Der Häscher schlug das Geld aus; doch gelobte er mit Wort und Handschlag, Hofers Versteck nicht anzuzeigen. Schließlich nahm er auch zum Unterpfands seines Versprechens das Geld an und entfernte sich. — Obwohl nun Hofer Grund genug hatte, Berrath zu befürchten, so konnte er sich auch in letzter Stunde zur Flucht nicht entschließen. Im Thale angelangt, erzählte Raffl, treulos wie er war, ungescheut Hofers Aufenthalt und Heilte bereits am 5. Januar dem Cordonisten Peter Jlmer seinen Plan
mit, Hofer zu verrathen, um den ausgesetzten Judaslohn zu verdienen. Als Jlmer nicht darauf eingehen wollte, machte Raffl beim Richter Auer in St. Leonhard die amtliche Anzeige, die dieser zu Papier brachte und durch den Verräther dem General Huard in Meran überbringen ließ s27. Januar). Josef Thaler, Haslerbauer, der vom Verrath Kunde erhielt, eilte noch spät abends zur Berghütte und bat Hoser dringend, sich sogleich davon zu machen; er sei verrathen. Der Sandwirt ent gegnete: „Ja Hasler! Morgen
in aller Früh wollen wir uns durchs Fartleis nach Sarnthal begeben, um zum ge liebten Kaiser Franz um Hilfe zu eilen. Denn jetzt in der Nacht wird uns ja doch nichts geschehen.' Hasler kehrte mit bösen Ahnungen in seine Heimat zurück. Hofer verbrachte aber die Nacht im Gebetes) um sich für den kommenden Tag geWg zu stärken. Es war Zu spät. General Huard schickte sofort nach erhaltener Anzeige ^27. Januar abends) ein italienisches Freicorps von 1500 Mann nach Passeier. In St. Martin blieb ein großer Theil
der Truppenabtheilung zurück, während bei 500 Mann, von Raff geführt, zur Pfandlerhütte hinanstiegen, die sie *) So berichtet Hasler bei Jnnechofer 48. Wenigstens hatten Hofer «vd seine Frau à der Gefangeimchme Schuhe an den Füßen. Beml. Peter, à Sweth, !8.