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Libri
Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1889
Herbsttage in Tirol
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Pagina 120 di 403
Autore: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Luogo: München
Editore: Merhoff
Descrizione fisica: 386 S. : Ill.. - 2., verm. und illustr. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde
Segnatura: I 101.883
ID interno: 151621
Regierungssystems, über die Zukunft des Morgen landes und des Abendlandes, allein er ehrt ihn doch billig als den größten seines Geschlechts und den be rühmtesten Gelehrten tirolischer Nation. Ja, als damals der Oheim plötzlich zu München verschieden und die Botschaft nach Brixen gekommen war, begab sich der Neffe eilenden Schrittes zum hochwürdigen Herrn Stadtpsarrer und Dechant und bat ihn dringend, einen weiblichen Seelengottesdienst zu halten, nicht anders als für einen tirolischen Ritter

, mit dreizehn Geistlichen und einem Wappen an der Bahre. Aber er war ja nur ein Professor, sagte der ehr würdige Priester, wie sollte er denn ein Ritter sein? Was? entgegnete der Neffe, hat er nicht den tür kischen Orden getragen, war er nicht ein Ritter des Nischan Jstichar? Hiegegen aber meinte der Herr Dechant : Die Ritterorden seien eigentlich in den Kreuz zügen entstanden, im Kamps gegen die ungläubigen Sarazenen, Türken und Seldschuken, sohin ein rein christliches Gewächs; darum könne

man doch klärlich auf einen türkischen Ritter keine dreizehn katholische Geistliche mit Wachskerzen spendiren und ihm einen Gottesdienst halten wie einem Malteser.*) Indessen der Neffe wich nur Schritt für Schritt zurück, und *) Daß die päpstlichm Zuaven in der Hauptstadt der Christenheit jetzt türkische Uniform tragen — ein tiefer Zug echter Toleranz — konnte damals in Brixen noch nicht be kannt sein.

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1912
Gesammelte Novellen
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Pagina 107 di 318
Autore: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Luogo: Stuttgart
Editore: Bonz
Descrizione fisica: XIV, 306 S.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 61.716 ; 252
ID interno: 180956
Fenster der Burgkapelle schienen die letzten Strahleil der Abend sonne; über dem Tore sah man schon die spiegelnden Waffen des Reisigen, der die Wache hielt. Bei dieser Anficht jauchzte der Ritter fröhlich auf, so daß es seiner Beute schneidend durch das Herz ging. „Gottlob/' rief er, „da ist mein festes Schloß und eh' Ihr Euch umschaut sind wir drinnen. Nun gebt die Wehr auf, liebes, edles, süßes Fräulein!' Das Mädchen aber wurde durch diesen Zuspruch noch grimmiger, als sie vorher

gewesen, und zuckte abermals mit allen Kräften, um sich frei zu machen, bis sie plötzlich wild zu jubeln anfing, denn bald, nachdem Herr Haimon jene Worte gesagt, vernahm sie das grauenvolle Gebrüll des Löwen, der, wie der Ritter schnell ge wahrte, in schauerlichen Sätzen auf seiner Fährte war und ihn erreichen mußte auf dem steilen Felsenpfade, der zur Burg hinauf führte, zumal der Renner selbst schon todesmüde und nahe daran war, zu erliegen. „Jetzt gebt mich frei,' rief die Sarazenin, „gebt mich frei

, oder Ihr seid des Todes.' „Ich setze mein Leben an Eure Liebe?' sagte Herr Haimon, drückte in Todesmut und Liebesmut das Mädchen an seine Brust und zog sein Schwert. „Ihr sollt sie aber nicht gewinnen!' schrie Haura, riß einen Dolch aus dem Busen und hieb in wahnsinnigem Zorne nach dem Ritter, so daß ihm der Stahl zwischen Hals und Brust dreimal tief in das Fleisch stach, während der Falke, der unversehens aus heiterer Luft herabgestürzt, ihn krächzend umkreiste und mit dem Schwerte kaum von Ärgerem

abzuhalten war. Herr Haimon hielt nur noch mit Mühe den Sattel und seine süße Last; der Renner erwildete und stürzte mit der allerletzten Kraft noch über die Zugbrücke hinein, der Löwe aber war jetzt so nahe gekommen, daß er endlich, wie er eifrig getrachtet, den tödlichen Sprung auf des Rosses Rücken dicht hinter dem Ritter vornehmen konnte. Im Burghof stürzte der Renner mit aufgerissenem Leibe verendend auf das Pflaster und ächzte bald zum letzten Male; Herr Haimon sank schweigend, leichen-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1912
Gesammelte Novellen
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Pagina 110 di 318
Autore: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Luogo: Stuttgart
Editore: Bonz
Descrizione fisica: XIV, 306 S.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 61.716 ; 252
ID interno: 180956
Mädchen entgegnete: „Ich Hab' Euch wohl Leid und weh getan, aber Gott ist groß und wird Euer junges Leben schützen!' So schauten sich beide mit milden Augen an und lächelten einander freundlich zu; doch hatte der Ritter keine Kraft mehr weiter zu sprechen und verfiel in tiefen Schlaf, welcher so lange fortdauerte, bis am andern Morgen die Sonne auf sein Lager schien. Auch zur selben Zeit stand das Fräulein wieder an seinem Bette und bat ihn, ruhig und getrost zu sein, was er ohnedem schon

war. Auf seine Frage aber, wie sie es über das Herz bringen könne, ihm jetzt ihre Pflege Zu leisten, nachdem er sie so schwer beleidigt, sagte sie, das sei ver gessen und vergeben. Da er ihrer Hilfe bedürfe, so sei sie diese zu gewähren schuldig, zumal es ja ihr Dolch gewesen, der ihn so schwer verletzt. So herrlich ward wohl nicht leicht ein Ritter verpflegt, als Herr Haimon von Nullepart, da er an jenen drei Wunden darniederlag, welche ihm die Sarazenin geschlagen hatte. Auch ist kaum zu be haupten

, er meine nicht, daß er sie mehr lassen könne, ent gegnete sie, vorerst sei sie auch nicht willens, von ihm zu gehen, aber ehe er wieder in den Steigbügel treten könne, würde sie sicher lich nach der Stadt Rouen ziehen, wo Dionys, der Hausvogt, wohl schon in großer Beängstigung auf sie warte. Von dort gedenke sie mit ihm nach Hispamen zu fahren, nach Sevilla, wo die Verwandten ihres Vaters, hochangesehene Häuser, sie gastlich aufnehmen würden. Sagte hierauf der Ritter: „Laßt Euch das nicht träumen; Ihr bleibt

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1912
Gesammelte Novellen
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Pagina 108 di 318
Autore: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Luogo: Stuttgart
Editore: Bonz
Descrizione fisica: XIV, 306 S.. - 3. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 61.716 ; 252
ID interno: 180956
blaß, von Blut übergössen auf die Staffeln seiner Freitreppe; das Fräulein drehte sich schwindelnd an den Brunnen. Das Gesinde lief sinnlos in den Bogengängen des Hofes umher und schaute voll Schrecken auf das fürchterliche Tier, welches brüllend das Blut des Renners ausschlürfte. Der persische Edelfalke schwirrte rach gierig um den sterbenden Ritter und erwartete nur des Fräuleins Befehl, um seine Waffen einzuschlagen. — Da war große Not auf der alten Burg Zu Nullepart, während die Sonne

feurig unterging und die hohen Fenster der Burgkapelle vergoldete. IV. Das Fräulein aber nahm im Burghof zu Nullepatt einen frischen Trunk aus dem Brunnen, strich sich das kalte Wasser über die Stime und blickte bald wieder gesaßt um sich her. Und als sie den bleichen Ritter mit gebrochenen Augen auf der Treppe liegen sah, fuhr sie sich über die Augen und sagte leise vor sich hin: „Schade um den Jüngling, so edel und so schön? Wohl ist da eine Missetat geschehen, aber sie ist vielleicht noch gut

zu machen.' Alsbald winkte sie das Gesinde herbei, den Kastellan, den Burg- Pfaffen und die Knechte, welchen sie sagte: „Tut was ich euch be fehle und fürchtet nichts I Dem Ritter wascht das Blut ab und legt ihn auf ein weiches Lager. Mir aber weist den Zwinger, damit ich den Löwen versorge.' Und so geschah es auch. Das Fräulein führte den getreuen Arslan schmeichelnd von dem erlegenen Renner weg und schloß ihn in den Burgzwinger; den Falken hieß sie wieder seewärts fliegen und dann ging sie über den Burghof

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