¬Die¬ bairischen Illuminaten und der Clerus im Burggrafenamte und Vintschgau während der Jahre 1806 - 1809
162 athmend kehrte Kiem zu Gufler und Köck zurück. Er setzte jedoch noch einige Hoffnung auf Gabriel Widder und beredete feinen Gefährten Gufler, demselben eine Schrift vorAulegen, worin sie um Erlaubniß bitten, bei Chur um die Entlassung von der geistlichen Subordination anhalten zu dürfen, damit sie mit ruhigem Gewissen sich dem Ordinariate von Brixen unterwerfen könnten. In dieser Absicht stellten sie sich, die Bittschrift in der Tasche, vor dem Direktor Widder. Allein dieser empsieng
sie nicht mehr höflich, sondern er fuhr sie als Majestätsver- achter rauh an Und warf ihnen Halsstarrigkeit und Un gehorsam vor. Mit einer tiefen Verbeugung, die Kiem verstand, wollte Gufler andeuten, es fei räthlicher, das Ansuchen in der Tasche zu behalten und nach Hause zu gehen. ■ Für die Härte der Regierung fanden sie einige Ent schädigung an der Theilnahme aller Gutgesinnten m Innsbruck. Sie wurden gut bewirthet und fanden Auf nahme bei allen rechtschaffenen Bürgern. Das Verbot, nach Hause zu schreiben
, beobachteten sie für ihre Person genau. Aber Köck, ihr Freund, glaubte daran nicht ge bunden zu fein. Umständlich berichtete er den Verlauf der Sache nach Meran und Vintschgau. Allein schon am 26 . August erhielten beide Pfarrer ein gleichlautendes Dekret, welches den Priester Josef Kiem, vormals Pfarrer in Partschins, als Seelsorger nach Gschwent im Landgerichte Kufstein, Diözese Freising, und den Priester Thomas Gufler, vormals Pfarrer zu Kuens, als Seelsorger nach Nußdorf im' Landgerichte Lienz, Diözese