Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
Die Pilgerfahrt nach Rom. Msgr. Nagl empfangen und in die Kirche 'geleitet, wo die Tiroler bereits vollzählig en pleine paracle, d. h. zumeist in den schönen Trachten, des hohen Kirchenfürstm harrten. Alle Laien des Tiroler PilgerzugeS, 85 Männer, enlpstengen während der heiligen Messe, ans der Hand Sr. Eminenz die heilige Communion, und diese Andacht war wohl etwas vom Schönsten, was der Aufenthalt in Rom geboten hat. Nach der heiligen Messe begaben sich die Tiroler, wie bestimmt worden
war, in die Saeristei, um Sr. Eminenz vorgestellt zn werden. Dort war ein Thronsessel errichtet, und als Se. Eminenz kam, wurde ein Marienlied gesungen. Hieraus sprach zuerst der Obmann des Pilgerzuges Seiner Eminenz im Namen aller den Dank aus. Gleichwie das Tiroler Volk am Herz Jesu-Fest selbst seinen Bund mit dem göttlichen Bnndesherrn durch den zahlreichen Empfang der heiligen Communion bekräftigte, sei es auch geziemend gewesen, den Aufenthalt in Rom durch diese General- ^communion zn heiligen. Der Gnade
Sr. Eminenz verdankten sie es aber, dass das so festlich habe geschehen können. Se. Eminenz hielt dann an die Tiroler Pilger eine überaus herzliche Ansprache, lobte sie für ihr Unternehmen der Romreise nnd verbreitete sich des längeren über den Wert des Herz Jesu-Bundes von Tirol. Viele Bündnisse würden in der Welt geschlossen zwischen Staaten, Königeil und Kaisern, -aber der Herz Jesu-Bund Tirols sei viel vornehmer, viel aufrichtiger, viel sicherer, viel erfolgreicher und viel leichter in seinen Bediu
guilgen als irgend ein anderer Bund. Das Tiroler Volk soll seine Ehre und seiueu Stolz darin finden, ihn tren zu halten. Das Herz Jesu-Bundeslied, das hierauf gesungen wurde, erfrente Se. Eminenz ganz besonders, und dann ließ er sich einzelne Personen vorstellen und die verschiedenen Trachten zeigen. Diese Leutseligkeit nnd Herablassung des hohen Kirchenfnrsten übte ans alle Pilger einen großen Eindruck. Es war eiu Vorspiel des Empfanges, der den Tirolern bei dein heiligen Vater selbst bevorstand
. Das öffentliche Konsistorium. Zweimal haben die Tiroler bei ihrem Aufenthalt in Rom das Glück gehabt, den hl. Vater zu sehen, das eiuemal in Pracht nnd hoheitsvoller Majestät, das anderemal als Hohenpriester nnd liebevollen Vater. Was war schöner ^ Das ist. schwer zn sagen. Das eine war von dem anderen so verschieden, dass sich nicht leicht eiu Vergleich ziehen lässt. Mau kanu vielleicht sagen, dass das erste Erscheinen des Papstes für uns eme wertvolle Vorbereitung auf die Audienz war. Inwiefern, »vollen