¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
ein Dasein und eine Geltung sich schaffen müssen." Deshalb trifft auch, wie derjenige, welcher aufhorcht auf das, was im Reiche Gottes sich begiebt, oft genug erfahren kann, noch heute täglich ein, was bloß im prophetischen Zeitalter sich be geben haben soll, daß, wenn die göttliche Wahrheit in einer Men schenseele „zum ersten Male sich hervordrängt, und Bahn brechen will, die er st er e desto heftiger und stärker, wie mit ganzer noch un- getheilter und frischer Macht, ganz unmittelbar und übermächtig
" erscheint. Alles, was E. über die Erscheinungsform der Propheten berichtet, ist sonach keinesweges auf jene Zeit beschränkt, kn welcher die Propheten des alten Bundes wirkten, wenigstens nicht aus den von ihm angeführten Gründen. Es ist auch ganz befremdend, daß, „wenn Gott von der Wahrheit zu trennen unmöglich," derselbe, wie in den Propheten geschehen, nur da wirken soll, wo die Wahrheit auf die oben geschilderte Weise zum ersten Male kömmt, und dann gleichsam wie der Blitz in den menschlichen Geist
einschlägt, und nur da, „unmittelbare Gewißheit von Gott her. Erfüllt- und Ergriffensein von einem Höher», dem der Mensch nicht zu widerstehen vermag," sich einstellen „und kn der Menge zünden" soll. — Ganz einver standen dagegen muß ich mich damit erklären, daß es nur „zer- streuete Strahlen sind," die „auf die auffallendste Weise und von solchen, dem Alltagsmenschen ganz befremdlichen Erscheinungen be gleitet, welche wir unter dem Namen Ekstase zusammenfassen," hier