verlassen ; hatte er auch in den letzten Jahren wenig mit der Mutter gelebt, so war doch das Bewußtsein, ein treues, allezeit liebendes und allezeit verste hendes Herz verloren zu haben, ein noch bitte reres, weil sich nun auch der Vorwurf dazu gesellte, diese Liebe und dies Verstehen nicht mit voller Hingabe gelohnt zu haben. Mehrere Wochen vergingen, in denen er sein Atelier uicht betrat, dann aber fing die Zeit an zu drängen; sollte sein Bild zur Früh jahrsausstellung fertig werden, so mußte
er die Arbeit wieder aufnehmen. Herr Steinauer ließ es an Mahnungen dazu nicht fehlen, und halb im Ueberdruß an denselben, halb, weil ihn sein eigener Ehrgeiz trieb, nicht zurückzubleiben, nachdem er bereits vielfach selbst darüber ge sprochenhatte. daß er ein Bild für die nächste Ausstellung liefern wolle, begann er wieder zu malen. Doch Schwung und Begeisterung fehlten, er fühlte sich müde und unlustig, wie weit war das, was unter seinem Pinsel entstand, von dem Ideal entfernt, das einst, in den Zeiten
, dem heute alle Welt diente, warum nicht auch er?! ^ Das Bild war zur rechten Zeit vollendet, es hatte in dem Hauptsaal seinen Platz bekom men und Jordan fand, als er eine Stunde nach der Eröffnung der Ausstellung eintrat, ein großes Publikum davor versammelt. Die Herren von der Akademie hatten ihm kein Wort darüber gesagt — freilich, das war jener Neid, jene Selbstverherrlichung, die kein jüngeres Talent neben sich dulden, die schon das erste kühne Streben des Künstlers niedergehalten hatten — er sagte