¬Das¬ Dekanat Neumarkt und Kaltern : (mit Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 2)
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Autore:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Luogo:
Bozen
Editore:
Auer
Descrizione fisica:
272 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur
Soggetto:
g.Neumarkt <Südtirol, Dekanat> ; <br />g.Kaltern <Dekanat>
Segnatura:
II 5.562/2
ID interno:
105513
' ausgeführt und so wurden alle die neuen genau wie die alten wiederhergestellt. Den Hochaltar schmückt ein sehr lobenswertes Bild der Anbetung von Johann Viktor Platz er aus Vinschgau (geb. 20. Juni 1704, gest. zu Eppan 1767). 18. Auf dem Rückweg vom idillischen Montiggl müssen wir nach dem Diözesan-Schematismus zunächst im lieblichen Wallfahrts- kirchlein Maria auf der Rast Einkehr nehmen. Es liegt m einem freundlichen Wiesentale zwischen St. Michael und Girlan ziemlich nahe dem Bahnhofe
der Überetscherbahn, eine halbe Stunde von der Pfarrkirche entfernt. Das hier verehrte Bild Maria mit dem segnenden Jesuskinde im linken Arme, ein Gemälde aus Holz^ zeigt „im Gesichte Blutspuren' von wundersamer Bedeutung. Da infolge der Zeit die erste Kapelle bausällig wurde, dem Andränge der vielen Wallsahrer nicht mehr genügte und zugleich öfters der Ministrant 2 kr. Den Stiftbrief bestätigte Trient am 6. Dezember 1834. In einer Eingabe ans Landgericht, welche mit „Pfarramt St. Pauls, 5. Mai 1332' gezeichnet
ist, heißt es: „Der Pfarrer sei schuldig, den Kooperatoren, wenn sie an Sonn- und Feiertagen nach Montiggl müssen, die hl. Messe zu lesen, ein Pferd zu stellen'. — Die Legende erzählt nämlich, eine ruchlose Hand habe nach demselben mit Steinen geworfen und das Gesicht der hl. Jungfrau getroffen. Sogleich sei aus demselben Blut gerieselt und davon sehe man noch immer den unverwischbaren Rest. Dieses Bluten gegen die gewöhn liche Ordnung der Dinge machte das Bild berühmt und wurde bald allseitig verehrt
. Dies geschah aber nicht an unserem Bilde zu Eppan, sondern nach den früheren ausgegebenen Wallfahrtsbildchen zu Dal in Schweden, nach den neueren, angeblich auf Grund genauer Nachforschungen zu R e, einem kleinen Orte des Tales Vegazzv in der Rahe des lago ma.Moi-<z oberhalb Mailand. Wie dort, habe auch hier einer in der Zornwut einen Stein auf ein Marien bild geschleudert und sei Blutung im Gesichte desselben erfolgt. In letzterem Orte geschah diese ruchlose Tat am 29. April 1434 und zwar an einem Fresko
außen an der St. Mauritiuskirche. Die getreue (?) Abbildung, erzählte sich man früher, kam auf folgende Weise zu uns: Ein deutscher Maler verfertigte sie bei seiner Reise nach Schweden selbst zu Dal und schickte sie einer seiner Verwandten in Eppan mit dem frommen Wunsche, dieses Bild irgendwo öffent lich zur Verehrung aufzustellen. Dieser^ Wunsch wurde erfüllt, indem zwei Fräulein v. Payr auf eigene Kosten eine Kapelle „auf der Rast' erbauten: der gottselige Propst Leonhard Khuen, vormals Pfarrer