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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 216 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
mmg derjenigen ist, welche den tirolischen Adel gegen Rot tenburg eingenommen darstellen. Sie erkannten zu Recht, es solle Zwischen Friedrich und Heinrich v. Rottenburg sogleich Waffenstillstand eintreten, und um Pfingsten zu Hall im Inn- thale ein offener Rechtstag zum Austrage dieser Streitsache erfolgen. Auf demselben sollen die Landesherren und Leute von Tirol zu Gericht sitzen, und Friedrich seine Klagen vor bringen und erZahlen. Würde man in Güte einig, so wäre Aller Wunsch erfüllt

; wo nicht, so sollen die Mitglieder des Bundes an der Etsch auf ihren Eid erkennen, was Recht sey zur genauen Darnachachtung für beide Theile. Für Rotten burg hätte der Ausspruch nicht günstiger ausfallen können. Sonnenklar erhellt daraus, daß man Friedrich noch immer kurzweg als einfache Zivilpartei abfertigen wollte, und wohl doch nur im Gefühl der Landesmacht und Meinung gegen ihn, dessen Ergebung in den Rechtsspruch nicht im mindesten bezweifelt wurde. So sprachen und dachten Peter v. Spanr, Ulrich v< Matsch

und Nikolaus der Vintler, die vorgeblichen Feinde des Rottenburgers! Friedrich begriff die Konzentration der Adelskräfte gegen ihn in bester Form des alten Rechtes gut, und eilte keineswegs darauf einzugehen, ungeachtet nach den bisherigen Gerichtsformen für ihn kein anderer Ausweg zu finden war. Als Heinrich v. Rottenburg sein Widerstre ben sah, kam er ihm anscheinend nachgiebig entgegen, und berief sich auf ein Schiedsgericht, bestehend aus Herzog Ernst in Steier, Eberhard Erzbischof von Salzburg

und Friedrich v. Flednitz, steirischer Landeshauptmann. Diese sollten die Sache entweder durch Güte oder einen Rechtsspruch austra gen. Das war nach alttirolischer Art die zweitmögliche Ent scheidung. Friedrich erschien noch immer so gut Partei als der Rotten burger selbst. Dieser erklärte es sogar fest und bestimmt, und sich selbst vollkommen bereit, dem Rechtsspruche unbedingt zu gehorchen, mit alleiniger Ausnahme semes Lei bes und seiner Glieder, nber welche den Richtern kein Be- fugm'ß zustehe

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 271 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
Friedrich v. Toggenburg und Andere fielen Sigmunden bei. Ein Reichsheer brach gegen die österreichischen Vorlande auf, geführt von Friedrich von Brandenburg. Die Eidgenossen fielen trotz des vor zwei Jahren mit Friedrich von Tirol ab geschlossenen Waffenstillstandes auf 50 Jahre in dessen Lande ein, von Kaiser und Konzil zum Treubruch ermächtiget, durch ungeheure V ortheile gelockt. Die Annahme einer solchen Dispens nannten eidgenössische Schriftsteller Gewissenhaftigkeit. Ein Ort des Herzogs

um den anderen ging an das Reich oder an die Schweizer verloren, die österreichischen Kastelle wur den niedergebrannt, die Habsbnrg von Grund aus zerstört, viele Städte um Geld in den unmittelbaren Reichsverband aufgenommen« Kein einziger Tiroler erhob für Friedrich die Hand» Unverhohlene Schadenfreude kicherte leise am Eisak und an der Etsch 27). Vom romantischen Kummer über Fried- rich's Unglück keine Spur. Vielmehr konstituirte sich der Bund an der Etfch sogleich wieder öffentlich, um die Regierung des Landes

zu übernehmen» Unter solchen Umständen blieb für Friedrich' nichts an deres übrig, als sich mit Sigmund und dem Konzil abzufin den. Der Herzog Ludwig von Baiern und der Pfalzgraf Ludwig thaten ihr Bestes, ihn zur Nachgiebigkeit zu bestim men. Johannes v. Müller und seine Jünger sehen in dieser Einlenkung. des Herzogs die größte Unpolitik seines Lebens. Vom historischen Standpunkte aus erscheint sie als das ein zige Mittel, sich noch mit einigem Vortheile aus der mißlichen Sache zu ziehen. Friedrich

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 319 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
nicht aus Kaisergnade, sondern ans einem Ge richtstage unter der Beihülfe der lieben Reichsandächtigen be wirkt worden scy. Dadurch hatte sich Sigmund zur Partei herabgelassen, während er früher den Richter gespielt. Leider war die Form aber bloß gewählt, um den für Friedrich un günstigen Inhalt zu verstecken. à Der Vertrag umfaßte zweierlei Bestimmungen, einerseits über Frledrich's Verhältniß zum Bunde an der Etsch und den Freiheiten des Landes, andererseits über die Entschädi gung einzelner Parteien

, die sich von Friedrich beschwert glaub ten, nach beiden Seiten eine Wiederherstellung des alten Rechts- zustandes Tirols mit allen bedenklichen Folgen desselben für den Landesfürsten. In ersterer Beziehung lauteten die Ver tragspunkte wie folgt: ni. Die Kläger an der Etsch haben innerhalb Jahresfrist Recht auf Entscheid ihrer Sache ent weder im gütlichen Austrage mit Friedrich oder vor kaiser lichen Richtern. 2. Weigert sich Friedrich diesen Klägern Güte oder Recht angedeihen zu lassen, so ist Tirol in Jah resfrist

mit Land und Leuten dem Kaiser verfallen. 3. In alten Streitigkeiten und Verdachten Friedrichs gegen die tiro lischen Diener des Kaisers tritt für's Vergangene unmittel bare Kaiserentscheidung ein; spätere Zerwürfnisse zwischen bei den sollen nach den Gerichten des Landes Tirol geschlichtet werden. 4. Der Kaiser hat das Recht alle Klagen gegen Friedrich in Jahresfrist zu entscheiden, wenn der Letztere auch

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Libri
Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1845
Meran und seine Umgebungen : oder: Das Burggrafenamt von Tirol ; für Einheimische und Fremde
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Pagina 24 di 344
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 338 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur;
Soggetto: g.Meran ; <br>g.Burggrafenamt <Landschaft>
Segnatura: I 7.806 ; I A-3.918
ID interno: 160026
M «Sgefprochen wurde. Diese wichtige Feststellung beendete das Faustrecht, und machte die Landstände zu gesetzmüßigen Vermittlern zwischen Fürsten und Volk. Die Edelherren, welche damit nicht àverstanden waren, wurden durch be sondere Verträge, oder durch Waffengewalt zur Anerkennung der neuen Ordnung der Dinge bewogen. Die Widerspän- pigen mußten weltewige Bußen ins Kelleramt zu Meran Zahlen. Den Rathsherren von Meran ertheilte Friedrich das Recht, mit Mantel und Degen in den Amtsversamm

lungen zu erscheinen , und bestätigte ihnen von neuem da» städtische Gerichtswesen mit Personen nach ihrer Wahl. Friedrich starb am Là. Juni 1439. Sein einziger Sohn S i gmu n d, erst zwölf Jahre alt, wurde mit Einwilligung der tirolischen Landschaft seinem Getter Herzog Friedrich von Oesterreich zur Erziehung über lassen. Dieser wollte ihn langer Zurück halten, als es ver tragsmäßig festgesetzt war. Deßhalb wurden zu Meran in den Zähren 1443—1446 mehrere Landtage gehalten, um Sigmunds Heimkehr

, daselbst die Huldigung des tiroli schen Volkes auf. Er bezeichnete den Antritt seiner Regie rung durch die Begnadigung der Herren von Starkeuhtzrg, «eiche mit seinem Bater Friedrich wegen der neuen Landes- srdimvg zerfallen, und deßhalb ihrer Güter beraubt waren, ohne durch einen Richterfpruch dazu verfällt worden Zu ftyn. Sie erhielten das Schloß Schönna und anderes Gut zurück. Dadurch wurde ein lange gefühltes Unrecht wieder gut ge wacht. Wie im Lande überhaupt, so warf sich WH an der 'Etsch

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 237 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
ihnen vertragsmäßig Besitz zu nehmen, wurden die UehM nahmskommissäre zwar eingelassen, aber treulos zurückgehal ten. An Gehorsam für Tirol war nicht zu denken. Georg konnte sich nicht vom Verdachte rechtfertigen, daß er dabei wesentlich betheiliget sep. Um die gute Gesinnung der Bun- desHäupter nicht Zu verlieren, berief er sich in feinem Ge wahrsam Zu Bruneck, den er durch fein zweideutiges Beneh men verdient hatte, auf einen Ausspruch der Herzoge Ernst und Friedrich, mit dem Erklären

, denselben ohne Rückhalt zu befolgen. Er fiel dahin aus, daß er die Festen Pergine, Riva, Ledro und Tenno unverzüglich an Friedrich ausliefern sollte. Dieß sey die unerläßliche Bedingung seiner Freilas sung. Der Bischof bewilligte alles, aber die wirkliche Lö sung seines Wortes ließ auf sich warten. Unter klugen Vor wänden ging er nach Wien, um sich der Erfüllung der Ver träge zu entziehen. Die dortige Universität nahm sich-feiner Sache anund fand die von Friedrich - beabsichtigte Säkula risation des Bisthums

unstatthaft. Dieses Ermessen erhielt Gewicht durch den Umstand, daß die Volkspartei in Trient mit Friedrichs Vertretern daselbst, Heinrich v. Rottenburg und Hanns v. Unnenberg, auch nicht zufrieden war, so daß Peter v. Spanr sich von Letzteren lossagte, und offenbar für Rudolf v. Bellinzona Partei nahm. Friedrich, durch diese Wendung der Dinge erschüttert, zeigte sich geneigt zu einer Ausgleichung auf milderen Grund lagen. Erzbischof Eberhard von Salzburg, Bischof Ulrich von Bràn, Ulrich v. Weiß briache

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 233 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
— W8 - Weift. Georg erschien nach Ostern in Bozen. Er wies Fried richs Anerbiethen kalt von sich, und that Einrede gegen Jede Bevogtung von Seite des tirolischen Landesfürsten, mit dem Erklären, Friedrich könne sich selbst nicht schützen, und habe es so eben im Kriege mit Appenzell erfahren. Leichter ver möge der Bischof, ihn aus der Stadt Trient zu jagen., Er solle sich daher nicht um fremde Dinge bekümmern. Von ei nem landeshauptmännischen Gerichte zwischen sich und seinen Unterthanen

wollte er eben so wenig hören. Er reiste trotzig nach Trient zurück. 3t.' Durch diese barsche Handlungsweise waren die früheren Verträge zwischen Trient und Tirol vernichtet. Friedrich als Vogt des Fürstenthums , und die Häupter des Adels als Wächter der Landesfreiheiten fühlten sich schwer verletzt. Nie mand stand auf des Bischofs Seite, als der zweideutige Pe ter v. Spaur, über die Eintracht Friedrich's und Heinrichs v. Rottenburg in dieser Sache grollend, aber zu klug für eine tatsächliche Feindseligkeit

gegen die vereinten Kräfte des Adels bundes. Aus dieser Stellung des mächtigen Nonsbergers geht nicht unklar hervor, daß der Bischof und sein Freund auf den Beistand des Bundes an der Etsch gegen Friedrich ge rechnet hatten. Georg stand -schmerzlich enttäuscht, Peter v. Spaur isolirt, beide vereint der Macht von Tirol gegen über. Das Gefühl für alte Rechte und Freiheiten war im Lande stärker als tiefgewurzelter Parteihaß. Während sich daher der Letztere in eine stolze Neutralität einhüllte

und sich in der Feindschaft gegen Friedrich konsequent blieb/ langte der Erstere gedankenlos nach der italienischen Hülfe. Ita lienische Söldner, 6009 Mann zu Fuß und 1000 Reiter, fort die Trientner züchtigen. Ihrem Heranziehen ging ein verwirrender Ruf voraus., Trient werde zerstört, und das Fürstenthum an Venedig abgetreten werden. Die Bürger vs«

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 24 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
in dieser Angelegenheit seinen Hofmeister Hein rich v. Rottenburg, den Vater des gewaltigen Mannes, der uns unter Friedrich mit der leeren Tasche näher bekannt wer den wird. Die von Kastelbarko erschienen am bestimmten Tage nicht, und gaben somit ihre Sache für verloren. Daher lautete das Urtheil der Richter, Heinrich v. Rottenburg sey als Landeshauptmann gehalten, die Erben des genannten Hemrich's v. Em ohne Verzug in den Besitz der ausstän digen Gelder zu setzen. Und da drei Parteien darauf recht mäßigen Anspruch

hatten, so traf es auf Friedrich v. Wol kenstein bei 5000 Gulden. Bei so viel Aufmerksamkeit von Seiten des Landesfürsten war es nicht Zu verwundern, daß Friedrich zum Zuge gegen die Schweiz bedeutende Geldsum men an Leopold vorschoß, ohne ein Pfand dafür zu nehmen, bloß mit dem Versprechen des nachherigen Ersatzes zufrieden. Das Unglück dieses Zuges durch die Schlacht bei Sempach im Jahre 1336 und die darauf erfolgten Streitigkeiten der Herzoge von Oesterreich über Nachfolge und Ländertheiluug verzögerten

natürlich die Rückerstattung der vorgestreckten Summen, und machten Friedrich mit der leeren Tasche bei seinem Regierungsantritte zum Schuldner des Wolkensteini- schen Hauses, ein Umstand, der Friedrichs v. Wolkenstein Söhne nur allzu stolz machte. Der Verlauf dieser Geschichte wird uns zeigen, daß daraus viele Rücksichtslosigkeit von ih rer Seite geM den Landeöfürsten entstanden ist ìb) Nach Urkunden in Trostburg.

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 160 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
— INS - rung des Bauernstandes zur Theilnahme an den Landtages ist das Resultat des tirolischen Rechtszustandes, den Friedrich vorfand. Die Bauern besaßen bereits alle Rechte, die er ih nen hätte geben können. Die Freiheiten des RofnerHofes in Vent, .des Fineilhofes in Schnals, der Schildhöft in Passeir, und der Freisassen von Goldegg auf dem Jenesierberge schrei ben sich nach unumstößlichen Urkunden schon aus den Zeiten Meinhards II. und seiner Enkelin Margareta her. Als Pri vilegien

der Steuerfreiheit wären sie wirkliche Volkslasten, ohne allen Einfluß auf freiere Gestaltung der bäuerlichen - Verhältnisse. Kein einziges von Friedrich für die Bauern er lassenes Recht kann geschichtlich nachgewiesen werden. Alle Behauptungen vom Gegentbeile haben etwas unbestimmt Sa genhaftes als Beweis ihres unverbürgten Ursprungs. Wir haben vielmehr wichtige Verordnungen von ihm gegen das Volk. .Dahin gehört besonders die strenge Aufrechthaltung des Wildstandes trotz aller Klagen der Bauern im Jahre

, mit welchem sie ein Jahrhundert später gegen dieselbe wütbeten. Ueberhanpt zeugt auch das Entstehen der späteren. tirolischen Landesord- nnng den völligen Ungrund aller Sagen dieser Art. Das in ihr niedergelegte Gewohnheitsrecht ist ein urkundlich bekann tes , größtentheils viel älter als Friedrich selbst, ohne allen - Bezug auf ihn. Wenn daher Friedrich siegte-, so lag der Grund anderwärts. Er war das Werkzeug in der Hand der 25) Abschriftlich in Trostburg. i

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 166 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
Inhalt selbst ist fast in gleichen Ausdrücken abgefaßt. Ein unumstößlicher Beweis/ daß beiden Bünden die nämliche Idee zu Grunde gelegen habe. Im vorliegenden Falle war diese Begründung des Bundes kaum mehr als eine kluge Beschö nigung des eigentlichen nächsten Zweckes. Friedrich, vor der Hand ohne alle Macht, den Bund zu sprengen/ trat selbst bei. Bei Gelegenheit seiner Aufnahme in denselben erklärten die Bundesglieder, Oesterreich Zwar bei seinen Rechten zu las sen, aber auch kein Haar breit

sich wenden werde 26). Durch diese Hervorhebung Leopold's war ohne Rückhalt sein Vorzug vor Friedrich ausgesprochen, und nur sein frühzeitiger Tod wahrscheinlich Schuld, daß er nicht als glücklicherer Bewerber um Tirol aufgetreten ist als sein Bruder Ernst der Eiserne. Chronisten sahen in diesem Bunde nichts als eine Adelsinnung für ihre Vorrechte gegen das Volk in schweizerhafter Aufregung. Dem war jedoch nicht also. Selbst die wichtigsten Gemeinden traten gleich anfangs bei, der Nonsberg, Fleims

, Pergine, die Stadt Trient, Me ra», Tramin, das Burggrafenamt, sämmtlich wie mit Absicht so gewählt, die Kraft des Bundes gegen Süden dermaßen zu verstärken, daß er alle seine Macht gegen Friedrich im Norden kehren könne. Heinrich v. Rottenburg war kühn und umsichtig genug, sich einen eigenen Brief von Friedrich aus stellen zu lassen, worin dieser ihm erlaubt, dem Bunde an der Etsch beizutreten und ihm treu zu bleiben, dessen Mit- 26) Archiv zu Trostburg. U

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Libri
Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 205 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
-ZW- über, dessen Nachkommm es spater den Metzner'n überließen, die mit den Herren v. Rafenstein schon früher Antheil an den Gütern des Schlosses gehabt. Der Umstand, daß Kai ser Sigmund im Jahre-1415 zu Konstanz den Hanns Vmt ler mit einer Krone auf seinem Helm auszeichnete, beweist, daß er als Vormann seines Geschlechts trotz aller Vertrau lichkeit mit Friedrich doch immer noch Einiges hoffen ließ für die kaiserlichen Absichten in Tirol. Die Sage, daß Friedrich während dieser Fehde mehrere

Vmtler nach Innsbruck gelockt und sie daselbst kurzweg habe hinrichten lassen, entbehrt aller geschichtlichen Gewähr. Friedrich hatte bei aller Anlage zur Gewalt keine Lust, sich den Namen des Grausamen zu er werben. Kein inländisches Gericht hätte auf Tod erkannt, und Ausnahmsgerichte gehören einer späteren Zeit an. Selbst seine beschwertesten Gegner kamen mit dem Leben davon. Bei allem Geschrei über seine Gewalttätigkeit schritt er doch nie über die eigentliche Granze des Rechtes hinaus. Sogar

die Mitglieder des Bundes an der Etsch waren dadurch gelähmt. Es sollte wohl eine schärfere, von der Zeit geforderte Rechts- begränzung eintreten, aber keine Willkür. Und diese weise Maßhaltung war Friedrich's Glück und einziger Halt in den ungünstigsten Umständen. 2«. Nach dieser Beseitigung der Vintlerischen Geldmacht fin gen sich die randesfürstlichen Kassen wieder zu füllen an. Die Revision der Pfandgüter ging von nun au unangefochten von Statten. Friedrich konnte einen Schritt weiter machen. Der Bund

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Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 354 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
von Lodron, um seinen Rücken zu deckt!!, und steckte sich sogar hinter den 'Bischof Georg von Trient, welchen Friedrich mittlerer Weile in sein Fürstenthum wieder eingesetzt hatte. Der alte Prälat wurde in den Händen des. umsichtigen Schlaukopfes ein blindes Werkzeug gegen die Landesregierung. Friedrich versuchte zuerst einen gütlichen Vergleich zu Gun sten der Forderungen der neuen Zeit. Spaur sollte auf den gleichen Staudpuukt mit ihm in Streitfällen verzichten, und die Ausgleichung

. Auf den Vorwurf, daß er aus seinen Schlössern den Herzog bekriege, antwortete er, daß er von Friedrich zuerst angegriffen, von seinem unbestreitbaren Recht der Selbstverteidigung Gebrauch gemacht habe, nach dem In halte der bisherigen Landes freiheiten von Tirol. So trat er als ächter Adelsbündner auf gleiche Linie mit dem Landes fürsten, und wollte von keiner allgemeinen Unterordnung unter dessen Befehle wissen, wo diese nicht bestimmte Verpflichtun gen dazu verbänden. Es entbrannte zwischen ihm und Frie

drich ein verheerender Krieg, einerseits in Judikarien, anderer seits ans dem Ronsberge. Bischof Georg floh aus Trient, wo ihzn die österreichisch gesinnten Bürger und des Herzogs 'Waffen gefährlich waren, nach Neuspaur, ein unglückseliger Aushängeschild für alle Gräuel, die im Interesse der Bünd ner gegen Friedrich zum großen Schaden des Landes an der Tagesordnung waren. Auf des Herzogs Seite standen als Söldner Antonio und Vinciguerra von Arko in Judikarien, Ulrich Khuen von Belasi, Sigmund

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Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 296 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
ganzer Gemeinden zu Friedrichs Kriegsanstalten sichtbar. Jeder Krieg im Lande gegen das Land blieb un populär. Herrenlose Gesellen, Knechte, Hausircr, besonders Wildschützen und Hirten ließen sich anwerben, mit größerem Lärm, , als Mnerem Zusammenhalt. Indeß das Prinzip war gegeben^ und die höchst wichtigen, Folgen für den Bauern stand ließen nicht lange -auf sich warten. Friedrich wendete sich rasch gegen seinen Bruder Ernst, der sich semer Seits ebenfalls zum entschlossenen Widerstande rüstete

. Am 6. Mai waren bereits die ersten blutigen Würfel des Bruderkampfes gefallen 5l). Und diese Stellung erwarb sich Friedrich in 38 Tagen, während welcher ihn romantische Chronisteu im Laude hernlnirren lassen, gefährdet, machtlos, am Leben und an der Freiheit bedroht. Aber noch mehr! Während dieser 38 Tage gelang es ihm auch, den ihm mißtrauenden Adel so glücklich zu bearbeiten, daß er sich herbeiließ nach Brireu zu kommen, und sich von ihm die Landesfreiheiten bestätigen zulassen

^). Er hatte zu diesem Ende den Adelshäuptern selbst geschrie ben. Und wirklich erschienen vor ihm alle Laudleute, Herren, Ritter,. Knechte, Städte/ Märkte, Thälcr und Gemeinden. Friedrich that alles, was sie haben wollten, und bestätigte Michael v. Wolken stein in mehreren Briefen. . Archiv zu Trostburg 'I4t7. 52) Die Ladung liegt abschristlich in Trvstbmg. Aber, es ist zweifel haft, ob die eigentlichen Bündner dabei erschienen. Wenigstens bezweifle ich Michael's v. Wolkenstein und Peter's v. Spaur Erscheinen

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Categoria:
Storia , Letteratura
Anno:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Pagina 201 di 505
Autore: Weber, Beda / von Beda Weber
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: IV, 499 S.
Commenti: Überwiegend in Fraktur
Soggetto: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Segnatura: II 102.355 ; II A-15.138
ID interno: 115378
— ISS - Ansprüche ledig. Er schloß sich zugleich in Rungelftem ein, und erschien geraume Zeit nicht mehr außerhalb der Ring mauern seines Schlosses. Dieser einsam grollende Trotz be weist sonnenklar, daß er sich in seiner Sache sür völlig sicher hielt. Und wirklich war aus unzweideutigen Zeichen abzu nehmen, daß die Mitglieder des Bundes an der Etsch auf semer Seite waren. Denn ihre Vermittelungsverfuche liefen alle dahinaus/ daß Friedrich seine Streitsache mit Vintter einem ordentlichen

Adelsgerichte unterwerfen sollte, wo nach dem Landesrechte für ihn kein günstiger Spruch zu erwarten stand. Friedrich wies dieses Ansinnen zurück, entsetzte den Mntler aller seiner Aemter, übertrug sie anderen Leuten, und erklärte, die Vorschüsse, die er seinem Bruder Leopold auf den Ertrag dieser Aemter geleistet, könne er mit allem Rechte von diesem fordern. Diese Maßregel des Landesfürsten miß fiel den Häuptern des Bundes höchlich. Es war eine Ent scheidung aus landesherrlicher Vollmacht

ohne ordentliches Gericht, also etwas ganz Neues, dem bisherigen Tirolerrechte entgegen. Da Friedrich zugleich bereit war, mit seinen Leu ten und Anhängern den Machtspruch mit Gewalt durchzu setzen, so fanden sie ihr Adelsrecht doppelt verletzt. Der Bund an der Etsch wollte Vintler's Geldmacht nicht in Friedrichs Hände kommen lassen. Zu diesem Ende legte sich Heinrich v. Rottenburg unter einem guten Vorwande in's Mittel, mit unverkennbarer Beistimmung der Bundesglieder, welche Fried- rich's Handlungsweise

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