Meran und seine Umgebungen : oder: Das Burggrafenamt von Tirol ; für Einheimische und Fremde
AZ4 Tirol gehören, und in trockenen Jahren oft unfruchtbare Felder bauen. Man braucht ungefähr eine starke Stunde zu ihnen hinauf. Die Muttspitz e darüber, MW Fuß über- dem Meere, und von Tirol aus in vier Stunden erreichbar, bildet dm Anfang des FelsengebirgSkranzes, der Abends wun- dewoll beleuchtet, gerade unter dem Nordgestirne, die Ms- ranergegend so reihend macht. Hier haust nach der Sage à Rorggl, der nur bisweilen an eine vorspringende Ber-, gettante heraus tritt, und ins Thal hinab
seufzt: »O wie bin ich so weiß, wie bin ich so alt! dreimal Feld denk' ich, und dreimal Wald!« Hinter der Muttspitze ragen die và here und Hintere Röthelspitze, um 100V Fuß höher, und lausen in die Tschigatspitze (nach Thaler movs Zeoàm —. gesonderter Berg; nach mirZicadenspitze) aus, den höchsten Punkt der Gegend son 10MO Fuß Meereshöhe, daher auch im tiefsten Süden Tirols von allen Bergen sicht bar , und daß Schloß Tirol bezeichnend. Unendlicher Abfall von Steinbrüchen machen die Besteigung
etwas gefährlich, aber sehr lohnend nicht bloß nach dem tiefern Süden, son dern auch nach den Eisbergen des Oetzthales. Der hohe Kü r st, der Simi l a u n, dieWildspi tze und der O r t l e r zeigen sich in wundersamen Formen. Vom Dorfe Tirol geht ein breiter Bergrücken zum Schlosse Auer (ànr, 0m Ort an einem Wildwasser^ Wie viele andere in Tirol so benannt) hinüber, mit fetten Wiesen, die gut bewässert werden aus dem Spronserthale, und mächtigem Baumwuchse von Nüssen und Kastanien, eine der lieblichsten
und genußreichsten Landparthien des Mittel gebirges» Das Schloß über dem Finebache, welcher sich durch Wählerische Erdhügel in die Passer hinunter drängt, mit weitem Ausblicke auf die Gegend von Schönna und auf die tieferen Gebirge von Fassa und V alstig an in blauer Ferne, scheint einst ein Zagdschloß der Grafen von Tirol gewesel, zu seyn. Spater setzten sich daselbst die H e r r e n von Aue r, Dienstmannen der Grafen von Tirol, an. Der erste dieses Geschlechtes erscheint urkundlich im Jahre l217. Otto