Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
Die Kämpfe an der Pontlatzer-Brücke. 223 Am 8. August war Burscheidt mit 1400, Mann ; ond ,,,2..,Ge - sch ützen.. yon Landeck nach Prutz aufgebrochen, nachdem-er die rückwärtige Verbindung mit Innsbruck durch Detachierungen in Landeck, Zarns, Imst und Telfs gesichert hatte. Auf die Nachricht vom Anmarsch der Kolonne besetzten die Bauern von Protz die Pontlatzer-Brücke und die Höhen über der Straße. Die Brücken-Besatzung war von der Vorhut der Bayern rasch vertrieben, und ein Teil der Kolonne
hatte schon die Brücke passiert, als von der fast 200 m hohen Felswand eine Steinlawine herabdonnerte, die einige Bauern und die Weiber der umlie genden Orte vorbereitet hatten. Ein Angriff auf die Höhen miß lang und der Weitermarsch war gleichfalls unmöglich, da in zwischen auch die Brücke bei Prutz abgebrochen war. So muß ten die Bayern zunächst zwischen den beiden Brücken stehen bleiben und konnten erst bei Einbruch der Nacht den Rückzug nach Landeck antreten. Das auf der Höhe gelegene Dorf Ent- bruck
Landeck und vereinigte sich dort mit dem zurückgelassenen Bataillon. Der abgeschnittene größere Teil der Kolonne mußte nach der Tullennu bei Prutz zurückgehen und bei der Übermacht der Tiroler und der Unmöglichkeit, sich durchzuschlagen, am g. kapitulieren. Nach tirolischen Berichten übergaben sich za.,850 Mann, 200 Mann waren gefallen. Nun spielten sich höchst widerwärtige Szenen ab ; die siegestrunkenen Tiroler beachteten die Kapitulationsbedingungen nicht, rissen den Soldaten Tornister, Mäntel
und selbst Kleider vom Leibe, so daß vielen nur das Leben blieb. Inzwischen versuchte der tapfere Major von Bütlingen sich von Landeck aus nach Ziri durchzuschlagen, das er nach fortwährenden Gefechten (bei Zams und der Saurerbrücke), an denen sich selbst Weiber beteiligten, abends 9 Uhr erreichte. Die Bayern hatten nach eigener An gabe in den Kämpfen am 8. und 9. im Oberinntal ji_ Offiziere, 10 67 Mann und 117 Pferde verloren, was durch die Kampfweise