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), den Stifter des hl. Kreuzspitales in Bressanone, so sehr lobt, obgleich er ins Schisma verwickelt war und schließ lich vor seinem Tode resignieren mußte. Dann wäre es auch leicht erklärlich, warum die Chorherrn von Novacella diesen Hermann um 1200 zu ihrem Propste erwählten, obgleich er ein Chorherr des Salzburger Domstiftes war. Wenn Hermann der Autor ist, hat er sehr wahrscheinlich die Vita zwischen 1190 und 1200 vermutlich mit Wissen und Willen des Bischofs Hein richs III. oder Eberhards

als Hospitalarius in Bressanone verfaßt und dann, als er Propst von Novacella wurde, dorthin mitge bracht, wo sie verblieb. Möglich ist auch, daß er sie im Stifte zwi schen 1200 und 1210 auf Antrieb des Bischofs Konrad geschrieben hat, nachdem er sich schon vorher in Bressanone Material gesam melt hatte. Dafür spricht folgende Stelle der Vita (siehe unten S. 50) ; domus hospitalis, que hodie Brixine cernitur in insula. So schrieb wohl nur ein Verfasser, der nicht in Bressanone, son dern anderswo wohnte

. Als sicher kann gelten, daß die Vita in Novacella oder Bressanone entstanden ist. Wenn Hermann, früher Chorherr im Salzburger Domstift, als Verfasser unserer Vita anzunehmen ist, so würde man er warten, daß er die Vita Chunradi 156 ) archiepiscopi, die Vita Eberhard! archiepiscopi, 157 ) die Vita Gebehardi et successorum eorurn, 158 ) sodann die Historia calamitatomi ecclesie Salzburgen- sis 159 ) — Salzburger Quellen, welche zwischen 1168 und 1190, also kurz vorher entstanden sind — gekannt und beoützt

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Vita Beati Hartmanni : Episcopi Brixinensis (1140 - 1164) ; Einleitung und Ausgabe

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Autore: Sparber, Anselm [Hrsg.] / von Anselm Sparber

wahrscheinlich nicht als Erwachsener persönlich kannte, son- dern seine Mitteilungen durch die Hausgenossen und Augen zeugen in Erfahrung brachte. Daß diese Gewährsmänner leichter in Bressanone-Novacella aufzutreiben waren als in Klosterneu burg, leuchtet von selbst ein. Zeißberg 127 ) erwähnt sodann einige Fingerzeige, welche speziell auf Novacella als Entstehungsort hinweisen. Zunächst spricht dafür der Umstand, daß die Handschrift A, welche, wie bereits erwähnt, dem Autograph jedenfalls sehr nahe steht

sein könnte. 328 ) Man .ist daher berechtigt, anzunehmen, daß der Autor den Liber testamentorum als Vorlage benützt hat. Zeißberg schließt daraus, daß er ein Chorherr von Novacella gewesen sei. Wir glauben indes, daß diese Annahme 1 nicht notwendig ist. Der Verfasser konnte ebensogut ein Geist licher in Bressanone sein, welcher mit Novacella gute Beziehungen aufrecht erhielt und zugleich dem bischöflichen Hofe oder dem Bischof von Bressanone selbst sehr nahe stand. Darauf deutet eine Stelle am Schluß

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Bressanone zu hohem Ansehen gelangte, 139 ) in de rem Ge biete Novacella lag 140 ) und das zu den größten Wohltätern des neuen Klosters zählte. 141 ) Sodann bekleidete er an der Dom schule in Bressanone die Würde eines Scholasticus. 142 ) Ferners war er durch viele Jahre Propst in Novacella, (ca. 1180—1200), als welcher er sich nach dem Brande von 1190 um den Wiederaufbau 'des Stiftes große Verdienste erwarb. Endlich 1200 wurde er zum Bischof von Bressanone gewählt und regierte bis 1216

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ist, in dieser Hinsicht wesentlich über Zeißberg hinauszukommen. Um den Zusammenhang herzustellen und die Beweisführung überzeugend zu gestalten, sind wir gezwungen, manche Beweisgründe, welche bereits Zeißberg vorgebracht hat, auszugsweise zu wiederholen. Als Orte der Entstehung der Vita kommen eigentlich nur drei in Betracht, nämlich das Stift Klosterneuburg bei Wien, in welchem Hartmann mehrere Jahre als Propst gewirkt hat, dann Bressanone, sein Bischofssitz, und das Stift Novacella bei Bressa none

, das er gegründet hat. Da Novacella sehr nahe bei Bres sanone liegt, können wir hier für unseren Zweck nach Bedarf beide Orte als einen auffassen und ihn Bressanone-Novacella nennen. Pez 119 ) hat in der Einleitung zur Ausgabe der Vita die An sicht ausgesprochen, daß sie von einem Chorherrn von Kloster neuburg geschrieben, also in Klosterneuburg entstanden sei. Da gegen verwahrte sich schon Puell, 120 ) dann Sinnacher^i) und namentlich Zeißberg, 122 ) weiche alle Bressanone oder Novacella als Entstehungsorte

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Novacella erzählt wird, gar nicht erwähnt, daß die ersten Mönche von Klosterneuburg nach Novacella kamen. So'che Sachen pflegten im Mittelalter sonst fleißig vermerkt zu werden. Also von einer Entstehung der Vita in Klosterneuburg kann kaum die Rede sein, demnach bleibt nur Bressanone-Novacella übrig. Zeißberg führt dafür mehrere Beweisgründe an, die sehr einleuchtend sind. Hervorheben möchten wir zunächst den Um stand, daß der Verfasser über das Privatleben Hartmanns als Bi schof von Bressanone viele

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Claustroneoburgensis po- stea Episcopi Brixinensis. Auetore anonymo Claustroneoburgensi saeculi XII. Ad fidem codicum Claustroneoburgensium edidit Hartm. Zeibig, Qlo- mueii. MDCCCXLVI. 30 ) Jahrg. 1867, S. 55 ff. (Bressanone). Mairhofer gibt nicht an, welche Handschrift er seiner Ausgabe zugrunde legte, fast sicher die Neustifter Handschr. n. 38, da zwischen ihr und Mairhofer am wenigsten Text- Varianten sich ergeben. Ganz übereinstimmt seine Ausgabe mit keiner Handschr. Die Auskünfte, die Zeißberg seinerzeit

von Novacella und Bressanone erhielt, sind also unrichtig. Vgl. a. a. O., S. 459. 31 ) A. a. O., S. 463. 32 ) Festschrift des Akad. Historikerklubes in Innsbruck, 1903, S. 4 f.

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nur ein Bischof schreiben oder jemand, der von einem solchen ermächtigt oder beauftragt ist. Man denkt hier fast unwillkürlich an einen der Nachfolger Hartinanns auf dem bischöflichen Stuhl von Bressanone. Beson ders nahegelegt wird dies durch die Worte : «interim veronos, qui speciali eius gloria specialiter gloriamur», zumal ja Bischof Hartmann im Dom zu Bressanone beigesetzt ward. Aus die'ser Stelle gewinnt man den Eindruck, als ob unsere Vita im Auftrage oder über Wunsch eines Nachfolgers Hartmanns

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oder als Bischof von Bressanone ge schrieben wurde. Doch einen weiteren und besseren Beweis als diesen können wir nicht anfuhrjen. Bezüglich der Zeit der Abfassung der Vita fänden wir darin nur wenige Anhaltspunkte. Sie kann nur einige Jahrzehnte nach Hartmanns Tode geschrieben worden sein. Sonst könnte der Autor im Prooemiurn nicht sagen : Novissime vero diebus is tis super candelabrum ecclesie velud in introitu tabernaculi posuit (seil. Deus) lucidissimum speculum beaturn dico Hartmannum episcopum

. Bemerkenswerter ist der Umstand, daß der Ver fasser, wie bereits erwähnt, seine Nachrichten aus dem Munde der Augenzeugen und der Dienerschaft Hartmanns schöpfte ; also müssen solche zur Zeit der Abfassung noch gelebt haben. Demnach kann dieselbe nicht viel nach 1200 erfolgt sein, da damals bereits 36 Jahre seit dem Hinscheiden Hartmanns ver flossen waren. Bezeichnender sind zwei andere Angaben in der Vita. Kap. 14 wird Bischof Richer von Bressanone (f 1178) als «pie memorie» angeführt; 114 ) in ähnlicher

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; in den Ur kunden Novaeellas wird er zweimal als Praepositus angeführt. 152 ) Dafür, daß er früher Chorherr an der Domkirche in Salzburg war, haben wir noch ein älteres und sicheres Zeugnis. Im Ne crologium sancti Ruperti steht am 6. Dezember zu lesen: 153 ) Hermannus praepositus de Novacella frater noster. Daß Her mann Spitalverwalter in Bressanone war, wie die Notiz von Puell meldet, können wir eigentlich nicht beweisen. Urkundlich wird nur einmal ein Herrandus als Verwalter genannt. 154 ) Puell nimmt

) Monum. Germ. Necrol. III., S. 38. iMa) Siebe Stiftsarchiv Cod. 21a pg. 41. 'a) Mairhofer, a. a. O., S. 75, 77 n. 186, 189. is») Monum. Germ. Necrol. IL, S. 191. J«) Nämlich in der Urkunde Heinrichs III. von Bressanone, gerichtet an «Herrando provisori hospitalis sanete crucis» (1179—1196). Siehe San- tifaller L,, die Urkunden der Brixtier Hochstiftsarchive I. Bd., S. 50 ff. (Schlernschriften Nr. 15, 1929). Vgl. Redlich O., Die Traditionsbücher des Hochstiftes Brixen (Acta Tirolensia I), S. 188

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in Bressanone, andere Schriften in Novacella. 44 ) Bressanone, Weger, 1823, S. 231—346. 45 ) Fol. 23v. 46 ) Siehe Zeißberg, a. a. O., S. 454; nur kurz erwähnt mit Hinweis auf Zeißberg bei F. Wilhelm, in d. Mitteil. d. öst. Vereins f. Bibliotheks wesen V., S. 135 (1901).

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Vorwort. Unser Land ist bekanntlich arm an erzählenden Geschichts- quellen, die dun Mittelalter angehören. Unter ihnen nimmt die Vita beati Hartmanni einen hervorragenden Platz ein. Der selige Hartmann stammte aus der Gegend von Passau, wurde später Dekan des Domstiftes in Salzburg, dann erster Propst der Chorherrenstifte Chiemsee und Klosterneuburg (1133/40) und war schließlich Bischof von Bressanone 24 Jahre (1140/64) lang. Als solcher gründete er das Chorherrenstift Novacella und spielte

und Eberhard) gut ist, wie aus anderen zeitgenössischen Quellen hervorgeht. Indes größer dürfte ihr Wert sein als literarisches Denkmal, da sie die einzige größere biographische Leistung dieser Art Tirols bis zum 15, Jahrhundert darstellt Allen jenen, die uns bei der Abfassung und Herausgabe dieser Arbeit behiiflich waren, sprechen wir den verbindlichsten Dank aus. Novacella-Bressanone, im Juli 1937, Der Herausgeber,

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hat, ihre Entstehung verdanken. 18 ) Die älteste uns erhaltene Handschrift derselben, die im Konsistorialarehiv 19 ) in Bressanone liegt, trägt deutlich die jahrzahl 1588. Sie umfaßt im ganzen 20 Blätter. Auf fol. 1 —15 steht die Vita beati Hartmanni, fol. 16—18r die Vita St. Cassiani, fol. 18v—20 Vitae St. Ingeriii ini et Albumi. Daher trägt der Kodex vorn mit Recht die Ueber- schrift: 20 ) Historiae Patronorum Cathedralis Ecclesiae Brixi- nensis. Die Schrift ist sehr deutlich, klar und schön und ent hält wenig

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- salpuch» und ist von verschiedenen Händen geschrieben reichend bis 1299, herausgegeben von Th. Mairhofer in Font, rer, Austr. II. 34 (Urkun- denbuch des Stiftes Neustift), S. Iff. 69 ) Darin wird Bischof Heinrich III. von Bressanone (1178—1196) als lebend angeführt (siehe Mairhofer, Neustifter Urkundenbuch S. 52 n. 143, S. 53 n, 147, S. 57 n. 151). Vgl, Schrott M., Gli avvenimenti storici della Prepositura dei Canonici Regolari di Novacella, Archivio per l'Alto Adige, vol. XXXIII, 1938 p, I. pg. 115

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walter und Vorstand des von Hartmann gegründeten Spitals in Bressanone (c. 1180—1200), endlich Propst zu Novacella (1200— 1210), wo er einige Monates nach seiner Resignation starb, wirk lich der Verfasser der Vita b. Hartmanni sei, und er sagt, daß er dies in seinem «Commentario mit mehreren beweisen wird», Zeißberg 148 ) steht dieser Notiz Puells skeptisch gegen über. Er schreibt: «Es darf nicht unerwähnt gelassen wer den, daß unsere Nachforschungen nach jenem Urbar vergeblich

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Register Dieses bezieht sich nur auf die Vita Beati Hartmann!. a) Personen und Orte. Die Zahlen bedeuten die Seiten, ein N hernach eine Nota (Anmerkung). Abkürzungen: ap. = apostolus; b. = beatus; ep. = episcopus; pp. = papa; s. = sanctus. Aaron 37. Abel 37. Achati us s. 61N. Adrianus, pp. 56. Äleniania (= Germania) 57. Alexander, pp. 56, 57, 60. Andreas, ap. 61. Attila 52. Augustinus b. 41. Austria 42. Basilius b. 61 f., 62N. Bernardus s, 58N, Blasius b. 54, 56. Brixina (Bressanone

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ten ergeben. Daher bedürfen seine diesbezüglichen Angaben mancher Korrektur. Im folgenden handeln wir zunächst über die Ueberliefe- rungsweise, dann über Ort und Zeit der Entstehung der ältesten Fassung der Vita als Einleitung zur Ausgabe des kritischen Textes derselben. 0 1140—1164. 2 ) 6. Heft d. Studien und Mitteilungen aus d. kirchengèschichtl. Se minar d. theo!. Fakultät d, k. k. Universität Wien. 1910 II. T. S. 5 ff. 3 ) Bressanone, 1911. Vgl. Anhang II, S. 86 ff.

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