Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
Markte, der an einer Gabelung der Brennerstraße und des Straßenzuges nach Nordosten ins Jnntal am linken Sillnfer vom Brixner Bischof wohl vor 1249, wo er als forum erscheint, angelegt wurde. Auch als „oppidnm, civitas, statr' wurde Matrei früher bezeichnet, später heißt es nur mehr ,,markt'. Alle Häuser dieses Marktes hatten einen Hosstattzins an den Bischof als Marktherrn zu entrichten. Bezüglich der Malefizgerichtsbarkeit unterstand das Marktgericht Matrei dem Landgericht Steinach. 1497 trat
Bischof Melchior Markt und Hofmark Matrei gegen Entschädigung an Kaiser Maximilian als Landesfürsten von Tirol ab.'^-f-) 1269 beschlossen die Grasen Meinhard und Albert von Görz-Tirol in dem Orte Klausen in Haslach ein burgnm oder forum zusammen mit dem erbenlosen Friedrich von Rodank, der ihnen denselben zu eigen ge-- geben hatte, zu errichten und gewährten ihm die Halste der Einkünfte von diesem zu errichtenden Markte, der bald, darauf Mühlbach genannt wurde.^) Das dein Bistum Freising gehörige
Jnnichen erhielt 1303 von König Albrecht I7^ein'Wvchenmarktsprivileg, in w$Ä^r«ß-#®i4ü£, Beznchfiéf ' wtrb.^t) 1326 ' öerltel; K. Heinrich, Graf von Tirol, dem Bertold von Freundsberg einen Wochenmarkt zu Schwaz, dem Hauptorte des früher nach Schwaz, später nach der Burg Freundsberg (oberhalb Schwaz) benannten, zugunsten dieses Adelsgeschlechtes geschaffenen Exemtions- gerichtes. Seinen Aufschwung verdankt der Markt Schwaz, der vom gleich- *) Stolz, a.a.O., 75. **) SSß: IV, 324. Stolz, a.a.O
des TauernwegeS günstig gelegene Windisch -Matrei Markt- ort geworden, ist nicht bekannt, 1432 erscheinen urkundlich Bürger desselben bezeugt, auch war es Sitz des gleichnamigen, bis ins 12.. Jahrh. zurückreichenden Gerichtes. Ebensowenig läßt sich ersehen, wann das gleichfalls erzbischöflich salzburgische Hopfgarten Marktort geworden ist. Windisch-Matrei kam erst 1814, Hopfgarten 1816 an Tirvl.''^) Sillian erhielt 1469 vom Grafen Leonhard von Gbrz ein Jahr- Markts- und Wochenmarktsprivileg.-f) Reutte
, an der alten Handelsstraße über den Fernpaß gelegen, die den Verkehr zwischen Westdeutschland und Venedig vermittelte, erhielt von Herzog Sigmund 1489 ein Wochenmarkts- und Jahrmarktsprivileg, der zugleich verfügte, daß es hinfort „Markt' geheißen werden solle.ff) 1506 wird die Gemeinde durch Bürgermeister und Rat vertreten, fff) S. Lorenzen erhielt von den Görzer Grafen Jahrmarktsprivilegien und wird im Weistum von 1509 Markt genannt. *f) Mals w urde 16A 2 vo« Ertber zoqm Claudia.. der damaligen