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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 9 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
« dem Tag, an welchem Rudolph von Habsburg seine Söhne mit Pen österreichischen Ländern belehnte, war Oesterreich das bevorzugte Kaiser land. Während die äußere Ordnung des Reiches immer mehr und mehr zerfiel, einigte und kraftigte sich Oesterreich, gewann an territorialer Selbstständigkeit und staatlicher Macht. Alle die Veränderungen, in denen sich Oesterreich mehr und mehr von Deutschland trennte, dienten dazu, Oesterreich aus deutschem Boden heraus zur Erfüllung seines ei gentümlichen

Berufes Heranreisen zu lassen. Dieser Beruf in seiner staatlichen Gestaltung drängte von seinen südlichen Bergen znr Küste des adriatischeu Meeres, drängte nach Böhmen, dessen geschichtliches Leben immer nach Verbindung mit Oesterreich zog, drängte stromabwärts nach Ungarn. Es ist dieser Beruf in Jahrhunderten in Erfüllung gegangen. Er wurde vermittelt durch wahrhaft providentielle Fügungen, durch Ge setze und Nothwendigkeiten, welche in den Verhältnissen der Länder, Völker und Dynastien gegründet

waren und sich in den großen Zügen der Geschichte entwickelten. Die Familienpolitik des Haufes Habsburg war in ibrem consequents Streben und Werden der Ausdruck der ua- türlichen Bedingungen und sie hat damit der Weltpolitik gedient. Kraft deS Titels und der Mittel der Kaiserwürde, durch das 'Schwert wie durch friedliche Erwerbungen vergrößerte das Haus Oesterreich fein Besitz- tlnlZn in rasche» großartigen Erfolgen, und indem seine Fürsten die Haus- »acht bauten, gründeten sie eine europäische Großmacht

. Es haben auch andere Dynastien versucht, die verschiedenen Völkerschaften im Quellc«reich her Donau zu verbinden. Von alten Zeiten her ist ein mehr oder we niger bewußtes Streben bemerkbar, hier einen umfasseuden Staat zu gründen. Der gewaltige Ottocar von Böhmen herrschte eine Zeit über Oesterreich. Die Luxemburger haben es durch die Verbindung Böhmens mit Ungarn und die Erbverbrüderungen mit Oesterreich versucht, aber im Plane der Gestaltung Oesterreichs war es nicht beschlossen, daß die Vereinigung schon damals

und von dieser Seite erfolgen sollte. Zudem war Oesterreich schon so bedeutend, so klar und überwältigend in seinem Wesen, daß es nicht aufgehört hätte Oesterreich zu sein, auch wenn die Dynastie von Böhmen nach Oesterreich gekommen wäre. Es war dieses Oesterreich in unausgesetztem Wachsthum ; von Jahrhundert zu Jahrhun dert schieden Bestandtbeile aus und neue setzten sich an. Während die alte Ha»S«acht der Habsburger m aargauischen und thiirgauischcu Landen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 538 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
lichen Befreier von Unterdrückten machen konnte'). Katharina beharrte besonders in dem Verhaltnisse zur Türkei in dem russischen Princip der Ausschließung aller Vermittlung. Der FM. Romanzow hatte nach der Uebergabe von Bender der Pforte Friedensunterhandlungen angeboten, jedoch ohne alle Dazwischenknnft vermittelndem Mächte. Die Pforte wieS dieß Anerbieten, nachdem Oesterreich und Prenßen den Antrag der - Vermittlung angenommen hatten, zurück. Oesterreich mußte vor allen Dingen das Festsetzen

der Russen in den Donanfürstenthümern zu verhindern suchen. Fürst Kaunitz drängte gegen Rußland. Er soll 1771 dem Kaiser den Plan vorgelegt haben, sich den Fortschritten Rußlands selbst durch den Krieg zu widersetzen. Der österreichische Internuntius Thngut schloß am 15. August 1771 mit der Pforte einen geheimen Vertrag ab. Oesterreich machte sich dadurch anheischig, gegen Über lassung der kleinen Walachei für eine Summe von 11,259.909 sl. und gegen Handelsbegünstigungen den Frieden der Pforte

mit Rußland zur Zurückstellung aller russischen Eroberungen auf Kosten der Pforte und sogar zur Räumung Polens zu bewerkstelligen. Dieser Vertrag war der Schild, hinter welchem Oesterreich das Schwert bereit hielt, und mit welchem es Rußland von der Donau zurückschicken wollte. Er war Oesterreich durch die Notwendigkeit abgerungen, als die Carin Oester reichs natürlichen Einfluß auf die russisch-türkische Frage nicht aner kennen wollte und ihre Absichten auf Polen unverkennbar an den Tag legte

, ohne die anderen Mächte dabei zu beachten. Jener Vertrag wirkte. Rußland suchte Oesterreich zu beschwichtigen; es stellte vor, daß es nichts dagegen habe, wenn Oesterreich seine Truppen in Krakau einrücken lasse. Die gegenseitigen Drohungen führten zu gegenseitiger Nachgiebigkeit und Annäherung. Weder Preußen noch Oesterreich hat ten Lust, wegen Polen oder der Türkei Krieg zu führen, obwohl man in Wien und Berlin die Zustände im Innern des russischen Reiches genau kannte, sowohl die Erschöpfung der Finanz

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 521 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
5M Voten und Krakau besetzen möge, bis der Friede hergestellt sei. Der König von Preußen erklärte dem österreichischen Gesandten Baron Swieten: In Maria Theresia's Händen liege Europa's Schicksal, ihr Entschluß werde den Stab brechen über Krieg und Frieden; Oesterreich möge sein Recht auf die Starosteien von Halicz und Wlodimir geltend machen; die beiden Mächte würden dasselbe thun. Aber noch immer erklärte Oesterreich, sobald der Friede zwischen Rußland und der Pforte hergestellt sei

, und Preußen uud Rußland ihre Truppen zurückziehen wurden, sei Oesterreich entschlossen die Grenzen zwischen Ungarn und Polen auf den status «zuo ante herzustellen. Als Friedrich II. Oester reich nicht zur Initiative, bringen konnte, und seine Absichten in Polen nicht mehr verleugnen wollte, handelte er durch Thatsachen. Seine Truppen breiteten sich aus, er schloß mit Rußland eine Uebereinkunft zur Regulirung der Acquisitions von polnischen Landesstücken, ja zu einer Ossensivalliance, wenn Oesterreich

die russischen Fortschritte gegen die Türkei hindern und sich den Maßregeln der beiden Mächte ent gegensetzen wollte. Die Lage der Dinge forderte eine Entscheidung. Oesterreich war durch seine natürliche Stellung und seine Interessen darauf hingewiesen, zu verhindern, daß Polen unter russischen Einfluß komme. Die Zeit, wo dich durch diplomatische Verbindungen hätte geschehen können, war längst vorüber; seit mehr als einem halben Jahr hundert war die russische Macht hier stets im Wachsen, und je mehr Polen

in sich verfiel, desto mehr steigerte sich der russische Einfluß. Seit neun Jahren herrschte die Carin in Polen willkürlicher als in ihrem eigenen Lande. Ungeachtet aller Bemühungen des Wiener Hofes war keine Macht Europas in Thätigkeit gekommen und die Polen konnten nicht zur Einigkeit vermocht werden. Preußen und Oesterreich konnten sich die alleinige Herrschaft Rußlands in Polen nicht gefallen lassen. Es blieb nur die Alternative zwischen offenem Krieg und einer Verständigung. Preußen hatte frühzeitig

das letztere gewählt und auch Oesterreich kam wie von einer inneren Notwendigkeit getrieben dazu. Maria Theresia hatte wenig Neigung für Rußland; sie gedachte daran, wie Katharina bei ihrer Thronbesteigung den Krieg gegen Preußen nicht wieder aufgenommen habe, sie gedachte des nachfolgenden Bündnisses mit Preußen, so wie der stolzen Sprache der Carin gegen den Wiener Hof bei Erledigung des polnischen Throns. Und nicht bloß Rußland

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 564 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
5M» Betrachtung werde ziehen müssen, was sie dem Interesse des Reichs, dein Interesse der Prinzen, die ihre Freunde seien und ihre Unter stützung nachgesucht hätten, und vor Allem ihren Verpflichtungen gegen Alliirte schuldig sei' '). Wahrlich, Ludwig XIV. Hat nie stolzer nnd anmaßender Oesterreich und Deutschland gegenüber gesprochen. Wie der kleine Bezirk Niederbaiern mit 250 Q.-M. an der Donau heraus das Gleichgewicht-Enropa's und die russische Macht bedrohen konnten, war schwer einzusehen

. Kaiser Sigismund, der Herr von Deutschland, Böhmen, Ungarn, hatte gewiß nicht daran gedacht, als er das Land an den tapferen Erzherzog von Oesterreich Albrecht V. verliehen hatte. Nachdem die russische Vermittlung den Streit ausgenommen, nnd man über die Grundlagen des Friedens übereingekommen war, wurde Te scheu in Oesterreichisch-Schlestm zum Versammlungsort der Bevollmächtigten sämmtlicher bei der Frage interefsirten Höfe bestimmt. Der Congreß dauerte vom März bis zum Mai. Rußland war vertreten

durch den Fürsten 9K.PNM > Frankreich durch seinen Wiener Gesandten Baron Breteml, Oesterreich dnrcl^ Graf Philipp Kobenzl, Preußen durch Frei herrn von Riedesel. Der Kurfürst von Baiern sandte den Grafen Törring-Scefeld, Kursachsen den Grafen Zinzendorf, der Herzog von Zweibrücken Herrn von Hohenfels. Letzterer hatte am meisten dazu beigetragen, daß sein Herr der Convention nicht beigetreten war. Karl Theodor war noch immer für Oesterreich geneigt; er ließ Hohenfels nicht für seilten Herrn als Hanptcontrahmten

Tracetten zwischen Oesterreich und Preußen mit Einschluß Kmbessens, zwischen Oesterreich und Kurpfalz, zwischen Knrpfalz nnd Sachsens. Baiern behielt dadurch siine Integrität. Oesterreich erlangte mir einen Theil Niederbaierns, jenen zwischen der Donau, Salza nnd ') Pütter; d. SiaatSverf. Nl, IW. ') Artikel im Archiv z. Gesch. Ics. II. Gr^ßboffingcr. B^l. Aissmi. VII. 22».

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 577 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
gesonderter Verwaltung. Kaiser Franz I. bestimmte das Großherzog thum Toscana zu einer Secundvgenitur >), und in Modena sicherten die Verträge, als der Erzherzog Ferdinand sich mit der Erbtochter Maria Beatrix von Este vermählte, dem Haus Oesterreich die Nach folge 2). In den letzten zwei Jahrzehenten der Theresianischen Zeit traten in Folge der Unthätigkeit Frankreichs und Englands die drei Mächte Rußland, Preußen und Oesterreich als leitende Kräfte auf den Schauplatz der Welt. Das politische

System führte Oesterreich immer wieder zu England; Maria Theresia wünschte dasselbe in den wichtig sten politischen Fragen mit sich verbunden. Es schien eine innere Nochwendigkeit diese Verbindung zwischen einer großen Land- und Seemacht gegen alle Störungen des europäischen Systems zu fordern. Jene Unthätigkeit Frankreichs und Englands nöchigte Oesterreich in dem polnischen Theilungsprocesse Rußland und Preußen die Hand zu reichen, und sich später bei dem russisch-türkischen Kriege

damit zu be gnügen, daß Rußland nicht im factischen Besitz der Donaufürstenthümer blieb. Wie sehr auch in Folge jener Bewegungen durch die Erwer bung Galiziens und der Bukowina Oesterreich an seiner territorialen Größe und Machtstellung im Norden gewann, es fühlte, wie die russische Macht bedrohlich heranwuchs und sich dadurch allmàlig zu einem Feind umgestalten konnte. Es suchte Garantien dagegen in der natürlichen Ver bindung mit Preußen und England. Als aber diese Mächte zurück traten, als Preußen

mit den Waffen Oesterreich dà Besch eines kleinen Landes verkümmerte, das Oesterreich im Bewußsein des Rechts erwer ben wollte, trat dasselbe in eine engere Verbindung mit Rußland. Darin lag der Hauptnerv seiner späteren Politik in allen großen Fra gen im Osten und Westen. Wie immer diese Verbindungeil und Lösungen vor sich gingen, es sind darin die Züge eines großen reichen politischen Lebens ausgedrückt. ,') Durch die Stistungsacte vom 14, Juli 1763, deren Giltigkeit mit Vorbehalt des Erbrechts

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 83 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
, so trat dies noch mehr hervor, als der brit- tische Staatsrath Oesterreich mit einer Art lleberlegenheit an die Dienste erinnerte, welche England dem Hanse Oesterreich geleistet. Es schien, als wolle England mit Oesterreich umgehen, wie mit Holland oder Sardinien. Mannigfaltige heterogene Ansichten traten hervor, be sonders als es sich darum handelte, den Erzherzog Joses zum römischen König wählen zu lassen. Der österreichische Hos wurde immer kalter, schweigsamer, zurückhaltender; das englische

Cabinet schroffer, mehr herausfordernd. Baron Wasner, früher Gesandter in Frankreich, jetzt in England und später durch Gras Karl Colloredo, den jüngeren Bru der des Reichsvicekanzlers, ersetzt, erhob lange Vorstellungen. Maria Theresia klagte dem englischen Gesandten Keith über den Ton der eng lischen Staatsschriften. Es war bereits ein Federkrieg daraus gewor den. Der reelle und zunächst liegende Grund, der die Seemächte mit Oesterreich verfeindete, lag in den Verhältnissen der Niederlande

. Der Barrisrevertrag daselbst wurde von Oesterreich immer als eine Fessel der Souveränität über dieses Land angesehen und er war es auch .in der That. Man hatte ihn 1715 nur widerstrebend eingegangen und benützte jede Gelegenheit, sich davon zu befreien. Die freiere Bewe gung aller Majestätsrechte, welche im 18. Jahrhundert überall eintrat, ließ diese Fessel nur noch fühlbarer werden. Die Regierung gedachte deu natürlichen Hilfsquellen des Landes freien Flnß zu gönnen, den inneren Handel der Niederlande zu beleben

. Sie verweigerte die Hilfs gelder für den Unterhalt holländischer Truppen in den Grenzplätzen. England hatte, als es 1713 die Niederlande Oesterreich zusprach , die sen Staat zum Wächter der europäischen Freiheit eingesetzt und die Seemächte erkannten in den Niederlanden immer ein Oesterreich im allgemeinen Interesse anvertrantes Pfand und ihr materielles Interesse forderte, daß der Handel der österreichischen Niederlande unterbunden Wo is. vest. uni. Mar. Tkcr, 6

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 547 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
gegen den preußischen Staat ins Leben getreten, eine andere geworden. Oesterreich betrachtete Preußen als eines der ersten Glieder des euro päischen Systems; es hatte ihm die Hand geboten, um vereint an der Ausgleichung von Streitigkeiten zu arbeiten, welche den Frieden Euro pas zu trüben schienen. Der Bund mit Rußland hatte einige Schwan kungen erlitten, war aber neu besestigt worden. Die historische Alliance mit .England , zu welcher die natürlichen Bedingungen und Interessen beider Länder

immer wieder hindrängten, war noch nicht wieder aufge nommen, so oft es Maria Theresia auch versucht hatte. Das Bündniß mit Frankreich, auf welches gestützt Oesterreich im siebenjährigen Kriege seine alte deutsche Stellung gegenüber Preußen wieder erobern wollte, hatte nicht mehr jene innere Festigkeit, welche ihm die persönlichen Ideen eines Choiseul und Kaunitz gegeben hatten. Als Joseph II. in Rom war, war seine politische Anschauung noch von dieser Verbindung mit den bonrbonischen Hosen

durchdrungen. Die verwandtschaftlichen Bande schienen dieselbe noch fester zu verknüpfen. Man sah die Umänderung im französischen Staatsleben, seit Ludwig XVI. ein tugendhafter liebens würdiger Fürst den Thron bestiegen, als eine Garantie für die Zukunft. Es traten Reformen ein, welche gleich jenen in Oesterreich einen Ueber- gang aus veralteten historischen Zuständen anbahnten. Die Staats männer, welche zu jener Zeit in der Regierung waren, versuchten jedoch die altnationale Politik Frankreichs

wieder zu beleben. Das Bündniß mit Oesterreich war schon durch die letzten Ereignisse in Polen und der Türkei lockerer geworden. Allmälig tauchten im französischen Cabinete die Ideen wieder auf, an allen Punkten Oesterreich entgegenzuwirken, Frankreichs Einfluß auf Deutschland zu befestigen, England von den Cötttinentalstaaten entfernt zu kalten, Preußen in seinen Unternehmun gen zu stützen. Man lernte es in Oesterreich fühlen, daß die Freund schaft Frankreichs meist nur in den dynastischen Familien blieb

, daß je doch Oesterreich und Frankreich in Staatsangelegenheiten auseinander gingen wie in alter Zeit. Das österreichische Cabinet bemühte sich nicht die lockeren Bande wieder fester zu knüpfen; ihr Verhältniß schien von dem großen Gange der Zeiten abhängig. Mit dem aufmerksamsten, ge spanntesten Blicke verfolgte Friedrich II. die politischen Interessen Oester reichs, seit Joseph's Geist und Energie in den Entschlüssen des Cabinets fühlbarer war. Das System des Königs von Preußen nach dem sieben-

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 312 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
diese Mission. Die deutsche Dynastie der Luxemburger übernahm das Erbe der Anjou's. Das germanische Princip wurde wieder vorwie gend. Ungarn und Böhmen kamen dann mit Oesterreich in Verbindung, das durch die Weisheit seiuer Fürsten, die Kraft seines Staatswesens vor allem befähigt war, die politischen Versuche für die Gründung eines groß» Mitteleuropäischen Reiches auf diesem Boden zu realisiren. Die Verbindung im 15. Jahrhundert, kaum geknüpft, wurde wieder gelöst; aber der natürliche Gang der Dinge

war nur nuterbrochen. Rur kurze Zeit trieben Böhmen und Ungarn ihre eigenen selbstständigen Kräfte empor, nur kurze Zeit drang das entgegengesetzte Princip durch, iudem die Jagellonen zum Thron gelangten. Diese slavische Consolidation hatte keine innere Festigkeit mehr. Wie sich das Haus Luxemburg durch Erbeinigungen an das Haus Oesterreich geschlossen hatte, so fühlten die Jagellonen kaum als sie sich die Krone aufgefetzt hatten, das Be dürfnis sich an Oesterreich zu schließen, dieses Bündniß zu erweitern

und zu festigen. Die Habsbmgischen Fürsten hatten auch ihre Ansprüche me wieder aufgegeben. Schon in dem Vertrage Friedrich's III. mit Mathias Corvinus wurde die Erbfolge in Ungarn Oesterreich zugespro chen, wenn Mathias ohne gesetzliche Erben sterben würde. Nach seinem Tode nahm Maximilian I. die Ansprüche wieder aus, und Wladislaw fand es rathsam, die Erbverträge 1491 zu erneuern. Kaum war ihm ein Sohn geboren, wurde die Bestimmung über gegenseitige verwandt schaftliche Verbindungen getroffen. Sie sind 1515

gereift; dabei wurde divinatonsch die Vereinigung Ungarns mit Oesterreich ausgesprochen, indem Wladislaw Mne Tochter einem der Erzherzoge verlobte und zwar jenem, „welcher in Oesterreich nachfolgen würde.' Nachdem Ludwig II. sein junges Leben für feine Krone und sein Volk in den Kampf hin getragen hatte, kamen Ungarn und Böhmen mit Oesterreich in Verbin dung , und die Lebensinteressen Oesterreichs waren von dieser Zeit an

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 522 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
auch Preußen war entschlossen, die Theiwng Polens nnter jeder Be dingung durchzusetzen Sollte Oesterreich sich zum Vorkampfer der altpolnischen Freiheit aufwerfen, seine Lebenskräste einsetzen für eine verrottete Verfassung, für einen Staat, dessen Form eiue Anomalie in Europa geworden war? Man war auf keinen grcßen Krieg vorgesehen, nnd alle einsichtsvollen Feldherren in Oesterreich erklärten bei den jetzigen Umständen eilten Krieg mit Rußland als das kühnste und ge fährlichste Unternehmen

, auf welches sich Oesterreich einlassen könne '). Maria Theresia liebte den frieden an sich. „Ich schaudere,' sagte sie schon 1767 zum Nuntius, ,,we»n ich bedenke, wie viel Blut während meiner Regierung geflossen ist; nichts als die äußerste Nothwendigkeit kann mich dazu bringen, Ursache zu sein, daß noch ein Tropfen ver gossen wird' Ebensowenig konnte Oesterreich die anderen Mächte so agressiv vorwärts gehen lassen. Seit dem Verlust Schlesiens schien ohnehin sein Einfluß auf die nordischen Verhältnisse geringer

; für seine eigenen Interessen war es hochgefährlich, eine solche Ausdehnung Ruß lands uud Preußens in Polen zu gestatten, ohne durch eine verhältniß- mäßig gleiche Acquisition den anderen Mächten das Gleichgewicht zu halten. Die politische Nothwehr trieb Oesterreich, die Hand zur Thei- lung von Polen zu bieten, als deren Verhinderung unmöglich war. Nach 1771 sprach der Wiener Hof den Wunsch aus, Polen unverletzt zu erhalten. Maria Theresia's Vorschläge dafür stimmten aber weder mit dm Parteien in Polen

noch mit den Zwecken Rußlands und Preußen zusammen. So kam es, daß die drei Höfe über jene Ange legenheit in Verkehr kamen, ohne die Resultate noch klar vor sich zu sehen. Man-erinnerte sich in Oesterreich, daß Theile von Polen, wie Galizien und Lodomerien einst von den ungarischen Königen erobert worden, und erst später an Kasimir den letzten Piasten zurückgekehrt seieu; daß, als die Jagellonen die ungarische Krone übernommen, sie immer geloben mußten, für die Wiedervereinigung dieser Landschaften zu sorgeu

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 313 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
. Es hat lange gedauert, ehe dieser Proceß, zu welchem Oesterreich durch ein natürliches Gebot gedrängt war und in welchem es mit all seinen Lebenskräften eintrat, zur Vollendung kam. Durch 142 Jahre war die Residenz der ungarischen Könige in türkischer Gewalt, im 16. und 17. Jahrhundert gab es ein dreifaches Ungarn, das zwischen Oesterreich, den Führern der Insurrections und den Türken vercheilt war. Von 1606 bis 1683 war das türkische Territorium in einem großen Dreiecke, dessen Basts die Donau und Save

bildeten, dessen Spitze bis Ofen und Gran reichte, iu dieses Land eingeschoben, und Oesterreich hatte hier durch Jahrhunderte die europäische und einhei mische Opposition zu bekämpfen. Am Ende des 17. Jahrhunderts, als sich Oesterreich in seiner Staatskraft so mächtig erhob, wurde der un garische Boden von der Barbarenmacht reingefegt und das Kreuz aus den gestürzten Altären wieder aufgerichtet. Der Karlowitzer Friede brach die Eroberungsmacht der Türken, der Passarowitzer Friede eröffnete die Thore

iu das „ehemals griechische Reich' und gab Oesterreich größeren Raum zur Entfaltung seiner territorialen Interessen. Mochten auch mit dem Belgrader und Szistower Frieden die Grenzen zurücktreten, die Türkei blieb eine Defenstvmacht und reiste einem langsamen Verfalle entgegen. Parallel mit den Türkenkriegen gingen die Aufstände m Un garn, deren letztes Ziel immer die Gründung eines selbstständigen ma gyarischen Staates war. Alle Revolutionen und Aufstände in Ungarn haben eine starke Familienähnlichkeit

. Sie entstanden durch fremde Agitation und einheimische Opposition; sie waren meistens in Ursprung nud Fortgang ein Glied der großen europäischen Opposition, welche das Haus Bourbon gegen Oesterreich geltend machte. Die Schwingun gen der großen Kämpfe auf lombardischem oder niederländischem Boden ließen sich auf den ungarischen Pußten nieder, und die französischen Gesandten in Warschau, Konstantinopel nnd Venedig wußten oft inebr

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 75 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
an den Seemächten ein anderes Frankreich zu finden.' Maria ^ Theresia sandte einen ihrer fähigsten Staatsmänner, Graf Rudolf Chstek, fr über Statthalter in Böhmen, Commissär in Genua und Gesandter in München, um mit Baiern Frieden zu schließen. Die Gesandten kamen zu Füße u, einem Städtchen an der Straße von Tirol nach Augsburg zusammen. Dort kam der Friede am 22. April 1745 zu Stande. Die Verhält nisse zwischen Baiern und Oesterreich kamen dadurch auf den Stand vor den Krieg zurück. Oesterreich restituirt

den eroberten Theil von Baiern, nimmt keine Kriegsentschädigung; der Kurfürst erkennt die pragmatische Sanction, entsagt allen Ansprüchen auf Oesterreich, er kennt die böhmische Wahlstiimue der Königin, verspricht seine Stimme bei der Kaiserwahl für den Großherzog und tritt den fünf südlicheu deutschen Kreisen für Oesterreich bei. Der Friede hatte auch eine po litische Bedeutung. Baiern ging nun wieder mit Oesterreich wie in früheren Jahrhunderten und wie es seine Interessen verlangten, in gleicher

politischer Heerstraße. Mit Baiern war Süddeutschland pacifi st. Hessen war neutral, Sachsen Oesterreichs Bundesgenosse. Die Waffenmacht des deutschen Reiches stand wieder Oesterreich zu Gebote. Nach einer Reihe Von Kämpfen hatten die natürlichen Bedingungeu diese nationale Gestaltung wieder in die Höhe gebracht. Nur Preußen stand als Feind da; hier war das Rathsel noch nicht gelöst. In Oester reich hoffte man noch immer, Friedrich II. Schlesien wieder abnehmen zu können. Maria Theresia schienen

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 33 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
ZV durch seine historische Entwicklung, seine Traditionen, seine geographische Lage und politischen Verbältnisse enge mit Deutschland verbunden. Rein deutsch war der Kern, nm den sich sein Gebiet in immer größeren Kreisen bildete, es war das deutsche Element, welches die verschie denen Interessen der entfernten Tlmle ausglich, und deutschen Ursprungs war die Dynastie. Dieses Oesterreich reichte jedoch über die Grenzen seines deutschen Gebietes hinaus und behauptete seine Herrschaft über Gebiete

und Stämme der slavischen, magyarischen und romanischen Na tionalität. Seine geographische Lage, seine Ausdehnung, seine Ge schichte, seine besonderen Interessen, die positiven Verbindungen beding ten seine europäische Stellung, und es war Oesterreich eingefügt ins europäische Staatensystem wie Frankreich, England, Rußland. Es hat seine Souveränität in den großen kirchlichen und politischen Fragen des IL. und 17. Jahrhunderts geltend gemacht und die Unabbängig- keit in allen StaatshsbeitSrechten gewahrt

'). Seine StaatSkrast bald sich seitdem gesteigert, seine Politik hatte sich in glänzender Weise im Osten Babn gebrochen; Oesterreich war dort als Gebieter und Vermitt ler ausgetreten, wo es früher seine Macht gebunden sah. Was das Ver- bältniß dieses Staates besonders charakterisirte, war, daß seit drei 'Jahrhunderten mit diesen Ländern und seiner Dynastie die römisch deutsche Kaiserwürde verbunden war. Mit der Krone hielten die Kaiser die Rechten und Pflichten ihrer Stellung. Es stand Oesterreich für die deutsche

Verfassung ein. So wie es im 16. Jahrhundert gegen die emporstrebende Landeshoheit der Fürsten gewesen, so war eS nun seit W48 sein Bestreben, den àws quo der «estphälischeu Verträge, die bestehenden Verbältnisse des Reichsverbandes zu erhalten. Was wäre aus Deutschland zur Zeit Ludwig XVI. geworden, wenn nicht Oester reich mit seiner selbstständigen Macht die Integrität des Reiches geschützt MM? Es war Oesterreich eine Notwendigkeit für Deutschland. Das Reichsgutachten vom 11. Jan. 1732 sprach

dies mit der Garantie der pragmatischen Sanction aus. So viele Stimmen dagegen waren, es herrschte die politische Ansicht vor, „daß Oesterreich dazu diene, die Wag schale Europas zu erhalten, die Freiheit des deutschen Vaterlandes und '> Vergl, O'.icn'ei.li v Erklärung aus dein westpl'älischt» Hriedkiwcoiigrkß IMs. Meiern I. v, t ü „>>.

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 12 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
» kittet schien, in der Gemeinsamkeit seiner Interessen inniger zu verbin den. Seitdem geht der Name Oesterreich dnrch alle Jahrhunderte, und der Name „österreichische Erblande,' „Hans Oesterreich' zeigte, wie die dynastischen Bande in dem neuen Boden wurzelten. Mir den Gruppen der deutsch-österreichischen, böhmischen und un garischen Länder war die Basis des österreichischen Staates gegeben. Seine territoriale Gestaltung war aber in fortwährender Bewegung. Oesterreich zeigt ein anderes Bild

Selbstständigkeit verliert es im dreißigjährigen Kriege die Lausitz und das Elsaß; dafür schreitet es in Folge dieser Selbstständigkeit unter Leopold I. gegen Osten aus, vollendet seine Herrschaft über slavische nnd magyarische Lande, vereinigt die lombardische Ebene. Nach dem Badener und Passa- rowitzer Frieden 1714 und 1718 hatte Oesterreich seine höchste extensive Macht. Dnrch den Besitz der Niederlande hatte Oesterreich seinen Fuß an der Nordsee, dnrch Neapel und Sicilien am adriatisàn und mittel ländischen

der Habsburgischen HauSpMik faß ten von nun an die staatlichen Bande des Ländercoinplexes an der Donau auf, und wie sich die Länder nach dein Gesetze der Zeiten mit innerer Notwendigkeit zu einander fügten, so ist Oesterreich eingefügt worden in den europäischen Staatsbau und wurde ein nothwendiges Glied desselben. Es bat sich seine staatsrechtliche und völkerrechtliche Selbstständigkeit in schweren Kämpfen erringen müssen; es mußte seine

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 8 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
Fortschreiten ein Staat von europäischer Macht und Größe erheben würde. Das herrliche Geschlecht der Babenberg er begründete kräftig und glücklich die künstige Größe und Bedeutung des neuen Staates. Von Anfang an zeigte sich seine Richtung nach Osten und instinctiv nannte das Volk diese Ostmark Ostreich, Oesterreich. Unter den Babenbergern vergrößerte sich die kleine Ostmark durch die Landstriche bis zur Leitha und March, durch das Land ob der EnnS, durch Steier mark, Theile von Kärnthen und Krain

. Sie hatten das Donanländchen übernommen, wüste gelegt durch die furchtbaren Kriegsstürme der Avaren und Magyaren, mit wenigen Resten altrömischer Kultur, und in deli 264 Jahren, in welchen dieses Fürstenhaus in Oesterreich bestand, ent wickelten sich hier alle Elemente des Mittelalterlichen Staats- und Volks lebens in eiuer Kraft und Blüthe, daß Oesterreich daS glücklichste, ge- priesenste, von allen Dichtern am meisten verherrlichte Gebiet Deutsch lands war. Unter allen Gebieten und Standen des Reiches

hatte es von Anfang au eine begünstigte Sonderstellung. Es waren staatliche und - dynastische Interessen, welche das Land 1t 56 zum Herzogthnm erhoben. Seine Fürsten hießen „des Reiches getreueste und vorderste Fürsten/' Oesterreich, „des Reiches Herz und Schild.' Seine Herzoge genossen das Erbrecht in männlicher und weiblicher Linie und waren nur zu be schränkten Leistungen gegen das Reich verpflichtet. Als das Geschlecht der Babenberger erlosch, war Oesterreich eine Macht von europäischer Wichtigkeit

, die vornehmsten Fürsten der Zeit, Friedrich II., Premysl Ottocar strebten nach gesichertem Besch desselben uud der Papst behielt seine Vergabung im Auge. Das Erbe der Babenberger kam an das bisher wenig bekannte Hans H a b s b n r g, das durch eine merkwürdige Fügung bestimmt war, den höchsten Gipfel der Macht in Europa zu erreichen, und auf welche ge stützt Oesterreich in seiner Eutwickelnng so «nächtig.gefördert wurde. Von

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 77 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
und dabei isolirte. Maria Theresia sagte damals: man überläßt mich der äußersten Ungewißheit; ich lebe nur halb und mir steht eine Kata strophe wie die von Utrecht bevor'). Erst die Schlacht bei Kesselsdorf war für das österreichische Cabinet entscheidend, weil nach derselben Sachsen aus der Alliance mit Oesterreich trat. England war abgefallen ; der russische Hof war nicht geneigt für Maria Theresias Recht einzustehen. Diese Jsolirung bewog Maria Theresia zum Frieden. Die Unterhand lungen

in Dresden wurden eröffnet von Graf Harrach für Oesterreich, von Graf Podewils für Preußen, von Bülow und Stubenberg für Sachsen. Der Friede wurde bereits am 25. December abgeschlossen und war ein zweifacher, zwischen Preußen und Kursachsen und zwischen Preu ßen und Oesterreich. Sachsen mußte den Krieg theuer bezahlen, 7 Millionen Thaler an Preußen abliefern und die kleinen Parcellen an der Oder gegen ein Aequivalent übergeben. Friedrich II. war bestrebt, bei jeder Gelegenheit seinen Staat zu purificiren

und zu arrondiren. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußen wurde ganz auf den Fnß des Breslauer Tractates abgefaßt. Schlesien blieb für Oesterreich ver loren; er schloß die deutschen Länder ein, wie Kursachsen, Braunschweig, Heßen, Kurpfalz, so, daß der Dresdener Friede ein eigentlicher Reichs- sriede wurde, wenn auch das Reich ''eine Garantie erst 1751 übernahm -). Die österreichischen und deutschen Interessen flössen nun wieder, seit die bairische Opposition verflüchtigt war, in ihr natürliches Strombett

I. am 4. October 1745 gekrönt. Maria Theresia war selbst in Frankfurt gegenwärtig und hatte viel Freude über dieses Creigniß. Sie sah darin die Erfüllung des Rnhm's ihres Hau- ') Naumer's Beiträge II. 223. Zn den allgemeinen Geschichtsbücher« ist der Satz bingestellt: daß Oesterreich nur durch àglaud gerettet worden. Es thut Noth. dieses Verdienst auf das rechte Maß zu reduà». ') Wenk, II. 191—M!.

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 551 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
vorlag. Von Anbeginn hatten Baiern und Oesterreich dieselben materiel len und geistigen Interessen; es wurde dieß ebenso oft anerkannt als bestritten. Seit Jahrhunderten warm die Fürstengeschlechter beider Länder durch verwandtschaftliche Bande, gemeinsame Religion und Politik verknüpft. Es war eine Zeit, wo das Hans Baiern mit Oesterreich um die Prioritätsrechte in Deutschland und für die Kaiserkrone kämpfte ; noch im 16. Jahrhundert berief sich Herzog Wilhelm gegenüber Karl V. auf die Größe

seines Hauses. Die Regenten suchten immer wieder die gemeinschaftliche Politik durch Heiraten zu befestigen. Die französische Politik, welche im Reiche einen mächtigen Stützpunkt suchte, hatte jene Bande zur Zeit der spanischen Succession zerrissen. Karl VII. ver suchte noch einmal das Haus Oesterreich in seiner Stellung als deutsche und europäische Großmacht abzulösen, war jedoch in diesem Streben untergegangen. Nach seinem Tode, waren die natürlichen Verhältnisse zn Oesterreich hergestellt

. Als nun das Geschlecht, das in Baiern an der Herrschaft war, nur mehr auf zwei Augen ruhte, glaubte K. Joseph II. einzelne Rechtsansprüche ohne Verletzung irgend eines Theils durch führen zu können. Seit 1766, als der Vertrag von Pavia zum ersten Mal erneuert wurde, waren Schriften darüber verfaßt und später kamen geheime Unterhandlungen darüber in Gang. Der Kurfürst Karl Theo dor war nicht abgeneigt, noch bei Lebzeiten des Herzogs Max eine Convention mit Oesterreich abzuschließen; nur über die Bedingungen konnte

der Erblande; sie waren zugleich ein Besitz von europäischer Wichtigkeit; politische Verhältnisse, die Rücksichten gegen Frankreich, England und Holland, wie die Verfassung der Niederlande standen einem solchen Problem ent gegen. Die Verhandlungen ruhten eine Zeit, bis der Kurfürst, der das Verlangen hatte sich mit Oesterreich einzuverstehen, selbst die Ini tiative ergriff. In einem Schreiben vom 14. Februar 1777 erklärte

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 80 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
M. Robinson, von Oesterreich Gras Kaunitz, von Holland Baron Wafsenaer und die Gesandten von Spanien, Modena, Genua. Man schritt zu Particular-Präliminarien wie zu Nymwegen, Ryswik und Utrecht. Oesterreich hatte sich in den letzten Jahren von England zu rückgezogen und seine Macht' mehr nach Italien als in die Niederlande gewendet, weil England und Holland diese aus eigenem Interesse nicht Preis geben dursten; überdies wollte Robinson noch im April 1748 Maria Theresia zum Behufs des Friedens

zu neuen Abtretungen ver mögen. Die Seemächte hatten sich ohnehin von Oesterreick losgelöst; sie schloffen nun in Aachen mit Frankreich zuerst allein ab und zwar mit Stipulationen, welche Oesterreich unmittelbar berührten. Ramitz protestirte zwar dagegen, aber am 31. Mai wurden die Präliminarien angenommen und nachdem man wegen des Rückzugs der Russen ver handelt hatte, wurde am 18. October 1748 der Definitivfriede von Aachen unterzeichnet. Die Paciscenten waren der König von Eng land und der Kurfürst

von Hannover und Maria Theresia einer seits, Frankreich und Spanien anderseits. Alle früheren Friedens.- sch'lüsse vom westphälischen an, soweit ihre positiv völkerrechtlichen Be stimmungen noch aufrecht waren, wurden erneuert, alle Eroberun gen zurückgegeben. Oesterreich trat an Don Philipp von Spa nien Parma und Piacenza ab für ihn und seine Nachkommen; das Heimfallsrecht aus Parma wurde Oesterreich, auf Piacenza Sardinien vorbehalten. Dadurch kam das Haus Bourbon auch nach Oberitalien, die Bestrebungen

vollständig wieder hergestellt. Oesterreich hatte sich als Großmacht be währt und entschied wie früher mit seinem Schwert und seiner Stimme im großen Rath der Völker. Anscheinend trat alles in die früheren Verhältnisse zurück, aber es waren die Keime für ganz neue politische Gestaltungen vorhanden, welche erst durch mannigfache Uebergänge zur

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 556 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
MI konnte Lehrbach berichten, daß der preußische Commissar an den Reichs- tagsgesandten von Pfalzlautern zu Siegensbmg das Anerbieten des Königs von Preußen gestellt habe, den Kurfürsten bei dem ungetrenn- ten Besitz aller dänischen Lande wider Oesterreich zu schützen, wenn derselbe an den Reichstag gegen Oesterreich appellire und den preußi schen Beistand annehmen wolle; sollte auch eine Convention eingegangen sein, es könnte nicht an Vorwanden fehlen, davon abzugchen. An dem Kurfürsten

scheiterte der Versuch. Desto besseren Boden fand Görz in München. Noch am Anfang Februar 1778 dachten der Kurfürst und Oesterreich den Herzog von Zweibrücken zur Accession zu bringen. Lehrbach bot ihm eine Million Liores zur Tilgung feiner Schulden. Der Herzog war geneigt; er sprach die Hoffnung ans, „daß der kaiser liche Hof ihm die Gunst der Couvention angedeihen lassen werde;' aber die Einflüsse seiner Taute, der Herzogin Clemens, einiger Land stande und Hoflente, besonders des Dberstallmeisters Graf

deutscher Freiheit gegen Oesterreich aufgefordert. Bereits am 28. März 1778 verband sich Friedrich II. feierlich, die Rechte des pfälzischen Hauses auf die Nachfolge in Baiern gegen die Ansprüche des Wiener Hofs mit feiner ganzen Macht zu vercheidigen, dagegen der Herzog von Zweibrücken sich verpflichtete, ohne Genehmi gung des Königs von Preußen keinen Vergleich mit Oesterreich einzu- Wols, Oejì, uni. War, Thei- ZH

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 42 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
Maria Theresia's erstattet worden. Durch den ganzen October und November wechselten in Wien Hoffnungen und Besorgnisse, welche Stellung die europäischen Kabinete zu Oesterreich einnehmen wurden. So viele Erklärungen kamen » alle schienen beru higend, und doch war in den meisten die Erneuerung der Bürgschaft der pragmatischen Sanction umgangen. Polen und Sachsen erkannten zuerst Maria Theresia als rechtmäßige Erbin ihrer Länder und boten ihre Hilfe zm Verteidigung an. Von England erwartete

man, daß es durch seme Vertragspflicht und seine politische Stellung veranlaßt, die pragmatische Sanction unverletzt erhalten würde. Schon am 31. Oct. schrieb Harrington an den englischen Gesandten in Wien, daß England und Holland im Einverständnisse mit Oesterreich bleiben und sich be streben würde, die Mitwirkung des Königs von Preußen und der Czarm zu sichern '). Frankreich zögerte einige Monate. Am meisten trat in Wien die Besorgniß vor bairischen Ansprüchen hervor und zunächst be fürchtete man einen Bruch

mit der Türkei durch französische Diplomatie erregt und begünstigt. Wirklich vereinten sich mehrere Mächte dahin, Oesterreich als Ganzes aus dem europäischen Staatensysteme auszu scheiden, und wichtige Theile seines Landes anderen Herren zuzuweisen. Die Mächte, welche auf ganz Oesterreich oder einzelne Glieder desselben Anspruch machten, waren Baiern, Sachsen, Preußen, Spanien und Frankreich, das alle zu unterstützen gedachte. In Wien selbst hatte sich nach dem Tode des Kaisers in den Köpfen des gemeinen

Volkes die Meinung festgesetzt, daß die ganze Regierung aufgelöst sei, der Kurfürst vom Baiern kommen und von diesen Landschaften Besitz nehmen würde. Karl Albrecht war der einzige, der gegen die pragmatische Sanction proeestirr hatte. Er war vermalt mit der Erzherzogin Maria Amalia, ') Verzl. Göxes Gesch. des H. Oesterreich. IV. 42.

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Categoria:
Storia
Anno:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Pagina 562 di 591
Autore: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Luogo: Wien
Editore: Gerold
Descrizione fisica: 594 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Segnatura: II 141.825
ID interno: 101111
SM Hoffnung aus, das gute Eiuverständuiß zum Besten der Staaten her gestellt zu sehen; Oesterreich verlange von dem bairischen Gesammtbe- sitze nur einen Landstrich, der eine Million Einkünfte geben könne ^). Der König ging auch darauf nicht ein und schlug einen Vergleich vor; er kannte zu gut die Verhältnisse am Wiener und Petersburger Hof, um nicht zu hoffen, Oesterreich von seinen Ansprüchen gänzlich ab bringen zu können. So geheim die Unterhandlungen angeknüpft waren, so erhielt Joseph

seine Lust zum Kriege. Die Friedensunterhandlungen, die Correspondenz der Fürsten, die Rücksicht auf die Stimme der Alliirten, so wie die körperlichen Leiden des greisen Feldherrn Friedrich II. hatten die Folge, daß der Krieg nur schläfrig geführt wurde '). Der Winter war herangekommen ohne den Erfolg einer entscheidenden That. Oesterreich erfocht Vor theile in der Grafschaft Glatz, die preußischen Truppen blieben dagegen unter dem Herzog von Brauuschweig im Besitz von Oberschlesien. Es wurde mehr

manövrirt als gekämpft. Die Soldaten spotteten über diese Art Kriegsführung, wo sie sich immer aus dem Wege gingen; die Oesterreicher nannten den Krieg Zwetschkenrummel, die Preußen Kar toffelkrieg. Zur Eröffnung eines neuen Feldzugs kam es nicht. Das Dazwischentreten anderer Mächte stellte schon im Frühjahre einen Frie den in Aussicht. Schon bei dem Ausbruch der Feindseligkeiten hatten Oesterreich und Preußen sich bemüht, die beiden europäischen Groß mächte Frankreich und Rußland für sich zu gewinnen

. Preußen wandte sich an Rußland, Oesterreich an Frankreich, aber beide sahen sich in der Hoffnung, für das volle Maß ihrer Forderungen unterstützt zu werden, getäuscht. Der französische Hos lehnte jede wirkliche Hilfe ab, ') Archiv zur Gesch. Jos. II, Grchhoffingtt. 1M7. à Schöning a, ti O, ì'à Schöning, a. a. O. 2.

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