schösse, trat, seine goldene Kette am Halse, in ihre Mitte, denn man hatte ihm gemeldet, daß es ein Ärgernis gab. „Gib ihm einen lateinischen Namen, wenn es ein Knabe ist', sagke Katrei, „aber wenn es ein Mädchen ist, kann sie deutsch heißen!' Da begann die Menge laut zu murren, denn überall in den deutschen Landen herrschte gegen alle, die lateinisch sprachen, Haß und Wut. Matthias selber, der kein Latein verstand, sondern nach altdeutschem Rechte richtete, sah seinen jungen Schwager prüfend
an. „Gib ihm selbst einen Namen, wenn es dein Kind ist!' sagte Niklas. „Was geht mich das an?' „Was dich das angeht?!' schrien die Weinbauern, die im Krei^ standen. „Was dich das angeht, Kriftz, wenn es dein Kind ist? Weiß^ du nicht, daß du sie in Schande bringst, wenn du sie Lügen strafst^ Kann Kriftzhennes nicht seine Sippe ernähren, der so viel Gulden hat?' Jetzt sah Matthias, daß es Zeit war, seines Schwiegervaters guten Namen zu verteidigen. Er wollte die Sache schlichten, ehe
*, und die Rede dieses Weibes soll nicht geachtet sein!' Niklas schwieg, aber er war kühn genug, seinem Schwager starr in^ Gesicht zu sehen. „Du weißt', fuhr Matthias, der ein Mann von altem Schrot und Korn war, fort, als er sah, wie Niklas zögerte, „daß es keine größere Schmach für ein Weib gibt, als sich mit ihrem Kinde an einen frem den Mann Zu hängen. Ist es dein Kind, so darfst du sie nicht Lügen