Walther von der Vogelweide und des Minnesangs Frühling.- (Denkmäler der älteren deutschen Literatur für den literaturgeschichtlichen Unterricht an höheren Lehranstalten ; 1)
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Autore:
Walther, von der Vogelweide ; Kinzel, Karl [Hrsg.] / ausgew., übers. und erl. von Karl Kinzel
Luogo:
Halle an der Saale
Editore:
Hof- und Staatsdr.
Descrizione fisica:
VIII, 123 S.. - 14. Aufl.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur
Soggetto:
s.Minnesang ; f.Anthologie
Segnatura:
II 50.756
ID interno:
112051
Nach seiner Ermordung heißt cs von Philipp: Er war sanft, milde, beredt, wohlwollend gegen alle, ziemlich freigebig und klug, von zartem Körper zwar, aber doch von mannhaftem Auftreten, soweit er sich auf die Kräfte der Seinigen verlassen konnte. Er hatte ein schönes Antlitz, blonde Haare, war mittelgroß und mehr schlank als dick. Da er kein Geld hatte, um seinen Kriegern Sold zu zahlen, sing er zuerst an, die Lehensgüter zu zersplittern, welche sein Vater, der Kaiser Friedrich, tveit und breit
zur Gerechtigkeit- daher behandelte er auch gegen die Landes sitte Grafen, Barone und Adlige, welche zu ihm kamen, mit Worten und Werken geringschätzig. Auch behielt er Lehen, welche Philipp von Kirchen fürsten gehabt hatte, selbst gegen deren Willen, für sich und bedrückte sie ebenso wie ihre Kirchen. Er tat so, als wenn es um der Gerechtig keit willen geschähe, es war aber nur Hochmut. Daher wurde er von den Armen, von Mönchen und Pfaffen als Verteidiger der Gerechtigkeit gepriesen, aber Gott sah in sein Herz