Seite 12. Nr. 19. gültigkeit und Schwundsucht zu leiden. Der Geist der Parteipresse war nur der Spiegel jeder Parteiarbeit und Versammlungstätigkeit in kultureller Hinsicht. In der zehnjährigen Wüstenwanderung der Partei war das Wort, das Vizekanzler a. D. Schmitz aus dem Parteitage gesprochen hat, von der Wirkung, die Mo ses hervorbrachte, als er mit dem Stabe an den Fel sen schlug- Frisches, gesundes Wasser wird das lang same Blut beleben, wenn die Partei die ernsten, vom Volke und besonders
von der Jugend lang ersehnten Worte wahr macht: „Eine Partei wie die unsere kommt um die Notwendigkeit gründlicher Aussprache über schwierige und strittige Fragen nicht herum, denn die chrrstlichsoziale Partei darf sich nicht mit Opportunitätspolitik, mit bequemer Gelegenheitspoli- tik begnügen, sondern muß Gesinnungspolitik machen. Der Wert unserer Partei besteht gerade in ihrem Wesen als christliche, als soziale, mit dem deut schen Volkstum und der österreichischen Heimat in in niger Liebe verbundenen
, alle Stände umfassenden Volkspartei. Eine solche Partei gäbe sich selbst auf, wenn sie auf Gesinnungspolitik Verzicht leisten würde. Zur Gesinnungspolitik aber gehört, daß die Führer und das ganze Volk christlicher Geist erfüllt und durchleuchtet. So ist es recht! Die Nebel verziehen, die Sonne kommt wieder und will dem katholischen Volke Oesterreichs leuchten! Auch in sozialer Hinsicht hat sich der Bundespartei tag auf den rechten Weg gestellt. Luegers Führerhand hat die Partei zu den Kleinen, Armen, ums
tägliche Brot Ringenden gewiesen. Die Großen Helsen sich sel ber, die Kleinen bedürfen der Hilfe. Wo es nur mög lich ist, müssen die Stände, die heute hart um die Exi stenz kämpfen, geschont werden. Von einer sozialen Partei, die den Namen Christi trägt, kann man nichts anderes als tiefes Einfühlen in die Not und in die Bedrängnis des Lebens erwarten. Die Gerechtigkeit verlangt, daß man die Abgaben und Steuern für das Vaterland dort nimmt, wo es ertragen werden kann. Besonders sind jene sittlich
und religiös hochstehenden Bürger, die dem Vaterland die Zukunft des Bestan des sichern, die Familienerhalter, um des Vaterlandes wegen zu berücksichtigen. Eine soziale Partei, die hin- absteigt zur Not, und gerade dort hilft, wo die Not am grüßten ist, wird das Gebot des Christentums und der Gerechtigkeit erfüllen und bei der großen Menge der Armen Liebe und Anhang finden. Nrcht durch den Hei matschutz, durch Verstehen, Liebe und Hilfe wird der Sozialismus überwunden werden. Eine Großtat hat der Parteitag