.-Er war umgekehrt, als ihm das Gerücht vom Friedens schlüsse zu Ohren gekommen war. Auf ein bloßes Gerücht hin die Waffen niederzulegen, weist Hofer Zurück: er stellt die Forderung nach des Kaisers, seines Kaisers Hand und-Siegel (17, 101). Und darauf beharrt er auch in der Unterredung, die er mit dem Bicekönige Eugen zu Villach hat, als General Barraguay mit der Meldung eintritt, im Vorgemache stünde ein Kourier des Marsch all s Lefebre, der fragen lasse, wohin er einen von ihm ausgefangenen, die Auf forderung
-die Waffen abznlegen enthaltenden Brief des Hauses Habsburg an die Insurgenten senden solle. Zum zweitenmale trägt also Hofer das Gerücht die Kunde vom Friedensschlüsse zu; und außerdem erfährt er, daß ein kaiserlicher Brief, wie er ihn sich wünscht, irgendwo existiere. Sofort steht er von seinem Verlangen nach des Kaisers Hand und Siegel ab, erklärt Eugen seine Unterwerfung und fordert sic in einem Ausrufe auch von seinen Bauern. Kaum haben sie den Widerstand ausgegeben, so fällt
ihm wieder seine Forderung ein. Er eilt nach Steinach, wohin Eugen den Brief zu senden versprach, findet ihn nicht vor und uimint seine Mahnung zur Ruhe Zurück. Da tritt noch einmal Barraguay vor ihn und überreicht ihm das gedruckte Friedensinstrumeut. Von des Kaisers Hand und Siegel ist natürlich keine Spur darau. Aber Hofer schciut vor Gedrucktem Respekt zu haben, er giebt den Gedanken au ferneren Kampf auf und flieht. Nun bricht die Katastrophe herein. Douay läßt sich herbei, Hofers Angeber zu machen. Aus den Händen
des Offiziers, der ihn gefangen nimmt, erhält er den gewünschten kaiserlichen Brief. Eugen hatte die Wahrheit gesprochen; nur „grause Frevel" hatten Hofer den Brief vorenthaltcn.