Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
der Kirche und des Widums behilflich wäre. Der damalige Pfarrer von Wenns, Jos. A Horn er, zeigte sich nicht ebn, ungünstig dagegen, allein der Kurat bei St. Leonhard, Jak. Gargitter, erklärte sich entschieden gegen diesen Plan und nannte ihn in seinem Schreiben v. 11. Dez. i770 an den Dekan von Imst ein „gottseä'.ges Lnfft- gebäu.' Jedoch der Dekan von Inch, Gg. v. Ingram, der über haupt sehr für die Errichtung von recht vielen Seelsorgsposten ein genommen war. wollte diese Angelegenheit
doch nicht gänzlich fallen lassen, und beredete die Bittsteller, von der Stiftung einer Kuratie ganz abzusehen und dafür um ein einfaches Benefizium oder eine Kaplanei anzuhalten, und zwar mit Ausschluß der nach Wenns einge- pfarrtcn Riedeln, also bloß für die zur Kuratie St. Leonhard gehö rigen Ortschaften im äußern Pitzthà die man damals unter dem Namen „Gemeinde Schußlehen' begriff. Auf einen bessern Er- folg vertrauend, gingen nun im Sommer des Jahres 1772 zwei Abgesandte dieser Gemeinde nach Brixen
, übergaben dort das Projekt in Betreff der Gründung einer Kaplanei bei ihnen, und baten um gnädige Erhörung ihres Anliegens. Dieses Mal äußerte sich auch der Kurat von St. Leonhard nicht so ungünstig wie früher, und hatte gegen die Errichtung einer von ihm abhängigen Kaplanei in jener Fil'.algemeinde Weniger einzuwenden; daher ging auch ihr Wunsch, daß ihnen ein eifriger Priester zur Ordnung ihrer Angelegenheit zu- gesendet werde, in Erfüllung, indem sie auf die Empfehlung des De-