Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
Wald enstein und seine Frau Barbara von Mittelhofen. Das fromme Ehepaar wollte von dem reichen Befihtnm, welches zum Theil Frau Barbara von ihren Eltern ererbt, zum Theil aber Ritter Florian durch feine, treuen und hochwichtigen Dienste gegen K. Fried- rich III. und Erzherzog Siegmund, Laudesfürsten von Tirol, wie nicht minder gegen K. Maxmilian !. und dessen Sohn, den kö niglichen Infanten Philipp von Spanien, erworben hat, einen ansehnlichen Theil Gott dem Herrn und der reinen, zarten
Jungfrau und Gottesmutter Maria zu in Opfer bringen ('). Um das Jahr 1495 beiläufig begann Ritter Florian Waldauf den Bau der Capelle, d. h. es ließ den dafür in der Kirche bestimmten Platz ausscheiden^ gehörig herstellen und mit einem Altar und den nötigen Einrichtun- gen versehen. Es vergangen aber noch einige Jahre, bis alles und jedes in die gehörige Ordnung gebracht worden war. Auf den vielen und weiten Reisen, welche Florian Waldaus in Diensten des Maxi milian machte, fand er Gelegenheit
. Am 1 9. Marz 1500 wurde die Capelle von dem Brixner Weihbischof C on r a d Rei ch a r d zu Ehren It L. Frauen ihrer Schjdung (Himmelfahrt) eingeweiht, und am,9. Mai d. i. am 1) Die gewöhnliche Erzählung, daß Nittel' Florian Waldauf in Folge eines Gelübdes für die Befreiung von den Gefahren eines Seesturmes die Capelle und hie Caplaneien gestiftet habe, findet keine geschichtliche Be- gnmdung. In der sehr weitläufigen Vorrede des Stiftbriefes, welche mehr als ein Folium grösten Formates mit sehr gedrängter