1.439 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1898
Hermann von Gilm : Beiträge zu seinem Werden und Wirken ; mit einem Anhang enthaltend Gilms Novelle
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/68309/68309_131_object_5431085.png
Pagina 131 di 253
Autore: Ernst, Adolf Wilhelm ; Gilm, Hermann ¬von¬ / von Adolf Wilhelm Ernst
Luogo: Leipzig
Editore: Meyer
Descrizione fisica: XII, 240 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Die Bierkneipe / Hermann Gilm ; Bibliogr. H. v. Gilm S. [XI] - XII
Soggetto: p.Gilm, Hermann ¬von¬
Segnatura: II A-1.410
ID interno: 68309
119 Postzeitung", dem Leib- und Magenorgan der Anti- liberalen, erschienen 1844 eine Reihe galliger Artikel, in denen ein widerliches Denunciantentum sein Gift ausspie.^) In diesen angeberischen Anssähen ward neben Adolf Pichler, Johannes Senn u. a. auch (Mm, der Verfasser freisinniger Lieder, gestreift, der sich dadurch in seiner Beamtenlaufbahn gehemmt sah und von seinem klerikalen Vater mit Vorwürfen überhäuft wurde. Gilm suchte Hilfe bei Senn. Er schrieb: Bruneck, den 1. April 1845. Lieber

Senn? „Wir waren lange Kameraden und sind viele traute Stunden beisammen gesessen. Jahre sind vergangen, und wir stehen wieder Arm in Arm *) Als Verfasser dieser Pasquille war man lange Zeit gewohnt, Beda Weber zu betrachten; auch Steub huldigt dieser Ansicht. Demgegenüber stehen die Urteile des ganz unbeteiligten Geschichtsforschers Matthias Koch, Adolf Pichlers, Schülers und Albert Jägers. Pichler be hauptet sLktteraturblalt II), daß diese Ansia he aus der Gio vanetti scheu Clique flössen

und nur ein Artikel, der mit der Fehde in keinem Zusammenhang steht, Weber zum Verfasser hat. Albert Jäger nannte Pichler gegenüber aus Zuverlässiger Quelle den Verfasser, ein harmloses Männchen, von dem niemand geglaubt hätte, daß er ein Wässerlein zu trüben imstande sei. Pichler hat dieses Gespräch mit Jäger ausgezeichnet und unter Siegel im Museum zu Innsbruck für eine spätere geeignete Zeit hinterlegt. (Vgl. Pichler „Ans meiner Zeit" S. 239 und Pichlers Aussatz in der „Montagsrevue" J883.)

1
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_18_object_5647165.png
Pagina 18 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
1er in der Stadt, im Sommer in Hütteldorf wohnte. Hier gewann Pichler die Liebe Emmas, der Tochter des Hauses, die ihn stärker ergriff, als er meinte. In Pyra- wart schloffen die beiden im Sommer 1846 den heim lichen Seelenbund, worauf Pichler den Ort verließ, um „nicht Verdacht zu erregen", und nach Tirol wanderte. Das Verhältnis fand jedoch nicht die Billigung der Eltern Emmas, die für sie schon einen reichen Landwirt in Mähren ausersehen hatten und nun das arme Mäd chen nach Ungarn

zu Verwandten schickten. Im Som mer 1847 spürte sie Pichler auf, doch wurde er verraten und Zur Umkehr gezwungen. Durch Mangel an Vor sicht und Schmiegsamkeit hatte er sich selbst das Spiel verdorben. Diese unglückliche Liebe übte auf ihn sicher einen bedeutenden Einfluß, sie vertiefte einerseits seine Empfindungen und ließ anderseits einen Stachel zurück, der ihn lange schmerzte und gegen die Menschen mit „ihrem feigen Hasse" erbitterte. Als Schlacken „von einem heißen Leben" blieben die 15 Lieder

des ,,E m m a - Z y k l u s" übrig, die später ausgefeilt und mehrmals gedruckt wurden. Es sind schier die einzigen Liebesgedichte, die Pichler geschrieben, aber wohlaus- gereifte Gaben mit vorwiegender Reflexion. Emma, die sich bald darauf verheiratete, ist früh gestorben. Wien wurde jetzt für Pichler zum Überdruffe; schon wollte er nach Erlangung des' Doktorats der Medizin (1848) als Arzt nach Tirol gehen, da brach die Revolu tion aus und warf das Alte und Veraltete über den Haufen. Ein unbeschreiblicher -freiheitstaumel

2
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_32_object_5647179.png
Pagina 32 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
". Aber Pichler erwies sich da durch, daß er sie in die antike Jacke zwang, als großen Meister der Form. Bei ihm erscheinen eben Realismus und Idealismus künstlerisch ausgeglichen. Das gilt natürlich auch von vielen seiner übrigen Werke. Die Sammlung „In Lieb" und Haß" erlebte eine zweite, stark vermehrte Auflage (Leipzig 4898). Der scharfe Widerspruch, den sie da und dort erfuhr, ist leicht erklär lich, da Pichler Abrechnung hielt mit Halbheit und Ver kehrtheit in Literatur und Kunst. Seltener

sind da gegen politische Ausfälle, die dafür an anderen Stellen um so häufiger wiederkehren. Die Tagebücher geben darüber jetzt die nötigen Aufschlüsse. Pichler hatte in Innsbruck kein angenehmes Leben, da man den „Acht undvierziger" überwachte und ihn für einen ein gefleischten Revolutionär und Gottesleugner hielt. Der Statthalter Graf Bissingen soll ihn für einen der gefährlichsten Menschen erklärt haben, die ihm je unter gekommen seien*), und 4859 machte er sich bereits zum „Sprunge" bereit. Erst

der Konftitutionalismus *) Aus Tagebüchern von A. Pichler, S- 89; vgl. K- v. Tvaler in der „N. Fr. Presse" vom 12. Februar 1905."

3
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_50_object_5647197.png
Pagina 50 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
Wie sehr die Bedeutung Pichler- von Literatur freunden und Presse gewürdigt wurde, zeigen am besten die außerordentlich zahlreichen Besprechungen, von denen einige wenige in kurzem Auszuge folgen: üBtttti einmal die Seit AuSlese geiaJfe« hat und die Frage auf, I taucht, Mer hat IN Ende des Jahrhunderts, das «it Goethe und I Schiller begonnen, der deutschen Dichtung noch die originellsten Töne I geliehen, Wird man Adolf Pichler in erster Linie nennen müssen. Praf. Brandl in der Deutschen

Literatiirzeitung. Himmelhoch erhaben über dem Dorfgeschichten gewöhnlicher Mache lassen sich Pichlers ErzÄhlunge» nur mit den Kunstwerken des MeisterA der Modelle, Gottfried Keller, vergleichen, an de« Pichler mit seiner reizvolle» Vereinigung von Feinheit nnd Schlichtheit sehr häufig er» innert. Daneben stehen freilich auch Wieder namhafte Gegensätze. Wir müssen uns darauf beschränken, es noch einmal auszufpreche». Satz Adolf Pichlers Schriftm zu den allerbeste« gehören, wonach daß gebildete deutsche HanS

zu allen Zeiten greifen kann. Allgemeine Zeitung, München, vom 26 . l. 1900. Pichler erstrahlt in dem berückende» Glanze eines ganzen ManneS, »er harmonisch Wollend ins volle Ganze strebt. Bernhard Mü nz in einer Sspalligen Kritik der „Tagebücher" der Ratisnalzeitung, Berlin, vom LS. 11. ivOg. Das stattliche Buck ist ein Bekemnnisbuch und ein Buch der Weis heit; fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite, weil es auch in einer Sprache von lapidarer Kraft, von kristallinischem Gefühl geschrieben

, mit dem man ihn auch in der Unbefangenheit vergleichen kann. Professor Wackernell in einem großen Feuilleton der Innsbrucker Nachrichten. Unter den Erzählern der Gegenwart nimmt Pichler eine der erste« stellen rin. Seine Schilderungen des Kleinlebcns der österreichischen Gebirgsbewohner sind geradezu klassisch, besonders sind die Geschichten aus Tirol von hoher poetischer Schönheit und packender Wahrheit. Es ist ein Muster für die Kunst, wahr und zugleich schön zu sein. Braunschweigische Landeszeitung, 17.11. 1900. Einer der besten

4
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_13_object_5647160.png
Pagina 13 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
Sich-Versenken in seine Rätsel." In Pichler ver körpert sich in der Tat die ganze geistige Entwicklung Tirols im 19. Jahrhundert, als deren Abglanz man seine Werke bezeichnen könnte, doch haftete er nie ein seitig am heimatlichen Boden, sondern ließ so ziemlich alles auf sich einwirken, was „draußen" sproßte und gedieh. Seine kräftige Natur drückte jedoch allem den Stempel eigenen Geistes auf und darum ist er ein origi neller und bedeutender Dichter gewesen. Noch auf dem Gymnasium machte

er seine ersten poetischen Versuche, die zahmen Charakters waren und nicht lange am Leben blieben. Bald aber ergriff ihn der „Sturm und Drang", für den noch zwei dramatische Fragmente zeu gen, zunächst der hegelianisch philosophierende „Stu dent" (1838). Ein freies Wort im Garten des Löwen hauses zwingt ihn, vor den Häschern zu den Polen zu entfliehen, mit denen er gegen die Russen kämpft. Wie mancher andere hat auch der junge Pichler, vermutlich durch Lenaus und Platens Polenlieder angeregt, die Schwärmerei

für die Helden von Ostrolenka mitgemacht. Anders geartet ist „Hutten" (1839), in derben Knittel versen und gegenkirchlich gehalten, national und freiheit lich, ein „echtes Sturmlied Iungtrrols" in den! Friedens zeiten des Metternichschen -Österreich. Träger dieser neuen Bewegung waren vorzugsweise die Studenten. Unter ihnen stiftete Pichler 1841 den Bund der „Nibe lungen" zur Pflege deutschen Schrifttums und der eigenen Poesie. Sehr deutlich ist da schon die Richtung auf das Nationale ausgeprägt, Pichler

5
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_25_object_5647172.png
Pagina 25 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
— 22 Zu dulden Hab' ich gelernt und zu schweigen, Wenn äußerste Qual die Seele bedrängt, Und gefallt es dem Schicksal, so kann ich sterben Wie jener Fechter, der in sich gefaßt und stumm Hinsank auf den blutigen Schild. Pichler ist eine männliche, aktive Natur, oft uner bittlich und herb, obwohl ihm die Milde nicht fehlt, wie z. B. die Emmalieder und „Das letzte Lied der Lerche" (1681) beweisen. In allem Leid und Elend des Erdendaseins findet er Trost in seinem Innern und an den „Bildern ewiger

Schönheit", die dort einen Tempel haben. Wie sehr der Dichter davon erfüllt ist, zeigt hier die völlige Einheit von Gedanke und Form. Pichler hat unablässig an sich gebildet, stofflich und sprachlich, und erreichte eine seltene Formvollen dung und eine erstaunliche Vielseitigkeit der Kennt nisse und des Wissens. Wenn wir in den „Hymnen" eine durchaus vertieften Naturanschauung finden als in den „Gedichten", so liegt der Grund dieser Erschei nung in dem Umstande, daß der Dichter inzwischen

von Naturbetrachtung zur Erforschung der Natur über gegangen war. Er wollte den Dingen, die er in seiner Jugend unbefangen und mit heiliger Scheu betrachtet hatte, selbst an den Leib gehen, um „alle Wirkens- krast und Samen" zu schauen. Dies und sein scharfer Verstand, der ihm stets die Grenzen menschlichen Wollens zeigte, bewahrte ihn davor, daß er an dem. Widerspruche zwischen Traum und Wirklichkeit schei terte, wie Hölderlin mit seinem griechischen Ideal. Daß dieses auch in Pichler lebendig war, beweist

9
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_15_object_5647162.png
Pagina 15 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
Dichter anregte, durch manche Darbietung aber auch den Widerspruch derselben herausforderte. So erkannte der klassisch gebildete Pichler an dem „Sohn der Wildnis" sofort das falsche Hellenentum Halms. „Der ungeheure Beifall, den dieses Stück hier fand, hat mich zum Teil über das hiesige Publikum auf geklärt. Aber gemacht ist es sehr gut, da könnte man lernen!" schrieb er darüber am 20. Oktober 1842 an Kornelie. Er wandte sich nun selbst dem Drama höheren Stils zu und wagte sich an einen „Nero

", überlegte einen „Mo im ir" und entwarf 4843 das Drama ,,D i e H a b s b u r g e r", welches die Ermordung Albrechts I- Zum Borwurfe hatte und ungefähr den selben Plan verfolgte wie der seither bekannt gewordene Entwurf Grillparzers?^) Auch die Anfänge des „R v m e r k ö n i g s" (Die Tarquinier) und des „R o d r i g o" reichen in die Wiener Zeit zurück. Allem der mehr betrachtenden Natur Pichlers fehlte trotz aller Wucht der Ideen doch der dramatische Nerv. Don den *) Prem, W. Pichler, Kufstein 1889

, S. 10, und „Adolf Pichler, der Dichter und Mensch^, Innsbruck 1901, S. 14- **) Werke. Werte Ausgabe (1887) 11, 42.

12
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_33_object_5647180.png
Pagina 33 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
30 — brachte auch ihm eine Erleichterung und die Ernen nung zum ordentlichen Professor an der Universität (23. April 1867) — Ruhe. An den Verfaffungskämpfen nahm er anfangs regen Anteil. Er half den konstitu tionellen Verein in Innsbruck gründen und sprach mehr mals in liberalen Versammlungen. Allein bald wurde unter den Strebern das Losungswort ausgegeben: „Den Pichler dürfen wir nicht aufkommen lassen ! " Er war den Herren wegen seiner „Deutschtümelei" unbequem. Da her zog er sich langsam

zurück : „Liberal, aber nicht mit den Liberalen." Seine deutsche Gesinnung erhielt bald auf andere Weise kräftige Nahrung. Pichler dachte allerdings großdeutsch und sah nicht ohne Bitternis, wie der „Kaiseraar von Wien, wo er Äonen fast ge horstet, mit stolzem Fluge fort nach Norden" zog, aber die deutschen Siege von 1870 versöhnten ihn damit. Bezeichnend ist sein Trinkspruch auf dem Unuz zur „Stunde, wo Napoleon zu Sedan die Waffen streckte", der gegen alle Feinde des deutschen Volkes gemeint

war.*) Pichler brachte damals wie seit Jahren die Sommerferien in Pertisau am Achensee zu und ver folgte mit Spannung den Gang der kriegerischen Er eignisse, den er auch mit begeisterten Gedichte« be gleitete. Zu einer literarischen Weihnachtsgabe „Für Straßburgs Kinder" (Berlin 1870) steuerte er die „D e u t s ch e n Tage" bei, Zeitgedichte aus Tirol, die ihm jedoch in Innsbruck nur Verdruß eintrugen.**) Einen stark nationalen und antiklerikalen Einschlag weisen nun auch die nächsten Dichtungen Pichlers

14
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_10_object_5647157.png
Pagina 10 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
-gelt und im geheimen verbreitet. Trotz allen Aufpaffens drangen so die Werke des jungen Deutschland und der Revolutionsdichter ziemlich früh in Tirol ein und Heine, Freiligrath, Herwegh und Anastasius Grün er weckten starken Widerhall, wie uns Senn, Gilm und später auch Pichler deutlich beweisen. Dieser fiel mit wahrer Gier über die Bücher her und suchte sich ihren Inhalt um so gründlicher anzueignen, als sie nicht sein Eigentum und für seine Kaffe unerschwing lich waren. Mußte

er sich doch den Lebensunter halt durch Stundengeben selbst verschaffen! Jetzt ver mochte er erst die Schönheiten der alten Klassiker und ihren Vildungswcrt zu würdigen, denen er die Form abguckte und die befruchtenden Ideen entnahm. Die Alten lieferten ihm den richtigen Maßstab zur Schätzung der deutschen Schriftwerke. Schiller und Goethe, später auch Platen, der auf Pichler bedeuten den Einfluß inbezug auf die Form gewann, wurden eifrig gelesen, dann ging es — zunächst gemeinsam mit dem gleichstrebenden I. v. Schnell

— ans Nibelungen lied, das den Jünglingen wie eine verdeutschte Ilias vorkam; von hier aus wurden Ausflüge in das Gebiet der deutschen Heldensage unternommen, während die jüngere Romantik die Beachtung der Sagen und des Volkstümlichen überhaupt lehrte. Aber auch andere moderne Literaturen, voran die italienische und fran zösische, sowie Shakespeare, blieben ihm nicht fremd. Pichler hat durch sein ganzes Leben die alten Klassiker, Dante und die französischen Schriftsteller im Auge be halten

15
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154069/154069_43_object_5647190.png
Pagina 43 di 53
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: München [u.a.]
Editore: G. Müller
Descrizione fisica: 43 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Segnatura: II A-3.766
ID interno: 154069
40 drückte er dem Stempel seines starken, mannhaften Geistes. Wo aber Künstler und Mann sich vereinigen, da gibt's Vollendung — sagt Rosegger. Bewundernswert ist es, wie er stets für den Gedanken den passendsten Ausdruck fand und oft mit einem einzigen Worte den Kern der Sache traf. Pichler ist eben auch ein großer Sprach - Meister gewesen, unter dessen Hand sich das Wort willig dem Gedanken fügte. Darum die Plastik des Aus drucks, die Fülle der Ideen bei der größten stilistischen Knappheit

und die Tiefe der Auffassung! Breite Ver schwommenheit haßte er ebenso wie alles Unnatürliche und Platte, weshalb ihm die Hypermodemen zuwider waren. Die ästhetischen Sprüche in den „Spät früchten" S. 163 ff. zeugen dafür besonders laut. Im ganzen war Pichler ein „schwerer Gedankendichter". Abgesehen davon, daß ihm in Tirol der Boden fehlte, mag hier der Gmnd gesucht werden, daß er nie an einen Roman dachte und verhältnismäßig früh auch die Erzählungen in Prosa aufgab. Als letzte lyrische Sammlung

erschienen in Leipzig die „Spätfrüch te" (1896), die außer den Gedichten des „Vorwinters" die „Totentänze" in der Art Holbeins, „Arabesken" und „Sprüche" darboten.'') Die Sinngedichte, oft symbo lisch gedacht, und das Spruchartige überwiegen weit aus und lassen uns in des Dichters reiche Seele blicken. Auch da ist alles fest ausgeprägt, treffend und ursprüng lich, manches von derber Kraft und voll heiligen Zornes über das Niedrige und Gemeine. Pichler hatte wohl im Alter noch manches persönlich Widrige

18
Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GLT/GLT_166_object_3970458.png
Pagina 166 di 206
Autore: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Luogo: Innsbruck
Editore: Pohlschröder
Descrizione fisica: XI, 195 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Segnatura: 2.116 ; II 65.548/1
ID interno: 162837
gemacht. Im Sommer 184z besuchte ihn L. Steub, der darüber im „Sängerkriegs berichtet; im Mai 1844 kamen Alois Meßmer und Jg. D. Zingerle, damals Theologen in Brixen, nach Bruneck und pflegten mit ihm regsamen und redsamen Umgang. Meßmer notierte: „Ein interessantes Gesicht, schwarze Locken, schwarzer Schnurrbart, dunkle Augen, groß -und immer in Be wegung^." Im Sommer besuchte ihn der jugendliche Adolf Pichler, der zuvor bei Dr. Schüler in Innsbruck die „Lieder eines Verschollenen" gesehen

hatte und Beiträge für ein jung- tirolisches Dichteralbum sammelte. Gilm ging auf diesen Ge danken freudig ein und steuerte ein Dutzend Gedichte bei, die den wertvollsten Teil der von Pichler herausgegebenen „Früh lieder aus Tirol" bildeten, darunter „Die Georgine", eine Perle deutscher Lyrik. Auf ein anderes Gedicht, „Bleib daheim", empfing Gilm eine ironische Antwort in Versen, wegen der er A. Meßmer in Verdacht zog, der mit ihm schon vorher einige „Liederpfeile" gewechselt hatte. Er war jedoch irrig

, und das Mißtraue« wurde bei einem Glase Wein in Mühlbach leicht beseitigt^. Wegen der „Frühlieder" hielt Gilm noch im Spät sommer einen „Kongreß" mit Pichler und Streiter in Brixen ab, und hier traf er im Dezember 1844 nochmals mit Steub zusammen, um mit ihm über die Herausgabe seiner Gedichte Rücksprache zu halten. Die „Augsburger Postzeitung" merkte schon am 13. September 1844 nach heftiger Verunglimpfung Streiters und seines Gastes (Stcub) „auf den kyklopischen Mauern der Belvedereterrasse" den „Kongreß

19
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1894
Ueber die altdeutschen Passionsspiele in Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/192418/192418_6_object_5405114.png
Pagina 6 di 21
Autore: Wackernell, Joseph Eduard / von J. E. Wackernell
Luogo: Wien
Editore: Leo-Gesellschaft
Descrizione fisica: 18 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Jahrbuch der Leo-Gesellschaft ; 1893
Soggetto: g.Tirol ; s.Osterspiel ; s.Handschrift ; z.Geschichte<br>g.Tirol ; s.Passionsspiel ; s.Handschrift ; z.Geschichte
Segnatura: II 58.759
ID interno: 192418
sein, auch dem Drama in Tirol dieselbe wissenschaftliche Pflege zuzuwenden. Zwar unbekannt ist es nicht; Einiges ist auch für es geschehen. Zwei Namen hellsten Klanges sind bereits damit verknüpft: der Albert Jäger's und Adolf Pichler's. Prof. Jäger, welcher, wenn er noch am Leben wäre, gerade in diesen Tagen mit Begeisterung unter uns weilen würde, hat einen Th eil davon im St dtarchiv zu Sterzing entdeckt und geordnet. Prof. v. Pichler hat 185V in einem Büchlein 3 ) die ersten Nachrichten von dieser Entdeckung

in die Oestentlichkeit gebracht. Damit war der Schacht gegraben; weitere Entdeckungen konnten folgen. Und sie folgten, freilich sehr langsam. Nach 16 Jahren brachte Pichler als Ergebniß erneuter Suche eine Ergänzung in zwei Abhandlungen der »Oesterreichischen Revue« (von 1866 und 1867). Wieder nach einem Jahrzehent fand der jetzige Custos des hiesigen Museums, Herr Fischnaler^ im Sterzinger Archiv eine ganze Gruppe frischer Spiele, welche die Zahl der vorher bekannten geistlichen Spiele vermehrte und über zwei

Dutzend weltliche (sog. Fastnachtsspiele) neu hinzufügte. Von den letzteren hat O. v. Zingerle 1886 einen vollständigen Abdruck besorgt, während ich, von Pichler ermuntert, von anderen Fachgenossen gedrängt, die Behandlung der geistlichen Spiele übernommen habe. Ueberblicken wir den ganzen Schatz, der nunmehr im Sterzinger Archiv vorhanden ist, so darf man kühnlich behaupten; es gibt, so weit die deutsche Zunge klingt, keinen Zweiteil Punkt, au dem seit alter Zeit so viele Handschriften altdeutscher

20