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Libri
Anno:
1853
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Pagina 167 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
Kräften zu diesem schönen Plane mitzuwirken. „Aber bleiben Sie dabei nicht stehen,' fuhr er feurig fort, „die Zeit der Reform ist für Italien gekommen, man muß das Eisen schmieden so lang es warm ist. Die Städte werden uns zu diesem Zwecke im Großen schwerlich so geschwind zu Hülfe kommen, sie haben den Kopf zu warm von ihren Mumcipalfreiheitev, und der Sturm der kvviva'z, welcher durch ganz Italien geht, betäubt die Ohren für unsere ländlichen Volkszustände. Machen Sie den Vorschlag

Zuständen im allgemeinen Reformjube Rechnung getragen werden soll- Zu einem solchen Vereine sind die Umstände besonders in Italien günstig, wo die Gebildeten -von jeher zu Innungen, Bruderschaften und Clubs geneigt gewesen, und gegen wärtig bei der, in Fluß geratheuen Gesellschaft, es mit jedem Tage mehr zu werden anfangen. Gewiß, Pius der Neunte, vor dem ich mein greises Haupt beuge, und täglich den Schmerz meiner Wunden aufopfere als rechtem Statthalter Christi, wird die Idee einer solchen Association

mit Freuden unterstützen. Das ist eben fei» größter Ruhm, daß er die Völker mitreden läßt zur Reform uà ihren Bedürfnissen nach der Einsicht der Edelsten und Besten p Hilfe eilt. Lvvivs, Pius der Neunte und das Landvolk von Italien! Laßt auch diesen Jubelruf mitklingen an beiden Seiten des Mittel meeres unter den Tausenden, deren mancher weit weniger vernünf tigen Sinn hat. Unsere Städtebevölkerung ist allzu beweglich nach unzweideutigem Zeugnisse der Geschichte, und läuft Gefahr, aus lauter Freiheitslust

ist. Das ist^ der heimliche Wünsch jedes Menschenfreundes. Lvviva Pius der Neunte und das Landvolk von Italien!' ') Mazza, der bei theore tischen EntWickelungen leicht erregt und feurig wird, entfaltete bei diesem Ausrufe des alten Freundes die ganze Milde und Lieblichkeit, eines seiner Kraft und seines guten Willens sich bewußten Mannes, wie ein schöner Frühlingstag ohne Wolken und Winde voll inniger Heiterkeit, Wärme und Anmuth, um die kleinsten Samen zu befruchten und die verborgensten Keime in feurige Blüthenpracht

emporzutreiben. Je mehr Herzen in solcher Lenzesmilde, in so glühender Hoffnung einer großen Zukunft und mit so uneigennütziger Menschenliebe über Italien aufgehen, und thatenfroh aus dem Gesichte entschlossener Männer leuchten (und wir wissen, daß daran kein Mangel ist), um so eher wird die Reform ins Leben vergessener Landleute und Prole tarier herabsteigen, und sie zum Glück eigenen Selbstbewußtseins auf ungehöriger Scholle heranbilden. Und wenn wir den deutschen Zeit blättern anmuthen, zu Gunsten

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Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 149 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
sehen, als die bewaffnete Anwesenheit der Barbaren. Aus diesem Grunde traten sie sämmtlich in Thätigkeit, als Napoleon ein König reich Italien begründete, ohne sich allen seinen Maßregeln anzu schließen. Ihr Abscheu gegen arbiträre Gewalt war aber so groß, als ihre entschiedene Verachtung entzügelter Pöbelherrschast. Beide Ausschweifungen griffen sie mit aller Schärfe der That, der Schrift und des Wortes an in einer Allseitigkeit, wie sie nur im klassischen Alter gang und gäbe war. Auch edle

, als Philosoph, Rechtslehrer und Politiker noch immer eine Macht zur Belebung nationaler Volksgesinnuug. In seinen jungen Jahren diente er als Prätor dem - freisinnigen Fürstbischof Grafen Thun von Trient, und lernte das kräftige Volk der Tiroler berge achten und lieben. Nur mit Leidwesen schied er aus seinem tirolischen Wirkungskreis, als das durch Napoleon aufgeregte Italien neue Gestaltungen in Aussicht stellte! Er schloß sich als eifriger Beamter dem Eroberer an, und erwarb sich die allgemeinste Achtung

» verdächtigt, und die Polizei rastete nicht, sein Gewicht zu vergrößern, ohne ihm jemals schaden zu können, da er ein Feind jeder ungesetz lichen Handlung war. Er lebte, amtlos und mühsam von wohl habenden Freunden gefristet, oft von schmerzlichen Krankheiten geplagt, den Wissenschaften und machte sich dnrch seine „(üenesi äel diritto peiià' und viele national-ökonomische Schriften einen Namen, den ganz Italien mit Ehrfurcht nennt. Sein schmerzhafter Tod in frei williger Armuth und Jfolirtheit

von der herrschenden Partei im Jahr 1835 gab seinen Werken die rechte Weihe zur Wirkung in allen Klassen der Nation. Zwei Jahre später endete der berühmte Carlo Botta in großer Dürftigkeit zu Paris, Romagnofi's Freund und Meinungsgenosse, aus einer achtbaren Familie in Piemont entsprossen. Er trai frühzeitig als Arzt in die Armee der großen Nation, und ließ sich von ihr als kenntnißreiches Verwaltungsglied in Italien verwenden, obgleich er seine Abneigung vor Napoleon's Gewaltthaten nie verhehlte. Als dnrch d'en

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Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 143 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
- tesischen Begierden überlistet, den Oesterreichern den Rath ertheilt, freiwillig auf ihren in die Länge doch unhaltbaren Antheil an Italien zu verzichten und sich mit türkischen Grenzländern zu entschädigen- Nach dieser unerläßlichen Ausscheidung fremdartiger Stoffe vereinigen sich alle italienischen Staaten freiwillig, aber ohne Schmälerung ihres Herrscherrechtes, zu einer eoI1eKan?a italiana, die auch reclenxionk oder IvZa italica heißt, unter der sanften Oberleitung (moderations) des Papstes

, der als Vater unter seinen Kindern schlichtet, begütigt, zusammenhält. Gioberti erläutert dieses Föderativverhältniß nicht deutlich, aber er scheint eine Art Repnblichette im Antrage zu haben mit allgemein verbindlichen Nationalgesetzen, während die Hausange legenheit ganz in der Willkür und Gewalt der einzelnen Staaten und Staatsoberhäupter bleiben. Der Boden, auf welchem das Staatsgebäude ruht, ist das vollendete Christenthum, wie es sich in Italien ausgebildet hat, worin alles Gute wurzelt und gedeiht

, vnt der heidnischen Halbrechtgläubigkeit (la semiortoàossia ZeiMeses) und der christlichen Ganzrechtgläubigkeit (l'ortodossia perfetta), welche sich von Italien aus als Weltbildung geltend macht. Da der Papst nur Mittler des Bundes ist in geistiger Wirksamkeit, so wird ein Hegemon für Italien nothwendig, der ausführt, was der friedliche Alterspräsident zum Wohle des Ganzen für nöthig erachtet, die irdische Macht des Schwertes zum Schutze der ewigen Hofsnungen. Und diese Obmacht wird dem zufallen

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Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 175 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
Der Episkopat und das italienische Volk (1S4S.) ì^ebst dem Wohlthätigkeitstriebe hat in Italien, namentlich im. lombardisch-venetianischen Königreiche, der Episkopat in neuerer Zeit wesentlich dazu beigetragen, der Ueberfluth der Proletarier und des commnnistischen Elementes zu steuern. Der Italiener ist mit Recht stolz darauf, und wenige Länder möchten sich einer so aufopfernden Hingebung in ihren obersten Kirchenhäuptern zu erfreuen haben, als Italien. Aber Niemanden fällt

es ein, daß diese wahrhafte Erneuung und Stärkung der kirchlichen Oberleitung mitunter den Deutschen, und insbesondere der österreichischen Regierung zu danken ist, welche in ihren wälscheu Landen mit der größten Unparteilichkeit nur das wahre Verdienst ohne Rücksicht auf Person, Geschlecht und Menschen einfluß auf die bischöflichen Stühle befördert. Als noch der Regie rungsgrundsatz galt, auch deutsche Bischöfe in Italien einzusetzen, mochten die Nationalen mit Recht einigen Verdruß über diese Fremd linge äußern

, ungeachtet es jetzt unter den Italienern eingestanden ist, daß die Deutschen in Italien den bischöflichen Stühlen mehr Glanz erwarben, als von ihnen empfingen. Männer wie Gr äff er und Ladislaus Pyrker sind uoch jetzt auf den Lippen der Italiener allge mein geachtete Namen. Mehr Widerspruch erfuhr Gaisruck in Mailand, ein fester Charakter mit einer Gesinnung von Stahl, ab« leider als Jünger Josephinischer Grundsätze unzeitgemäß. Während er sich die ersten Jahre seines Hirtenamtes gegen geistliche

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Libri
Anno:
1853
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Pagina 148 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
um die dunkeln Locken gezogen, und edle reiche Männer aus Sardinien nahmen sich desselben an. Von ihren Unterstützungen lebt er, und wirft von Zeit zu Zeit seine natio nalen Aufregungen, umhüllt mit üppigen Blumenkränzen, unter die jauchzende italische Jugend. Aus seinen melodischen Versen: „^rateili, eoncoràia, Non guerra! I^e sfere si aggirano, Verdeggia là terra,, lì rivo unii sta- Osi seme, ài Lore 8'impari l'amore, 8s limpido è l'etere I^a steli» vorrà!' tönt eine Zukunftssicherheit für Italien

Dichtergeister ausgibt: , „Suoni Ilcà noi mio c-armv!' und sich tröstet mit den Worten: z.L pereliö duri la mis speme in Koro iVei desolati di, vaào invocando II mio Dio, la mis patria o<l il mio cuore! ' à. so erkennt man leicht, daß er einer der geistvollsten Schüler und Anhänger der Nationalpartei ist. Seine Ansicht von Italien entwickelt er^ in einem Lied an seine Freundin Emma, die als Muster der politi- strenden Frauen Italiens gelten kann. Sie verschmäht die Kreise ihrer Schwestern und zieht

, die er als zukunftfähige Geister für Italien mit größtem Lob empfieht und anpreist. Es sind fast sämmtlich Mäuuer von antiker Gesinnung, denen die republikanischen Grundlagen der klassischen Welt als Mate riale dienen, um die Verrottung der modernen Staatsgesellschaft in Italien auszubessern und bürgerliche Freiheit auf möglichst breiter Basis griechischer und römischer Weisheit zu begründen. Man könnte sie das Justiz milieu italischer Politik nennen. Wie sie mit Ent schiedenheit alle Einflüsse der Deutschen

5
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 152 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
Darin pflichtet er im Allgemeinen Gioberti's Grundsätzen bei, unterscheidet sich aber von ihm besonders durch praktischere Anwendung der Ueberschwänglichkeiten seines verbannten Freundes. Gioberti's Primat über alle Völker durch den Papst scheint ihm zu gewagt; er will den römischen Stuhl unabhängig und sein Land ungeschmälert, aber nicht in weltlich - vorherrschender Stellung. Deßgleichen soll Italien nicht über andere Nationen hoffärtigen Ueberschwang anstreben» sondern sich neben

, kann, als Vermittler zwischen der italienischen Halbinsel und den überseeischen Ländern, seine Macht als Handelsstaat in andere Welt- theile ausdehnen, wobei ganz Italien stets auf feiner Seite sein wird für seinen eigenen Vortheil. Und über den ganzen Bund der confö- derirten Staaten waltet die Achtung vor dem Papst als Haupt der. katholischen Kirche, deren Gewicht sür Italien nie zu gering angeschlagen - 261 - werden darf. Das sind ungefähr die Grnudzüge des Buches, welches Balbo weit berühmter gemacht

, warum es sich hier eigentlich handelt, und wofür die Kirche in Italien einstehen soll. Er weiß übrigens recht gut, daß diese auf 'einem Felsen steht, und nichts verlieren kann auf dem Sande der Politik, die mit ihr nichts zu thuu hat.

6
Libri
Categoria:
Storia , Religione, teologia
Anno:
1841
Tirol und die Reformation : in historischen Bildern und Fragmenten ; ein katholischer Beitrag zur näheren Charakterisirung der Folgen des dreißigjährigen Krieges vom tirolischen Standpunkte aus
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Pagina 344 di 445
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 434 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1600-1740 ; <br />g.Tirol ; z.Kirchengeschichte 1600-1740
Segnatura: II 102.144 ; II 93.280
ID interno: 203720
ihres Herzens in italienischer Lebhaftigkeit aushauchte. Cen- turiona stand mit Giovanna Maria vom Kreuze in Nove- re do in engster Verbindung, und ihre Gebethseuszer an der Donau hallten im Herzen ihrer Freundin an der Etsch wie der, und schlangen sich wie pulsirend nach Italien zurück. Man müßte das menschliche.Herz gar nicht kennen, wenn man die Wirksamkeit einer solchen Gtaubensverbindung zwi schen Deutschland und Italien verkennen wollte^). Eine andere eben so auffallende, noch weit

durchgrei fendere Wirkung dieser italienischen Gottesfülle für die süd deutschen Länder, der Katholiken war der öffentliche Triumph, ^ welchen das allerh eiligste Altarssakrament zu feiern anfing. Die Verhöhnung der heiligen Hostie in verruchter Krieger Hand rief mit der kräftigsten Wechselwirkung in Italien ei nen er staunungs w ü rdigen Enthusiasmus hervor, dem Erlöser im allerheiligften Altarssakramente die schnöde Unbild mit. der feierlichsten Sühne, mit der blühendsten Pracht italieni scher Aufzüge

zu vergelten. Rom ging mit diesem Beispiele voraus, und beging unter vielen andern Festfeiern eine be sonders prachtvolle Fronleichnamsprozesston, in gleichem Maaße steigend, als der Hohn der Irrlehre wuchs. Der ueu- augefachte Eifer flog wetteifernd durch ganz Italien über die Alpen ins Lager der Katholiken, und hier waren es beson ders Zwei Punkte der katholischen Vorhut, wo man während des dreißigjährigen Krieges die größte Pracht entfaltete zu Ehren des allerheiligsten Altarsgeheimnisses, München

7
Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 226 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
die meisten seiner Ordensbrüder kein Deutsch , und waren doch sehr thätig in der Seelsorge. Er versichert, erst seit we nigen Jahren wachse die deutsche Bevölkerung an» Man habe das dem Erzherzoge Sigmund zu danken, der sich des deut schen Elementes in der Stadt angenommen habe. Ans die sem Grunde sey auch das srüher zu Italien gehörige Domi nikanerkloster zu Deutschland geschlagen worden''). Und daß die Grafen von Tirol die Uebermacht des italienischen Ele mentes für ihre eigene Herrschermacht

zu fürchten hatten, be weist die Geschichte nur zu deutlich. So oft ein Bischof nach italienischen Grundsätzen in seiner Regierung vorging, war es auch mit dem Frieden in Tirol aus. Der Bischof hielt zur Partei der Welsen in Italien, der Graf von Tirol zur kaiserlichen Partei in Deutschland. Die Gefährlichkeit dieser politischen Spaltung unter der Regierung des Bischofs Egno !243 war handgreiflich genug. Auf italienische Hülsskräfte gestützt, trotzte er mit Macht den Grafen von Tirol, ohne- Achtung

für deutschtirolisches Recht und deutsche Ansprüche auf friedliche Nachbarschaft. Ein Jahrhundert später unter Ludwig dem Brandenburger entbrannte der alte Streit wie der in ungeschwachter Kraft. Die böhmisch-luxemburgische Partei, auf der Seite des Pabstes in Italien , brachte ihre günstiggesinnte Bischöfe auf den Stuhl von Tricnt. Trient wurde der Herd von Unruhen und unablässigen Restaurations versuchen gegen die bäuerische Regierung in Tirol. Die an wohnenden italienischen Fürsten mischten sich entschieden

in die tirolische Geschichte. Der Bischof Giovanni Pistorio, ein Florentiner, vom Pabste gesetzt, trat gegen Ludwig den Bran denburger in offene Verbindung mit Mastin della Scala/ Herrn von Verona, und verpfändete ihm Riva und Tenno. Allmäh- lig kam auch Arto, das Thal von Kavedine, und Valdiledw mit den umliegenden Besitzungen an Italien, später an die NvsWwi-mm i'LN'KS SNNàe perossf. V. I. Stuttgart 1342, wo er über Bozen zu sprechen kommt.

8
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 159 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
hängt auch die produk tive Wichtigkeit der Halbinsel im ersten Keime weit mehr ab, als von allen agrarischen Gesellschaften, welche durch reiche Parlatori von stimmfester Brust vertreten, so gelehrte Zusammenkünfte halten, während die Sumpfluft der Maremmen, und die Oede der Steppen oft unweit von den Thoren der Hauptstadt ihre unwissenschaftlichen Vorträge zum Besten geben. Italien kann bei einem Bauernstand auf eigener Scholle das Doppelte seiner jährlichen Erzeugnisse auf den Markt bringen

ist, welcher die bestehenden Kirchenthürme auf die Spitze zu stellen sucht.' Bei diesen Worten sank der Veteran, ausgeregt, auf eine Rasenbank, klagte über Schmerz seiner Brustwunde und überließ sich tiefem Stillschweigen. Auf unserem Heimwege fuhr er mit mildem Ernste weiter: „Die Leute, welche jetzt in Italien den Beruf zu haben glauben, die als nothwendig erkannte Reform der socialen Zustände zu leiten, und ihre Ansichten in Journalen und Schriften den Zeitgenossen bekannt zu geben, lassen sich füglich in drei Klassen

eintheilen. Die erste derselben begreift die redlichen Baterlandssreunde, Jung und Alt, Gelehrte und Ungelehrte, aus den höchsten und niedrigsten Ständen, in der Regel ohne umfassende Kenntnisse der Welt- und Menschen- geschichte. Italien ist ihnen Alles, oft in unklarster Überschätzung, mit gutmüthiger Verachtung aller fremden Zustände, die sie nicht kennen und noch weniger verstehen. Sie declamile» mit der wegwer fenden Miene eines Bramarbas gegen die Deutschen, aber ihr Haß ist unschuldig

9
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 169 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
Menschenkraft findet angemessene Verwendung, der übermäßige Zudrang zu den städtischen Gewerben hört auf, das Land wird gesünder, schöner und einträglicher, Ströme regeln sich und die Lagunen werden zurückgedrängt. Daun erst ist Italien der Garten Europas! Wir haben bereits nachahmungswürdige Beispiele in Padua, wenn auch in kleinem Maßstabe. Die edlen Brüder Mainardi Giana ntonio und Lauro, die Herren Zara und Gritti, und zum Theil auch Freiherr Testa haben auf diese Weise weite Strecken der venetia

, welche im Schmutze der dortigen Landleute die Augen mit ihren Fingern so fest zudrücken, daß ein wundersam funkelndes Farben- ' spiel von Bauernseligkeit sie umgaukelt, andererseits leider auch ein Beweis, daß in Italien der gute Wille der Edelsten und Besten noch immer nicht hiuanreichen will zur einzig wirksamen Verbesserung italischer Volksznstände, einem freien Bauernstande auf eigener Scholle, dem fruchtbarsten Boden ächter, thatkräftiger Vaterlandsliebe. Denn Marzuttini hält am bisherigen Zustande

italienischer Bauern selbst in den Armencolonien fest, und erklärt die Unternehmer solcher Anlagen für die Eigenthümer des dadurch gewonnenen und angebauten ^ Landes. Ja durch die angedeutete Steigerung des Pachtzinses mit der steigenden Wohlfahrt der Ansiedelung nimmt er die in Italien fürs Volk so verderblichen prekären Pachtcontracte offen in Schutz, und leitet die Frucht der Arbeit und des Fleißes auf ganz wMühr- lichem Wege in den Säckel der Kapitalisten, so daß der arme Pflanzer wenig mehr davon

10
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 176 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
deutschen Sinne zur Ehre gereicht, ging schon frühzeitig vom Gedanken ab, noch ferner deutsche Kirchenvorsteher nach Italien zu stellen, und fuhr fort, trotz tausendfältiger Einreden, welche die ältere Menschen rücksicht und Corruption in Schutz nahmen, das Verdienst allein zu berücksichtigen. Daher finden wir eine Schaar von Männern in den ersten Kirchenstellen, welche der Welt Anbedingte Achtung abgewinnen. Nicht nur ist der Bischof der erste Prediger seines Sprengels, und benützt die Macht

zu begrüßen, und als bei seiner Predigt wenige Augen thränenlos blieben, sah man wohl die Macht des bischöflichen Einflusses auf das Volk, welche in Italien so lange rohe Volkswuth zügeln wird, als die Kirche und ihre Diener geachtet werden. Während man in Deutschland noch unlängst den Versuch gemacht hat, den freien bischöflichen Verkehr mit Rom zu verkürzen, findet dieser in der Lombardei auf eine Weise Statt, die Wohl verdient, näher ins Licht gestellt zu werden, zumal zu einer Zeit

machte auch Bricito, Erzbischos und Metropolit von Udine. Die Kenner älterer Zeitgeschichten wissen, daß Aquileja unweit des adriatischen Meeres zwischen dem Isonzo und dem Tagliamento zur Römerzeit nicht bloß eine mächtige Verbindungsstadt zwischen Deutschland und Italien, sondern auch die Vermittlerin des christlichen Glanbens aus der Halb insel für Deutschland gewesey sei, so daß ein großer Theil von Tirol, Kärnthen und Jstrien unter den dortigen Patriarchen stand. Durch Attila zerstört, blühte

11
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 141 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
- slug nach dem schönen Italien unternehmen und allen Polizeiverboten zum Trotz in Jedermanns Händen sind, da dem Willen zu verbieten keine wirksame Mittel zur Handhabung des Verbotes nahe stehen. Die hieher gehörigen Werke führen die Titel: li primato mural« e civile àZii Italiani, und als Ergänzung und Rechtfertigung des erstern: prolegomeni 6eì primato morale «z vivile «le^li Italiani. Nach den darin niedergelegten und Mit Nachdruck verfochtenen Grund sätzen beruht das Glück der Menschheit ans

im gemeinsamen Zettel sich berührten, hinüber nach Italien und vermählte sich hier mit der christlichen Idee, die mit ihrer altern griechischen Schwester die Welt und alle Men schenerziehung beherrscht. Seit dieser glücklichen Einigung bewegt sich der allein lebensfähige und glückweissagende Fortschritt in Bildung und Religion (civiltà e religione) durch das Leben der Völker, stärker als Fürsten und Kanonen, die einzige vernünftige Hoffnung Italiens und der , Welt, die Fortpflanzung des pelasgifch-italischen

Verstandes zum Siege über Barbaren und Thrannen. Die höchste Pyramide dieses weltgeschichtlichen Äaues ist die katholische Kirche, der einzige Menschenbund ohne auflösende Zuthat, wie wir sie im deutschen Zollvereine, in der preußischen Agende, im Gustav-Adolph vereine erblicken, mit dem Schwerpunkt in Rom, das als. Herd der vereinten Flammen aus Griechenland und Italien die Brüderschaft aller Menschen vor Gott lehrt in der UnVeränderlichkeit des Gedankens für die Zukunft (immutabilità clel pensiero

12
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 145 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
strengste Censur ihnen nichts anhaben kann, klingen so patriotisch an» daß jedes Gemüth italischer Nation sich davon unwiderstehlich ange zogen, ergriffen und erschüttert fühlt. Avviva Manzoni, evviva lìià geht als unbestrittene Losung durch Italien und hallt von allen Inseln wieder. Unter allen seinen Werken ist keines nationaler, als sein Trauer spiel Adelchi, welches den letzten longobardischen Königssohn den italienischen Lesern vorführt, wie er von Carl dem-Großen überwunden und besiegt

imbelli dell' arso oiiicmv, sole!» bagnati ài servo sudor. II torte si mosco eoi vinto nemico, 0>l ?u.inv<i. signore rimsms Vàaìiev, I/un popolo e l'altra sul collo vi sta.' So oft diese berühmte Stelle des Adelchi in Italien anklingt, verschwindet jede Parteiung uud ein namenloser Schmerz zuckt durch die Gemüther. Referent war bei einer Vorlesung des Stückes in Monza vor zwanzig Zuhörern gegenwärtig, und die Stimme des Lesers brach beim Worte sul eoUo. Eine unbeschreibliche Rührung bemächtigte

am Po, und allgemeines Vertrauen in die Herzen des glücklichen Volkes eingekehrt. Man habe die Kerkermeister und die Eingekerkerten als eine Nation betrachtet, entgegnet Manzoni, bloß weil sie im nämlichen Lande gewohnt hätten, die Kluft sei unansgefüllt geblieben zwischen der Bildung und Barbarei, und nur deutschen Chronisten sei der Nonsense einer unmöglichen Vermischung zu Kopf gestiegen. Er gab hiermit das erste Beispiel in Italien, die Geschichte nach subjectiven Ansichten

13
Libri
Anno:
1853
Charakterbilder
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Pagina 168 di 267
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Frankfurt am Main
Editore: Sauerländer
Descrizione fisica: 489, XII S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 102.260
ID interno: 503249
. Selbst aus de» Historisch-Poli tischen Blättern bringt sie öfter interessante Auszüge. Diese Unpar teilichkeit und Umschau im Gebiete des theologischen Wissens verdient um so mehr unsere ganze Anerkennung, da Marzuttini die antiken Weltträume Gioberti's über die ewige Roma größtentheils zu theilen scheint, und in unseren Tagen in Italien einiger Muth dazu gehört, der Deutschen zu gedenken mit Liebe im gehässigsten Sturme der überschäumenden Hitzköpfe gegen die Barbaren. Nach einer Denkschrift, die Marzuttini unlängst

veröffentlicht hat, nimmt in Italien, dem fruchtbarsten Lande von Europa, durch die unnatürliche Kluft zwischen reichen Besitzern und habelosen Bauern der Paupe rismus dergestalt überhand, daß man nicht weiß, wie demselben unter den obwaltenden Umständen abgeholfen werden soll. „Eine Unzahl Menschen, durch die Bewegungen der Zeit vorwärts getrieben, finden keine Gelegenheit, ihre Arbeit nützlich anzulegen, und sind gezwungen, als Schmarotzerpflanzen auf Kosten der Gesellschaft zu leben. Daraus àtwickeln

sich höchst verderbliche Samen, welche unseren ganzen gesellschaftlichen Zustand reißend zu zerstören drohen. Es ist daher die Pflicht jedes ehrlichen Mannes, auf Mittel zu denken gegen diese umwälzende Krankheit, die in unserem schönen Vaterlande schnell um sich greift. Es liegt in Italien allenthalben viel unangebantes, unbe nutztes und verlassenes Land, welches auf die urbarmachende Menschen hand wartet. Selbst die Regierungen haben wiederholt auf diesen Schatz aufmerksam gemacht und dessen Ausbeutung

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 225 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
aus dem unaufhörlichen Streite entschiedenen Nutzen ziehen konnte. Die Grafen von Tirol, durch die fremdartigen Zu stände im Bisthume Trient gegen Süden ohne Verth cidi- f gungstinie, daher bei allen Begebenheiten von Italien her im offenbaren Nachtheile , bedurften zur eigenen Sicherheit un erläßliche Garantien. Die italienische Sprache mit allen Fol gen eines fremden Idioms, das immer mehr sich ausbreitende römische Recht, die kirchenrechtlichen Satzungen von weit größerer Geltung

als im deutschen Tirol, die geistlichen Ge richte, die sich vieler Zivilangelegenheiten bemächtigten , die unausrottbare Hinneigung der Bischöfe und ihrer Stellver treter nach Italien waren für jede Regierung an der Etsch, die im deutschen Rechte wurzelte und deutsche Rationalität aufrecht erhalten wollte, sehr ernste Gefahren. Die Bischöfe, fast immer Ausländer, oft vom Pabste gesetzt oder empfohlen, ohne Sinn für deutschtirvlische Zustände, stützten sich auf die deutschen Kaiser mit Worten, in der That

^ aber auf Rom und Italien, und erhielten durch diese Haltung ein Gewicht, das jedem Grafen von Tirol schlaflose Nächte bereiten konnte. Trotz aller neueren Einreden nordtirolischer Schattenfechter erstreckte sich in der mittleren Zeit das italienische Element weit tiefer in's Land der Etsch herein als heutzutage. Im Vintschgau herrschte größtentheils die romanische Zunge vor. Selbst die Gerichtsverhandlungen wurden romanisch geführt Die höchsten Berge derThäler Schnals, Passeir

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Libri
Categoria:
Storia , Religione, teologia
Anno:
1841
Tirol und die Reformation : in historischen Bildern und Fragmenten ; ein katholischer Beitrag zur näheren Charakterisirung der Folgen des dreißigjährigen Krieges vom tirolischen Standpunkte aus
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Pagina 345 di 445
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 434 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1600-1740 ; <br />g.Tirol ; z.Kirchengeschichte 1600-1740
Segnatura: II 102.144 ; II 93.280
ID interno: 203720
Nachhalle nach Italien in die Wiege der Andacht Zurück, und die Zeit? gen ossin Giovanna Maria vom Kreuze bezeugt , das Haus Oesterreich habe vorzüglich durch diese Andacht zum aller heiligsten Altarssakramente so unumschränkt über die Herzen der katholischen Völker geherrscht.. Auf gleichem Wege und zum nämlichen Zwecke drangen die glänzenden Feiern der Marienfeste ans Italien nach Deutschland vor, um der Got tesmutter zu ersetzen, was frevelnde Reformatoren an ihr gesündigt. Namentlich wurde das Fest

Maria- Empfängnis; 1629 von Kaiser Ferdinand II. in Tirol und den übrigen Erbländern eingeführt als Dank für die Siege, welche die allerseligste Jungfrau Maria den kaiserlichen Waffen erbe- the n. Gern hätte ich hier noch der aus Italien nach Deutschs land vordringenden Bruderschaften gedacht, deren Entstehen fast ausschließlich ins siebzehnte und in die erste .Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts fällt, mit dem größten Einflüsse auf das Volk, zur Weckuug der Andacht und Gottesfurcht

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Libri
Categoria:
Storia , Religione, teologia
Anno:
1841
Tirol und die Reformation : in historischen Bildern und Fragmenten ; ein katholischer Beitrag zur näheren Charakterisirung der Folgen des dreißigjährigen Krieges vom tirolischen Standpunkte aus
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Pagina 131 di 445
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 434 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1600-1740 ; <br />g.Tirol ; z.Kirchengeschichte 1600-1740
Segnatura: II 102.144 ; II 93.280
ID interno: 203720
1W Entstehen erhielt die religiöse Begeisterung der katholischen Gemüther, ihre Verbindung mit der Lebensquelle in Italien, die stürmende Verzückung gotterfüllter Bether gegen das Un heil der Zeit die höchste entscheidende Ausbildung, vom Lan desfürsten selbst an der Spitze dieser mächtigen Flammen bewegung angeführt und begünstiget. In seinem Pallaste zu Innsbruck war die große Einheit verborgen, welche alle sprühenden Volks- und Lebenskräfte um sich versammelte, und zum geistigen Heereszug

ordnete. Leopold hatte nämlich als Bischof von Passau den Kurfürsten Johann Georg von Sachsen besucht, dieser ließ ihm die Wahl, sich zum Anden ken ein beliebiges Bild aus seiner Gemäldesammlung' auszu lesen. Leopold wählte eine Madonna vom altern Lukas Kra- ' nach auf Holz gemalt*), gewann es unendlich lieb, stellte es in seiner Hanskapelle auf, und betrachtete es als den größten Schatz seiner Fürstenkrone. Die Volksgesinnuug von Tirol und dem benachbarten Italien begrüßte dieses Sinn bild

der Gottesmutter mit einem Jubel dec bedeutsamsten Art, als wäre im Bilde die katholische Religion selbst aus der Gewalt unserer Glaubensfeinde gerettet worden, durch die Andacht und Gottesfurcht des katholischen Landesfürsten von Tirol, ein süßes Unterpfand des Sieges der' katholischen Kirche über jede Irrlehre, ein Palladium der Freiheit im Gebirge gegen die Schrecken des Religionskrieges, daher wie aus einem Munde ..»Mariahülf' genannt. Die Glaubensmà? ner von Italien, in stürmender Eile einfließend

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 312 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
werden. Es war ein Zurücksteuern in die Zeiten vor Meinhard II. Fried rich war vom Adel aufgegeben, und das Ansinnen, sich zu Italien zu schlagen, entschieden zurückgewiesen. Daher wird die Hülfe von Venedig ganz, die von Mailand zum Theil abgelehnt; letztere jedenfalls nur als gewöhnlicher Solddienst angenommen unter tirolischen Führern. Friedrich's Verfahren im Fürstenthume Trient, das ihm so viel Tadel zugezogen, erscheint hiedurch für die Sicherheit des deutschen Tirols lei der nur zu sehr gerechtfertiget

. Denn ohne den von ihm ge wonnenen Anhalt im Trientnerischen wäre Tirol wahrschein lich an Italien oder an das Reich übergegangen. Die An stalten Sigmuud's zum Zuge an die Etsch waren, so weit man ohne Geld vorgehen konnte, bedeutend. Er rief gegen Ostern 1417 alle Reichsunterthanen gegen Tirol auf. Die schwäbischen Städte am Boden see und die benachbarten Edel- herrm sollten am Osterabend bewaffnet vor Schaffhausen er scheinen, die Schweizer zur nämlichen Zeit mit zwei Heeres säulen einerseits gegen Vorarlberg, andererseits

gegen Vintsch- gau aufbrechen, die Herzoge Ludwig, Heinrich und Wilhelm von Baiern und der Bischof von Augsburg acht Tage nach Ostern sich m's Land an der Etsch verfügen, der Patriarch von Aquileja, der Bischof von Chur und Andere von Italien her den Herzog bedrängen, der Bischof von Salzburg, Al brecht von Oesterreich und Graf v. Cylli mit den Görzern im Pusterthalc einen Heerhaufen bilden ans Brwen zu, und

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 154 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
Sicherheit des Hemrich's v. Rottenburg und des Peter v. Spaur, zweier persönlicher Feinde, die aber gegen die Macht-, ausdelmung Oesterreichs allzeit einig waren. Der deutsche Kaiser Sigmund, stets gegen die Uebermacht eines Einzigen in Italien/ wollte sein Kaiserrecht wenigstens mit Worten handhaben. Er sah die Pässe Südtirols sehr ungern in der Willkür seiner italienischen Nebenbuhlers Die südtirolischen Edel Herren, von seinen Plänen beunruhiget, schloffen bei der Schwäche des tirolischen

Landesfürsten heimliche Bündnisse mit den Machthaber« in Italien 2'). So mehrte sich die Ent zweiung im Gebirge. Der kaiserliche Wunsch, Tirol unmit telbar beim Reiche zu haben, fand darin einige Beschönigung. Venedig und Mailand stemmten sich dagegen, als unmittel bar Betheiligte bei des Kaisers Uebermacht in Tirol. Daher ihr treuloses Nebeln und Schwebeln um Friedrich, je nach dem die eine oder andere Parthie annehmbarer erschien zur Behauptung der südlichen Alpenpässe. Ein unermeßlicher Stoff von Gefahr

, Tücke und Habgier! Der Fürstbischof Georg v. Lichtenstein zu Trient glaubte unter solchen Umständen alles wagen zu dürfen, um den althergebrachten und zur Sicherheit Tirols notwendigen Einfluß des Landesfürsten auf sein Bisthum zu schwächen. Es war eine Lebensfrage für Friedrich geworden, ob Südtirol zu Italien oder zu Deutsch land gehören sollte. u. Im Westen Tirols standen die Schweizer, trotz aller Feindschaft gegen Oesterreich, wenigstens ehrlicher als die ita lienischen Nachbaren, mächtig

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