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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 119 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
Pusierihà Bote Nr. -iti (I8SZ) 111 seiner Statt Herr Canonicns sSpaur verordnet werden.' (Aus Sinnächer VIII. 407.) Allein. auch in Bruneck wurde man recht bald klüger und strenger und wo die niederem Obrigkeiten die Sache etwa ein bischen leichter neh men wollten, da zog die weise Fürsorge des meist im Orte anwesenden Bischofs Wilhelm die Zügel wieder bis zur richtigen Straffheit! an; Bruneck hat später auch alle Ursache gehabt, ihm dafür dankbar zu sein; vorläufig sahen's die Meisten freilich

noch nicht ein, jedoch die Ereignisse belehrten auch sie bald eines Besseren. Fahren wir in der Durchsicht der Pestükten aus dem Jähre 1636 fort, so begegnen wir àto 24. Juni einem Schreiben des Burg- Pflegers zu Michelsburg, Adam Mayrhofer, an den Bürgermeister von Bruneck, Andra Dorn, folgenden Inhaltes: Der Bürger von StV Lo renzen, Christof Harrasser, sei am 23. Wni Abends erkrankt und Heute in der Nacht „gehligen Todts verleibt.' Ur (Mayrhofer) habe Verord nung gethan, daß dessen Leichnam durch „sonderware

in Bruneck hervorgebracht haben mag. Nächste Sta tion Bruneck! Leider ist uns ans den zwei folgenden Tagen, dem 25. und 26. Juni, nur ein einziges Aktenstück erhalten geblieben, das uns die Stimmung in der Stadt ungefähr kennzeichnet. Desto mehrere und umfangreichere aber liegen vor aus den darauffolgenden Tagen, während welcher die Thätigkeit der Behörden eine geradezu fieberhafte gewesen sein muß. Vor allen andern überrascht (?) uns jenes Schriftstück, weil es uns darthut, wie man in Bruneck erst

durch die unmittelbarste Gefahr dazu ge drängt werden konnte, einen Arzt gebührend zu schätzen und demgemäß auch zu erhalten. Erst als Hannibal bereits vor den Thoren stand, da krochen — nicht die Römer, aber — die Brunecker zu Kreuze. Ich be merke voraus, daß die Stadt Bruneck einen Arzt nicht allein, sondern im Verein mit den daran mitinteressirten Herrschaften der nächsten Umge zu honorireu hatte; allerdings dürfte die Stadt zu dem Gehalte das Meiste haben beisteuern müssen, dafür aber hatte der Arzt auch seiuen

Sitz in Bruneck. An einem der oben genannten Tage also, am 25. oder 26. Juni, erließ man in Bruneck ein Schreiben an einige umwohnende Herr schaften, die Ubtissin zur MMmburg, dieselben mögen Verordnete senden, um im àèine mit den àuneàrn und anderen Jnteressirten, sowohl österreichischen Landesgeseßnen als Stiftischen, mit dem nach Ab- Zanzeri M> „Tu» dem Men Brmick.' N)

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 146 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
Ordnungen erlassen. Herr von Rost bestreitet ferner seinem Anwälte zu Gais, Gregor Prugger, das Recht Fsdien zu ertheilen, es sei ihm dies unlieb und Prugger habe von ihm durchaus keinen Befehl erhalten, solche auszustellen. Was in diesem Falle weiter geschah, ob der Juterimsbando überUtteu- hà aufgehoben wurde oder nicht, wissen wir aus Mangel an Urkunden- materiale wiederum nicht. Am 10. August schreibt der Freiherr Veit Künigl an die provi- 8oi'6s ssmtittis zu Bruneck. Unter Hinweisung

auf die Bittschrift einer gewissen Susanna Mohrin zu Stegen gibt er ihnen bekannt, daß die Ge nannte die „Bentilirhütte' verlassen dürfe; falls aber sie oder eines der Ihrigen wieder rückfällig würde, so müssen sie wieder in die Hütte zurück und obendrein auf ihre Kosten das Haus, das sie bezogen, aussäubern lassen. Ferner beklagt sich Künigl und bringt zur Anzeige, daß der Oexl von Bruneck sich zum Fischer nach Kiens, einem hochverdächtigen Orte, um Fische begeben habe. Dann geht aus diesem Schreiben auch hervor

, daß die Brunecker dem Landrichter zu Michelsburg Vorwürfe darüber zu machen hatten, daß derselbe mit den Lorenznern und dem Dorfe Sonnen burg Gemeinschaft Pflege, wodurch leicht die Seuche in annoch gesunde Orte durch ihn und seine Leute verschleppt werden könne. Die pr«visores ssnitatis zu Bruneck antworteten auf dieses Schreiben am 14. August. Bezüglich der Supplicanti Susanna Mohr haben sie zwei ihrer Leute nach Stegen zur Unterredung mit der Nachbarschaft ge schickt, und da diese kein Bedenken trage, so sei

der Mohrin das Beziehen des Hauses gestattet worden. Selbe habe indessen den Bescheid gar nicht abgewartet, sondern sei früher schon in das Haus eingezogen. Der Ox, der nach Kiens um Fische gegangen, sei in die Contumaz gethan worden und stecke noch darin. Am 16. August schrieb der Gerichtsverwalter der Herrschaft Altrasen, Adam Hueber, an die jirtivism-os smàti-» zu Bruneck: Den Boz- ner und Landmetzgern seien bis dato von Brixen und Bruneck jederzeit Passierscheine in's Oberpusterthal gegeben worden

. Weil aber die Wacht der Herrschaft Welsberg unter der Gosten dieselben nicht passieren lasse, so müssen sich diese Metzger in Altrasen aufhalten und häufig auch dort übernachten. Das hält nun Hücker der Pest wegen für gefährlich und ersucht daher die pi-ov^nre« 8àiijtgti8 zu Bruneck, sie sollen solche fremde Metzger in Zukunft zurückweisen und dies um so mehr, als sie auch bei der altrasnerischen Wacht zu Percha von nun an nicht mehr werden durch gelassen werden. Auch in dieser Sache liegt uns keine Erledigung

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 75 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
Pusterthaler Bote Nr. W (ISSI) . ^ ' beim ersten Wahlgange fielen die Stimmen einhellig auf Wilhelm von Welsberg, den 43 Jahre alten Sohn jenes Christoph Fr ei Herrn von Welsberg, der, wie bereits erzählt, im selben Jahre Stadt-und Schloßhauptmann von Bruneck geworden war. Wilhelm ist geboren am 16. Februar 1585, wurde von seinen Eltern für den geistlichen Stand bestimmt und, kaum 18 Jahre alt, nachdem er bereits 1601 ein Kano- nikat in Salzburg erhalten, im Jahre 1603 zum Studium der Theologie

in das Deutsche Kollegium nach Rom geschickt. 1604 erhielt er ein Ka- nonikat in Brixen, wurde aber erst nach einigen Jahren in Salzburg zum Priester geweiht. 1627 wurde er Dekan der Metropolitankirchè Salz burg, in welcher Eigenschaft er dort verblieb, bis er auf den fürstbi schöflichen Sitz nach Brixen abgerufen wurde. (Siehe Sinnacher ! VIII. 346 f.) In ihm besteigt den fürstlichen Thron - von Brixen ein Bischof, dessen Regierungszeit für Bruneck äußerst denkwürdige ist. Er hak die vielen schweren

Leidensjahre hindurch, von 1628 bis 1643, treulich den Bruneckern zur Seite gestanden uud hat unsere Stadt in all dieser Zeit nur äußerst selten, und nie auf läuger, verlassen. In ihr hat er seines bischöflichen und fürstlichen Amtes gewaltet, in ihr ist er verstorben und begraben. Von keinem Bischöfe weiß Bruneck mehr zu erzählen, als von ihm, keiner hat der Stadt so viele Wohlthaten gespendet, keiner auch dieselbe so sehr geliebt, wie er. Nach empfangener Nachricht von der stattgehabten Erkürung

eines neuen Herrn beschloß man Üblichermassen in Bruneck: „Das man zuemPfahuug Jrer Fürstlichen gnaden uunseres gnedigen Fürsten unnd Herrn, Ain scheus Silberns ganz Wergultes'Trinkh- geschirr Von 4 Markh Silbers Alhie macheu lassen solle Maßen dann mit dein Goltschmid geret worden Das Er Aiumall Aik Bister pnache.^ Später wurde noch eine Mark Silbers dazu gegeben'und die Arlmt,-„Die weillen der hieigen Goltschmid halber seit jüngsten Rathschlag etwas Ain bedenkhen Einfalt' in München bestellt

und ausgeführt vom HaldschKW^mÄ. Silberarbeiter daselbst S e basti a uSchu m ache r. Der Becher wog 5 Pfund, 6 Loth, Zi/z Quentchen und wurde bezahlt mit 129 fl. 13 ky Wei ters ivurde an, dem Tage, als das Wahlergebnis in Bruneck bekannt wurde, in der Pfarrkirche ein luuHmii« gesungen und.während des selben auf Befehl des Bürgermeisters-mit den. Geschützen- -am. Nain ^gs- schossen. D:ese Kleinigkeit wissen. wir 'Äus einer'Dech.nüng -'-des ..Djrthes Andreas Dorn des Aelteren über 1 st. 10 kr., so die zwei

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Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 64 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
und — Parieren, denn ihr b ü r g e r l i ch e r Herr und Gebieter, Bischof Hiero nymus, saß ihnen etwas zu sehr am Nacken. Er hielt sich nämlich bereits den gan zen Sommer über in Bruneck auf und bekanntermaßen haben die Mäuse, solange die Katze im Hause ist, keinen Kirchtag. Hieronymus Otto befahl ihneu, sich mit den Bürgern zu vertragen und Zu vereinbaren und deßhalb wurden von Seite der Bürgerschaft zum Zwecke der „richtigmachung deren von Adl verwiderlichen steurn unnd wachten Neben

den Burgermaister' (Mathes Puell) „der Kupferdegen Andre Dorn Martin Wennzl unnd der Ganßl- Perger Ausgeschossen.' Wen die Adeligen „ausgeschossen' haben, weiß ich nicht, ist übrigens auch belanglos/ aber zahlen und wachen, respektive auf ihre Kosten wachen lassen, mußten sie. Es ist bereits kurz vorher erwähnt worden, daß der Bischof den Som mer 1626 über in Bruneck Residenz hielt. Er war noch dort am 16. September 1626, an welchem Tage er nach Brixen schrieb: „Hennt acht tag, wills Got, am Mitwoch hoff

'. Hieronymus Otto m. p.' (Smnacher, ^ e. vili. 306 ) Dieser mich in Bruneck gefeierte Sieg war errungen worden von Tilly über König Christian von Dänemark bei Lutter am Barenberge im Braun schweigischen. Leider waren die frohen Hoffnungen, die sich an diese Sie gesfeier knüpften, nur allzu verfrühte, denn das Hauptunheil des großen Krieges wartete noch im Hintergrunde der Kriegsbühne: Schweden und Frankreich hatten noch nicht direkt eingegriffen. Für Bruneck brachte der Herbst des Jahres 1626

die als Gefolge der Landtagssitzungen schon lange üblichen Steuerealamitäten. Wie be reits oben erzählt, hatte der Landtag die diesjährige Steuer doppelt eiu- zuHeben beschlossen; die Bischöfe von Trient und Brixen haben sich aber trotz anfänglicher hartnäckiger Weigerung doch endlich zum gleichen Mittel bequemen müssen. Ungewöhnlicher Weise erhielt nun von Brixen ans der Stadtrichter von Bruneck, Hans Gasser, den Auftrag, die doppelte Steuer in seinem Bezirke einzutreiben; dies war aber bisher Sache

des Bürgermeisters gewesen. Wenn man auf die Überschüsse denkt, die sich in alter Zeit beim Eintreiben der Steuern häufig ergaben und die nie mand anderem zugute kamen, als der steuersammelnden Behörde, so ist es begreiflich, daß man sich in Bruneck gegen diese Formänderung wehrte; zugleich war durch einen eingeleiteten Schriftwechsel ein Aufschub des Steuertermines wahrscheinlich. Daher beschließt der Stadtrath unter Vor sitz des neugewählten Bürgermeisters Martin Wenzl am 4. Novem-

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 118 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
verspricht noch, sobald die „Sucht' in Pfalzen wei ter um sich greifen sollte, in Bruneck sofort davon Anzeige zu machen. Dem entgegnete der Bürgermeister von Bruneck unter'm 22. Juni: Daß den Pfalznern der Zutritt zum Souuwendmarkte gestattet sei, aber nur wenn sie vom Herrn Schmiedmayr eine Fedie bringen, s Der mir vorliegenden Copie dieser Antwort hat eine fremde Hand I hinzugefügt: Zu Kiens in den 2 iuficierten Häusern am „Stainkhelder' j und auf dem „Stög' seien seit 17. Juni ihrer 3 gestorben

, zu St. Sig- ! mund seit 6. Juni des Valentin Spittalers Weib, in Haßuried bei Jssing ! , am 9. Juni 2 Personen. ! Für die Stadt Bruneck selbst hatte nuu allerdings die Abhaltung des Sonnwendmarktes und die Zulassung der Pfalzner zu demselben keine üble Folge, allein für die iei dieser Gelegenheit sluctuirende und au einem Ort zusammenströmende Landbevölkerung, die von allen Seiten herbei und aneinander vorüber mußte, scheint derselbe vom Uebel gewesen zu sein, da die Seuche unmittelbar

nach ihm an verschiedenen Orten neu aufflackert. Jndeß wenn daran auch vielleicht nicht dieser Markt sollte die Schuld haben, es wäre jedenfalls vorsichtiger gewesen, beim Principe zu bleiben und lieber als gleich beim ersten Widerspruch eine Ausnahme zu machen, den Psalzner Bauern etwas länger zu creditireu. Aber freilich, in Bruneck wird man gedacht haben: Wenn nun einer oder mehrere von den Schuldnern sterben sollten! Was dann? Drum nur noch schnell herbei mit Euern Kreuzern, Ihr Pfalzner, mit der Pest wird's

noch so gefährlich nicht sein! Da trat man in Brixen freilich strenger auf und schonte auch hochgestellte Personen des Bistums nicht, wenn sie sich gegen die sanitären Vorschriften verfehlten. Das mußte un ter Anderen auch ein Domherr erfahren, dessen Geschlecht in Bruneck wohlbekannt und — begütert war und noch ist: „Am 18. Juni hat her Domdechant' Watzgumer) „im Kapitel referiert, wie daß Herr Ca- nonims Bindtler als a Vmieràli Lgzàlo etmslitutu« Provisor (ssnitstis) gar an Leserlichen orten durch die zweyte

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 164 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
den Anndern geWest were; damit was den herrnen an- genemb, Göttlicher Allmacht bevolhen. Ehrnburg den 23. Decembris 1636. -Der Herrn diennstwilliger Veit Khinigl.' Dies ist die letzte ans die Pest sich beziehende Urkunde, die in unse rem Archive zu finden ist. Die Seuche konnte auch zu Beginn des Jah res 1637 allgemein als erloschen betrachtet werden. Sie ist zwar in Bruneck nicht eingedrungen, hat aber, wie wir hinlänglich gesehen haben, der Stadt Angst, Roth, Mühe und Misshelligkeiten genug verursacht

. Ueber die Borgänge der folgenden Jahre weiß uns das Brunecker Stadtarchiv wenig , sehr wenig mitzutheilen. Zwei einzige Aktenstücke lie gen uns aus den Jahren 1637 —1642 vor. Das erste ist eine Bitt schrift des Glockengießers Elias Sermosius, der längere Zeit in Bruneck beschäftigt war, an den Bischof Wilhelm, es mögen ihm endlich die ihm gebührenden 160 fl. Arbeitslohn, womit ihm das Spital zu Bruneck verfallen, ausbezahlt werden. Er habe nun schon zwei Monate darauf gewartet und nicht wenig

aufzuhängen. Aber auch alle größeren tirolischen Geschichtswerke und Chroniken wis sen nichts Bedeutendes oder Unbedeutendes aufzuzählen, was in den Jah ren 1637—1642 in Bruneck sich ereignet hätte, ausgenommen etwa den Umstand, daß Bischof Wilhelm von Bruneck aus, wo er sich beständig aufhielt, seinen langwierigen Streit mit der landesfürstlichen Regierung führte.

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 147 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
Astèrthà Nàti KS. ä (iß^Z 1»' Vom 25. August 1636 liegt uns ein Brief des Georg Balthauser von Winklhofen zu Oberrasen vor an Herrn Adam Hueber, Gerichts verwalter der Herrschaft Altrasen, welchen Brief der letztere an Berichtes statt an die provism-es smntatis in Bruneck einsendete. Es ging der Ruf, als ob es in Oberrasen in Bezug auf die Pest sehr schlecht stünde. Winkelhofen berichtet nun: „das nemblichen des mössners dochter Ver schonen mondag als HM 8 dog nach 12 leiten in der khirchen

beklagen, daß in den von den Brunecker pi-ovism-es bestell ten Wachten auch an solche Personen Passierscheine ausgestellt werden, die aar nicht in das Stadtgericht Bruneck gehören. Sie kündigen an, daß künftighin Personen, die nicht in das Stadtgericht Bruneck gehören, wenn sie auch Bruneckerische Passierscheine vorweisen, trotzdem von ihnen nicht mehr werden durchgelassen werden. Am 1. September 1636 schreibt der Freiherr Veit von Künigl an die pi-vvism-es «Miituiìs zu Bruneck und legt Fürsprache

ein für den Pfarrer und 2 Gesellpriester zu Pfalzen, die des Jubiläums wegen nach Brnneck gehen wollen und dazu von Bruneck ausgestellte Passierscheine brauchen. Künigl bezeugt hiebei, daß in Pfalzen nur in einem einzigen Hause die Seuche geherrscht habe und auch da jetzt vollkommen erloschen sei, so daß man nur wünschen müsse, es wäre überall so viele Sorgfalt angewendet worden, wie dort. Er räth daher, die Gemeinde Pfalzen gänzlich zu liberieren. Am 2. September erhalten wir wieder Nachricht über das Vorrücken

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 17 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
zwar keine Geschichte des Regierens und kriegerischen Handelns, wohl aber eine bittere und thränenreiche Geschichte des Gehorsams und des Leidens, einer dreißigjährigen Roth. In den alten Berichten aus dieser Zeit ist sowohl über das ganze . Land Tirol als insbesondere über Bruneck lind Umgebung immer und immer wieder nichts anderes zu lesen, als von horrendem Steuerzahler!, von Theuerung, Mißwachs und Hungersnoth, von Elend und Verzweif- - lung, von Feuersbrünsten und Pest. Das ist mehr, als wenn Bruneck

) unter den allermerkwürdigsten Vorgängen, die sich in Bru neck abgespielt hätten, anzuführen weiß, daß es im Jahre 1552 dem Aller- weltskaiser Karl V. auf seiner sehr eiligen Flucht vor Moriz von Sachsen gegönnt war, aus Innsbruck „vertrieben und gichtkrank' sich im Schlosse Bruneck „von seinem Schrecken zu erholen und das erstemal auszuruhen.' Aber alle derartigen, oft sehr wenig verbürgten Kleinigkeiten von neu gierigem Interesse gehören ebensowenig in die Entwicklungsgeschichte (und alle Geschichte, die diesen Namen

verdienen soll, muß Entwicklungsgeschichte sein,) der Stadt Bruneck oder irgend eines anderen Ortes, als es für die Entwicklung eines Baumes von erheblichem Interesse ist, daß einst Kaiser, Fürst, Papst oder Bischof Soundso unter ihm geschlafen hat, wenn es demselben nur nicht eingefallen ist, dein Baume die Rinde abzuschälen. Zur Geschichte gehört kein derartiges zufälliges Schauspiel, sondern nur dasjenige, was eine Person, eine Gemeinde, eine Stadt, ein Land oder Staat gethan und gelitten, kurz

— was er geleistet hat, denn auch das Leiden ist ein Leisten nicht nur für die staatliche, sondern auch für die gesammte menschliche Gemeinschaft. Was ich nun von so verstandener Geschichte über Bruneck zu erfah ren vermag und darzustellen weiß, werde ich der chronologischen Reihen folge nach, wie es sich ereignete, mitzmheilen versuchen. Zunächst aber dürfte es nothwendig sein, über die während der Zeit des ZOjährigen Krieges herrschenden und für Tirol maßgebenden Personen

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 113 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
, damit was dem Herrn von Unß NachPerli- chen lieb ist. Geben auf Unnserm Statt Rathhanß, den 8. Juni 1636 in Braunegg. Dero dienstwilliger N. Stattrichter Burgermeisteramtsver- walter' (Mathes Wierer, da der Bürgermeister Andrä Dorn abwesend war) „und Rath alda.' Die übrigen Pflegsverwaltungen nahmen und brachten diese Ankündigung in ihren Amtsbezirken zur Keuntniß, nur vom Gerichtsschreiber uud -Anwalt Cyprian Leiß in AltMasen kam am 14. Juni ein Schreiben an den Stadtrath zu Bruneck, worin sich der selbe

entschuldigt, daß er den Entschluß der Stadtobrigkeit, weil ihm die Nachricht davon nicht vor dem letzten Sonntag Zugekommen sei, erst am nächsten Sonntag dem Volke bekanntgeben könne. Auch bittet er um eine Milderung des Erlasses für die Antholzer, die ja dem Stadtgericht Bruneck unterworfen waren. Diese Bitte dürste indeß jedenfalls unerfüllt geblieben sein, da in dem Hereinwandern der Antholzer aus verdächtigen uud durch inficierte Gegenden für Bruneck der Gefahr zu viel lag

, als daß man für dieselben eine Ansuahmsbestimmung hätte treffen können. Für die Durchführung aller nur möglichen Vorsichtsmaßregeln aber wurde in Bruneck auf Befehl und unter unermüdlicher und strenger Aufsicht des Fürstbischofs Wilhelm aller Ernst aufgeboten, wie die folgenden Ver ordnungen uns beweisen. Am 15. Juni 1636 trat großer Rath zusam men von Adeligen und Bürgern, Abgeordneten des Landesfürsten, des Bi schofs und der Stadtgemeinde. Das hierüber voll anderen separiert auf bewahrte Protokoll sagt folgendes: „Den 15. Juni 1636

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 129 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
Wirklichkeit dort wieder alles gesund gewesen sein soll. Mayrhofer berich tet nämlich, daß er gleich nach Empfang des Briefes von den suml-à zu Bruneck noch am selben Tage Abends beim Pfarrer von St. Lorenzen sich erkundigt habe, wie es im Markte St. Lorenzen und sonst allenthalben zugehe. Derselbe habe ihm nun gesagt, gegenwärtig sei im Markte niemand trank, aber gestern wäre eine Diern, so vor einigen Tagen in die Hütten gebracht worden, verstorben. Die übrigen in den Hütten .separaten Leute

seien Gott sei Dank gesund. Soviel an ihm (Mayrhofer) liege, werde gut Acht gegeben werden überall auf Wachten, Päße und Steige. Aber die Herren in Bruneck sollen auch das ihrige nicht versäumen zu thnn. Warum antwortet Mayrhofer nicht auf die Frage, wer krank und wer verstorben sei? Wer sind „die übrigen in den Hütten separirten Leute'? Sind sie als Kranke dahin gekommen, wer sind sie und wie viele? Sind sie als Gesunde dahin gekommen, wer und wie viele sind in ihren Häusern gestorben

. Sie selbst befänden sich alle Göttlob noch in guter Gesundheit und sie wollten ihre Wachten schon fleißig verrichten. Bezüglich der anderen Personen aber, deren Passierung man ihnen verwiesen hatte, schweigen sich die Stegener gründlich aus. — Ueber direktes Eingreifen des Bischoses in die Sanitätspolizei sind uns aus den Tagen des Juni noch 2 Schriftstücke erhalten. Das eine, mit dem 27. Juni 1636 aus Bruneck datiert, ist eine Bittschrift der Witwe Meisen an den Bischof Wilhelm, in welcher sie gegen eine Ent

scheidung der provisol-68 ssmtstis an ihn apellirt. Sie bittet um Ver schattung der ihr von ihrem Sohne für etliche Gulden in Versatz gegebe nen Bettfedern, die derselbe über die Tauern nach Bruneck gebracht hatte. Die l'i'ovi.Wro5 hatten befohlen diese Federn alsbald, als von verdächtigen Gegenden kommend und durch ebensolche trausportirt, zu verbrennen. Der Bischos gibt nun auf der Rückseite des Gesuches seine Entscheidung, welche die Angelegenheit wieder an die l^ovisoi-es ssm'tatis zur Amtshandlung

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 73 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
war, hatte eine Sensation allerersten Ranges zu verzeichnen: Jemand in Bruneck war osfenkundi- germassen im Kirchenbann! Dieser Unglückliche war Panl Feuchtner, Bergwerksverwefer der Freiherrn von Wolkenstein-Rodeneck, welche damals ' Pfandinhaber der Herrschast Tausers Und des Bergwerks in Ahrn waren und auch zu Bruneck den großen Edelsitz innehatten, der vor ihnen den Freiherrn (jetzt Grafen) von Welsberg und nach ihnen der Familie Wenzl (jetzt Freiherrn von Sternbach) gehörte, respektive noch gehört. Besagter

Feuchtner hatte nun nicht nur dem Bischof Hieronymus, sondern auch dem Bischof Daniel-die Huldigung hartnäckig, versagt, selbstverständlich in sei ner Haltung geleitet durch seinen Herrn, den Freiherrn von Wolkenstein, der sowohl die Herrschaft Rodeneck wie sein Haus in Bruneck, obwohl beide mitten in Brixnerischem Gebiete standen, für ganz srei von Brixen anzusehen beliebte. Nach .vielem Streite und wiederholten Ermahnungen wurde endlich -Feuchtner mm 10. August 1638 als ungerechter Verletzer

der Kirchenrechte seierlich mit dem Kirchenbanne belegt. Nun war das Kasperl in der Patsche; aber auch dem unsichtbaren Mann im Hinter grunde, der die Gliederpuppe regiert hatte, wurde sehr schwüle, denn so à Kirchenbann war damals ein höchst satales und äußerst unbequemes Ding. Den Feuchtner trotz Kirchenbann als Verweser in Bruneck lassen, hieß so viel, wie das Bergwerksgeschäst gänzlich zum Stillstand bringen, da ja niemand mit dem Gebannten verkehren durfte und mochte; ihn ent-

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Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 83 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
Pusterthaler Bote Nr. SS (1SSS)' ' ^ im Rathsbuche die sonst unvermeidlichen Klagerörterungen nicht auftreten, so ist das ein sicheres Zeichen, daß der ehrsame Stadtrath zufrieden gestellt worden sein muß. Der Unfriede mit dem Adel in der Stadt hatte sich mittlerweile er weitert zu beständigen Reibungen mit den benachbarten Gerichten, auf de- neu lauter Adelige saßen, die es sich selbstverständlich nicht haben nehmen lassen, der Stadt Bruneck in ihrem Verkehr mit der Außenwelt die mög lichsteil

Hindernisse in Form von allerlei kleinlicher Plackerei in den Weg zu legen. Als die Stadt sich das nicht gutwillig gefallen ließ, wurde von den natürlich unschuldigen Landrichtern sofort in Brixen Klage gegen die Brunccker geführt, nm letztere im Interesse des widerspenstigen Adels bei den fürstlichen Statthaltern nnd Rathen zu verschwärzen. Ans Bri xen kam dann der Befehl nach Bruneck an den Stadtrath, derselbe möge sich verantworten. Daraufhin lesen wir dann im Rathsprotokolle vom 1. Februar 1630

durch schreiben an zufliegen.' (Siehe Sinnacher 1 v vili. 361.) Diese Verfügung wurde dem Fürstbischöfe Wilhelm, der sich in Brnneck befand, sofort mitgetheilt und dieser befahl augenblicklich, daß sich der Stadtrath zu Bruneck behnfs Vorkehrung gegen die Gefahr versammle. Das war am 31. Juli 1630 ; allein schon am 27. Juli steht im Rathsbuche: „Anbelanngende, das im oberndorfs bey dem Priggelen durch die Jnnwoiiner daselbs Obenherumb allerhandt Unfleterey uuud Kherkhot hineiugeschittet werde, das solle Herr

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Libri
Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 97 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
zu Mittenwald, beim Peysser, in Sackh, oder in der Au, an denen Orten sich noch als khain Pese Sucht befinde, 20 tag Contumatia gemacht habe.' (Sinnacher Z. o. VIII. Agg ex Prot sul ) In Bruneck rührt man sich das erstemal in dieser Sache am 14. Oktober 1634, an welchem Tage im Rathe beschlossen wurde: „Wach ten halber weegen der Infection dasselb solle biß negsten Rathstag zube stellen eingestellt werden.' Die nächste Sitzung wurde schon am 17. Ok tober gehalten und darin festgesetzt: „Anbelanngende

werden, so in die Prynnen S ch weuckhen uuud waschen, das er selbige anhenng' (d. h. anzeige) „deßhalber Er Jerlichen be- soldt werden solle.' Also schon vor 2^ Jahrhunderten hat man hier in Bruneck aus sanitären Gründen die Verwerflichkeit der öffentlichen Sau- — Pardon! ich wollte sagen Waschtröge eingesehen. Bei der Einsicht, und selbst diese ist nicht einmal mehr allgemein, hat es aber bis heute leider bleiben müssen. Bereits am nächsten Tage, dem 18. Oktober, kam indessen der Rath wieder zusammen: „Seindt Georg

Khillßeisen unnd Joachim Waiz Zu Wächtern bestelt unnd Inn ordenliches Aydts Pflicht versassi worden. De nen ist auch teglichen solanug die wacht nit Aufgehebt wirdet, 15 kr. Sol àri) geschöpfst worden.' Ungefähr in diesen Tagen, Ende Oktober, wurde wieder eine Schrift zur Belehrung über die Pest in Bruneck verbreitet. Auf dem Titelblatte

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Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 132 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
diesen Beschlüssen der Brunecker Sanitätskommission wurden die benachbarten Obrigkeiten sofort mittels gleichlautender Schreiben in Kennt- niß gesetzt, in welchen bitter über den Umstand geklagt wird, daß nament lich „die im Gericht MichelsPnrg bestelte Wachten fahrlessig seind, dar- dnrch die Pese sucht weiter ausgepraitet und die alhiesig Statt auch Jn- ficiert werden mechte.' Ueber dm Gesundheitszustand in Bruneck wird in diesem Schreiben berichtet: „Alhier Gottlob ist alles wohl aus, der Allmechtig Goth

Erhalt uns bestenndig, nichts destoweniger miessen die Viertlmaister alle Tag Von hanß Zu hauß geen, und sragen, auf das, da mann Khrannckhe besännde, denselben mit allerhanndt mitten, khann beWsPruttgen werden. ' Besonders wichtig war es für Bruneck, über die Vorgänge in dm Nachbarorten so gut wie möglich unterrichtet zu werden, um danach die geeignetsten Vorkehrungen treffen zu können. Wir haben schon Gelegen heit gehabt zu bemerken, wie die Nachrichten aus dem Westen Brunecks nicht ganz

die weiteren Vorgänge in Rasen sandte der Pfleger daselbst, Ambros Mühlstätter, am 11. Juli 1636 folgenden Bericht an die pro- vàres sanità in Bruneck: „Edle, Gstrennge, Ernvest, fürsichtig, weiß, gnedige gliebte Herrn Unnd freunndt, Denenselben, belieben, meine Verere , Uachperliche, bermtwillige Dienst Bevor. Die Herrn werden sich meines,

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Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 20 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
und Quittungen ist gar manches Zu entnehmen!), insbesondere aber die Rathsprotokolle („Raths Puech' hieß es damals) durchstöbern, so finden wir in denen aus diese Zeit bezüglichen zunächst gar keine Erwähnung von den Geschehnissen dieser Zeit. Vorüber gehen die ereignisreichen Jahre 1618, 1619, 1620, ohne daß man, wie es scheint, in Bruneck Veranlassung genommen hätte, von dem, was anderswo sich zugetragen, in einem halb oder ganz amtlichen Schriftstücke irgendwie Notiz zu neh men. Gesprochen

, weil sie das erste Document ist, in welchem sich') die Folgen der damaligenWreignisse aussprechen. Die Beschwerde zählt 11 Punkte: „1.) Ein derartiger Zoll ist hier niemals verlangt und gereicht worden. 2.) Uebrigens ist insoweit einem Verlangen stattgegeben worden, als alle derartigen Waren, die nicht für die Notdurfft der Stadt Bruneck bestimmt waren, bei der Abfuhr verzollt wurden und das will man auch fürderhin thun. 3.) Ist zu bemerken, daß die Gewerbe, Jahrmärkte nnd dergleichen5.auch dergestalt

den Bürgermei- stersraittungen zu ersehen, daß früher der Lorenzi-Jahrmarkt' (dieses Haupt ereignis der Stadt Bruneck, zugleich auch eine Haupteinnahmsqnelle, währte volle 14 Tage in der Mitte des Monats August) „über alle Abzüge 80 und mehr Gulden' (mehr als 600 fl. von heute) „der Stadt (der Gemein dekasse) ertragen, welchen Betrag der Bischof der Stadt überlassen. Jetzt aber ist nicht nur kein einzigerlErtrag, sondern die Stadt muß noch Scha den leide«. 5.) Ist wahr, daß früher die Gemeindealmosen

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Anno:
1894
Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
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Pagina 54 di 231
Autore: Zangerl, Anton jr. / von Anton Zangerl junior
Luogo: Bruneck
Editore: Mahl
Lingua: Deutsch
Commenti: Beil. zum ""Pusterthaler Boten"" 1893-1894"
Soggetto: g.Bruneck;"z.Geschichte
Segnatura: I 322.697
ID interno: 580695
und zeitraubend, darauf hinzuweisen. Da ist es dann Sache des Geschichtskundigen, solche Schristen Zu erklären, indem er zu jeder ihren historischen Anfang und das Ende hinzufügt. Mitte Juli des Jahres 1625 nahm der neue Fürstbischof von Bri- xen zu Klausen, Feldthurns, Brixen, Vahrn, Niedervintel und Bru n eck persönlich, anderswo durch Abgeordnete, die bei jedem Regierungsantritte übliche Erbhuldignng entgegen (siehe Sinnacher l. c. vili. 28Ü). Um die selbe Zeit verlor Bruneck seinen bisherigen

, einheimischen, Stadthauptmann- schaftsverwalter Sigmund Söll von Teißegg, der lange Zeit hindurch, da der eigentliche Sradthauptmann Freiherr zu Spaur unsere Stadt selten oder nie besuchte, die Autorität des Fürsten und Bischoss von Brixen in Bruneck dargestellt hat. Aber wie schon einmal nach dem Weltgesetze der Zerstörung jeglicher neue Herr, er sei groß oder klein, er gebiete über ein Königreich oder über eine Bauernhütte, es für seine erste und wich tigste Pflicht erachtet, vom Werke seines Vorgängers

soviel zu zerstören, als seine eigene Sicherheit nur vertragen mag, insbesondere aber die Rathgeber desselben und seine bewährte!: Diener zu beseitigen (der Fürst muß seine neuen Minister haben, der junge Bauer seinen neuen Groß knecht), so fand es auch Bischof Hieronymus Otto, weder der größte noch der kleinste Herr in Deutschland, für nöthig, den bisherigen Stadthaupt- mannschaftsverwalter in Bruneck ab und einen neuen einzusetzen, denn neue Besen kehren gut. Nach Neblichkeit mußte der abtretende

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