. Beim erschta Kraiz (erstes Kreuz) am Großfeldweg zweigt links d'r Schint'r (Schinder, 1435 ain stukh acker [...] ist Marteins Schin- derlis gewesen 89 ) zu den Schint'rack'r (Schinteräcker) steil hinauf. E.: Mda. schintn 'hart arbeiten, überanstrengen, peinigen'. Ange sichts der Steilheit des Wegs wurden die Zugtiere beim „Bauen" des Ackers tüchtig „geschunden". Sonnseitig oberhalb von Mals gibt es ein Schint'rtol (Schindertal). In Fängrin, 's Fängrintol (Fangrin, Fangrintal). H. BL: 1390
! Der Treigläck'r (Tröglacker) geht auf mda. Dirn, 's Treigl 'kleiner Trog' zurück. Unterhalb der Hammer leäcker befindet sich eine kleine Wiese, die den scherzhaften Na men 's Flännapot (Hennenbad) trägt. Sie befindet sich direkt bei der Geländesenke des Flösatol (Hasental, 1435 in dem Flasental ain stuck acker 98 , 1839 in Flaasenthal"). Beim zwoata Kraiz (zweites Kreuz) zweigt der Oachholzweg (Eichholzweg, früherer Flaumeichenbewuchs im Bereich des Kreuzes?) ab und führt zum Oachholzäck'r (Eichholzacker
; 1390 in Ruvereid < rom. roveredu 'Gelände mit Flaumeichenbewuchs', 1394 pecia sub lignis quercorum d. Aichholtz, 1725 di Aichholz Acker, 1572, 1593, 1811, 1839 Aichholz' 00 ) und weiter in die Kraizack'r (Kreuzäcker) hinauf. Dieses Kreuz muss den urkundli chen Belegen zufolge uralt sein: 1394 desuper Grucem, 1437 ob Crusch, 1811 beim Kreuz.' 0 ' Wie häufig im Obervinschgau liegt ein „Übersetzungsname" vor: von einem bündnerromanischen crusch '(Weg)-Kreuz' zum bairisch-mda. Kraiz. Der große Acker
(nun Wiese) oberhalb der Kreuzäcker ist der Alblack'r (Alblacker, 1752, 1839 Alblacker' 02 ), ein Hinweis, dass die Gegend einst als kleine Alm ( = Weide) gedient haben könnte. Die Poudnack'r (Bodenäcker, 1811 in Boden' 03 ) bilden einen größeren Flurkomplex im Großfeld. Der Name leitet sich vom ebenen Gelände ab, mda. Poudn (Boden). Schwieriger gestaltet sich da schon die Deutung des Namens di Gral (die Gral). H. BL: 1718 Gralacker, 1839 Graal, 1811 der Grall in Grossfeld.' 04 Wei tere Namen unterhalb