politischen Verbotes wie in vielen anderen Orten ein Fackelzug unter gleichzeitigem Pöllern veran staltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine, gegen das Tor der Kaserne, um es zu demoliern, und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine, Schweinehunde' u. dgl. Diese Tatsachen
bestätigt daS von den Carabinieri auf genommene Protokoll, die Angaben der Carabinieri, der Beschuldigten und der Zeugen und ein Protokoll der Deutschen Volkspartei, beziehungsweise der Ge meinde Tramin, in dem es wörtlich heißt: „Als der Kommandant die Menge aufforderte, sich zu zerstreuen, Widrigens er schießen lasse, erreichte die Ausregung ihren Höhepunkt. Dieses Vorgehen, das von der Menge als Provokation aufgefaßt wurde, reizte die Leute derart, daß es zu Tätlichkeiten kam. Steine flogen
gegen die Carabinieri; die Demon stration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit au und abermals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — AuS dem ganzen Zusammen hange erhellt, daß die Demonstration überaus ernst war und wen» ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Cara binieri zu danken. Die Angeklagten leugueu die ihnen zur Last gelegten Tatsachen; fie gestehen nur zu, bis spät abends auf dem Platze gewesen zu sein und gestehen damit indirekt der Aufforderung
, die wiederholt italienisch und deutsch gegeben wurde, sich zu entfernen, nicht gefolgt zu haben. Ja, einige leugnen sogar ihre Anwesenheit, werden aber durch die Aussagen der Carabinieri, der Zeugen und der Mitangeklagten Lügen gestraft. Die Anklageschrift stellt sodann die Schulv der einzelnen Angeklagten fest. Hie^uf werden die Angeklagten vernommen. Der Erstangeklagte Josef Rabanser erklärt sich als unschuldig, weiß von nichts, warf keine Steine und stieß keine Beschimpfung aus. Auch hörte
er nicht die Aufforderung deö Brigadiers, den Platz zu verlassen; schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatte, sich nach Hause zu begeben. Der zweite Angeklagte Oktavian Paizzoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich! Nieder mit Italien!' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri ausgestoßen oder von andern gehört zu haben, wohl aber sah er Steine