die Leute nur, wenn Sie annehmen, aß sie außerstande sind, Sie zu hören. Sie müssen mir zugeben, 'aß Sie recht vorsichtig zu Werke gehen.' „Das ist Unsinn, denn ich war fest davon überzeugt, daß Sie n-ch hörten', versetzte Gaston. „Aber dem ich mich damals zur Verfügung stellte, war der Graf Czinsky, daß ich mich mit Leopold -chnewer schlage, können Sie nicht verlangen.' Leopold fuhr

, wn Ihnen zu reklamieren.' Und wenn ich es verweigerte, würden Sie ohne Zweifel an nein Zartgefühl appellieren?' sagte Leopold Schneider spöttisch. „Ohie Zweifel', antwortete Gaston. „Das beweist, mein Herr, daß Sie es noch immer mit dem Gra- ei>. Czinsky zu tun zu haben glauben, denn nur von dessen Fein gefühl könnten Sie doch eine Gewährung Ihres Wunsches erwarten.' „Machen wir uns doch gegenseitig nichts vor. Ich bin lediglich a Leopold Schneider in einer geschäftlichen Angelegenheit, die ch mit ihm regeln möchte

, gekommen.' Und ein Portefeuille aus einer Tasche ziehend, fügte er hinzu: „Wieviel verlangen Sie?' Leopold ließ sich in einen Fauteuil fallen. Die Augen halb geschlossen, sah er mit gerunzelten Brauen begehrlich nach der Brieftasche des Herrn Langer hinüber. Nachdem er eine Weile lachdenklich dagesessen hatte, sagte er zu Gaston: „Sie sind ein Mann von Geist, mein Herr, ich bin bereit, Sie -mzuhören.' „Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen und, um die Wahr heit zu sagen, ich habe im Grunde nicht daran

gezweifelt. Sie vissen wohl, daß es ein sehr einfaches Mittel gäbe, Sie gefügig machen, ein Mittel, das mich keinen Sou kosten würde, aber —' „Aber', fiel ihm Leopold Schneider spöttisch in die Rede, .Sie werden dies Mittel nicht benutzen, dafür fetze ich meinen Kopf zum Pfände. Es liegt Ihnen und Ihrer Mandantin alles zacan, diese Angelegenheit so diskret wie möglich zu behandeln.' „ Sie sind ein zu geistreicher Mann, als daß ich Ihnen wider- prechen möchte', entgegnete Gaston verbindlich. „Das betre

Angelegenheiten äußerst nobel zu denken, »nd so werden Sie in diesem Falle wohl einige Federn unter neinen Händen lassen müssen.' Herr Langer schlug statt aller Antwort mit der Hand auf sein Lvrtefenille, das mit Banknoten reich gefüllt erschien. Leopold mhm aus einer verschlossenen Schublade ein Schmuckkästchen, solches er geöffnet auf den Tisch stellte. „Sehen Sie dies köstliche Kleinod', sagte er. „Das Medaillon ii von Gold und die Miniaturmalerei eine hochkünstlerische Lei stung. Es ist geradezu

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 32
Data: 12.03.1910
Descrizione fisica: 32
nichts und war mit ihrer rechten Hand beschäftigt, eine widerspenstige Locke ihres grauen Haares zu ordnen, die ihr immer wieder in die Stirn zurückfiel. Er betrachtete mit stillem Grauen diese kurze, fleischige Hand, die eines Tages in einem Zornesanfall sich auf feine Backe verirrt hatte. Während des Diners zeigte sich die Fürstin sehr heiter und gesprächig. Sie wandte sich hauptsächlich dem Abbe zu, und während die beiden angeregt plauderten, suchte sich Leopold Schneider von dem schrecklichen Schlag, der ihn getroffen

sich etwas zu dramatisch bei Ihnen.' Als man von der Tafel aufgestanden und in den Salon zurück gekehrt war, stellte sich noch mehr Besuch ein. Das war eine Erleichterung für Leopold Schneider, denn dadurch wurde die Aufmerksamkeit der Fürstin von ihm abgelenkt. Obgleich er fest überzeugt war, daß sie ihn nicht erkannt hatte, flößte ihm dieses Kalmückengesicht, das ihn nur zu lebhaft an das Elerd und die Sklaverei seiner Jugend erinnerte, doch immer noch Grauen ein. Er vertiefte sich in ein Gespräch

mit einem aufgeblasenen, pedantischen Gerichtsrat, bei dessen weitschweifigen Auseinander setzungen man vor Langeweile den Gähnkrampf bekommen konnte; aber der Mann hatte das unschätzbare Verdienst für sich, Leopold Schneider nicht von früher her zu kennen. Er fragte den Rat auf das eingehendste nach allen möglichen Dingen, die nicht das geringste Interesse für ihn hatten, er hing förmlich an seinen Lippen und hatte ein zustimmendes Lächeln für alle Bemer kungen, die dieser über seine Vorgesetzten machte. Diese Kon

versation hoffte er so lange auszudehnen, bis er sich schicklicher weise entfernen konnte. Aber plötzlich hörte er eine wohlbekannte, scharfe Stimme zu Frau von Bellard sagen: „Wo ist denn der Graf Czinsky? Führen Sie ihn mir doch, bitte, zu, ich möchte mich gern noch etwas mit ihm unterhalten.' Es blieb Leopold nichts weiter übrig, als sich bei dem Rat zu entschuldigen und in dem Fauteuil Platz zu nehmen, welchen ihm Frau von Bellard mit der liebenswürdigsten Miene zuschob. Gleich darauf entfernte

, denn ich reise morgen schon nach London ab.' Leopold war nahe daran, ihr zum Dank für diese Mitteilung beide Hände zn küssen. „Morgen . . . morgen!' tönte es unablässig in seinen Ohren wieder. „Wenn ich sage, daß ich Russin bin,' fuhr sie fort, „so ist das eigentlich nur so hmgeredet. Das Baterland bedeutet für Mick nur ein Borurteil, eine vollständig überlebte Idee, die ja vielleicht zur Zeit des Epaminondas an ihrem Platze gewesen sein mag es aber heute nicht mehr ist. Wir leben m dem Jahrhund

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Bozner Nachrichten
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Pagina 17 di 24
Data: 12.05.1910
Descrizione fisica: 24
2. Beilage zu Nr. 106 der „Bozner Nachrichten' vom 11. Mai 1910 Der Assocw Roman nach dem Französischen von Heinrich Köhler, !3! Fortsetzung.) ^ „Ich muß auck jetzt auf meiner Weigerung bel>arren,' sagte er dann Meine Meinung über Sie hat nur eine Modifikation erfahren. Ich weiß nicht, ob der Schwind ler, der Narr oder der Komödiant in Ihnen der größere ist; von allen diesen aber scheint nur keiner satisfaktionsfähig!' Ms sein Besucher gegangen war, holte Leopold Schneider

aus seiner Brusttasche die von Gaston erhaltenen Banknoten in durchaus unversehrtem Zustand hervor und betrachtete sie mit liebevollem Blick. ^ In der Schenke seines Vaters hatte er allerlei Taschen- spielerkimste gelernt, und so tvar es ihm nicht schwer gewor den, Gaston mit einem Theatercoup zu täuschen. Er hatte mit raschem Griff die echten Banknoten gegen eine Anzahl soge nannter Blüten vertauscht, die er immer bei sich führte. „Ein solcher Esel ist mir noch nicht vorgekommen!' sagte Leopold Schneider

mit gleicher Post ab- Graf Bodo Czinsky'. Dieses Telegramm brachte er trotz der späten Stunde, suchen elf und- zwölf Uhr abends, noch nach dem nachtenTepeschenbureau/ .^WM^rn. Mittag hatte Leopold Schneider die fnnf- send Francs in seinem Besch, und stattete nun dem Abbe bois einen Besuch ab. ... . herzliche Empfang, welchen er bei dein Abbe fand, j/^s ihrn. daß dieser noch keine Zlhnung von seiner Ent larvung hatte. - ^ ^ . ^assen^ ^ war eben im Begriff, seine Wohnung zu ver- '^n lieber, junger Freund

,' sagte er, „ich bin untröst- Ihnen im Augenblick nicht widmen kann, ^'^n, die ich nicht gut aufschieben kann, eine leidige felöangelegenheit Geldangelegenheit?' fragte Leopold Schneider, m Vorsatz gekmnmen war, vor seinem Mtritt vom ^utzauch noch bei dem Abbe eine Anleihe zu versuchen. Und der Abbe erwiderte: schwerkranke Dame, ein Beichtkind von mir, bat ^rag von zehntausend Francs übergeben, die ich Nack?» t 5 ^isien Stiftung überweisen soll. Ich bin in Geld zins ^ baulich, und möchte

der Abbe zögernd- „Nehmen Sie, nehmen Sie es ohne Skrirpel! Sie wissen ja,, daß das Geld nur Chimäre ist!' erwiderte Leopold würdevoll. Der Abbe knöpfte seinen unteren Rock auf und zog aus dessen Brusttasche ein Portefeuille, in tvelches er die erhaltene Banknote zu den übrigen legte. Leopold Schneider verfolgte jede seiner Bewegungen mit scharfem Auge, und ehe der Abbe hazu kam, seinen Nock wieder zuzuknöpfen, streckte er ihm beide Hände hin. . „Mein verehrter Freund, wenn Sie wüßten, wieviel

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 12.03.1910
Descrizione fisica: 32
^ i- i vernichtenden Schlage seine ganze Welt mit allen ihren Zu kunftshoffnungen zertrümmert wurde. Nach einer ganzen Weile fuhr Leopold Schneider sich mit der Hand über seine mit Schweiß bedeckte Stirn. Dann wandte er sich, seine ganze Willenskrast aufbietend, der Fürstin zu, und sie mit einem bösen, feindlichen Blicke betrachtend, sagte er leise: „Ich kenne diesen Leopold Schneider, von dem Sie sprechen, genau genüge um zu wissen, daß er nicht der Mann danach ist, sich die Schlinge

um den Hals legen zu lassen, ohne sich zu wehren. Ich weiß, Sie schreiben nicht gern, Sie halten sich dazu lieber einen Sklaven, aber bei einer gewissen Gelegenheit haben Sie doch zwei Briefe geschrieben, von denen Leopold Schneider Kopien verfer tigt hat, während er die Originale sicher aufbewahrte. Sollte er jemals in die Notwendigkeit versetzt werden, vor einem Gerichts hof zu erscheinen, so würden diese beiden Briefe unbezahlbaren Stoff bieten für die Verteidigungsrede seines Rechtsanwalts so wohl

wie für das Sensationsbedürfnis der Tageszeitungen.' Leopold Schneider erhob sich, nahm mit einer tiefen, respekt- oollen Verbeugung von Frau von Bellard Abschied und entfernte sich, von dem Abbe Dubois gefolgt, der zu seiner großen Qual darauf bestand, ihn bis zum Stadtbahnhof zu begleiten. Durch die Gegenwart der Frau von- Bellard nicht mehr geniert, sprach oer Abb« mit großem Enthusiasmus von dem glücklichen Er eignis der bevorstehenden Heirat und überhäufte Leopold mit Glückwünschen zu derselben. Eine ganze Viertelstunde

Beleuchtung. Mit einemmal flammte es über den Hügeln auf, und dem in die Kissen seines Waggons zurückgelehnten Leopold erschien es, als wüte in der Richtung nach Cormeilles zu eine Feuersbrunst, n welcher sein Traum von Liebe und Glück und Reichtum er barmungslos zu Asche verbrannte. Er bereute seine Flucht von gestern Abend jetzt schwer und bitter. „Wäre ich gestern mit Adele zusammengeblieben,' dachte er, .so würde sie mir sicherlich von der Fürstin Rabulof erzählt haben. Ich hätte die Konsequenzen

, was mich glauben läßt, daß er ein Abenteurer sei', entgegnete die Gefragte, zon welcher Antwort Frau von Bellard wenig befriedigt war. 12. Fräulein Guerber promenierte am Bormittag des nächsten Tages nach dem Frühstück allein auf der Terrasse. Das Wetter war ungewöhnlich milde, so daß sie ohne Kopfbedeckung, ihren weißseidenen Sonnenschirm über sich ausgebreitet, um sich gegen die Sonne zu schützen, die schöne Luft genoß. Leopold Schneider hatte sich als Prophet gezeigt, die Sonne schien und erlaubte

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 26.06.1924
Descrizione fisica: 8
aus allen Tei len der Welt anziehen und die finanzielle Überlegen heit Londons vernichten. Gold wird in kürzester Zeit in Überfluß auf dein Markte sein; der Zins fuß ist lächerlich niedrig. Die amerikanische Indu strie ist nicht in der Lage, die in das Land flie ßende Goldmenge aufzunehmen, der Jnlandshan- del stockt, die Produktion nimmt überall ab. Das Verbrechen zweier Multi- miMonärssöhne. Die beiden Studenten Nathan Leopold und chard Loeb, die in Chicago einen Schulknaben er mordeten, haben in der Hast

ein volles Geständnis abgelegt. Der Fall hat sich entwickelt wie ein r'ch- tiger Greuelroman. Die beiden jungen Männer be trachteten sich, wie sie selbst sagen, als „Nltzscheani- sche Kolosse'. Sie suchten Supersensation un > fan den sie auf Kosten eines zielbewußt geopferten Kin des. Sensation lvar ihr einziger Leitgedanke. Nicht Hunger und nicht Elend trieb sie zur Tat. N.ith^n Leopold und Richard Loeb sind Söhne reicher Vä ter, die als Multimillionäre bekannt sind. Beide waren aus einem kultivierten

- Jhre Aufmerksamkeit richtete sich auf die Ha- vard-Schnlc in Chicago, eine niedere Schule, für Knaben. Das eigentliche Opfer war noch nicht aus gewählt, das würde sich durch die Umstände schon ergeben. Die erste Ausgabe war, sich eine andere Identität zu verschaffen, um die Polizei auf eine falsche Fährte locken zu können. Das Opfer soll in einem Automobil entführt werden. Leopold be sitzt einen roten Williys-Knight-Wagen, aber der ist zu bekannt. Darum mußte ein Automobil gemie tet

werden, natürlich unter falschem Namen. Aber diese falsche Behauptung muß einen Anschein von Berechtigung haben. Leopold deponierte deshalb hundert Dollar in einer Bank unter dem Namen Mister Ballard aus Peoria. Loeb ließ sich als Han delsreisender im Morrison-Hotel ein Zimmer geben und legte dort etliche Sachen nieder, um den Glau ben zu erwecken, daß er sich längere Zeit aufhalten werde. Von Leopold ließ er sich in das Hotel Briefe schreiben, die an Mister Ballard adressiert waren. Im Hotel und in der Bank

gab es also esnen Mi ster Vallard. Mit diesen Referenzen ausgerüstet, mieteten sie ein Auto. Aus besonderer Vorsicht postierte sich Leopolo in die Zelle einer öffentlichen Telephonstation, deren Nummer Loeb notiert hatte. Bei dem Antovermieter nannte Loeb auch einen ge wissen Mister Maq'on ebenfalls als Referenz und bezeichnete als dessen Telephonnummer die der öffentlichen Station. Der Vermieter rief Mason auf, Leopold meldete sich und bestätigte, daß er Mister Ballard sehr gut kenne und sür

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 30.04.1910
Descrizione fisica: 8
, sich in Dinge zu mischen, die sie absolut nichts angingen. Adele sah sich dadurch veranlaßt, einzulenken; sie lieb koste ihren Vater und versprach ihm, die Ansichten des No tars wenigstens mit anzuhören und in Erwägung zu ziehen. Während der Professor diese stürmische Unterredung mit seiner Tochter hatte, war Leopold Schneider -auf dem Weg« nach dem Hause der Frau von Bellard. Anfänglich hatte er über diese Einladung Erstaunen und Mißvergnügen empfun den, aber jetzt machte sie ihm sogar Vergnügen. Am Ende

lag darin doch nur der Beweis, daß sie es aufgegeben hatte, sich gegen das unvermeidliche Ereignis seiner Heirat mit ihrer Pate aufzulehnen, und diese Einladung bedeutete den Friedensschluß. Er nahm sich vor, sie über ihre Niederlage nach Möglichkeit zu trösten und sich durch seine gesellschaft lichen Talente ihr Wohlwollen aufs neue zu gewinnen. Während Leopold Schneider auf der Stadtbahn allein im Waggon saß, fühlte er sich vollkommen glücklich und be. reits im Hafen. Seine Phantasie zauberte

nun endgiltig Abschied von meiner traurigen Vergangenheit nehmen. Jetzt ist es vorbei mit der Sorge für den anderen Tag, mit dem undankbaren Kampf mit den Gläubigern und Wucherern. Von nun an wird das Geld bei mir keine Rolle mehr spielen. Ich werde Mitbesitzer dreier Häuser, einer Equipage, mehrerer Pferde und einer Loge in der Oper sein. Welch eine Zukunft liegt vor mir!' So kam Leopold Schneider in der rosigsten Laune und in der angenehmsten Stimmung von der Welt an dem Hause Frau von Bellard's

nichts zu wünschen übrig. Sie spann ihm Träule von Reichtum, Glück und Ehren vor die Seele. z. Wenn Frau von Bellard nach der Ansicht Leopold Schnei ders eine zu Schlagflüssen neigende Konstitution besaß, so dachte sie im Augenblick offenbar wenigstens noch nicht ans Sterben. Er bemerkte sie schon von weitem auf der Veranda. Sie sah wohl und munter aus, und er grüßte sie chevaleresk. S „Endlich!' rief sie ihm zu und fügte mit der liebens würdigsten Miene hinzu: „Wir sehen uns heute unter ;veni- Her tragischen

Umständen wieder, und ich hoffe, daß Sie eine bessere Erinnerung mit sich nehmen werden als das letztemal, 6a Sie hier waren!' Leopold Schneider küßte ihr die Hand und sagte: „Das Glück will erkauft sein! Ich könnte das meinige nicht teuer genug bezahlen!' j Sie führte ihn in den Salon, in welchem er sogleich eine Dame.bemerkte, die, in eine Eauseuse zurückgelehnt, sich mit einem Fächer Luft zufächelte und im eifrigen Gespräch mit öem Abbe Dubois begriffen War. Wie an den Boden gewurzelt stehen bleibend

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Bozner Nachrichten
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Pagina 18 di 24
Data: 21.04.1910
Descrizione fisica: 24
im Teufelstal sah ich sie wieder und ihre Erscheinung flößte mir dieselbe Furcht wie früher ein!' Diese Frau, die in Leopold Schneiders Leben eine große Rolle spielte, war eine russische Fürstin. Sie besaß ein Landgut in Podolien, und der Zufall wollte es, daß sie eines Tages in das elende Nest kam, wo der junge Leopold heran wuchs. Er war damals sechzehn Jahre alt und trotz seiner mehr als ärmlichen Kleidung war sie ganz frappiert von seiner Erscheinung. Sie besaß viel Geist u. wenig Vorurteile

. „Wenn er gereinigt, erzogen, gebildet und gepflegt würde,' dachte sie, „so müßte dies einmal ein schöner Bursche werden.' Sie plauderte mit ihm und fand ihn intelligent, und die intelligenten Menschen liebte sie. Sie ließ ihn singen und bemerkte, daß er eine schöne Stimme hatte. Sie fragte ihn aus und er erzählte, daß er gern mehr gelernt hätte und längst sckon Sehnsucht empfinde, aus diesen beschränkten Verhältnissen herauszukommen. Als Leopold Schneider seine Erzählung beendet hatte, sagte die Fürstin

.' daß ne einen Sekretär brauchen könne. Sie hätte deren schon mehrere gehabt, aber sie wieder entlas sen, da sie die von ihr gewünschten Eigenschaften nicht be saßen. Sie fragte Leopold, ob er Lust verspüre, diese Stel lung bei ihr >u übernehmen. Er antwortete ihr, indem er mit dem Finger auf seinen Vater zeigte, der, auf der Türschwelle stehend, seine Pfeife rauchte. Die Fürstin ging darauf mit dem Alten ins Haus. u. sie besprachen die Sache. Der alte Schneider war ein scklauer Fuchs. Er merkte, daß die vornehme

. Sie sorgte dafür, daß er tüch- tige Lehrer erhielt und besonders in den verschiedenen Spra chen unterrichtet wurde. Von einm abschließenden Examen mußte bei dieser Methode natürlich Abstand genommen wer den, aber darauf kam es der Fürstin ja nicht an. Da sie eine große Freundin von Reisen war, so empfing Leopold Schneider Zwei- oder dreimal im Jahre ihren Besuch. Sie fragte und examinierte ihn dann, um sich davon zu über zeugen, daß er seine Zeit auch wirklich nützlich anwandte. Leopold fühlte

auf, aber sie hatte eine Art, jede Ne bellion zu unterdrücken, daß gegen sie nicht aufzukommen lvar. Er zweifelte nicht daran, daß sie ihn einfach hätte durch - knuten lassen, wenn- er es gewaA hätte; sich offen, gegen sie aufzulehnen. Aber geradezu unheimlich wurde sie ihm> als er die Augen der Frau, die seine Mutter sein konnte, mit zärtlichem Ausdruck auf sich ruhen sah. Das war der Höhe punkt der Situation und der Moment> -wo es nichts^ anderes mehr als ein Davonlaufen fiir ihn gab. Und eines. Tages war Leopold

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Pagina 26 di 32
Data: 08.05.1910
Descrizione fisica: 32
, Ihr Herz zu rühren, und weil mir alle Wege gut erschienen, um zu Ihnen zu gelangen. Warum mußte ich Ihnen begegnen? Warum konnte ich Sie nicht sehen, ohne in Ihnen den verwirklichten Traum meines Lebens zu erkennen? Das Glück hat mich verlassen und ist vor mir geflohen; mein Geschick ereilt mich, weil ich gelogen habe. Aber wer tvürde nicht lügen, um von Ihnen geliebt zu werden?' - Leopold Schneider war in diesem Augenblick schöner als je. '. Die Verzweiflung und die Leidenschaft sprachen zugleich

Sie so geschickt darzustellen wußten,' sagte sie mit der kühlen Vornehmheit der Dame der großen Welt. Und ihr Kleid zu sammennehmend, wie um jede Berührung mit ihn: zu ver meiden, Hetzte sie verächtlich hinzu: „Der Schwindler und Abenteurer Leopold Schneider hat damit nicht das geringste zutun!' Indem 'sie .sich abwenden wollte, warf Leopold Schneider sich vor ihr ättf die Knie und rief verzweifelt: „Weün Sie wir nicht verzeihen, so bleibt mir nichts weiter übrig, als meinem Leben ein Ende

zu machen!' Aber Adele blieb ungerührt; sie wußte, daß sie es mit einem'Schauspieler zu tun hatte, und mußte unwillkürlich an den Ausspruch Gaston Langer's denken: „Ich warte darauf, -daß 'dieser große 'Komödiant sein Stück zu Ende gespielt hat?' Und ehe sie es vermutete, geschah Unerwartetes. Leopold Schneider sprang plötzlich in die Höhe, und Zldele fühlte, wie zwei Arme ihre Taille fest umklammerten und zwei Lippen die ihren suchten. „Sie lieben Mick, Sie lieben mich dennoch und werden nicht zugeben

, daß ich sterbe!' stieß er keuchend hervor. Sie hielt ihn mit großer Anstrengung, mit öinem von Zlbscheu geteilten Entsetzen von sich zurück und es gelang ihr, sich von ihm zu befreien. Nach der Terrasse fliLhend, wurde sie von Leopold Schnei der verfdlgt, der sie beinahe eingeholt hatte, als er plötzlich innehielt, da er Herrn Gaswn Langer aus einem Boskett hervortreten sah. Adele stürzte diesem atemlos entgegen und warf sich in seine Arme. „Gaston, retten Sie mich vor diesem Menschen!' rief sie außer

sich. Ehe Gaston Langer etwas sagen konnte, klang die Stim me Leopold Ochneider's drohend herüber; „Wir werden uns noch wiedersehen, mein Herr!' „Mt Vergnügen, möglichst heute noch!' antwortete Gaston. Adele war vollständig fassungslos. Sie sah und hörte nichts von dem, was um sie her vorging; kaum, daß ihre Füße imstande waren, sie zu tragen. Gaston hatte große Mühe, sie bis zum Hause zu führen, und war genötigt, sie die Stufen zur Terrasse hinaufzutragen. Dort angekom men, bemerkte er Fräulein Fauvet

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Pagina 6 di 8
Data: 23.04.1910
Descrizione fisica: 8
6 ... „Bogiier Nachrichten', Der Afsociö Roman nach dem Französischen von Heinrich Köhler. (20. Fortsetzung.) An diesem Punkt seiner Erinnerungen angelangt, beugte Graf Bodo sich vor sich nieder; er pflückte einen Zweig des um ihn stehenden Heidekrautes und nahm ihn zwischen die Lippen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann, sich vor die Brust schlagend, sagte er mit leiser Stimme: „Gott sei Dank, Leopold Schneider war so töricht nicht, er ist zwar gestorben, aber er lebt

in einem andern weiter, denn er sitzt hier auf dieser Bank!' Damit sprach er die Wahrheit. Leopold Schneider war es, der eben nach Cormeilles gekommen war und in diesem Augenblick auf der Moosbank unter den Eichen Mß. Ja, der Mann, der hier, in tiefes Sinnen verloren, sein Leben vor seinen geistigen Augen vorüberziehen sah, war in der Tat nicht Graf Bodo Czinsky und konnte eK schon deshalb nicht sein, weil dieser schon seit mehr als vi^r Jahren in der Erde ruhte. - Derjenige, ben wir von nun an bei seinem wahren Na men Leopold

dies alles, auf daA nicht ö mehr daran erinnere, daß ich jemals gelebt habe,' sagtest du. Hierauf stießest du den letzten Seufzer aus. Ich habe deinen letzten Willen nicht erfüllt, das muß ich zugeben, aber was schadet das dir? Aas Porträt deiner Mutter, Heine Papiere, alles habe ich jmsgeboben, und als ich dein Ubleb?n bei der Polizei an- «aulstkg, Z3. Aprit 1916 Nr. S1 meldete, gab ich an, daß der Verstorbene Leopold Schneider geheißen habe. War es mir doch leicht gemacht, durch deine Papiere jeden davon

zu überzeugen- daß ich der Graf Bodo Czinsky sei. Mit deinem Namen erwarb ich mir ein edles Herkommen, eine ruhmvolle Vergangenheit, die dir nach deinem Tode ja doch nichts mehr nützen konnten. Du nahmst meinen Namen mit ins Grab; ich habe den deinen dafür eingetauscht und bin noch mehr Pole, noch mehr Edelmann geworden, als du es je gewesen bist!' . . Es war, als ob Leopold Schneider sich nur noch körperlich in dieser Welt befände, während sein Geist sich im Reiche der Schatten mit einem Phantom unterhielt

. Es lag etwas Mystisches in dem Wesen Leopold Schneider's; er schien an diese Association mit einem Toten zu glauben, und er legte diesem letzteren in dieser Stunde sozusagen Rechnung ab über die Vergangenheit, wie man in Kompagniegeschäften miteinander die Bilanz zu ziehen Pflegt. ,.Und nun, mein lieber Bodo,' fuhr Leopold in seinem Selbstgespräch mit einem Schatten fort, „nun hat sich uns gar noch der Weg zum Glück aufgetan. Vor zwei Monaten sind wir einem Mädchen begegnet, und was für einem Mäd

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Pagina 12 di 16
Data: 14.02.1915
Descrizione fisica: 16
. 1, verw. Reiner Robert, LSchR. 1, verw. Reinhard Andrä, LSchR. 1, verw. 7 . R e i senbichler Karl, LSchR. 3, verw. N e i s i nger Johann, LSchR. 3, verw. Reisinger Joses, LSchR. 3, verw. R e i t e r Anton, LSchR. 3, verw. . ? ' R e iter Karl, LSchR. 3, verw. ' ' . 'R e i t m a i e r Leopold, LSchH. 3, verw) Rekabru n n e r Max, LSchR. 1, verw. Renetzeder Johann, LSchR. 3, verw. Rettenbacher Rupert, LSchR. 3, verw. 1 Retten egg.er Johann. LSchR. 3, verw. : ' N e t t e n w e n d l e r Johann, LSchR

., Unterjäg., LSchR. 3, tot Rössi Robert, LSchR. 1, verw. ^ Röhl er Franz, LSchR. 3, verw. R o t t e n st einer Franz, LSchR. 3, verw. Rovanni, LSchR. 3, verw. Ruggenthaler Rupert, LSchR. 3, tot Rumisek Thomas, LSchR. 3, tot ' R u m mer Michael, LSchR. 3, tot Rupp Alois, Unterjag., LSchR. 3, tot ' . Ruprechter Joses, LSchR. 1, verw. Ruft Leopold, Zugss., LSchR. 3, verw. Sabek Franz, LSchR. 3, verw. . Saemann Jakob, LSchR. 1, verw. S a.f a r Karl, LSchR. 1, tot Sag in e ist e r Rudölf, Stabsselw., LSchR

. 3, verw. Schön Gabriel, LSchR. 3, verw. Schönast Leopold, - LSchR. 3, verw. Schönweitz Joses, Zugss., LSchR. 3, verw. Schöpfer Daniel, ' LSchR. 3,' verw. Schopf er Georg, LSchR. 3, verw. Schöpfer Josef, LSchR. 3, verw. S ch örps Johann, Patrs., LSchR. 3, verw. Schrangl Jgnaz, LSchR. 1, verw. Schreiner Joses, LSchR. 3, tot S ch.r öms Max, LSchR. 1, tot S ch roffen egger Jakob, LSchR. 1, verw. S ch ü tz Franz, LSchR. 3, verw. Schwab Bernhard, LSchR. 3, verw. Schwab egger Josef, LSchR. 3, verw. Schwarz

g er Peter, Patrs., LSchR. 1, verw. Sperandio Giuseppe» LSchR. 1, verw. . Sp er and i o Johann, LSchR. 3, tot S p er k er Viktor, Zugss., LSchR. .1, kriegsgesang. Sperl Heinrich, Patrs., LSchR. 1, verw. Spiegl Joses, LSchR. 3, tot Spie gl Leopold, Zugss.» LSchR. 3, verw. Spiegl Leopold, Zugss., LSchR. 3, verw. Spitzer Josef, Patrf., LSchR. 1, verw. Spitzer Karl, LSchR. 3, verw. Sporer Johann, LSchR. 3, verw. A, zb Spring schütz Karl, LSchR. 3, verw. Sramek August, Patrs., LSchR. 3, verw. ' Stackerl Franz

, Unterj., LSchR. 3, tot Steinhauser Franz, LSchR. 3, verw. Steininger Ludwig, LSchR. 1, kriegsgesangen Steinringer Johann; Patrs., LSchR. 3, verw. Stenico Joses, LSchR. 3, verw. Stiber Leopold, LSchR. 1, verw. Stäeanek Franz, Patrs., LSchR. 3, verw. Stieger Johann, LSchR. 3, verw. Stierl Al., Einj.-Freiw.-Unterj:, LSchR. 3, verw^ Stiskovec Wenzel, LSchR. 1, verw. Stock Johann, LSchR. 1, verw. Stocke r, LSchR. 3, verw. Stockinger Georg, Patrs., LSchR. 3, verw. Stöckl Franz, LSchR. 1, kriegsgefangen

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Pagina 17 di 32
Data: 24.04.1910
Descrizione fisica: 32
wieder zurückzuerhalten,^ wr noch wie früher der Meinung, daß eine gute Heirat! Mr Sicherheit biete als eine schlechte Flinte. Er war ent-/ darüber, einen so vortrefflichen Gläubiger wiederzu-n erUten, und beeilte sich, dem ^Grafen Czinsky' zu schicken, tvU er Verlangte, und sich ihm für weiteren Bedarf ^u , . W'Mönat.wär für Leopold Schneider so in angenehm-- ' Mise verflossen. Wöchentlich zwei- oder dreimal begab- ^ sich Mch Conneilles, wo er alle Welt fiir sich gewann —^ ^ Gärtner^ den Portier und sogar

die Angorakade, die ihn A seinem ersten Besuch empfangen hatte. Dieses schöne- ^er mit dem seidenweichen Fell legte für Leopold Schneider' eme ganz besondere Sympathie an den Tag. Sie machte Hm die schmeichelhaftesten Avancen, rieb sich an ihm. sprapg^ M seine Kniee und legte sich zum Ausruhen auf' seinen ^choß. Dagegen erwies der große, falbe Wachtelhund von- maulein Fauvet dem Bräutigam Meles von Anfang an ^ne starke Abneigung. Er betrachtete ihn mißtrauisch von der Seite, und als Leopold ihn liebkosen

als ^ ^es rührte, war die himmelhohe Bitte an sie, Fräulein niemals zu verlassen und sein zukünftiges Haus -Is das ihre zu betrachten. hauptsächlichste Bemühen Leopold Schneider's aber. ^ ^ch bei dem Professor, bei welchem er Hinter- vermutete, so angenehm wie möglich zu machen. ..^Kelang ihm auch bis zu einem gewissen Grade, Die s»'^Aafte Korrektheit seines Benehmens, die Reserve in ^ und die absolute Sorglosigkeit in allen Fra- . ^^^^^^^^genheiten betrafen und ihm hätten Äerr^ ^ ^in können, entwaffneten

das bei dem alten wieder manchmal aufsteigende Mißvergnügen innner Leopold erbat sich natürlich auch von ihn: die Erlaubnis, ihn in sein Laboratorium begleiten zu dürfen. Der Professor schmeichelte sich dabei, einen neuen Körper entdeckt zu haben, dem er die merkwürdigsten Eigenschaften beilegte. Seit seiner Rückkehr beschäftigte er sich mit besonders schwierigen'Expe rimenten, aber es wollte ihm nichts recht gelingen. Seine Bewegungen waren zu hastig und seine Hände etwas steif geworden. Er war nahe daran

, alles wieder zu verderben^ als Leopold ihm vorschlug, ihm bei einer Manipulation, die viel Geschicklichkeit erforderte, behilflich zu sein. Das Experiment gelang über alles Erwarten gut, und das war nur natürlich, denn Leopold besaß ja so geschmeidige, feine gewandte Diebesfinger. I. Der Professor, dem nichts lieber war, als mit seiner Um gebung in Harmonie und Frieden zu leben, suchte sich seit diesem Ereignis mehr und mehr zu überreden, daß Graf Czinsky ein sehr angenehmer Schwiegersohn sei, in dessen Hände

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Pagina 9 di 12
Data: 10.05.1910
Descrizione fisica: 12
! Daß ich mich mit Leopold Schneider schlage, können Sie nicht ver langen!' Der andere fuhr auf, er sprang mit wildem Gesichtsaus druck auf den jungen Mann zu, dessen festes Auftreten und entschlossene Miene ihm indessen derartig imponierten, daß er, ihm einen finsteren Blick zuwerfend nnd sich auf die Lip pen beißend, wieder zurücktrat. „Tann haben Sie also die Güte, mein Herr, mir mitzu teilen, was mir die Ehre verschafft, Sie bei mir zu sehen,' sagte er nach einer kurzen Pause. „Sehr gern!' versetzte Gaston

. „M) bin gekommen, um ein Medaillon mit dem Porträt von Fräulein Guerber, wel ches diese wiederzuhaben wünscht, von Ihnen zu reklamie ren!' Und ein Portefeuille aus seiner Tasche ziehend, fügte er hinzu: „Wieviel verlangen Sie dafür?' ' Leopold ließ sich in einen Aauteuil fallen. Die Augen halb geschlossen, sah er mit gerunzelten Brauen begehrlich nach der Brieftasche des Herrn Langer hinüber. Nachdem er eine Weile nachdenklich dagesessen hatte, sagte er zu Gaston : „Sie sind ein Mann von Geist, mein Herr

, ich bin bereit, Sie anzuhören!' „Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen,' versetzte Ga ston, „und, um die Wahrheit zu sagen, ich habe im Grunde nicht daran gezweifelt. Sie wissen, daß es ein sehr einfaches Mittel gäbe, Sie gefügig zu machen, ein Mittel, das mich keinen Soll kosten chürde, aber—' „Wer,' fiel Leopold Schneider ihm svöttisch in die Rede. „Sie werden dieses Mittel nicht benutzen, dafür setze ich mei nen Kopf zum Pfände. Es liegt Ihnen und Ihrer Man dantin alles daran, diese Angelegenheit

langen Sie für das Porträt?' ^ Leopold Schneider nahm aus einer verschlossenen Schub lade ein Schmuckkästchen, das er geöffnet auf den )i.Nch hellte. . . - ^ „Ich will Ihnen dieses Kleinod für fünftausend Manc» uberlassen,' sagte er. . ^ Gaston schickte sich an, seinem Portefeuille die ^umme Zu entnehmen. „Bitte, nicht so eilig!' hielt jener ihn jedoch davon zu rück. „Dieses Porträt scheint nicht allein Kumtwert, sondern Noch einen ganz speziell persönlichen Wert für Sie zu we lchen. Das dürfte

zu haben. Sie wird einen solchen Opfermut gewiß mit dem liebenswürdigsten Lächeln belohnen, nnd dieses Lächeln ist allein schon fünf tausend Francs wert.' e „Nach dieser Rechnung wären es also zwanzigtausend Francs, die ich Ihnen schulde. Haben Sie mir nun wirklich nichts weiter zu verkaufen.' Gaston stellte die Frage mit aller Herbheit, deren er sähig war. „Leider ist das alles!' gestand jener. ' „Sie geben mir Ihr Ehrenwort darauf?' drang Gaston in ihn.. > - c „Sie nehmen also an, daß Leopold Schneider noch ein Ehrenwort besitzt

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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 14.11.1944
Descrizione fisica: 4
Johannssen sich vom fünften Platz an die Spitze der europäischen Ham merwerfer in diesem Jahre gesetzt’ Leopold Mozart, ein Vaterschicksal Zum 225. Geburlslüg des Verfassers der berühmten Violinschule Die Fälle, wo einem Genius in sei nem Vater ein verständnisvoller Er zieher und Wegbahner ersieht, sind in der Musikgeschichte nicht allzu häufig anzutreffen. Meist ist es eine Abneigung gegen den unsicheren Mu sikerberuf, die den» Vater gegen künstlerische Bestrebungen eines Ta lentes einnimmt, manchmal

wieder wirkt sich die Sucht nach selbsti scher Ausnützung einer solchen Be gabung durch den Vater schädigend auf die Entwicklung des Kindes aus. Um so erstaunlicher ist es, dass Leo pold Mozart, der Wolfgang Amadeus ein tseusorgender Vater und treffli cher Erzieher war, oft die Zielscheibe verkleinernder Vorwürfe und abfälli ger Urteile wurde. Als Wolfgang zur Welt kam, war Leopold Mozart keineswegs irgend eine Dutzendgrösse, ein kleiner Pro vinzmusikus, der einfache Buchbin dersohn hatte sich mit zähem

seines Kindes zu gedacht, um so brennender war die Verantwortung für den Erzieher. Das erkannte Leopold Mozart sehr wohl und sein ganzes Sinnen und Trach ten konzentrierte sich immer stärker auf die Erziehung Wolfgangs und seines wenig älteren, ebenfalls be gabten Schwesterchens Nannerl. Leo polds Kompositionen traten bald ganz in den Hintergrund. Auch Pläne zu weiterer schriftstellerischer Betätigung wurden beiseite gescho ben. Bald traten zu den erzieheri schen Pflichten des Vaters neue, näm lich

, Den schmerzlichen Schlag, den ihm Wolfgang durch den Ent schluss der freien Gestaltung seines Lebensweges zugefügt hatte, konnte Leopold bis zu seinem Tode nicht ganz verwinden. Der alternde Mann sah sich in seiner Lebensaufgabe be trogen. Er hätte nun wieder kompo nieren, Schriftstellern können. Aber wäre es Gewinn gewesen, neben Wolfgangs »Entführung«, »Figaro«, neben den herrlichen Instrumental- werken des genialen Sohnes altmodi sche Musik zu schreiben? Als Leopolds Tochter Nannerl, wel che die Gattin

des Pflegers von St. Gilgen, Johann v. Berchtold zu Sonnenburg, wurde, ein Söhnlein 'ge bar, nahm der Alte das Kind zu siph nach Salzburg. Wie der Knabe her anwuchs, träumte sich der einsame Mann noch einmal, in die glücklich sten Tage seines Lebens zurück, glaubte er doch, dass sich an dem kleinen »Leopold!« das Wunder sei nes Wolfgang wiederholen werde. »Ich kann die Rechte des Kindes ohne Rührung niemals ansehen. Der geschickteste Klavierspieler kann die Hand nicht so schön auf die Klavia tur setzen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 2
Data: 08.10.1919
Descrizione fisica: 2
, Abt. v am 16. September 19l9. 1019 Hohenauer. Firmaprorokollierungen. G.-Z. Firm. 569 nosfenschaft mit beschränkter Haftung in Jnnsbrnck, in Liquidation. Infolge Beendigung der Liqnidation. Landes- als Handelsgericht Innsbruck, Abt. iv am 23. September 1919. 1032 Leopold Pe r «ter. Firm. 579 Einz. 11 230/5 Zlenderuugeu und Zusähe zu bereits ein getragenen Firme» von Eittzelkaufleuteu und Gesellschaften. Eingetragen wurde im Register für Gesellschafts firmen : Sitz der Firma: Innsbruck

. Firmawortlaut: „Simon Tschnrtschenthaler'. Bctriebsgegenftand: Spezereiwarenhaildlung. Die Gesellschafterin Marie Tschnrtschenthaler führt infolge Verehelichttiig nunmehr den Fa miliennamen „Toth', Datum der Eintragung: 27. September 1919. Laufes- als Handelsgericht Innsbruck. Abt. iv, am 27. September 1919. 1035 Leopold Peruter. Firm. 589 Ges. 11-56/49 Menderungeu und Zusätze zu bereits ein getragenen Firmen von EiuzelLaufleuten und Gesellschaften. Eingetragen wurde im Register für Gesellschafts firmen

: Sitz der Firma: Innsbruck. Firmawortlaut: Filiale der Oesterreichischen Credit- Anstalt für Handel und Gewerbe in Innsbruck. Kollektive Prokura erteilt mit dem Zeichnnngs- rcchte gemäß Z 44 dcr Statuten: dem Karl Fautl, Beamten dcr Gesellschaft in Jnnsbrnck. Datum der Eintragung: 25. September 1919. Landes- als Handelsgericht Innsbruck, Abt. iv, am 25. September 19 l 9. 1033 Leopold Pernter. G.-Z. Firm. 577 Reg. ^ 111-29,2 Nenderungeu und Zusätze In bereits ein getragenen Firmen

1919. Lcnröcs- als Handelsgericht Innsbruck. Abt. iv, am 25. September 1919. 1034 Leopold Pernter. Gen. II 80/14 In das Genossenschaftsregister des Landesgerichtes in Innsbruck, betreffend die Firma: Spar- und Darlehenskassenve«in für die Pfarrgemeinde Fügen, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftnng, wurde eingetragen: In der Vollversammlung am 13. Juli 1919 wnrde an Stelle des ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedes Alois Wimpissinger, neu: das bisherige Vorstands mitglied Anton Hofer

, Bauer in Fügen, als Obmann und Anton Rainer, Bauer in Fügen, als Mitglied in den Vorstand gewählt. Landesgericht Innsbruck. Abt. lli. am 1. Oktober 1919.. 1037 Leopold Pernt er. Erinnerungen. 1' 37/18/3 Einleitung des Verfahrens zur Todes erklärung des Andreas Wildauer. Andreas Wildauer, Lehrer in Tnx, ist im Angnst 19 l4 zum 1. Tiroler Kaiserjäger-Regiment, 6. Feld kompagnie, eingerückt und ins Feld nach Galizien abgegangen. Seither ist von ihm keine Nachricht mehr eingelangt- - ' Da hienach

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 23.10.1903
Descrizione fisica: 16
anläßlich des' Besuches un- er dem e astl,chen Schritt des Kaners nicht w j seres Kaiserhofes seitens des Königs Leopold von leicht zu folgen vermag. Als die hohe, schlanke^ Belgien: Wien, 18. Oktober Die eigentümlichen Umstände, unter welchen Gestalt des Königs in der Waggontüre sichtbar ward, machte der Kaiser einige Schritte gegen den Salonwagen zu. König Leopold wird förmlich die 'Stufen herunter gehoben und nimmt, während der Besuch des Königs Leopold von Belgien zu- er auf den Kaiser zugeht

in Aussicht ge nommen. Das Galadiner, das abends die Gesellschaft vereinte, nannte ein Hosbeainter, der einige Er fahrung in diesen Dingen besitzt, die „frostigste Veranstaltung bei Hose'. Vor dem Toaste sprach der Kaiser mit seinem Gast überhaupt nur wenige Worte. König Leopold nahm von den Kunstpro dukten der Wiener .Hosküche fast nichts zu sich, konversierte mit seiner Nachbarin, zur Rechten, Erzherzogin Maria Josesa, und vertiefte sich, während die einzelnen Gänge serviert wurden

, in die Herrlichkeiteil des prachtvollen Saales. Als sich dann Kaiser Franz Josef erhob,, um den Trink- sprnch auszubringen, stand gleichzeitig anch König Leopold auf und zog ein kleines, vielfach zusam mengelegtes Blatt Papier ans der Tasche seiner Beinkleider, von dem er dann die Antwort aus den Toast des Kaiser» ablas. Der Kaiser hatte ohne Betonung, gleichförmig und rasch gesprochen und daß er besondere .Herzlichkeit in seine Worie gelegt hätte, ist nicht bemerkt worden. Desto poin tierter toastierte König

Leopold nnd bei den Stel len, wo er von der unabänderlichen Anhänglich--

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 20
Data: 25.12.1914
Descrizione fisica: 20
, 4. Komp.;- Angerer Karl, . 4. Komp.; Anton Johann, Zugsführer. 7. Komp; Apouoni Paolo, 6. Komp.? Arnoldi Leopold. 4. Komp.; Astttläner Simon. 4- Komp.; Aubach Georg, 4. Komp.' Auer Matthias, 7. Komp.; Bachmann Franz,. IV Komp: Bauernfeind Johann, Grenzschutzkomp. 4/3' Baum gartner Franz. 4. Komp.; Venedetto Giuseppe, 2. Kp; Bernuzzi Wilhelm, 4. Komp.; Bertamini Arturo, Grenzschutzk. 4/3; Bichler Alois» 4 Komp.: ' Vildstein Jakob, 3. Komp.; Boncuti Alexander, 8. Komp: Bösel Max, 8. Komp.; Brachetti

, 3. Komp.; Huber Leopold. 4. Kockp.; Iägsr Rudolf» 4. Komp.; Iakelini Augustino, 3. Komp.; Jun^ Christian, Grenz schutzkomp. 4/3; Kahlhaupt Theodor^ 8. Komp.; Kainz- walder Mich.. 3. Komp.^' Kalma Johann, 3. Komp.; Kalteüecker Karl, 4. Komp.; Kellner Anton» 3: Komp.; Kerschbaumer Pio, Komp.; Klotz Oswald, S. Komp.; Klumh Josef. Einj.-Freiw^ L. Komp.^ Kölda -Peter» 3. Komp.;-König Alois, Zugsf.» Grenzschutzkomp. 1/1; Konrad Josef, Ooerj.» 7^ Komp.; Kozisek Josef, 3/Kp.; Kraele Michaele, Grenzschutzkomp

.» 4. Komp.; Pedrotti Ferdinand, 4. Komp:; Perbenschläger Ferdinand, 2/2 Bat.-Stab; PeternoM Angelo, Grenzschutzkomp. 4/3; Peternöll! Massimo» Grenzschutzkomp, 4/3;' Pettena Konrad, 3. Komp.; Piazzera Giuseppe, ./> Grenzschutzkomp. 4/3; Pieeini Giacomo, 7. Komv.; Pissoni Giovanni, 8. Komp.; Psas- ser, Unterj.» 1. Komp.; Plattner Leopold, 4. Komp.; Plattner ' Matthias» Patrlf, ^ Grenzschutzkomp. ' 1/1; Plotegger Luigi, Patrlf.» 8. Komp.; Pohl Ios^ 3. Kp!; Prodinget Anton, 2. Komp.; Prugger Anton» Unterj

., Z. Komp.; Rabanser Anton, 3. Komp.; „Rauch ^Fer- Zugsf., 3. Komp.; Rapf Johann, 9. Komp.; Rauch Fer dinand, 3. Komp.; Reich Josef» - S. Komp.; Renner Atz.» 4. Komp.; Res! Franz» 7. Komp.; Rümel -Ii»- ann, 6. Komp.; Rüsche« Karl» 4. Komp.; Sanin Iv- ann,. 3. Komp.; Seaglla Simone, 6. Komp.; . Schatch ranz, Zugsf.» 4. Komp.; Scharmer Engelbert, 3. Kp.; icharmer Leopold, 4. Komp.; Schatz! Ant.', 9.' K6mp; Scheffknecht Franz, 4.- KSMp.; Schiefer Franz, Unter- Met, 4. Komp.- Schnegg Josef, 8. Komp

.; -Schraffl Josef, 4. Komp.; Schwalbl Al., 1. Komp.; Schwaitzer Giuseppe. 7» Komp.; Schwemm Anton, 7. Komp.; Schwendinger Anton» Zugsf.» S. Komp.; Sevignan! Johann; Grenzschutzkomp. 4/8; Sittlinger Mois. S^Kp; Somaringa Ludwig, 3. Komp.; Sommer Karl,. Z/2 Bat.'Stav: Sonnweber Alois, Patrlf., S. Komp^; Speranza Ettore, 7. Komp.'; Spießberger, Unterj., 1. Komp.; Springhett^ S. Komp.; Steinacher Josef» 3. Komp.; Steiner Josef, 7. Komp.; Stoß Rudolf. Zugsf.. 3. Komp.; Streiter Anton, 7» Komp.; Strobel Leopold

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