Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
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Autore:
Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Luogo:
Lana
Editore:
Tappeiner
Descrizione fisica:
606 S. : Ill., Kt.
Lingua:
Deutsch
Soggetto:
g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Segnatura:
III A-29.436/2
ID interno:
524851
kam er dann auch in andere Provinzen. Gleichzeitig machte er auch innerhalb der faschistischen Partei Karriere. Als Offizier hatte er es bis zum Hauptmann gebracht. Ferrari war mit einer Volksschullehrerin verheiratet und hatte drei Kinder. Alle diese Voraussetzungen sprachen für seine politische Förderung. Ehe er als »commissario prefettizio« nach Schlanders versetzt wur de, war er in dieser Eigenschaft in der Valsugana und im Gadertal (in den Gemeinden Abtei, St. Martin in Thurn und Corvara
) tätig. Ferrari hatte auch Kriegsauszeichnungen erhalten, was für eine po litische Karriere mehr als eine Empfehlung war. Beim Abessinien feldzug diente er in einer Reserveabteilung. 396 Podestä Giovanni Ferrari hatte sich im Gadertal bei der Bevölke rung und bei den Parteigremien einer gewissen Beliebtheit erfreut, sodass er von den Nachbarpodestä im Gadertal - angeblich im Na men der dortigen Bevölkerung - für eine hohe staatliche Ehrung vorgeschlagen wurde. Das Schreiben der Gadertaler Podestä
an den Präfekten und an den Parteisekretär der Provinz schließt mit den Worten: »Ci permettiamo perciö di proporre all’Eccelenza Vo- stra di voler quäle giusto riconoscimento dei suoi meriti, interveni- re presso gli organi competenti, perche egli venga promosso uffi- ciale dell’ordine della corona d’Italia.« 397 Ob diesem Vorstoß Erfolg beschieden war, geht aus den Unterla gen nicht hervor. Jedenfalls scheint Ferrari trotz seiner kurzen Amtszeit in Schlanders eine gewisse Rolle gespielt
, geeignete Leute für das Amt des Podestä vorzuschlagen, nicht nur für Schlanders, sondern auch für die Nachbargemeinden. Ferrari meldete der Prä fektur folgende Personen als potenzielle Kandidaten: Giuseppe Benedikter (Jahrgang 1886), Postmeister, Parteimitglied seit 29. Ok tober 1932; Giuseppe Fischer (geboren am 8. Oktober 1880), Spitals präsident und Friedensrichter in Schlanders, Parteimitglied seit 29. Oktober 1923; Valentino Pezze aus Moena di Trento (Jahrgang 1894), ONAIRC-Volksschul
- und Kindergarten-Direktor der Zone, Parteimitglied seit dem 23. März 1928 und schließlich Giovanni Thurin (Jahrgang 1887), Kaufmann, Parteimitglied seit 31. Juli j 933 400 Übrigens hat Giovanni Ferrari alles unternommen, um trotz Wie dereinberufung zum Militärdienst weiter in Schlanders bleiben zu können. Sein Bestimmungsort als Offizier wäre Welsberg gewesen, aber er versuchte mithilfe der Partei bei den Militärbehörden eine Versetzung nach Schlanders zu erhalten, um auch noch als Offizier - aus der Kaserne