wie begin Dichter, die einzige zunächst herrschen» de Absicht ist , die innern Sinne in recht lebhafte 1 . unb wenigst zum Theil angenehme Bewegung zu setzen, und folglich der Redner seiner Rede gar ' I nicht alle sinnliche Lebhaftigkeit geben darf, deren sie fähig wäre. Daraus sieht Man, daß die Rhe« torik als eigentliche Kunst ungefähr nur bescheide» ne Mithelferin» ist, und in der Rede nicht Herr» scheu darf: doch äußert sie sich stärker und zwar mit Recht stärker in solchen Werken
, welche mehr zur Unterhaltung, oder auch zur Pracht und Feyerlichkeit dienen, wie etwa Glückwünsche, Eh» ren « und Trauerreden, u. d. g. sind. Aber die Poesie ist vermöge ihrer Natur befugt, in der Rede, welche ihr Werk seyn soll', gewisser Ma» ßen zu herrschen, und die innern Sinne anft leb» Hafteste und angenehmste zu afficiren. Die Rhe» torik , als eigentliche Kunst, muß schwächer seyn, die Poesie hingegen ist ihrer Natur nach stärker' und so mag die Poesie mit Recht auf der höher» Stufe stehen