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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 78 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
zu machen wußten und seine Großzügigkeit nach Kräften ausnützten. In außenpolitischer Hinsicht war Heinrich nach seiner Rückkehr bestrebt, Zu einem guten Einvernehmen mit seinen Nachbarn Zu gelangen. Zunächst kam es zu einem Vergleich mit Herzog Friedrich von Oesterreich) dann such mit Heinrich III. von Trient, dessen Bistum die Herzoge Otto und Ludwig besetzt gehalten hatten. Im Streit um die deutsche Krone, der nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. (1313) ausbrach, hielt der Tiroler Zu Friedrich von Oesterreich

und gab ihm bei der Königswahl seine Stimme, beteiligte sich aber dann, trotz des gegebenen Versprechens, nicht -an dem Kriege, der Zwischen Friedrich und dem von einem Teil der Kurfürsten erwählten Gegen- könig Ludwig von Bayern entbrannte. Dieser blutige Kampf fand erst nach 1322 acht Jahren durch die Schlacht bei Mühldorf in Bayern (1322), in welcher Friedrich von Oesterreich trotz größter Tapferkeit unterlag und ge- fangen gnommen wurde, ein Ende. Eine der Ursachen dieses unglücklichen

Kriegsausganges war die im weiteren Verlaufe auch für die Geschichte unserer engeren Heimat be- deutungsvolle Schwächung der Habsburgischen Hausmacht in der Schweiz. Schon Kaiser Heinrich VII. hatte Zwar den Söhnen seines Vorgängers Albrecht den Besitz ihrer Lehen (Oesterreich, Steiermark usw.) bestätigt, gleichzeitig aber ihre Stellung in der Schweiz durch die Verleihung der Reichsunmithelbarkeit an die Waldstätte (Uri, Schwyz, Unterwalden) ge- schmälert. Jetzt weigerten sich diese Kantone, Friedrich

von Oesterreich als König anzuerkennen und ihm Herrscherrechte zuzugestehen, zumal ihnen Ludwig der Bayer Schutz und Beistand verheißen hatte. Herzog Leopold von Oesterreich, ein Bruder König Friedrichs, versuchte sie mit Gewalt zum Gehorsam zurückzubringen, erlitt jedoch mit seinem, des Gebirgskrioges un- 1315 kundigen Ritterheere bei Morgarten (1315) eine vernichtende Niederlage. Von seinen 9000 Streitern soll er nahezu 8000 eingebüßt haben — ein W

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 235 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
Meer bis nach Italien und von -der Nordsee bis zu den Donaumündungen unter dem schwarz-gelben Banner umfassen sollte, Zu verwirklichen. Die Feindseligkeit Preußens gegen Oesterreich war, außer der Abneigung Nußlands seit dem Krimkriege (1854 bis 1856), mcht die einzige Gefahr, die dem Kaiserstaat in den ersten Negierungsjahren Franz Josefs bedrohte. Von Napoleon IN., seit 1852 Kaiser der FranZosen, planmäßig gefördert und unterstützt, erhob der ibaliemsche Nationalismus neuerlich sein Haupt

. Kaum hatte der greise Feldmarschall Radetzkh, 'der österreichischen Besitzungen in Italien bewährter Hüter, die Augen geschlossen (Jänner 1838), als der König von Sardinien unter Einfluß seines Ministers Cavour Zu rüsten begann. Im Mai 1859 kam der Krieg Zum Ausbruch) er nahm von Anfang I3üs an eine für Oesterreich unglückliche Wendung, nicht Zuletzt deshalb, weil die feindlichen Kräfte und vor allem das Ausmaß >der Hilfe, welche Frankreich den Piemontesen leisten würde, unterschätzt worden

von Zürich folgte, verlor Oesterreich die Lombardei. Eine weitere Folge dieses Krieges war die Begründung des Königreiches Italien unter Führung Piemont-Sardiniens (1861). Auch während dieses FeldZuges hatten sich die Tiroler Truppen im Felde mit Ruhm bedeckt, hatten die Schützenkompanien die Südtiroler Grenze/ wie schon so oft, erfolgreich geschützt. Am 26. Februar 1861 erließ der Kaiser eine aus dem parlamentarischen System beruhende Verfassung, womit Oesterreich in die Reihe der konstiw- tionell

regierten Staaten trat. Am 6. April 1861 wurde im Sinne dieser Verfassung auch der Tiroler Landtag, zum ersten mal e seit dem Revolutions- jähre 1848, wieder einberufen. Zwei Jahre später feierte ganz Tirol das Dnfhundery'ährige Jubiläum seiner Vereinigung mit Oesterreich. Unerwartet erschien der Kaiser in der Mitte seiner Tiroler, vom gesamten Volke stürmisch begrüßt, und nahm an den festlichen Veranstaltungen teil, die am 29. Sep- tember in Innsbruck abgehalten wurden. Auch im weiteren Verlauf seiner

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 203 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
- österreichische -Staat, der 1a seit der Schaffung 'der ersten, für alle Länder Zuständigen Zentralstellen in Wien tatsächlich bereits bestand, durch eine Gesamàzeichnung, «die eben eines „Kaisertums Oesterreich', seiner Bedeutung entsprechend gebennzeichnet werden. Zugleich wurde durch die Schöpfung des österreichischen Kaisertitels betont, daß der römisch- deutsche Neichsgedanke, dessen eigentlicher Träger seit Jahrhunderten die Habsburgische Hausmacht gewesen war, auch jetzt, da das alte Reich offen- kundig

seiner ganFlichen Auslösung entgegeneilte, nicht preisgegeben, sondern irr Oesterreich, dem Erben des Zaeium Imperium, erst recht und aufs neue verankert sei. Da Napoleon den Frieden von Lunàille mißachtete, den er, wie sich immer deutlicher zeigte, nur abgeschlossen hatte, um in Ruhe Vorbereitungen für weitere Feldzüge treffen Zu können, fand der englische Minister William Pitt, einer der bedeutendsten Staatsmänner seiner Zeit, williges Gehör/ als er die Bildung «einer neuen, der dritten Koalition

gegen die napoleo- nifchen Machtbestrebungen betrieb. Bald standen Rußland, Schweden, Oesterreich und England in einer Front, um den bevorstehenden neuerlichen Angriffen Frankreichs entgegenzutreten. Anderseits freilich gelang es auch Napoleon, teils durch Drohungen, teils durch Versprechungen, den Kursürsten von Bayern, den Herzog von Württemberg und andere süddeutsche Fürsten für ein Bündnis gegen Oesterreich Zu gewinnen. Wahrend Oesterreich im Sommer 1805 zwei Armeen aufstellte, die eine in Italien

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 155 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
Während im Westen Ludwig XIV. Habsburgerland raubte/ wurden èie Türken im Osten, fast immer mit den französischen Machthabern im Bunde, immer gefährlicher, ja sie waren sogar bis vor die Tore Wiens gelangt und belagerten die vom Markgrafen Rüdiger von S t a rhemberg heldenmütig verteidigte Stadt. Auch eine Geschichte unseres Heimatlandes kann in Anbetracht der so engen Verbindung Tirols mit Oesterreich und dem Hause Habsburg nicht an dem glorreichen Sieg vorübergehen, den am 12. September 1683

können wir feststellen, daß d er Gla uben seifer des Tiroler Landes ohne Zögern die Opfer Zugestand, die der Kampf gegen den Unglauben verlangte. Es hat sich in diesen denkwürdigen Septembertagen wieder bewahrheitet, was ein Dichter den Minnesänger Heinrich von Oft er dingen prophetisch für das Oesterreich aller Zeiten sagen läßt: /Und der Christenheit Zum Walle wird ein Oesterreich erstchn, Dessen Banner wider alle Heid enschwärm e sieghaft Wehn/ Kaiser Leopold erwies gerade wieder in dieser Lage die Größe

, daß er die Führer mit seiner glühenden Begeisterung anfeuere. Dieser heiligmäßige Priester blieb fortan der Ratgeber Leopolds und sein Name gehört zu Oesterreich wie der jenes Mannes, den wir als Jüngling beim Entsätze Wiens finden und den wir im Spanischen Erbfolgekrieg als den größten Feldherrn Oesterreichs kennen lernen werden: Prinz Eugen von Savoyen.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 240 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
- struktion Oesterreich-Ungarns auf föderativer Basis immer mehr Anhänger. Insbesondere hat auch >der hochbegabte Erzherzog Franz Ferdinand, Neffe des Koffers Franz Josef und nach dem Tod «des Kronprinzen Rudolf 1889 präsumtiver Thronerbe, diesen Plan sehr ernstlich erwogen. Die Schusse von Serajewo Zerstörten die letzte Möglichkeit seiner Durchführung. Vom Jahre 1866 an 'konnte sich unser Vaterland durch sast ein halbes Jahrhundert der Segnungen des Friedens erfreuen) nur ein kurzer Feldzug zur Besetzung

Bosniens und der Herzegowina, der beiden bis dahin türkischen Provinzen, deren Verwaltung im Berliner Kongreß der 1878 Großmächte (1878) Oesterreich übertragen wurde, sowie Aufstände in Süd- dalmatien (1869) und in der Herzegowina (1882) brachten örtlich begrenzte Unterbrechungen dieser Ruhe. Bei den Waffengängen im OKupations- gebiet Zeichneten sich übrigens, so wie immer, auch die dort eingesetzten Tiroler Kaiserjäger in besonderer Weise aus. Im Laufe dieser >langen Friedensjahre nahm Oesterreich

Bahnverbindungen einbezogen wurde. Neben der günstigen Entwicklung der verschiedenen Zweige der Landwirtschaft machten sich gegen Ende des Jahrhunderts die ersten Ansätze des Fremdenverkehrs, der in der Folge eine so große Bedeutung für Tirol gewinnen sollte, bemerkbar. Zu Anfang dieses Jchchunderts hatte sich der allgemeine Wohlstand in ganz Oesterreich so schr gehoben, daß der Finanz- minister in einer Sitzung des österreichischen Parlaments ausrufen konnte: „Es geht uns gut?' 2Ä2

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 179 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
wurde von 'den Engländern- mit denen Maria Theresia ein Bündnis ge- schloffen hatte, geschlagen, nachdem die Franzosen schon vorher hatten Prag räumen müssen. So nahm denn dieser erste der drei schleichen Kriege noch ein verhältnismäßig glückliches Ende für Oesterreich, dessen Grenzen — den Verlust von Schlesien freilich ausgenommen — unverändert blieben. Auch der zweite schlestsche Krieg (1744 bis 1745), 'den Friedrich von Preußen ohne anderen Grund als aus Sorge um die Erhaltung seines Raubes

Truppen und natürlich finanzielle Bei- träge zu den Kriegskosten blieben dem Lande nicht erspart. Noch ein drittesmal griff die Kaiserin Zu den Waffen. Das Ziel dieses Krieges, der im Jahre 1756 mit einem Ueberfall Friedrichs auf das mit Oesterreich verbündete Sachsen begann, war für Maria Theresia die Wieder- gewinnung Schlesiens, für den Preußenkönig die Schwächung Oesterreichs, welches er dauernd außer Stande setzen wollte, die verlorene Provinz Zurück- Zuerobern. Der Waffengang

1760 konnte keine En!- scheidung herbeiführen. Endlich, nach siebenjährigem Mngen, wurde dieser dritte schlesische Krieg durch den Frieden Zu H u bertus b n r g (1763) i?63 beendet. Preußen hatte sein Ziel n'icht erreicht, denn Oesterreich stand nun innerlich gefestigter da als Zuvor) aber freilich hatte auch die Kaiserin nicht vermocht, Schlesien zurückzugewinnen und — was für die spätere Entwicklung nicht weniger schwer ins Gewicht fiel — die Macht und das Ansehen Preußens hatten eine gewaltige

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 176 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
Der Sturz der Dynastie, die Zertrümmerung Oesterreichs, ist ein Ziel, das sich gewisse Mächte, èie man wohl ohne Bedenken als die der Finsternis bezeichnen darf, immer wieder zum Ziele gesetzt haben. Unbelehrt durch die Erfahrungen der Geschichte versuchen sie immer aufs Neue die Grundlage der Habsburgischen Macht Zu erschüttern — aber jedesmal bleibt Oesterreich Sieger) und wenn es auch aus tausend Wunden blutend, erschöpft, Zeitweise vielleicht zu Boden gerungen ist, stets erwächst

ihm ein Netter in den Stunden der größten Gefahr. Als Kaiser Karl VI. die Augen schloß, Ida schien es wieder einmal, als sollte Oesterreichs Todesstunde schlagen. Das Land war zermürbt von den vielen Kriegen, «die Kassen leer, das Volk unzufrieden, die Erblande, vor allem das auf seine Unabhängigkeit stets bedachte Tirol, noch so gar nicht in >dem Gödankm des einen Oesterreich Msammengeschmiedet) der große Feldmarschall, vor dem Europa gegittert hatte, war tot, und Thronerbe — eine Frau von 23 Jahren

seiner Landeskinder Zählen können wie Maria Theresia, um deren Thron sich alle Völker Oesterreichs mit einer Ein- tracht nnd einer Begeisterung scharten, die niemals überboten werden konnte. Nach Tirol kam Maria Theresia nur à einZiges Mal. Trotzdem ist ihr Name mit einer der glücklichsten Zeiten unserer heimatlichen Geschichte aufs innigste verknüpft. Von dm Kriegen, die Oesterreich damals M führen s6ö

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 207 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
Protektorat hatte sich nämlich Dull 1806) der sogenannte Rheinbund gebildet, dem sich schließlich alle 'deutschen Fürsten, mit Ausnahme derer von Oesterreich, Preußen, Braunschweig und Kur-Hessen, anschlössen und Her in einem ausgesprochenen Vasallenvechältms zu Frankreich stand. Unter anderem war dieser Bund auch verpflichtet, dem französischen Kaiserreich eine Truppenmacht von 63.000 Mann Zur Verfügung Zu halten. Angesichts des Abfalles fast aller deutschen Fürsten vom Reiche sah sich Franz

II. veranlaßt, ève romisch -deutsche Kaiserkrone niederZulegen (6. August 1806). Damit hatte das tausendjährige Heilige Römische Reich 18W deutscher Nation auch formell Zu bestehen aufgehört. Oesterreich allein blieb fortan der Träger der übernationalen, universalen Reichsidee. Im Sommer -desselben Jahres 1806 entschloß sich Preußen, welches seit dem schmählichen Separatfrieden von Basel (1795) dem Ringen Oesterreichs um die Freiheit Deutschlands untätig Zugesehen hatte, seinerseits die Waffen

Preußen tiefer gedemütigt, als je zuvor in feiner Geschichte. Der Zähe Widerstand, den die Spanier im Jahre 1808 der Unter- jochung ihres Landes durch Napoleon entgegensetzten, ermutigte Oesterreich, welches seit dem Preßburger Frieden unablässig am Wiederaufbau seiner so

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Pagina 188 di 295
Autore: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Luogo: Innsbruck
Editore: Mar. Vereinsbuchhandl.
Descrizione fisica: VIII, 284 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol;z.Geschichte
Segnatura: II 93.247
ID interno: 217186
richtungen von dauerndem Werte schuf/ so hat er doch im Laufe seiner zehn- jährigen Regierung unendlich mehr Unheil als Segen gestiftet und das Erbe/ welches er in einem wohlkonsolidierten Zustand von seiner Mutter empfangen hatte, nahezu an den Nand des Abgrundes gebracht. Kaiser Josef war der eifrigste Vertreter der Aufklärung, in Oesterreich und Zugleich ihr Opfer) Her Verfechter eines Absolutismus/ des Gedankens einer Staatsallmacht, der nicht nur unösterreichisch

war, sondern auch dem christlich-'abettdländischen Staatsideal im Prinzip widersprach. Die Großen unseres Vaterlandes, in erster àie auch fast alle Herrscher aus dem Hause Oesterreich, hatten ihre Stellung als Pflicht, als Sendung von oben auf- gefaßt. Sich selbst sahen sie nur als die Träger der überstaatlichen, über- nationalen, universalen Mission Oesterreichs auf und aus dieser Erkenntnis heraus wuchsen erst ihre Würde und ihr Recht, die sie wiederum als eine Verpflichtung erkannten. Gestärkt durch ein solches Bewußtsein

, getragen durch ihre Sendung, wurden ein Maximilian, ein Karl V., die beiden Ferdi- nande, ein Prinz Eugen, ein Leopold I., eine Maria Theresia groß zum Segen des Landes. Josef II. aber wurde diesen Traditionen untreu und stellte sich auf eigene Füße, sich selbst und Oesterreich zum Verhängnis. Überlieferung und Geschichte galten ihm so wenig wie der Brauch der Väter) gewaltsam wollte er eine neue Zeit einführen. Er blickte zum französischen Philosophen Voltaire als seinem Lehrer, zum Preußenkönig

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