¬La¬ borghesia e la sua crisi nella cultura contemporanea italiana e tedesca nel quadro dell'unità culturale europea : letteratura, storia, politica e sociologia, filosofia e pedagogia ; atti del VIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 28. 3. - 2. 4. 1967
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Autore:
Deutsch-Italienisches Kulturinstitut in Südtirol (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <8, 1967, Meran> / Istituto Culturale Italo-Tedesco - Merano
Luogo:
Meran
Descrizione fisica:
LXI, 532 S.
Lingua:
Deutsch; Italienisch
Commenti:
Parallelsacht.: Das Bürgertum und seine Krise in der deutschen und italienischen Kultur der Gegenwart im Rahmen der europäischen Kultureinheit
Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Soggetto:
g.Deutsches Sprachgebiet ; s.Bürgertum ; s.Kulturwandel ; f.Kongress ; g.Meran <1967>
g.Italienisches Sprachgebiet ; s.Bürgertum ; s.Kulturwandel ; f.Kongress ; g.Meran <1967>
Segnatura:
II Z 759/8(1967)
ID interno:
116764
waren, da haben sie einen Krieg gemacht. Und als wir gröfier waren, da haben sie vom Krieg erzâhlt. Begeistert. Immer waren sie begeistert. Und als wir dann noch gröfier waren, da haben sie sich auch fiir uns einen Krieg ausgedacht. Und da haben sie uns dann hingeschickt... Und keiner hat uns gesagt, wo wir hingingen, keiner hat und gesagt, ihr geht in die Hölle ... So haben sie uns verraten ... ». In Heinrich Bölls Roman « Billiard um halb zehn » sprengt der Sohn — Angehöriger
der Kriegsgeneration — ohne Befehl das Werk sei- nes Vaters, des Architekten Fahmel, das den Vater weithin berühmt gemacht hatte: Die Abtei St. Anton am Niederrhein, einen Bau, der in Anlage und Formen das Bürgertum der Vatergeneration verkörper- te. Der hochsymbolische Akt spricht für sich. In Gerd Gaisers Roman « Schlufiball» (1958) scheitert der Lehrer Soldner mit seinen auf Wilhelm von Humboldt zurückgehenden bür- gerlichen Bildungsgrundsâtzen vor den Schülern der fiktiven exempla- rischen Stadt Neuspuhl
Standesbewufitsein erfülltes Bürgertum nicht zu geben. Das deutliche Bemühen der Neureichen, den erreichten sozialen Status möglichts auffâllig zu dokumentieren (etwa durch die Kopie auslandischer gesellschaftlicher Gepflogenheiten), vermag die innere Unsicherheit, die fehlende Tradition und den Mangel an Selbst- bewufitsein nicht zu verdecken: Es erweist vielmehr auf peinliche Art, wie sehr uns ein überzeugendes Bürgertum fehlt. Wie steht es um das Bürgertum im zeitgenössischen deutschen Roman? Die Antwort
auf diese Frage wird verschieden lauten, je nach den Ansprüchen bzw, Erwartungen, die von den Autoren, den Litera- turkritikern und vom lesenden Publikum an den zeitgenössischen Ro- man gestellt werden. Wir müssen unterscheiden zwischen dem Roman, der den Anspruch erhebt, Kunstwerk der Sprache zu sein und Roma- nen, die lediglich unterhalten wollen. Von der heutigen Situation der an sich selbst hohe Forderungen ethischer und asthetischer Verpflichtung stellenden Literatur sagte Heinrich Böll