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Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
[1900]
Über die Quellen zu Immermanns Trauerspiel in Tyrol
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Pagina 8 di 22
Autore: Röttinger, Heinrich / von Heinrich Röttinger
Luogo: Stuttgart
Descrizione fisica: S. 78 - 96
Lingua: Deutsch
Commenti: Xerokopie. - Aus: Euphorion ; 7. - In Fraktur
Soggetto: p.Immermann, Karl Leberecht / ¬Das¬ Trauerspiel in Tyrol
Segnatura: II 171.723
ID interno: 200205
.-Er war umgekehrt, als ihm das Gerücht vom Friedens schlüsse zu Ohren gekommen war. Auf ein bloßes Gerücht hin die Waffen niederzulegen, weist Hofer Zurück: er stellt die Forderung nach des Kaisers, seines Kaisers Hand und-Siegel (17, 101). Und darauf beharrt er auch in der Unterredung, die er mit dem Bicekönige Eugen zu Villach hat, als General Barraguay mit der Meldung eintritt, im Vorgemache stünde ein Kourier des Marsch all s Lefebre, der fragen lasse, wohin er einen von ihm ausgefangenen, die Auf forderung

-die Waffen abznlegen enthaltenden Brief des Hauses Habsburg an die Insurgenten senden solle. Zum zweitenmale trägt also Hofer das Gerücht die Kunde vom Friedensschlüsse zu; und außerdem erfährt er, daß ein kaiserlicher Brief, wie er ihn sich wünscht, irgendwo existiere. Sofort steht er von seinem Verlangen nach des Kaisers Hand und Siegel ab, erklärt Eugen seine Unterwerfung und fordert sic in einem Ausrufe auch von seinen Bauern. Kaum haben sie den Widerstand ausgegeben, so fällt

ihm wieder seine Forderung ein. Er eilt nach Steinach, wohin Eugen den Brief zu senden versprach, findet ihn nicht vor und uimint seine Mahnung zur Ruhe Zurück. Da tritt noch einmal Barraguay vor ihn und überreicht ihm das gedruckte Friedensinstrumeut. Von des Kaisers Hand und Siegel ist natürlich keine Spur darau. Aber Hofer schciut vor Gedrucktem Respekt zu haben, er giebt den Gedanken au ferneren Kampf auf und flieht. Nun bricht die Katastrophe herein. Douay läßt sich herbei, Hofers Angeber zu machen. Aus den Händen

des Offiziers, der ihn gefangen nimmt, erhält er den gewünschten kaiserlichen Brief. Eugen hatte die Wahrheit gesprochen; nur „grause Frevel" hatten Hofer den Brief vorenthaltcn.

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Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 132 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
123 Prinz Eugen. Gärtner in England auf dem Todbette den Nießbrauch seines Gütchens vermacht habe. Da der Gesandte dringender wird, erinnert ihn Eugen an die ihm in Frankreich widerfahrene Behandlung und fügt hinzu: „Ich kam nach Wien als heimatloser Prinz, Den Kaiser Leopold voll Gnade aufnahm Und in sein glorreich Kricgsheer einrollierte. Da war's an jenem Festtag meines Lebens, Dah tief in meinem Innern ich vor Gott Gelobte, ihm und seinem Haus zu dienen So lang ich athme, und ich halte Wort

, So wahr ich bin Eugenio von Savoye' Die Scene zwischen Eugen und St. Thomas ist durch patriotischen Ton und große Lebhaftigkeit des Dialogs aus gezeichnet. Der Antrag des Versuchers hat das moralische Be wußtsein Eugens verletzt, er sagt deshalb bei sich: „Die Ehre außer uns ist eitel Schein.' Nun erscheint die Gräfin Batthyanyi. welche den Prinzen zur Nachgiebigkeit gegen den Kaiser mahnt. Doch jener erklärt, nicht vor den Kaiser treten zu können, bevor alles Persönliche von der Sache schwinde

. Die Scene wird unter brochen durch das Eintreten des von Eugen beschenkten Brautpaares Hamilton und Stephanie, die sich kindlich freuen. Die Spiel- seene mit ihrem lieblichen Gegensatze zu den Mitteilungen, die Prinz Eugen indessen abseits an Hamilton macht, hat nur unter geordnete Bedeutung. Die Gräfin Althan ist gekommen, den Prinzen zu warneu, eigentlich aber auszuspionieren; sie wird etwas sarkastisch abgefertigt. Wahrend Eugen die Bilder der drei Kaiser betrachtet, denen er gedient, ziehen Dragoner

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Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 131 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
Prinz Eugen. 127 Eugen' tadellos und wegen der tiefen Verinnerlichung des Kon fliktes ein echtes Drama; die Charakteristik ist allseits gelobt worden. Der Schluß des dritten Aktes bildet den Höhepunkt der Handlung. Prinz Eugen ist aufgetreten zur persönlichen Meldung. Der Kaiser, der ihn etwas kühl behandelt, erinnert den Feld herrn endlich an die Ordre. Der Prinz- entschuldigt sich mit der militärischen Zweckmäßigkeit nnd Notwendigkeit, über die der Feldherr entscheide. Das ist zur Not

noch eine Spihe, die der Handlung einige Spannung sichert. Eugen tritt ab, der Kaiser befiehlt, dem Feldherrn den Schlachtbericht zurückzusenden. Vierten Akte werden wir in Eugens Palast im Belvedere geführt. Der Prinz liest den Brief des Kaisers, in welchem der Monarch nur nm ein Wort der Entschuldigung seiner Handlungs weise vor Belgrad ersucht. Engen will schon daraus eingehen und den Kaiier um Vergebung bitten; da nahen sich Starhem berg nnd Schlick mit der von Eugen dem Kaiser vorgelegten nnd vom Kaiser

von Savohen ^), erscheint in der Kleidung eines französischen Ludwigsritters und macht dem Prinzen den bekannten Antrag zum Eintritt in französische Dienste; Eugen entgegnet scherzhaft, es sei zu spät, da ihm schon ein ) Erst seit 172» nennen sich die Herzoge von Savvyeu Könige von Sardinien. Der damalige franz. „Prinz-Regent' hieß Philipp v. Orleans, S. 87.

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Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 133 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
Prinz Eugen. 129 bei dessen Durchfeilung dem Dichter der Schauspieler Lobe beistand, der im Stadttheater die Titelrolle hätte spielen sollen. Einen köstlicheren Austritt, als diesen, hat das deutsche Drama der letzten 40 Jahre kaum aufzuweisen, sagt Klee^). Der Kaiser teilt dem Prinzen mit, daß sich General Heister ohne Urlaub Vom Heere entfernt, und fragt, was mit demselben geschehen solle? Eugen meint, er müsse vor ein Kriegsgericht gestellt werden, es gäbe gar keinen Milderungsgrund

für diese Eigen mächtigkeit. Nun wirst der Kaiser ein, ein solcher könnte am Ende wohl des Feldherrn eigen Beispiel sein, worauf Eugen betroffen auch für sich den Spruch eines Kriegsgerichtes fordert und beifügt.- „Und sprechen mich des Fehl's die Richter Muldig, So lam der Flinten Mündung auf mich zielen, Die ich gelenkt sonst auf der Feinde Brust.' Der Kaiser fällt ihm nun in die Rede: „Für mich und für mein Haus, Zum Heil des Reichs! (Ihm die Hand entgegenstreckend) Du unnachgiebig trotziger, braver Held

!' Prinz Eugen fällt mit dem Rufe: „Mein gnädiger Herr und Kaiser!' in die Knie, Karl VI. erhebt ihn und küßt ihm die „klare Siegerstirne,' Eugen will seine Schuld an das kaiserliche Ansehen bezahlen, und nun ist das Eis gebrochen. Die präch tige Seme, welche im Burgtheater rauschenden Beifall fand und den Erfolg des Stückes entschied, Hilst über das allzuzahme Hauptmotiv glücklich hinweg und läßt jeyt um so mehr den Sieg des Titelhelden über sich selbst hervortreten. Der 4. Akt ist übrigens reich

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Libri
Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 124 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
120 Prinz Eugen. mündliche — Verhandlungen einlassen sollte. Dazu bin ich absolut nicht im stände. Es bleibt selbstverständlich bei dem, was ich Ihnen —- das Schauspiel ..Prinz Eugen' betreffend — zugesagt habe; mehr und anderes vermag ich nicht zu Versprechen. Durch meine Arbeitslast (und gegenwärtig auch durch Unwohlsein) verpflichtet, mich kurz zu fassen, bin ich mit aller Hochachtung Ihr ergebener A. Wil brandì. In dem Gedichte „Bon Stufe zu Stufe' hat Greif ihm ein satirisches Denkmal

gesetzt; die Buhnengeschichte des „Eugen' übergab er im Wiener Residenzkalender (1892) der Öffentlichkeit. Greif wartete und vertraute auf des Direktors Wort: „Es ist ausgemacht'. Es kam aber doch anders. Der Pfälzer Hippolyt Schaufert, welcher mit seinem „Schach dem König' 1868 noch unter Halm preisgekrönt worden, aber sonst kein Glück auf der Bühne hatte und bereits IL72 starb, wurde ihm vorgezogen und dessen „1683' in der Bearbeitung von Wilbrandt zum eigentlichen Festtage den 12. September 1883

aufgeführt. Das Stück hatte denselben Mißerfolg wie bei der Première. Als so die Luft verdorben und die Feststimmung verraucht war, ließ Wilbrandt den „Prinzen Eugen' am 22. September über die Bretter gehen. Seitdem ist das Schauspiel, nachdem es im ganzen achtmal gegeben worden, tot und begraben. In Brünn errang dasselbe einen großen Erfolg. Es wurde unverändert mit den alten Ausdrücken gegeben, ebenso in München am Hoftheater, wo Professor Josef Flüggen das Stück mit besonderer Kunst aus stattete

. Es ging neunmal in Scene, Possart glänzte in der Titelrolle.^) Nach Ablauf der Trauer um König Ludwig II. glaubte man in München das Theater mit „Prinz Eugen' am würdigsten wieder zu eröffnen. ') Als Greif 1834 in Wien den Hofrat v. Weilen besuchte, erzählte ihm derselbe, die Prinzessin Kasseler Tageblatt vom 3. Mai 1390. °) Mg. Ztg., 2. Beil. 138k, Nr. 272.

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Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 126 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
122 Prinz Eugen. Sachen seiner Werbung um Stephanie, die Nichte der Gräsin Batthyanyi, der der Prinz seit lange befreundet ist, einen kurzen, abschlägigen Bescheid erteilt. Der Abgewiesene schwört natürlich dem resoluten Eugenio von Savoy Rache. Indes kommt Kaiser Karl VI. in Begleitung der Gräfin und des Grafen Althan, sowie des Erzbischofs Cardona. Ein Granatapfel leitet ganz ungezwungen das Gespräch auf den Verlust Spaniens^), das Prinz Eugen ausgegeben, „weil ihm ein deutsches Dorf mehr

galt.' Doch der Kaiser will nichts gegen Eugen hören, in dessen Lager an der unteren Donau der Herrscher demnächst zu reisen gedenkt. Da kommen zwei Invaliden im Generalsrang, Starhem berg und Schlick; der erstere geht am Stock, der letztere hat nur ein Auge wie Österreichs gleichnamiger Feldherr im Jahre 1869. Sie bringen als Repräsentanten der Armee ein Memorial des Generals Heister über den gefährlichen Stand der kaiserlichen Armee vor Belgrad. Der Dichter zeichnet sie in trefflicher Ironie

nach Geberde, Gedanken und Sprache. Aus ihre Vorstellungen hin gibt der Kaiser Eugen den schriftlichen Befehl, sich hinter die Retranchements jenseits der Donau zurückzuziehen. Goltsch soll als des Kaisers Kämmerer sofort nach Belgrad abreisen. Nun tritt die Gräfin Batthyanyi mit ihrer Nichte ein, übergibt Eugens Testament und thut kund, daß sie in das kaiserliche Lager sich begebe. Bei Erwähnung der Rückzugsordre meint sie, „daß sie der Prinz vielleicht im Drang der Lage umgeheu muß.' Der Hinweis ist wohl

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Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 121 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
Prinz Eugen. 117 Verdrängen. Da liegt, wie ich eben höre, auch eine französische Bearbeitung des „Prinz Eugen' vor, altein man wagt in Paris keine Aufführung desselben. Die deutschen Bühnenleiter aber raufen sich um die französischen Stücke. Wenn die Theater für die heimischen Dramatiker, die bekanntermaßen nicht immer im Überflüsse leben, ein wenig sorgen möchten, so wäre das gewiß nur gerecht, und wenn auf diese Weise die Bühne ein wirkliches Zeitbild des geistigen Schafsens böte, so hätte

es wohl auch Wert. Wie es heute zugeht, ist allbekannt. Unsere Schaubühnen gleichen den modernen Prachtbauten: alle möglichen Stilgattungen, nur keine Eigenart. Man fürchtet sich originell zu sein. Vorzüglich sollte aber ein Stück wie Greifs „Eugen' in Wien das Heimat- recht haben, das in seinen prächtigen Volksscenen auch von treff lichen Ortsstudien des Dichters zeugt. Für das Geschichtliche wurde namentlich das Werk des Geheimrates Alfred v. Arneth benützt. Dieser hervorragende Gelehrte ließ

auch nach Aufführung des Stückes den Verfasser zu sich laden und sprach ihm über die Leistung seine volle Anerkennung aus. Greif hatte das Schau spiel, da er auf die ursprünglich ins Auge gefaßte Gelegenheit nicht warten konnte, wieder ani Wiener Stadttheater ein gereicht. Als die Annahme erfolgt war, trat Laube von der Direktion zurück.-^) Indessen hatte Graf Albert Wickenburg beim Kronprinzen Rudolf die Annahme der Widmung erwirkt. Nun wandte sich Dingelstedt an Spei del und erklärte, den „Prinzen Eugen

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Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 125 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
Prinz Eugen. 121 Gisela habe an ihren Bruder, den seither leider auch verewigten Kronprinzen Rudolf, von den Erfolgen des Stückes in München geschrieben und ihre Verwunderung ausgedrückt, daß es in Wien nicht öfter gegeben werde. Doch der Kronprinz mischte sich nicht ein, und so blieb der „Prinz Eugen' von der Hosbnrg ver schwunden bis auf den heutigen Tag, Nur am deutscheu Landes theater in Prag ließ ihn Direktor Kreidig auf Verlangen des Offizierkorps mit den Wiener Kostümen und Requisiten

zurückgeschickt werden. Ich konnte mich nicht enthalten, die Geschichte des Greifschen Dramas zum teilweisen Ergötzen der Leser etwas ausführlicher und der Glaubwürdigkeit halber vollständig mit Daten belegt darzustellen. Nun wende ich mich zur Besprechung des Stückes selbst. Mr eine genaue Inhaltsangabe verweise ich auf den Aussatz „Martin Greifs vaterländisches Schauspiel Prinz Eugen' von Gotthold Klee in O. Lyons Zeitschrift für den deutschen Unterricht. 4. Jahrg., 5. Heft (1890), S. 401 — 418

, welcher hier besonders auf den erziehlichen Wert des Dramas aufmerksam macht. Schon der erste Anschlag ist sehr stimmungsvoll. Wir werden in das Landhaus des Grafen Althan geführt. Die Garten terrasse, welche mit ausländischen Zierpflanzen geschmückt ist, gewährt die Aussicht aus den Kahlenberg und die Donau. Graf Goltsch liest einen Brief des Prinzen Eugen, in welchem dieser ihm in

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Categoria:
Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 135 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
Prinz Eugen. 131 Beziehung auf das große deutsche Vaterland. Der nationale Zug ist in Greifs Dichtung überhaupt stark betont, sein „Prinz Eugen' ist nicht nur ein österreichisches, sondern auch ein deutsches Stück, zwar frei von der lästig vortretenden Tendenz, aber da für um so mehr echt deutsch in der Empfindung. Nirgends finden wir schallendes Pathos und politisches Bramarbasieren, das der vornehmen Muse des Dichters vollständig fremd ist. So erscheint auch die Schlußseene von edler, inniger

Einfachheit. Prinz Eugen reitet vor und bittet, den Marschallsstab senkend, den Kaiser um Pardon für „die dienstliche Irregularität' im Felde, woraus Karl VI. den Sieg Eugens über sich selbst preist und verordnet, daß das Regiment des Prinzen den Namen be halten soll auf immerwährende Zeiten. Mit dem Prinz-Eugenius- Lied schließt das „Historienstück'. Das Schlußtableau erinnert an Schillers ..Tell''): es vervollständigt das farbenhelle Bild, welches uns in dieser einfachen, aber lebenswahren Handlung

vor Augen tritt. Greis hat alles Moralisieren unterlassen, das Schauspiel hat die Absicht, geschichtlich und damit patriotisch zu wirken. Zudem ist der Ausbau desselben klar, alles Dinge, welche die von A. Fokke ausgesprochene Ausicht zu stützen vermöchten, daß Greifs „Eugen' ein Schauspiel hervorragenden Ranges ist, das nicht bloß den besten dramatischen Erzeugnissen der letzten Jahrzehnte, sondern auch den älteren klassischen Stücken an die Seite gestellt werden darf.') Die wenig ermunternde Aufnahme

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Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 127 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
Prinz Eugen. 123 eigentlich nur eine Sprechrolle. Der Kaiser übergibt ihr für den Prinzen sein Bildnis, das er als vorsichtiger Theatermonarch bei sich trägt. Aber auch Stephanie will eine Gnade haben. Sie liebt den Grafen Hamilton, der das Jndigenat nicht besitzt und daher nicht dienen kann. Es wird gewährt, es ist auch herzlich wenig, als dramatisches Motiv betrachtet. Unter den Klängen des fandango, eines spanischen Nationaltanzes, gehen die Herr schasten ab; „heute

nichts von Staatsgeschäften', meint der Kaiser. Die Verwandlungsscene führt uns sogleich in das Feldlager des Prinzen Eugen vor Belgrad. Derselbe hält Kriegsrat mit seinen Generalen. Graf Heister ist als militärischer Zopf vor trefflich gezeichnet, eine ganz hübsche Lustspielfigur. Er hat zwar eine eigene Kriegskunst erfunden, aber ein Angriff auf den Feind erschiene ihm als Tollheit ohn' Exempel, nicht bloß als Hardiess' (Verwegenheit). Eugen meint: „So graut Euch selber, Eure Theorie zu praktizieren?' Der kuriose Feind

in Eugens Rücken steht. Goltsch tritt sodann ins Zelt und übergibt dem Feldherrn die kaiserliche Ordre. Der Prinz wirft einen Blick hinein' da fällt ein Schuß, Eugen kommandiert avanee! und steckt den Vries in die Tasche. Das erregende Moment steckt also hier. Nach diesem hübschen und lebendigen Expositionsakte folgt im zweiten Akte als erste Steigerung die Schlacht, die meister- haft geführt und voll köstlicher Einzelheiten ist. Hier können

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Letteratura
Anno:
[1911]
Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
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Pagina 128 di 236
Autore: Prem, Simon Marian / S. M. Prem
Luogo: Leipzig
Editore: Beyer
Descrizione fisica: 231 S. : Ill.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Greif, Martin
Segnatura: II 58.480
ID interno: 238956
124 Prinz Eugen. unsere Dramatiker lernen, wie eine Schlacht auf der Bühne zu behandeln ist. Karl Domanig hat in seinem dramatischen Gemälde „Straub' eine bloße Manöverscene aufgeführt, in der es wacker kracht. Greif hat dagegen reiche Abwechslung geboten und das Epische in reine Handlung aufgelöst. Eine frische Gestalt ist vor allem der biedere Sergeant Eschenauer, der so etwas vom Werner in Lesfings „Minna von Barnhelm' hat und wacker mit „Stern, Ramassan und Schibuck aufeinander' wettert

. Ergreifend ist der Heldentod des Prinzen Ludwig von Savoyen. Die Schlacht steht lange für die Kaiserlichen ungünstig; Heister, der schon anfangs die „miserable Taktik' verurteilt hat, und Goltsch freuen sich über das Unglück des Prinzen Eugen, der indes nicht den Mut verliert, sondern selbst die Truppen ins Gefecht führt. In der folgenden Verwandlungsseene treten die Gräfin Batthyanyi und Stephanie in das Zelt des Feldherrn, gerade recht, um die Siegesnachricht zu empfangen. In die Freude der Gräfin

mischt sich aber die Besorgnis um Eugen, der den kaiserlichen Befehl mißachtet. Hamilton entwirft nun eine prächtige Schilderung vom Entscheidungskampfe, den „Eugens gewaltiger Feldherrnblick' zum Sieg gewandt, vor welchem jeder Neid verstummen müsse. Die Gräfin hofft, der Kaiser werde verzeihen und die eigen- herrliche That Eugens belohnen- „L, endlich aihm' ich wieder ruhig auf! (zu Hamilton) Doch Stephanie an meiner Stelle hier, Wie hätte sie in Thränen nachgeholt Die Furcht

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